Harry Potter und das Geheimnis seiner selbst von Zauberlehrling ================================================================================ Kapitel 4: Hogwarts ------------------- Vornweg, danke für die lieben Reviews! Hoffe es geht bald etwas schneller für euch, meldet euch wenn ihr ne Info wollt, wenn es weiter geht ;oP LG Zauberlehrling Teil 4 Es war Anfang der dritten Oktoberwoche als Madam Pompfrey, durch einen Schrei angezogen, auf die Krankenstation stürzte. Da sie zur Zeit nur einen Schüler dauerhaft dort stationiert hatte, wusste sie genau von wem dieser stammte. Doch als sie an das Bett herangetreten war, riss sie erschrocken die Augen auf. Der Junge war wach und blickte sie aus aufgerissenen, verängstigten Augen an. „Mr. Potter ich freue mich, das Sie endlich wieder wach sind!“ Lächelnd trat sie näher. Doch durch diese Bewegung aufgeschreckt rutschte ihr Patient von ihr weg. „Mr. Potter, es ist alles in Ordnung! Sie sind in Sicherheit!“ Doch der Junge schien sie gar nicht zu hören, um ihn nicht noch weiter zu erschrecken, trat sie wieder einen Schritt zurück. „Harry, hören Sie mir zu! Ich werde jetzt Professor Dumbledore holen, in Ordnung?“ Wieder keine Reaktion, der Junge war völlig verängstigt! Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was dazu geführt hatte, das Harry so reagierte. Besorgt blickte sie zum Bett zurück, als sie in ihr Büro ging um dem Direktor über den Kamin Bescheid zu geben. Manchmal wünschte sie wirklich nicht alleine auf der Station zu sein, sie ließ den Jungen nur ungern so zurück. Nachdem die Frau gegangen war, fühlte er sich etwas besser. Wo war er? Wie war er hier her gekommen? Das letzte an das er sich richtig erinnern konnte, war ein dunkles, kaltes und vor allem feuchtes Verlies. Unruhig blickte er sich in dem Raum um. Steinerne, weiße Wände an denen verschiedene Landschaftsbilder angebracht waren. Große, saubere Fenster die ungehindert das Sonnenlicht herreinließen und ein hölzerner Boden. Überall im Raum standen Betten verteilt. Der Raum erinnerte ihn an das Krankenhaus in dem er gewesen war, nach dem Unfall. Alarmiert blickte er auf als er nähernde Schritte wahrnahm. Die Frau war wieder da und blickte ihn besorgt an. Er konnte nicht verhindern, dass er zitterte, er hatte Angst. ,Als die Fremde das sah, wirkte sie nur noch besorgter. Er schluckte. Was war geschehen? Wieso fühlte er sich so schwach? Die Frau trat einen Schritt näher und das Zittern nahm zu. „Mr. Potter, es ist alles in Ordnung!“ Potter, so hatte ihn auch der Mann genannt, welcher immer wieder zu ihm gekommen war. Gequält schloss er die Augen, er wollte sich nicht daran erinnern. Doch die Bilder stürzten nur so auf ihn ein. Der Mann schlug immer wieder auf ihn ein und trug dabei ein Grinsen zur schau. Ihm tat alles weh, er verstand nicht warum der Mann ihm das antat. Er kam immer wieder, manchmal in Begleitung und jedes mal machten sie schreckliche Dinge mit ihm. Er hatte längst aufgehört sich zu Wehr zu setzten. Immer öfter wurden seine Wachzustände durch wohltuende Dunkelheit abgelöst. Die Zeiten in denen er bei Bewusstsein war, nahm er kaum mehr wahr, es war, als ob er nicht mehr in seinem Körper war. Da war nichts mehr, weder Kälte noch sonst etwas. Selbst die Schmerzen, wenn auch noch vorhanden, waren mehr ein dumpfes Pochen als alles andere. Er wollte nur noch, dass es aufhörte, ihm war egal wie! Als Albus Dumbledore das Krankenszimmer betrat, wurde er von einer besorgt blickenden Madam Pompfrey empfangen. Schnell ging sein Blick zu dem Bett in dem Harry seit etwas länger als einer Woche lag. Poppy hatte ihm mitgeteilt, das Harry kaum ansprechbar gewesen sei, als er erwacht war. Das Bild, welches sich ihm bot, schien die Aussage der Schwester nur zu bestätigen. Der Junge wippte mit geschlossenen Augen, völlig apathisch ihn und her, Tränen liefen an dessen Wangen hinab. Vorsichtig näherte sich der Schulleiter dem Bett. „Harry, kannst du mich hören?“ Der Körper des Jungen verseifte sich, ansonsten konnte man keine Reaktion wahrnehmen. Vorsichtig hob Dumbledore seine Hand und berührte leicht Harrys Schulter. Ein Zucken ging durch Harrys ganzen Körper, er riss die Augen auf und versuchte so weit wie möglich von dem Direktor wegzurutschen. Dabei kam ein gequälter Laut über seine Lippen. Doch statt ihn loszulassen hielt Dumbledore den Körperkontakt aufrecht. Nach einiger Zeit schien es, als habe der Junge sich beruhigt. Seine Augen blickten starr auf die Bettdecke und seine Atmung schien sich ganz langsam wieder zu normalisieren. Albus Dumbledore übte keinen Druck mit seiner Hand aus, doch ließ er sie auf Harrys Schulter liegen. Es vergingen weitere Minuten in denen nichts weiter passierte. Als Harry schließlich sprach, war es mehr ein heiseres Flüstern, das nur schwer zu verstehen war. „Wer sind Sie und wo bin ich?“ Es war merkwürdig diese Frage von Jemand zu hören, den man schon seit mehr als Fünf Jahren kannte. Albus Dumbledore hatte gewusst das Harry sein Gedächtnis verloren hatte, aber im Stillen hatte er die Hoffnung gehegt, dass er sich erinnern würde, wenn er vertraute Gesichter erblicken würde. „Sieh mich an!“ Der Junge schluckte schwer und es dauerte scheinbar eine Ewigkeit, bis er der Aufforderung nach kam. Als Dumbledore schließlich in seine Augen blicken konnte, hatte er das Gefühl von der Verzweiflung darin mitgerissen zu werden. „Ich bin Albus Dumbledore und du befindest dich auf Hogwarts!“ Wieder verging einige Zeit, in der nicht gesprochen wurde. „Sie...Sie nennen mich Harry..., ist...bin ich das?“ Der Schulleiter wartete bis Harry ihn wieder ansah. „Ja, du bist Harry James Potter!“ Erschrocken riss der Junge die Augen auf. James, schon einmal hatte er das Gefühl gehabt dieser Name müsste ihm etwas sagen, doch dieses mal tat er es auch Aidan. Er hatte ihn verletzt zurück gelassen! Schnell blickte er wieder auf die Decke hinab. So sehr er es sich auch wünschte, er konnte sich nicht nach Aidan erkundigen, nicht solange er nicht wusste was mit ihm passierte. Nicht so lange er nicht sicher war, ob er diesen Leuten vertrauen konnte. Dumbledore war Harrys Reaktion nicht entgangen, doch er war sich nicht sicher was sie zu bedeuten hatte. „Harry, kannst du dich an gar nichts erinnern?“ Der Angesprochene ließ von seinen Gedanken ab und sah wieder zu dem Älteren. „Ich meine, wir wissen das du einen Unfall hattest, weißt du von nichts was vorher war?“ Dumbledore schaute ernst auf den Jungen hinunter. „Nein...“ Dumbledore seufzte. „Harry, ich weiß es ist schwer uns zu vertrauen, aber kannst du uns erzählen, was seit dem Unfall vorgefallen ist?“ Der Junge versteifte sich wieder. „Harry, wir wollen dir helfen! Es muss nicht heute sein, aber all zu lange sollten wir es nicht hinauszögern.“ Harry schluckte schwer und atmete hastig ein und aus. Dumbledore hatte schon nicht mehr mit einer Antwort gerechnet, als Harry schließlich doch noch antwortete. „Ich wurde angefahren, ich kann mich auch daran nur dunkel erinnern. Das erste was ich ganz klar vor Augen habe ist das Krankenhaus in dem ich zu mir kam.“ Harrys Stimme war sehr leise und er sprach auch nur sehr zögerlich. Doch Dumbledore war froh, das er sich überhaupt dazu entschlossen hatte. Harry erzählte ihm alles was passiert war, bis hin zu dem Tag als Aidan und er schließlich in London angekommen waren. Dumbledore bemerkte Harrys zögern und als er sah wie er die Augen schloss und sich gequält auf seine Unterlippe biss, legte er seine Hand wieder auf dessen Schulter. Wie schon zuvor zuckte der Junge zusammen, doch dieses mal nur kurz. „Harry, es ist okay! Wir brauchen heute nicht weiter machen, ich schlage vor du schläfst noch etwas und wenn du dich später stark genug fühlst, nun es gibt da einige Menschen die es nicht erwarten können dich wieder zu sehen...“. Als Harry in die Augen seines Gegenübers blickt, sah er dort ein schelmisches Glitzern aufleuchten. Er wusste nicht woran es lag, aber diese Augen hatten etwas sehr beruhigendes. Schließlich nickte er und der Schulleiter erhob sich. „Ruh dich aus, du bist hier in Sicherheit!“ Er konnte auch dieses mal nicht sagen warum, aber er glaubte dem Älteren. Als Dumbledore sich sicher war, das Harry wieder schlief, ging er auf das Büro der Krankenschwester zu, in welches diese sich zurück gezogen hatte. Als Madam Pomfrey in das Gesicht des Schulleiters blickte, hatte sie das Gefühl er wäre seit langer Zeit endlich wieder er selbst. „Albus, du hättest ihn nicht so früh mit allem wieder konfrontieren dürfen!“ Ihre Stimme hatte leicht vorwurfsvoll geklungen. Doch der Direktor schüttelte nur den Kopf. „Nein ich bin sicher, je eher er darüber redet, desto schnell wird er es verarbeiten können!“ Nachdenklich blickte die Krankenschwester ihn an. „Ich weiß nicht, vielleicht hast du sogar recht...“. Der Direktor sah aus der Türe hinaus, man konnte gut Harrys Bett sehen. „Er hat viel schlimmes erlebt, aber ich bin mir sicher das er es mit unserer und der Unterstützung seiner Freunde schafft, damit fertig zu werden.“ Auch die Schwester betrachtete den nun schlafenden Jungen. „Ich hoffe du hast recht!“ Als Harry das nächste Mal erwachte, blieb er eine ganze Weile nur still liegen und dachte über seine Situation nach. Er fühlte sich besser, obwohl er noch immer weit davon entfernt war, dass es ihm gut ging. Er machte sich Sorgen, er hatte Aidan zurückgelassen. Er wünschte sich nichts mehr, als bei den Carsons zu sein. Langsam ließ er seine Hand zu seinem Hals wandern und war überrascht dort die Kette mit dem Amulett zu fühlen, welche er von Penny geschenkt bekommen hatte. Es war sehr tröstlich wenigstens etwas zu haben, an das man sich erinnern konnte. Er wunderte sich darüber, dass das Amulett noch da war, aber er war eigentlich nur froh und so verdrängte er alle weiteren Fragen. Er schloss seine Augen erneut und genoss die Wärme und Bequemlichkeit des Bettes. Er lauschte in sich hinein und stellte fest, das die Schmerzen weg waren. Das Einzige was ihn störte war, dass er sich so schwach fühlte. Als er seine Augen das nächste Mal aufschlug, blickte er erschrocken auf den Mann, der sich selbst als Albus Dumbledore vorgestellt hatte. Er hatte nicht bemerkt, das dieser den Raum betreten hatte. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken!“ Die Angst, die sich erneut in ihm bemerkbar gemacht hatte, verging bei dessen ruhigen Worten. „Wie ich sehe hast du endlich ausgeschlafen, wie fühlst du dich?“ Der Junge dachte einen Augenblick über diese Frage nach, bevor er antwortete: „Besser!“ Die Augen seines Gegenübers fingen bei dieser Antwort an, fröhlich zu funkeln. „Das freut mich, mehr als du dir vielleicht vorstellen kannst!“ Der Junge blickte den Schulleiter verwirrt an. „Nun, nachdem du mir am Morgen erzählt hast woran du dich erinnerst, möchtest du sicherlich auch so einiges wissen, nicht wahr?“ Der Junge nickte zögerlich. „Nun, dann stell deine Fragen und ich werde sie nach besten wissen beantworten, solange ich es für richtig erachte.“ Bei den letzten Worten hatte der Junge seine Stirn in Falten gelegt, er wusste nicht wie genau er das zu verstehen hatte. Doch ebenso wollte er auch nicht genauer darauf eingehen. „Sie haben mir gesagt, ich wäre auf Hog...warts..., was genau heißt das?“ Dumbledore nickte lächelnd. „Nun, Hogwarts ist eine Schule für junge Hexen und Zauberer. Hier lernen sie ihre Magie zu gebrauchen, genauso wie du es bis vor einigen Monaten getan hast.“ Unglauben machte sich in dem Gesicht des Jungen breit. Hexen und Zauberer? „Ich sehe schon, du glaubst mir nicht!“ Mit diesen Worten griff Dumbledore in seinen Umhang und zog seinen Zauberstab hervor. Harry sog erschrocken die Luft ein, als er erkannte was der ältere in den Händen hielt. Harry hatte in den letzten Wochen schlechte Erfahrung mit Zauberstäben gemacht. „Harry, vertrau mir! Dir passiert nichts!“ Obwohl er noch immer unsicher war, blickte er wieder in die Augen seines Gegenübers. „Ich möchte dir nur etwas zeigen, um meine Aussage zu bestätigen.“ Der Schulleiter schwenkte seinen Zauberstab und grüne Funken flogen in die Luft, als diese seine Bettdecke berührten, bildete sich ein Meer aus bunten Blumen. Der Junge hatte seinen Mund offen stehen und blickte den älteren aus großen Augen an. „Wie haben Sie das gemacht?“ Ein geheimnisvolles Lächeln trat auf das Gesicht des Schulleiters. „Ich hab es dir doch gesagt, Magie!“ Der Junge schluckte. Es war noch einige Zeit vergangen, in der die Beiden einfach nur geredet hatten. Der Schulleiter erzählte ihm Dinge aus seinem Leben und Harry stellte Fragen, bei Unklarheiten. Doch je mehr Harry über sein Leben erfuhr, desto verwirrter war er. Gedanken über einen Wahnsinnigen der sich nichts sehnlicher wünschte, als ihn umzubringen, machten ihn nicht unbedingt neugieriger auf seine Vergangenheit. „So, ich denke für heute reicht es, du hast erst einmal genug Informationen über die du dir den Kopf zerbrechen kannst.“ Harry nickte benommen. „Ich weiß nicht, aber wenn du dich jetzt bereit fühlst, könnte ich deine Freunde herein holen.“ Der Junge seufzte schwer. Der Schulleiter hatte ihm gesagt, dass seine Freunde ihn unbedingt sehen wollten. Er war sich allerdings noch nicht sicher ob er dafür bereit war. Als er in die ruhigen Augen seines Gegenübers blickte lächelte dieser. „Keine Angst...!“ Als Antwort darauf, erhielt Dumbledore ein zögerndes nicken. Der Ältere erhob sich und ging mit zügigen Schritten zur Türe, als hätte er Angst, das der Patient es sich noch einmal anders überlegen könnte. Nur wenige Sekunden, nachdem er die Tür zu Station geöffnet hatte, stürmte ein dunkelhaariges Mädchen auf das Krankenbett zu, gefolgt von einem großen rothaarigen Jungen. Bevor er wirklich reagieren konnte, wurde er schon in eine feste Umarmung gerissen. „Oh Harry, wir haben uns solche Sorgen gemacht!“ Er versteifte sich augenblicklich, nicht auf diesen Ansturm vorbereitet. Etwas hilflos lies er, einige Sekunden, nachdem er sich beruhigt hatte, seinen Blick zu dem Direktor wandern. Doch dieser stand noch immer an dem Eingang zur Station und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Harry, tu´ das nie wieder! Hörst du?“ „Was willst du denn jetzt machen? Ich meine wir können ihn doch nicht zu den Erstklässlern stecken!“ Die Stimme der Professorin für Verwandlung klang mehr als angespannt. „Minevera, fürs erste habe ich nicht vor überhaupt etwas zu unternehmen!“ Der Schulleiter saß zusammen mit den Leitern der vier Häuser Hogwarts und einigen Ordensmitgliedern in seinem Büro. Die Anwesenden waren alle erst nur erleichtert gewesen, als der Schulleiter ihnen mitgeteilt hatte, dass Harry wieder zu sich gekommen war. Doch nachdem er ihnen auch den Umstand der nicht Erinnerns erläutert hatte, war aus der Erleichterung wieder Besorgnis geworden. „Und er erinnert sich an gar nichts?“ Traurig schüttelte Dumbledore seinen Kopf. „Nein, an nichts was vor seinem Verschwinden statt gefunden hat.“ Eine bedrückende Stille breitete sich in dem Raum aus. „Gibt es nichts wie wir ihm helfen können?“ Diese Frage wurde von Molly Weasley gestellt und so manch einer der Anwesenden, blickte nun wieder gespannt zu dem Schulleiter. „Bis jetzt haben wir noch keinen ungefährlichen Weg gefunden. Ich fürchte Harrys Genesung, wird das in Anspruch nehmen, was wir, am wenigsten haben, viel Zeit!“ „Sind sie sicher?“ Aidan blickte sich um. Vor wenigen Tagen, hatte er eine Nachricht von dem Detektiv erhalten, der noch immer Beauftragt war, etwas über James wahre Herkunft heraus zu finden. „Ja, vor einigen Monaten hat diese Geschichte in diesem Ort für einige Aufregung gesorgt.“ Aidan ließ den Blick über die Häuser des Ligusterweges gleiten. Nach seinem Empfinden war diese Umgebung mehr als spießig und er konnte sich nicht wirklich vorstellen, ausgerechnet hier fündig zu werden. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus waren sie endgültig wieder zurück nach England gezogen. Sie hatten sich wieder hier eingelebt. Doch konnte keiner von ihnen, weder Penny noch er die Geschehnisse verdrängen, die dem Krankenhaus Aufenthalt voraus gegangen waren. Seit der Junge verschwunden war hatten sie keine ruhige Minute mehr gehabt, denn beide hatten das Gefühl, das es James nicht gut ging. Die Gedanken an die vergangenen Wochen verdrängend, trat er auf das Haus mit der Nummer Vier zu. „Vergessen Sie nicht, lassen Sie mich reden!“ Aidan nickte seinem Begleiter bestätigend zu und dieser klingelte an der Türe. Nach nur wenigen Augenblicken wurde diese von einer dünnen, großen Frau mit langem Hals und blonden Haaren geöffnet. „Guten Tag, entschuldigen Sie die Störung, mein Name ist O´Mally und mein Begleiter ist Mr. Carson. Wir hätten, wenn es Ihnen nichts aus macht, ein paar Fragen zu den Vorkommnissen in der Zeit der Sommerferien.“ Aidan war sich nicht sicher, aber er glaubte die Frau zusammenzucken zu sehen. „Petunia Liebes, wer ist denn da?“ Hinter der Frau kam nun das Gesicht eines breiten, kleinen Mannes zum Vorschein. Aidan konnte sich ein flüchtiges Grinsen bei diesem ungleichen Paar nicht verkneifen. Glücklicherweise wurde es von keinem gesehen. „Mr. Dursley nehme ich an?“ Der Angesprochene nickte, woraufhin O´Mally ihr Anliegen erneut vortrug. „Warum?“ Die Augen ihres Gegenübers blickten nun mehr als misstraurig. „Es geht eigentlich nicht direkt um diesen Angriff, sondern viel mehr um das verschwinden ihres Neffen.“ Die Gesichtsfarbe wechselte so schnell von normal auf rot, um sofort in bleich umzuschwenken, das Aidan es kaum wahrnehmen konnte. „Was hat dieser vermaledeite Junge denn jetzt schon wieder angestellt?“ Aidan runzelte seine Stirn, er hatte eine andere Reaktion erwartet. Schließlich war dieser Junge nach einem Angriff auf dieses Haus spurlos verschwunden. „Mr. Dursley, vielleicht wäre es angebracht diese Angelegenheit nicht zwischen Tür und Angel zu besprechen...“ Mrs. Dursley blickte ängstlich zu ihrem Mann, dieser schien nicht von dem Vorschlag angetan, doch trat er letztendlich einen Schritt zur Seite. Dankbar betraten die Beiden das Haus und folgten der Frau in ein Wohnzimmer. Als Aidan sich in dem Raum umsah, befand er ihn als völlig gestellt und unbequem. Alles wirkte irgendwie in Szene gesetzt, was den Raum alles andere als bequem wirken lies. Man setzte sich an einen Couchtisch und es herrschte einige Minuten schweigen, bis sich OMally schließlich erbarmte und das Wort ergriff. „Wir versuchen seit einiger Zeit den Verbleib eines Jungen zu klären, der vor annähernd vier Monaten wie aus heiterem Himmel in Deutschland erschien und vor etwa zwei Monaten, ebenso wieder verschwand.“ Mr. Dursley runzelte nur seine Stirn. „Ich bin in einem Polizeibericht auf ihren Fall gestoßen und habe mich umgehört. Da die Zeit und auch die Beschreibung auf ihren Neffen hinweist, wollten wir diesem nachgehen.“ Langsam griff O´Mally in seine Tasche und zog ein Foto von James heraus, dieses überreichte er an Mrs. Dursley die dieses zögerlich entgegennahm. „Oh Gott, Vernon, er ist es!“ „Was halten Sie von der ganzen Geschichte?“ O´Mally sah fragen zu Aidan, der mit gerunzelter Stirn auf dem Beifahrersitz saß. „Ich weiß nicht recht, mir kommt das alles sehr seltsam vor. Vor allem die Reaktion dieser Leute, bevor Sie auf ihre Fragen geantwortet haben. „Ja, auch ich finde die ganze Sache seltsam...“. „Also wutschen und wedeln! Probier es noch einmal!“ Entnervt befolgte Harry erneut dieser Anweisung. Als wieder nichts geschah, legte er den Zauberstab behutsam bei Seite. „Es geht nicht!“ Seit annähernd zwei Stunden versuchte das Mädchen, was sich als Hermine vorgestellt hatte ihn zum zaubern zu bringen, doch bisher war nichts passiert. „Ich versteh das nicht! Ich meine du bist ein Zauberer und du konntest diese Sprüche alle. Außerdem hätte der Zauberstab wenigstens irgend eine Reaktion zeigen müssen.“ „Vielleicht soll es einfach nicht mehr sein...“ Bei diesen Worten fühlte er selbst, wie er langsam anfing zu resignieren. Seine mysteriöse Befreiung, wie sie Ron immer wieder nannte, lag nun schon einige Wochen zurück und dennoch konnte er weder zaubern, noch sich an etwas erinnern. Es schien, als hätte er jegliche Magie verloren. Madam Pompfrey schien auch schon zu verzweifeln und auch in den Blicken seiner vielen Besucher konnte er die Sorge sehen. Ein langes Seufzen erklang von dem braunhaarigen Mädchen. „Wie lief dein Gespräch mit Professor Lupin?“ Der damalige Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste war Tags zuvor da gewesen und hatte ihm von Dingen erzählt die nur sie beide erlebt hatten. In dieser Weise hatte Harry auch schon die letzte Woche verbracht, immer wieder tauchten verschiedene Personen auf der Krankenstation auf und erzählten ihm von seinem Leben, doch nichts schien ihm zu helfen. Seine Vergangenheit wollte einfach nicht aus dem Nebel treten, in welcher sie sich zu verbergen schien. Ganz selten hatte Harry blitzartige Eindrücke, doch nichts fassbares. „Ich weiß jetzt, das ich ein Patronus beschwören kann, eigentlich...“. Nun war es an Harry zu seufzen. „Tja, möchtest du das ich dir weiter von deinem dritten Schuljahr erzähle? Ich glaube wir waren bis zu dem Zeitpunkt in Hagrids Hütte, nicht wahr?“ Harry nickte nur. „Ja, wir saßen im Kürbisbeet...“ Wie lange er schon hier oben stand konnte er nicht genau sagen. Es musste schon eine ganze Weile sein, da seine Finger vor Kälte schmerzten. Schneeregen schlug ihm wild um den Körper, doch das alles nahm er nur am Rande war. Er sah in die Tiefe und der Gedanke daran, wie einfach es wäre, ließ ihn aufseufzen. Er kam oft hoch auf den Astronomieturm, ein guter Ort um seinen Kopf frei zu kriegen. Er trat noch einen Schritt näher an das Geländer heran und legte seine Hand darauf. Als er auf diese hinab sah, musste er unwillkürlich lächeln. Ja, seine Hände waren schon immer gut darin gewesen, Dinge zu zerstören. Ohne es zu realisieren war er über das Geländer herüber geklettert. Der Wind zerrte an seiner Kleidung. Für ihn war es, wie eine Einladung. Er brauchte nur loslassen... Obwohl er nun schon drei Wochen in dem Schloss war und man ihm viel über sein Leben erzählt hatte, konnte er sich nicht selbst an Dinge erinnern. Es war merkwürdig mit den Menschen zusammen zu sein, die einem wohl viel bedeuten mussten, an die man sich jedoch nicht erinnern konnte. Er hatte die traurigen Blicke gesehen, die man ihm zuwarf, wenn man glaubte, er würde es nicht merken. Es war zum verzweifeln. Die Ärzte in Deutschland hatten angenommen, sobald er mit etwas aus seiner Vergangenheit konfrontiert werden würde, käme alles zurück, doch dem war nicht so. Ohne es zu bemerken war er auf einen der Türme gestiegen. Es war kalt, doch das störte ihn nicht besonders und so trat er etwas fröstelnd in die regnerische Nacht hinaus. Er erschrak, als er jemanden vor sich erblickte. Was machte gerade er hier? Sollte er nicht noch auf der Krankenstation liegen Draco Malfoy schluckte hart, er wollte nicht das ausgerechnet er jetzt hier war. „Potter, verzieh dich!“ Der angesprochene zuckte zusammen. Diese Stimme... „Wer bist du?“ „Kannst dich noch immer nicht erinnern, was? Lass mich alleine!“ Harry schüttelte den Kopf. „Nein!“ „Nein?“ Draco konnte es nicht glauben, nicht mal, wenn man alles hinter sich lassen wollte, blieb man von St. Potter verschont. „Was willst du?“ „Deinen Namen!“ Als Draco ihn das bleiche Gesicht seines Gegenübers sah, bemerkte er das entschlossene Funkeln in dessen grünen Augen. „Gehst du, wenn du ihn weißt?“ Keine Antwort. „Malfoy, Draco Malfoy!“ Eine Erinnerung blitzte auf. Eine Treppe und viele Leute standen um ihn herum. Vor ihm stand Draco und bot ihm seine Hand, doch bevor er alles genau erfassen konnte war es schon wieder verschwunden. „Wieso hast du mich gerettet?“ Er hat mich also doch erkannt. „Das ist doch egal! Geh!“ Draco fing an zu zittern, ihm war so kalt. Warum kann er nicht verschwinden? „Nein, mir ist es nicht egal! Ich will es wissen!“ Draco lachte freudlos auf. „Du kannst dich doch auch sonst nicht erinnern, was macht da noch eine Sache mehr?“ Draco bemerkte das er Harry damit verletzt hatte, als dieser zu Boden sah. Eine Weile schwiegen beide. „Warum willst du dich umbringen?“ Der Dunkelhaarige sah wie sehr Draco zitterte, er war sich sicher, dass nicht nur die Kälte dafür verantwortlich war. Wieder lachte der blonde, doch es klang mehr als Verzweifelt. „Geh, BITTE!“ „Ich lass dich das nicht tun!“ „Gerade du? Du solltest froh sein mich endlich los zu sein! Verdammt, verschwinde endlich!“ Harry merkte das er so nicht weiter kam, er zögerte kurz. „Na gut, dann spring! Wenn du es unbedingt willst halte ich dich nicht auf, aber ich gehe auch nicht weg!“ Es war riskant, doch ihm blieb nichts anderes übrig! Ich kann nicht, wenn er da ist! Warum hab ich so lange gewartet? „Hör auf, verdammt, ich will...will...“ Draco brachte es nicht heraus, er wusste auch gar nicht was er hatte sagen wollen. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, er spürte Tränen. Als er eine Hand auf seinem Arm spürte zuckte er zusammen. „Lass mich dir helfen!“ Draco hielt sich wieder mit der Hand fest und versuchte gleichzeitig, seinen Arm aus dem Griff des Gryffindor zu reißen. Dabei kam er stark ins wanken, doch Harrys Griff war fest und hielt ihn sicher. „Warum gehst du nicht und lässt mich? Ich will doch nur, dass es aufhört!“ Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. „Du hast mir geholfen, jetzt lass mich dir helfen!“ Draco zuckte zurück und verlor das Gleichgewicht, er konnte fühlen wie auch Harry auf dem eisglatten Untergrund rutschte. Es geschah wie in Zeitlupe und doch konnte keiner der Beiden etwas dagegen unternehmen. Er fiel und weil Harry seinen Arm noch immer so fest im Griff hatte, wurde auch er über das Geländer gezogen. Draco schrie auf und im letzten Moment schaffte er es, eine Sprosse des Geländes zu greifen. Er schrie erneut auf, als das Gewicht von Harry an seiner Schulter zog. „Du verdammter Idiot!“ Draco sah nach unten und erblickte Harrys erschrockene Augen. „Wer ist hier der Idiot? Du wolltest schließlich springen!“ Erwiderte Harry empört. „Und wer hat mich nicht gelassen?“ Dracos Finger rutschten, doch er griff nur um so fester zu. Er hatte Potter doch nicht gerettet, um jetzt für dessen Tod verantwortlich zu sein. „Potter, halt still, verdammt, ich kann mich nicht mehr lange halten, versuche an mir hochzuklettern.“ Er spürte, dass Harry seiner Aufforderung nach kam. Als Harry endlich seinen Arm losließ, versuchte er mit diesem ebenfalls nach dem Gitter zu greifen. Doch dort wo er dieses vermutete, wurde seine Hand von jemand anderem gegriffen. „Festhalten Mr. Malfoy!“ Snape, das ist jetzt wirklich das Letzte. Warum habe ich mich nicht beeilt? Dann wäre mir diese peinliche Szene wenigstens erspart gebliebenDoch ob das nicht alles schon schlimm genug gewesen wäre, so griff nun auch noch Professor Lupin nach seiner anderen Hand. Gemeinsam wurden sie von den beiden Professoren über das Geländer gezogen und schließlich brachen sie neben diesen keuchend zusammen. Draco, dem das Festhalten von Potter und sich die letzten Kräfte geraubt hatte, viel in eine beruhigende Ohnmacht. Harry stöhnte nur. Egal ob er sich nun an sein Leben vor dem Angriff erinnern konnte oder nicht, er war sich sicher so etwas noch nie erlebt zu haben. „Mr. Malfoy...“ Professor Snape rüttelte an der Schulter des Jungen. „Draco...“ Lupin sah nun auch zu dem Jungen hin und fasste an dessen Stirn. „ Bei Merlin, der Junge glüht ja!“ „Bringen wir ihn zu Madam Pomfrey!“ Es hatte nicht lange gedauert, bis man auf der Krankenstation war, man legte Draco auf eines der leeren Betten und Professor Lupin machte sich auf, die Krankenschwester zu holen. Harry fühlte sich völlig erschlagen, er hätte gar nicht durch das Schloss wandern dürfen, wenn es nach der Schwester gegangen wäre. „Potter setzen Sie sich, bevor Sie umfallen!“ Und als hätten diese Worte den Ausschlag gegeben, wurde ihm schwindelig. Er wäre gefallen, wenn Professor Snape nicht schnell reagiert und ihn aufgefangen hätte. Diese Nacht war wohl an beiden Jungen, nicht spurlos vorbeigegangen, dachte sich der Meister der Zaubertränke, als er nun den ebenfalls bewusstlosen Harry in dessen Bett legte. „Severus, was ist geschehen?“ Der angesprochene blickte in die fragenden Augen von Albus Dumbledore. „Glaub mir, du willst es gar nicht wissen!“ Als der Schulleiter daraufhin nur seine Augenbrauen in die Höhe zog, seufzte der Professor auf und begann von dem Vorfall zu berichten. „Es war purer Zufall das Lupin und ich gerade dort unseren Aufsichtswechsel vollzogen, ohne uns hätten die zwei es vielleicht nicht geschafft!“ Als er geendet hatte runzelte der ältere nur die Stirn. „Wahrlich Severus, dieser Vorfall ist mehr als merkwürdig, aber warten wir ab was die zwei zu dieser Sache beisteuern können. Vielleicht bringt das etwas Licht ins Dunkel. „Ah, Mr. Potter, wieder wach?“ Harry runzelte nur seine Stirn. Ihm gegenüber saß ein schwarzhaariger Mann und blickte ihn aus dunklen Augen ausdruckslos an. „Ich weiß nicht was mit Ihnen los ist! Sie müssen echte Todessehnsucht haben! Was haben Sie sich dabei gedacht?“ Harry blickte den unbekannten nur fragend an. Als ihm klar wurde, dass sich dieser nicht weiter dazu äußern würde, ließ er seinen Blick durch den Krankensaal gleiten. Er lag wieder in dem selben Bett, in dem er schon seit drei Wochen lag, doch in dem Bett neben ihm lag nun Draco Malfoy. „Wie geht es ihm?“ Der Fremde blickte ihn aus schwarzen, stechenden Augen böse an. „Er wird wieder, was nicht Ihr verdienst ist!“ Bevor Harry auf diesen Vorwurf eingehen konnte, wurde er unterbrochen. „Aber, aber Severus, wir wissen doch noch gar nicht, was auf dem Astronomieturm geschehen ist. Vielleicht sollten wir Harry erst einmal erzählen lassen!“ Die freundliche Stimme gehörte Remus Lupin und hinter ihm betrat nun auch Professor Dumbledore die Krankenstation. „Wie fühlst du dich?“ Harry betrachtet die beiden Neuankömmlinge dankbar. Der Fremde, den Remus mit ‚Severus’ angesprochen hatte, war im irgendwie unheimlich. „Mir geht es gut!“ Die Professoren nickten. „Harry, kannst du uns erzählen was genau zu dieser merkwürdigen Situation auf dem Astronomieturm geführt hat?“ Harry schluckte, er konnte nicht wirklich erklären was passiert war. Draco Malfoy hatte versucht sich umzubringen, doch sollte er das wirklich den Professoren erzählen? Er blickte auf den Jungen und seufzte. „Ich bin mir nicht sicher! Ich bin durch das Schloss gewandert und irgendwie auf den Astronomieturm gelandet, dort bin ich auf Draco gestoßen.“ Der Schwarzhaarige zog bei der Nennung des Namens eine seiner buschigen Augenbrauen hoch. Erneut sah er zu Draco. „Wir... wir haben gestritten...“. Das jedenfalls war nicht wirklich gelogen. „Wir haben das Gleichgewicht verloren und ich bin über das Geländer gefallen. Draco hat mich noch festgehalten und dann sind Sie dazu gekommen.“ Dabei sah er wieder den Schwarzhaarigen und Remus Lupin an. Beide sahen recht nachdenklich aus, doch Harry hatte sich entschieden, er würde nun bei dieser Version bleiben. Zumindest bis er noch einmal mit Draco gesprochen hatte. Er sah zu dem Direktor und dieser blickte ihn lächelnd an. Harry war sich nicht sicher, aber er glaubte das Dumbledore etwas von dem, was wirklich geschehen war, wusste. „Nun gut, ich hoffe wirklich das so etwas nicht erneut passiert und jetzt sollten Sie sich ausruhen. Mr. Malfoy sollte in den nächsten Tagen auch wieder genesen sein.“ Der Direktor erhob sich und auch die Anderen standen auf. Mit einem letzten Blick auf Draco verließen sie die Krankenstation. Harry seufzte erleichtert. Er blickte zu Draco hinüber und er war erstaunt diesen wach zu sehen. „Du hast gelogen!“ Harry nickte. „Ja...“ Harry sah das Draco noch schwach war, doch die Tränke die ihm eingeflößt worden waren, taten ihre Wirkung. „Danke!“ Dieses kurze Wort war sehr leise ausgesprochen worden und Harry war sich sicher, das er sich nicht nur für die Lügen bedankte. „Ich denke, ich habe dir viel mehr zu verdanken als du mir. Meine...Freunde haben mir von dir erzählt. Ich bin mir nicht sicher warum du mich letztendlich gerettet hast, anscheinend können wir uns nicht mal leiden. Aber es ist auch eigentlich nicht wichtig! Ich werde es nicht vergessen! Ich danke dir!“ Draco nickte nur und schloss seine Augen, auch Harry atmete noch einmal tief ein und schloss schließlich seine Augen. Der Direktor hatte recht, sie sollten sich ausruhen. Die nächsten Tage gestalteten sich für den jungen Gryffindor mehr als langweilig. Seine Freunde waren mit ihrem Schulalltag beschäftigt und Draco schlief die meiste Zeit. Harry nutzte diese Stunden, um endlich alle Informationen die ihm zugetragen worden waren, zu verarbeiten. Er war Harry James Potter, der Junge der überlebt hatte. Der mächtigste dunkle Magier, Lord Voldemort, war hinter ihm her. Er selbst war ein Zauberer, konnte seine Magie jedoch nicht anwenden. Er stellte fest, dass dies wohl die wichtigsten Informationen seiner Situation betreffend waren, doch was seine Gefühlswelt anging, war etwas völlig anderes. Er hatte Freunde, an die er sich nicht wirklich erinnerte, auch wenn er sie nun täglich sah. Er hatte Feinde die ihn in seinen Träumen verfolgten und vor denen er sich nicht schützen konnte, doch was ihn am meisten deprimierte war der Gedanke an Penny und Aidan. Die beiden waren für ihn zu einer Art Familie geworden und er war sich sicher, dass sie sich schreckliche Sorgen um ihn machten. Harry schluckte, als er an die Umstände seiner Entführung dachte, doch bevor die Ereignisse ihn erneut überrollen konnten, verdrängte er sie aus seinem Bewusstsein. Fest entschlossen nicht einen weiteren Tag in dem Krankensaal zu verbringen schlug er die Decke zurück. Er war nun annähernd vier Wochen in diesem Gebäude und hatte, bis auf seinen einmaligen nächtlichen Ausflug noch nichts von Hogwarts gesehen. Leise, hoffend nicht der Krankenschwester über den Weg zu laufen, zog er sich an und ging zur Tür. Der Flur war verweist, Harry schloss daraus, das momentan wohl Unterricht war. Er atmete erleichtert auf, denn er war nicht besonders erpicht darauf gewesen anderen Schülern über den Weg zu laufen. Nun auf dem Flur, sah er sich erst einmal unentschlossen um, welchen Weg sollte er nehmen? Nach kurzem Zögern entschloss er sich dieses mal den linken zu wählen, bei seinem Nachtausflug hatte er den rechten gewählt. Er ging verschiedene Gänge entlang und sah sich immer wieder staunend um. Nachts hatte alles so anders gewirkt, doch im Licht des frühen Morgens leuchteten die Wandbehänge und die Farben der Bilder auf. Als er das erste Bild betrachtete, konnte er einen erschrockenen Ausruf nicht unterdrücken. Das Mädchen, welches wenige Sekunden zuvor noch friedlich auf einer von Blumen übersäten Wiese geschlafen hatte, war verschwunden. Er runzelte seine Stirn, hatte er es sich vielleicht nur eingebildet? Zögernd ging er weiter, doch als er das selbe Mädchen im nächsten Bild, bei einer anderen Person wieder sah, schüttelte er nur seinen Kopf und rieb sich über die Augen. „Junge, was ist los mit dir? Hast du noch nie ein Bild gesehen?“ Wer hatte da gesprochen? Suchend ging sein Blick den Flur entlang, doch er war wie zuvor völlig alleine. „Hier oben!“ Harry konnte es nicht fassen und er brauchte noch weitere Sekunden ehe er seinen Blick hob und erneut das Bild betrachtete. „Das...das ist doch nicht möglich!“ Das Mädchen kicherte nur und sah ihn aus freundlichen Augen an. „Warum denn nicht? Du bist doch ein Zauberer!“ Harry nickte, es musste ein Zauberer sein. „Alle..., ich meine bewegen sich alle Bilder in Hogwarts?“ Nachdenkliche Blicke wurden nun auf ihn gerichtet. „Alle auf denen Lebewesen abgebildet wurden, bis auf eines...“ Harry, der sich in dieser Situation etwas merkwürdig vorkam, nickte und trat von dem Bild zurück. „Danke, Aufwidersehen!“ Das Mädchen lächelte nur und wandte sich wieder ihrer Gesprächspartnerin zu. Aufgeregt ging er weiter, sprechende Bilder, die sich auch noch bewegen konnten, was würde er wohl noch sehen? Doch als im nächsten Moment ein Geist vor ihm durch das Mauerwerk schwebte, bereute er diesen Gedanken. „Oh, Mr. Potter! Ich freue mich das es Ihnen wieder gut geht!“ Der Geist verharrte vor ihm und Harry ließ die Luft, welche er angehalten hatte, entweichen. „Sie kennen mich?“ Der Geist runzelte seine durchscheinende Stirn. „Aber natürlich Mr. Potter, ich bin es, Sir Nicholas! Oh, ich vergaß, Sie können sich ja nicht erinnern... . Nun ich bin Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, zu Ihren Diensten. Hausgeist von Gryffindor.“ Bei diesen Worten regte der Geist stolz seinen Kopf in die Höhe, was er besser gelassen hätte, da nun sein Kopf aus der Halskrause rutschte und seitlich wegkippte. Harry schluckte und der Geist, nachdem er seinen Kopf wieder in die richtige Position gebracht hatte, seufzte. „Entschuldigung, dass passiert manchmal!“ Harry konnte nur nicken und der Geist rauschte ohne weiteren Kommentar durch die Wand. Harry blickte ihm aus großen Augen nach. „Sprechende Bilder und Geister!“ Langsam ging er weiter. Als der nächste Gang endete, führte er ihn in ein Treppenhaus. Erneut wurde er von Erfurcht ergriffen. Das Treppenhaus war mindestens sieben Stockwerke hoch und an den Wänden befanden sich Hunderte Bilder. Doch nicht diese hatten die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich gezogen, sondern es waren die Treppen selbst, diese bewegten sich hin und her. Er wusste nicht wie lange er dort stand und einfach nur die Treppen bestaunte, doch als er sich endlich von dem Anblick löste, schüttelte er verwirrt seinen Kopf. Zum einen schien Hogwarts größer als er es erwartet hatte und zum anderen schienen hier auch mehr als eine Überraschung für ihn verborgen zu sein. Kurz entschlossen ging er auf eine der Treppen zu, er wollte nach draußen und sich das Schloss von außen ansehen. Als er die Treppe hinunter schritt, war er froh, dass diese sich nicht bewegte und er so ohne Schwierigkeiten nach unten gelangte. Doch als er die letzte Stufe erreichte, ging ein Ruck durch die Treppe und er brachte sich mit einem langen Sprung in Sicherheit. Er fragte sich ob vielleicht ein bestimmtes Muster hinter den Bewegungen der Treppen verborgen war, denn so konnte man sich wenigsten auf eventuelle Umstrukturierungen vorbereiten. Er war sich nicht ganz sicher, schien sich jedoch mindestens im zweiten Stock zu befinden. Skeptisch sah er zu der nächsten Treppe, sollte er einen erneuten Versuch wagen? Er tat es und brachte nun die letzten Stockwerke hinter sich. Ein Blick aus einem der Fenster bestätigte ihm seine Vermutung, er befand sich im Erdgeschoss. Während seines gesamten Abstiegs hatte er seinen Blick neugierig umher schweifen lassen, doch nun richtete er ihn auf die vor ihm liegende Tür. Es war keine Tür im eigentlichem Sinne, da ausgerechnet diese fehlte. Er schritt hindurch und fand sich in einem weiterem Gang wieder, er hegte mittlerweile die Befürchtung, das der Rückweg in die Krankenstation schwerer werden würde, als er bisher angenommen hatte. Doch er war es leid seine Zeit dort zu verplempern und hoffte auf seinem Streifzug durch das Schloss auf verlorene Erinnerungen zu stoßen. Er war dem Gang bis zu Ende gefolgt und nun befand er sich in einer weiteren Halle. Diese schien jedoch der Eingang zu sein, was er zumindest durch das große Tor annahm. Er ging darauf zu und war sich nicht sicher, wie er alleine dieses öffnen sollte, als er eine kleinere Türe entdeckte. Er trat hindurch und war kurzzeitig von dem Licht geblendet. Als er wieder klarer sehen konnte, bemerkte er einen Einladenenden Innenhof, doch bevor er einen weiteren Schritt machen konnte, wurde er von einer Hand auf seiner Schulter zurückgehalten. Erschrocken zuckte Harry zusammen. „Harry, ich glaube nicht, das du schon bereit bist, dich erneut der Welt zu stellen!“ Als der Junge hoch blickte, sah er in die funkelnden Augen von Albus Dumbledore. „Ich bin froh das ich dich gefunden habe, ich wollte sowieso mit dir sprechen.“ Mit dieser Aussage ließ er die Tatsache, dass sich Harry unerlaubt von der Krankenstation entfernt hatte, gekonnt unter den Tisch fallen. Der Junge nickte nur und so betraten sie wieder das Gebäude, Harry lies einen wehmütigen Blick zurück gleiten, doch er sagte nichts. Der Direktor führte ihn eine Treppe hinauf und blieb vor einem Bild stehen. „Heldenmut.“ Sagte er und das Bild klappte zur Seite. „Du musst verzeihen, doch meine Beine sind längst nicht mehr das, was sie einmal waren und die ganzen Treppen umgehe ich daher lieber.“ Harry nickte nur und folgte dem Schulleiter. Sie stiegen auch hier Treppen hinauf, doch nach wenigen Stufen hörten diese wieder auf und sie betraten einen weiteren Flur. Harry war nicht erstaunt erneut hinter einem Bild hervor zu kommen, was ihn erstaunte, war die Aussicht die eines der Fenster nun zeigte. Sie waren wieder in einem der höheren Stockwerk, mindestens im dritten. „Aber...“ Der Direktor schmunzelte nur und Harry schluckte seine Frage hinunter. Die Antwort würde die selbe wie immer sein, Magie. Als sie schließlich das Büro des Schulleiters betraten und beide Platz genommen hatten, war Harrys Blick fragend auf den Älteren gerichtet. „Ich sehe schon, du fragst dich, warum ich dich hier her geführt habe.“ Harry nickte bloß. „Nun, zum einen ist es doch einmal eine Abwechslung das du mich besuchen kommst und zum anderen... nun ja, dazu später! Harry wie geht es dir?“ Harry wurde neugierig. „Nun ja, ich fühle mich noch immer, irgendwie...“ Der Schulleiter sah ihn auffordernd an und Harry seufzte. „Mir geht es wieder gut, aber ich fühle mich noch immer so... fremd! Ich meine, jeder versucht mir zu helfen, aber mir fehlen noch immer so viele Erinnerungen...“. Der Direktor nickte verstehend. „Harry, genau das ist der Grund aus dem du hier bist. Man hat mir gesagt, du könntest nicht mehr zaubern.“ Harry bejahte und ließ seinen Kopf hängen. Der Direktor sah dies und die Sorgenfalten, welche seine Stirn zierten, verstärkten sich noch. Es schien wirklich, als ob der Junge zaubern wollte. Bisher hatte er noch teilweise die Hoffnung gehegt, dass es daran läge, das Harry nicht mehr wirklich zaubern wollte, doch dem schien nun nicht so. Auch Harry spürte wie die Last, welche auf seiner Seele lag, wieder schwerer wurde. „Nein, Hermine hat Stunden damit verbracht mich Sprüche und Formeln aufsagen zu lassen, doch nichts funktioniert.“ Nun war es an Dumbledore zu seufzen. Beide schwiegen eine Weile, doch dann sprach der Schulleiter den Punkt ihrer Zusammenkunft an. „Harry, du weißt das du in Gefahr schwebst. Voldemort wird nicht aufhören dich zu Jagen bis er sein Ziel erreicht hat und einer von euch beiden tot ist.“ Nun hob Harry seinen Blick und sah dem Schulleiter wieder in die Augen. „Du bist hier zwar in Sicherheit, aber du kannst nun mal nicht dein ganzes Leben hinter diesen Mauern fristen. Was ich sagen will, du kannst einer Gegenüberstellung nicht dauerhaft aus dem Weg gehen.“ Harry wusste genau auf was Dumbledore anspielte, er hatte ihm von der Prophezeiung erzählt. „Aber ich kann doch gar nichts tun! Wenn er mich findet bin ich hilflos! Ich kann mich nicht verteidigen!“ Dumbledore lächelte schwach, als er von dem frustrierten Jungen unterbrochen wurde. „Harry, du bist nicht hilflos! Du hast etwas, was dich immer vor dem Dunklen Lord schützen wird. Aber du hast Recht, solange du nicht zaubern kannst, bist du in größter Gefahr! Ich kann dir nur sagen, ich bin an der Sache dran und hoffe für dieses Problem eine Lösung zu finden. Ich möchte, wenn du nichts dagegen hast, einen Zauber auf dich sprechen!“ „Was für einen Zauber?“ Fragte Harry nach kurzem zögern. „Er lässt mich in dich sehen, vielleicht liegt des Rätsels Lösung in dir verborgen.“ Harry war unsicher, er wollte niemanden zeigen, wie es in seinem Inneren aussah. Jedoch wusste er genauso das es für den Direktor einen guten Grund gab, ihn um so etwas zu bitten. Harry sah in die funkelnden Augen seines Gegenübers und wurde von einer Welle des Vertrauens ergriffen. „In Ordnung!“ Severus Snape atmete noch einmal tief durch, bevor er das Büro des Schulleiters betrat. Er wusste was ihn erwarten würde und er hoffte, es schnell hinter sich zu bringen. Seiner Art entsprechend klopfte er energisch an die Bürotüre, welche sich kurz darauf lautlos öffnete. „Ah, Severus! Gut, du kommst genau richtig!“ Der Professor für Zaubertränke nickte nur. Harry riss erschrocken seine Augen auf, als er die Person erkannte. „Sie? Aber Professor Dumbledore, ich dachte...!“ Ein ironisches lächeln umspielte Snapes Lippen. „Was mich wieder einmal darin bestätigt, dass Sie nicht denken sollten, Mr. Potter!“ Dumbledore hüstelte. „Severus, Bitte!“ Die Aufmerksamkeit des Tränkemeisters richtete sich nun auf seinen Freund und Mentor. „Albus, lass uns beginnen! Ich habe noch viel zu erledigen!“ Harry sprang auf seine Füße. „Ich lasse mich nicht von Ihnen verhexen!“ Ungewollt stieg Panik in ihm hoch und er trat einen Schritt zurück. „Harry, beruhige dich!“ Doch der Junge atmete nur hektisch ein und aus. Der Professor für Zaubertränke beobachtete die Szene hoch interessiert. Als er den Raum betreten hatte, hatte er die Abneigung des Jungen gespürt. Doch er verstand nicht, warum diese Abneigung so plötzlich in Panik umgeschlagen war. Das es Panik war, stand außer Zweifel, schon zu oft hatte der Professor mit solchen Menschen zu tun gehabt, als das er Panik und Angst nicht erkennen würde. „Potter!“ Harry zuckte nur zusammen. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt und der Situation hilflos ausgeliefert, plötzlich stiegen wieder Bilder von der Gasse, in welcher er entführt worden war in ihm hoch. Diesen Bildern folgten immer mehr Ausschnitte aus seiner Gefangenschaft. „Harry, du bist hier in Sicherheit! Niemand tut dir etwas!“ Albus Dumbledore blickte sorgenvoll in das Gesicht des Jungen, man konnte genau erkennen woran er dachte. Schnell erhob er sich und trat einen Schritt auf Harry zu, doch dieser wich nur noch weiter vor ihm zurück. Als er schließlich an die Wand gedrängt stehen blieb, hob er seine Hände und das letzte was Severus Snape und der Direktor bemerkten, war wie sie von einer gewaltigen Energiewelle erfasst und durch das Büro geschleudert wurden. Minevera McGonagall zuckte erschrocken zusammen, als ein Beben durch die Mauern ging. Wurden sie angegriffen? Sie unterrichtete gerade die Gryffindors des sechsten Jahrgangs. Als sie ihren Zauberstab hob und rote Funken durch den Raum schießen ließ, verstummten sofort alle Schreie. „Ich bitte euch ruhig zu bleiben! Ms. Granger, Mr. Weasley, bitte halten Sie die Klasse ruhig! Ich werde nachsehen, was für diesen Lärm verantwortlich ist. Niemand verlässt dieses Klassenzimmer!“ Mit diesen Worten eilte sie zur Tür und blickte sich um, nichts schien auf einen Angriff hinzuweisen, keiner der Alarmzauber war losgegangen. Doch was hatte die Erschütterung verursacht? Als Minevera die Gänge weiter lief, stieß sie auf Remus Lupin und Filius Flitwick. „Ihr habt es auch bemerkt?“ Beide nickten nur und auch in ihren Gesichtern war Anspannung gekennzeichnet. „Es schien aus Albus Büro zu kommen!“ Minevera blickte den kleinen Professor für Zauberkunst an und ohne ein weiteres Wort, wandten sich die Professoren um und liefen zum Büro des Schulleiters. Dort angekommen erwartete sie ein Bild des Chaos, war der Wasserspeier noch unversehrt gewesen, so war die Treppe dahinter kaum passierbar. Überall lagen Trümmer verstreut und ein ungutes Gefühl bemächtigte sich der Professoren. Was war geschehen? Das erste was Minevera erblickte, als sie das Büro betrat, war Severus Snape, der regungslos am Boden lag, nicht weit von ihm lag der Direktor selbst und blutete aus einer Kopfwunde. Nachdem sie einen prüfenden Blick durch den Raum geworfen hatte, lief sie mit schnellen Schritten auf den Schulleiter zu und kniete neben diesen nieder. „Albus, Albus komm zu dir!“ Sanft schüttelte die Lehrerein für Verwandlung den Schulleiter an der Schulter. Als dieser auch reagierte und schließlich mit einem Stöhnen die Augen aufschlug, entwich ihr ein erleichterter Seufzer. „Har...ry...“ Minevera runzelte ihre Stirn. Auch die anderen Professoren hatten den Raum betreten und während Flitwick neben Snape kniete, sah sich Lupin weiter im Raum um. „Sieh nach dem Jungen, er muss bei meinem Schreibtisch sein!“ Albus Stimme wurde schwächer und schließlich wurde er von einer Ohnmacht übermannt. Als die Professorin in die ihr angegebene Richtung blickte, sah sie wie Lupin gerade einen erschrockenen Ausruf verlauten ließ und zu einem Trümmerhaufen rannte. ..................... Bekomme ich ein Review von euch??? Bis zum nächsten Mal, LG Zauberlehrling Hosted by Animexx e.V. 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