Busfahrt mit Folgen von Ren-chan ================================================================================ Kapitel 17: Geheimnisse ----------------------- Puh ich hab schon gedacht ich werd nie feritg.^^ Tut mir leid dass ihr wiedereinmal so lange warten musstet. Eigentlich wollte ich das Kapi in den Osterferien fertigschreiben, aber irgendwie haben mir die 2 Wochen dann doch nicht mehr gereicht. Ich hoffe es gefällt euch und ihr köpft mich nciht gleich weil ich mir wieder so viel Zeit gelassen habe. Ich wünsche euch viel Spaß.^^ » Gehetzt lief ich durch den Wald, angetrieben von einer Kraft die ich weder beschreiben kann noch will. Der einzige Gedanke den ich fassen konnte war der, Itachi einzuholen und Sasuke zu retten. Während ich also versuchte diesen einen Wunsch, der in mir brannte wie eine unvergängliche Flamme, zu erfüllen, spielte sich in Konoha eine Geschichte ganz anderen Ausmaßes ab. Meine Freundin Asuka hatte gerade ihre Schicht im Krankenhaus angetreten als Shisui und der schwer verletzte Akio dort eintrafen. Unter anderen Umständen hätte sie sich über das ein oder andere an dieser Situation gewundert, zum Beispiel warum Akio mit mir fortgegangen war und mit Itachis Cousin wiederkam. Aber wie sich das für eine Vollblutmedic-nin gehörte, zählte für sie in diesem Moment nur eins, der Patient. Ohne Umschweife wurde mein rothaariger Partner in einen der Operationssäle gebracht und dort behandelt. Die Verletzungen waren zu schwerwiegend als dass Asuka schon an deren Heilung hätte mitwirken können, so kam sie in den zweifelhaften Genuss einen der elitären Uchihas ganz anders zu erleben. Nervös. Diese sonst so beherrschte Familie, die es zur Kunstform erhoben hatte ihre Gefühle nicht an die Oberfläche dringen zu lassen, hatte offenbar doch einen verletzlichen Kern. Zumindest konnte einen dieser Gedanke beschleichen, wenn man Shisui vor dem Operationssaal stehen sah. Er gab sich wirklich Mühe nicht wie ein Tiger im Käfig auf und ab zu laufen, doch seine verbissen Gesichtszüge und der besorgte Blick verrieten ihn. „Alles in Ordnung Shisui-san?“ Fragte die junge Medic-nin besorgt und riss den Mann neben ihr damit aus seinen Gedanken. „Ja….ja alles klar.“ Das sparsame Lächeln dass er ihr daraufhin schenkte sagte allerdings mehr als deutlich. [Mir geht es überhauptnicht gut. Ich sterbe gleich vor Sorge und du bist nicht gerade eine Hilfe, also lass mich in Ruhe.] Ich liebe Asuka. Sie ist wahrscheinlich die beste Freundin die ich jemals hatte oder haben werde. Ihre aufgeweckte Art, ihre Lebensfreude und ihr Temperament sind ansteckend. Ihr Lebensmut und ihre Kraft einfach überwältigend, aber einen Haken gibt es. Einen ganz entscheidenden. Was ihr, und das schon seit ich die kenne, schlichtweg abgeht ist eine gewisse Sensibilität die ihr zu erkennen hilft wann es im Umgang mit anderen Menschen angebracht ist zu schweigen. Von manchen Leuten auch liebevoll Subtext genannt. „Nun mach doch nicht so ein Gesicht. Ich bin sicher Tsunade-sama flickt ihn in Windeseile wieder zusammen.“ Und hier hätten wir auch schon ein Paradebeispiel für diesen Mangel an Feingefühl. Wäre Mitsuki dabei gewesen, sie hätte Shisui wohl erst mal tröstend in den Arm genommen und Asuka in der Zwischenzeit mit Blicken erdolcht. Aber da sie nun mal gerade nicht da war, blieb dem Ärmsten nichts anderes übrig als allein mit ihr fertig zu werden. „Schon gut Asuka-chan. Ich mach mir keine Sorgen. Akio ist zäher als er aussieht. Außerdem ist er Ninja, das muss er einfach aushalten.“ Im Nachhinein muss ich über ihre Leichtgläubigkeit lachen, oder weinen wie mans nimmt. Ich meine keiner, aber auch wirklich keiner, unabhängig davon ob er den Uchiha nun kennt oder nicht, hätte ihm DAS geglaubt. Frust, Angst, Sorge und Trauer standen ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben und straften seine gezwungene Gelassenheit lügen. „Das ist die richtige Einstellung.“ Strahlte ihn meine Freundin jedoch unbeirrt aufmunternd an. „Alles wird gut.“« » Ich brauchte fast eine Stunde um Itachi einzuholen. Unendlich viele Gedanken schossen mir in dieser Zeit durch den Kopf. [Was wenn ich ihn nicht rechtzeitig erreiche? Wenn ich zu spät komme?] Überlegungen dieser Art quälten sind verwirrten mich, weshalb ich sie auch schon bald wieder einstellte. Ich versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren und mir kam Sasuke in den Sinn. Vor meinem inneren Auge konnte ich ihn sehen. Gepeinigt, verletzt und dennoch so gleichgültig abweisend und kühl wie ich ihn am Abend als er das Haus verließ gesehen hatte. Übelkeit stieg in mir auf. Ich wollte mir das alles nicht vorstellen. Wollte nicht zugeben dass es einzig und allein meine Schuld war, dass sie ihn mitgenommen hatten. Meine Gedanken wanderten weiter. Ich sah mich selbst hinter einem Türrahmen gekauert, die beiden ältesten Uchiha im Haus belauschend. Mikoto nahm mich auf herzergreifende Art und Weise in Schutz während Fugaku seinen Zorn nur zu gerne an mir persönlich ausgelassen hätte. Ich war Schuld an allem. Schuld daran, dass sein ältester Sohn sich von ihm abwand. Schuld daran, dass seine Zukunftspläne am scheitern waren und zu guter Letzt, dass sein jüngerer Sohn vermutlich dem Tode geweiht war. Vielleicht habe ich es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausführlich genug erzählt, doch Orochimaru war weit mehr als ein einfacher Verbrecher. In dieser Welt, allen voran in Konoha, war er für viele die Verkörperung des Bösen. Schon als er noch zu den legendären San-nin gehörte hatte er den Hokage, seinen Lehrmeister, und das Dorf betrogen und schließlich verraten. Hunderte, vielleicht tausende Menschen fanden durch seine Hand den Tod. Obwohl ich nicht einmal ein ganzes Jahr hier verbracht hatte, war mir die Bedrohung die von ihm ausging durchaus bewusst. Wann immer von einem Verbrechen der vergangenen Tage die Rede war, hing sein Name unausgesprochen in der Luft. Als ich damals zur Anbu kam beauftragte man mich damit, eine Ansammlung von Schriftrollen aus einem baufälligen Gebäude zu holen. Hätte ich vorher gewusst was mich dort unten, in diesen feuchten, kalten und nach Tod und Verwesung riechenden Katakomben erwartet, ich hätte mich geweigert dort hinein zu gehen. Was man mir nämlich wohlweislich verschwiegen hatte war, dass es sich bei dem stillgelegten Gemäuer um den ehemaligen Unterschlupf Orochimarus handelte. Seine Folterkammer, ein Verließ des Schreckens, ein Versuchslabor. Ich weiß nicht wie ich das alles im ersten Moment aufgefasst habe. In wie weit die grausige Tatsache, dass hier Menschen gequält und getötet wurden überhaupt in mein Bewusstsein drang. Doch ich weiß jetzt, dass mir die bloße Erinnerung an diesen Ort die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Aber genug davon. Zu dem Zeitpunkt an welchem meine Erzählung sich gerade befindet war das alles völlig ohne Bedeutung für mich. Nichts konnte mir Angst einjagen, nichts Ekel verursachen. Nichts, nicht einmal der Tod selbst. Durch diesen Gedanken gestärkt hechtete ich weiter durch den undurchdringlichen Wald, über einige Lichtungen und letztendlich durch schroffe, bergige Landschaften, bis hin zu ihm. Itachi.« » Etwa einen Tagesmarsch von mir entfernt, in Konohagakure, stand eine junge Medic-nin am Fenster und betrachtete die untergehende Sonne. Das Mädchen war natürlich die ausnahmsweise mal stille Asuka und der junge Mann an ihrer Seite kein anderer als Uchiha Shisui, dem man nach wie vor sein Unbehagen deutlich ansehen konnte. Ihr werdet euch jetzt vielleicht wundern, warum ich euch diese Szenerie erneut beschreibe. Doch ich versichere euch, es gibt einen Unterschied. Nämlich die Zeit. Seit ich das letzte Mal vom Schicksal der Beiden geschrieben habe, waren ca. sechs Stunden vergangen. Sechs Stunden des ewigen Hin und Hers, der Hektik und Ungewissheit. Offenbar waren Akios Verletzungen innerlich noch weit schwerer als man von Außen hätte vermuten wollen, weshalb im Operationssaal ein ständiges ein und aus herrschte. Denn die behandelnden Medic-nin mussten regelmäßig abgelöst werden. Dieser Umstand, und die Tatsache dass sich niemand bemüßigt fühlte irgendeine Erklärung abzugeben, verhalfen dem schwarzhaarigen Uchiha zu einer höchst eigentümlichen Gesichtsfarbe. „Du siehst aus wie eine Leiche Shisui-san. Geht es dir nicht gut?“ Diese unbedarfte Frage nach dem Befinden ihres Gegenübers hätte meine geliebte Freundin an diesem Tag mit ziemlicher Sicherheit ins Grab gebracht. Denn auch dem ruhigsten und gelassensten Menschen geht einmal die Geduld aus. Vor allem in Extremsituationen wie dieser. Doch zu ihrem Glück kam Kakashi, ihr Retter in der Not, just in diesem Moment um die Ecke. „Hallo mein Hexchen.“ Flötete er fröhlich und legte ihr lässig einen Arm um die Schultern. Sein Blick ruhte indessen auf Shisui. Natürlich hatte er bereits gehört was passiert war, doch hielt er es für besser erst einmal den unwissenden zu mimen. „Machst du wieder anderen Leuten das Leben schwer, oder warum sieht Shisui-kun aus als würde gerade die Welt untergehen?“ Retter in der Not war vielleicht etwas zu wohlwollend gemeint. Aber zumindest konnte er die Situation nicht mehr viel schlimmer machen. Begleitet von einem ergebenen Seufzten berichtete der Angesprochene mehr als knapp was passiert war. Wie wir alle unabhängig voneinander losgezogen waren um Sasuke zurückzuholen und die beiden, also Shisui und Akio, letztendlich zurückgeblieben sind um nach Konoha zurückzukehren. Gebannt lauschte das junge Paar, denn auch Asuka wusste bisher nicht was genau geschehen war. Zumal es sie bis jetzt auch nicht sonderlich interessiert hatte. Zumindest nicht in dem Ausmaße wie es jetzt der Fall war. Ein angespanntes Schweigen lag in der Luft und keiner wollte den Mund aufmachen um es zu brechen. Glücklicherweise übernahm ein anderer diese Aufgabe, oder eher gesagt eine andere. Offensichtlich ziemlich aufgeregt rannte eine junge Krankenschwester auf die Drei zu und es ist nur Kakashis ausgezeichneten Reflexen zu verdanken dass sie nun nicht wie ein eingestürztes Kartenhaus allesamt auf dem Boden lagen. Geistesgegenwärtig hatte er die Schwester am Arm gepackt ehe sie mit Vollgas in die kleine Gruppe gebrettert wäre. „A-arigatou Kakashi-san.“ Schnaufte sie etwas atemlos. „Schon gut. Pass nächstes Mal einfach besser auf ok?“ Gab der maskierte Ninja fröhlich zurück während er sie aufrichtete und Asukas bohrende Blicke im Nacken gekonnt ignorierte. „Was gibt es denn so wichtiges, dass du wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gänge rennst?“ Kam die wenig freundliche Frage von Shisui, der langsam aber sicher ziemlich ungehalten wurde. Bei dem anschließenden Blick, der nicht weit vom Sharingan entfernt sein konnte, ist es kein Wunder dass die Krankenschwester förmlich in sich zusammen sankt. „A-also…ich…ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass…dass die Behandlung jetzt abgeschlossen ist. A-akio-san wird gerade auf die Krankenstation gebracht. Er sollte eigentlich in den nächsten Stunden aufwachen.“ Stammelte sie ein wenig hilflos vor sich hin. Der Uchiha hatte sie kaum zu Ende reden lassen, da war er auch schon in Richtung Krankenzimmer verschwunden. „Also wirklich. Elitär oder nicht. Diese Uchihas sind unverschämt. Einer wie der andere.“ Entrüstete sich meine Freundin in dem sie aufgebracht die Arme in die Seiten stemmte. „Führt sich auf als würde ihm das Krankenhaus gehören.“ Mit diesen Worten wollte sie ihm auch schon nachsetzen um sich selbst ein Bild vom Zustand meines lädierten Partners zu machen. Doch noch ehe sie auch nur einen Fuß zum gehen anheben konnte, hatte Kakashi sie auch schon auf die Arme genommen und auf einen Stuhl in der Nähe platziert. „Das wirst du schön lassen.“ Sagte er mit liebevollem und dennoch belehrendem Ton. „Du kannst später nach ihm sehen. Jetzt lassen wir die beiden Mal besser allein.“ Diese Aussage unterstrich er mit einem für Asuka bisher unbekannten Lächeln, ehe er sich zu ihr setzte und sie einfach auf seinen Schoß zog um ein bisschen mit ihr zu kuscheln.« » Meine Lunge brannte und mein Körper wollte sich nur noch widerwillig bewegen. Ungeachtet dieser Tatsachen lief ich weiter und weiter. Es war leicht der Spur zu folgen. Ich musste nur dem Geruch von Blut folgen der in der Luft lag. Diesem unverwechselbaren Geruch und der Präsenz dreier Menschen. Ich kannte sie, alle drei. Die eine gehörte unverwechselbar zu Sasuke. Das konnte ich mit Bestimmtheit sagen. Denn sie jagte mir immer noch leichte Schauer über den Rücken, wenn auch nicht annähernd so starke wie am Abend als ich ihn das Haus verlassen sah. Die anderen, deutlich schwächeren, Auren gehörten Kimimaro und Itachi. Offenbar hatte der Kampf bei beiden deutliche Spuren hinterlassen. Nachdem ich ein steiles Plato erklommen hatte sah ich sie endlich. Orochimarus Diener kämpfte förmlich mit dem Tod und auch sein Gegner sah nicht mehr besonders frisch aus. Itachi und er lieferten sich einen harten Kampf und als ich fast auf einer Höhe mit ihnen war, beendete der Uchiha das ganze mit einem gezielten Schlag in den Nacken. Wir hatten es geschafft. Unsere Mission war erfüllt, oder? Was ich erst in diesem Moment realisierte war ein Schatten, der sich die ganze Zeit neben Sasuke, der völlig regungslos dem Kampf beiwohnte, befunden hatte. Aus diesem Schatten formten sich in kürzester Zeit Konturen und schließlich trat ein junger Mann zwischen den Felsen hervor. „Sehr gut. Die Stärke des Uchiha-clans scheint sich zu bewahrheiten.“ Höhnte er während er Sasuke am Arm fasste und wie einen Schutzschild vor sich stellte. Natürlich wusste er, dass wir ihn ansonsten ohne zu zögern angegriffen hätten. Dieser Mann war anders als die bisherigen Handlanger Orochimarus. Er strahlte eine gewisse Intelligenz und Überheblichkeit aus und er war jung. Höchstens so alt wie Itachi damals war. Vielleicht sogar jünger. Er machte mich nervös, alles an ihm. Die ganze Art dieses hellhaarigen Brillenträgers machte mich rasend und ich verspürte erneut den Drang zu töten. Allein wie er Sasuke vor sich hielt. [Dieser elende Feigling.] Knurrte ich innerlich und betete im Stillen dafür dass er sich nur eine winzige Blöße gab. Nur eine Einzige, damit wir ihm den Gar ausmachen konnten. Doch so einfach wollte er es uns offensichtlich nicht machen. „Ab hier ist eure kleine Reise zu Ende.“ Sagte er abfällig und musterte uns von oben bis unten. Zugegeben, wie ernsthafte Gegner sahen wir nicht aus. Unsere Kleidung war zerfetzt und getrocknetes Blut zierte unsere gesamten Körper. Mein Gesicht war dreckverschmiert und Itachi hatte bereits erhebliche Probleme gerade stehen zu bleiben. Offenbar bereitete ihm seine Bauchwunde starke Schmerzen. Ich hätte gerne etwas dagegen getan, doch meine Fähigkeiten reichten dazu nicht aus. Abgesehen davon, dass wir keine Zeit hatten nach uns zu sehen. [Wenn wir jetzt versagen…dann war alles umsonst.] Mehrere Minuten standen wir so da. Unser Gegner, herablassend und ausgeruht, hielt Sasuke weiterhin in einem eisernen Klammergriff aus dem dieser sich nicht einmal hätte befreien können wenn er alle seine Sinne beisammen gehabt hätte. Da ich nun diese neue, mir unbekannte, Kraft besaß erkannte ich auch endlich was die anderen wohl längst vor mir bemerkt hatten. Sasuke stand unter einem mächtigen Fluch. Das Juin welches er während des Chu-nin Examens erhalten hatte verlieh ihm nicht nur unbeschreibliche Kraft, nein es ermöglichte Orochimaru auch ihn bedingungslos zu kontrollieren. Es sah wirklich schlecht für uns aus. Weitere Minuten vergingen ohne dass sich einer von uns gerührt hätte. Dann, plötzlich, lies Kabuto den jüngeren Uchiha los. Ohne sich auch nur einmal nach seinem Bruder oder mir umzudrehen rannte dieser auf die Felswand zu, die der weißhaarige Ninja durch ein schnellgeformtes Fingerzeichen öffnete. Das war meine Chance. Ohne auch nur das geringste bisschen nachzudenken sprintete ich hinterher und passierte den Spalt in allerletzter Sekunde. Dann wurde es dunkel. Zunächst sah ich nichts. Das einzige was ich wahrnahm waren schnelle Schritte in der Dunkelheit. [Sasuke…] Als ich den ersten Schritt tat um ihm zu folgen flackerten mit einem Mal unzählige Fackeln an den kahlen Steinwänden auf. Wollten sie mir den Weg weisen? Oder mich in die Irre führen? Ich wusste es nicht. Es blieb mir keine andere Möglichkeit es herauszufinden als den schwachen Lichtern zu folgen. Mit einer für mich völlig ungewohnten Schnelligkeit bewegte ich mich durch die stetig gleichaussehenden Gänge. Weiter und weiter. Kurve um Kurve, Gang um Gang, bis es erneut dunkel um mich herum wurde. Ich war am Ende des Ganges angelangt und mein Ziel war eine große Halle gewesen. Die eisige Kälte die hier herrschte lies mich vermuten dass wir uns einige Meter unter der Erde befanden. Doch das war nicht mein Problem. Nun, da ich mich auf dieses Spiel einmal eingelassen hatte war ich wie eine Laborratte im Labyrinth gefangen. Ich fühlte mich völlig orientierungslos und blind. Es war unheimlich, aber dass ich mich gefürchtet hätte könnte ich nicht behaupten. Entschlossen griff ich nach meinem Schwert und hielt es kampfbereit vor mich. Mit einem Mal war ein grässliches Lachen zu hören, dass unaufhörlich von den Wänden widerhallte. Eine kalte, unheimliche Stimme erfüllte den Raum wie Wasser und ich fürchtete einen Moment ich würde daran ersticken. Was immer dort in der Finsternis auf mich wartete, es wollte meinen Tod, da war ich mir ganz sicher. Langsam aber sicher gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte einzelne Konturen ausmachen. Zwei Personen standen unter einem riesigen Gebilde das ich beim besten Willen nicht einordnen konnte. Ein Monster vielleicht? Nun, man hätte es durchaus als solches bezeichnen können. Am anderen Ende der Halle baute sich eine gewaltige Schlange aus Stein auf. Ihre leeren Augen füllten zwei Rubine, die ihm Licht einer winzigen Kerze bedrohlich flackerten. Ich ging einige Schritte auf die anderen zu. Ständig auf der Hut und bereit dafür angegriffen zu werden. Als ich mich bis auf Sichtweite genähert hatte öffnete Sasuke, der bis jetzt wie ein Schlafwandler auf mich gewirkt hatte, die Augen und blitzte mich mit seinen Sharingan an. Sie waren noch lange nicht vollkommen, doch war ihre Wirkung war dennoch nicht zu verachten. Ich mahnte mich stets zur Vorsicht und versuchte seinen Blick nach Möglichkeit nicht zu erwidern. „Hahaha. Willkommen in meinem bescheidenen Haus schöne Lady.“ Grüßte mich der große blass häutige Mann neben Sasuke. „Es ist mir eine Ehre dich als meinen Gast begrüßen zu dürfen.“ Mir wurde schlecht. Diese Stimme und ihre gefälligen Worte machten mich rasend und es war schwer gegen den Drang anzukämpfen ihn einfach zu erwürgen. Nicht das mir das möglich gewesen wäre, doch in Momenten des Zorns neigt man ein wenig zur Selbstüberschätzung. „Ich bin nicht dein Gast.“ Gab ich also barsch zur Antwort und hob mein Schwert um diese Worte noch zu unterstreichen. „Ich bin hier um Sasuke zurückzuholen.“ Schweigen und dann wieder lachen. „Du amüsierst mich kleine Lady. Glaubst du wirklich es wäre dir gelungen hier einzudringen wenn ich es nicht selbst so gewollt hätte? Du bist der Schlüssel zu meinem Plan. Du und Sasuke-kun. Mit euch beiden auf meiner Seite wird es ein leichtes Itachi in die Falle zu locken. Und dann bin ich endlich am Ziel.“ Für mich hörte sich dieses Geschwätz an wie aus einem billigen Spielfilm in dem der Bösewicht seinen ultrageheimen Plan vor dem Helden ausplaudert kurz bevor er dann doch besiegt wird. Doch als der junge Uchiha ohne Vorwarnung plötzlich auf mich zuschoss und Samonji ans andere Ende der Halle schleuderte wurde mir bewusst, dass sich hier niemand an ein Drehbuch halten würde. Das hier war ernst. Todernst. Im wahrsten Sinne des Wortes.« » Ganze anderthalb Stunden war es Kakashi gelungen seine Freundin davon abzuhalten das Zimmer meines Partners zu stürmen und seinem derzeit einzigen Besucher nebenbei den Kopf zu waschen. Doch jetzt war Asukas Geduldsfaden endgültig überspannt. Einer Walküre gleich rauschte sie die Gänge entlang und war gerade im Begriff die Tür schwungvoll aufzureizen, als sie von drinnen gedämpfte Stimmen hörte. „Erschreck mich nie wieder so. Kannst du dir eigentlich vorstellen was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe?“ Diese leicht aufgebrachte Stimme gehörte ganz eindeutig Shisui. Sein genervter Ton war noch nicht ganz verschwunden, doch wurde er nun von einer noch größeren Spur Sorge unterstrichen. „Nun mach doch nicht so ein Gesicht. Du siehst doch dass es mir gut geht.“ Die andere Stimme gehörte zu Akio. Offenbar war er kurz zuvor aufgewacht, denn seine Worte klangen noch immer ein wenig rau und angestrengt. „Oh ja das sehe ich. Von Kopf bis Fuß einbandagiert und förmlich ans Bett gefesselt. Dir geht es wirklich…“ Doch weiter kam der Uchiha nicht. Aus irgendeinem Grund schien es ihm die Sprache verschlagen zu haben. Nun erst recht neugierig geworden schob meine Freundin die Tür ein kleines Stückchen auf und spähte durch den Spalt. Doch was sie da sah hätte sie sich niemals erträumen lassen. Da saßen die Beiden, friedlich beieinander und küssten sich. Asuka verstand die Welt nicht mehr. Sie wollte sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen, ehe sie vielleicht doch noch bemerkt würde. Ruckartig wendete sie sich zum gehen, doch hatte sie leider nicht bemerkt, dass ein Teil ihrer Kleidung sich an der Tür verfangen hatte und diese nun schwungvoll aufzog. Peinliche Stille lag im Raum. Die beiden Männer waren erschrocken auseinander gefahren und meine Freundin versuchte sich hektisch von der Tür zu befreien. Dabei war sie angelaufen wie eine Tomate und Nuschelte unablässig Entschuldigungen. „Ich wollte nicht stören. Bin schon so gut wie weg.“ Doch in ihrem derzeitigen Zustand gestaltete sich das schwieriger als geplant. Nachdem Shisui sich von seinem ersten Schreck erholt hatte stand er auf und befreite die junge Medic-nin mit einem gezielten Handgriff. „Schon gut. Du kannst ruhig reinkommen.“ Zur Verwunderung der kleinen Ruhestörerin grinsten die beiden Ninja übers ganze Gesicht. Offenbar amüsierten sie sich köstlich und störten sich nicht im Geringsten daran, dass man sie kurz zuvor in einer nicht ganz alltäglichen Situation überrascht hatte. „Äh…ich…also…eigentlich wollte ich nur…nur schnell nachsehen ob alles soweit in Ordnung ist.“ Stammelte sie immer noch ziemlich nervös vor sich hin während der schwarzhaarige Uchiha sie in Richtung Bett dirigierte und schließlich auf einem Stuhl absetzte. „Das find ich aber schön dass du mich besuchen kommst Hexchen.“ Flötete der Patient ganz Kakashi like und fing sich damit nicht nur einen bösen Blick ein. „Nun schaut mich nicht so an. War doch nur ein Witz. Du weißt doch ich liebe nur dich.“ Nun war es an Shisui leicht rot zu werden. „Jaja, halt jetzt einfach den Mund.“ Murrte er verlegen und wand sich wieder Asuka zu, die die Beiden interessiert und fassungslos zugleich beobachtete. „Du siehst aus als würde dir etwas auf der Seele liegen.“ Wandte sich der Rotschopf schließlich an meine Freundin, welche erneut ihre Tomatentarnung anlegte. „Naja also…ich dachte eigentlich…eigentlich dachte ich du wärst an Hikari interessiert und nicht naja…du weißt schon.“ Mit einem unruhigen Nicken in Richtung des Uchihas versuchte sie ihre nicht ausgesprochenen Worte deutlich zu machen was ihr ein mehr als heiteres Lachen einbrachte. „Was ist denn daran so lustig? Wie kannst du’s dich wagen so mit ihren Gefühlen zu spielen?“ Brauste sie mit neu errungenem Selbstbewusstsein auf. „Das ist widerlich.“ Die jungen Männer tauschten einen vielsagenden Blick aus ehe sie sich wieder an ihre Besucherin wandten. „Asuka-chan, ich glaube wir sollten dir da was erklären.“ ------------Flashback----------- Einige Monate zuvor in Konoha: Es war bereits spät am Abend als der junge Anbu von seiner Mission nach Hause kam und sich völlig erledigt auf die Couch fallen lies um sich ein wenig zu entspannen. Doch lange sollte er nicht die Zeit dazu haben. Noch ehe er die Augen wirklich geschlossen hatte sprang auch schon ein gut gelaunter Rotschopf durch sein Fenster und begrüßte ich mit einem liebevollen Kuss. „Ich hab dich vermisst.“ Er musterte ihn genau. „Du siehst ziemlich zerkratzt aus. Stellte er weiterhin gelassen fest. „Danke für die Blumen du Dummkopf. Kann ja nicht jeder seinen hintern beim Hokage platt sitzen.“ Kam die nicht sonderlich begeisterte Antwort von Shisui. „Zum Glück. Ich fände es sehr schade wenn dein hübsches Hinterteil unter einer solchen Folter leiden müsste.“ „Lass die dummen Witze. Erzähl mir lieber was der Hokage von dir wollte.“ Grinsend lies Akio sich neben ihm auf der Couch nieder. „Es ging um unsere Aufteilung bei den Anbu. Wir beide haben von heute an neue Partner.“ Es dauerte einen winzigen Moment bis sich diese Worte im Kopf des schwarzhaarigen gefestigt hatten. „W-was? Warum denn das auf einmal? Wir waren doch bisher ein gutes Team. Welchen Grund gibt es dann uns neu aufzuteilen?“ „Wir haben ein neues Mitglied in unseren Reihen. Eigentlich sollte sie Itachis Partnerin werden, aber irgendwie scheinen sich die Beiden ganz und gar nicht grün zu sein. Deshalb darfst du ab sofort mit deinem Cousin um die Häuser ziehen und ich bekomme dafür unseren süßen Neuzugang.“ Die Begeisterung über diese Nachricht stand dem Uchiha förmlich ins Gesicht geschrieben. „Muss ja sehr nett sein wenn du so aus dem Häuschen bist.“ Murrte er ein wenig beleidigt. „Ja sehr nett. Ein bisschen schüchtern vielleicht, aber ansonsten absolut in Ordnung. Vielleicht kennst du sie sogar. Sie heißt Hikari Kurayami.“ Mit einem Mal trat betretenes Schweigen ein. „Hikari? Sie hat nicht zufällig rehbraune Augen und kinnlanges goldblondes Haar? So etwa 1.70 Meter groß, schlank und lebt seit einer Weile bei meinem Onkel im Anwesen?“ Nun war es an Akio einen skeptischen, ja vielleicht sogar leicht eifersüchtigen Blick aufzusetzen. „Möglich.“ Grummelte er ein bisschen widerwillig. „Woher kennst du sie denn so gut?“ Wollte er gespielt desinteressiert wissen. „Eigentlich gar nicht. Zumindest habe ich sie noch nie gesehen. Aber ihren Namen hab ich in letzter Zeit öfter gehört als meinen eigenen. Itachi spricht unentwegt von ihr. Es ist schon zum heulen dass er es einfach nicht auf die Reihe bekommt ihr zu sagen was er für sie empfindet.“ Offenbar hatte ihm das schon eine ganze Weile auf der Seele gebrannt denn der schwarzhaarige fing an sich regelrecht für dieses Thema zu begeistern. „Ich meine es ist doch unglaublich wie blöd mein Cousin sich anstellt. Gut zugegeben Fugaku und seine Verlobte sind nicht gerade hilfreich, aber…das ist ein Grund kein Hindernis.“ Knurrte er eifrig weiter ehe sein bisher geduldiger Zuhörer ihn unterbrach. „Soll also heißen Itachi ist in sie verliebt und sie in ihn. Zumindest würde ich das nach dem heutigen Tag so sehen. Oh Mann, das ist wirklich eine Schande.“ „Wem sagst du das? Ich wünschte wir könnten etwas tun um den beiden ein bisschen unter die Arme zu greifen.“ -------------Flashback Ende------------ „Nun ja, und dann haben wir uns eben überlegt dass es vielleicht helfen würde wenn wir Itachi ein wenig eifersüchtig machen.“ Endete Akio in seiner Erzählung. Asuka hatte die ganze Zeit schweigend zugehört. Vielleicht war ihr auch einfach nur die Stimme verloren gegangen, wer weiß? Es hätte sich vermutlich noch stundenlang niemand geregt wenn nicht wieder einmal ein gut gelaunter Kakashi zur Tür hereingeschneit wäre. Fröhlich gesellte er sich zu den anderen und legte seinem Hexchen einen Arm um die Taille. „Und? Habt ihr beiden Ränkeschmieder endlich ausgepackt?“ Das war eindeutig zu viel. „Kakashi?“ Ihr Ton wurde gefährlich schrill und sie sah ihn zornfunkelnd an. „Hast du das gewusst?“ Blanke Panik stand dem Jo-nin ins Gesicht geschrieben. „Nun ja…ich…“ Weiter kam er nicht. Das nächste was man hörte war ein umfallender Stuhl und ein warnender Schrei. „Kakashi lauf!“« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)