Follower von Rejah (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 31: Weibliche Intuition ------------------------------- Ich muss sagen, dass das Kapitel leider nicht sehr spannend ist ... aber sowas muss auch sein ^^° (<- Ausrede! ôO) Kapitel XXXI : Weibliche Intuition „Hä?“ Ja, das war tatsächlich meine erste Reaktion. „Wie meinst du das? Hör doch auf in Rätseln zu reden, Hermine!“ Sie seufzte leise, doch ansonsten gab sie mir keine Antwort, sondern starrte weiterhin hinaus. „Hermine!“ Sie zuckte leicht zusammen und drehte sich zu mir um. „Wir sollten wieder zurück gehen.“ sagte sie; es schien nicht so, als hätte sie irgendetwas von dem, was ich gesagt hatte, gehört. „Erklär mir erst, was du meinst! Was verdammt noch mal soll Malfoy und mich ‚verbinden‘?“ Sie sah mich erstaunt an, dann senkte sie ihren Blick auf ihre Knie, mit dem Finger begann sie Kreise auf ihnen zu ziehen. „Ach … ich weiß auch nicht, Harry.“ Ihre Stimme war auf einmal ganz leise, ganz anders als sonst, wo sie immer herrisch und selbstbewusst gewesen war. „Ich … hab da nur so ein Gefühl …“ „Ein Gefühl?“ Frauen sollte mal jemand verstehen, ich für meinen Teil tat es nicht. „Und was, wenn dich dieses Gefühl täu-“ „Das ist nicht mehr normal, Harry!“ unterbrach sie mich, den Kopf hatte sie ruckartig gehoben. „Nicht … mehr normal?“ Ich verstand sie immer weniger. „Ja!“ Ihre Augen waren auf einmal seltsam gerötet. „Malfoy, er … er würde das nicht machen, nicht mit jedem!“ Sie schluchzte kurz auf. „Er - Er muss irgendwas …“ Sie sprach nicht weiter, doch ich wartete, um ihr die Gelegenheit zu geben, es doch noch zu tun. Der Regen peitschte draußen in der Dunkelheit umher; die Bäume mussten sich im Wind biegen, ihre Äste sich dehnen, ihre letzten vom Herbst verschonten Blätter von ihnen fortgerissen werden. „Hermine?“ Meine Stimme klang seltsam ruhig und leise im Tosen des Sturmes. „Harry …“ Sie stand auf, sah mich nicht an und ging an mir vorbei, der Kopf gesenkt, die Arme schützend um den zitternden Körper geschlungen. Ob vor Kälte oder etwas anderem wusste ich nicht. „Bitte sei vorsichtig.“ Und damit stieg sie die Wendeltreppe hinunter. ~~~~~*~~~~~ Für mich herrschte Stille auf dem Turm; an das von der Kälte geschüttelte Geländer gelehnt, die eisigen Hände fest an den Stahl geklammert, der Blick auf die in der Dunkelheit kaum erkennbaren Schlossgründe gerichtet stand ich da. Vorsichtig - wie, in Merlins Namen, sollte ich vorsichtig sein? Was hatte dieser Rat für einen Nutzen? Ich konnte ihm nicht entkommen, er verfolgte mich und ich hatte keine Chance gegen ihn, nicht mit dem, was er gegen mich in der Hand hatte. Hilflosigkeit. Ich hasste es. Ich hasste alles daran, die Ängste, die man dadurch ausstand, die Verzweiflung, das Brennen der Augen in den schlimmsten Momenten, ja, sogar das Wort selbst hasste ich aus tiefsten Herzen. Es war so alles umschließend, so beendend, so kurz, und doch machte es so viel in meinem Leben aus. Meine Finger krallten sich mehr um das Geländer; sie waren bereits taub geworden und innerlich vermisste ich das warme Feuer, das in dem Kamin in unserem gemütlichen Gemeinschaftsraum prasselte. Ich sollte sie mir dort aufwärmen, doch jetzt dorthin zurückzukehren, mit Hermines, vielleicht sogar Rons Augen im Rücken - sie hatte es ihm sicher erzählt, zu einem Teil - konnte ich nicht ertragen. Ich konnte es nicht ertragen. „Verdammt …“ wisperte ich weiße Atemwolken in der Luft hinterlassend. Natürlich wollten sie mir nur helfen. Doch das war genau das, was mich an dieser meiner ‚Hilflosigkeit‘ störte. Dass nicht nur ich selbst hilflos war, sondern auch meine Freunde und jeder, der mich unterstützen wollte. Aber er hatte mich in der Hand. Noch nicht einmal zu Grey, der ihm vielleicht Einhalt hätte gebieten können, war für mich erreichbar. Ich hatte es vermasselt. Ich hätte meinen vermeintlichen Gefühlen nicht so nachgeben dürfen, ich hätte mich nicht blenden, mich nicht irre führen dürfen, in diesem Labyrinth, in dem ich mich schon so früh verlaufen hatte. Doch dazu war es jetzt zu spät. Ich musste mich endlich zusammen reißen, sonst würde all das hier nie ein Ende nehmen, und wenn doch, dann ein schlechtes. Ich musste mich endlich beruhigen und meine Gedanken ordnen. Ich musste Malfoy in die Enge treiben. Doch wie? Hatte er eine Schwachstelle, über die ich mich hermachen konnte, mit der ich ihm drohen oder ihn besiegen konnte? Über diesen Gedanken nachsinnend stand ich noch lange allein auf dem höchsten Turm Hogwarts‘. ~~~~~*~~~~~ Ein schrilles Geräusch riss mich aus meinem ohnehin nur leichten Schlaf. Müde rieb ich mir die Hände über die Augen und blinzelte einige Male, sodass sich mein verschwommenes Sichtfeld langsam klärte. Im Schlafsaal herrschte das übliche Gemurre, die übliche Hektik, nachdem unser gemeinsamer magischer Wecker geklingelt hatte. Ich richtete mich auf; die Bettdecke glitt mir von den Schultern, die Hände stützte ich auf die Bettkante, als ich aufstehen wollte. Sofort durchfuhr sie ein stechender Schmerz und ich zuckte zusammen, die Augen zusammengekniffen. Ärgerlich starrte ich auf meine Handgelenke, die leicht geschwollen und deren Haut rot und blau gefärbt war. Malfoy. „Hey, was ist das, Harry?“ Ron war lautlos neben mich getreten und musterte die Verletzungen neugierig. Rasch zog ich sie zurück und versteckte sie unter der Decke, die noch auf meinem Schoß lag. „N-Nichts!“ log ich, doch Ron schien nicht sonderlich überrascht zu sein. Ich blickte mich kurz um und sah, dass sie anderen drei noch viel zu sehr mit der schwierigen Aufgabe des Aufstehens beschäftigt gewesen waren, um seine Frage gehört zu haben. Also beugte ich mich zu ihm vor. Er verstand und so konnte ich ihm etwas ins Ohr flüstern. „Also … du weißt schon … wegen meinen Verwandlungen.“ sagte ich, auch wenn dies nicht stimmte. Doch schließlich konnte ich ihm schlecht von Malfoys Ambitionen erzählen, erst recht nicht mitten im Schlafsaal. Da konnte ich mich auch direkt in die Große Halle stellen. „Sicher?“ flüsterte Ron zurück und mich überfuhr ein kalter Schauer. Hat er es bemerkt? Ich wollte sein Vertrauen auf keinen Fall missbrauchen und noch weniger wollte ich, dass er davon Wind bekam. „Ich meine, solltest du nicht deswegen zu Pomfrey gehen?“ Innerlich atmete ich erleichtert aus. Auf Ron konnte man sich eben verlassen. Ich setzte mich vollends auf und schnappte mir sofort einen der Pullover, die neben meinem Bett verstreut lagen und streifte ihn mir über. Die Ärmel waren so lang, dass sie über die erste Hälfte meines Handrückens gingen, sodass das verdeckt wurde, was Ron eben noch auf mich aufmerksam gemacht hatte. „Auf geht‘s - Wochenende!“ freute dieser sich gerade und jagte die anderen aus dem Raum. Gemächlich ging ich ihm hinterher, denn auch wenn ich ihm gerade eine halbwegs heile Welt vorgegaukelt hatte, so hatte ich nicht die geringste Lust, mich unter Menschen zu begeben. Besonders nicht unter jemand bestimmtes. Malfoy. Ich grübelte immer noch über seine Schwachstelle nach. Hatte er am Ende gar keine? Quatsch!, schalt ich mich sofort, jeder Mensch hat seine Schwächen! Auch wenn es mir schwer fiel, ihn als vollwertigen Menschen und nicht als Stück Abschaum zu sehen, das in die dreckigste Mülltonne auf Erden gehörte. Malfoy war verdammt schwer einzuschätzen. Meistens war er so gemein wie immer, demütigte mich wo immer er konnte; doch es gab auch kurze, flüchtige Momente, wo er mir eine andere, bessere Seite von sich zeigte, sich mir zuwandte, schön, einfach so, wie ich ihn mir gewünscht hätte. Aber das würde wohl für immer ein Traum bleiben. Moment - was denk ich da gerade? Schwer atmend blieb ich stehen, die Augen weit geöffnet. Ich hatte doch nicht gerade ‚Malfoy‘ und ‚schön‘ in einem Satz verwendet? Doch, dachte ich nur einen Augenblick später, das ist nicht mehr normal. Mit Schrecken stellte ich fest, dass Hermine genau die gleichen Worte benutzt hatte, um mir ihre Meinung nahe zu legen. Hatte sie etwa genau das, für dessen Erkenntnis ich Monate gebraucht hatte, binnen weniger Minuten erkannt? In noch nicht einmal einer Stunde? Jetzt endlich verstand ich, was sie mir hatte sagen wollen, endlich verstand ich sie. Und dies schmerzte mich bis auf den Grund meiner Seele, nicht, weil ich ihr Unrecht getan hatte, nein, weil ich endgültig bemerkte, wie wenig ich über Malfoy wusste. Über seine Beweggründe, über seine Verhaltensmuster, über ihn selbst, ihn als ein eigenständiges Ich. Ich hatte ihn bisher einfach nur als Feind angesehen, als Widersacher, als ein Störenfried, den man entweder ignorieren oder zerquetschen sollte wie lästiges Ungeziefer. Aber Malfoy war ein Mensch. Natürlich hatte ich das schon immer gewusst, doch es war mir nie wirklich bewusst gewesen. Sachte lehnte ich meine Stirn an die kalte Mauer, meine Haare drückten sich an ihr platt und stachen mir leicht in die Augenlider, doch ich störte mich nicht daran. Ich musste nachdenken. Über Malfoy. Über mich. Und über diese seltsame Beziehung, die da zwischen uns entstanden war. Hermine hatte es sofort gewusst. Eben Weibliche Intuition. ~~~~~*~~~~~ Ich glaube, das nächste Kapitel wird euch gefallen. Es heißt nämlich '"Date"' (wirklich mit Anführungsstrichen ^.~)! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)