Unter Wölfen von chaska (Ayaka und Sesshomaru; Teil 2) ================================================================================ Kapitel 4: Das Ungeheuer erwacht -------------------------------- Hallöchen, hier kommt ein weiteres Kapitel. Die meisten von Euch haben sich gefragt, wie Yori, ein alter Freund von Ayaka, solche schlimmen Pläne hegen kann. Manchmal verändern sich eben auch Youkai ins Negative. Die Aussicht Macht zu haben, der Herrscher über die Wölfe zu werden hat Yori so handeln lassen. Er vergisst sämtliche Treue und Loyalität um zu erreichen, was er will. Um dieses Ziel zu erreichen schreckt er von nichts zurück, weder vor Verrat oder vor Mord.... ****************************************************************************** Das Ungeheuer erwacht Der schmale Pfad schlängelt sich allmählich in die Höhe. Nach und nach wurde die Vegetation karger. Die Bäume machten niedrigen Büschen Platz, die teilweise verkrüppelt durch die eisigen Winde, dicht am Boden wuchsen. Schließlich verschwand auch der letzte Rest der kärglichen Pflanzendecke und machte kahlen Felsen Platz. Die Luft wurde immer dünner. Den beiden Youkai merkte man die Anstrengungen des Anstieges nicht an. Höhenmeter um Höhenmeter überwanden sie. Manchmal mussten sie tiefe Spalten überspringen, aus denen heiße Dämpfe emporstiegen. Das alles zeigte an, dass der Berg wieder erwacht war. Das unterschwellige Grollen begleitete sie den gesamten Aufstieg. Sesshomaru blieb stehen. Vor ihnen, in einer senkrechten Wand, war der Eingang zu einer tiefen Höhle zu erkennen. Der Boden war bedeckt von einem erkalteten Lavastrom. Hier hatte sich die Lava einen unterirdischen Weg aus dem Berg gebahnt. Es gab eine Menge solcher Tunnel. Da das der kürzeste Weg war, war es mehr als wahrscheinlich, das der jüngere Bruder von Ayaka ihn gewählt hatte. Mit zusammengekniffen Augen suchte Sesshomaru die Spitze des Berges ab. Noch war dort oben kein helles Leuchten zu erkennen, das zeigte, dass der Berg Lava spie, doch er spürte die Vorzeichen nur zu deutlich. Es glich einem Himmelsfahrtkommando in den Berg einzudringen, während er kurz vor dem Ausbruch stand. Wie leicht konnte ihnen die Lava dann den Rückweg versperren. Auch Ayaka musterte Berg mit Sorge. Alles in ihr sträubte sich dagegen in dieses Tunnelsystem von erkalteten Lavaströmen zu gehen. Doch der Heiler sagte, dass nur dort die Steinblume wuchs, die ihren Vater schnell heilen konnte. Daichi war dort drinnen. Vielleicht war er in Schwierigkeiten, denn wenn er sich auf den Rückweg befunden hätte, dann hätten sie ihn treffen müssen. Sesshomaru griff mit der linken Hand seitlich unter den Pelz, den er immer über der Schulter trug. Als er die Hand wieder hervorzog, hatte er zwei Fackeln in den Händen. Eine davon reichte er an Ayaka. Mit wenigen Handgriffen hatten beide die Fackeln entzündet. Die Wölfin und der Inuyoukai sahen sich wortlos an. Dann gingen sie gemeinsam auf den Eingang zu. Nach wenigen Schritten hatte sie die Dunkelheit schon verschlungen. ************************************************************************** Dunkle Gänge nahmen sie auf. Das flackernde Licht der Fackeln warf unheimliche Schatten an die Wände aus erkalteter Lava. Die Augen der beiden Youkai waren so gut, dass sie auch bei diesem Licht deutlich sehen konnten. Immer tiefer drangen sie in den Berg vor. Bis Ayaka plötzlich stehen blieb. Schnüffelnd hob sie die Nase. "Diesen Geruch kenne ich. Mein Bruder war hier... Wir müssen da entlang." Mit der Hand zeigte sie auf die rechte Wegabzweigung. Rasch nahm sie den Weg wieder auf. Sesshomaru folgte ihr auf den Fuß. ************************************************************************** Als sie um die Wegbiegung bogen, sahen sie vor sich in einiger Entfernung zwei Youkai stehen. "DAICHI !!", rief Ayaka erfreut aus, als sie ihren Bruder erkannte. Der junge Wolfsyoukai drehte sich um, als er ihre Stimme vernahm. "Ayaka-chan! Was tust hier?", rief er mit überraschter Stimme. Im selben Moment bewegte sich der Youkai, der durch Daichi’s Körper fast verborgen worden war. Ayaka erkannte Yori und in die Verwunderung ihn hier vorzufinden, mischte sich der Schrecken, als sie sah, wie er hinter dem Rücken ihres Bruders sein Schwert zog. Das dämmrige Licht brach sich funkelnd in der scharfen Klinge. Doch bevor sie einen Warnschrei ausstoßen konnte, überschlugen sich die Ereignisse. Das dumpfe Grollen, steigerte sich zu einem wahren Inferno. Die Felswände bebten und der gesamte Berg erzitterte. Durch den aufwallenden Staub erkannte sie, wie Yori... zu stach. Plötzlich erschien die Spitze des Schwertes, wie durch Zauberhand inmitten von Daichi’s Brust. Sie sah noch das erstaunte Gesicht ihres Bruders, bevor kräftige Hände sie an den Schultern packten und sie rückwärts zogen. Voller Schrecken schrie sie auf. Das Beben verstärkte sich und die Felswände begannen zu knirschen. Mit einem dumpfen Poltern lösten sich dicke Felsbrocken aus der Decke vor ihnen, direkt über der Stelle, wo eben noch die beiden Wolfsdämonen gestanden hatten. Dann entzog der aufwirbelnde Staub die beiden Ayaka’s Blicken. Sie fühlte, wie sie weiter rückwärts gezogen wurde. Dann, wie sie an die Felswand gepresst wurde und ein großer Körper sich schützend vor sie stellte. Sie war wie erstarrt. Sie hatte dem feigen Attentat zusehen müssen, ohne die Möglichkeit zu haben, eingreifen zu können. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis sich die Staubwolken langsam legten und Sesshomaru sie aus seinem Schutz entließ. Ayaka sah zu der Stelle an der vor wenigen Sekunden noch ihr Bruder gestanden hatte. Im dämmrigen Licht konnte sie die riesigen Felsbrocken erkennen, die sich aus der Decke des Tunnels gelöst hatte. Sie versperrten fast vollständig den Gang. Voller Angst in ihrem Herzen eilte sie dorthin. Hustend bahnte sie sich ihren Weg durch die letzen Staubfahnen. "Daichi!", rief sie sorgenvoll nach ihrem Bruder. "Ayaka!", leise und schmerzerfüllt hörte sie die Antwort. "Daichi!" Sie erreichte den Felshaufen und erkannte am Rand, den halb von tonnenschweren Brocken begrabenen Körper ihres Bruders. Der Schmerz des Anblicks ließ sie für Sekunden starr stehen bleiben, dann kniete sie sich eiligst an die Seite ihres Bruders. Ihre Hände umfassten zärtlich seine Wangen. Die Haut fühlte sich kalt unter ihren Händen an. "Oh ihr Götter! Daichi...", ihre Stimmer zitterte. "Er ist entkommen Ayaka!", flüsterte der junge Wolf. Schwer schluckte er. "Du... du musst ihm nach... er wird Vater..." "Wir holen dich hier heraus. Dann kehren wir gemeinsam zu Vater zurück", erklärte Ayaka unter Tränen und begann nach dem nächsten Felsbrocken zu greifen. "Nicht, Ayaka! Du bereitest ihn nur noch mehr Schmerzen", die leise Stimme von Sesshomaru ließ sie innehalten. "Er wird sterben." Die Worte trafen Ayaka wie ein Schlag. "Aber Ihr habt Tenseiga..", beharrte sie und ihre Augen suchten verzweifelt den Blick seiner goldenen. "Euch bleibt keine Zeit mehr. Spürst du es nicht? Der Berg steht kurz vor einem Ausbruch. Ihr könnt nicht all die Steine so schnell wegschaffen, und mich nach draußen bringen", trotz der ungeheuren Schmerzen, die Daichi ohne Zweifel haben musste, klang seine Stimme fest. "Ihr müsst gehen... Hier..." Er reckte Ayaka seine Hand entgegen und drückte ihr einen kleinen Beutel in die Finger. "Darin befindet sich das Heilkraut für Vater." "NEIN! Ich werde dich nicht hier zurücklassen... Daichi. Bruder... ich werde...", heftig schüttelte Ayaka den Kopf. Hilfe suchend warf Daichi den weißhaarigen Youkai einen Blick zu. Trotz allem witterte er deutlich den Geruch von Ayaka an diesem Youkai. Er musste seiner Schwester also sehr nahe stehen. Sesshomaru sah den verzweifelten Blick und wusste, was der junge Youkai von ihm wollte. Er nickte zustimmend. "Ich verspreche es", sagte er. Daichi atmete erleichterte auf. Seine größte Sorge, dass Ayaka hier herauskam, war durch das gegebene Versprechen verschwunden. Die Schmerzen kamen nun mit voller Wucht. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm. Ayaka’s Augen brannten. Tränen liefen ihr haltlos über die Wangen. "Daichi...", zärtlich flüsterte sie den Namen ihres Bruders. Dieser öffnete mühsam die Augen. Seine Atemzüge wurden flacher und mühevoller. Er hob mit letzter Kraft die Hand und strich ihr zärtlich über die Wange. "Ayaka... Schwester... Leb... wohl..." Seine Hand fiel kraftlos zu Boden. "Nein... NEIN!", schrie Ayaka voller Schmerz auf, doch ihr Bruder konnte sie nicht mehr hören. Die Götter hatten ihn zu sich gerufen. *********************************************************************** Yori hatte es nicht glauben wollen, als er Ayaka und diesen Inuyoukai dort in den Gängen des heiligen Berges erkannte hatte. Gerade noch war es ihm gelungen Daichi sein Schwert durch den Rücken zu rammen und dann vor dem tödlichen Felsrutsch sich in Sicherheit zu bringen. Er hatte gesehen, wie die Felsen den Wolfsyoukai unter sich begraben hatten und er hatte ebenfalls gesehen, bevor der Staub ihm die Sicht verwehrte, wie die Felsen tiefer im Gang, in Richtung der unfreiwilligen Zeugen, ebenfalls nachgegeben hatten. Ayaka und dieser Sesshomaru mussten jetzt genauso tot sein, wie der Erbe des Herrschers der östlichen Wolfclans. Selbst, wenn nicht, hinter sich hörte er das dumpfe Unheil verkündende Grollen, das der heilige Berg von sich gab. Um die Spitze glühte es ein paar Mal flüchtig organe-rot auf, und dunkle Wolken schossen in den nachtdunklen Himmel. Der Berg war am Ausbrechen. Die Lava würde den Dreien auf jeden Fall ein feuriges Begräbnis verpassen. Entschlossen wandte er den Blick in Richtung Osten. Er würde auf jeden Fall der neue Herrscher werden. Lao-Chin, war durch seinen Angriff mit der vergifteten Dolchspitze noch immer so geschwächt, das er einen Zweikampf nicht überstehen würde. Mit einem letzten Blick auf den heiligen Berg, wandte er sich endgültig um und rannte los. Heute Nacht würde er es beenden. ************************************************************************* Sesshomaru spürte die Erschütterungen, die durch den Fels gingen und die von Sekunde zu Sekunde immer stärker wurden. Gleichzeitig erwärmte sich die Luft zunehmend, dass bedeutete, dass die Lava begonnen hatte, sich den Weg durch die Gänge zu suchen. Die Zeit drängte. Sie mussten diesen Ort sofort verlassen, sonst würde das glühende Gestein ihnen den Rückweg abschneiden. "Ayaka!", leise drängend sprach er ihren Namen aus und trat an ihre Seite. Sie kniete immer noch reglos, wie eine Statue auf dem felsigen Boden. Ihr langes schwarz-weißes Haar war ihr nach vorne gefallen und verdeckte ihre Gesichtszüge. Sesshomaru legte seine Hand auf ihre schmale Schulter und drückte leicht zu. "Komm, wir müssen gehen", mahnte er sie eindringlich. Nach einem kurzen Moment deutete ein Nicken von ihr an, dass sie ihn gehört hatte. Mit einem Ruck stand sie auf. Er wartete, bis sie sich umdrehte und den Gang in Richtung Ausgang nahm. Ayaka warf einen letzten Blick auf den Körper ihres Bruders, der halb von dem Steinhaufen begraben lag, dann lief sie los. Sesshomaru folgte ihr sofort. Gemeinsam eilten sie durch die Gänge. Ein paar Mal mussten sie einen Umweg nehmen. Der heiße Atem der kochenden Lava versperrte ihnen den schnellsten Weg und nahm ihnen fast die Luft zum Atmen. Es schien Ewigkeiten zu dauern, doch dann konnten sie die frische Luft wittern. Schließlich erreichten sie den Ausgang. Draußen war es Nacht geworden. Ein wolkenloser Himmel erstreckte sich über ihren Köpfen, von dem helle Sterne, wie Diamanten funkelten. Als sie sich umdrehten, erkannten sie an der Bergspitze das helle Flackern der ausbrechenden Lava. Immer wieder grollte der Berg. Die unterirdischen Höhlen würden sicher bald von dem glühenden Gestein überflutet werden. Mit brennenden Augen sah Ayaka auf das unheimliche Schauspiel. Ihr geliebter Bruder, Daichi, würde hier seine letzte Ruhestätte finden. Ihr Gesicht verschloss sich. Eine ungewohnte Kälte machte sich in ihren grün-gelben Augen breit. Sesshomaru hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Ihm gefiel die Veränderung seiner zukünftigen Gefährtin nicht. Noch nie hatten ihre Augen diesen kalten, grausamen Ausdruck gezeigt. Der Verlust ihres Bruders hatte sie verändert. Ein dumpfes Knurren klang ihm entgegen, als sie sich zu ihm umdrehte. "Lass uns auf die Jagd gehen!", mit diesen Worten begann die Luft um ihren Körper zu flimmern. Sesshomaru wich ein paar Schritte zurück, als er sie wieder klar erkennen konnte, sah er, dass Ayaka sich in ihre Hennyou (wahre Dämonenform) verwandelt hatte. Vor ihm stand eine gewaltige silberfarbene Wölfin, deren dichtes Nackenhaar von schwarzen Stichelhaaren durchzogen war. Mit einem drohenden Knurren entblößte sie die scharfen Reißzähne, dann wandte sie sich um. Mit gewaltigen Sätzen entfernte sie sich in Richtung Osten. Sesshomaru konzentrierte sich kurz, dann stand auf einmal am Fuß des Berges ein riesiger weißer Dämonenhund, der in seiner Größe sogar noch die Wölfin überragte. Mit schnellen Sätzen folgte er der Fährte der Wölfin. In der Ferne konnte man das schaurige Jaulen der Wölfin hören, die sich auf die Spur des Mörders gesetzt hatte. Die Jagd war eröffnet ************************************************************************* Die Erde bebte unter den mächtigen Sätzen der zwei riesigen Youkai. Kleinere Dämonen verkrochen sich, als sie die mächtige Ausstrahlung spürten, die sie begleitete. So ging es stundenlang vorwärts, bis sie die Gebiete des östlichen Wolfclans wieder erreichten. Ayaka blieb auf einmal stehen. Ihre blutroten Augen musterten die Hügellandschaft vor ihnen. Sie witterte den Geruch des Mörders. Er war nicht mehr weit entfernt. Die Luft flimmerte kurz um ihre Gestalt. Ihr Körper schrumpfte und in kurzer Zeit stand sie wieder in ihrer menschlichen Gestalt auf dem Hügel. Hinter sich hörte sie Schritte, doch sie wandte sich nicht um. Der Wind verriet ihr, wer sich ihr da von hinten näherte. Sesshomaru trat an ihre Seite. "Er ist nicht weit vor uns. So wie es aussieht, will er zu eurem Schloss." Ayaka nickte zustimmend. "Nachdem er meinen Bruder, den älteren Erben, umgebracht hat, will Yori sein Werk vollenden. Mein Vater hat noch nicht die Kraft, sich ihm entgegen zustellen und mein jünger Bruder und meine Schwester, sind ihm hilflos ausgeliefert. Die Wachen des Schlosses werden die Wölfe nicht als Feinde ansehen und ihnen Zutritt gewähren." Ihr Gesicht nahm wieder den kalten Ausdruck an. Vergessen waren die Lehren der Miko Midoriko, die Liebe und Vergebung gepredigt hatte. Hier waren ihre Youkai Instinkte ihre einzige Überlebungschance. Sie konnte kämpfen und genau, das würde sie tun. Sie würde den Mörder zur Rechenschaft ziehen Eine kräftige Hand legte sich auf ihre Schulter und zwang sie sich umzudrehen. Der Blick aus goldenen Augen bohrte sich in ihr Gesicht. Sekundenlang musterte Sesshomaru sie wortlos. "Du wirst nicht mit ihm kämpfen", befahl er. Ein drohendes Knurren entwich Ayaka Kehle. "Es ist mein Bruder gewesen. Ich habe das Recht der Rache. Niemand wird es mir nehmen. Auch Ihr nicht." Schweigend sah er sie an. In diesem Moment wurde ihm klar, das er ihr den Kampf verbieten konnte. Doch mit diesem Befehl würde er sie gleichzeitig auch verlieren. Ihm wurde bewusst, dass es genau diese Ungezähmtheit ihres Wesens war, das ihn so für sie eingenommen hatte. Dafür liebte er sie. Er wollte sie gar nicht anderes. Er nahm die Hand von ihrer Schulter. "Ich werde an deiner Seite sein... Gefährtin.« Ein Lächeln glitt über ihre angespannten Züge und nahm ihren Augen ein wenig von ihrer Kälte. Sie neigte den Kopf und schlug die Augen nieder. "Ich danke Euch... Gebieter!" ************************************************************************* Unterdessen auf dem Schloss "Du bist alt und krank, Lao-Chin. Du hast nicht mehr die Kraft um über den Wolfsclan zu herrschen." Lao-Chin richtete sich auf und streifte den Arm seines jüngsten Sohnes ab. Aufrecht stand er auf dem Hof. Die Wachen waren hinter ihm. "Und du meinst, dass du der zukünftige Herrscher wärst, Yori? Mach dich nicht lächerlich. Dich kleinen Welpen werde ich immer besiegen können." Ein höhnisches Lächeln erschien auf Yori’s Gesicht. "So? Ich glaube kaum. Du kannst dich nicht mal richtig auf den Beinen halten. Ich weiß, auf wen du deine Hoffnungen setzt. Doch sie werden nicht kommen. Dein Sohn Daichi und deine Tochter Ayaka sind längst tot. Verbrannt in der Lava des heiligen Berges. Auch dieses kleine Hündchen, das Anspruch auf deine Tochter erhoben hat, ist nicht mehr am Leben. Du bist ganz allein. Danke ab und du behältst wenigstens dein Leben und deine beiden restlichen Kinder. Ansonsten..." "Ansonsten, was?..." Die eiskalte weibliche Stimme ließ alle zusammen fahren. Im selbem Moment flammten zwei kraftvolle Youki auf. So mächtig, dass allen ein Schauder über den Rücken lief. Alle Blicke richteten sich rückwärts zum großen Tor hin. Unter dem schweren Steinbogen waren zwei Gestalten erschienen. Ein großer weißhaariger Mann und an seiner Seite eine zierliche Frau mit schwarz-weißen langen Haar. Yori konnte seinen Augen kaum glauben. Das waren Sesshomaru und Ayaka. Er hatte sie tot geglaubt. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten, als er sah, wie die beiden langsam näher kamen. In Ayaka tobt eine ungeheure Wut. Nur mühsam konnte sie sich beherrschen. Ein dumpfes, drohendes Knurren kam aus ihrer Kehle. In ihren Augen glühte es rot auf. "Yori, ich fordere dich zum Kampf!" Yori zuckte zusammen. Damit hatte er nicht gerechtet. Er hatte eher gedacht, dass der Hundeyoukai ihn fordern würde. Doch der stand nur regungslos da und betrachtete die Versammlung vor ihm mit ausdrucklosem Gesicht. Hastig fuhr Yori mit der Zunge über seine Lippen "Ayaka, du bist nur ein Weib!" Langsam kam Ayaka näher und zog das Schwert. Die Klinge richtete sich auf Yori. "Hast du etwa Angst vor mir? Ich dachte, du hältst dich für unbesiegbar. Also zieh dein Schwert und überprüfe deine Meinung." Yori überlegte blitzschnell. Er war sich sicher, gegen sie gewinnen zu können. Es war ja nur eine Frau. Was konnte sie schon? Sein Blick glitt zu Lao-Chin hinüber. Der Herrscher des Wolfsclan hatte sich wieder auf der Schulter seines Sohnes abgestützt. Allerdings erschien er Yori nicht so besorgt, wie er es seiner Meinung nach sein sollte. Schließlich wollte seine älteste Tochter gegen ihn kämpfen. Oder war sie etwa so gut? Es war egal. Er konnte keinen Rückzieher mehr machen. Vor allem konnte er sich nicht einem Weib ergeben. Hier und jetzt würde es sich entscheiden. Er zog das Schwert und stellte sich Ayaka entgegen. ************************************************************************** Ende Kapitel 4 Yori ist sich ziemlich siegessicher. Ayaka ist ja nur ein Weib, es scheint vermessen von ihr zu sein, den Wolfsyoukai zum Kampf zu fordern. Ob der Gute nicht einem gewaltigen Irrtum unterliegt? Es wird sich das nächste Mal zeigen bei dem „Kampf unter Wölfen“. Wer so nett ist, mir hier einen Kommi zu schreiben, wie ihm das Kapitel gefallen hat, dem schicke ich eine ENS, wenn es weitergeht. Liebe Grüße chaska Hosted by Animexx e.V. 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