Blind von Shizuka_chan (SetoxTea (Azureshipping)) ================================================================================ Kapitel 8: Mai -------------- Sry, dass das Kapitel schon wieder solange gedauert hat. Bin momentan zwar krank, aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen. Deshalb kanns gut sein, dass noch ein paar Fehler drin sind.^^' Die Storyline kommt auch nicht so richtig vorwärts, ist eher ein Filler-Kapi, aber dafür wird im nächsten Kapitel so einiges passieren. Sonst hab ich eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Have fun! Titel: Blind (SetoxTea) Disclaimer: Nix meins! *wähh* Kapitel: 8/ ich wurde gefragt, wieviel Kappis ich noch schreiben werde, ich denke mal, es gibt noch so zwei oder so plus Epilog. Mal sehen, je nachdem wie die Resonanz ist, ob es gewünscht wird, schreib ich eine Fortsetzung.^^ Mai Nach einer Weile fragte Seto: „Geht’s wieder einigermaßen?“ „J-ja, sicher.“, antwortete Tea, der ihre unüberlegte Aktion nun etwas peinlich war. Wie konnte sie sich nur so gehen lassen? Nach all dem was sie durch gestanden hatte, müsste sie doch eigentlich stärker sein. „Dann ist gut. Ich müsste nämlich heute auch noch ein bisschen arbeiten.“, erwiderte der Ältere und erhob sich von der Couch. „Natürlich. Geh nur, ich komm schon zurecht.“, antwortete Tea. Einen Augenblick später hörte sie, wie sich Schritte entfernten und die Tür zufiel. ‚Geh nur, ich komm schon zurecht? Meine Güte, was hab ich denn da für einen Mist gesagt? Er wäre doch auch so gegangen, wie komme ich denn darauf, dass er sich plötzlich um mich sorgt? Das eben war wahrscheinlich nur eine Spontanreaktion, schließlich hat auch ein Mensch wie Seto ein Herz, auch wenn es schwer vorstellbar ist. Schließlich ist er zu seinem Bruder ja auch nicht so kalt. Wahrscheinlich interpretiere ich einfach zuviel in diese Umarmung hinein, wie würde ich sonst darauf kommen, dass Seto mich mögen würde? Oh man! Jetzt nenne ich ihn sogar in meinen Gedanken schon Seto! Dieses scheiß Entzugspräparat vernebelt noch total meine Sinne, obwohl es wirklich zu helfen scheint, immerhin denke ich jetzt schon seit geraumer Zeit nicht mehr an den nächsten Schuss.’ Dem Firmenboss schossen auf dem Weg in sein Büro ähnliche Gedanken durch den Kopf: ‚Warum zum Teufel habe ich das gemacht? Warum habe ich sie in den Arm genommen? Mir liegt doch nicht wirklich etwas an ihr? - Nein, natürlich nicht! Liebe ist was für Schwache und ich bin nicht schwach. Schließlich habe ich schon früh lernen müssen, was es heißt, stark zu sein. Wahrscheinlich hatte ich nur Mitleid mit ihr, weil sie dasselbe durchgemacht hat wie ich. Auch sie musste stark sein um sich durch das harte Milieu New Yorks zu kämpfen. Genauso wie ich stark sein musste um Mokuba seine Eltern zu ersetzen. Ja, vermutlich liegt es daran, dass ich sie verstehe, weil wir beide nicht aufgegeben haben. Mit Liebe hat das rein gar nichts zu tun.’ Während Seto wieder an seine Arbeit ging, hatte Tea sich grade dazu aufgerafft ihre ehemaligen Freunde noch mal anzurufen um in Ruhe mit ihnen zu sprechen. Doch bevor sie zum Telefon greifen konnte, spürte sie durch den Luftzug, wie jemand in das Wohnzimmer kam. „Hallo Tea. Lange nicht gesehen.“, sagte Mai. Die Angesprochene fuhr erschrocken zusammen, Mai war die Letzte mit der sie jetzt gerechnet hätte. „Mai? Was machst du denn hier? Woher weißt du überhaupt, dass ich wieder in Domino bin?“ „Na ja, dass du in Domino bist weiß so ziemlich die halbe Stadt, schließlich steht deine Heirat mit Kaiba in sämtlichen Boulevardmagazinen. Und ich bin hier, weil Joey eben wutschnaubend zu mir kam und meinte, dass dir deine alten Freunde vollkommen egal wären. Ich vermute mal, er hat wieder übertrieben und dich gar nicht erst aussprechen lassen. Warum muss er nur immer so verdammt aufbrausend sein? Na ja, wie dem auch sei, jedenfalls wollte ich zuerst einmal deine Version der Geschichte hören, bevor ich mir darüber ein Urteil bilde et voilá: Hier bin ich!“, antwortete die Blondine lächelnd und ließ sich neben Tea auf das Sofa plumpsen. „Also dann: Schieß mal los! Warum bist du wieder hier? Warum hast du uns nichts davon erzähl? Und vor allem: Warum hast du Kaiba geheiratet?“ „Das ist eine etwas längere Geschichte: Du weißt doch, dass ich damals nach New York gegangen bin um Tänzerin zu werden?“ Von Mai kam ein zustimmendes Nicken, was Tea zwar nicht sehen konnte, offensichtlich erwartete sie aber auch keine Antwort auf ihre Frage. „Nun ja… Ich hatte große Hoffnungen auf einen Platz am Broadway und, ohne mich selbst zu loben, ich war der Meinung, ich war wirklich gut genug. - In New York sahen sie das aber leider anders, sie waren der Meinung ich würde dem Druck auf Dauer nicht standhalten können. Ich habe mich damals so geschämt... Ich habe mich nicht getraut, nach Domino zurückzukommen und euch zu sagen, dass ich versagt habe... Dass mein großer Traum zerplatzt ist wie eine Seifenblase. Schließlich war ich immer diejenige, die euch dazu motiviert hat nicht aufzugeben. Ich hätte all meine Prinzipien verraten. Also beschloss ich in New York ein neues Leben anzufangen. Ich wollte noch mal von vorn beginnen in der Stadt der tausend Möglichkeiten, weit weg von Domino und meiner Vergangenheit.“ „Und wie ging es weiter?“, fragte Mai. „Schließlich bist du ja doch wieder zurückgekommen – als Ehefrau von Seto Kaiba.“ „Ja, dass es so ausgehen würde hätte ich auch nicht gedacht.“, erwiderte Tea. „Wie gesagt, ich wollte in New York ein neues Leben beginnen. Allerdings ist das nicht grade einfach, wenn man mittellos ist. Von Nichts kommt nichts! Ich bin nach der Schule sofort nach Domino, immerhin muss man als Tänzerin jung sein, mit dreißig geht man ja schon fast in Ruhestand. Ich hatte also keine Ausbildung und nichts. Zwar konnte ich Englisch, aber eben nur das Schulenglisch und das hilft dir in so einem Fall nicht wirklich weiter... Ich konnte mich zwar einigermaßen verständigen, aber durch den Dialekt verstand ich nur Bruchstücke. - Dementsprechend schlecht gingen meine Bewerbungsgespräche aus. Nun ja, mit der Zeit wurde das Geld knapp und so kam es, dass ich eines Tages Katsumi [1] über den Weg lief... Er bot mir einen Job an und ich nahm dankend an. Wie sich nachher jedoch herausstellte, war Katsumi Besitzer eines Bordells. Nachdem ich das raus gefunden hatte, wollte ich natürlich nicht mehr für ihn arbeiten, aber er meinte darauf nur, was ich denn sonst machen wolle. - Ich hatte ja kein Geld und keinen anderen Job. Also willigte ich ein. Ich wollte nur übergangsweise für ihn arbeiten, bis ich was anderes gefunden hätte... Anfangs arbeitete ich nur als Tänzerin, aber das Geld reichte nicht aus und Katsumi war der Meinung, als Prostituierte würde ich mehr als das Doppelte verdienen. - Ich nahm sein Angebot an, in der Hoffnung mit mehr Geld schneller einen anderen Job zu finden. Aber das ist wie ein Teufelskreis - sobald du einmal drin bist kommst du nicht mehr raus.“ Tea fing an zu schluchzen und dann kamen auch die Tränen wieder, die sie bis dahin erfolgreich versucht hatte zu verdrängen. Mai strich ihr beruhigend über den Rücken, allerdings forderte sie die Brünette nicht dazu auf weiterzuerzählen, wofür Tea ihr auch sehr dankbar war. Nach einer Weile hatte sie sich wieder einigermaßen gesammelt und sprach weiter: Ich blieb also Prostituierte. Doch irgendwann kam es wie es kommen musste: Ich wurde schwanger von einem meiner Freier... Acht Monate später hatte ich dann einen Autounfall...", Tea machte eine Pause, hatte sich jedoch sofort wieder im Griff und erzählte weiter: "Ich verlor dabei sowohl mein Augenlicht als auch mein ungeborenes Kind... - Wobei ich über Letzteres gar nicht mal so traurig war. Das mag vielleicht hart klingen und inzwischen sehe ich das Ganze auch ein bisschen anders, aber damals hatte ich weder die Mittel noch die Zeit mich um das Baby zu kümmern... Ich verdiente ja kaum genug um mich selbst über Wasser zu halten - wie sollte ich da für ein Kind aufkommen? Außerdem hätte ich mich um das Baby kümmern müssen und in der Zeit hätte ich nicht arbeiten können, um Geld für mich und das Kind zu verdienen... Nun war ich zwar das eine Problem los, hatte aber dafür ein Neues: Ich konnte nichts mehr sehen. Die Ärzte meinten, die Blindheit würde durch ein Blockieren des Sehnervs hervorgerufen. Wahrscheinlich hätte sich bei dem Aufprall Blut im Nerv angesammelt, das nicht abfließen kann... Es ist theoretisch möglich, dass sie die Verstopfung irgendwann von selbst löst. Anfangs habe ich immer noch gehofft, dass das Augenlicht vielleicht irgendwann zurückkommt, dass es nur vorübergehend ist, doch nichts passierte. Es hat lange gedauert, bis ich mir eingestanden hab, dass ich blind war.“ „Du Arme, du wurdest ja wirklich regelrecht vom Pech verfolgt.“, meinte Mai mitfühlend. „Das kann man wohl sagen, denn was Pech für mich war, war Glück für Katsumi. Nachdem mein Zuhälter von meinem Unfall und der darauf folgenden Blindheit erfahren hatte, hatte er mich erst recht in der Hand... Meine Chancen, endlich aus dem Milieu rauszukommen und einen normalen Job zu finden, hatten sich durch den Verlust meines Augenlichts noch zusätzlich verringert. Mir blieb also nichts anderes übrig als weiter für Katsumi zu arbeiten... Aber ich fühlte mich so leer und ausgebrannt - ich wusste nicht mehr was ich tun sollte, war vollkommen am Ende. Ich habe viel und oft geweint... Irgendwann hat mich dabei eine Kollegin gefunden und mir eine Spritze Heroin angeboten. Zuerst habe ich abgelehnt, aber sie meinte, danach würde es mir sofort besser gehen. Ich war so verzweifelt... Letztendlich hab ich es mir dann doch gespritzt - und danach ging es mir wirklich besser. Alle meine Probleme kamen mir plötzlich ganz klein vor, alle Ängste waren von einer auf die andere Minute wie weggewischt... Mir ging es zum ersten Mal seit meiner Absage an der Tanzschule wieder richtig gut. - Das Problem war nur, dass ich gleich vom ersten Mal süchtig geworden bin. Katsumi bekam das natürlich schnell raus und wusste auch, dass ich ihm jetzt nicht mehr abspringen würde. Schließlich brauchte ich das Geld um meine Drogen zu finanzieren.“ „Das ist wirklich schlimm. Allerdings erklärt das immer noch nicht, wie du plötzlich wieder nach Domino kommst und das auch noch als Kaibas Ehefrau.“, sagte Mai. „Da hast du Recht. Dazu komme ich jetzt erst.“, anwortete Tea. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht unterbrechen.“, erwiderte die Blondine. „Schon ok. Nun ja, eines Nachts, als ich mir wieder einen Schuss gesetzt hatte, fand mich Seto in einer Seitengasse. - Er war geschäftlich in New York. Ich wundere mich immer noch darüber, warum er zu mir gekommen ist, ein Seto Kaiba gibt sich ja normalerweise noch nicht einmal mit der Mittelklasse ab, was will er dann von der untersten Bürgerschicht? Aber egal, ich war zumindest zum ersten Mal in meinem Leben froh ihn zu sehen... Er nahm mich mit auf sein Hotelzimmer und ich erzählte ihm die gleiche Geschichte wie dir grade eben. Daraufhin hat er mir einen Deal vorgeschlagen: Er heiratet mich, damit ich aus dem Milieu rauskomme. Natürlich hatte das Ganze auch für ihn Vorteile, schließlich ist er Geschäftsmann und tut nichts, ohne Hintergedanken. Durch mich hätte er endlich wieder ein bisschen Publicity, die sich positiv auf seine Wirtschaftslage auswirkt. - Glaub mir, ich hätte alles getan um von diesem Loch wegzukommen. Schlimmer als zu dem Zeitpunkt konnte es eh nicht werden, also hab ich zugestimmt. Tja und jetzt bin ich hier...“ Tea versuchte ein Grinsen, was ihr jedoch misslang. „Und warum hast du uns nicht Bescheid gesagt? Ich kann ja verstehen, dass du dich geschämt hast, nach alldem was passiert ist, aber wir sind deine Freunde! Wir hätten dir doch deswegen keinen Vorwurf gemacht! Wir hätten nur gerne Bescheid gewusst und zwar von dir, nicht von der Presse.“, meinte Mai. „Ja, ich weiß... Ich wollte euch auch Bescheid geben, aber dann ging alles so schnell. - Kaum waren wir wieder in Domino, haben wir sofort geheiratet - keine pompöse Hochzeit mit Brautkleid und Freunden und großer Feier. Wir sind bloß zum Standesamt gefahren, haben den Vertrag unterschrieben und als wir draußen waren, haben uns die Paparazis schon überrannt. Der Tag ging so schnell rum und heute stand schon alles in der Zeitung, bevor ich euch anrufen oder sonst was konnte...“ „Ich verstehe... Das sieht Kaiba mal wieder ähnlich - eine Hochzeit ohne viel Schnickschnack, damit er möglichst schnell fertig ist, denn in der Zeit kann er ja nicht arbeiten und noch mehr Geld verdienen. Und es sieht Joey ähnlich, seiner Wut Luft zu machen und dann ohne auf Erklärungen zu warten abzuhauen. Glaub mir, seit ich mit ihm zusammen bin, krieg ich das öfters zu spüren...“, seufzte Mai. „Du bist mit Joey zusammen? Ehrlich? Wie schön für euch.“, unterbrach sie Tea. „Ja, seit anderthalb Jahren.“, antwortete die Blondine stolz. „Aber zurück zu deinem Problem: Ich rede mit den Jungs - wenn ich es ihnen noch mal in Ruhe erkläre, werden sie es sicher verstehen.“ „Danke, Mai. Ich bin froh, dich zur Freundin zu haben und ich bin froh, dass du mir zugehört hast.“ „Ach Schätzchen, es tut mir so leid, was passiert ist. Ich verspreche dir, ich klär das mit den Anderen.“ „Danke... Ach noch was, Mai: Ich weiß nicht, ob es an dem Entzugspräparat liegt, aber Seto ist gar nicht so schlimm wie wir immer dachten. - Er hat mich eben nach Joeys, Yugis und Tristans Besuch sogar in die Arme genommen. Ich glaube, ich fange an ihn zu mögen, zumindest ein bisschen.“, sagte Tea. „Oh man, ich glaub’s nicht! Tea, du bist verliebt! In Kaiba.“, johlte Mai. „G-gar nicht wahr! Das verstehst du vollkommen falsch.“, verteidigte sich Tea mit einem Rotschimmer auf den Wangen. „Ich bin ihm nur dankbar, dass er mich von der Straße geholt hat.“ „Ach ja? Nun, wir werden sehen.“, erwiderte Mai geheimnisvoll. „Was meinst du damit?“, fragte die Brünette. „Nichts. Also dann, ich muss los, schließlich muss ich noch mit den Jungs reden.“ Mit einem Grinsen auf den Lippen verschwand Mai. Das Kissen, das Tea nach ihr geworfen hatte, klatschte gegen die geschlossene Tür und rutschte daran auf den Boden. ‚Pah! Ich bin doch nicht in Seto verliebt! Ich bin ihm bloß dankbar, genau wie ich Mai gesagt habe. Gut, vielleicht mag ich ihn auch ein kleines Bisschen, aber mehr ist da ganz bestimmt nicht oder etwa doch?’ [1] Katsumi bedeutet soviel wie bezwingen, gewinnen. In der FF steht der Name dafür, dass Katsumi alles bekommt was er will bzw. es gewohnt ist alles zu bekommen was er will. A/N: Das Tea Mai alles nochmal erzählt ist Absicht, da sie ihr das Ganze ausführlicher und auch anders erzählt als Kaiba, da sie vor ihm nicht als total schwach dastehen will und einen letzten Rest Würde behalten will, nachdem er sie schon so gefunden hat. Außerdem muss ja einer die Story kennen, um sie den Jungs zu erzählen und für Tea dazusein. Und als beste Freundin kommen nur Mai oder Serenity infrage, aber Serenity finde ich ein bisschen zu naiv. Gomen nasai.^^' Sry, dass die Story in dem Kapitel nicht wirklich vorankommt, das ändert sich im nächsten, versprochen.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)