Juratripper - The Love Story von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Juratripper - The Love Story (Teil 1) Vorwort:........*räusper* Also, im Grunde weiß ich nicht was ich hier viel sagen sollen, außer, das ich jedem tausend mal danke, der So verrückt war, mir einen Kommentar zu schreiben. Also, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke. Puh, jetzt bin ich außer Aten, also viel viel viel viel viel viel viel viel, sorry, viel Spaß bei diesem Teil hier. Hope vou like it. Ein eisiges und unangenehmes Schweigen hatte sich in dem großen Speisesaal ausgebreitet, wie eine uralte Krankheit, die sich langsam an einen heranschleicht und dann wie eine Klaue aus purem Metall das Herz umschließt und scheinbar versucht, einen in einen Strudel aus Verzweiflung und Angst zu zerren und bei der es schwer ist, ihr zu entkommen und den Willen aufzubringen, dagegen anzukämpfen. Princess hatte diesen Kampf längst aufgegeben. Sie hatte es hingenommen, das sich die kalte Stille in ihrem Herzen breit machte und ihr die Fähigkeit nahm, Gefühle zu empfinden. Was sollte sie auch groß dagegen tun können? Wenn sie schreien und um Hilfe rufen würde, wer würde ihr dann helfen? Ihre Eltern? Nein! Ihre Freunde? Nein! Boss? Vielleicht, doch er war nicht da. Er war nicht mal in ihrer Nähe, um für sie da zu sein, wenn sie es am nötigsten brauchte. Oder hatte sich dieses Schweigen etwa nur in ihr Innerstes einschleichen können, weil er weg war? War es sein Fehlen, ihre Sehnsucht nahm ihm, die sie von innen auffraß? Sie massierte sich leicht die Schläfen, als sie einen leichten Druck hinter der Stirn verspürte und versuchte zumindest diesen Kampf gegen die Kopfschmerzen zu gewinnen, was ihr glücklicherweise auch sehr schnell gelang. Sie saß am vorderen Ende des langen und dunklen Tisches, an dem sie und ihre Eltern gerade das Abendessen einnahmen. Eine lange und irgendwie tot aussehende, weiße Tischdecke hatte sich auf das Holzgestell gelegt und schien der Welt eine reine Unschuld vorzuspielen, auf der sich die ganzen silbernen und Chromfarbenen Töpfe und Schüsseln aufgestellt hatten, wie eine kleine Armee von kugeligen und glänzenden Soldaten, die mit ihren Henkeln und ihren Deckeln furchteinflößender waren, als Schwerter und Degen. Über dem Tisch hingen zwei gewaltige Kronleuchter, die den dunklen Raum wenigstens etwas mit Licht füllten. Princess saß da mit nach vorn hängenden Schultern, leeren Augen, einem matten und verheulten Gesicht, und stocherte lustlos in ihrer Vorspeise, einem Fruchtsalat, herum, während ihre Eltern, die beide am gegenüberliegenden Tischende saßen, schon fast mit dem Hauptgang fertig waren. Das ganze bisherige Essen über hatte niemand ein Wort gesagt. Kein Wort zu Princess. Ihr Vater und ihre Mutter unterhielten sich sehr angeregt und lachten sogar, doch auf den Gedanken ihre Tochter in dieses so offensichtlich lustige Gespräch miteinzubeziehen, kamen sie nicht. Aber Princess war davon nicht im geringsten überrascht. Eigentlich war sie noch nie ein Mädchen gewesen, das von sich behaupten konnte, sonderlich tolle Eltern zu haben. Im Grunde war sie ja eh bloß eine lebende Dekoration, mehr nicht. Sie war nur dazu da, auf Arbeitsfeten ihres Vaters, schön auszusehen und immer nett zu lächeln und die von ihrer Mutter geführte Zukunft zu führen, von der ihre Mutter immer sagte, das sie selbst es doch auch so wolle, obgleich Princess noch nie in den Genuss gekommen war, etwas ganz allein zu entscheiden. Alles hatte man ihr stets abgenommen. Sie war zwar schon achtzehn, aber das hielt ihre Mama nicht davon ab, noch immer die Klamotten für sie rauszulegen und genau darauf zu achten, was, wann und wie viel ihre Tochter aß, trank und sagte. Eigentlich war sie nur eine Puppe, eine kontrollierte Person mit vorgesagten eigenem Willen. Ein richtiger Mensch war sie nicht, glaubte sie von sich selbst. Richtige Menschen hatten ihre Träume und Wünsche und vor allem, sie scheuten sich nicht ,diese zu äußern und zu verwirklichen, richtige Menschen hatten von allem eine eigenständige Meinung und waren in der Lage, ihre Gefühle offen zu zeigen, doch sie konnte so was nicht. Man hatte es ihr nicht beigebracht und so seufzte sie bloß und stach ein weiteres kleines Stück Birne aus ihrem Salat mit der Gabel auf und steckte es sich in dem Mund, wo sich sofort der irgendwie metallische Geschmack ausbreitete, nachdem seid einiger Zeit immer alles schmeckte. Selbst ihr Lieblingsessen hatte den seltsamen Geschmack nach Pappe und richtige Lust aufs Essen, das war etwas, wovon sie manchmal träumte. Als sie es dann nach einigen Minuten rumkauen, endlich runterschlucken wollte, war ihr Hals so trocken, das sie sich verschluckte, lauthals anfing zu husten und nun mit einer anfangenden Übelkeit kämpfte, die sie aber ebenfalls schnell unter Kontrolle bekam. Ihre Eltern bekamen das fast gar nicht mit. Lediglich ihr Vater schielte kurz zu ihr herüber und legte sein Besteck nieder, um etwas zu machen, was zehnmal schlimmer war, als sich einfach wieder weg zu drehen und weiter zu essen. "Alles in Ordnung, Schätzchen?", fragte er und ließ Princess einen kalten Schauder durch den Körper jagen. Da war sie wieder, diese gespielte Fürsorge, mit der ihr Vater sie immer und überall verletzte, ohne es zu merken. Eigentlich hatte sie nichts dagegen, das man ihr Interesse an der eigenen Person vorheuchelte, doch, wenn es dann so offensichtlich war, das er in Wirklichkeit überhaupt nicht an einem interessiert war, das war so, als ob man mit dreißig Messern auf jemanden einstach. Princess hustete noch einmal, legte die Hand an ihre Brust und schaffte es, wieder ganz die Kontrolle über ihre Atmung zu bekommen, um zu antworten. "Ja, es geht schon, ich hab mich bloß an einem Stück Birne verschluckt." Kaum hatte sie diesen Satz gesagt, da drehte ihr Vater sich auch schon wieder dessinteressiert weg und aß weiter. "Was hast du denn heute alles gemacht, Liebling?", fragte da ihre Mutter und schaute zumindest zu ihr herüber. Princess räusperte sich und zwang sich zu einem Lächeln, was ihr, dank der jahrelangen Übung perfekt gelang. Tja, wenigstens das konnte sie. Selbst, wenn sie ein gebrochenes Bein hätte, war sie in der Lage zu grinsen, als ob sie die Königin von England wär. "Ach, nicht viel. Ich hab ein wenig an meinem Gemälde weiter gemalt und etwas Klavier geübt und.......", sie überlegte, ob sie diesen einen Punkt auch erwähnen sollte und entschloss sich einfach, es zu tun,".......und dann habe ich noch probiert eine alte Freundin anzurufen, aber ich konnte ihre Nummer nicht im Telefonbuch finden. Weißt du zufällig, wo ein etwas neueres Exemplar liegt?" In den Augen ihrer Mutter loderte plötzlich ein hasserfüllter Blick auf, der aber dann von einem ebenfalls gespielten Lächeln überdeckt wurde und sich für einen Laien in einen Blick voller Liebe und Geborgenheit verwandelte. "Wenn du dieses Pack von dem Marine-Club meinst, da muss ich dich enttäuschen. Ich habe all ihre Nummern und Adressen aus all unseren Adress- und Telefonbüchern streichen lassen. Du weißt, das du nicht mit so einem Gesindel rumlaufen kannst. Du bist die Tochter des drittreichsten Mannes von ganz Tokio, da hat man nun einmal eine gewissen Verantwortung und auch einen gewissen Personenkreis, in dem man verkehrt. Und zu diesem Kreis gehören ganz bestimmt keine Landstreicher und Arbeiterfamilienkinder und vor allem nicht dieser Bastard von Bengel, wie hieß er noch? "Boz"?" "Nein, Mum, er heißt Boss" "Wie auch immer, ich halte nichts von ihm und den anderen, hast du mich verstanden. Eigentlich hättest du an diesem verdammten Ausflug gar nicht teilnehmen dürfen, wenn ich daran denke, wie lange du verschwunden warst. Ich hab mir solche Sorgen gemacht........." >Klar, Sorgen, weil du für den Ball bei den Waldorfs kein süßes und nett lächelndes Püppchen hattest!< ".......Wir können von Glück sagen, das dir nichts weiter passiert ist, als das du ein wenig verwirrt warst. Immerhin hast du was von Dinosauriern gefaselt, ich hab wirklich gedacht, du wärst schwer psychisch krank, aber Gott sei Dank hat God ja auf dich aufgepasst. Ohne ihn, wärst du sicherlich schwer verletzt worden, oder vielleicht sogar getötet worden. Ich bin richtig stolz, das ich solch einen mutigen und selbstlosen Helden als Schwiegersohn bekommen werde." Mit einem ohrenbetäubend lautem Knall, fiel die Gabel von Princess auf den weißen und verzierten Porzellanteller. Ihre Mutter stockte in ihrer Predigt und ihr Vater warf ihr einen herrschenden Blick zu, wie sie es wagen konnte, ihn so beim Essen zu stören. "Was? Aber ich hatte gedacht, das die Sache mit der Hochzeit noch etwas verschoben würde.", krächzte Princess und rang nach Atem. Zum ersten mal, seid Tagen, raste ihr Herz, jedoch nicht vor Aufregung oder wegen dem typischen überdreht sein, eines verliebten Mädchens, sondern wegen der nackten Angst, die sich in ihr breit machte. Man konnte ihr alles antun, man konnte sie beschimpfen, sie schlagen, wie ihr Vater, man konnte sie rum kommandieren und ausnutzen, aber eines durfte man ihr doch nicht antun. Nicht diese Hochzeit, nicht mit diesem Mann. Nicht mit God. Für einen normalen Außenstehenden, hätte Princesss nun einen ganz normalen, wenn auch etwas aufgewirbelten Eindruck gemacht, doch von dem Flehen, dem Betteln und der Panik, die sie gekonnt hinter ihren Augen versteckte, sah keiner etwas. Sie war allein, ganz allein, niemand würde ihr helfen, kein Held in strahlender Rüstung würde kommen und sie erretten, von ihrem Schicksal, von ihrem schlimmsten Alptraum, von dem Grauen, das ihr Leben bestimmte, von der Hochzeit mit diesem arroganten, eingebildeten und chauvinistischem Feigling. "Nein, Liebling, ich dachte, ich hätte es dir bereits gesagt, aber ich muss es wohl vergessen haben. Nun, ja, die Hochzeit findet in zwei Wochen statt, also kannst du dich noch mit Mijiro und Frau Jamamoto zusammen setzten und die Gästelisten aufsetzten. Um den Rest kümmere ich mich schon, keine Bange, das wird eine Traumhochzeit, hach, ich bin so stolz auf dich und God." Diesmal war das Leuchten in ihren Augen wirklich ein fröhliches und leidenschaftliches, doch das machte Princess nur noch mehr Angst. Klar, war es eine Traumhochzeit, die Traumhochzeit ihrer Mutter. Genauso, wie es ja auch ganz normal war, das die Braut als letzte von der bevorstehenden Trauung erfuhr. All das war hier im Hause der Reichen alltäglich. Die, die bei einer Hochzeit am wenigsten zu entscheiden hatten, waren die Braut und der Bräutigam selbst. Im ersten Moment wollte Princess aufspringen, mit der Faust auf den Tisch schlagen und ihrem Unmut, ihrer Angst und ihrem Zorn endlich Luft machen, doch sie konnte nicht. Sie war zu stark erzogen worden, zu gehorchen, wie ein dressierter Hund oder eine Laborratte. Gebt mir einen Hundekuchen und ich werde mich brav tot stellen, gebt mir ein Stück Käse und ich werde schön im Rad rumlaufen, kauft mir ein schönes Kleid und ich werde ohne Murren mein ganzes Leben lang unglücklich sein. So schluckte sie alles mit dem nächsten Stück Orange runter und gab sich ihrem Schicksal hin. Es war gesprochen, das Siegel für ihre Seele. Ihr Grab war geschaufelt, ihr Sarg bestellt, nur das er nicht schwarz, sondern weiß sein würde und das alle anderen auf ihrer Beerdigung feiern würden. "Mutter, darf ich dann jetzt wieder auf mein Zimmer?" Bevor sich wieder dieses polarkalte Schweigen ausbreiten konnte, wollte sie weg hier. Alles hinter sich lassen, nicht mehr diesen durchdringenden Blicken ausgesetzt sein, einfach nur weg. "Sicher darfst du das. Aber vergiss nicht, morgen hast du Anprobe für das Kleid." Das ihre Mutter dabei nicht mal von ihrem Teller aufsah, sagte alles weitere. Geh hin und du bist meine liebe kleine Tochter, geh nicht hin und du wirst enterbt! "Wie spät ist es denn?" Das Princess auch von diesem Termin keine blasse Ahnung hatte, schien ihre Mutter nicht sonderlich zu stören. "Au, es war so um zwei Uhr. Chiaki wird dich hinbringen. Und jetzt gute Nacht!" "Gute Nacht!" Als sie ging, flossen ihr ein paar Tränen über die Wangen, die sie aber schnell unterdrückte und wegwischte. Wie sehr wünschte sie sich jetzt jemanden, der sie in die Arme nehmen würde und der sie zumindest für ein Weilchen aus all dem Chaos und Schrecken herausholen würde. Wie sehr wünschte sie sich, mit jemandem endlich über alles reden zu können, sich an jemanden kuscheln zu können, der es ehrlich mit ihr meinte. Wie sehr wünschte sie sich, das Boss hier wäre. Oben in ihrem Zimmer, setzte sie sich vor ihre Malstaffelei, die neben dem Klavier aufgestellt war und betrachtete den Zeitungsartikel, den sie an die Seite des Bildes gehängt hatte. Auf ihm waren zwei Bilder und ein langer Text zu sehen. Auf den beiden Bildern waren je eine Person in Großaufnahme. Ein Junge und ein Mädchen. Das Mädchen war Princess selbst, der Junge daneben war der, den sie so vermisste, Boss. Er hatte kurze schwarze Haare, die ziemlich wild in alle Richtungen hingen und so strahlend blaue Augen, das sie wie kleine Eingänge in einen gewaltigen Ozean aussahen. Mit einem frechen und doch süßen Grinsen blickte er in die Kamera und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Princess musste auch lächeln, als sie ihn ansah und diesmal war es ein echtes Lächeln, kein gespieltes oder erzwungenes, sondern ein ehrliches. Für den Bruchteil einer Sekunde nahm diese kleine Foto, all die Lasten von ihr, die man ihr anhängte und ließ sie alles vergessen. Sie hatte den Artikel aus der Tageszeitung ihres Vaters ausgeschnitten, natürlich ohne, das der etwas davon mitbekommen hatte. Boss war hier das absolute Verbot. Nicht mal seinen Namen durfte man laut sagen. Princess hatte damals gewartet, bis ihr Vater zur Arbeit gefahren war und ihre Mutter zum einkaufen fuhr, dann hatte sie die Zeitung aus dem Mülleimer geholt und es ausgeschnitten. Seitdem hing er hier an der Staffelei, wenn sie nicht im Zimmer war, verdeckt von einem Alibibild, das schon seid drei Monaten gleich aussah, von dem ihre Mutter aber immer noch behauptete, das es mit jedem neuen Pinselstrich, der angeblich dazugekommen war, schöner aussah. Ein weitere Beweis für das wahnsinnige Interesse ihrer Eltern an ihrem Schaffen. Jeden Abend saß sie dann hier, packte das Alibibild bei Seite, las sich den Artikel durch und malte an ihrem Portrait weiter. So tat sie es auch an diesem Abend und ging die Story eines New York Times Reporters nochmals durch: VERMISSTE KINDER ENDLICH WIEDER DA; NACH 8-MONATIGEM VERSCHWINDEN! Tokio, Die seid acht Monaten vermissten 15 Kinder des Tokio Marineclubs 324 sind heute morgen im Tokio Bay wieder aufgetaucht. Die Kinder im Alter von neun bis zwanzig Jahren waren damals mit der "Sonic", einer der größten Katamaranfähren weltweit zu einer Urlaubsreise in See gestochen und mitten auf dem Pazifik verschwunden. Sowohl die Küstenwache, wie auch die Polizei von Japan könne sich noch immer keinen Reim darauf machen. Fakt ist, die Kinder waren fast achteinhalb Monate, wie vom Erdboden verschluckt und sind jetzt aber wieder lebendig zurück. Unter den Kindern (beiden Fotos oben), war auch die achtzehnjährige Princess Fujijama(Bild oben rechts), die Tochter des Industriemagnaten Orinato Fujijama. Alle Kinder sind ohne Verletzungen oder Krankheiten aufgetaucht, nur eine gewisse geistige Verwirrtheit konnten die Ärzte feststellen, da alle beteiligten Kinder von Dinosauriern sprachen. Psychologen meinen, es handle sich um eine Gruppenhalluzination, verursacht durch eine giftige Pflanze oder einen bestimmten Wirkstoff, von dem man jedoch nicht weiß, wie ihn die Kinder bekommen haben könnten..........) Den Rest hatte Princess aus Versehen mit abgeschnitten, doch es kam ihr ja auf die Bilder an. Sie erinnerte sich, wie sie damals alle von Journalisten und Kameramännern, Fotografen und Reportern umringt waren. Jeder wollte Interviews haben, jeder wollte alles, als erster wissen. Sie und Boss hatten damals zusammen für diese beiden Fotos posiert, und hatten sich im Krankenhaus ein Zimmer geteilt. Wie sicher hatte sie sich damals gefühlt, als sie in seinen Armen in der Nacht, die sie zur Überwachung dableiben mussten, eingeschlafen war. Doch am nächsten Tag dann, waren ihre Eltern gekommen und hatten sie förmlich mit sich geschleift. Seid dem hatte sie ihn und die anderen nie wieder gesehen. Das lag jetzt bestimmt schon sieben Monate zurück. Sie seufzte leise und nahm dann den Pinsel zur Hand. Mit ihrem Finger fuhr sie langsam und sanft die Kinnpartie von Boss auf dem Foto nach und übertrug sie dann auf das Bild, an dem sie arbeitete. Es war ein Portrait von Boss. Zwar hatte sie bisher bloß die obere Hälfte des Gesichtes, doch es sah verblüffend echt aus, auch, wenn es noch schwarz weiß war und sie lediglich die Konturen aufgemalt hatte. Jeden Strich, den sie setzte, malte sie mit einer solchen Sorgfalt und Vorsicht, als ob dieses Bild irgendwie mit dem echten Boss verbunden wäre und sich jede Veränderung automatisch auf das Gesicht vom Original übertrug. Als das Kinn fertig war, kam der Mund. Als sie ansetzte, um ihn zu malen, begann sie zu zittern. Es war ein komisches Gefühl. Die Lippen zu malen, die ihr den ersten Kuss gestohlen hatten und die sich so richtig, so warm, so wunderschön und so ehrlich angefühlt hatten. Sie wurde leicht rot, als sie an diesen Kuss zurückdachte. Sie beide waren damals auf diesem anderen Planeten gewesen, mit Namen Noah und waren von irgendwelchen giftigen Raubdinosauriern umzingelt gewesen. Sie beide hatten fest geglaubt, das es jetzt um ihr Leben geschehen war und da hatte sie ihm einfach zugestimmt, als er sie gefragt hatte, ob er sie küssen dürfte. Der Kuss war kurz gewesen, doch es hatte den Anschein, als ob er Jahre dauern würde. Ein Kribbeln hatte sie durchflutet, ihren ganzen Körper, jede einzelne Pore. Ihr Herz hatte sich plötzlich so leicht und warm angefühlt und sie hatte sich so fest an ihn gedrückt, wie es nur ging. Sie hatte sich sicher und geborgen gefühlt, irgendwie beschützt und auch sehr zufrieden und gelassen. Der Tod war ihr nicht mehr so schlimm erschienen, nicht, wenn sie in seinen Armen und mit ihm diesen dunklen und schweren Weg beschreiten konnte. Doch es war anders gekommen. Ein gewisser General Mosar war aufgetaucht und hatte sie gefangen genommen und dann in einen Palast gebracht, doch so genau konnte sich Princess dann doch nicht mehr erinnern. Mit einem letzten Strich war das Gesicht fertig. Es sah wirklich sehr real aus. Man hätte fast glauben können, dass er direkt vor einem stehen und anlächeln würde. Ein Blick auf die große Uhr über dem Schreibtisch verriet ihr, das es bereits halb zehn war und so beschloss Princess ins Bett zu gehen. Sie legte den Pinsel und die Farben bei Seite, verhing das Portrait wieder mit dem Alibibild und zog sich ihr Nachthemd an, um dann in die samtweichen Kissen zu schlüpfen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)