Saturated Loneliness von fruitdrop (Takouji) ================================================================================ Kapitel 9: Warten auf den Tod / But we breathe ---------------------------------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer:Nich meins. Ich verdiene kein Geld damit. Das ist Fanfiction. Und der kurze Songausschnitt ist von Stereophonics - Maybe Tomorrow vom Album "live in Dakota". Hört euch diesen Song an während ihr das hier lest. Danke [Random]Ich lebe noch. Und X-Sroboda haben wir es zu verdanken, dass ich den Finger ausm Arsch gekriegt hab. Lasst sie hochleben! Warten auf den Tod / But we breathe Greenich Village, 15 p.m., 8. April Ich sitze mit Whisper im Washington Square Park und warte. An sich auf nichts Bestimmtes. Es ist nur das, was wir immer zu tun scheinen. Warten. Warten auf besseres Wetter. Auf das Licht am Horizont. Den Tod. Ich weiß es nicht. Spider geht es wieder besser, auch wenn er immer noch aussieht, als wäre er durch den Fleischwolf gedreht worden. Rain ist schon ein paar Tage nicht mehr aufgekreuzt, genauso wie Hell, weswegen sich Fear fast in die Hosen macht. Dawn sitzt bei uns und liest die Titelseite einer Zeitung, die der Wind zu uns getragen hat. Sie ist total zerknittert und fast nicht mehr lesbar, aber Dawn scheint seine Freude dran zu haben. Whisper spielt auf seiner Gitarre. Ein fröhliches Lied, das Passanten dazu bringen soll, uns ein paar Cents in einen alten, verschlissenen Hut zu werfen. Ich rauche. In den paar Tagen, die ich in New York jetzt warte, habe ich mir das Rauchen angewöhnt. Maggot hatte nämlich Recht. Es lenkt einen vom Hunger ab. Ich hab zwar in den letzten Tagen recht viel Geld verdient, aber Maggot hat mich davon abgehalten, auch nur einen Penny auszugeben. Ich soll sparen. Für was genau, das hat er nicht gesagt. Vielleicht für ein Flugticket nach Hause? Vielleicht für eine kleine Wohnung. Oder neue Klamotten. Ich stinke. Seit vier Tagen hab ich nicht mehr geduscht. Und nur zwei Pullover sind nicht grade viel Abwechslung. Anscheinend ist Dusk für ein paar Tage nach Hause gefahren, darum sind wir nicht mehr zu ihm in die Wohnung. Wobei ich aber hoffe, dass er bald wieder kommt, sonst kann ich das mit dem Job knicken. Dan (der Koch) hat gestern demonstrativ an mir gerochen und Kevin hat mir klar gemacht, dass sein Lokal zwar kein Edelrestaurant war, aber ich trotzdem nicht rumlaufen könnte wie ein Penner. Und so sah ich wirklich auch aus. Ich bin erschrocken was knapp eine Woche ohne richtiges Dach über deinem Kopf mit dir und deinem Körper anstellen kann. Ich habe etwa fünf Kilo verloren, spärliche Bartstoppeln zieren mein dreckiges Kinn und meine Fingernägel waren wohl seit ich zum letzten Mal im Dreck gespielt hab nicht mehr so dreckig. Und ich hab Heimweh. Unheimlich krasses Heimweh. Ich vermisse Shinja. Und Mama. Und mein Bett. Aber ich gebe das vor keinem zu. Und ich kann jetzt noch nicht nach Hause gehen. Ich mein, da ist immer noch Maggot. Auch wenn er seit gestern nicht mehr aufgetaucht ist. Whisper stimmt ein neues Lied an, Dawn bastelt Papierflieger. Ein Passant wirft eine silberne Münze in unseren Hut. Ich rauche. Sonst passiert nichts. Whispers Stimme ist ganz kratzig. Zu viele Zigaretten, zu viele Abgase. Zu viel New York und zu viel Straßenkinderleben. Er ist jetzt schon knapp zwei Jahre von daheim weg. Er ist 17, zwei Jahre älter als ich. Er hat früher bei den „Teenage Wolves“ Gitarre gespielt und gesungen. Aber das war „davor“. Bevor er abgehauen ist. Und alles was „davor“ ist, ist vorbei. Unwiderruflich. Denn keiner hier will zurück in sein altes Leben. Außer mir. Ich kann mir Whisper so unheimlich gut auf einer großen Bühne vorstellen, wie er vor Tausenden singt. Seine Stimme hat was davon. Kratzig, aber ergreifend. Und fesselnd. Ein Passant ist sogar stehen geblieben und hat ihm zugehört. So maybe tomorrow I'll find my way home So maybe tomorrow I'll find my way home I look around at a beautiful life Been the upperside of down Been the inside of out But we breathe We breathe Es sind noch ein paar Leute stehen geblieben. Sie klatschen, als das Lied vorüber ist. Werfen noch mehr Münzen. Sie beklatschen ein dreckiges, trauriges, einsames Straßenkind. Haben sie auch nur eine Ahnung von dem, was er vielleicht durchgemacht hat? Und warum werfen sie uns 50 Cent Münzen zu, anstatt wirklich zu helfen? Sie gehen danach weiter, als wäre nichts gewesen. Ignorieren diesen Schmerz, den sie ohne Zweifel in seiner Stimme gehört haben. Ignorieren uns. Denn wir sind das personifizierte Übel. Satane, die ihre Straßen verschmutzen. Ignorante Idioten. Dawn zählt das Geld im Hut, als Whisper eine Pause einlegt und sich eine Zigarette anzündet. Die Gitarrensaiten haben rote Rillen auf seinen Fingerkuppen hinterlassen. Er steckt sich einen in den Mund. „Reicht für Kaffee. Soll ich welchen holen gehen?“ Whisper nickt, schaut aber nicht von seiner Hand auf. Über die Innenseite zieht sich eine wulstige Narbe. „Warte auf mich. Ich komm mit.“ Mühsam rapple ich mich auf. Es ist kalt und meine Glieder sind steif und eingefroren. Kaffee kommt jetzt gerade recht. 2Moro hat mich heute die ganze Nacht wach gehalten. Hat gesagt, dass es sicherer ist, am Tag zu schlafen. Nachts kommen andere und beklauen uns. Dawn und ich reden nicht auf dem Weg zum Coffeshop. Die Bedienung schaut uns von oben herab an. Sie sieht aus als wäre sie an der Highschool Cheerleader-Captain. Und fickt mit einem gutaussehenden Footballer. Oder vielleicht dem Captain des Basketballteams. Sie vermeidet es, Dawns Hand zu berühren, als er ihr das Geld für drei Kaffees gibt. Und sie rümpft demonstrativ die Nase. Ich will sie anschreien. Will ihr ins Gesicht brüllen, dass sie gefälligst von ihrem hohen Ross runterkommen soll. Dass Dawn absolut nichts falsch gemacht hat und er ein herzensguter Mensch ist und sie eine eingebildete, oberflächliche Ziege, die vom Leben keine Ahnung hat. Aber ich glaube, das darf ich nicht. Es geht hier nicht um Ansehen oder Wahrheiten. An sich bin ich nicht besser als diese hochnäsige Kaffeetante. Eine Woche unter Straßenkinder macht mich noch nicht zu einem von ihnen. Ich konnte mein altes Leben nicht verlassen, wie sie das getan haben. Ich bin hier praktisch auf Urlaub, wenn man das so sehen will. Ich bin hier her gekommen mit der Absicht, wieder zurück zu gehen. Dawn, Whisper, Maggot und 2Moro nicht. Und ich würde mir noch heuchlerischer vorkommen, wenn ich ihr das, was ich dachte, ins Gesicht gesagt hätte. Nicht, dass ich mich nicht schon so fühle. Ich habe keinen Grund von daheim wegzulaufen. Ich wurde nicht geschlagen, nicht missbraucht und meine Eltern waren keine Junkies. Und trotzdem bin ich hier und schnorr mich durch. Bei Kids, die selber nichts haben, aber bereit sind, alles abzugeben. Meine Gefühle überrennen mich. Ich kann fast nicht mehr atmen. Ich komme mir vor wie ein absolutes Arsch. Ich habe gut 150 Dollar in meinen Socken versteckt und bekomm von Whisper meinen Kaffee bezahlt. Ich beschließe, uns ein paar Burger zum Kaffee zu holen. Als wir mit Burger und Kaffee beladen zu Whisper zurück kommen, sitzt Maggot bei ihm. Die beiden unterhalten sich leise und ich kann meine Freude, den Dreadhead zu sehen, fast nicht verbergen. Aber er sieht schlecht aus. Als hätte er schon länger nicht mehr geschlafen. Er war so viel blasser als sonst und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Seine Dreadz waren durcheinander und die braune Cordhose war am Knie aufgerissen. Die Haut darunter war blutig und aufgeschürft. Ich drücke ihm einen der Burger in die Hand und geben Whisper seinen Kaffee. Das Essen tut gut, wärmt von innen, auch wenn es nur einfache Hamburger sind. Es ist warm. „Und was willst du jetzt machen?“, fragt Whisper Maggot leise. Nicht, dass ich lauschen würde. Aber neugierig bin ich schon. Maggot zuckt die Schultern. „Warten, bis Dusk wiederkommt. Dann werd ich weiterschauen. Aber es gibt nicht viel, was ich machen könnte.“ Natürlich frag ich mich jetzt, was denn genau passiert ist. Aber ich frage nicht nach. Es scheint mich nichts anzugehen, sonst hätte er mir was gesagt. Manchmal bin ich auch vernünftig. Sonst passierte wieder einmal nicht viel. Wir haben die Burger gegessen und den Kaffee getrunken und uns dann zurückgelehnt und die Sonne genossen, die durch die Wolkenlücken guckte. Es war eigentlich sehr angenehm, vor allem mit Maggot. Er scheint mir eine Sicherheit zu geben, das ist unglaublich. Wenn die Sonne nicht da ist, ist es extrem kalt. Der Wind zieht dann in jede Ritze deiner Kleidung, schlägt dir mit voller Wucht ins Gesicht. Ich glaube, ich habe mir die beschissenste Zeit für meinen kleinen New York Urlaub ausgesucht. Ich hätte im Sommer gehen können, nicht im Frühjahr, wenn es noch kalt ist wie Sau. „Habt ihr gehört, dass es wieder kälter werden soll? Richtig kalt, mein ich. Weiter oben hat’s sogar schon geschneit.“ Und damit macht Dawn wieder all meine Hoffnung auf warmes Wetter zunichte. Whisper zuckt die Schultern. „Müssen wir halt die Fenster irgendwie verbarrikadieren. Wird schon wieder wärmer werden.“ Und damit ist wieder alles gesagt. Es gibt hier keinen Smalltalk. So was wie „und, was hast du gestern gemacht? Hast du den neuen Film mit Cloony schon gesehen? Und warst du auf der Party gestern?“ So was gibt’s hier nicht. Straßenkinder gehen nicht ins Kino und nicht auf Partys. Sie kümmern sich nicht um die neuesten Kollektionen der angesagten Designer und nicht um Vorfälle in der Schule und Gerüchte über irgendwelche Stars. Was sie interessiert ist das Wetter. Und wo sie was das Geld für was zu Essen herkriegen. Sachen, um die sich andere Menschen nicht kümmern, weil es selbstverständlich ist, dass der Kühlschrank daheim voll gepackt ist bis obenhin. Whisper spielt wieder weiter. Er spielt gut. Ich zünde eine Zigarette an und gebe sie an Maggot weiter. Dann nehm ich mir selber eine. Maggot guckt verwundert, sagt aber nichts dazu. „Boah, Lost. Du solltest echt mal duschen. Du stinkst wie ein Esel!“, meint er schmunzelnd zu mir. „Pff, guck doch dich mal an. Du hast auch schon mal besser ausgesehen!“ Das war ein bisschen zweideutig gemeint – nicht im versauten Sinne, Gott bewahre. Ich mach mir ein bisschen Sorgen um ihn. „Tja, aber ich hab keinen Job. Die schmeißen dich raus, wenn du da nicht anständig ankommst.“ Whisper grunzt. „Schon mal ein Straßenkind mit nem Job gesehen? Lost ist echt ne Ausnahme. Mal schauen, wie lang er’s noch macht.“ „Lass ihn doch, wenigstens versucht er aus dieser Hölle rauszukommen mit dem letzten Rest seiner Selbstachtung intakt. Nicht jeder gibt so einfach auf und endet als Stricher.“ Maggot sieht irgendwie aus als würde er aus Erfahrung sprechen. Und das gefällt mir gar nicht. Meinen Körper zu verkaufen ist mir als Option gar nicht in den Kopf gekommen. Wohl, weil das einfach nicht mein Umfeld ist. Ich war immer voll davon überzeugt dass ich hier auch einen einigermaßen ehrlichen und sauberen Job machen werde. Was ich ja auch tu. Bin ich deswegen einer dieser Snobs die die anderen so sehr verachten? „Beruhigt euch doch. Seit froh, dass er einen Job hat und Geld, damit hat er die Burger bezahlt. Und stinken tun wir alle. Also lasst gut sein.“ Dawn ist echt irgendwie herzig. Und er kommt so unheimlich naiv rüber. Und Maggot und Whisper hören sogar noch auf ihn. „Apropos Gestank. Wie wär’s mit ner Dusche?“, meint Dawn. Whisper zuckt nur wieder die Schultern und sagt nichts. Maggot schaut mich an. „Von mir aus.“ Maggot hat Recht: Wenn ich Morgen bei Eddy’s wieder so stinkend antanze, dann schmeißen sie mich echt raus. „Aber wo willst du duschen?“ Dawn steht auf und klopft sich Dreck und Staub von der Hose. „Wirst dann schon sehn. Kommt ihr mit?“ Maggot nickt und steht auf. Er nimmt einen letzten Zug von der Zigarette und drückt sie dann unter seiner Schuhsohle aus. Whisper packt seine Gitarre auch wieder weg und schultert dann die alte Ledertasche. „Also los.“ Bevor wir losgehen nimmt Whisper noch die letzten Pennies aus dem verschlissenen Hut, verstaut sie in seiner Hosentasche und setzt dann das alte Teil auf. Er sieht lustig aus mit Hut. ~*~ Hätte Dawn mir von Anfang an gesagt, dass er vorhatte, sich in der öffentlichen Toilette eines alten Parkhauses zu waschen, hätte ich nein gesagt. Nicht aus Scham, oder so. Eher aus Angst. Angst vor den Wachmännern. Und Überwachungskameras. Ich hab meine Befürchtungen auch geäußert, aber es schien kaum einen zu interessieren. Aber ich hab nicht locker gelassen, weil ich echt keinen Bock hab, erwischt zu werden. Deshalb hat Dawn dann gemeint, dass der Sicherheitsmann hier sowieso nur schläft, weil er zwei Jobs hatte: Tagsüber hier, nachts dann in einer Disco als Türsteher. Armes Schwein, nicht? Auf jeden Fall hat mich das dann ein bisschen beruhigt. Wir sind also so unauffällig wie möglich auf die Männertoilette gegangen. Dort haben wir uns dann ausgezogen und unsere löchrigen Klamotten auf die Klodeckel gelegt, damit sie nicht auch noch nass werden würden, was bei der Kälte draußen für uns den sicheren Tod durch Lungenentzündung bedeuten würde. Und darauf konnten wir echt voll verzichten. Also stehen wir alle in Boxershorts vor den Waschbecken und wissen nicht so recht, was wir machen sollten – bis Dawn mich im Nacken packt und meinen Kopf unter das kalte Wasser hält. „So, waschen wir mal die ganzen Läuse runter, nicht? Halt schön still, Lost, Mama macht das schon!“ Er lacht, aber ich registriere das nicht so wirklich, weil ich pruste und mich wand und kreische. Das Wasser ist echt saukalt. Und Dawn für sein Alter verdammt stark. Irgendwann schaffe ich es, mich wieder aufzurichten, aber auch nur, weil Dawn wohl Mitleid mit mir hat. Und als ich dann wieder aufrecht stand kreische ich noch mehr, weil mit das ganze Wasser aus den Haaren auf den Rücken tropft. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Maggot und Whisper grinsen. „Oh Dawn, das gibt Rache, ich sag‘s dir!“ Und damit stürze ich mich auf das Nesthäckchen und rangele mit ihm, bis auch er seine Ladung Wasser abbekommt. Mittlerweile haben auch Whisper und Maggot sich die Haare gewaschen – so gut es eben mit Handseife ging. Maggot hat wohl einige Schwierigkeiten mit seinen langen Dreadz, aber er meistert die Angelegenheit mit einer Routine, die fast schon beängstigend ist. Dann nehmen wir uns die kratzigen Papierhandtücher aus den Spendern, feuchten sie an und waschen uns damit – wieder mehr schlecht als recht, aber es ist immerhin etwas. Bei der Gelegenheit riskiere ich paar Blicke auf die anderen. Alle drei sind wirklich ziemlich dürr – etwas, dass das Straßenleben eben mit sich bringt. Ich hab auch sehr viel Gewicht verloren. Whisper ist dazu noch so blass, dass es aussieht, als würde er gleich in der Mitte zusammenbrechen. Außerdem hat er ein paar unschöne Narben auf der Brust. Dawn ist zwar ein wenig dünn, sonst sieht er aber okay aus. Er hat die obligatorischen blauen Flecke auf den Rippen und am Rücken, die man eben bekommt, wenn man ein paar Nächte auf hartem Boden schläft, aber die haben wir alle vier. Aber Maggot ist eine andere Geschichte. Er hat sich zu Whispers Linken an ein Waschbecken gestellt – das, das am Weitesten von uns anderen entfernt war – weshalb ich ihn eigentlich nur im großen Spiegel anschauen konnte. Sein Körper war praktisch ein einziger blauer Fleck. Dagegen sah Spider vor ein paar Tagen echt heilig aus. Dazu kommen große Brandnarben – als ob ihm jemand glühende Kohlen auf die Brust gelegt hätte und sind das Zahnabdrücke? Wenn ich zuvor gedacht habe, seine Arme sehen schlimm aus, ist das nichts gegen seinen Oberkörper. Schnittnarben ziehen sich über seine Schultern und seinen Bauch, verschwinden unter dem Bund seiner Shorts. Und was ist das auf seinem Rücken? Narben von einem Gürtel, oder was? Ich kann nicht so lang schauen, wie ich eigentlich wollte, aber schon dieser eine kurze Blick war fast zu viel. Mir steigt die Galle in den Hals und ich muss heftig schlucken. Was hat dieser Junge bis jetzt nur durchmachen müssen? Das ist doch komplett unmenschlich! Lautes Rauschen lenkt mich von meinen Gedanken ab und ich sehe, dass Dawn den Handtrockner aktiviert hat und sich böse verrenkt, um seinen ganzen Körper darunter zu bekommen. Er macht mir auf meinen besorgten Blick mit einem „Daumen hoch“ deutlich, dass es ihm gut geht. Ich wasche auch noch schnell den Rest der Seife von meinem Körper und stelle mich unter den zweiten Handtrockner. Es ist zwar nicht sehr gemütlich, dafür ist es warm, wirklich warm und das ist richtig schön. Das Wasser, das auf den Boden geflossen ist, ist dunkelbraun. Wir waren alle wohl doch dreckiger, als ich gedacht habe – und jetzt fällt mir auch auf, dass Maggots Haut bleicher ist als zuvor. Aber ich fühle mich endlich wieder sauber – ein Privileg, das normale Menschen jeden Tag genießen, wir hier nur dann, wenn wir es uns erlauben können. Ich schnappe mir meine Klamotten, die mir jetzt unendlich dreckig vorkommt, und ziehe sie wieder an. Ich habe entschieden, dass es wohl keinen Sinn macht, Maggot nach seinen Narben zu fragen. Dawn und Whisper schien es nicht zu kümmern, weshalb ich denke, dass sowas für sie nichts Ungewöhnliches ist. Schließlich muss man ja einen Grund haben, auf der Straße zu leben, nicht? Ich hoffe aber, dass er irgendwann mal von allein zu mir kommt und mir über sich erzählt. Aber ich weiß wie unwahrscheinlich das ist. Alle Gedanken ans Nach-Hause-Gehen waren für diese kurze Zeit wie aus meinem Kopf gelöscht. Maggot fasziniert mich. Seine Stimme, seine Augen, seine Geschichte. Ich will sie erfahren. Und das ist es, weshalb ich meinen New York Urlaub verlängern will – egal wie unbequem er ist. Ich will ihm helfen, irgendwie. Schließlich haben mir schon Dusk und Whisper diesen Job angeboten. Und ich glaube, ich werde ihn annehmen. Und hoffentlich auch auf die Reihe kriegen. Hoffentlich. OoOoOoOoOoOOoOoOoOoOoO Es tut mir übrigens Leid, wenn dieses Kapitel nicht von der selben Qualität ist, wie die letzten. Ich hab mir bei dieser Story nie wirklich was gedacht, hab einfach drauflos geschrieben. Recherchen hab ich auch nicht gemacht, um auf eure Kommentare zu antworten. Ich versuche mich einfach in meine Charaktere hinein zu versetzen. Ich hoffe, das ist mir auch heute wieder gelungen. Ich bin euch übrigens sehr sehr dankbar, dass ihr die Story immer noch lest und so eine Affengeduld mit mir habt. Ich schreibe dieses Jahr leider Abitur und werde wohl erst Anfang April wieder weiterschreiben können. Außer natürlich X-Sroboda schreibt mir wieder ne ENS und motiviert mich ^^ Habt nen schönen Tag und lasst mir vielleicht ein Kommentar da. Die Motivieren! zup! fruit Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)