Miss Keep-Your-Distance von Carikku (Auftrags-Killer) ================================================================================ Kapitel 5: Episode 3: Teamarbeit? --------------------------------- Teamarbeit Trysha stand ungeduldig vor der Zentrale unter einer Straßenlampe. Ihr Vater hatte gesagt, dass sie spätestens um 23.30 Uhr weg mussten, wenn sie das alte Rathaus rechtzeitig erreichen wollten. Da der Auftrag, so wie fast jeder andere auch um 24 Uhr los ging. Denn die meisten Auftraggeber fanden, dass das die originellste Zeit war. Eigentlich traf man sich um 23 Uhr schon in der Zentrale, um eine Art Besprechung zu machen und vielleicht auch schon eher los zu fahren um sich mit dem Gebäude vertraut zu machen. Aber Fakt war, dass es jetzt schon eine Viertelstunde vor Mitternacht war und immer noch keine Spur von Lefti. Wieso kam er ausgerechnet heute zu spät? Wo sie doch drei Zielpersonen hatten! Sie konnte sich unter keinen Umständen vorstellen, dass er Bammel gekriegt hatte, schließlich wusste er ja wie es lief. Sie trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Und dann hörte sie endlich sein Motorrad, noch bevor es um die Ecke bog. „Da hast du ja noch mal Glück gehabt“, murmelte sie vor sich hin und ging ihm entgegen. Lefti riss sein Motorrad zu einer hundertachtziggrad-Drehung herum und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung aufzusteigen. Noch bevor sie richtig saß drückte er das Gaspedal bis zum Anschlag hinunter, der Motor qualmte und die Reifen drehten kurz durch, dann rasten sie mit einer riesen Geschwindigkeit ihrem Ziel entgegen. Lefti fuhr sogar noch rücksichtsloser als sonst und sie kamen ungefähr auf die Sekunde genau, um 24 Uhr, mit einer Bremsspur, die den halben Reifen auf der Strecke ließ, zum Stehen. Die Fahrt war so rasant gewesen, dass es in Tryshas Ohren immer noch rauschte, als sie sich beide vom Motorrad schwangen. Trysha nahm sich vor, sich diesem Wahnsinn nicht länger auszusetzten und sich bei der nächsten Gelegenheit einen Helm zu kaufen! Da es immer nachts war, wenn sie mit ihm Motorrad fuhr, hatte sie es erst nicht für nötig gehalten, da die Polizei dann sowieso nicht mehr so genau war. Anscheinend sah er das auch nicht allzu eng, denn er trug nur ab und zu einen Helm, heute zum Beispiel nicht. Lefti drückte auf einen kleinen Knopf zwischen Gaspedal und Sitzfläche, woraufhin ein Schloss aufsprang. Er hob die Sitzfläche an und kramte in dem Fach herum. Er war im Gegensatz zu ihr viel besser ausgerüstet. Das Nötigste, sowie Schusswaffe und Munition trug er genau wie sie am Körper, mit Gürteln und Schnallen. Doch er besaß Waffen, die sie nicht einmal hatte und teilweise gar nicht kannte! Diese verstaute er in seinem Motorrad. Eine hatte er sogar außen dran gebaut weil sie nicht rein passte, es war irgendeine von diesen großen Kanonen, die man sich auf die Schulter legen musste. Die meisten hielten sie für einen Auspuff, was Trysha auch erst gedacht hatte . Lefti schnallte einen seiner Gürtel ab und tauschte ihn gegen einen passenden, noch vollen aus. Seine Miene war die ganze Zeit wie versteinert. Er musterte kurz ihre Waffe und hielt ihr dann nach kurzem Suchen auch einen Gürtel entgegen. „Nimm!“, befahl er. „Danke, aber ich hab schon“, lehnte sie ab. Er stieß ein schnaubendes Geräusch aus und warf ihr den Gürtel trotzdem zu. Sie fing ihn gezwungenermaßen auf. Was war dem denn über die Leber gelaufen? „Danke“, zischte Trysha widerwillig und schnallte ihn auch noch um. Lefti schloss das Fach wieder und sie machten sich auf den Weg. Es war üblich, dass sie immer etwas abseits parkten, sodass es unauffällig aussah und sich niemand fragte, wieso dort ein Motorrad stand und dann womöglich nachschauen würde. „Welches Gebäude ist es?“, fragte Trysha nur um das Schweigen zu brechen, denn sie wusste es auch so. Lefti nickte in die Richtung eines zwei stockigen Gebäudes, das soweit wie sie im schwachen Mondlicht erkennen konnte, außen reichlich verziert, und bemalt war. Eine große Treppe führte zum Eingang, es war unverkennbar ein öffentliches Gebäude gewesen. Doch jetzt stand es, wie die umliegenden Gebäude, leer. Trysha fragte sich, wieso das Rathaus so viele Nebengebäude gehabt hatte, die alle auf diesem Grundstück standen. Doch das brauchte sie nicht zu interessieren, denn ihr Auftrag spielte sich nur im Hauptgebäude ab. Also zerbrach sie sich nicht den Kopf darüber und bog zusammen mit Lefti auf den, aus Pflastersteinen gemachten Vorhof ein. Sie gingen zwischen zwei Nebengebäuden auf das im Mondlicht bedrohlich wirkende Rathaus zu und erklommen die großen Stufen, bevor Lefti die große Holztür öffnete und beide leise in das Gebäude eintraten. Die Tür fiel leise quietschend hinter ihnen ins Schloss und es wurde stockdunkel. Trysha wusste, dass es nicht lange so bleiben würde, nach einiger Zeit würde man die Umrisse der Wände erkennen können und das würde die Sache einfacher machen. Sie hörte Lefti neben sich leise aufseufzen. „Lass uns das so schnell wie möglich hinter uns bringen“, zischte er ihr zu und ging weiter vorwärts in den dunklen Raum. „Weißt du überhaupt wo du hingehst?“, fragte sie ihn genervt. „Nein! Aber du weißt es natürlich“, meinte er ironisch. „Allerdings!“, sie folgte ihm blind in den Raum, „Im Gegensatz zu dir war ich nämlich heute pünktlich und hab mir die Pläne des Gebäudes an geguckt!“ In der Zentrale gab es eine kleine Bücherei, die anstelle von Büchern nur Karten und Pläne von Chicago und Gebäuden in der Stadt enthielt. Außerdem gab es dort noch einen Computer, der ein Programm hatte mit dem man sich an eine Karte von Chicago heran zoomen und die einzelnen Bezirke und Gebäude anklicken konnte. Wenn man Informationen zu bestimmten Gebäuden brauchte konnte man es mit dem Computerprogramm suchen und sich auch noch den Namen geben lassen, unter dem man dann etwas in der Bücherei fand. „Und?“, fragte er. „Tja, wenn du pünktlich gewesen wärst, wüsstest du es jetzt auch“, meinte sie schnippisch. Sie wollte ihm den Aufbau des Gebäudes eigentlich erklären, aber er schien sich gar nicht dafür zu interessieren. Ihr war klar, dass er wegen irgendetwas schlechte Laune hatte, aber musste er die an ihr auslassen? Lefti presste die Lippen aufeinander. Die letzten Tage, wo er sich den Kopf darüber zerbrochen hatte, wie er Carrys Mörder finden und bestrafen konnte waren schon anstrengend genug gewesen. Außerdem setzte ihm die bloße Tatsache ihres Todes mehr zu als er je gedacht hätte und deswegen hatte er keine Lust auf solche Haarspaltereinen! Und sie wollte ihm auch noch was von Pünktlichkeit erzählen? Er atmete tief durch. Er durfte nicht daran denken, was mit Carry passiert war, er musste sich auf den Job konzentrieren. Wenn er mit seinen Gedanken wo anders war, würde bestimmt etwas schief gehen, also riss er sich zusammen. „Erklär schon“, forderte er sie in seinem normalst möglichsten Ton auf. Trysha zog eine Braue hoch, doch sie wusste, dass Lefti ihren skeptischen Gesichtsausdruck nicht sah. „Was ist los mit dir?“, fragte sie mit einer Mischung aus Vorsicht und Rücksichtslosigkeit, weil sie wusste, dass er nicht darüber reden wollte, „Du bist heute irgendwie-“, anders, hatte sie sagen wollen, doch ihr fiel auf, dass sie im Prinzip gar nicht wusste wie er sonst war. Lefti wandte den Kopf von ihr ab und blickte schweigend in den Raum. „Entweder du sagst mir jetzt wie dieses Gebäude aufgebaut ist, oder du lässt es!“, zischte er und seine Stimme vibrierte geradezu vor unterdrücktem Zorn. Sie seufzte geschlagen auf und erläuterte ihm dann: „Also gut, das Gebäude hat zwei Etagen. In dieser gibt es einen großen Saal, genau gegenüber vom Eingang“. Sie deutete mit dem Kopf in die Richtung, wusste aber nicht, ob er es gesehen hatte, da sie ihn auch nur schwer erkennen konnte. „Dahinter befindet sich noch ein Zimmer. Rechts vom Eingang sind die Toiletten und links, also hinter dir ist die Treppe nach oben.“ Trysha blickte an ihm vorbei und versuchte die Treppe zu erkennen, die sich nach längerem hinsehen abzeichnete. „Oben gibt es dann über den Klos zwei Räume und wenn man die Treppe hoch kommt, ist auch einer genau gegenüber. Dann gibt es einen etwas schmaleren Gang, der zu einer Empore führt, durch die man in den großen Saal nach unten gucken kann. Wahrscheinlich wurden hier irgendwelche wichtigen Sitzungen gehalten“, erklärte sie weiter. Sie konnte erkennen, wie er nickte. „Ach ja, und hinter der Empore ist auch noch ein Raum“, sie überlegte ob sie noch etwas vergessen hatte und nickte dann ebenfalls, „Ja, das war's.“ Lefti verlagerte sein Gewicht auf sein anderes Bein und schlug zögernd vor: „Wie wär's wenn wir uns aufteilen?“ „Aufteilen?!“, fragte sie ungläubig. Wozu machten sie ihre Aufträge überhaupt zusammen? Bestimmt nicht um sich aufzuteilen. „Klar! Okay, aufteilen. Wie wäre es, wenn du gleich nach draußen gehst und brav bei deinem Motorrad auf mich wartest? Denn so wie es aussieht bist du heute nicht gerade in Topform!“ Lefti verstand ihre Anspielung, ging aber nicht darauf ein. „Du weißt genau, wie ich das meine. Jeder durchsucht eine Etage und danach kommen wir wieder zurück und falls einer die Typen gefunden hat auch. Dann treffen wir uns hier und erledigen sie dann zusammen. Außer der, der sie findet sieht keine Gefahr und tötet sie gleich“, erklärte er. Trysha fand, nach kurzem Überlegen, das die Idee doch gar nicht so schlecht war. Obwohl sie ihren Vorschlag besser fand, aber sie wusste, dass die ihn davon wohl nur schwerlich überzeugen konnte und grinste über diese Vorstellung. „Ok, ich suche oben“, flüsterte sie. „Na dann werde ich mal mit dem Klo anfangen, vielleicht treffe ich dort jemanden“, sagte er und Trysha hörte aus seiner Stimme heraus, dass er grinste. Sie ging an ihm vorbei und musste sich das Lachen über seinen trockenen Humor verkneifen. Trysha zog ihre Waffe und schlich die Treppe hoch. Sie hoffte innerlich, dass es einer dieser leichten Aufträge war, wo der Auftraggeber das Opfer schon irgendwo fest gekettet hatte und sich nur nicht die Finger schmutzig machen wollte. Sie konnte durch die Geländerstäbe in den oberen Flur gucken. Ein großes Fenster warf etwas Mondlicht in den viereckigen Raum und tauchte ihn teilweise in ein leichtes blaugrau. Sie atmete etwas auf. Wenigstens gab es hier Fenster, unten in der Eingangshalle war keins gewesen und in der Fabrik, in der sie ihren letzten Auftrag gehabt hatte, hatte es nur diese kleinen unter der Decke gegeben. Sie ließ ihren Blick umher schweifen, doch ihr fiel nichts Verdächtiges auf. Sie konnte die beiden Türen zu den zwei Räumen sehen und tastete sich mit den Füßen weiter die Treppe hoch. Vor ihr war eine Wand und sie schlich an ihr entlang, bis sie bei dem kleinen Gang, der zur Empore führte angekommen war. Das Fenster war ihr jetzt gegenüber und sie konnte den Mond sehen, draußen war eine klare Nacht. Trysha versuchte sich zu entspannten und lehnte sich gegen die Wand. Dann lud sie ihre Waffe und warf einen Blick um die Ecke. Sie konnte niemanden sehen, nur einen Teil des Geländers, das aus massivem Holz und keine einzelnen Stangen hatte, sondern durchgängig geschlossen war. Die Tür, die in das Zimmer hinter der Empore führte, war zu und lag im dunkelsten Teil des Raumes. Anscheinend gab es an der Empore auch genug Fenster, denn es war nicht zu dunkel um nichts zu erkennen, eher ein dunkles grau. Das Einzige was, pechschwarz war, war das Loch, durch das man den Saal sehen konnte, darüber befand sich ein riesiges Gestell eines Kronleuchters, an dem jedoch keine Lampen und Glassteine mehr hingen. Trysha trat vorsichtig um die Ecke. Sie stand jetzt neben der Tür auf dieser Seite des Ganges. Sie entschloss sich in dem Raum nachzuschauen. Sie tastete nach dem Henkel und drückte ihn geräuschlos herunter. Sie atmete tief ein und stieß die Tür auf, zielte mit der Pistole in den Raum, den Finger am Abzug, bereit abzudrücken. Ihre Augen bewegten sich von links nach rechts. Der Raum war leer, bis auf einen am Boden befestigten Holzschreibtisch. Plötzlich hörte Trysha ein leises Flüstern, aber nicht aus diesem Raum. Sie drehte sich um. Dann hörte sie noch mal ein etwas tieferes Flüstern. Ihr Blick wendete sich zu dem großen Raum der Empore. Langsam schlich sie an der Wand entlang. „Nein, ich hab es mir nicht eingebildet!“, flüsterte eine Stimme, die links von Trysha kam. Sie schätzte, dass der, der das gesagt hatte ungefähr fünfzehn Meter weiter war. „Wenn du meinst. Dann guck doch nach“, sagte eine Frauenstimme gelassen. „Mach ich, wenn-“, wollte die andere Stimme gerade sagen, als sie stockte und von einem Zischen unterbrochen wurde. Trysha lauschte angestrengt. Hatten sie sie bemerkt? Doch egal, wie sehr sie sich anstrengte, sie konnte keine Schritte hören. Dann sah sie die Tür, auf der anderen Seite der Empore aufgehen und umklammerte ihre Waffe fester. Sie drückte sich so weit es ging an die Wand und hoffte nicht gesehen zu werden. Ein hoch gewachsener, muskulöser Mann trat aus der Dunkelheit des Raumes in das dämmerige Grau. Trysha konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber sie sah, dass er den Kopf zu seinen Freunden gerichtet hatte und etwas sagen wollte. Doch er hielt inne, wahrscheinlich hatten sie ihm mit einer Geste bedeutet still zu sein. Daraufhin schüttelte er nur den Kopf. Trysha hielt die Luft an und bewegte sich nicht, bis der Mann aus ihrem Blickfeld, in die Richtung zu den anderen gegangen war. Sie hatte ihn dabei beobachtet und festgestellt, dass er etwas geduckt ging. Sie hatte die drei gefunden. Sollte sie zurückgehen und sich mit Lefti treffen, um sie gemeinsam fertig zu machen oder sollte sie es jetzt gleich machen? Sie überlegte noch, als sie plötzlich drei schnell aufeinander folgende Schüsse hörte. Sie zuckte erschrocken zusammen und fragte sich, was gerade passiert war. Dann verstand sie: Lefti war wahrscheinlich unten im Saal und die Typen hatten ihn entdeckt und deswegen waren sie so leise gewesen. Lefti hatte sie trotzdem bemerkt und kurzerhand abgeschossen. Wieso hatte sie überhaupt überlegt ob sie ihn zur Hilfe holen sollte? Das hätte sie auch alleine gekonnt! Damit würde er jetzt wahrscheinlich angeben. Sie wandte sich grummelnd zum Gehen. „Einen hätten wir“, sagte der Mann der vorher auch mit der Frau gesprochen hatte triumphierend. Trysha erstarrte zur Salzsäule. Einen hatten sie? Was sollte das denn bedeuten und wieso konnte der überhaupt noch reden? Trysha spannte ihre Muskeln an, als sie verstand. Mist!, fluchte sie innerlich und wuchtete sich wieder gegen die Wand. „Bist du sicher, dass du ihn getroffen hast?“, fragte die Frauenstimme grübelnd. „Natürlich hab ich das!“, zischte der Mann beleidigt zurück, er fühlte sich offensichtlich in seiner Ehre gekränkt. „Ich meine, es ist da unten nur so scheiße dunkel.“ Trysha stellte sich auf die Zehenspitzen um von ihrer Position aus besser über das Geländer gucken zu können. Sie hätte es auch gleich lassen können, denn es war wirklich zu dunkel, um etwas zu erkennen. Ihr Herz hämmerte wie verrückt in ihrer Brust, was sollte sie jetzt machen? „Ich hab doch gesehen wie er umgefallen ist“, beteuerte der Mann wieder. Jetzt schaltete sich eine tiefere Stimme ein, Trysha vermutete, dass sie dem großen, der aus der Tür gekommen war gehörte: „Also ich hab gar nichts gesehen.“ Die Frau lachte kurz und schrill auf. „Du siehst sowieso nie etwas!“, sagte sie immer noch lachend. Tryshas Gedanken rasten, während die drei sich noch stritten. Sollte sie aus ihrem Versteck heraus schießen, oder sollte sie gucken was mit Lefti war? Wenn sie es nicht schaffte alle mit einem Mal zu töten, musste sie ihre Deckung aufgeben. Wieso hatte sie nur zugestimmt, als Lefti vorgeschlagen hatte sich aufzuteilen? Sie fuhr sich nervös durch die Haare. Es brachte ihr nichts darüber nach zu denken! Es war jetzt nicht mehr rückgängig zu machen. Als der erste Schreckmoment vorüber war, fiel ihr noch etwas auf: Einen hätten wir, hatte der Mann gesagt. Das hieß sie wussten, dass es noch jemanden gab. Und zwar sie. Außerdem hatte er eine Waffe bei sich gehabt. Das war nicht üblich. Das war sogar überhaupt nicht üblich! Sie lauschte nochmals und stellte fest, dass sich die drei immer noch flüsternd stritten. Das bedeutete sie waren wahrscheinlich abgelenkt. Tryshas Hand zitterte, wenn sie Glück hatte konnte sie feuern, ohne dass sie schnell reagierten und zurück schießen konnten. Entschlossen hob sie ihre Pistole, sie wagte einen kurzen Blick um die Ecke und sah die drei Gestalten im schwachen Licht eines Fensters stehen. Es schien als hätten sie vergessen, dass noch jemand im Gebäude war. Denn sie starrten jetzt angestrengt in den Saal hinunter. Trysha entschloss sich ihre Chance zu nutzen und umfasste ihre schon entsicherte Pistole fester und zog die zweite aus ihrem Gürtel. Wäre doch gelacht, wenn sie die drei nicht alleine zur Strecke bringen könnte! Schließlich hatte sie bis jetzt noch alles geschafft. Sie trat blitzschnell einen Schritt aus ihrem Versteck, das im Schatten der Wand lag, heraus und schoss mit der einen Pistole auf den großen, muskulösen Mann, der taumelnd zusammen sank und mit der zweiten auf den anderen Mann. Diesen traf sie am Arm und an der Schulter, bevor er sich fallen ließ und hinter dem Geländer Schutz suchte. Trysha lenkte ihre Schüsse weiter nach links, doch die Frau duckte sich schon und die nächsten Schüsse trafen nur die Scheibe hinter ihnen, die dann geräuschvoll zersplitterte. Trysha feuerte auf das Holzgeländer, es gab knackende Geräusche von sich, als die Kugeln einschlugen. Sie verschoss die gesamte Munition in ihren beiden Magazinen und verteilte sie auf das Geländer, wusste aber nicht, ob die Kugeln durchgekommen waren oder ob sie getroffen hatten. Doch es war ihr auch egal, denn sie hatte nur noch einen Gedanken: Was war mit Lefti? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)