If you could come back and keep smiling von FrostLemon (Cloud x Aerith (After Advent Children)) ================================================================================ Kapitel 1: Anata wa doko~? -------------------------- Final Fantasy VII - Advent Children - If you could come back and keep smiling Kapitel 1: Anata wa doko~? „Ein Drink? Kommt sofort.“ Der Himmel war eine einzigste Weite, voller grauer Wolken, der nirgends auch nur einen Fetzen von seiner eigentlichen, azurblauen Schönheit preisgab. „Warten Sie, der Herr war vor Ihnen dran!“ Vermummte Gestalten huschten über die Bürgersteige und Straßen. „Marlene, ich schaff das alleine nicht… hilfst du mir? Bringst du dem Kunden da hinten das Getränk?“ Alle wollten sie nur rechtzeitig nach Hause kommen, bevor das Unwetter, das schon in den Nachrichten angekündigt war, beginnen sollte sich erbarmungslos auf die Erde nieder zu lassen. „Hai!“ Der 7. Himmel war erfüllt von Menschengerede, Gelache und Gejaule. Noch nie lief das Geschäft so gut. Tifa war zufrieden, aber dennoch…. nicht glücklich. Nein… Cloud kam schon wieder nicht zurück… zurück nach Hause. Es fing wieder vor Tagen an, er übernächtigte nur noch in den Ruinen der Slums von Sektor 5, in der alten Kirche. Genau so wie es vor einigen Monaten war… ganz am Anfang… bevor Kadaj, Yazoo und Loz plötzlich auftauchten und er mit seiner Geostigma-Krankheit zu kämpfen hatte... Die schwarzhaarige, junge Frau seufzte leise, stützte ihre Hände an der Kante der Thekenfläche ab und verlagerte ihr Gewicht darauf. Ihr Blick galt dem Boden unter ihren Füßen. …Schwarze, sauber polierte Schuhe… Obwohl… das war nun auch wieder nicht wichtig… „Tifa?“ Die Angesprochene wendete ihren Blick zur Seite, sie hatte nicht bemerkt dass Marlene wieder zu ihr, hinter der Theke, getreten war. „Nani?“ fragte sie und lächelte – als Zeichen, das Marlene sich keine Sorgen machen müsse, aber sie unterschätzte das kleine Mädchen, dass sie längst durchschaut hatte. „Cloud… geht es doch gut oder? Wieso kommt er nicht nach Hause? Ist er schon wieder krank?“ Die Adoptivtochter Barrets sah besorgt aus, ihre Augen waren von einem traurigen Ausdruck geprägt. Tifa kniete sich zu ihr hinunter, um ihr gleich groß sein zu können. „Iie, Cloud geht es gut… In letzter Zeit ist es seine Art… oft… alleine sein zu wollen…“ Sie streichelte der Kleinen kurz über die Haare, wobei sie den Stoff ihrer Schleife, die sie trug, kurz an den Fingerkuppen zu spüren bekam und lächelte herzhaft. Die Schleife… Ja, Marlene hatte Ähnlichkeit mit Aeris wenn sie diese Schleife trug. Wollte Cloud wieder so oft alleine sein, weil seine Gedanken bei Aeris hingen…? Sie dachte, er wäre darüber hinweg gekommen… Oder war es doch etwas ganz anderes…? „Daijoubu desuka, Tifa?“ Marlenes Augen suchten sehnsüchtig die der Barbesitzerin heim. Bei diesem Anblick tat es Tifa plötzlich Leid, dass sie gesagt hatte, Cloud würde es gut gehen. Sie wusste es eigentlich selber nicht. Sie wusste gar nichts… „Hai, Daijoubu desu…“ log sie dennoch. Und an einem ganz anderen Ort, doch zur selben Zeit, hörte man, wie sich der Regen schon längst auf die Erde ergoss. Cloud saß angelehnt an einer Holzkiste auf dem Boden der Kirche, aus dem zerstörten Sektor der Slums und beobachtete das Schauspiel nur. Der hintere linke Flügel der Kirche existierte schon lange nicht mehr, wodurch Cloud freie Sicht nach draußen, auf das Wetter, hatte. Und ebenfalls im Dach existierte ein riesiges Loch, dass dem Regen zum größten Teil auch Zugang zum Inneren der Kirche gewährte. Cloud beobachtete es einfach nur, was anderes kam ihm gar nicht in den Sinn, er wollte einfach nur, dass dieses beunruhigende Gefühl, das ihn vor ein paar Tagen plötzlich heimgesucht hatte, verschwindet. In sein Ohr drang das plätschernde Geräusch, wie die Wassertropfen auf den Holzboden aufhämmerten oder wahlweise auf die Wasseroberfläche des Loches fielen, das Kadaj vor einigen Monaten hier durch eine Explosion hat entstehen lassen und indem sich nun das durch Aeris entstandene Wasser angesammelt hatte. Er fand es belustigend, würde er aufstehen und nur ein paar Schritte weitergehen, würde der Regen ihn sofort durchnässen. Und das, obwohl er in ein und demselben Raum war. Es war aber auch selbstverständlich, denn dort, wo die Holzkiste stand, an der er sich angelehnt hatte, war das Dach nicht mit einem Loch versehen, dass den Regen ungehindert seine Tat vollbringen lassen konnte. Neben ihm stand eine alte Öllampe die brannte. Sie spendete ihm ein wenig Wärme und gab seinem Schlafplatz etwas… „häusliches“. Auf der anderen Seite war das Basisschwert, seines Breitschwertes (welches er mit anderen 5 anderen Klingen ergänzen konnte), dass er an einer Holzbank, die noch einigermaßen stabil war und nicht so morsch wie die anderen, angelehnt hatte. Ja… und eine Trinkflasche, eine Decke und ein kleines Päckchen mit Nahrung existierten hier auch… Die Blütenblätter des Beetes, das Aeris gepflegt hatte und die immer noch in ihrem vollen Glanz erstrahlten (da es kein „normales“ Wasser war, auf denen sie schwammen) , wurden durch die Regentropfen auf der Wasseroberfläche hin und hergespült und es sah beinahe aus, als ob sie eine Art Tanz aufführen würden. Einen sehr…traurigen und einsamen Tanz. Er schloss kurz seine Augen und sog tief die kalte und nasse Luft in seine Lungen ein. Wie gerne erinnerte er sich an die Zeit, als er nach der Zerstörung des Mako-Reaktors durch das Dach der Kirche stürzte und so Aeris kennen gelernt hatte. „Wieso bist du hier her gekommen…?“ … Cloud ließ die Augen geschlossen, er musste sie nicht öffnen um zu wissen, welche Person in gebührendem Abstand ihm da plötzlich gegenüberstand. Auch wenn sie nichts gesagt hätte, er wusste in dem tiefsten seines Herzen, dass sie gekommen wäre… irgendwann… „Ich bin beunruhigt in letzter Zeit…“ sagte er langsam und öffnete seine Augen. Dort stand sie. Direkt vor der Wasserstelle… oder dem ehemaligen Blumenbeet. Genau dort, wo es auch durch die Deckenöffnungen hineinregnete. Sie hatten ihm den Rücken zugekehrt. „Dieses merkwürdige Gefühl…“ setzte er noch leise hinzu. Aeris sah so menschlich aus. So, wie er sie jetzt vor seinen Augen hatte. Aber… sie war nur ein Geist… Dass sie durch den Regen nicht nass wurde, bewies es ihm nur noch mehr. Es war eher, als ob die Regentropfen verschwinden würden, wenn sie kurz davor waren, ihren „Körper“ zu berühren. Eine Stille. Wenn man als ein unbeteiligter Zuschauer diesem Szenario beigewohnt hätte, würde man sich wahrscheinlich wundern. Er, der da an der Holzkiste anlehnte und sie ansah. Und sie, die ihm den Rücken zugekehrt hatte und auf die Wasseroberfläche starrte, die durch die unzähligen Regentropfen allezeit in Bewegung war. Auch wenn die beiden 2 völlig verschiedenen Welten angehörten, dem Dies- und dem Jenseits, spürte man immer noch das Band der Verbundenheit zwischen ihnen. Dieses unsagbar traurige Band… „Du solltest dir keine Sorgen machen… und die Vergangenheit hinter dir lassen. Es gibt noch andere die du beschützen musst… du bist nicht alleine…“ flüsterte sie und drehte sich um. Cloud sah ihr Gesicht, welches sanftmütig lächelte. Das spendete ihm Wärme. Solche unsagbare Wärme… „Ich weiß…“ Seufzend fuhr er sich durch die Haare. Dieses Gefühl, das von ihm Besitz ergriffen hatte, nagte so sehr an ihm… und an den Gedanken, die er Aeris gegenüber hegte. Er dachte, dass er ihren Tod akzeptiert hatte, aber… er musste seit diesem Gefühl feststellen, dass es doch nicht so war. Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein, da er einfach zu viel nachdenken konnte, wenn er hier so alleine war. Aber… vielleicht bildete er es sich auch nicht ein. Denn wenn sie noch leben würde, gebe es dieses Gefühl nicht, oder…? „Aeris?“ „Hm?“ „Wieso… wieso hast du mich nicht sterben lassen?“ Ein flüchtiges, trauriges Lächeln seinerseits begleitete den Satz. Er spielte auf diese Situation, den letzten Kampf gegen Kadaj… oder auch Sephiroth an. Und Loz und Yazoo. Er wurde mit der Gunblade angeschossen. Wohl eher „erschossen“… Und sie? Das Mädchen, das nur wenige Meter vor ihm stand? Sie hatte ihn einfach irgendwie aus dem „Himmel rausgeschmissen“ und zurück ins „Diesseits befördert“! Und Zack war auch daran beteiligt gewesen… Vielleicht sollte er ihnen dankbar sein… aber… vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn sein Leben beendet werden würde, damit er diese Qual nicht mehr erleiden müsste. Denn dieses schlechte Gefühl… auch als böse Vorahnung konnte man es bezeichnen, betraf sie. Aeris. Ja, es betraf sie, das spürte er. Aber er wusste nicht, was passieren würde. Und das war es, womit er sich so rumquälte. „Weil deine Zeit noch nicht reif war…“ holte Aeris ihn aus seinen Gedanken zurück. „…reif war…?“ wiederholte er. „Der Zeitpunkt war einfach noch nicht für dich soweit.“ Die Lippen des Mädchens zogen sich wahrlich zu einem Grinsen hoch. „Ich bin mir sicher, dass du als alter Greis in einem Bett, umringt von deinen Kindern, Enkelkindern und Urenkelkindern sterben wirst.“ … Cloud wusste, dass sie das nur sagte um ihn fröhlich zu stimmen. Aber… jetzt hatte sie nur das Gegenteil erreicht. „Und was ist mit deiner Zeit…?“ wollte er wissen. „Es war mir bestimmt, so früh zu dem Planeten zurückzukehren...“ Für ihn war das eine einfache Umschreibung dafür, dass es ihr bestimmt war, von Sephiroth sein Masamune feige durch den Rücke geboren zu bekommen und dadurch zu sterben. „Sonst hätte ich euch nicht helfen können…“ Verbittert ballte er eine Hand zur Faust. Natürlich war ihm das bewusst. Ohne sie wäre der Planet gestorben! Aber war ihr Tod dafür nötig gewesen!? „Cloud…?“ „Ja?“ „Habe Spaß an dem Leben, verbring glückliche Jahre, die ich nicht mehr erleben kann. Du weißt das ich immer bei dir… und den anderen… bin.“ „Ja…“ Sie lächelte und blickte durch das große Loch in der Decke, direkt zum Himmel auf. Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen. Auch wenn Aeris tot war, sie würde immer und immer wieder auf ihre Freunde aufpassen. Belustigend dachte sie daran zurück, wie Cloud ihr Bodyguard war, als sie sich gerade erst hatten kennen gelernt. Nun war sie eine Art Schutzengel für ihn… und seine Freunde, der schon unzählige Male seine Hand über das Leben der Sterblichen hielt. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie plötzlich wie Zack mit einer eher lässigeren Haltung auf einer der vielen Kirchenbänke saß. „Komm wir sollten zurück.“ Kaum hatte er das letzte Wort über seine Lippen gebracht, war er aber auch schon wieder verschwunden. Aeris nickte nur, auch wenn er nicht mehr da war. Cloud stand langsam auf. Er konnte förmlich schon spüren, dass sie gleich verschwinden würde, aber… Irgendetwas war merkwürdig. Aeris war auf einmal mit einem Fuß langsam nach hinten getreten und hatte sich in ihrer Haltung versteift. Ihre Augen fixierten immer noch den Himmel, aber allmählichen fingen sie an, sich erschrecken zu verengen. Cloud verstand nicht, er hatte nur dieses merkwürdige Gefühl inne und wusste nicht, was als nächstes passieren würde. Aber eher er jedoch auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, was er denn jetzt nun tun soll, zuckte das Mädchen unwillkürlich zusammen und presste sich beide Hände an die Schläfen. „Iiieeeeehhh… Iiiiieeeeehhhh !!! Yamette.. YAMETTE!!“ schrie sie verzweifelt in den leeren Raum. Ihre „Beinmuskulatur“ schien nachzugeben, wodurch sie auf die Knie fiel und verzweifelt den in ihren Händen haltenden Kopf hin und herschüttelte, als ob sie versuchen würde, einen Gedanken gewaltsam zu verbannen. „Aeris!!“ Cloud rannte zu ihr, rannte direkt durch die unsichtbare Trennwand zwischen Trocken und Regen, die das Loch im Dach erschaffen hatte, wodurch sich seine Kleidung langsam aufzuweichen begann und er immer nasser wurde. Das war ihm im Moment aber ziemlich gleichgültig. Er stand neben seiner Freundin und wollte ihr beruhigend die Hände auf die Schulter legen, aber er griff einfach durch ihren Körper hindurch. Geschockt sah er erst seine mit Handschuh überzogenen Handflächen an, in denen sich durch den Regen kleine Arten von Wasserlachen bildeten und dann wieder sie. Dabei fiel ihm auf, dass ihr Körper immer mehr und mehr verschwamm, quasi durchsichtig wurde, als währe sie ein Hologramm das gleich verschwinden würde. Auch der Regen ignorierte sie mittlerweile und schien ungehindert durch sie „durchzuregnen“. Verdammt, was sollte er tun!? Wie konnte er ihr denn nur helfen!? „Aeris, was ist los!?“ Sie antwortete nicht, nein, nur ein Wimmern kam über ihre Lippen, das von einem unkontrollierten zittern ihres „Körpers“ begleitet wurde. Man konnte sie schon fast nicht mehr erkennen und eher sie ganz verschwand, riss sie noch einmal panisch die Augen auf und griff hilfesuchend nach Cloud. Doch auch sie konnte ihn nicht anfassen und griff nur durch ihn hindurch, wie bei einer Fatahmorgana. Dann war sie völlig verschwunden. Einfach weg. „Ta…s…u….ke, Cloud~ t….a….s…u…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)