2012: Just4Peace von Rhage_War (Transilvania) ================================================================================ Kapitel 1: To Abaddon --------------------- And guys... remember. Don’t fear the dark, fear what’s in it! -Abraxas in the Death Night Armed and insane Wir befinden uns in der Bar Abaddon... Der Raum in dem die Bar sich befand war nicht gerade groß, vielleicht knappe 50 Quadratmeter. Der kahlköpfige und breitschultrige Barkeeper lehnte sich an die Theke während er mit einem schmutzigen Lappen lustlos ein staubiges Glas putzte. Am Gesicht dieses Mannes konnte man erkennen, dass er sich über die ausnahmsweise mal gut besuchte Bar freute. Ein Gast in diesem Raum schien ihn jedoch zu stören, denn er hatte ihn mit seinem Blick fixiert. Dieser Gast trug einen makellosen weißen Mantel mit goldenen Rändern und hatte ein mit Juwelen besetztes Goldkreuz an einer Kett um seine Hand baumeln. „Pha... schau dir den mal an Devi, das ist eines dieser Schweine von der Inquisition. Aber Mumm hat er, hier einfach so aufzukreuzen.“ Einer der beiden Männer an der Tür hatte sich an die schlanke Kellnerin gewandt und winkte mit einem Dolch auf den Mann. „Da hast du Recht Barbossa... wenn die Patriarchen ihn bemerken ist er nicht mehr als totes Fleisch. Warum hast du ihn überhaupt Reingelassen?“ Mit einem herausfordernden frechen Blick sah diese in die Augen des Inquisitors. Nach einigen Augenblicken unterbrach sie der zweite bullige Typ an der Tür. Indem er sie ansprach zog er ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Ganz einfach Süße, der Typ hat nicht gerade wenig Kohle fürs reinkommen hingeblättert.“ Ein tiefes Seufzen drang daraufhin aus dem Mund von Devi bevor sie wieder das Wort ergriff. „War ja klar das Geld im Spiel ist. Ihr zwei Vollidioten lasst jeden rein solange er gut genug zahlt.“ Die junge Frau drehte sich um und verschwand mit einer aufreizenden Gangart Richtung Theke wo sie sich gleich einen Drink in den Rachen kippte. Eine der beiden hinteren Ecken wurde von dem schwachen Leuchten eines Laptop-Monitors erhellt. Der Mann der dort saß schien zwanzig Jahre alt zu sein. Seine Kleidung war in diesem Teil der Erde nicht auffällig. Über einem schwarzen Oberteil trug er einen langen Mantel aus schwarzem Leder. Unter der weiten schwarzen Hose die er dazu trug verschwanden Stahlkappenstiefel, die in Material und Farbe dem Mantel glichen. Auch die langen schwarzen Haare unterschieden ihn nicht sonderlich von den anderen Gästen, obwohl die Spitzen in der Farbe des Blutes schimmerten. Nur seine Augen waren einzigartig, denn ihre Iris war so Rot wie Blut. Plötzlich fiel ein Schatten in die Bar. ... Man findet sie in Transsilvanien, dem Gebiet der Satansdiener... Der Barkeeper hob kurz dem Kopf um den Neuankömmling zu betrachten. „Hi Leute, “ rief dieser spontan in die Runde, dann wandte er sich an den Typen beim Laptop, “Hi Heretic.“ Der Angesprochen blickte knapp über den Bildschirm und hob kurz die Hand um den Gruß zu erwidern. Keinen Augenblick später war er auch schon wieder eifrig am tippen. Wallenden Mantels ging der Neue zur Theke und knallte dort mit der Faust auf den Tisch. „Jack! Wodka!“ „Beruhig dich Rock. Bin ja schon dabei, “ erwiederte dieser und bückte sich. Schwungvoll stellte der Barkeeper ein neu wirkendes Glas vor Rock und schenkte ihm das gewünschte Getränk ein. Rock war an sich wie Heretic gekleidet, nur sein Mantel war nicht schlicht sondern mit Schulteraufsätzen verbreitert. Die eisblauen Augen zeichneten in als Kainieten, als Vampir, aus. Seine Haare waren im Gegensatz zu denen von Heretic kurz und mit Gel zu einer stacheligen Frisur hochgestellt. Der Vampir griff nach dem Glas und stürzte den Inhalt hinunter. Geräuschvoll stellte er das Glas wieder auf die Theke und deutete dem Barkeeper nachzuschenken. Während Jack den Wunsch von Rock nachkam sah verklang das rhythmische Tippen Heretics und das Licht in der Bar wurde abermals gedämpft. ... Aber warum Ausgerechnet diese Bar? ... Jener, welcher nun die Bar betrat war allen hier bekannt, sogar dem Inquisitor der immer noch Heretic und Rock musterte. Man nannte ihn Abraxas den ersten und das nicht ohne Grund. Nach dem ersten wüten der heiligen römischen Inquisition im Mittelalter war Abraxas der erste Vampir von dem man wusste dass er existiert. Auch wenn er selbst dies nicht jedem erzählte, sprach es sich doch ziemlich schnell rum. Ihm folgten viele andere seiner Artgenossen, offensichtlich hatten sie geglaubt er würde sie Führen. Denn eine alte Legende der Vampire erzählt vom ersten Vampir vor Kain, sein Name war Abraxas. Er wurde vom Fürsten der Hölle persönlich aus einer Rippe von Lilith, der schwarzen Göttin, geformt. Abraxas aber setzte ihnen Vlad Tepesch van Dracul als Anführer und Matriarchen der Satanisten vor. Er glich Heretic in vielen Punkten. Haar- und Augenfarbe unterschieden sich jedoch. Die Haare des ersten waren vollkommen schwarz, und seine Augen glichen denen eines Dämons. Denn weder Pupille noch Iris konnte man in diesen schwarzen Spiegeln erkennen. Ruhig und gelassen schritt der Vampir an die Theke und sprach dabei mit Heretic und Rock. „Jungs, ich muss euch jemanden vorstellen. Aber zuerst ... Jack, gib mir nen Blackberry.“ „Kommt sofort Abraxas.“ Es war erkenntlich das er sich bei Abraxas weniger anmaßte und schneller dessen Wünschen nachkam als bei Rock. ...Ganz einfach, hier konnte man nahezu ungestört reden... Kaum hatte Abraxas das starke Mixgetränk in die Hand genommen betrat eine wunderschöne junge Frau die Abaddon. Mit einem kurzen schütteln ihres Kopfes flogen ihr die langen feurig orangen Haare aus dem Gesicht. Ihre jaspisgrünen Augen waren auf Devi gerichtet der sie kurz zuzwinkerte. „Hi Süße, heute Abend schon was vor?“ In dem Gesicht der jungen Kellnerin spielte sich ein ganzes Szenario von Gefühlen ab. Wer war diese junge Frau mit den schwarzen Haarspitzen, den grünen Augen und diesem anmutig schlanken Körper. Vor allem aber was wollte diese FRAU von IHR. Bevor die Kellnerin jedoch antworten konnte ertönte eifrig das klimpern einer Tastatur und Rock riss das Wort an sich. „Scheiße ist die Braut geil! Sag mal Kumpel wo haste die aufgetrieben?“ Alles was er von Abraxas zur Antwort erhielt war ein grinsen. Kurz nippte der erste an seinem Cocktail, dann wandte er sich zu der sichtlich zornigen Frau. „Tu dir keinen Zwang an Sica ... Rock ist sowieso gut im wegstecken“ „Danke mein Freund“ Es verging kein Augenblick. Zwei Schüsse halten durch den Raum. Ein schrei erklang. „Verdammte dämonische Hure!“ Ein weiterer Schuss fiel. Gefolgt von einem erstickten Schmerzensschrei. Die junge Frau hatte ein dämonisch boshaftes Grinsen auf den Lippen. In ihren Händen hielt sie zwei Revolver. Rock lag blutüberströmt am Boden. Keiner regte sich. Lediglich Heretic Tippte. Abraxas nippte genüsslich an seinem Cocktail und schien auf etwas zu warten. „Gotcha!“ Heretic hatte ein breites fast besessenes Grinsen aufgesetzt und hatte den Blick für einige Sekunden auf Sica gerichtet. Ein kurzes Handheben signalisierte einen Gruß den die Frau mit einem Kopfnicken erwiederte. „Set ege des, Rock.“ Die grünen Augen blitzten kurz auf, dann steckte sie ihre Waffen weg und wandte sich wieder an die Bedienung. Rock schien sie ganz vergessen zu haben. „Ich warte noch auf eine Antwort Süße.“ Starr vor Schock stotterte Devi etwas Unverständliches vor sich hin. Sica schien es als „Ja“ zu deuten, denn sie ging ohne ein wenig Enttäuscht auf die Bar zu. Nachdem sie über Rock hinweg gestiegen war langte sie nach dessen Glas, kippte sich den Inhalt in den Rachen und donnerte es zornig auf die Theke. Ein weiters mal war außer dem, nun gemächlichem, Tippen von Heretic nichts zu hören. „Autsch!“ Plötzlich kam leben in die Bar. Der Inquisitor stand vor dem Eingang. Das Kreuz in seiner linken hatte er gehoben. In der rechten hielt er eine mit heiligen Insignien verzierte Pistole. Die Quelle des Wortes war Rock. Benommen hatte sich dieser hochgerappelt und begutachtete den Schaden. Eine winzige weiße Narbe auf seiner Stirn verriet wo der dritte Schuss sein Ziel gefunden hatte. Zwei weitere Narben befanden sich nahe dem Hals. Gerade so, das seine Kleidung nicht beschädigt worden war. Rock ignorierte den Mann in weiß und fasste nach etwas, dass in der Luft zu sein schien. Sica wirbelte darauf hin herum und Rock schien das zu verlieren nach dem er gerade gegriffen hatte. „Erstens war das mein Wodka! Zweitens hast du verdammtes Glück das du meine Jacke nicht versaut hast und drittens...“ „Nicht anfassen Junge!“ „Ich war noch nicht Fertig!“ „Mir scheiß egal!“ „Dämonische Hure!“ „Klappe du Langzahnaffe!“ Beinahe gingen sich die beiden Streithähne an die Gurgel. Heretic schien das nicht zu interessieren. Abraxas jedoch spielte mit dem Gedanken einzugreifen. Jemand anders nahm ihm dies ab. „Bei den Worten des Allmächtigen Gottes! Hier in diesem Haus sind Wesen des Antichristen! Die heilige vatikanische Inquisition klagt alle hier Anwesenden der Häresie an!“ Sica und Rock drehten sich beide kurz zu dem Inquisitor, kamen zu dem Schluss, dass er nicht mit ihnen redete und forderten Augenblicklich einen doppelten Wodka. Der zweite Vampir jedoch trank seinen Cocktail aus, zog gemütlich eine lange Pistole aus seiner Jacke und richtete sie auf den Katholiken. Seitens des Laptops lugte dem Gottesmann eine doppelläufige Sawed-Off Shotgun entgegen. „Häresie hast du gut erkannt Inquisitor, ich bin Code Heretic.“ „Mit dem Antichrist behältst du auch Recht wie du weist. Ich bin Code Abraxas. Wenn dir dein Leben lieb ist würde ich dir raten dich nicht um Transsilvanien anzunehmen und nach Hause zu gehen. Hier gelten andere Gesetze als bei euch im Vatikan.“ Angstschweiß trat auf die Stirn des Inquisitors als Jack ihm mit einer Uzi winkte. Die Todesangst stand ihm ins Gesicht geschrieben als er die Spitzen zweier Dolche in seinem Rücken spürte. Er konnte nicht mehr gehen, selbst wenn er es wollte. Ruckartig hob er seine Waffe. Im gleichen Moment ertönten Schüsse. Rauch stieg auf. Das dumpfe Geräusch aufschlagender Körper war zu hören. Ein pfeifender Ton durchschnitt die Luft. Fleisch und Sehnen rissen. Dann war es vorbei. Heretic lud seine Waffe nach. Abraxas lies seine abkühlen und anschließend in seinem Mantel verschwinden. Erneut stand Jemand in der Tür. Einen Blutigen Sack zu den Füßen. In der linken den Kopf des Inquisitors. In der rechten einen Krummsäbel. Auf dem Gesicht. Ein zufriedener Ausdruck. ...Und weil man hier sicher war.... „Das war ja mal eine gute Jagd.“ Mit diesen Worten betrat der Fremde endgültig die bar, ignorierte die drei Leichen am Boden und marschierte, wie die anderen vor ihm, zur Theke. „Bevor ich dir nen Drink gebe Fremder, will ich wissen was du gejagt hast.“ „Ganz easy Mann. Ich werde es dir zeigen.“ Eisblaue Augen blitzten auf als sich der Fremde bückte um den blutigen sack zu öffnen. Dunkelbraune Haare wehten als er den Kopf des Inquisitors auf die Theke legte. „Einen Inquisitor.“ Sein schwarzes Hemd mit den kurzen Ärmeln flatterte als er schwungvoll in den Sack griff und drei weitere Köpfe rausholte. „Drei Vampire.“ Einige erschrockene Blicke fielen auf den Fremden. Abraxas und Rock hoben lediglich einen Augenbraue. Rote Blutstropfen zeichneten sich auf der weißen Hose des Mannes ab als er erneut eine Ladung Schädel auf den Tresen setzte. Nun hatte er bereits zehn gezeigt. „Sechs Werwölfe.“ Nun hob Heretic die Augenbraue. Unterdessen wühlte der Fremde wieder in seinem Sack und fluchte dabei leise. Dann holte er einen eindeutig Dämonischen Schädel raus und grinste diesen an. „Na Murray wie geht’s dir?“ „Scheiße du Vollidiot. Möcht wissen wie es dir geht wenn dir jemand deinen Körper nimmt.“ „Keine Ahnung Mann. Beruhig dich ... Barkeeper gib dem Schädel nen Martini mit Halm.“ Jack nickte während auch Mary seinen Platz auf dem Tresen fand und gab ihm den bestellten Tropfen. Dieses Mal war es Sica welche die Augenbraue hob und den Typen musterte. Unbeirrt von den Reaktionen der anderen in der Abaddon langte diese wieder in den Sack um den Rest rauszuholen. Es dauerte weile aber am Ende hatte er neunzehn weitere Köpfe fein Säuberlich neben ihm auf den Boden gestapelt. „Und 19 Menschen.“ Jetzt war es aus. Schlagartig leerte sich die Bar. Außer den vier Freunden und dem Fremden waren nur noch Jack und Devi hier. Während Devi sich hinter Jack versteckte langte dieser nach einer Flasche und setzte sie den Fremden vor. „Dad... ich hab Angst.“ „Ich weis meine kleine ... ich auch. Aber der Herr hier hat hoffentlich seine Jagd abgeschlossen. Wenn nicht ... hätte auch rennen nicht viel gebracht.“ Devi schlang die Arme um ihren Vater und Jack fuhr ihr mit der Hand zärtlich durchs Haar. Heretic tippte still weiter. Abraxas Reaktion war nicht zu deuten. In Rocks Augen spiegelten sich Trauer und Erinnerungen. Sica lächelte sanft. Der Fremde grinste griff nach der Flasche Rum und schraubte sie auf. „Nun das liegt ganz an der Qualität des Rums. Aber egal ... ich will mal nicht so sein. Sonst hätte ich hier keinen mehr zum quatschen. Weist du, du hattest Recht. Weglaufen bringt nichts. Denn wer kämpft, kann verlieren. Wer wegläuft, hat bereits verloren.“ Abraxas musste bei diesen Worten grinsen. Devi schien sich etwas beruhigt zu haben. Auf einen Wink hin machte sie Abraxas einen neuen Cocktail. Eine Stille und gespannte Atmosphäre herrschte dennoch. Der Fremde warf einen Blick in die Runde. „Ich geb ne Runde Wodka aus!“ „Ich trinke keinen Wodka.“ Während Sica und Rock sich freuten war Abraxas über das hochprozentige Zeug gar nicht erfreut. Heretic schien das wie immer nicht zu interessieren er nahm sein Glas und leerte es in einem Zug. „Ey Mann. Wenn ich ne Runde ausgebe wird der Shit auch getrunken. Verstanden!“ „Ich trinke keinen Wodka. Das wird sich auch nicht ändern.“ „Trink den Scheiß jetzt Mann.“ Abraxas warf ihm einen finsteren Blick zu, packte das Glas und leerte es ebenfalls in einem Zug. Kurz verzog er das Gesicht und schüttelte den Kopf. Rock und der Freigiebige begannen darauf hin breit zu grinsen. „Ist dir wohl zu hochprozentig alter Freund. Sag mal ... bei wem muss ich mich eigentlich bedanken.“ „Code Cash. So werde ich genannt.“ Cash zwinkerte kurz und zeigte auf sich, dann fiel ihm auf das außer Devi noch eine Frau hier war. Er wandte sich an Sica und nahm eine lässige Position ein. Rock hob die Augenbrauen, sagte nichts und nippte an seinem Wodka. Abraxas war nun an der Reihe zu grinsen. „Sica ... fühl dich Frei zu tun was du willst.“ „Danke Abraxas. Bei dem würde ich sowieso keine Ausnahme machen.“ Cash schaute die beiden fragen an, tat aber dennoch das was er vorhatte. „Sag mal meine hübsche, bist du noch zu haben? Oder hat dich dieser Vampir hier schon erobert?“ „Erstens, ja bin ich. Zweitens, nein hat er nicht. Und drittens, nicht für dich Jungchen.“ Wie von selbst wanderte eine ihrer Pistolen in ihre Hand. Diese hielt sie ohne langes Zögern Cash an die Schläfe. Dessen einzige Reaktion war ein Stirnrunzeln. Dann griff er langsam nach der Waffe und drückte sie sacht nach unten. „Sorry. War doch nur Spaß. Ich wusste nicht das du ne verdammte Lesbe bist.“ Bamm. Blut floss langsam zu Boden. Cash stützte sich schwerer auf den Tresen. Er biss die Zähen zusammen. Seine Augen waren weit geöffnet und wirkten leer. Rauch trat aus der Wunde an seinem Bein. Langsam tauchte die Kugel wieder auf und fiel klimpernd zu Boden. „Der Lesbenhasser ist also ein Lykaner.“ „Hey ich bin kein Lesbenhasser klar. Ich respektiere dass ... ich war nur ... sagen wir leicht beleidigt. Du siehst nämlich echt verdammt scharf aus. Obwohl du eine Dämonin bist.“ „Du meinst trotz meiner tiefgrauen Haut und meines Schwanzes? Oder meines eher wölfischen als menschlichen Kopfes?“ „Hell Yeah!“ Ein leichtes lächeln zeichnete sich auf Sicas Lippen ab als sie die Waffe wegsteckte. Dann wandet sie sich wieder Cash zu. „Ich habe auch nichts anderes erwartet... Cash ... so war doch dein Name oder?“ „Korrekt, Cash. So wie ... Geld bekommen.“ Abraxas nutzte die locker werdende Atmosphäre um sich einzumischen. „Sag mal Cash. Wieso ist dein Code Cash?“ „It’s Easy. Weil ich Kohle hab bis zum abwinken.“ Cash grinste und wedelte mit einem Päckchen Geldscheine. Dabei konnte man deutlich einen Rosenkranz erkennen. Einen silbernen Rosenkranz. Ein leichtes glänzen ging von ihm aus und Rock war sichtlich verwundert, dass ein Lykaner einfach so Silber am Leib trug. Während Sica und Heretic das ebenfalls wenig berührte legte Abraxas den kopf leicht schief und schien zu überlegen. Cash bemerkte die Blicke der anderen und steckte die Geldscheine weg. „Is was Jungs?“ „Ja ... sag mal Kumpel, tut das nicht weh?“ „Wie, was meinst du?“ „Er meint das Silber an deinem Leib.“ Abraxas war mit seinen Überlegungen am Ende angelangt und mischte sich ein. Das erregte nun doch die Aufmerksamkeit von Heretic. Es geschah nicht oft das Abraxas sich so offen in ein Gespräch einmischte. Bisher war er eigentlich immer der ruhigere Typ gewesen. „Wa? Wie meinen?“ „Den Rosenkranz...“ „Achso der ... naja ..“ „Ist das deine Kraft? Oder ist es eher die Lebenseinstellung das einen Schmerz zeigt das man noch am Leben ist?“ Nun war auch Rock ziemlich verblüfft. Er hätte Abraxas ja ziemlich viel zugetraut, aber das nicht. Das er jemanden unterbricht. Entweder hatte sein alter Freund schon ziemlich viel getrunken, oder aber er war im begriff sich zu ändern. „Die Lebenseinstellung... aber wie kommst du darauf?“ „Ganz einfach ... ich selbst habe die gleiche... das ist der Grund warum ich das Tageslicht nicht meide, obwohl es wie die Hölle brennt. Bei Rock ist das nicht anders. Wir beide sind zu Alt um dadurch gleich zu Staub zu zerfallen ... aber es schmerzt uns ... als würden wir langsam über offener Flamme gegart werden.“ „Klingt ganz so wie sich das nette Silber hier anfühlt.“ Dabei schüttelte Cash den Rosenkranz und grinste. Abraxas nickte kurz und widmete sich wieder seinem Drink, so wie die anderen auch. Einige Stunden später herrschte heitere Stimmung in der Abaddon. Heretic hatte den Laptop zur Seite gestellt und saß nun mit den anderen an einem Tisch. Jeder von ihnen hatte ein Glas Whisky vor sich stehen und fünf Karten in der Hand. Schwer lallend meldete sich Cash. „Sica... der olle Wolf da drüben blufft?“ Dabei wedelte er mit der Hand gefährlich über den Tisch hinweg zu Heretic. Nur schwer konnte die Angesprochene den Bewegungen Cashs folgen. Heretic hatte seine Karten auf dem Tisch liegen und baute gerade gemütlich an einem Joint herum. Sica holte Tief Luft und begann in Atemberaubender Geschwindigkeit zu reden. „Ist das war Heretic? Bluffst du wirklich? Rock? Du bescheißt uns doch gerade oder? Grins nicht so blöd Cash. Dein grinsen ist nicht besser Rock. Lass es sein. Also wer bescheißt hier? Los raus mit der Sprache oder ich knall euch allen die Köpfe weg und mach mir ne Sammlung, so wie Cash.“ Sie war kaum am Ende angelangt sprang sie wankend auf die Beine, so das Devi sie stützen musste. Der Dämonin schien das zu gefallen. Sie lächelte und wickelte ihren Schwanz um Devis Hüfte. Die Augen der Kellnerin weiteten sich. Schrecken standen auf ihr Gesicht geschrieben als Sica einen Revolver zog. Devis Augen zeigten Verwirrung und Angst als die Dämonin sich ihr zuwandte. Den Revolver hatte Sica auf ihre Freunde gerichtet. Lust blitzte in ihren Augen auf. Die Zunge flitzte über ihre Lippen. Kurz biss sie sich auf die Unterlippe. Devi schien vor Angst gelähmt zu sein. Die Gesichter der beiden Frauen kamen sich immer näher. Nur Sica bewegte sich dabei. Die Augen hatte sie verführerisch niedergeschlagen. Ihre freie Hand legte sie nun in den Nacken der Menschenfrau. Nur noch wenige Millimeter trennten ihre Lippen. Alles was die Dämonin fühlte, war kalter Stahl. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie ein japanisches Schwert. Plötzlich schien sie wieder nüchtern zu sein. Finstere Blicke fanden ihren Weg zu Abraxas. Dieser grinste und nahm noch mal einen Schluck Whisky. „Welch Ironie, dass gerade Harusame das beenden musste. Ein Schwert mit dem Namen Leidenschaft beendet eine solch leidenschaftliche Handlung.“ „Warum?“ zischte Sica. „Weil sie einseitig war.“ „Woher willst du das Wissen Vampir? Und vor allem was verstehst du schon von Frauen?“ „Ich habe es in ihren Augen gesehen. Von Frauen ... nun vielleicht mehr als du denkst meine Liebe.“ „In den Augen. Man möchte meinen als Vampir seihst du Fähig direkt in die Seele zu blicken. Ach und noch was, Ich bin nicht deine Liebe.“ So zornig war Sica nicht einmal nach den Bemerkungen von Rock und Cash gewesen. Flink wechselte der Revolver in die rechte Hand. Sie richtet ihn auf Abraxas und drückte ab. Die Kugel fand niemals ihr Ziel. Was Sica nicht bemerkt hatte, war das Heretic hinter ihr stand. Einen Augenblick bevor sie abdrückte. Ließ dieser sich Fallen und vollführte einen Fegekick, der Sica von den Beinen Riss. Das Geschoss bohrte sich in die Decke der Abaddon. Jack fluchte Himmel und Hölle an einen Ort. Abraxas steckte sein Katana wieder weg und wandte sich an Devi. „Alles in Ordnung kleines?“ Devi nickte nur. Jack protestierte nicht über die väterliche Art mit der Abraxas sich mit Devi unterhielt. Im Hintergrund hörte man Sica in einer, heute mehr als nur unbekannter, Sprache fluchen. Heretic brachte es fertig die aufbrausende Dämonin auf dem Boden zu halten. Rock holte kurz aus flüsterte ein leises „Sorry“ und schlug Sica KO. In der Zwischenzeit hatte Abraxas die Arme um Devi gelegt und tröstete sie. Heretic und Rock brachten Ihre Ohnmächtige Kollegin unter Jacks Anweisungen auf ein Zimmer und versorgten sie Dort. „Meinst du ich hab zu fest zugeschlagen?“ „Keine Ahnung Mann. Wenn sie wach wird und dich zusammenschlägt wissen wir es. Aber es war jedenfalls gut das du deine Handschuhe nicht anhattest.“ „Stimmt. Sag mal, glaubst du ernsthaft, dass sie das macht?“ „Nach dem was ich bisher gesehen habe?“ Heretic legte eine kurze Pause ein um so zu tun als würde er angestrengt überlegen. „Ja.“ „Ehrlich?“ „Rock, sie hat dich wegen einer Aussage angeschossen. Wegen einer Beleidigung hattest du eine Kugel in deiner Birne. Brauchst du noch mehr beweise zur Gewaltbereitschaft?“ „Nope. Also ich bin dafür das wir sie hier mal Fesseln.“ „Glaubt ihr zwei Wahnsinnigen den das das eine gute Idee wäre?“ „Willst du darauf wirklich eine Antwort Jack?“ Heretic hatte wieder seinen besessenen Grinser aufgesetzt und Rock hielt bereits ein starkes Drahtseil in der Hand. Jack zuckte nur mit der Schulter und machte sich mit den beiden anderen ans Werk. Nach einiger Zeit war es vollbracht und Sica war beinahe kunstvoll an Bett und Wand gefesselt worden. Rock grinste schelmisch. „Könnte man jetzt gut ausnützen.“ „Mann, denk an deine Freundin!“ „Stimmt, hast Recht Heretic.“ Während Rock und sein Freund das Zimmer verlassen hatten, blieb Jack hier um auf Sica aufzupassen, allerdings nicht ohne sich vorher seine Uzi geholt zu haben. Sichtlich nervös saß er auf seinem Stuhl und wartete auf Sicas erwachen. Währenddessen war Cash dabei äußerst Freigiebig mit der Kasse der Abaddon umzugehen. Abraxas bemerkte davon allerdings nichts da er mit dem Rücken zur Theke stand. „Geht es wieder Devi?“ „Ja, danke Abraxas. Alles wieder gut.“ „Freut mich zu hören meine kleine.“ Devi kuschelte sich in die Arme von abraxas und dieser strich ihr zärtlich durch das Haar, so wie es ihr Vater zuvor getan hatte. Cash warf ihm kurz einen fragenden Blick zu, zuckte mit der Schulter und fuhr fort die Kasse auszuräumen. Die Kellnerin allerdings schien sich Pudelwohl zu fühlen. Das Lächeln auf ihren Lippen wirkte zufrieden. Ihre Arme hatte sie nun um Abraxas geschlungen. Sie schien kurz davor zu sein einzuschlafen. Das Getrampel auf der Treppe ließ sie allerdings hochschrecken. Die beiden, die gerade herunter gekommen waren, blieben wie angewurzelt stehen. Rock ging der Mund auf und er glotzte unverständlich auf Abraxas. Heretic fasste sich da schon um einiges schneller. „Ähm... Abraxas. Was zur Hölle soll das werden?“ „Nichts Heretic. Rock müsste es verstehen... er ist ja schließlich schon bei mir seit ich hier her kam. „ Heretic sah kurz zu Rock blickte aber dann Abraxas unglaubwürdig an. „Sieht nicht so aus.“ „Scheint so. Nun ja sein Gedächtnis ist auch manchmal mehr Sieb als alles andere. Es ist nur so, dass er und ich schon seit Devis Geburt hier leben. Während er von Zeit zu Zeit verreiste blieb ich an der Seite von Jack und seiner Familie. Dadurch wurde ich für Devi zu einem Bruder. Es ist also Geschwisterliebe, sonst nichts.“ „Das erklärt auch warum du sie vor Sica bewahrt hast. Vielen anderen hättest du nicht geholfen.“ „Das stimmt Heretic. So erpicht darauf zu helfen bin ich auch nicht.“ „Ich weis, so gut kenne ich dich mittlerweile doch schon.“ Abraxas nickte und alle im Raum lächelten. Rock hatte sich durch die Erklärung auch wieder fangen können und freute sich für Devi das sie noch einen Bruder hatte. Heretic lächelte weil er eine Seite an Abraxas entdeckt hatte die ihn menschlicher wirken ließ. Abraxas lächelte weil Devi glücklich zu sein schien. Devi lächelte, doch schlief sie und keiner konnte erahnen warum sie lächelte. Cash lächelte ebenfalls, die anderen vermuteten er würde auch wegen Devis Glück lächeln. „Ouh... mein Kopf...“ Sica stöhnte vor Schmerz auf und wollte sich den Kopf halten. Schlagartig war sie bei vollem Bewusstsein. Erschrocken sah sie an sich hinab. Ihre Augen weiteten sich als sie ihren Verdacht bestätigt sah. Dann entdeckte sie aus den Augenwinkeln heraus Jack. Sofort fuhr sie ihn an. „Warst du das du Penner? Verdammtes Arschloch mach mich sofort los! Oder ich zeig dir mal was eine Dämonin so alles auf dem Kasten hat.“ Jack sprang vor Schreck auf und zielte zitternd auf die gefesselte Dämonin. Einen Augenblick später wirkte er jedoch wieder gefasst. Sanft, fast belehrend erwiderte er der Dämonin: „Das ganze hier ging von Rock aus, er meinte es sei sicherer dich zu binden. Da er dich sozusagen Ausgeknockt hat, dachte er du würdest gleich alles anfallen was du siehst wenn du aufwachst.“ „Soso denkt er das?“ „Zumindest hatte es den Anschein ja.“ „Naja ... ihr hattet Recht. Sonst wäre die Bude hier wohl kaum noch so intakt. Kannst du mich dennoch losmachen.“ „Kann ich ja, aber versprich mir etwas.“ „Wenn du mir sagst was sag ich dir ob ich das machen werde oder nicht.“ „Es geht um meine Tochter, um Devi. Ich will das du mir versprichst sie weder zu Küssen noch ihr zu nahe zu kommen solange sie das nicht will.“ „Das verspreche ich dir gern Väterchen. Ich war wohl etwas zu locker wegen dem Alkohol. Aber du hast deiner Tochter ja nen netten Schutzengel geholt.“ „Du meinst Abraxas?“ Jack hatte sich ihr bereits genähert und damit begonnen das vielfach geknotete und verschlängelte Drahtseil wieder zu lösen. Unterdessen sprach er mit Sica um ihr das ganze warten ein bisschen angenehmer zu machen. „Ja genau den mein ich Jack. ER ist genau der richtige für so eine Aufgabe wie mir scheint. Irgendetwas bindet ihn an Devi oder?“ „Ja, er ist in gewisser Art und Weise an Devi gebunden. Weist du als ich noch jung war und diese Bar hier, die Abaddon eröffnete. Da war meine Frau gerade Hochschwanger. Unsere ersten Gäste waren zwei Vampire sie stellten sich uns als Codes vor.“ „Rock und Abraxas richtig?“ „Ganz genau. Sie halfen mir so gut es ging das Geschäft hier ein wenig ins rollen zu bringen. Rock erledigte einige Aufträge um Geld zu verdienen. Abraxas hingegen war so freundlich sich um meine Frau und meine Tochter zu kümmern. Er hat ein Händchen für Kinder, auch wenn man es nicht vermutet. Devi hatte ihn sofort lieb gewonnen. Sie hing an ihm genau so wie sie an mir und meiner Frau hing.“ „Eine rührende Geschichte, aber wo ist deine Frau jetzt?“ Trauer trat in die Augen von Jack. Er seufzte tief und lies den Kopf hängen. Dann holte er noch einmal tief Luft und entschloss sich Sica doch die ganze Geschichte zu erzählen. „Es war vor nicht ganz zwei Jahren, Devi war gerade 13 geworden. Eine Meute von Anarchisten stürmte die Bar. Einige von ihnen hatten sich schon lange in Devi verliebt, sie hat sie jedoch abgewiesen. Die Burschen waren ganz Toll vor Liebe und machten sich daran so ziemlich jeden im Raum das Gehirn aus dem Schädel zu pusten. Wahrscheinlich wollten sie nicht, dass sie jemand stört. Ich war gerade unten um Nachschub zu holen als ich den Todesschrei meiner Frau hörte. Danach konnte ich hören wie Devi laut um Hilfe Schrei. Die Schüsse hatten mir Angst gemacht. Meine Uzi lag oben unter dem Tresen und ich wusste, dass ich niemals bis dorthin kommen würde.“ „Klingt ja mehr als nur Scheiße.“ „War es aber Gott sei dank nicht. Abraxas war nur kurz Außer Haus. Gerade rechtzeitig konnte er dazwischen gehen. Devi war bereits bis auf die Unterwäsche entkleidet gewesen als er die Bar betreten hatte.“ „Solche Schweine. Also ich hätte ihnen die Schädel weggepustet, wenn nicht schlimmeres.“ „Du sagst es Sica. Nun sei es wie es sei Abraxas hat diejenigen die Devi am nächsten waren gleich mal erschossen. Einem anderen hat er das Genick gebrochen und dem letzten hatte er seine Zähne in den Nacken gerammt als dieser sich seelenruhig an meiner Tochter vergreifen wollte. Danach hatte die kleine eine lange Zeit Angst vor Abraxas. Ich glaube sie hat es bis heute nicht ganz überwunden. Aber sie wurde dadurch selbstbewusster und stärker. Sie hat sich auch trotz ihrer Angst von Abraxas in Kampfkünsten aus Asien trainieren lassen. Ich glaube es ist ihr auch bewusst geworden, dass er sie beschützen wird, wo auch immer er ist. Und sollte es in meiner Macht liegen werde ich das auch machen.“ „Klingt vernünftig Jack. Aber das sie Angst hatte ist durchaus verständlich, ich meine der vermeintliche Bruder entpuppt sich als Vampir. Das würde mich auch umhauen wenn ich ein Mensch wäre.“ „So, Fertig. Eine Bitte noch Sica.“ „Ja?“ „Kannst du den Bann von mir und Devi nehmen?“ „Warum?“ „Ich möchte wissen wie die Frau aussieht die sich für meine Tochter interessiert. Und vielleicht fällt es auch Devi dann leichter dich lieb zu gewinnen.“ Sica lächelte sanft und willigte mit einem angedeuteten Nicken ein. Jacks Augen weiteten sich als er Sicas reale Gestallt erkannte. Anschließend huschte auch ihm ein lächeln über die Lippen. „Du bist wunderschön Dämonenkind.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)