And if you die, I wanna die with you von Ryusei (Law is a Lie) ================================================================================ Law is a Lie ------------ And if you die, I wanna die with you Law is a Lie Serie: Death Note Charaktere: Raito & L & drei Secrets Genre: Death, Shônen Ai, Lime, Dark Pairing: Raito x L Disclaimer: Leider nicht mir. No Money making. Raito verfluchte sich selbst. Er war zu weit gegangen, war unvorsichtig geworden, hatte die Fähigkeiten der unter L Arbeitenden unterschätzt. Es war alles so lächerlich, Raito konnte die Entwicklungen immer noch nicht begreifen. Er hatte die Person, die er stets hinter dem pechschwarzem L gehört hatte, gehasst, hatte ihr den Tod gewünscht und jetzt hielt er Ls blasse Hand, zog ihn hinter sich her und betete um ihrer beider Leben. Er drehte sich um, sah in Ls dunkle, weit aufgerissenen Augen. Die Tatsache, dass man ihn wie KIRA jagte, dass man ihn töten wollte, versetzte ihn in Panik. Seine Bewegungen wirkten stählern, nahezu mechanisch. Raito wusste, wenn er ihn los lassen würde, würde er einfach stehen bleiben, er rannte nur, weil Raito ihn zog. Er hörte L schwer atmen. Seine Stärken lagen deutlich im gedanklichen Bereich, die Rennerei erschöpfte ihn wohl mehr als der gesamte KIRA-Fall, mehr als… ihre erste Nacht zusammen. Raito schluckte schwer und zog L zur Seite, drückte seinen heftig zitternden Körper gegen die Wand, drängte sich eng an ihn und lauschte, doch außer Ls schwerem Keuchen hörte er nichts von seinen Verfolgern. Raito würgte seine eigene Angst hinunter und sah L an. Er hatte die Hand gegen seine Brust gedrückt und atmete mit geöffnetem Mund ein und aus. „Hey“ sagte Raito leise und versuchte die Aufmerksamkeit des Ermittlers auf sich zu ziehen. L blinzelte und sah zu Raito hoch, ein fiebriger Film lag über seinen Augen, ließen sie dumpf erscheinen. „Es wird alles gut, Lawliet. Das verspreche ich dir.“ L hustete und schmiegte seinen Körper an Raitos, so nah, dass Raito das schnelle Pochen des Herzens unter Ls Haut spüren konnte. So stark hatte er es bisher nur einmal gefühlt, in jener Nacht, in der KIRA L besiegte. Raito wünschte sich diese Zeit sehnlichst zurück. Er roch noch immer den leichten Duft nach Zimt, während der kalte Regen in der engen Gasse auf ihn und L niederfiel, er erinnerte sich an Ls warmen Körper, während L seinen Kopf an seine Schulter lehnte. Raito strich ihm durch die nassen, schwarzen Haare. Seine Haut fühlte sich unangenehm heiß an. Raito biss sich auf die Unterlippe und sah sich um. Nichts, wo er ihn hätte aufwärmen können. „Komm… Wir müssen weiter…“ Er umschloss Ls Hand wieder und zog ihn gehend hinter sich her. Die Schritte des jungen Mannes waren unsicher geworden, er schwankte stark und murmelte leise, zusammenhanglose Worte. „Nur noch ein Stück… Bitte… Gib jetzt nicht auf…“ Der Regen ließ langsam nach, ging in ein sanftes Nieseln über. Ls Shirt klebte an seinem Oberkörper, als Raito ihn in den Schutz eines Bushaltestellenhäuschens zog und ihn auf eine der Sitzbänke dirigierte. L lehnte sich zurück. „Ich kann nicht mehr, Raito-Kun.“ „Sag das nicht, Lawliet. Hörst du… Sie verfolgen uns nicht mehr.“ „Sie finden uns, Raito-Kun…“ Raito strich dem Älteren über die Wange, erschrak über die Hitze, die seine gräulich wirkende Haut ausstrahlte. Sein Fieber war gestiegen. Langsam ging er in die Hocke und drehte L den Rücken zu. „Halt dich fest… Ich trag dich.“ „Hm…“ Raito spürte, wie sich die dünnen Arme seines ehemaligen Feindes um seinen Hals legten, wie sich L mühsam an seinen Schultern hochzog, wie sich seine Beine an seine Hüften drückten. Raito schob die Hände unter Ls Knie und trat wieder in den Regen. „Entspann dich…“ „Entspann dich…“ flüsterte Raito leise und beugte sich über den entblößten Körper des Ermittlers. Ls Augen glänzten im Licht der über ihnen scheinenden Lampe. Das war etwas, was er nicht mit reiner Wissenschaft oder Kombinationsgabe erklären konnte. Sein Blick glitt nervös hin und her, während Raito über seinen Bauch strich. L schauderte und drehte den Kopf zur Seite. Er kämpfte damit Raitos Hand festzuhalten und das alles zu beenden oder es einfach geschehen zu lassen. Dass ihn der für ihn noch fremde Junge so dominierte, machte ihm Angst. Körperliche Nähe war etwas, was er bislang stets gemieden hatte und jetzt war da dieser Junge, für den er erstmals etwas empfand und sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt. L schloss die Augen und schnaufte leise. Er spürte Raitos warmen Atem auf seinen Lippen. Raito hielt L fest und trug ihn durch die dunkler werdenden Straßen. Es musste längst nach Mitternacht sein, aber sie konnten es sich nicht wieder erlauben zu pausieren. Ihre Verfolger hatten sich seit einigen Stunden nicht mehr gezeigt. Im besten Fall hatten sie sie verloren, im schlechtesten observierten sie sie heimlich. Raito hörte das leise Klimpern der Handschelle in seiner rechten Hosentasche. Heute Mittag hatten beide sie noch getragen, er am linken Handgelenk und L am rechten. Lange Zeit war dieses Stück Metall das einzige, was sie verband. Obwohl sie sich so ähnlich waren, hatten sie lange gebraucht, um die Hürde, die ihnen ihre Pseudonyme aufgebürdet hatten, zu überwinden. Raito lachte heiser und schob L wieder ein Stück hoch. Wie wäre es wohl gewesen, wenn sie sich nicht als KIRA und L kennen gelernt hätten, sondern als Raito und Lawliet? L spürte Raitos Zunge in seinem Mund, öffnete die Lippen einen Spalt weiter. Es war so ungewohnt und fühlte sich doch so gut an. So richtig. Die Angespanntheit, die den jungen Mann die letzten Wochen gequält hatte, ließ nach. Er legte den Arm um Raitos Nacken, zog den kalten Stahl der Handschelle über seine Haut. Raito schnaufte leise und löste seine Lippen von L. Ein dünner Speichelfaden verband Raitos helle Lippen und Ls noch herausgestreckte Zunge. Raito grinste leicht, beugte sich wieder nach unten und setzte den innigen Kuss fort. Seine Hände tasteten sich über Ls Hüften, zogen ungeduldig an seiner Hose. L musste nicht nachhelfen. Der viel zu weite blaue Jeansstoff gab Raitos Händen nach und rutschte über Ls dünne Beine. Die Schritte waren wieder lauter geworden. L kniete neben ihm und holte in schnellen Stößen Luft. Raito drückte seine Hand auf seine Brust und sah sich unsicher um. Einige Meter entfernt bewegten sich Schatten im Dunkeln. Langsam kniete er sich zu L und strich ihm die schweißnassen Haare aus dem Gesicht. „Komm.“ Raito griff unter Ls Arme und zog ihn wieder auf die Beine. Sie stolperten mehr als das sie rannten. Raito konnte nicht sagen, welcher Körperteil ihm mehr wehtat. Immer wieder fiel sein besorgter Blick auf den von Fieberkrämpfen geplagten L. Wie lange flohen sie jetzt schon? Raito warf einen Blick über seine Schulter. Es müsste bald wieder hell werden. Und noch immer hörte er Schritte hinter sich. „Hn… Haa…“ Das leise Stöhnen durchbrach den kalten, weißen Raum. Was war das, was er fühlte? L konnte es nicht erklären. Er spürte, wie Raitos Haare an seinen Oberschenkeln kitzelten, während sich der Kopf des Jungen hoch und runter bewegte. L drückte seine Hand vor seinen Mund. Solche Gefühle, solche Geräusche, waren ihm völlig fremd. Er wusste nicht damit umzugehen. Raito hatte gesagt, er solle sich einfach entspannen. Aber das konnte er nicht. Dass da etwas war, was er nicht erklären konnte, machte ihn nervös und trotz seines Drangs, dieses Rätsel zu lösen, konnte er nicht klar denken. Eine unbekannte Hitze durchströmte seinen Körper, er fühlte sich, als habe er Fieber und doch war seine Haut kalt. „Raito… Heiß… Mir ist… so heiß…“ Ls heisere Stimme zu hören erregte in Raito eine gewisse Unruhe. Raito beschleunigte seine erschöpften Schritte etwas. Die Straßen waren enger geworden und er hörte immer weniger Autos. Wenn Raito sich nicht irrte, befanden sie sich in einem Vorort. Die stetigen Schritte hinter ihnen waren leiser geworden. „Vielleicht haben sie aufgegeben. L. Bitte, halt durch.“ Konnten sie es riskieren? Raito setzte L ab und kniete sich neben ihn. L hob den Kopf. „Warum…?“ begann er leise, doch Raito unterbrach ihn, indem er ihm seine Finger auf die Lippen legte. Er schüttelte den Kopf und zog seine Jacke aus. L wollte protestieren, doch Raito sah ihn an. „Du bist krank. Wenn wir so weitergehen… Stirbst du mir auf dem Rücken.“ Raito legte den aufgeweichten Stoff seiner Jacke um Ls Schultern, schob mit Nachdruck seine Arme in die Ärmel und half ihm wieder hoch. Und wenn es ihn nur für wenige Stunden am Leben hielt… Es tat weh. Ls Fingernägel fuhren über Raitos Rücken, hinterließen leuchtend rote Striemen auf der blassen Haut des Jungen über ihm. Er verstand nicht, warum er sich darauf eingelassen hatte und doch bereute er nichts, während sich Raito in ihm bewegte. L legte die Arme um Raitos Nacken und zog ihn zu sich. Der Schmerz wich langsam einem bittersüßen Gefühl, ein Gemisch aus Trauer und Freude. L schloss die Augen und ließ es geschehen, ließ sich von Raito führen. Er wollte nicht, dass dieser Moment endete. Ein Park. Raito hob den Kopf und lauschte dem Rauschen des kalten Windes in den Blättern. Er schauderte, hob L wieder ein Stück höher und trat langsam durch das schmiedeeiserne Tor. Der Regen hatte aufgehört, in den Vertiefungen sammelte sich das dreckige Wasser. Raito ging über die Wiese, Tau blieb an seiner Hose haften. Er traute sich nicht nach hinten zu sehen. Seit er seine Jacke ausgezogen hatte, hatte er von L kein Lebenszeichen mehr erhalten. Er wollte sich nicht umdrehen und in die toten Augen seines ehemaligen Feindes sehen. Raito schluckte schwer und blieb neben einem alten Baum stehen. Lange konnte er den zierlichen Mann auf seinem Rücke nicht mehr halten. Aber wenn er ihn absetzte, musste er ihn zwangsläufig ansehen. Raito sammelte sich und ergriff Ls Arm. L genoss Raitos warmen Finger an seiner Wange. Noch immer fühlte L die Hitze des anderen Jungen in sich, obwohl sie seit Minuten stumm nebeneinander lagen. L drehte den Kopf zur Seite und lehnte ihn gegen Raitos Brust. „Es ist seltsam… dich mit deinem Pseudonym zu rufen, während ich… mit dir schlafe.“ L sah hoch. Er konnte Raito verstehen. Aber kannte er ihn gut genug, um ihm seinen Namen anzuvertrauen? Er wusste, dass Raito KIRA war. Und doch… „L.“ begann er leise und sah Raito fest in die Augen. „L Lawliet.“ Er atmete. Raito beobachtete, wie sich Ls Brust regelmäßig hob und senkte. Er hatte geschlafen. Lediglich geschlafen. Raitos Angst war unbegründet. Selbst seine Stirn war nicht mehr so heiß wie vorher. Sie konnten es tatsächlich schaffen. Wenn sie entkommen konnten, würden L und KIRA aus der Welt verschwinden. Sie würden neu anfangen, unter einem neuen Namen, unter einer neuen Identität. Gemeinsam. Raito lächelte und strich L durchs Gesicht. An falsche Namen waren sie beide gewöhnt. L öffnete die Augen und blinzelte. „Uhm…“ „Hey… Du bist wach.“ sagte Raito leise und half ihm sich aufzusetzen. „Hm. Ja… Entschuldige. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten.“ Ls Augen suchten nach Raitos. Sie waren klarer, der milchige Film, den sein Fieber darüber gelegt hatte, war verschwunden. Raito atmete auf und legte den Arm um seinen Nacken. „Es wird alles gut. Sie verfolgen uns nicht mehr.“ „Das hoffst du.“ Ls Worte waren kalt und hallten mit einem unangenehmen Nachklang in Raitos Ohren wider. Er hörte sie nicht mehr. Sie waren so lange gerannt, durch enge Gassen, weite Straßen. Ihre Verfolger mussten sie einfach verloren haben. L musste sich irren. Fieber beeinflusst die Denkfähigkeit. Raito legte L seine Finger auf die Lippen. „Ich bin froh, wenn es vorbei ist.“ flüsterte er leise und senkte seinen Kopf um L zu küssen. Es ging alles grausam schnell. Ein lauter Knall, ein zerreißender Schmerz und ein metallischer Geschmack in seinem Mund. Raito riss die Augen weit auf, die Bäume vor ihm begannen sich zu drehen, Ls Gestalt verschwamm, er konnte ihn nicht mehr klar erkennen. Raito würgte und suchte tastend nach der Ursache für diese plötzlichen Symptome. Ein Loch, etwa eine Hand breit über seiner Hüfte. Die Haut darum fühlte sich heiß an und die Wunde schickte kleine Schmerzenswellen durch Raitos Körper. Raito suchte nach Halt, griff instinktiv nach Ls Schulter, obwohl er den entsetzt wirkenden jungen Mann vor sich nicht richtig erkennen konnte. Hatten sich seine Opfer auch so gefühlt? Raito wurde schwindelig. Sein Oberkörper sackte auf Ls Schoß nieder. L erschrak, obwohl er es für sich selbst vorausgesagt hatte. Sie hatten die Verfolgung nicht aufgegeben. L kannte sie gut genug, um das zu beurteilen. Er sah Raito nach vorne kippen und fing ihn auf. Seine Augen tasteten sich durch die langsam nachlassende Dunkelheit. Da vorne, etwa drei Meter entfernt, standen sie. Beide. „Dass es so endet.“ Der Größere der beiden setzte sich in Bewegung. Hinter ihm schwang eine dünne Rauchfahne in der Luft; sie stammte von der noch heißen Waffe in seiner rechten Hand. „Ausgerechnet du, L.“ Jetzt kamen sie beide auf ihn zu. L hob den Blick nicht, bis beide unmittelbar vor ihm standen. „Du und KIRA. Was für ein Schauspiel.“ Mellos Stimme klang verächtlich. „Dabei warst du es, der uns stets sagte, dass es für Mord kein Verzeihen gäbe.“ Nears dunkle Augen bohrten sich in seine. L empfand die Szene, in der er sich befand, als lächerlich. Er hielt KIRA in den Armen. Und vor ihm, mit gegen ihn erhobener Waffe, standen seine beiden Schüler, die ihn all die Jahre bewundert und zu ihm aufgesehen hatten. Mello und Near. M und N. L schloss die Augen und sah zur Seite. „Gefühle kann man nicht ändern.“ „Gefühle! Das sagt der Richtige!“ Mello sah zu L herab. „Du warst es doch, der seine Gefühle stets unterdrückt hat! Und jetzt willst du uns weismachen, du liebst einen MÖRDER?!“ „Mello. Beruhig dich.“ sagte Near leise und trat ein paar Schritte zurück. „Wir haben noch keinen Beweis, dass Raito Yagami KIRA ist.“ L senkte den Kopf, während seine Schüler hinter ihm stehen blieben. Es war dunkel. Und es brannte. Raito hustete und öffnete die Augen einen Spalt. Direkt über ihm erkannte er Ls Gesicht. „… Lawliet…“ „Ich sagte doch, sie finden uns.“ Ls Stimme strahlte eine Traurigkeit aus, wie Raito sie von ihm zuvor nie erlebt hatte. Schmerzte ihn sein Verlust wirklich so sehr? Raito lächelte leicht und hob seine Hand zitternd. Seine Finger hinterließen eine Blutspur auf Ls Wange. „L… Töte mich.“ Ls Augen weiteten sich. „Was redest du da…?“ „Bitte. Töte mich.“ Raitos Hand glitt in seine Hosentasche, seine Finger umschlossen fest die letzte Seite des Death Notes. Diese Seite… Er hatte sie für L aufgehoben. Er wollte seinen Namen darauf notieren und ihn in den Tod reißen. Jetzt würde es L sein, der seinen Namen aufschrieb. Raito lachte über die bittere Ironie des Schicksals. „Notier meinen Namen.“ L starrte auf die zerknitterte, linierte Seite in seiner Hand. Das sollte das Geheimnis von KIRA sein? Ein Buch? Aber L wusste, dass Raito keinen Grund mehr hatte ihn anzulügen. Ls Blick glitt von Mello zu Near und wieder zurück zu dem weißen Papier in seiner Hand. Langsam streckte er die Hand aus und tauchte seinen Zeigefinger in Raitos Blut. Das Schreiben fiel ihm schwer. Sein eigener Name kostete Raito das Leben. L verstand es nicht. Und er wollte es auch nicht mehr verstehen. Zitternd setzte er den Punkt auf das i von Raitos Nachnamen und sah auf die blutige Schrift. ‚RAITO YAGAMI’ Raito beobachtete jede von Ls Bewegungen, folgte seinem Finger mit den Augen. 40 Sekunden konnte er den Menschen vor sich noch sehen. 40 Sekunden, ein paar Atemzüge, in den Armen des Mannes, den er erst hasste und letztendlich liebte. Es war ein grausames Gefühl, zu wissen, dass einem jedes leise Ticken des Sekundenzeigers an seiner Uhr seinem Tod näher brachte. 40 Herzschläge. Er bereute, dass ihm und L so wenig Zeit geblieben war. 40 Atemzüge. Nach ihrer ersten, gemeinsamen Nacht hatten sich die Ereignisse überschlagen. Waren sie unaufmerksam geworden? Nur eine kleine Vertrautheit in der Öffentlichkeit und L wurde vom Helden zum Schurken. Sie hatten sich unbeobachtet gefühlt und doch wurde dieser kleine Kuss, nur ein sekundenlanger Hauch auf die Wange, gesehen. Und zerstörte mit einem Schlag ihrer beider Leben. 40 Sekunden. Raitos Augen weiteten sich. Der Schmerz kam so plötzlich wie unvorbereitet. Ein Gefühl, als würde sich eine Hand fest um sein Herz schließen, es nicht mehr schlagen lassen, es einsperren. Er hustete, seine Finger krallten sich fester in Ls weißes Shirt. 40 Sekunden. L wagte nicht den Blick nach unten zu richten. Er hatte Raitos letzten Kampf gespürt, hatte gefühlt, wie sich sein Körper verkrampfte und schließlich erschlaffte, wie seine Züge sich lockerten. Er wusste, dass Raito ihn mit leeren Augen ansah. Dass er tot war, dass dieser Körper des Jungen, den er geliebt hatte, nicht mehr funktionierte, warf L vollkommen aus der Bahn. Er fühlte Hass auf sich selbst, seine eigene Unachtsamkeit, Hass auf Raito, der solche Gefühle erst in ihm ausgelöst hatte, Hass auf seine Schüler, die ihren Lehrer so feige verrieten und Hass auf die Seite in seinen Händen. Er bereute schmerzlich, dass es überhaupt so weit gekommen war. L schmeckte sein eigenes Blut, als sich seine Zähne tief in das warme Fleisch seiner Unterlippe bohrten. Mühsam richtete er seinen Blick langsam nach unten und sah in Raitos leere Augen. „Ich… folge dir…“ flüsterte er leise. Ls Finger strichen über seine Lippen. Er schmeckte Raitos Blut, würgte leicht und umklammerte die Seite fester. Raitos Verlust hatte einen Riss in seine Seele gerissen. Langsam setzte L seine Fingerspitze auf die Seite und begann Buchstabe für Buchstabe unter Raitos Namen zu schreiben. Mello und Near sahen von ihrer Beobachterposition auf. Die Seite war Beweis genug. ‚L LAWLIET’ L sah auf die tiefrote Schrift vor ihm. 40 Sekunden, dann würde er bei Raito sein können. Er legte sich zur Seite, schmiegte seinen Körper an Raitos kälter werdenden Leichnam. „KIRA… Nein… Raito. Danke. Danke, dass du mir gezeigt hast… was Liebe ist.“ wisperte er leise und lehnte seinen Kopf an Raitos Brust. Da, wo er vor wenigen Tagen noch das kräftige Schlagen seines Herzens empfangen hatte, hörte er jetzt nur eine beklemmende Stille. L schloss seine Augen und ergriff Raitos Hand. 40 Sekunden. Nach genau 40 Sekunden hörte das Herz des berühmten L auf zu schlagen, erkaltete, Seite an Seite mit KIRA. Hinter ihnen ging die Sonne auf. Ryuuk strich mit den Fingern über die beschriebenen Seiten seines Death Notes. Es hatte alles geklappt. Die Augen des Shinigami fielen auf die handgeschriebenen Zeilen. Yagami, Raito verstirbt am 12. Dezember 2006 um 6:50:35 Uhr. Flieht am 11. Dezember 2006 um 19:47:13 Uhr mit L aus seiner Wohnung, nachdem ihre Beziehung zueinander an die Öffentlichkeit drang. Pausiert für vier Minuten an der Bushaltestelle nahe des Shisaga-Viertels. Erreicht schließlich um 6:30:56 Uhr kurz vor Sonnenaufgang den Stadtpark bei Kuhara. Wird um 6:48:01 Uhr von einem seiner Verfolgern angeschossen. Verstirbt schließlich durch Notierung seines Namens auf eine Seite des Death Notes um 6:50:35 Uhr an Herzversagen.. Lawliet, L verstirbt am 12. Dezember 2006 um 7:01:00 Uhr. Flieht am 11. Dezember 2006 um 19:47:13 Uhr mit Raito aus der Wohnung der Yagamis, nachdem ihre Beziehung zueinander an die Öffentlichkeit drang. Pausiert für vier Minuten an der Bushaltestelle nahe des Shisaga-Viertels. Erreicht schließlich um 6:30:56 Uhr kurz vor Sonnenaufgang den Stadtpark bei Kuhara. Kann den Schuss auf Raito nicht verhindern. Beschließt nach Raitos Tod Suizid zu begehen. Notiert seinen eigenen Namen um 7:00:20 unter Raitos Namen auf die Death Note Seite und verstirbt 40 Sekunden später an Herzversagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)