Wasurenai itsumo von UsagiHime (Niemals vergessen SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 1: The important things are always... the ones with no form ------------------------------------------------------------------- Wasurenai itsumo - Niemals vergessen... SasuNaru Hey Leute!^^ Ich bin’s mal wieder mit ner neuen FF im Schlepptau! XD Entstanden ist die Geschichte während den endlosen Anne Frank Wochen. Das Buch war langweilig. Nichts empfehlenswert. Die Erstverfilmung ist dem Buch sehr ähnlich und ziemlich traurig. Das hat alles eher weniger dazu beigetragen, aber nach der Neuverfilmung von 2000 war ich ein nervliches Wrack. Der erste Teil war langweilig, aber der zweite war einfach nur noch grausam und traurig. Schrecklich traurig. Wer ihn gesehen hat wird mich verstehen. Was genau in der FF vorkommt will ich nicht verraten und ich will auch keine Tipps geben, wie es ausgeht. Was ihr an wissen braucht steht alles in den Steckis. Also viel Spaß mit dem ersten Teil von Wasurenai itsumo! Enjoy!^^ Kapitel 1: The important things are always... the ones with no form Gelangweilt schlenderte ein schwarzhaariger Junge durch die eisernen Gänge der AL. Eines Arbeitslagers, welches nach der Kooperation von Japan und China und der Unterwerfung Deutschlands gebaut und im selbigen Land errichtet wurde. Was hier 150 Meter unter der Erde versteckt wurde, wusste vermutlich niemand von oberhalb der Eroberfläche. Dennoch gab es diesen Stützpunkt. Die Schritte des Jungen klangen geheimnisvoll in den langen Gängen wieder. Es war totenstill im ganzen Stützpunkt. Vermutlich war Nachtruhe, aber genau wusste man das hier unten nicht, denn die Sonne haben die Meisten hier unten schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Seufzend lief der Junge weiter. Bog mal hier und mal dort ab, bis er schließlich vor einer großen Tür stand, die ebenfalls aus massivem Eisen gebaut war. Interessiert blickte er die Tür hinauf. Sie war mit einem komischen Zeichen verziert und dies erstreckte sich über die ganze Tür. Vielleicht war es das Zeichen der AL oder es hatte eine andere Bedeutung. Man weiß es nicht. Dann trat die Gestalt ein paar Schritte zurück und suchte an den Seiten der Tür einen Kopf oder ähnliches, womit er sich zutritt verschaffen konnte, denn eine Türklinke gab es hier nicht. Nach einiger Zeit fand er auf der rechten Seite der Tür einen kleinen Schlitz, der wohl für die Dateinkarte gedacht war. Grinsend kramte der Junge in den Taschen seines schwarzen Mantels, zog eine silberne Karte hervor und ließ sie in den Schlitz gleiten. Dann piepen. Ein grünes Licht erstrahlte aus dem Schlitz und eine Videoübertragung wurde übermittelt. „Ihre Dateinkarte wurde gelesen und bestätigt.“, sprach die Frau, die vor dem Jungen erschien. Ihr Gesicht war ausdruckslos. Ihr Blick offenbarte keine Gefühle. Ihre Kleidung war alt und abgetragen. Überall hatte sie Schrammen und Kratzer. Zum ersten Mal an diesem Abend geriet der Junge ins Zweifeln. „Da Sie nun neu auf der AL sind, ist ihre Silvercard noch nicht mit ihren persönlichen Daten beschrieben worden. Nennen Sie bitte Ihren Namen, Ihr Alter, Ihren Beruf an der AL, Ihre bisherige Karriere, Schulabschluss und Nation. Beginnen Sie bitte jetzt.“ Stirn runzelnd besah die Gestalt sich die Übertragung. Dann öffnete er Schulter zuckend seinen Mantel und schwang ihn sich lässig über die Schulter. „Mein Name ist Sasuke Uchiha. Ich bin 19 Jahre alt und Trainer vom Junior Special Comando Team, Status General. Einen Job hatte ich vorher nicht, ich war damit beschäftigt meinen Vater von den Drogen weg zu bekommen und nebenbei hinter seinem Rücken an einer Bundeswehrprüfung teilzunehmen, um hier auch einigermaßen vorbereitet aufzutauchen. Ich habe einen Schulabschluss am Gymnasium mit Abitur und bin Japaner.“ Grinsend betrachtete er die Ansagerin, doch diese verbeugte sich nur kurz und gab ihm einen Wink mit der Hand, als Zeichen, dass er eintreten konnte. Dann verschwand die Aufzeichnung auch schon wieder. Das Licht erlosch und die Karte wurde wieder ausgespuckt. In diesem Moment öffnete sich auch schon quietschend die riesige Tür vor ihm und gab den Blick auf einen riesigen Spiegelsaal frei. An den Wänden waren Fenster die das Wetter draußen genau wiedergaben. Alles war hell erleuchtet und im Hintergrund wurde eine beruhigende Melodie gespielt. Mitten im Raum stand ein großer, geschmückter Tisch. Über diesem hing ein riesiger Kronleuchter, der mit Regenbogenkristallen verzieht war, so das überall im Zimmer kleine Regenbogen verteilt waren. An den Wänden waren tausende Kissen aufgebaut in denen sich die ca. 100 Führer dieses Stützpunktes gemütlich wälzten, lachten und die neusten News unter einander tauschten. Zwischen den wohl gekleideten Bossen konnte Sasuke noch andere Menschen erkennen. Sie saßen etwas abseits der anderen, hatten zerfetzte Klamotten und waren zum Teil an Armen und Beinen verletzt. Durch Peitschenhiebe, wie er aufgrund der seltsamen Form der Wunden feststellte. Wann immer irgendjemand sie höfflich um etwas bat oder aber sie forsch anschrie, liefen sie sofort los um dies zu erledigen, was in Sasuke den Verdacht erregte, dass es sich bei diesen Gästen um Sklaven handeln musste. „Sasuke!“, vernahm er eine Stimme neben sich. Sein großer Bruder lief soeben freudestrahlend auf ihn zu. Auch Sasuke lächelte glücklich, trat nun endlich in den Raum und die Tür schloss sich hinter ihm. „My foolish little brother! Was habe ich dich vermisst!“, strahlte der ältere übers ganze Gesicht und schloss seinen jüngeren Bruder kurz in die Arme. „Hey Alter. Freut mich auch!“, erwiderte Sasuke. Itachi entließ seinen Bruder wieder in die Freiheit, grinste ihn aber immer noch an. „Schön das du es endlich geschafft hast her zu kommen. Was macht unser Alter?“ „Du meinst Dad?“, fragte Sasuke und grummelte bei dieser Frage. „Frauengeschichten und Drogen wie immer. Es hat sich absolut nichts seit deiner Flucht geändert.“ Kopfschüttelnd sahen beide Brüder zu Boden und seufzten lautstark. Beide kannten das nur zu gut. Schon seit sie denken konnte gab ihr Vater sein Geld, was er geerbt hatte, für Prostituierte, Alkohol und Drogen aus. Oft grölte und stöhnte er die ganze Nacht und tagsüber schlug er sie immer. Irgendwann, als Itachi 15 und Sasuke 12 waren gaben sie sich das Versprechen etwas Besseres aus ihrem Leben zu machen und nie so zu werden wie ihr Vater. Heute war endlich der Tag gekommen, an dem Beide von ihnen dieses Versprechen einhalten konnten. „Na, aber wenigstens bist du jetzt hier.“, strahlte der Ältere nach einer Weile wieder um die trüben Gedanken zu verbannen. „Du hast dich verändert, bist viel größer und erwachsener geworden.“ „Und du bist immer noch die gleiche Frohnatur wie damals.“, grinste der jüngere zurück. „Ist hier gar nicht mal so einfach seine guten Eigenschaften zu behalten, aber man tut sein bestes.“, meinte dieser daraufhin zwinkernd. Dann wurde Sasuke auf einmal ernst und verschob die Wiedersehensfreude erst einmal in die hintersten Kammern seines Gehirns. „Aber sag mal, Itachi-san. Die Leute, die hier so schäbig angezogen und scheinbar alle mehr oder weniger leichte Verletzungen zu haben scheinen… Sind das etwa Sklaven?“, flüsterte er und zeigte unauffällig mit dem Kopf in Richtung der Wände, mit der Riesenladung Kissen. Itachi nickte. „Ja, dass sind welche. Unsere Gefangenen.“ Gefangene? Hier unten? Was soll das für einen Sinn haben? Sasuke runzelte nachdenklich die Stirn. „Ach, kleiner Bruder. Das musst du noch nicht verstehen. Der Krieg ist grauenvoll. Vermutlich sterben über unseren Köpfen gerade tausende. Die Amerikaner haben mit der Inversion begonnen.“, meinte er. Ein gequältes Seufzen folgte. Sasuke stand da wie vom Donner gerührt und wagte es nicht, sich zu bewegen. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. „Was? Schon jetzt? Warum? Ich wurde nicht informiert.“ „Wir wollen die Bevölkerung nicht unnötig in Aufruhe versetzen. Und solange sie nicht Japan und China angreifen besteht kein Grund zur Sorge. Aber bald müssen wir wohl mit den Infos rausrücken.“, nickte der ältere bedrückt. „Aber warum uns? Und warum zuerst Deutschland?“, fragte Sasuke. ( Anmerkung der Autorin: Muahahahahahahahaaaa! XD) Verwirrt dachte er zurück an den Anfang des Krieges im Januar dieses Jahres. Dem Jahr 2045. Dem Anfang des Dritten Weltkrieges. Deutschland hatte ihn nicht begonnen, dass hatte Amerika schon erledigt indem sie Mexiko angriffen und damit eine Kette von kleinen und großen Kriegen rund um den Erdball auslösten. Jeder kämpfte um die Vorherrschaft über die Erde und versuchte sein Gebiet auszuweiten, um ihre Vorstellungen und idealen umsetzen zu können. So auch China und Japan. Sie verbündeten sich um sich besser in den geschwächten Osten vorzukämpfen zu können, denn China fürchtete das nächste Land zu sein, was angegriffen wird, weil sie die Erlaubnis haben Atombomben zu bauen und somit eine große Bedrohung für die USA darstellte. So kämpften sie sich vor und bis nach Deutschland durch. Dies war nach ein paar Monaten und Wochen auch erobert worden. Nun hielten sie ihre Stellung. Die Deutschen wurden in Konzentrationslager gesperrt oder im Krieg an die Front gesetzt. Eines dieser Konzentrationslager war die AL. Aber hier mussten die Deutschen „nur“ hart arbeiten. Aber sie lebten. Im Gegensatz zu jenen, die nach China geflogen wurden. Für die endete der Krieg dort in den Gefangenenlagern. Für Sasuke klang alles genau so, wie eine zweite Zeit des Imperialismus, der schon damals im ersten Weltkrieg tausende Leben kostete. „Ich nehme an, es ist taktisch klug.“, meinte Itachi, nach kurzer Überlegung. „China ist geschwächt, aber ich auch eine schwache Schlange kann dich mit ihrem Gift töten. Sie wollen wohl erst unsere eroberten Länder unter beschlag nehmen und China damit aus der Defensive locken.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Warum macht die Menschheit so was nur?“ Itachi blickte nachdenklich an die Decke. „Weil wir vergessen.“, nuschelte er. Verwirrt zog der jüngere die Augenbraue hoch. „Du wirst es schon noch alles verstehen, kleiner Bruder.“, grinste Itachi. „Jetzt mal zu den schöneren Dingen des Lebens. Spiel doch ne Runde Poker mit uns!“ Gelangweilt blickte Sasuke seinen Bruder an. „Und wieso sollte ich?“, maulte er. Vorsichtig blickte Itachi zu allen Seiten. Als er sicher war, dass niemand ihn hören konnte flüsterte er seinem kleinen Bruder etwas zu: „Es ist besser, glaub mir. Du darfst dich nicht abkoppeln, sonst wirst du nach oben geschickt und das wäre der sichere Tod. Solche Gemeinschaftsspiele sind wichtig! Vor allem, weil du jetzt neu bist. Du stehst im Moment ganz oben auf der Abschussliste.“ Sasuke schluckte. Er wollte nicht nach oben. In den Krieg und dort qualvoll sterben. „Außerdem, “ fuhr er fort. „Außerdem geht es bei jedem Spiel um einen Sklaven. Das wird einem auch hoch angesehen, wenn man einen hat. Und diesmal geht es um ein Exemplar, von dem ich glaube, dass es dir gefallen könnte.“, zwinkerte er seinem kleinen Bruder zu, welcher nun wirklich nur noch Bahnhof und Zug abfahrn verstand, ließ sich dann aber doch zum Spiel überreden, denn er war nicht sonderlich scharf auf den „Außendienst“. Und so fand er sich auch schon Minuten später in der Pokerrunde zwischen vielen Offizieren und Generälen wieder, die aufgrund starken Alkoholkonsums so stark zu brüllen anfingen, dass er glaube ihm würden die Ohren abfallen und dankte dem Herr im Himmel, dass diese es nicht taten. Verständnislos schüttelte Sasuke den Kopf, kommentierte seine Abneigung aber nicht weiter. Er musste schließlich neue Freundschaften knüpfen um nicht doch noch den Außendienst machen zu müssen. So dachte er sich einfach nur seinen Teil und besah sich die chaotische Truppe um sich herum, die er von nun an höfflich „Vorgesetzte“ zu schimpfen hatte. Die Meisten waren schier besoffen und konnten kaum noch die Flasche hochhalten aus der sie tranken bzw. trinken wollten, den trinken konnten man DAS wahrhaftig nicht mehr nennen. Dennoch schien es - Oh mein Herr! Wunder geschehen! - doch noch ein paar nüchterne unter ihnen zu geben. Gerade wollte er seinen Nachbarn, der silberne Haare hatte und auf ihn einen relativ sympathischen Eindruck machte, ansprechen, als sein anderer, angesoffener Nachbar zu seine rechten auf einmal keinen Lust mehr verspürte aufrecht sitzen zu bleiben, an Sasukes Schulter kippte und den gesamten Inhalt seiner Flasche auf Sasukes Hose goss. Nee ne? Das konnt ja wohl nun echt nicht mehr sein. Genervt verdrehte Sasuke die Augen, zog den Mann mit einer Hand aus der Runde und ließ ihn cool hinter sich liegen. Sollte er doch dort verrecken! Niemand übergoss ihn einfach so mit Alkohol und erst recht nicht mit Rotwein!!! Das bekomme ich da nie wieder raus, dachte der schwarzhaarige in Gedanken und durchwühlte seine Taschen nach einem Taschentuch, als ihm auch schon eines von der Seite gereicht wurde. Sasuke hob den Kopf und sah in das kichernde Gesicht des Mannes, den er soeben ansprechen wollte. Dankend nahm er das Taschentuch entgegen und entfernte den Rest des Alkohols, den er noch wegwischen konnte. Wie das klebte… Ekelig! Der Mann neben ihm lachte sich immer noch ins Fäustchen. Gereizt blickte Sasuke auf. „Was ist den so witzig, wenn ich fragen darf?“, fragte er, verschränkte seine Arme vor der Brust und sah seinem Gegenüber mit einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter unverwandt an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Mann einen Mundschutz trug und ein Stirnband über das linke Auge gezogen hatte. Der Mann schien zunächst etwas verwirrt über diese Frage, doch dann grinste er freudig. „Du bist neu hier oder? Na, dann kannst du den Witz an dieser Situation nicht verstehen.“ Neugierig geworden löste Sasuke sich etwas aus seiner Starre und setzte ein interessiertes Gesicht auf. „Dann erklären Sie es mir.“, bat er höfflich. Schulterzucken. „Klar kann ich machen.“, grinste er. „Maik, der Mann den du hinter dich geworfen hast, ist starker Alkoholiker.“ Sasuke nickte. Das hatte er auch gemerkt. „Jedenfalls geht das jetzt schon seit ein paar Wochen so, dass er immer einschläft und irgendjemanden mit seinem Rotwein einen übergießt. Bis jetzt hat sich aber noch niemand getraut ihn einfach aus der Runde zu ziehen oder sich zu beschweren. Er blieb einfach auf dem Schoss der jeweiligen Person liegen.“ Wie schon so oft an diesem Abend verstand Sasuke wieder einmal nur Bahnhof. „Und warum genau lassen sich das alle einfach so gefallen?“ Stille. Dann musste der Mann leise lachen. Zumindest ist er ein fröhlicher Zeitgenosse. Das musste man ihm lassen. „Du musst ein totaler Neuling sein, oder? Noch nicht mal einen Blick auf die Rangliste geworfen?“ Nun wurde ihm doch etwas mulmig. Rangliste? So was gab es hier? Sasuke hatte das Gefühl als wenn ein Stein auf seinem Kopf lagerte, mit der Aufschrift „Außendienst“. „Ich deute das mal als nein.“, grinste der Mann weiter. „Dann kläre ich dich mal auf. Der Mann hinter dir ist der Big Boss in des Junior Special Comando Teams.“ Das Gewicht auf Sasukes Kopf wurde durch ein noch größeres ausgetauscht. „Außerdem hat er die Angewohnheit die Leute, die ihm auf die Nerven gehen nach oben zu schicken.“ Irrte er sich oder wurde die Last auf seinem Kopf immer schwerer? „Das. Ist. Mist.“, fluchte Sasuke und dachte verzweifelt an den Schweinefraß, er persönlich nannte es Astronautenfutter, den es dort oben gab und die ganzen Toden Menschen um ihn herum, die schlaflosen Nächte, die Bomben und Mienen, die links und rechts von ihm explodieren. Der Mann klopfte ihm beruhigend auf den Rücken und grinste. „Keine Sorge. Ich bin nicht der Einzige, der deine Aktion angemessen und amüsant fand. Ich denke nicht, dass dich jemand verpetzen wird.“ Wirklich. Der Mann war eine Frohnatur. Wurde das schon erwähnt? „Ich will es hoffen. Eigentlich hatte ich nämlich vor noch etwas länger zu bleiben.“, seufzte der schwarzhaarige mit einem erzwungenen Lächeln. „Würde mich freuen. Kakashi mein Name.“, flötete er und reichte Sasuke die Hand, welche Sasuke auch sofort schüttelte. „Sasuke Uchiha.“ Kakashi stutze. „Der kleine Bruder von Itachi-san?“ Er wollte gerade antworten, da wurde er auf einmal mit Wucht von hinten angegriffen. „Kiyaaah! Ihr Uchihas seid einfach alle süß! Zum knuddeln!“, schrie eine quietschende, weibliche Stimme hinter ihm. Entsetzt drehte sich der junge Uchiha um und entdeckte ein… Schwein! Sasuke schauderte. Igitt, was um alles in der Welt ist das? Pinke Haare, türkise Augen und diese Stimme! Panisch sah er sich nach Hilfe um. Seuchengefahr! Alarm! 110! Er brauchte Medizinische Hilfe! Einen Anwalt! Die Gerichtsmedizin! Okay, so weit war es noch nicht, aber wenn es so weiter ging würde er da wahrscheinlich bald landen. Also bemühte er sich weiterhin nach Leibenskräften dieses… Ding von sich zu drücken. Aber dies dachte nicht im Traum daran und quietschte nur noch lauter. Pinke Schweine unter der Erde… Kranker geht es wohl kaum noch. Aber nun zu wichtigeren Themen. Wie konnte er sich befreien? Suchend sah er sich um und fand… ein Kissen… Das wird wohl nicht klappen. Höchstens würde ES das noch als Aufforderung ansehen sich auf seinem Schoß gemütlich zu machen… Nein, er brauchte etwas anderes… Doch was und, woher nehmen und nicht stehlen? Sasuke seufzte geschlagen und das Pinkhaarige Ding kuschelte sich immer noch an seinen Rücken. Igitt! Dann lieber Rosenkohl essen und das 10 Tage lang! Er wollte schon aufgeben und es über sich ergehen lassen - irgendwann wird es ja wohl in den Schweinestall müssen - da erhob sich eine… Schlange? War er hier im Zoo gelandet? Augenblicklich verstummten die Gespräche um ihn herum und das Schwein war… verschwunden? Sasuke schaute ziemlich dumm aus der Wäsche. Er quält sich mit diesem Wesen Stundenlang ab und DAS da steht einmal auf und schon hat es besseres zu tun, als ihn durch zu knuddeln? Irgendwie war das gar nicht sein Tag. „Liebe Mitstreiter.“, begann der Mann, den Sasuke schlicht Schlange nannte. „Schön, dass ihr euch alle hier versammelt habt zu diesem… Ereignis.“, zischte er. Sasuke zuckte beim klang der Stimme am ganzen Körper zusammen, wie auch viele andere in der Runde. Was war denn das nun schon wieder, fragte er sich. Sein Herz schlug wie wild gegen seinen Brustkorb. Fast schon panisch legte er sich eine Hand aufs Herz. Beruhig dich Sasuke! Verdammt, was war das für ein Gefühl? Er fühlte sich so… schwach. So hilflos. „Ich denke die Spielregeln sind euch bekannt. Wir beginnen in kleinen Gruppen und die Besten aus dieser Gruppe kämpft anschließend gegen die anderen. “, zischte er weiter. „Ein Verstoß gegen die Regeln wird bestraft und das nicht zu sachte. Der Gewinn an diesem Abend ist ein Sklave, auch das sollte den meisten unter euch bekannt sein. Außerdem verlange ich von jedem von euch, dass er seinen Gegnern den nötigen, Respekt entgegenbringt.“ Die letzten Worte sehr betonend aussprechend richtete er seinen Blick auf Sasuke. Dieser zuckte schmerzlich zusammen. Das Bild verschwamm vor seinen Augen. Sie schmerzten fürchterlich! Unter Krämpfen kniff er die Augen zusammen. Sein Herz raste. Schlug wie wild gegen seine Brust. Ihm war als würde ein großer Strudel ihn unaufhaltsam mit sich reißen. In seinem Kopf drehte sich alles. Farben und Erinnerungen verschwammen. Zuckend wand er sich unter seinen Schmerzen. Er sah ein Schwert aufblitzen. Dann Blut… Blut. Überall Blut! Sein Blut! Schreiend spuckte er die rote Flüssigkeit auf den Boden und hielt sich die klaffende Wunde in seiner Brust. Spürte, wie das Leben aus ihm wich. Schreie. Schreie. So viele Schreie. Er hörte Explosionen. Schüsse. Bomben. Mienen. Und noch mehr Schreie. Er wand sich unter seinen Schmerzen. Das Blut floss unaufhaltsam weiter. Tränkte seine Kleidung. Er schrie. Schrie. Zitterte. Sein Herz raste weiter. Versuchte die normalen Funktionen des Körpers aufrecht zu erhalten. Er konnte es in seinen Ohren pochen hören. Dann nahm seine Umgebung langsam Gestalt an. Er sah Menschen. Gefangene. Abgetragene Kleidung. Leidende Gesichter. Menschen. Tote Menschen auf matschigen Böden. Von Soldaten getötet, vergewaltigt oder von Seuchen dahingerafft. Liegen gelassen wurden sie. Keines Blickes gewürdigt. Er sah Kinder. Kleine Kinder. Nicht älter als 6. Sie waren krank. Todkrank. Riefen nach ihren Eltern, die neben ihnen lagen. Mit starrem Blick Richtung Horizont. Riefen nach denen, die ihnen nie mehr antworten werden. Niemand sah sie. Niemand tröstete. Kinder. Alleine in der Ecke sitzend. Stumm vor sich hin weinend. Abgemagert. Hungernd. Einsam. Er sah Zäune. Lang, endlos lang. An ihnen Menschen, die sich aufgegeben haben. Mit Stricken, alten, zerfledderten hingen sie da. Die erschlafften Körper. Sah andere, die kämpften. Um ihr Leben. Das Leben das keines mehr war. Das verloren war. Und wieder andere. In deren Augen die Hoffnung brannte. Und bei denen man zusehen musste, wie diese langsam erlosch, bis auch ihnen das Ende drohte. Soviel Tod. Soviel Leid. Dann verschwamm seine Sicht. Die Farben mischten sich erneut und gaben ein neues, verschwommenes Bild frei. Sasuke fühlte sich schwach, ausgelaugt und krank. Auch wenn nun die Wunde in seiner Brust verschwunden war. „Sasuke! Sasuke, rede mit mir!“, hörte er eine Stimme. Weit entfernt. So weit. Es war eine schwache, weinerliche Stimme. Aber er liebte sie. Kraftlos versuchte er einen deutlicheren Blick auf die Person zu erhaschen, die da über ihn gebeugt war. „Sasuke! Bitte! Bitte, lass mich nicht allein! Wir schaffen es! Es ist bald vorbei. Wir… wir müssen nur noch etwas durchhalten! Bitte…“, flüsterte die Person und strich ihm sanft über das Gesicht. Dann Tränen. Tränen die auf sein Gesicht fielen. Er spürte die unendliche Traurigkeit, die diese Person verspürte. Die Angst. Angst einen geliebten Menschen zu verlieren. „Sasuke.“, flüsterte er. „Bitte wir schaffen es. Gib nicht auf.“ Dann brach die Person kraftlos auf ihm zusammen. Weinte stumm vor sich hin. Nahm seine Hand. Drückte sie sanft. Doch dass nahm Sasuke nur noch entfernt war. Seine Welt drehte sich… Die Schmerzen blieben aus. Sein Körper entspannte sich immer mehr. Ruhe kehrte ein. In ihm. Um ihm. Eine traurige Ruhe. Ein paar Tränen stahlen sich aus seinen Augen, bevor er diese schloss… Und starb. „SAAASUUKEEEEEE!“ Entsetzt riss er die Augen wieder auf. Sein Herz raste. Aber es schlug. Es schlug sogar sehr. Geschockt und verschwitzt sah er sich um. Er war wieder in der Pokerrunde. Was war das, fragte er sich und versuchte krampfhaft sich zu beruhigen. Die Karten wurden gerade an die ersten Spieler verteilt. Schwer atmend starrte er auf den Tisch vor sich. Wo war er gewesen? War er überhaupt weg gewesen? Es war alles so real. Zitternd stützte er seinen Kopf auf seine Hand. In seinem Kopf pulsierte das Blut, das immer noch krampfhaft von seinem rasenden Herzen durch seinen Körper gepumpt wurde. Und wer war es, der um ihn geweint hatte? Itachi war es nicht. Er kannte die Person nicht, aber er war sich sicher ihr bald zu begegnen… Plötzlich vernahm er eine Hand auf seiner Schulter, die diese beruhigend drückte. „Hier trink das, dann geht es dir besser.“, meinte Kakashi besorgt und hielt ihm eine Tasse mit dampfender, brauner Flüssigkeit hin, die sich beim Trinken als Kakao entpuppte. Besorgt musterte Kakashi seinen neuen Kameraden. Dieser zitterte immer noch am ganzen Körper und verschüttete fast den ganzen Kakao über seine Kleidung. „Beruhig dich mein Junge. Es ist ja vorbei!“, tröstend klopfte Kakashi dem verängstigtem Jungen auf die Schulter. „W- Was war das?“, fragte Sasuke, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. Kakashi sah den Jungen weiterhin besorgt an. „Auch wir können nur spekulieren. Keiner weiß es genau… Ich denke noch nicht einmal Orochimaru selber.“, flüsterte er und zeigte mit dem Kopf in Richtung jener Person. Sasuke wandte den Blick ab und starrte auf den Boden. „Ich denke, dass es etwas mit den Experimenten zu tun haben muss.“, murmelte Kakashi. Sasuke wurde hellhörig. „Experimente?“ Kakashi nickte nachdenklich. „Weißt du. Es ist jetzt ungefähr 20 Jahre her, seit er als Versuchsobjekt in einem geheimen Labor festgehalten wurde. Die Professoren da hatten das Ziel eine ultimative, biologische Waffe für den Krieg zu erschaffen. Eine mit psychischen Kräften. Sie hatten ihre Forschungen noch nicht beendet, da wurde der Wahnsinn gestoppt. Zu spät für Orochimaru. Ihm wurde noch ein Mittel gespritzt. Seitdem hat jeder Visionen, der ihm direkt in die Augen sieht. Meistens allerdings nicht gerade nette.“, beendete Kakashi seinen Vortrag. Betrübt sah der schwarzhaarige in seine Tasse warmen Kakao und nahm einen kräftigen Schluck davon. Der arme Orochimaru konnte einem echt Leid tun. Es muss echt schrecklich sein, wenn alle Angst davor haben einem ins Gesicht zu sehen… Aber, verübeln konnte er es auch keinem. „SAAASUKKEEE!“ Geschockt zuckte der junge Uchiha zusammen. Da war wieder diese Stimme. Er konnte sie einfach nicht mehr aus seinem Gedächtnis verbannen. Diese angsterfüllte, schwache Stimme, die mit der letzten Kraft die ihr verblieb nach ihm schrie. Das letzte was er gehört hatte, bevor… Er schluckte. „Willst du darüber reden?“, fragte Kakashi. Sasuke schwieg. Schon, er wollte sich diese Last von der Seele reden, aber, dann müsste er unweigerlich alles noch einmal sehen. Die Menschen. Die Gesichter. Noch einmal diese Angst spüren und die Luft atmen, die so stark nach Krankheit und Verwesung roch. „Ich habe meine Eltern gesehen.“, begann Kakashi auf einmal. Verwirrt blickte der Schwarzhaarige auf. „Ich habe sie sterben sehen musst du wissen. Ich hatte es fast vergessen, denn ich war noch sehr jung als sie starben. Aber dann habe ich in seine Augen gesehen und alles ist wieder da.“ Traurig sah er Sasuke an. „Es ist eine schreckliche Gabe. Es ist, als wäre man da. Als würde das alles wirklich passieren. Jeder sieht etwas anderes. Einige Dinge die waren, Dinge die sind und manche sehen auch Dinge… Dinge die vielleicht noch sein werden.“ Traurig blickte Sasuke in das Gesicht seines Gegenüber, dass im Moment so verletzt und niedergeschlagen aussah. „Ich sah…“, begann er. „Ich habe zuerst gar nichts gesehen… Nur Farben. Einen Strudel aus Farben, der mich mit sich riss…“ Kakashi nickte. „Das ist das Stadium in dem sich entscheidet, was wir sehen.“ „Ich… Ich hörte Stimmen.“, erzählte er weiter. Kakashi horchte auf. „Schreie. Da waren so viele Schreie. Ich wurde durch ein Schwert verwundet. Dann hörte ich Bomben, Mienen, Flugzeuge, Schüsse. Es war schrecklich.“ Er schluckte. „Dann verschwamm wieder alles… Ich… Ich sah Menschen. Tote Menschen, die achtlos auf der Erde lagen und verwesten. Kinder, die neben ihnen saßen und nach ihnen riefen. Sie haben nicht verstanden, was mit ihren Eltern passiert war. Und da… Da waren…“ Wieder musste er schlucken. Traurig legte Kakashi den Arm um ihn. „Du musst nicht weiter sprechen. Ich weiß schon was du meinst.“ „Da war eine Stimme…“, fuhr Sasuke unbeirrt fort. „Nachdem meine Sicht erneut verschwamm. Ich fühlte mich krank. Todkrank. Ich konnte nur Umrisse erkennen, aber da rief jemand nach mir. Ich habe es genau gehört. Es war eine schwache Stimme. Eine sehr schwache. Und sie hat mir gesagt… Sie sagte ich dürfte nicht aufgeben. Es wäre bald vorbei. Dann, dann brach er über mir zusammen… Und ich… Ich starb.“ Kakashi schluckte. „Sasuke… oh, Sasuke, das ist ein böses Omen. Ein sehr böses sogar.“, entsetzt schüttelte er den Kopf. Sasuke sah zitternd auf. „Habe ich die Zukunft gesehen?“ Schweigen. „Das ist schwer zu sagen. Unsere Zukunft ändert sich manchmal. Dadurch, dass du jetzt diese Vision hattest, wirst du vielleicht Dinge tun, die du sonst nicht getan hättest. Dadurch beeinflusst du deine Zukunft unbewusst.“ Was soll das nur werden, fragte sich Sasuke. Wozu war das alles gut? Hatte das vielleicht… Vielleicht wegen… „Die Person, die du in der Vision gehört hast.“, begann Kakashi. „Kennst du sie?“ Nachdenklich stellte Sasuke seine Tasse ab und schielte zu den Spielen hinüber. Er dürfte auch gleich dran sein. „Ich kenn sie nicht, nein. Sie war mir fremd… Und doch ist sie mir vertraut. Das einzige was ich weiß ist, das ich sie liebe…“ Kakashi stutzte. „Ich weiß, dass klingt albern.“, grinste Sasuke. „Ich kann es mir ja selber nicht erklären. Ich lag da, hörte der Person zu und ich spürte die Liebe für diese Person geradezu aufflammen!“ Verträumt blickte er zum Kronleuchter hoch und versuchte sich jede Kleinigkeit, die er gesehen hatte wieder ins Gedächtnis zu rufen. Blonde Haare. Sie waren wuschelig. Wohlig seufzte der Uchiha und ihm wurde ganz warm ums Herz. „Ich. Fass. Es .Nicht…“, brachte Kakashi stockend hervor, der seinen jungen Freund kritisch von der Seite beobachtet hatte. „Du hast dich tatsächlich Hals über Kopf in diese Person verknallt!“ Sasuke grinste immer noch. Es war ein seltsames Gefühl jemanden zu lieben, den man nicht kennt… Aber er wusste, dass es diese Person gab. Er spürte es. Und früher oder später würde er ihr begegnen. Immer noch grinsend blickte er sich um. Vielleicht sollte er sich ein paar Spiele ansehen. Es ist schon ne halbe Ewigkeit her, seit er das letzte Mal ein Spiel bestritten hatte. Voller Zuversicht stand er auf und lief an den einzelnen, kleinen Grüppchen vorbei in denen sich die Spieler sich gegenseitig mit ihren Blicken zu Tode stachen. Interessiert sah es ihnen zu. Unter ihnen gab es den einen oder anderen guten Spieler, aber auch viele, die wohl noch nie Karten in der Hand gehabt hatten, was er daran erkannte, dass diese den betreffenden Personen andauernd aus der Hand fielen. Leichtes Spiel für die Gegner. Sein Blick fiel auf die Person vor ihm. Es war eine Frau. Mit blonden Haaren, die hinten zu zwei Zöpfen zusammen gebunden waren. Und genau diese Frau hatte das schlechteste Blatt, das er je in seinem Leben gesehen hatte! Neugierig beugte er sich weiter rüber um mehr sehen zu können. Tja meine Liebe, dachte er, dass wird wohl nichts mehr. Mit so einem Blatt würde es selbst für einen Profi fast unmöglich sein, dass Spiel noch zu seinen Gunsten zu wenden. Gerade wollte er sich auf das Spiel konzentrieren, da wurde er auf einmal unsanft am Ärmel gepackt und angefaucht. „Hey, Kleiner! Guck anderen Leuten gefälligst nicht in die Karten! Das ist unhöfflich, verstanden?“, keifte die Frau vor ihm und erhob drohend die Faust. Wütend starrte er sie an. Klein? Er? Was bildete sich diese Frau eigentlich ein? Sah er etwa so aus, als könnte man ihn als klein bezeichnen? Immerhin war er stolze 1,79 m groß! Auch wenn das nicht die Welt war und lediglich die Durchschnittsgröße, größer als sie war er alle mal! Und einen guten Rang hatte er auf der AL auch, kein Grund in zu schikanieren. Durch diesen Gedanken angestachelt, dachte er nicht einmal im Traum daran, sich von der Furie rumscheuchen zu lassen und setzte zum Gegenschlag an. „Lassen Sie ihren Missmut doch bitte nicht an unschuldigen Personen aus, die sich lediglich das Ende eines Spiels ansehen wollen. Benutzen sie ihre überschüssige Energie besser dafür, das Spiel noch etwas rumzudrehen und nicht schon in der ersten Runde hochkant rauszufliegen.“, antwortete er ihr ruhig und besonnen. Leicht hob er die Augenbrauen und blickte skeptisch auf sie herab. Erst jetzt realisierte er die leichte Röte in ihrem Gesicht. Aufgrund ihres unfreundlichen Verhaltens, dem ungeheuer schlechten Blatt und den 2 Flaschen Sake neben ihr, tippte der junge Uchiha auf einen zu hohen Alkoholkonsum, was ihm auch schon kurze Zeit später durch das erneute Gekeife der Frau bestätigt wurde, denn sie hatte eine ziemliche Fahne. „Ach ja? Du hellst dich wohl für einen von der ganz schlauen Sorte, was? Nun, wenn du es doch so gut kannst, dann übernehme doch einfach meinen Platz im Spiel.“ Frech wedelte sie mit ihrem Blatt vor seiner Nase herum. „Tsunade-sama! Sie wissen doch, dass so was gegen die Regeln verstößt! Sie können den Jungen doch nicht anstatt Ihrer weiterspielen lassen!“, warf der ältere Herr neben ihr ein. „Was ist schon dabei?“, fragte sie hochnäsig, warf ihre Haare nach hinten und blickte auffordern in die Runde. „Wenn mein Blatt eh so schlecht ist, kann so kurz vor Schluss auch niemand etwas daran ändern, oder? Was ist so schlimm daran? Habt ihr etwa Angst von diesem Jungen besiegt zu werden?“, lachte sie betrunken und zeigte mit einer abwertenden Geste auf den Jungen hinter ihr. Zornig verschränkte Sasuke die Arme vor seiner Brust. Junge? Klein? Nur weil er etwas jünger war als der Durchschnitt hier musste man ihn noch lange nicht wie das niedliche Maskottchen von nebenan behandeln. Er war kein Junge mehr und mit Sicherheit war er auch nicht klein! In der Runde war inzwischen ratloses Schweigen entstanden. Blicke wurden ausgetauscht und mit einem ratlosen Schulterzucken beantwortet. Tsunade betrachtete das Spektakel scheinbar mit Genugtuung und grinste still vor sich hin. Sasuke hoffte schon fast, dass er ihren Platz in der Runde einnehmen könnte. Ein kleines Übungsspiel zu Anfang war doch gar nicht mal schlecht. Außerdem konnte er so zeigen was alles in diesem „kleinen Jungen“ steckte! Ja, so genannt zu werden verärgerte ihn immer sehr schnell und verletzte sein kleines bisschen Stolz es bis hierher geschafft zu haben. Aufstiegsmöglichkeiten gab es in dieser Gesellschaft ja nicht viele. Jeder Arbeitsplatz war zu diesen Zeiten ein Segen. „So meine Herrn!“, schrie Tsunade schon fast in die Runde und knallte mit einer ungeheuren Wucht ihre rechte Handfläche auf den Tisch, so dass alle Anwesenden erschrocken zusammenzuckten. Ein Grinsen zierte ihr Gesicht. „Ich bin mal so frei und deute ihr Schweigen mal als Zustimmung.“ Immer noch grinsend schob sie ihren Stuhl nach hinten, stand auf und drücke Sasuke ihre Karten in die Hand. „Your turn. Viel Glück, du wirst es brauchen, Junge.“ „Ich habe auch einen Namen! Wie wäre es, wenn sie zur Abwechslung mal von diesem Gebrauch machen würden?“, entgegnete Sasuke genervt. Tsunade schien zuerst verwirrt, doch dann grinste sie hinterhältig. „Okay Junge, wir machen einen Deal. Wenn du es schaffen solltest dieses Spiel noch zu gewinnen, dann werde mir deinen Namen merken, okay? Solltest du jedoch verlieren, wirst du in meinen Augen immer ein kleiner, mickriger Versager bleiben.“ Sasuke brodelte gerade zu vor Wut. Dieser Frau war echt nicht mehr zu helfen! Er wollte gar nicht erst wissen für welchen Teil der AL sie zuständig war. Die Folterkammer schien ihm ein geeigneter Arbeitsplatz für sie. „Okay, ich hab ja eh nichts zu verlieren. Die Wette gilt.“ Lässig schwang er sich auf den Stuhl auf dem vor kurzem noch Tsunade saß, faltete die Karten in seinen Händen auf und blickte durch die Runde. Okay, er würde wohl nicht nur viel Können, sondern auch eine extra Portion Glück brauchen um dieses Spiel noch zu gewinnen. Erstmal checkte er die Leute, die nun seine Gegner waren gründlich ab. Es schien keine Runde aus besonders guten Spielern zu sein. Einige zeigten ihre Reaktionen im Spiel, besaßen also überhaupt gar kein Pokerface und waren deshalb leicht zu durchschauen. Einer war so betrunken, dass man Angst haben musste er würde einem jeden Moment vom Stuhl kippen. Von dem waren auch keine Höchstleistungen erwarten. Skeptisch beäugte er die Leute weiter. Die Frau zu seiner Linken schien sehr verunsichert zu sein. Ihr Blatt wird wohl nicht das Beste sein. Insgesamt beurteilt könnte man sagen, dass es durchaus noch im Bereich des Möglichen wäre einen Sieg zu erringen. Nur eine Person bereitete ihm Kopfschmerzen. Der Mann zu seiner Rechten, der Tsunade vorhin in die Schranken weisen wollte. Er schien ein sehr guter Spieler zu sein. Ruhig, besonnen, nach außen hin zeigte er keine Gefühle. Sasuke war sich ganz sicher einen absoluten Profi neben sich zu haben. Auf ihn müsste er acht geben. Das Spiel begann. Wie er schon prophezeit hatte waren die meisten Anwesenden absolute Anfänger, was ihm sehr gelegen kam. Nach einiger Zeit hatte er sogar ein einigermaßen akzeptables Blatt zusammengestellt. Dennoch, so befürchtete er, wird es nicht reichen um den Mann zu seiner Rechten zu besiegen. Vorsichtig schielte er zu diesem hinüber. Der Rest der Truppe zog bereits ein niedergeschlagenes Gesicht. Nur noch sie waren im Rennen. Die letzten Karten wurden verteilt. Zitternd nahm er seine Karte entgegen. Mist, dachte er niedergeschlagen. Das reicht nicht. Das reicht niemals. Fast hätte er enttäuscht aufgeseufzt. Verloren. Geschlagen. Eigentlich hätte ihm klar sein sollen, dass er mit diesem Blatt nicht gewinnen konnte. Wieder blickte er zu dem Mann hinüber. Dieser musterte ihn nachdenklich und setzte einen fragenden Gesichtsausdruck auf. Sasuke seufzte leise und schüttelte ergeben den Kopf. Der Reihe nach legten die Spieler ihr Blatt auf den Tisch, was den jungen Uchiha noch mehr verärgerte, denn die Truppe war wirklich so schlecht wie gedacht. Er hätte gewinnen können verdammt noch mal! Wenigstens hatte er um nichts Hohes gewettet und sein eigentliches Spiel stand auch noch aus, aber es war nun mal eine Niederlage. Und was ihn daran noch viel mehr verärgerte war, dass diese Tsunade ihn von nur noch „Kleiner“ nennen wird. Es war doch zum verzweifeln. Immer noch mit aufgesetztem Pokerface legte er seine Karten offen auf den Tisch. Nun wendete sich die Aufmerksamkeit aller auf Sasukes Nachbarn. Auch Sasuke selber schielte gespannt zu diesem hinüber. Wenn er schon verlor, dann wollte er auch wenigstens einmal erfahren wie hoch. Der Mann starrte auf sein Blatt. Dann wanderte sein Blick durch die Runde und blieb an Sasuke hängen. Dieser hob die Augenbraue fragen an. Wieso zögerte er noch? Ihm ist doch mindestens genauso klar wie ihm, dass er gewonnen hat. Verstehe einer die Leute hier unten. Man sollte an der höheren Handelsschule oder so ein eigenes Fach zum Verstehen diese Menschen einführen. Vielleicht hätte er auch einfach einmal die ganzen Klatsch- und Tratschseiten in den Zeitschriften lesen sollen, in denen stand wie man mit seinen Kollegen und Vorgesetzten umzugehen hat. Bisher hatte er diese einfach als normale Menschen angesehen. Im Moment war er sich da nur nicht mehr so ganz sicher. Plötzlich klappte der Mann seine Karten zusammen, schmiss sie auf den Tisch, quer durch die anderen hindurch und schüttelte geschlagen den Kopf. Sasuke blieb der Mund offen stehen. Wie? Wo? Was? Das konnte doch gar nicht sein! Verwirrt starrte er den Mann an. Der Rest der Gruppe trug die Ergebnisse der Runde in eine Tabelle ein, die später ausgewertet werden sollte. Doch der junge Uchiha konnte sich darauf nicht wirklich konzentrieren und nahm es nur flüchtig zur Kenntnis. „Wieso…?“, begann er, verstummte aber sofort wieder als der Mann die Hand hob und so um Schweigen bat. Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte er. „Weißt du Junge. Man muss die Zeichen der Zeit zu deuten wissen und sie so hinnehmen, wie sie kommen.“ Dann erhob er sich, verabschiedete sich von seinen Mitspielern, schritt grinsend aus der Halle und hinterließ einen Sasuke, dem die Fragezeichen gerade hundertfach über dem Kopf schwebten. Was um Gottes Willen hatte der damit schon wieder gemeint? Was sollte ihm heute eigentlich noch alles passieren? War sein Tag nicht schon abenteuerlich genug gewesen? Er hatte den Job auf der AL bekommen, musste sich bis hierhin durchkämpfen, wurde von Leuten mit Alkohol übergossen, musste erst einmal verarbeiten, dass er bald Sklaven haben wird, wenn er nicht um Außendienst geschickt werden wollte. Dann wurde ihm ein Blick in seine vermeintliche Zukunft offenbart, ist schließlich in ein Pokerspiel geraten wo ihn am Ende jemand mit komischen Versen zugedichtet hat, die er ebenfalls beim besten Willen nicht verstehen konnte. Es gibt doch nichts Schöneres als ein gesunder Menschenverstand der langsam zu zerbrechen drohte. Noch völlig in Gedanken versunken bemerkte er zunächst nicht, wie jemand ihn von hinten ansprach. Mit der Situation leicht überfordert, drehte er sich zu dieser Person um. „Dein Name…“, grummelte Tsunade leicht angesäuert vor sich hin. Aha… Da wollte scheinbar jemand seine Wettschulden einlösen. Gefiel ihm sehr. „Sasuke Uchiha.“, stellte er sich vor, mit einem gewissen Ton von Genugtuung in der Stimme. Tsunade grinste ihn an und kam seinem Gesicht dabei gefährlich nahe. „Aha… Ein Uchiha wie unser Itachi-san? Wohlmöglich noch sein kleiner Bruder... Ja, ich meine er hätte mir gegenüber so was mal erwähnt.“, nuschelte sie nachdenklich vor sich hin. „Wie dem auch sei.“, fing sie noch mal an und entfernte sich – zu Sasukes Glück – wieder etwas von seinem Gesicht. „Wie versprochen werde ich mir deinen Namen nun merken, Sasuke-kun.“ Nun war es an Sasuke ein säuerliches Gesicht zu machen. Das war zwar schon etwas besser als vorher, aber ihn gleich mit –kun anzusprechen fand er dann doch ziemlich dreist. Die restlichen 2 Stunden gingen wie im Flug vorbei. Tsunade flog in der nächsten Runde selbstverständlich raus. Sasuke selber konnte seinen eigentlichen Platz im Spiel einnehmen und schlug sich gar nicht mal schlecht. Ja, man konnte sogar sagen, dass er richtig gut war. Langsam wagte er sogar auf den Sieg zu Hoffen, von dem so viel abhing. Vielleicht sogar sein Leben. Kakashi schied in der 3. Runde unglücklicherweise aus. Orochimaru schien es nicht für nötig zu empfinden sich mit dem ‚niedrigen Fußvolk’ an einen Tisch zu setzen und um seinen hundertsten Sklaven zu spielen. Er würde eigentlich genauso denken, aber ihn hatte das Schicksal nun mal für einen anderen Weg und eine andere Stellung auserkoren. Und dafür war er seinem Schicksal alles andere als dankbar, auch wenn es ja das eine oder andere Gute an sich hatte. Zum Beispiel wäre er Kakashi nie begegnet. Oder er hätte nie erfahren, dass es dort draußen noch eine Person gibt, für die sein Herz höher schlug. Vielleicht würde er dieser dann auch nie begegnen. Nein, so wie es war, war es gut. Es war zwar noch ausbesserungsfähig, aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles. Und Sasuke war daran bisher unschlagbar gewesen! Aber nun zurück auf den Boden der Tatsachen. Es war geschehen! Sasuke Uchiha hatte es tatsächlich ins Finale geschafft. Die Finalgegner bestanden aus 4 Personen. Davon kannte er zwei überhaupt nicht. Die andere dafür umso besser. Fröhlich winkte ihm sein großer Bruder von der anderen Seite des Tisches zu und signalisierte ihm in Geheimsprache, das er ihn gewinnen lassen wird. Toll, er brauchte keinen geschenkten Sieg, aber er war früher auch immer besser in Pokern gewesen als sein großer Bruder. Von daher gesehen, war es nicht sonderlich schlimm. Er musste also nur gegen diese beiden Personen bestehen. Sasuke lachte bitter. ‚Nur’ war gut. Er hatte es hier immerhin mit den stärksten Spielern zu tun. Und diese waren fest entschlossen das Spiel zu gewinnen. Dies wollte Sasuke aber mit allem ihm zu Verfügung stehenden Mitteln verhindern. Und dieses Mittel trug den langweiligen Namen ‚Karten’. Er seufzte ein letztes Mal, bevor die Karten verteilt wurden und er sein Pokerface aufsetzte. Jetzt oder nie, dachte er sich. In der Mitte des Spiels schien es eher ein ‚nie’ zu werden, aber dann hatte er ein glückliches Händchen nach dem anderen. Aber ob das reichen würde? Nachdenklich kratze er sich am Hinterkopf. Schon, er hatte ein gutes Blatt, aber wer konnte ihm schon garantieren, dass die anderen nicht ein noch besseres hatten? Auf einmal schienen all seine Hoffnungen auf einen Sieg wieder weit in die Ferne gerückt. Die Spieler sahen sich gegenseitig an und legten gleichzeitig ihre Karten offen auf den Tisch. Sasuke schluckte schwer. Dies war er also. Der ‚point of no return’. Gespannt betrachtete er die Karten die auf dem Tisch verstreut langen. Das konnte doch nicht sein! Nein, dass konnte nicht. Er musste blind sein oder so was. Dabei war er noch jung und seine Augen sollten laut Sehtest auch noch lange funktionstüchtig bleiben. Alkohol hatte er auch nicht getrunken. Verwirrt blickte er erneut auf die Karten. Itachi war letzter, aber das wurde ihm auch schon angekündigt. Was ihn schockte war… Itachi fing an zu grinsen. „Scheint als hätten wir einen Gewinner.“, lächelte er. Ja, dass hatten sie. Und was für einen. Immer noch ungläubig betrachtete er das Blatt. Er hatte gewonnen. Der Satz hallte immer wieder in seinem Kopf hin und her. Erleichtert atmete er aus. Es schien, als wäre er der Klaue des Außendienstes knapp entkommen. Vorerst. Das letzte Wort war noch nicht gesprochen. Noch lange nicht. Er konnte noch immer rausgeschmissen werden. Nur war dies nun nicht mehr so wahrscheinlich. Sein Bruder stand freudig auf und rannte fast zu seinem kleinen Bruder rüber. Fröhlich schüttelte dieser Sasukes Hand. Dieser musste leicht grinsen, denn er wusste das Itachi den Drang ihn einmal wild durch zu knuddeln nur mit ungeheurer Selbstbeherrschung widerstehen konnte. „Herzlichen Glückwunsch! Du hast es wirklich geschafft! Meinen Respekt!“ Auch die anderen Verlierer der Runde gratulierten ihm. Wenn auch nur flüchtig. Sie schienen über das Ergebnis mehr als nur enttäuscht zu sein. Dann wandte sich der Gewinner an seinen Bruder. „Und was nun? Muss ich irgendwo hin?“ Verwirrt sah er sich um. Er war schließlich neu und hatte keine Ahnung, wie das hier so lief. In diesem Moment erhob sich Orochimaru von seinem Stuhl und schritt zu ihnen hinüber. Sasuke achtete sehr genau darauf ihm nicht in die Augen zu sehen. Auf diese Visionen konnte er gut und gerne verzichten. „Herzlichen Glückwunsch, Herr Uchiha. Das war ja ein beeindruckender Start um Anfang.“, lobte er den Neuen und legte Sasuke einen Schlüssel vor die Nase. Dieser nickte nur kurz und besah sich den Schlüssel. Er war sehr groß, veraltet und rostig. An ihm war ein sehr altes, antikes Schild mit der Aufschrift 88, was Sasuke für eine Zimmernummer hielt. Dieser Schlüssel passte überhaupt gar nicht in das moderne, technische Erscheinungsbild der AL, was die Frage aufwarf, warum das so war. Was verbarg sich hinter dieser Tür? Beim näheren Betrachten des Schlüssels begann sein Herz auf unnatürliche Weise schneller zu schlagen. Wieder wandte er sich an seinen Bruder. „Wo genau ist diese Tür?“ „Ach, die Tür zu deinem Schatz?“, kicherte dieser leise. „Komm mit, ich zeig es dir und danach werden wir den Raum besichtigen, in dem du vorerst schlafen wirst. Ich denke aber nicht, dass du lange dort bleibst.“ Brüderchen, ich werde dich wohl nie verstehen, dachte Sasuke im Stillen, zog es aber vor vorerst zu schweigen. Denn die Antwort seines Bruders würde wahrscheinlich nur neue Fragen aufwerfen und davon hatte er im Moment reichlich. Also gingen sie los. Auf dem Weg durch die Gänge wechselten sie kein Wort. Itachi sagte nichts, weil er über irgendwas angestrengt nachdachte und Sasuke sagte nichts, weil er sich den Weg merken wollte, was bei den gleich aussehenden Gängen alles andere als leicht war. Irgendwann blieb Itachi abrupt stehen, so das Sasuke gegen seinen großen Bruder lief. „Was denn jetzt?“, fragte Sasuke verwirrt. „Wir sind da.“, antwortete Itachi und deute auf eine rostige Eisentür. Sasuke schluckte schwer. Mit zittrigen Händen kramte er in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Verunsichert machte er einen Schritt auf die Tür zu. Ängstlich drehte er sich zu seinem großen Bruder um. Er hatte ein komisches Gefühl bei der Sache. Keineswegs ein negatives, aber es war schon beunruhigend. Itachi nickte aufmunternd. Seufzend starrte der junge Uchiha auf die riesige Tür vor sich. Langsam steckte er den Schlüssel in das veraltete Schloss und drehte ihn um. Es machte kurz klick. Dann Stille. Aufgeregt legte Sasuke beide Hände um den großen Türgriff und öffnete die massive Tür. Diese quietschte erbärmlich auf und gab mit der Zeit den Blick auf einen spärlich beleuchteten Raum frei. Es gab kein Bett… Nur Stroh. Auf dem Stroh konnte man schemenhaft eine zusammengekauerte Gestalt erkennen. Hinter den alten, kaputten und für diese Person mindestens 5 Nummern zu große Klamotten konnte man einen zierlichen Körperbau erkennen. Sasukes Herz begann schneller zu schlagen. Es raste fasst. Als versuche es mit aller Kraft aus dem Brustkorb des Schwarzhaarigen entkommen. Das Blut dröhnte dem Uchiha schon in den Ohren. „Äh… Tschuldigung. Bist du wach?“, fragte er vorsichtig nach und beugte sich über die Gestalt. Je näher er ihr kam, desto schneller schlug sein Herz. Plötzlich fing die Gestalt an sich zu bewegen. Scheinbar sehr müde und erschöpft hob sie den Kopf und blickte Sasuke fragend an. Diesem blieb bei dem Anblick der sich ihm bot der Mund offen stehen. Langsam dämmerte ihm, warum Itachi gesagt hat, er würde ihm gefallen. So ein Aussehen müsste verboten gehören! Wie kann so ein niedliches und zierliches Wesen, gleichzeitig so begehrenswert aussehen? Und dann auch noch ein Junge? Das war doch nicht normal! Und vor allem, wie konnte man den Ärmsten bitte so zurichten? Besorgt blickte Sasuke seinem Gegenüber an. Längere, blonde wuschelige Haare. Strahlendblaue Augen. Die typischen Erkennungszeichen eines deutschen Gefangenen, aber das diese Kombination so verdammt gut aussah wäre ihm im Traum nicht in den Sinn gekommen. Langsam setzte sich der Junge auf. Rieb sich die Augen. „S-Sind Sie mein Meister?“, fragte er müde. Sasukes Herz setzt beim erklingen dieser Stimme einen Schlag aus. Im gleichen Zug gefror ihm das Blut in den Adern. „Du?“ Kapitel 2: What's my destiny? Teil 1 ------------------------------------ Ja Leute! Ich habe es endlich geschafft! Der neue Teil von Wasurenai itsumo ist da!^^ Wie ihr schon gesehen habt, musste ich das Kap in zwei Teile teilen, aber ich denke ihr habt da Verständniss für. XD *auf die Seitenzahl deut* *räusper* Erstmal vielen Dank an all meine Komischreiber!!! Fühlt euch tausend mal gedrückt! Ich hab mich so gefreut! >< Ich danke außerdem allen, die auch dieses Kapitel lesen. Und nun viel Spaß bei dem neuen Kapitel von 'Wasurenai itsumo'! =3 *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* etc.XD Langsam setzte sich der Junge auf. Rieb sich die Augen. „S-Sind Sie mein Meister?“, fragte er müde. Sasukes Herz setzt beim erklingen dieser Stimme einen Schlag aus. Im gleichen Zug gefror ihm das Blut in den Adern. „Du?“ Sasuke war erstarrt. Geschockt. Sein Hirn arbeitete auf hoch touren, aber dennoch sickerte die Erkenntnis erst nach und nach in sein Bewusstsein. Und noch viel später erst bemerkte er die verwirrten Blicke die auf ihm ruhten. Verstehen konnte er es ja. Schließlich schrie er hier rum wie ein kleines Kind, das soeben ein Gespenst gesehen hat und - auch wenn es ihm missfiel - genauso fühlte er sich auch. Nur, dass sein Gespenst halt lebendig war. Der Junge im inneren der Kammer legte den Kopf schief und blickte ihn aus seinen großen, strahlend blauen Augen fragend an. Nein, dachte Sasuke und erwiderte den Blick des Kleinen mit klopfendem Herzen. Es gab keinen Zweifel. Dieser Junge, war die Person, die er in seiner Vision gesehen hatte. Er war hier. War es schon die ganze Zeit. Es scheint als hätte er nur auf ihn gewartet. Gewartet bis er auf die AL kam und das Spiel zu gewinnen. So absurd es auch klang, genauso war es nun mal. „Äh… Ja, der bin ich wohl…“, antwortete der junge Uchiha schließlich auf die Frage des Jungen. Dieser schien nicht so recht zu wissen, was er nun tun sollte und auch Sasuke stand ziemlich auf dem Schlauch. So blickten beide einfach nur stumm auf den Boden und bekamen kein Wort heraus. Itachi schien reichlich amüsiert über die Situation. „Wollt ihr zwei da nun weiter vor euch hin starren, oder was?“, durchbrach er die Stille. Genervt drehte sich Sasuke zu seinem großen Bruder um. „Das hatte ich eigentlich vor, ja.“, antwortete er missmutig. Der blonde Junge hob fragend den Kopf. „I-Ist da noch wer?“, fragte er vorsichtig nach und machte ein ängstliches Gesicht. Sasuke nickte stumm und winkte den Kleinen zu sich rüber. Dieser kam der Aufforderung nur sehr langsam nach. Scheinbar ziemlich unsicher auf den Beinen schwankte er zu seinem Meister rüber. Vorsichtig öffnete Sasuke die Tür etwas weiter, damit der Kleine rauskommen konnte. Als dieser dann auch zaghaft ins Licht trat, wurde das Ausmaß der Verwahrlosung in den Arbeitslagern erst richtig sichtbar. Die eigentlich blonden Haare waren vor Ruß fast grau. Seine Hautfarbe war wegen des Dreckes nicht zu erkennen. Überall hatte er Schürfwunden und Sasuke meinte auch Spuren von Peitschenhieben zu erkennen. Die übergroßen Klamotten waren zerrissen und hingen ihm mehr schlecht als recht von dem zierlichen Körper. Unsicher blickte sich der Kleine um. Sasuke konnte ihm die Angst ansehen. Am besten schnell in die eigenen 4 Wände und Ruhe, dachte er. Der Blick des Kleinen war inzwischen bei Itachi hängen geblieben und sah diesen ängstlich an, scheinbar nicht wissend wer er war, oder was er wollte. Itachi blinzelte verwirrt, schritt ein bisschen auf den Jungen zu und musterte ihn sehr aufmerksam und intensiv. Dem Kleinen schien das mehr als nur unangenehm zu sein, denn er drehte sich sofort wieder um und verkroch sich in dem dunklen Inneren seiner Kammer. „Itachi. Lass den Jungen in Ruhe…“, maulte Sasuke seinen Bruder an. Echt klasse. Da hatte er den Kleinen gerade so weit, dass er sich raus traute und sein heiß geliebter Bruder hatte nichts Besseres zu tun, als diesen wieder zu vergraulen. Außerdem ging es ihm gewaltig gegen den Strich, dass er den Kleinen so sehr gemustert hatte. Ja, man könnte sogar sagen, dass er eifersüchtig war. Schon jetzt! Der jüngere Uchiha setze eine säuerliche Miene auf, wobei er nicht nur auf Itachi, sondern auch etwas auf sich sauer war. Der Kleine war nicht sein Eigentum und es gab keinen Grund eifersüchtig zu sein. Obwohl, wenn er es recht bedachte, so war der Blonde politisch gesehen nun doch sein Eigentum und es gab sehr wohl einen Grund eifersüchtig zu sein. Energisch schüttelte er den Kopf. Ob politisch gesehen oder nicht. Er war nicht sein Eigentum und dass wollte er auch nicht. Ihm ist es viele tausend Mal lieber, wenn der Kleine frei sein konnte und freiwillig zu ihm kommt. Aber ob das je geschehen würde… Itachi machte unterdessen eine Schnute. „ Ich war doch nur neugierig, Mama!“, quengelte er und sah Sasuke mit großen Kulleraugen an. „Alter hör auf! Die Masche zieht bei mir nicht!“, sagte Sasuke. Der Kerl war manchmal auch echt. Argh! Na Itachi war er halt. „Ähm… Meister ich…“, kam es kleinlaut von dem Blonden hinter ihm, der sich inzwischen wieder etwas weiter raus getraut hatte und zaghaft an dem Ärmel des Schwarzhaarigen zupfte. Bei dem Anblick verloren seine Gesichtszüge wieder jegliche härte. Der Kleine verstand sein Handwerk. „Ja?“, antwortete der Junge Uchiha um zu signalisieren, dass er zuhörte. Der Blonde zeigte unterdessen mit dem Finger auf Itachi und blickte weiterhin fragend zu seinem Meister hoch. „Sind Sie wirklich seine Mutter?“ Sasuke hob ungläubig die Augenbraue und Itachi schmiss sich geradezu weg vor lachen. Immer noch nicht wissend, was diese Frage sollte, sah er seinem großen Bruder zu, wie der sich vor Lachen den Bauch hielt und auf dem Boden hin und her kullerte. Ohne den Blick von Itachi zu nehmen antwortete er. „Nein. Eine Mutter kann doch nur eine Frau sein und dieser Kerl da unten ist soweit ich weiß mein großer Bruder Itachi.“ „Sicher, dass das Ihr große Bruder ist?“, meinte der Blonde kleinlaut und entlockte damit dem Uchiha ein sanftes Lächeln. Vorsichtig, um den Kleinen nicht zu verschrecken, streichelte er ihm durch die Haare, welche durch Dreck und Ruß schmutzig und verklebt waren. „Glaub es mir einfach, okay?“, sagte er und lächelte ihm aufmunternd zu. Verlegen blickte der Kleine zur Seite und wurde leicht rot, was man aber aufgrund der Ladung Schmutz in seinem Gesicht nicht erkennen konnte. Er ist ja so niedlich, dachte sich der Uchiha und sein Herz schlug wieder ein paar Takte schneller. Beschützend legte er den Arm um den Kleineren. Dieser schien nicht recht zu wissen was er davon halten sollte. Solche Gesten kannte er nicht und wusste daher auch nicht, wie er reagieren sollte. Sasuke bemerkte seine Unsicherheit und begann leicht über den Arm des Blonden zu streicheln. „Du brauchst keine Angst haben. Ich tu dir bestimmt nichts, ja?“, sagte er beruhigend. Unsicher sah der Kleine ihn an. Blickte ihm tief, ganz tief in die Augen. Sasukes Herz setzte ein paar Schläge aus. Er war geradezu befesselt von den blauen Augen, die verzweifelt versuchten die Wahrheit aus den Augen seinen Gegenübers zu lesen. Da der Uchiha aber wirklich keine bösen Absichten hatte, fand der Kleine natürlich auch nichts und lächelte seinen Meister vorsichtig an. „I-Ich denke ihnen kann ich vertrauen…“, flüsterte er leise und lehnte sich fast unmerklich an Sasuke, welchem das Herz nun schon fast aus dem Brustkorb sprang. Er glaubte ihm! Der Kleine schien ihm tatsächlich zu vertrauen. Überglücklich lächelte er den Blonden an und wuschelte ihm durch die Haare und diesmal schien dieser es auch zu genießen und als freundliche Geste wahrzunehmen. „Äh, tut mir ja ehrlich leid, wenn ich euch Zwei störe, aber ich denke ihr solltet euch nun langsam einmal auf den Weg zu eurem Zimmer machen.“, meldete sich Itachi zu Wort. Der junge Uchiha schickte seinem Bruder einen tödlichen Blick zu. Er war sich fast sicher, dass sein Bruder das mit Absicht machte. Jedenfalls amüsierte er sich königlich. „Ja okay. Würdest du mir vielleicht noch zeigen wo mein Zimmer ist? Ich bin nämlich auch erst seit heute hier.“, fügte er an den Kleinen gewand noch hinzu. Dieser nickte um zu zeigen, dass er verstanden hatte. Itachi ließ ein Seufzen verkünden. „Okay, aber das wäre dann auch der letzte Gefallen für heute. Ich bin nämlich müde und muss morgen noch in aller Frühe zu einer Konferenz.“, maulte er. „Ja, schon klar. Bekommst auch einen Lolli, wenn du uns hingebracht hast.“, konterte Sasuke. „Ich bring dich hin wo immer du willst!“, kam es freudig von Itachi, welcher nun – wie ausgewechselt –mit federnden Schritt voraus lief. Sasuke schloss noch kurz die alte Tür hinter sich und steckte den Schlüssel sicher in seine rechte Hosentasche. Der Blonde starrte mit leerem Blick die Tür an und hob langsam die Hand. „Lebt wohl…“, flüsterte er leise. Seine Stimme war heiser, so dass Sasuke Angst bekam, dass der Kleine gleich anfangen könnte zu weinen. Doch dies trat nicht ein. Dafür drückte er sich noch etwas fester an seinen neuen Meister. Langsam begannen sie Itachi hinterher zu laufen, der schon einen beachtlichen Vorsprung hatte. „Bist du sehr traurig, dass du nun hier bist?“, fragte Sasuke vorsichtig nach. „Du musst es mir natürlich nicht sagen, wenn du nicht willst.“ Kopfschütteln. „Ist schon okay.“, sagte er leise und starrte vor sich auf den Boden. „Es ist nur, dass ich bisher nie etwas anderes außer die inneren Mauern von drüben gesehen habe… Das ist… ungewohnt. Und etwas Angst habe ich auch…“, gab der Blonde zu. Vorsichtig hob er den Kopf und blickte Sasuke ins Gesicht. „Wie darf ich das verstehen? Ich meine, dass klingt als wärst du nie draußen gewesen. Aber du bist doch nicht schon dein ganzes Leben lang hier. Die AL gibt es doch erst seit ein paar Jahren, oder?“, fragte er vorsichtig nach und lächelte den Kleinen aufmunternd an. „N-Na ja. Wie soll ich sagen. So wie es aussieht habe ich nach Einlieferung in die AL mein Gedächtnis verloren. Ich weiß nicht wie ich heiße, wie alt ich bin. Gar nichts.“, flüsterte er und senkte den Kopf leicht. Wie Gedächtnis verloren? Er wusste nicht einmal mehr, wie er heißt? Er würde nie seinen Namen erfahren? Das war doch nicht gerecht! Langsam verstand der junge Uchiha auch, warum der Kleine so verängstigt war. „U-und wie soll ich dich nun nennen, wo du doch deinen Namen vergessen hast?“, fragte er höfflich und leicht besorgt. „Na ja, ich denke sie können mich nennen wie alle anderen auch. Drüben haben mich alle immer Naruto genannt oder Daylight, wenn sie mich etwas aufziehen oder aufmuntern wollten. “ „Daylight, ja? Wie sind die denn darauf gekommen?“, fragt er weiter nach. In ihm wuchs der Wunsch mehr von dem Kleinen zu erfahren bis ins unermessliche. „Das weiß ich selber nicht so genau… Sie meinten ich würde sie an die Sonne erinnern. Deshalb. Aber ich kann mich mit dem Gedanken nicht wirklich anfreunden. Ich weiß weder, wie die Sonne aussieht noch warum sie die so vermissen.“, nuschelte Naruto. „Sie soll warm und hell sein, aber das ist eine Glühbirne doch auch…“ Der schwarzhaarige seufzte und wusste nicht so recht, was er darauf nun antworten sollte. Der Kleine tat ihm richtig leid. Er wusste rein gar nichts mehr über den Frieden und die Welt draußen. Er kannte nur die eisernen, dicken Mauern die sie nun ihr zu Hause nennen sollten. Dann hielten sie an. Itachi hatte sich ihnen in den Weg gestellt und deutete auf eine Tür mit der Aufschrift ‚Bad’. „Eure Sachen sind schon rein gebracht worden.“, sagte er knapp. „Die Silverklasse hat nur dieses eine Gemeinschaftsbad. Die Duschen sind separat. Ihr habt das Zimmer B88, welches ihr euch mit 2 weiteren Silverleuten teilen müsst, die bis jetzt aber noch nicht angekommen sind. Immer den Gang runter, ihr könnt es nicht übersehen. Ihr habt ein eigenes Schlafzimmer. Allerdings nur ein Bett, die anderen sind für eventuelle Neuzugänge da. Die kleine Küche müsst ihr euch ebenfalls mit den Neuzugängen teilen, sobald die angekommen sind. Komfort gibt es in dieser Klasse leider nicht. Aber es ist besser als keinen Rang zu haben. Da wohnt man nämlich fast so schäbig wie die von drüben in der Arbeitsgemeinschaft. Für deinen… Äh… Skla... Wie heißt der Junge eigentlich?“, sprudelte es aus dem Älteren nur so heraus. Sasuke musste leicht grinsen und dankte Itachi in Gedanken dafür, dass er nicht das Wort Sklave in den Mund genommen hatte. In manchen Hinsichten waren sich die Zwei halt doch ähnlich, vor allem in der Ansicht über Menschen. Sie hassen es, wenn andere als ‚minderwertige Menschen’ oder kurz Sklaven abgestuft wurden. „Er wird Naruto genannt.“, antwortete Sasuke seinem Bruder und dieser fuhr unbeirrt fort, nur wandte er sich dieses Mal direkt an den Kleinen. „Also, ich schlage vor, du gehst duschen und ziehst dir die Sachen an, die für dich bereit gelegt worden. Und wundere dich bitte nicht, wenn diese etwas… Wie soll ich sagen? Figurbetonter sind. Es gibt Leute in unseren Reihen die so was ‚mögen’, wenn du verstehst, was ich meine…“, erklärte Itachi, verdrehte dabei die Augen und setzte einen angeekelten Gesichtsausdruck auf. „Wie?“, fragte Sasuke entsetzt und Naruto quietschte erschrocken auf. Itachi seufzte. „Ich kann da doch auch nichts für. Manchen Kerlen steigt die hohe Position einfach zu Kopf. Aber wenigstens muss Naruto nun nicht mehr in übergroßen Klamotten rum laufen. Und ich nehme an du lässt eh keinen ungefragt an den Kleinen ran, nicht war kleiner Bruder?“, grinste der Ältere wissend. „Ab jetzt bestimmt nicht mehr, nein!“, entgegnete Sasuke und streichelte dem Kleinen beruhigend über den Arm. Dieser fühlte sich reichlich unwohl in seiner Haut und sah sich verunsichert um. „Ihr zwei packt das schon. Sasuke ist der Beschützer schlecht hin. Ich muss das wissen, ich kenne ihn von allen Menschen auf der Welt am besten!“ Verlegendes Nuscheln seitens Sasukes und leises Gekicher von dem kleinen Blondschopf neben ihm. „Ja, ich werde euch jetzt mal in Ruhe lassen. Ich bin todmüde und Hinata-chan wartet bestimmt schon ungeduldig. Sie macht sich immer riesige Sorgen, wenn ich auch nur eine Minute zu spät komme.“, seufzte er. Verwirrt starrte Sasuke seinen Bruder an. „Meine ‚Untergebende’, wenn du es so willst. Ich stelle sie euch morgen einmal vor. Sie kann Naruto etwas rumführen und ihm alles erklären, während ich dich mal in der Branche rumführe. Aber das erst alles morgen. Jetzt erst mal ab in die Heia!“, gähnte Itachi und schritt sich genüsslich streckend an den Beiden vorbei. Sasuke sah ihm noch kurz nach eher er die Tür zum Bad öffnete, Naruto voran dort hinein schob und sich etwas in dem Raum umsah. Was sollte er sagen? Es war halt ein Bad. Ganz in weiß. Ganz schlicht. Aber ordentlich und aufgeräumt, was ihn schon reichlich wunderte bei einer Organisation, die fast nur aus Männern bestand. Naruto sah sich erstmal mit großen Augen um. „Wie nennt man diese Farbe?“, fragte er verblüfft. Sasuke runzelte die Stirn. „Naruto. Das nennt man weiß.“ Stille. Naruto starrte an die Wände, dann auf seinen Pullover, an die Wand und wieder auf seinen Pullover. „Mir hat mal versichert, dass das hier weiß wäre…“, nuschelte er und deute auf sein graues Oberteil. „Vielleicht war das auch einmal weiß, aber das war bestimmt noch vor meiner Geburt.“, entgegnete er und wischte über Narutos Pullover als versuche er ihn vom Dreck zu befreien. „Wir sollten uns allerdings auch mal langsam beeilen, denke ich.“ Mit diesen Worten fing er an den Schließfächern seinen Namen zu suchen. Und es waren verdammt viele Schließfächer musste man dazu sagen. Dennoch fand er sein Schließfach erstaunlich schnell, er wagte sogar zu behaupten, dass er einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt hatte. Nun musste er nur noch seine Karte durch den Schlitz ziehen. Das Fach öffnete sich mit einem Lauten klacken. In einem der beiden Fächer, dem unteren, waren die Klamotten für Naruto drin. Vorsichtig nah er den Stapel Klamotten hoch. „So… Da hätten wir einmal deine Sachen. Schlafanzug, Wintersachen, Wechselsachen, Sommersachen. Jo, ich denke es ist alles da…“, dachte er laut nach und starrte seien Spind nachdenklich an, während er dem Kleinen seinen Stapel Klamotten in die Hand drückte. „Äh… M-Müssen wir mit Schlafsachen zu unserem Zimmer laufen oder wie stellen die sich das hier vor?“, fragte Naruto kleinlaut. Bei der Frage unterbrach Sasuke seine Spurensuche kurz und starrte nachdenklich an die Decke. „Also, ich denke die meisten ziehen sich in ihren Zimmern um. Da wir aber zu zweit sind können wir uns auch hier umziehen, wenn dir das lieber ist. Oder wir ziehen uns separat in unserem Zimmer um und der jeweils andere wartet solange in der Küche. Machen wir das so?“ Stummes nicken von Naruto. „Okay. Jetzt brauch ich nur noch dein Shampoo, damit du auch richtig sauber wirst, nech?“ Inzwischen hatte er schon die Zahnputzsachen gefunden, aber vom Shampoo war immer noch keine Spur. Kopfschüttelnd sah er sich um. „Das muss hier doch irgendwo sein…“, murrte er und fuhr sich leicht verzweifelt durch die rabenschwarzen Haare. „Vielleicht bei den Duschen?“, fragte der Kleine schüchtern und Sasuke schlug sich die Hand vor die Stirn. „Ich bin so doof!“, stellte er fest und kicherte leicht. Entsetzt schüttelte Naruto den Kopf. „Das stimmt doch gar nicht. S-Sie haben nur nicht gleich dran gedacht. So was kann passieren.“ Dankbar lächelte Sasuke den Blonden an. „Dann glaub ich dir mal. So, aber jetzt schnell unter die Dusche mit dir. Sonst stehen wir hier morgen noch!“, lachte er und schob Naruto in Richtung der Duschen, die durch eine undurchsichtige Glastür von dem restlichen Bad getrennt waren. „Okay, ich beeile mich auch.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Nein, lass dir ruhig etwas Zeit. Wir müssen ja nicht hetzen.“ Mit diesen Worten ließ er seinen Engel alleine und ging zurück zu den zahlreichen Spiegeln und Waschbecken. Wieder sah er sich um. Erst jetzt bemerkte er die Tür neben dem Eingang die wohl zu den Toiletten führen wird. Seufzend wandte er sich seinem Spiegelbild zu. Er sah fertig aus. Die lange Anreise, der Alptraum, die Anspannung während des Pokerabends und schließlich auch das Treffen mit Naruto haben deutliche Spuren hinterlassen. Er brauchte unbedingt eine Mütze voll Schlaf! Morgen war sein erster Arbeitstag und er wollte fit sein. Müde schlurfte er zu seinem Platz wo neue Zahnputzsachen für ihn bereit standen. Gelangweilt fing er an sich gründlich die Zähne zu putzen und hing seinen Gedanken nach. Was sollte er nur machen, wenn Naruto gleich in seinen - wie Itachi es nannte - ‚Figurbetonenden Sachen’ vor ihm auftauchen würde? Verträumt verdrehte er die Augen. Das war doch reinste Folter! Vor allem würde er wohl nicht der Einzige sein, der ein Auge auf den Blonden geworfen hat. Sein kleiner Schatz war echt in Gefahr, aber er war nun mal die zarteste Versuchung seit… seit die Menschheit angefangen hatte zu denken. Oder so. Immer noch nachdenkend spülte er sich den Mund mit Wasser aus und beendete das Abendritual. Jetzt konnten sie schon fast gehen. Aber auch nur fast, denn er konnte das Wasser nebenan immer noch rauschen hören und unterdrückte den Instinkt, sich den Kleinen unter der Dusche vorzustellen. Aber was sollte man(n) schon dagegen tun können? Er war halt verliebt. Verdammt verliebt sogar! Und seine heimliche Flamme würde jeden Moment in - er wiederholte es in Gedanken immer wieder - ‚Figurbetonenden Sachen’ vor ihm auftauchen und dieser Gedanke ließ sein Herz höher schlagen. Plötzlich verstummte das rauschen des Wassers und er starrte die Wand in Richtung der Duschen verwirrt an. Schon fertig? Er persönlich konnte immer Stunden unter der Dusche verbringen, wenn er die Zeit dazu hatte. Oder beeilte sich der Kleine nun doch um ihn nicht zu lange warten zu lassen? Na, er würde es ja gleich sehen. Aber zuerst hieß es warten. Also schlenderte er noch etwas in der Gegend rum, eher sich die Tür von den Duschen öffnete. Neugierig drehte sich Sasuke zu dem Kleinen um, welcher peinlich berührt an seinem Ärmellosen Shirt rumzupfte. Der schwarzhaarige starrte den Blonden für den Bruchteil einer Sekunde geradezu an und verdankte es nur seiner endlosen Selbstbeherrschung, dass er kein Nasenbluten bekam und den Blick abwenden konnte. Was ihm gerade dargeboten wurde, sprengte gerade seine gesamte Vorstellungskraft. Die nun wirklich als Blond zu identifizierenden Haare passten perfekt zu den strahlendblauen Augen des Kleinen und unter den eng anliegenden Klamotten kam seine zierliche Statur erst richtig zur Geltung. Hatte er schon erwähnt, dass alles irgendwie ziemlich eng anlag? Sein Herz begann verdächtig schnell zu schlagen und er konnte die Röte in seinem Gesicht förmlich spüren. Er schluckte. Nicht darüber nachdenken! Denk nicht daran! „S-Steht dir gut…“, stotterte er sich zusammen und sah peinlich berührt zur Seite. Hoffentlich nahm der Kleine das Kompliment nicht falsch auf. Doch dies schien zu seinem Glück nicht der Fall zu sein, denn er lief bei diesen Worten nun ebenfalls knallrot an. „D-Danke…“, nuschelte er verlegen. Vorsichtig schielte der junge Uchiha zu dem Blonden. Wenn der Kleine rot wurde und so verlegen guckt, dann war er gleich noch niedlicher. „Na ja. D-Dann gehen wir mal weiter, nech?“ Naruto nickte. Verlegen schielte er zu seinem Meister rüber. Dann tapste er langsam zu diesem hinüber. Sasuke wollte gerade fragen, was denn los sei doch in diesem Moment klammerte sich der Kleinere schon schüchtern an Sasukes Arm. Sasuke blinzelte verwirrt und blickte, nun erst recht rot werdend, zu dem Kleinen runter. Dieser haftete seinen Blick stur auf den Boden. Als ob die weißen Fliesen im weißen Bad so interessant wären. Unsicher sah er Naruto an, auch wenn dieser seinen Blick nicht erwiderte. Wie sollte er nun reagieren? Was wäre, wenn sein Kleiner ihn nur testete? Vorsichtig hob er die Hand und wuschelte ihm durch die Haare. Diesmal waren die Haare des Blonden auch nicht so verklebt und dreckig. Sie waren einfach nur, wie Sasuke fand, unglaublich seidig und sie schimmerten im Licht der Lampen. Seinen Lippen entfuhr ein schwerer Seufzer, als er sich vorstellte wie sie wohl in der Nacht bei Mondschein schimmern würden. Aber so weit weg vom Himmel würde er das wohl niemals zu sehen bekommen. Aber schon allein die Vorstellung war wunderschön. Naruto hatte seinen Kopf inzwischen wieder gehoben und blinzelte Sasuke leicht fragend an. Dieser konnte nur überglücklich lächeln und ihm weiter durch die Haare streicheln. Dem Kleinen schien es nichts auszumachen. Im Gegenteil. Er hatte sogar das leichte Gefühl ihm würde es gefallen. „So, jetzt müssen wir aber wirklich, sonst kommen wir morgen früh nicht aus dem Bett.“, flötete er fröhlich und zog den Blonden mit sich. Wieder auf dem Gang angekommen sah er sich erstmal prüfend um. Beide Wege zwischen denen sie nun wählen mussten sahen gleich aus. Frustriert seufzte er und drehte sich mit Naruto im Arm um 180 Grad, so dass er direkt auf die Tür starren konnte, aus der sie gerade gekommen waren. „Wir sind doch von dort gekommen, oder?“, fragte Sasuke unsicher. Auch Naruto sah sich verwirrt um. „I-Ich glaube schon…“ „Na okay. Dann gehen wir jetzt einfach mal los und hoffen dass wir ankommen. 50 % Trefferwahrscheinlichkeit haben wir ja.“, nuschelte der Uchiha. „Und was ist, wenn wir falsch liegen?“ Sasuke schwieg und dachte er nach. „Hm… Wenn wir in die falsche Richtung laufen finden wir unter Umständen nicht mehr zurück… Als Alternaive könnten wir zwei im Bad übernachten.“, kicherte er. „Da mach dir mal keinen Kopf drum. Wir finden da schon noch hin!“ Naruto lächelte seinen Meister einfach nur lieb an und sie liefen los. Diese gleich aussehenden Gänge nervten Sasuke langsam. Es war als würde es nichts anderes geben als Gänge, Gänge, dann und wann mal ein Zimmer, Gänge und – er wagte nicht seinen Augen zu trauen - hier war noch ein Bad! Allerdings stand da groß ‚Privat’ drauf und neben diesem Bad war eine Tür, die anders als die anderen nicht nur metallisch aussah sondern noch ein Touch Gold beinhaltete. Vielleicht so ein Zwischending zwischen dem Silver und dem Gold Status? Er sollte morgen einmal Itachi gründlich befragen. Wo er gerade bei Itachi war, der bekam noch den versprochenen Lolli von ihm. Daran musste er denken. Unbedingt! Und außerdem musste er sich noch welche als ‚Notreserve’ einstecken. Man kann ja nie wissen wann man Itachi mal wieder überreden, beziehungsweise erpressen musste. Itachi hat nämlich, auch wenn man es auf dem ersten Blick nicht glauben konnte, extreme Stimmungsschwankungen! Und dagegen gab es halt nur das eine Mittel: Lollis. Oder Zuckerstangen vom Schützenfest, aber er bezweifelte, dass es die hier unten gab. Und selbst wenn es welche gegeben hätte, nach Itachis Ankunft wären alle innerhalb von 1 Woche weg gewesen. Noch einmal starrte der Uchiha auf seine Karte. B88. Er seufzte und sah sich die Nummern der Zimmer an, an denen sie vorbei schritten. B45 war auf einem von ihnen zu lesen. Also konnten sie nicht mehr so irrsinnig weit von ihrem Zimmer entfernt sein. Na, dass war doch schon einmal etwas wert. Zumindest liefen sie in die richtige Richtung. Gut zu wissen, denn Sasuke war wirklich todmüde und diese immer gleich aussehenden Gänge schläferten ihn nur noch immer mehr ein. Er fing förmlich an die Türen und Schritte bis zu ihrem Zimmer zu zählen. Aber dann endlich, endlich standen sie vor der Tür mit der Aufschrift B88! „S-Sind wir hier richtig, Master?“, fragte der Blonde nervös. „Na ja… Wo B88 drauf steht, ist bestimmt auch B88 drin…“ „Master… Ich dachte B88 wäre eine Zimmernummer…“, bemerkte der Kleine schüchtern. „Naru… Vergiss es.“, kicherte der Schwarzhaarige und zog seine Karte durch den Türschlitz. Das Schloss klackte und die Tür sprang ganz von alleine auf. Perplex standen die beiden vor ihrem Zimmer. „Das ist grusselig…“, nuschelte der Kleine. „Äh… Wie war das noch mal mit dem ‚Im Bad übernachten’?“, winselte er und versteckte sich hinter seinem Master. Sasuke sah zu dem Kleinen runter, der ihn mit großen Kulleraugen ansah die sich leicht mit salziger Flüssigkeit füllten. Der Schwarzhaarige schluckte und war wirklich drauf und dran umzudrehen, wenn ihm nicht plötzlich eingefallen wäre, dass es keinen Grund zur Besorgnis gab. Vermutlich war so was hier unten normal. Auch die große Flügeltür zur großen Halle hatte sich automatisch geöffnet. „Ich denke es gibt keinen Grund Angst zu haben.“ Führsorglich nahm er den Kleinen in die Arme und versuchte ihn zu beruhigen. Glaubte er etwa wirklich an Geister? Irgendwie fand Sasuke den Gedanken niedlich und es war auch gar nicht so abwegig. Schließlich hatte er sein Gedächtnis verloren und musste alles neu lernen. Fast schon panisch klammerte sich der Kleine an ihn und vergrub sein Gesicht in sein Shirt. Der Uchiha schluckte und wurde purpurrot. Sein Herz begann wieder wie wild zu schlagen. Das war so gemein! So unglaublich gemein! Wieso hatte er sich so heftig in den Kleinen verknallt? Es kostete ihm sehr, sehr viel Kraft nicht gleich über ihn her zu fallen. Nein, dass durfte er nicht. Der Kleine würde ihm das sehr übel nehmen und er wollte ich ja nicht verletzten. Liebevoll streichelte er dem Kleinen durch die weichen Haare. „Gehen wir nun in unser Zimmer?“, flüsterte er unbewusst und musste plötzlich daran denken, wie zweideutig das klang. Er schluckte. Hoffentlich bemerkte der Kleine das nicht. Irgendwie schaltete sein Körper im Moment schneller als sein Verstand! Wenn das so weiter gehen wird, ist der Kleine bald nicht mehr sicher, am wenigstens seine Jungfräulichkeit. Wo seine Gedanken gerade so schön in diese eine Richtung gingen. War der Kleine überhaupt noch Jungfrau? Vielleicht hatte ihn ja jemand vergewaltigt? Wehe, der Kerl wird ihre Begegnung nicht überleben. For sure. Arschloch! Seinem Naru einfach die Unschuld zu stehlen. Aber war er nun noch Jungfrau oder nicht? Gab es überhaupt so einen Arschloch oder machte er aus einer Mücke einen Elefanten? Anderes Thema: Was für ein Sternzeichen hatte er? Waaaaaaah! Sasuke Uchiha, so wirst du früher oder später an gedanklicher Überanstrengung sterben! Wie kann man sich so viele Fragen auf einmal stellen? Könnte man seine Gehirnaktivität jetzt messen, würde er einen Weltrekord aufstellen. Aber während der Krieges und auf einem geheimen Stützpunkt… Eher unwahrscheinlich. Aber andererseits… Da! Er dachte schon wieder über irgendwelchen Mist nach. Energisch schüttelte er den Kopf. Hör auf zu denken! Das kann sich ja keiner antun. Als ob jemand seine Gedanken lesen könnte. Nein, er wird jetzt nicht darüber nachdenken, nein. Er wird jetzt mit seinem Schatz, der ihn schon verwirrt ansah, in sein Zimmer gehen und schlafen. Nein, nicht zusammen. Getrennt! „Master?“, fragte der Kleine besorgt. „Äh… Ja, war was?“ Verlegen lächelte der schwarzhaarige. „S-Sie wirkten so weggetreten. Ha-Haben Sie Kummer?“, fragte Naruto weiter und sah extrem besorgt aus. Wie niedlich, dachte Sasuke. Der Kleine machte sich richtig Sorgen um ihn! Am liebsten würde er den Kleinen jetzt küssen, aber Thema hatte er heute schon und er wollte sich vorerst nicht weiter damit aus einander setzen. Er musste sich halt zusammen nehmen. „Nein, habe ich nicht. War nur in Gedanken.“, erklärte er und schob Naruto mit in die kleine Wohnung. Und die war wirklich klein. Nur ein Gemeinschaftsraum, der knapp Platz für 6 Personen ließ. Mittendrin eine Küchenzeile. Alles sah ziemlich zusammengewürfelt aus. Als wenn alles, was man nicht mehr brauchen konnte, hier rein kommen würde. Dementsprechend ungemütlich war es in diesem Raum auch. Insgeheim hoffte er, dass ihr Zimmer besser eingerichtet war. Gemütlicher. Man kann ja nie wissen, was in dem Zimmer so passieren könnte. Verträumt starrte er vor sich hin und versuchte seine Fantasie im Zaum zu halten. Nur nicht den Kleinen ansehen, sonst bestand die Gefahr, dass er entweder sabbern musste, Nasenbluten bekam oder sich nicht mehr zurückhalten konnte. Also sah er sich stattdessen weiter um, während seinem Kleinen die Augen fast aus den Höhlen fielen. Für ihn musste das hier der reinste Luxus sein. Der Uchiha fand die Tür mit der Aufschrift seines Namens sofort unter den 5 anderen, die dort waren. „Du, Naruto. Ziehst du dich zuerst um, oder soll ich?“, fragte er und deutete auf seine Zimmertür. Naruto brauchte etwas um zu verstehen, was er gerade gefragt wurde. „Äh… Ja, ich denke Sie ziehen sich mal als erstes um. Oder gibt es bestimmte Regeln, von denen ich noch nichts weiß?“ Sasuke dachte einen Moment lang nach. „Wenn es eine solche Regel gibt, dann bin ich genauso schlau wie du. Also mach du mal zuerst, ich guck mich hier noch ein bisschen um.“ Vorsichtig nickte der Kleine, lief zu ihrem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Der Uchiha setzte sich unterdessen auf einen der wenigen Sessel im Raum. Dies war also sein erster Abend auf der AL und er wusste, wenn die anderen Tage hier so anstrengend werden würden wie dieser, würde er innerhalb kürzester Zeit aussehen wie Orochimaru, dessen war er sich sicher. Der Gedanke gefiel ihm nicht sonderlich. Blasses, fast weißes Gesicht. Lila Augenränder. Schmierige Haare. Er schüttelte sich. Nein, so wollt er nicht aussehen. Und was Itachi wohl sagen würde? Ach ja. Der gute alte Itachi. Er wird schon dafür sorgen, dass er nicht so wird wie Mister Schlange. Was Hygiene anging war er nämlich immer sehr genau. Vor allem, wenn es sich um seinen kleinen Bruder handelte. Irgendwie hatte Itachi wohl eine Art Vaterinstinkt für ihn entwickelt. Nicht das es ihn sonderlich stören würde, es war nur etwas seltsam für den sonst so hyperaktiven Itachi. Normalerweise konnte man Itachi wirklich mehr mit einem jungen, rumhetzenden Grauhaardackel vergleichen als mit einem Vater. Wie gesagt. Normalerweise. Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel. Das ist allgemein bekannt. Dann vernahm er das leise Knacken einer Tür. „Äh… Master sie können sich nun umziehen gehen…“, nuschelte Naruto. Nervös drehte sich der junge Uchiha um und war erleichtert als er sah, dass wenigstens der Pyjama nicht eng anlag. Er war sogar ziemlich weit. Allerdings sah der Kleine dadurch auch nur noch süßer aus. Sasuke versuchte zum zigsten Mal an diesem Abend die Fassung zu bewahren. „Okay, dann mach ich mich auch mal auf die Socken, damit wir endlich schlafen können.“ Mit diesen Worten erhob er sich von der relativ harten Couch und wuschelte seinem Blondschopf noch mal kurz durch die Haare, ehe er sich in sein Zimmer begab und die Tür sorgfältig hinter sich schloss. Müde sah er sich im Zimmer um. Fassen wir zusammen. 3 Doppelbetten, 3 Schränke, 2 Wolldecken um die man sich wahrscheinlich kloppen musste, eine undekorative Kunstpflanze in der Ecke, ein grelles orange-rot als Bettbezug und grau-blaue Vorhänge, die ihn stark an Heizungsrohre erinnerten. Ob ihm das Zimmer gefiel? Ganz klar, nein! Kellertief seufzend entledigte er sich seiner Sachen, legte sie sorgfältig über einen Stuhl, dem einzigen wohlgemerkt, und zog sich seinen Pyjama an. Was für ein Glück, dass seine Sachen bereits reingestellt wurden, mal abgesehen von den Handtücher und den anderen Sachen, die im Bad gelandet waren. Gähnend schlurfte er zur Tür und wollte sie gerade öffnen, als er sah, dass diese total voll geschrieben war. Es war eine Preisliste. Wenn man das Bett beschädigte musste man 100 $ zahlen, bei kaputter Glühlampe 5$ und so weiter. Bei Beschädigung der Toilette war eine Zahlung von 350 $ fällig. Stirn runzelnd sah er sich in dem kleinen Zimmer um. Welche Toilette? Genervt starre er die Tür an. Weiter unten waren ein paar Regeln aufgeführt oder sollte er besser sagen, dass die Tür mit dem Regeln tapeziert wurde? Bis in den kleinsten Winkel der Tür waren Regeln zu lesen. Er hatte nicht sonderlich viel Lust sich das anzutun, dennoch las er sich die ersten 13 Regeln durch, was auch eine kluge Entscheidung war. „Sklaven haben in einem Futon und nicht auf Augenhöhe mit seinem Meister zu schlafen.“, stand da als zehntes Gebot für eine geordnete Gemeinschaft. Sasuke wagte zwar zu bezweifeln, dass die hier Kameras eingebaut hatten, dennoch, sicher war sicher. Zumindest vorerst war höchste Vorsicht geboten. Dann öffnete er doch noch die Tür um Naruto rein zu lassen. Den Rest der Regeln konnte er sich auch noch morgen durchlesen, jetzt war er zu müde um die kleine Schrift lesen zu können. „Du kannst jetzt reinkommen.“, sagte er an den Kleinen gewandt. Dieser drehte sich auch sofort zu Sasuke um und lief ins Zimmer. „Du wirst wohl heute vorerst auf einem Futon schlafen müssen. Das steht da an der Tür. Bei den Regeln. Morgen frage ich nach ob das auch wirklich überprüft wird, dann können wir überlegen dich in einem Bett schlafen zu lassen. Aber zuerst darf ich nichts falsches machen.“ Naruto starrte die Tür perplex an. „Das hab ich gar nicht gesehen.“, stellte er nüchtern fest. Wie jetzt, dachte Sasuke still bei sich. Die ganze Tür ist voll geschrieben und der Kleine merkt das nicht? Vielleicht hat ihn das Leben in Gefangenschaft doch schlimmer mitgenommen, als es den Anschein hatte. Schulterzucken lief er zum Schrank hinüber und kramte einen Futon heraus, welchen er auch sogleich auf dem Boden neben seinem Bett ausbreitete. Noch schnell das Kopfkissen aufschütteln und fertig war das Bett. „Ist das so okay für dich?“, fragte Sasuke noch mal nach. Der Kleine nickte eifrig. „Natürlich. Ist mal was anderes als alte Obstkisten, die unter einem zusammenbrechen.“ „Stimmt.“, murmelte Sasuke. „Das hier ist wirklich etwas vollkommen anderes.“ Müde legte er sich unter seine Bettdecke. Zumindest warm war das Bett, dass musste man dem Zimmer lassen und angenehm temperiert war es auch. Er stellte nur noch eben schnell den bereitgestellten Wecker neben sich auf 6 Uhr 30 morgens ein, während der Blonde es sich in seinem Futon gemütlich machte, was hieß, dass er sich wie eine Katze zusammen rollte. Sasuke lächelte bei dem Anblick und ließ es sich nicht nehmen den Kleinen beim Einschlafen noch etwas zu beobachten. Sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig, seine Augen waren geschlossen, der Mund einen Spalt breit geöffnet. Sasuke schluckte und beugte sich etwas weiter vor um den Kleinen genauer betrachten zu können. Er sah so niedlich und unschuldig aus, wie er da schlief. War es nicht eine Sünde ihn zu begehren? Irgendwie schon, doch ändern konnte und wollte Sasuke seine Gefühle nicht. Behutsam hob er die Hand und streichelte Naruto ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Wenn du nur wüsstest, was du da mit mir anstellst…“, flüstere Sasuke dem Kleinen leise zu. Doch dieser antwortete nicht, denn er schlief schon tief und fest. Doch wenn man genauer hinsah konnte man sehen, wie seine Mundwinkel beim Klang von Sasukes Stimme leicht nach oben zuckten. Doch das sah niemand. Nicht einmal Sasuke, der wenige Momente danach das Licht löschte und mit dem Bild des Kleinen vor den Augen einschlief. Es war dunkel. Es war kalt. Der Wecker zeigte an, dass er stolze 2 Stunden geschlafen hatte. Welch unendliche Wohltat. Genervt richtete Sasuke sich auf. Was zur Hölle war das? Wieso war es so verdammt eisig? Eben war es doch noch angenehm warm. Seufzend tastete er im Dunkeln nach dem Schalter, betätigte diesen und hielt sich geblendet von dem hellen Licht eine Hand vor die Augen. Dann setzte er sich auf. Es war verflucht kalt. Auch Naruto neben ihm schien das zu merken, denn er öffnete langsam die verschlafenen Augen, blinzelte und sah zu Sasuke hoch, der den Kleinen musterte. „Master… Wieso sind Sie wach? Müssen wir schon aufstehen? Und warum ist es so verdammt kalt hier drin?“, nuschelte der Kleine und rieb sich verschlafen die Augen. Sasuke kratze sich am Hinterkopf und gähnte. „Wie kannst du so spät in der Nacht noch solch komplizierte Fragen stellen?“, murrte er. „Kompliziert?“, fragte der Kleine daraufhin nur, kuschelte sich in seine Decke ein und zitterte leicht. „Ich weiß auch nicht, was hier los ist…“, erklärte Sasuke. „Ich weiß nur das es scheißkalt ist und ich meinen Wintermantel zu Hause liegen gelassen habe, vom Schlitten ganz zu schweigen.“ Genervt sah er sich um. Gab es in diesem Zimmer kein Hinweisschild, was man zu tun hatte, wenn die Temperatur rapide sank? Nein? Sauerei! Einen Moment später klingelte das Telefon neben Sasuke und er fuhr aus seinen Gedanken hoch. Moment einmal. Telefon? Er hatte ein Telefon in seinem Zimmer und hatte es nicht bemerkt? Er brauchte unbedingt Schlaf, dass stand fest. Er hob den Hörer ab. „Uchiha, Sasuke. Trainer des Junior Special Comando Teams.“, meldete er sich mit fester Stimme und versuchte das klappern seiner Zähne zu unterdrücken. „Sasuke! Gut das ich dich erreiche!“, kreischte die Stimme Itachis am anderen Ende der Leitung so das Sasuke den Hörer einen Meter von seinem Ohr weg halten musste. „Geht es dir gut? Frierst du nicht zu sehr. Ach, doofe Frage, klar wirst du frieren, wir bibbern uns hier alle was zu recht…“, nuschelte er, nur etwas leiser und so nah Sasuke den Hörer wieder an Ohr. „Oh, Itachi. Du bist es. Weißt du was los ist?“, fragte der junge Uchiha nach. „Klar. Die Heizung ist ausgefallen. Kein Heizöl mehr oder so. Die haben Verspätung. Es ist nicht leicht soviel Öl unbemerkt von A nach B transportieren zu können, nein, dass ist es nicht. Jedenfalls sitzen wir deshalb nun im Kalten. Tut mir echt wahnsinnig leid, dass dein erster Tag so verlaufen muss.“ „Meine erste Nacht, Itachi, meine erste Nacht.“, korrigierte Sasuke, der auf der Stelle hin und her wippte um sich etwas warm zu bekommen. „Okay, deine erste Nacht. Was macht denn dein Engel so? Außer frieren versteht sich.“ „Versuchen sich warm zu halten?“, stellte Sasuke als Gegenfrage. „Das ist doch jetzt deine Chance, Sasuke. Ich seit alleine, es ist arschkalt und jeder von euch verströmt circa 36° Körperwärme, du verstehst?“ Sasuke lief auf Kommando rot an. Danke Itachi. Du verstehst es echt den Widerstand eines Menschen innerhalb einer Sekunde auf 0 zu bringen. „Itachi, ich würde ja, aber auf der Tür steht, dass ich das nicht darf.“ Itachi kicherte. „Ja, die Türen sind eine Sache für sich. Ist auch nicht so ganz mein Geschmack.“ „Überprüfen die denn ob ich diesen gewissen Punkt einhalte?“, nuschelte Sasuke in den Hörer. Itachi kicherte. „Wie denn? Du bist lustig. Sollen sie überall Kameras eingebaut haben?“, prustete er los. „So was ähnliches dachte ich, ja.“, gestand Sasuke und kam sich in diesem Moment einfach nur unendlich albern vor. „Sei unbesorgt. Die Kontrolleure kommen einmal pro Woche. Aber nie nachts. Du kannst also in Ruhe mit deinem Schatz schmusen. Warte mal kurz.“ Itachi nahm den Hörer vom Ohr und fing an mit jemandem zu sprechen. „Was ist Fischi? Wie, mit wem ich rede? Mit meinem Bruder, dass ist schließlich mein gutes Recht oder? Du kannst dich später erkunden, ob deine Fische tiefgekühlt sind. Nein, ich glaube nicht, dass sie erfroren sind. Ehrlich nicht. Nein und wenn doch dann hat sich das Thema, was wir morgen essen auch endlich erledigt. Kisa, du nervst. Lass mich doch einfach einmal in Ruhe telefonieren. Wie ich telefoniere schon soviel wie ein Mädchen? Was weißt du denn schon davon? Kisa? Willst du das etwa ausdiskutieren?“ Dann waren ein paar dumpfe Schläge zu hören, als wenn Itachi mit einem Baseballschläger gegen einen Schrank tippen würde. Endlich kehrte am Ende der Leitung Ruhe ein. „So, da bin ich wieder.“, flötete Itachi. „Mit wem hast du denn geredet, wenn ich fragen darf?“ „Mit Kisame. Meinem Partner. Der gluckst hier nun die ganze Zeit bei mir rum, weil ich einen Kamin habe. Ach ja, sein Goldilein ist auch mit von der Party. Sein heiß geliebtes Goldfischchen.“, säuselte Itachi vor sich hin. „Übrigens schuldigst du mir noch einen Lolli.“ Hinter Itachi erklang konnte man ein Wimmern vernehmen: „Ich will auch.“ Sasuke nahm an, dass das Kisame gewesen sein muss. „Hab ich nicht vergessen, keine Sorge. Liegt schon bereit und wartet darauf von dir gegessen zu werden.“ „Hast du was dagegen, wenn ich jetzt vorbeikomme?“, kam es prompt vom anderen Ende des Telefons. „Ja.“, entgegnete der junge Uchiha streng. Tiefes Seufzen seitens Itachi war die Antwort. „Na, ich will dann mal wieder auflegen. Es ist spät und ich bin bestimmt schon am Bett angefroren.“, klagte Sasuke. „Quatsch, du willst nur mit deinem Kleinen kuscheln und schiebst mich nun einfach ab.“, schmollte Itachi. „Ita, wir reden morgen darüber. Holst du mich dann hier ab? Ja? Danke! Bist ein Engel.“ Schnell legte Sasuke auf, damit Itachi nicht widersprechen konnte. Dann sprang er aus dem Bett, ging zu seinen Sachen hinüber und kramte zwei einigermaßen dicke Pullover heraus. Einen davon reichte er Naruto. „Damit du nicht so frierst. Es dauert scheinbar noch etwas, bis es wieder warm wird.“, erklärte er dem Kleinen und zog sich fix seinen Pullover über. Verflixt war das kalt. Itachi hatte es echt gut einen Kamin zu haben. Verdammt gut sogar. Auch Naruto hatte sich inzwischen den Pullover angezogen, doch zu helfen schien er auch ihm nicht so wirklich. Besorg setzte sich Sasuke neben ihn. „Ist dir noch sehr kalt?“ Der Angesprochene nickte leicht. „Na, dann müssen wir uns was ausdenken…“, nuschelte Sasuke und wuschelte den Kleinen noch kurz durch die Haare, ehe er aufstand und 3 Decken zusammensammelte. Alle waren relativ dünn. Dann stapelte er alle auf sein Bett, hob Naruto von seinem Futon hoch und legte ihn nun auf sein Bett. Verwirrt blinzelte er seinen Meister an und vergaß für einen Moment das Zittern. „Äh… Was machen sie da?“, fragte er kleinlaut. Sasuke blickte verlegen zur Seite. „Weißt du, ich dachte bevor wir erfrieren teilen wir uns besser ein Bett… Wenn du verstehst.“ Nein, der Kleine verstand das nicht, sagte jedoch nichts weiter da er merkte, dass es seinem Meister scheinbar ziemlich peinlich war. Also nickte er einfach nur. Sasuke lächelte dankbar und wuschelte ihm wieder durch die Haare. Er liebte diese samtweichen Haare. Vorsichtig legte er sich neben Naruto und deckte sie beide zu. Der Kleine legte sich auf die Seite und sah seinen Meister unsicher an. Auch Sasuke drehte seinen Kopf dem Blonden zu, welcher ihn immer noch unentwegt ansah. Langsam rutschte Sasuke näher an ihn ran und kam somit auch dem Gesicht des Kleinen immer näher. Naruto sah Sasuke direkt in die Augen. Sasuke schluckte leicht. So nah war er noch nie bei dem Kleinen. Sein Herz schlug ganz schön heftig gegen seinen Brustkorb, fast so als wollte es herausspringen. Automatisch hob er die Hand und fing an dem Kleinen über die Wange zu streicheln. Dieser lief auch wie auf Kommando knallrot an und senkte den Blick etwas. Dennoch schien es ihm nicht unangenehm zu sein, oder irrte er sich da? Jedenfalls gab er keinen Widerspruch oder rückte von ihm ab. Sanft fasste er den Kleinen am Kinn und zwang ihn so seinen Kopf wieder zu heben und ihn anzusehen. Seine blauen Augen sahen ihn fragend und unsicher an. Beruhigend streichelte Sasuke durch seine Haare, beugte sich etwas über ihn. Er wusste, dass er das nicht durfte, aber wer konnte in so einer Situation schon widerstehen? Im fehlte es jedenfalls im Moment eindeutig an Willenskraft. Nur einmal. Ganz kurz. Nur ein kleiner Kuss. Das war doch nicht zuviel verlangt, oder? Immer näher kamen sich ihre Lippen. Er konnte den Atem des Kleinen auf seiner Haut fühlen. In seinem Hinterkopf trat sein bereits verloren geglaubter Verstand wieder in Kraft. Wenn er das jetzt tun würde, würde er das Vertrauen des Kleinen für immer verlieren. Schon gleich am ersten Tag. Für immer. War es das Risiko wert? Nein, dass war es natürlich nicht! Im letzten Moment bremste er ab und beschränkte sich darauf, dem Kleinen einen kleinen, federleichten Kuss auf die Stirn zu geben. „Schlaf gut, okay?“ Der Blonde nickte, immer noch leicht verwirrt über die Atmosphäre, die bis vor ein paar Sekunden noch geherrscht hatte. Dann kuschelte er sich unter die Bettdecke und schloss die Augen. Versuchte zu schlafen. Bei Sasuke war nicht an Schlaf zu denken. Noch lange nicht. In seinem Kopf spuckten tausende und abertausende von Fragen herum außerdem lag sein Naruto direkt neben ihm. Selig lächelnd. Sanft. Zerbrechlich. Er konnte den Blick einfach nicht von dem Kleinen nehmen und so träumte er vor sich hin und lag wach neben ihm. Über ihn wachend. Lächelnd. Bis auch ihn in den frühen Morgenstunden die Müdigkeit übermahnte. Entsetzliches Piepen weckte Sasuke am nächsten Morgen. Genervt drehte er sich um und stellte den nervtötenden Wecker ab. Er hasste es geweckt zu werden, doch am Schlimmsten war es immer noch, von dem Gepiepe eines Weckers geweckt zu werden. Todmüde setzte er sich auf. Er spürte die Müdigkeit in jeder einzelnen Faser seines Körpers. Selber Schuld! Wieso schlug er sich auch die ganze Nacht um die Ohren? Als ob er es freiwillig getan hätte. Daran sind alleine seine Gefühle schuld! Er seufze. Half jetzt alles nicht. Er musste sich fix umziehen, sonst steht Itachi vor verschlossener Tür und dieser hatte die Angewohnheit immer über überall zu Früh zu kommen. Wie viele Angewohnheiten hatte sein Bruder eigentlich? Wenigstens mehr als der Durchschnitt, dass stand fest. Und schon sauste er durchs Zimmer und suchte sich seine Klamotten zusammen. Er musste unbedingt daran denken, die heute noch mal in seinen Schrank einzusortieren. Wo kamen eigentlich die Klamotten von Naruto hin? Er sollte vielleicht die Tür einstecken und die Regeln in seiner Kakaopause lesen. Moment. Tür einstecken? Kakaopause? Er wird heute zum Frühstück einen sehr starken Kaffee trinken müssen. Mit viel Zucker um den Geschmack erträglicher zu machen. Dann drehte er sich zu seinem kleinen Schützling um, der ebenfalls noch sehr müde aussehend im Bett lag und Sasuke beobachtete. „Morgen Naruto!“, flötete Sasuke und versuchte einen einigermaßen wachen und motivierten Eindruck zu hinterlassen. Ein großer Pott Kaffee zum Frühstück, dachte er bei sich. „Morgen…“, nuschelte dieser verschlafen zurück und setzte sich mit viel Müh und Not auf. Dann begann er sich zu strecken um die Müdigkeit aus seinem Körper zu verbannen und sich für das Aufstehen bereit zu machen. „Die Heizung läuft wieder…“, stellte Naruto nüchtern fest und entledigte sich dem dicken Pullover. Sasuke nickte. Das war ihm so früh am Morgen noch gar nicht aufgefallen. „Nur damit du es weißt. Itachi wird uns gleich abholen und uns alles zeigen, damit wir uns in Zukunft auch alleine zurechtfinden können.“ Naruto guckte verwirrt und versuchte seine blonden zu allen Seiten abstehenden Haare mit der Hand zu glätten. Der junge Uchiha musste bei dem Anblick leicht schmunzeln. „War Itachi nicht ihre Mutter?“ „Mein großer Bruder…“, murmelte Sasuke verlegen. „Er hat mich nur als Scherz als seine Mutter bezeichnet.“ Naruto nickte abwesend und starrte scheinbar sehr angestrengt nachdenkend vor sich hin. Woran der Kleine wohl gerade dachte? Gähnend wandte er sich wieder seinen Sachen zu. Es war ihm zwar schon etwas peinlich, aber die Zeit war ziemlich knapp also beschloss er sich einfach hier umzuziehen. Der Kleine war eh in Gedanken und bekam nichts mit. Hinter sich hörte er etwas auf Bett plumpsen, was mit großer Wahrscheinlichkeit Naruto war, der sich nun doch wieder hingelegt hatte. Man wird ja wohl noch träumen dürfen, dachte er und seufzte innerlich während er begann sich seines Pyjamas zu entledigen. Blitzschnell zog er sich seine Sachen an und durchwühlte seine Tasche nach seiner Haarbürste, welcher er natürlich nicht fand. Stattdessen fand der die Anti-Augenring Creme wieder, die er mal zum Gag für Itachi gekauft hatte. Heute wäre so ein Tag an dem er überlegen konnte, ob er sich die selber antun sollte, entschied sich aber nach 2 Sekunden Bedenkzeit dagegen. Was er wirklich brauchte war seine verflixte Haarbürste! Also suchte er weiter und es glich der Suche nach der berüchtigten Nadel im Heuhaufen. Nur das die Nadel etwas größer war und unter einem Berg Klamotten begraben lag. Dennoch fand er die Nadel, nein, die Haarbürste relativ schnell. Schnell noch einen Blick in den Spiegel, Haare richten und schon war er eigentlich fertig. Schon etwas wacher drehte er sich zu Naruto um, der sein Gesicht unter der Bettdecke versteckte. Neugierig kam er näher und piekste seinen kleinen Sonnenschein einfach mal, was auch gleich mit einem erschrockenen Aufquieken beantwortet wurde. Sasuke kicherte. „Was machst du da unten denn? Schlafen geht jetzt nicht mehr. Wir müssen gleich los.“ Verlegendes Murmeln. Dann streckte Naruto seinen Kopf unter der Bettdecke hervor. „Ich weiß…“, nuschelte er und schielte zur Seite. Sasuke legte den Kopf schief und sah sich den Kleinen genauer an. „Kann es sein das du irgendwie röter bist als sonst? Wirst du mir etwa krank?“, besorgt legte er dem Kleinen eine Hand auf die Stirn und wanderte dann weiter bis zu seiner Wange, wo sie dann zur Ruhe kam. Sofort lief der Kleine hochrot an und schüttelte wild den Kopf. „Hast auch kein Fieber soweit ich das beurteilen kann also glaub ich dir das mal einfach so.“, lächelte er, beugte sich leicht vor und gab Naruto einen kleinen Kuss auf die Stirn, welcher nun schon fast rot leuchtete. Seufzend löste er sich wieder von dem Kleinen. So ein kleines, flüchtiges Guten Morgen Küsschen war doch noch okay. Obwohl er sich selber eingestehen musste, dass er es sehr lang herausgezogen und genossen hatte. Aber mehr war im Moment noch nicht möglich und der Gedanke versetzte ihm ein Stich ins Herz. Etwas zu begehren, was man wahrscheinlich nie bekommen würde, dass schmerzte. Es schmerzte sehr. „Ich geh schon mal raus, damit du dich in Ruhe fertig machen kannst, okay? Vielleicht finde ich den Regelsalat von der Tür ja noch irgendwo anderes niedergeschrieben. Wäre zumindest praktisch.“ Er schenkte dem Kleinen noch kurz ein Lächeln und war darauf auch gleich durch die Tür nach draußen verschwunden, wo er sich auf die verzweifelte Suche nach einem Gesetzbuch oder ähnlichem machte. Nichts von alledem fand er. Nicht mal eine Bibel, die es sonst auch in jedem noch so schlechtem Hotel gab. Dafür fand er 2 Mäuselöcher und einen kaputten Wasserkocher. Welch wunderbare Ausbeute. Er wollte es sich gerade in einem der großen Sessel gemütlich machen, als es an der Tür klopfte. Schwer seufzend erhob er sich wieder und öffnete die Tür hinter der ein hyperaktives, schon am frühen Morgen gut gelauntes Ita zum Vorschein kam. „Guten Morgen, Brüderchen! Hast du gut geschlafen?“, flötete er. „Nein, habe ich nicht… Es war arschkalt.“, grummelte Sasuke genervt. Den wahren Grund, weshalb er nicht schlafen könnte, ließ er dezent bei Seite. „Ja, ich hab es da besser gehabt. Ich hatte ein wunderschönes, warmes Kaminfeuer und einen Kisame, der mein Bad während seiner Planschaktionen überschwemmt hat.“, grummelte sein älterer Bruder. „Kisame planscht?“, fragte Sasuke irritiert nach. Kisame war doch Itachis Partner, oder? Demnach musste er ein Erwachsener sein, vermutlich um die 25 oder 30. So jemand kommt doch nicht mitten in der Nacht zu Itachi, nur um bei dem in der Wanne zu planschen. „Sasuke, frag ein anderes Mal.“, seufzte Itachi leicht angenervt. „Lass uns lieber gehen, sonst gibt es nichts mehr zum Frühstücken.“ „Gibt es hier auch Kaffee?“, fragte Sasuke prompt nach. Kaffee. Er brauchte Kaffee! „Klar. 10 verschiedene Sorten so stark zubereitet wie man es gerade nötig hat.“, antwortete Itachi gelangweilt. „Ich möchte jetzt los, Sasuke!“ Nun selber leicht angenervt machte Sasuke auf dem Absatz kehrt und tappst rüber zu seinem Zimmer. Leicht klopfte er an die Tür. „Naruto? Bist du fertig?“, fragte er. Keine Sekunde später kam der Angesprochene aus dem Zimmer gestolpert. „Entschuldigen sie! I-Ich war in Gedanken und habe die Zeit vergessen!“, winselte der Kleine und guckte Sasuke ganz schuldbewusst mit seinen azurblauen Augen an. Sasuke schluckte kurz und musste einmal durchatmen, bevor er die Fassung einigermaßen wiedererlangt hatte und antworten konnte. „Gar kein Problem. Kann jedem Mal passieren. Aber mein Bruder wird ungeduldig“ – von weiter hinten hörte man jemanden „Genau.“ rufen - „und wenn wir uns nicht beeilen, ist das ganze Essen weggefuttert worden.“ Naruto nickte heftig, nahm eilig Sasukes Hand und rannte mit ihm zu Itachi. „Wir können gehen.“, rief Naruto ihm schon von weitem zu, dann schlug er die Tür hinter sich zu und wartete bis Itachi sich in Bewegung setzte und ihnen den Weg zeigte. Itachi war gerade nur irgendwie nicht in der Lage zu reden und guckte wie ein Auto. „Ita?“, fragte Sasuke vorsichtig um seinen Bruder zurück in die Realität zu holen. Keine Sekunde später war Itachi wieder da, schüttelte kurz den Kopf und setzte sich schweigend in Bewegung. Die Beiden anderen folgten ihm. Sasuke hätte gerne gewusst, warum Itachi plötzlich so weggetreten war, aber seine Stimme wollte nicht so wie er. Warum nicht? Nervös blickte er zu seiner rechten Hand hinab, welche sanft von Narutos gehalten wurde. - Darum. Nervös blickte er auf den Boden vor sich. Sein Herz fing an wie wild gegen seinen Brustkorb zu schlagen. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in seiner Magengegend breit. Vorsichtig drückte er Narutos Hand etwas. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er seine Reaktion. Er zuckte kurz zusammen, schielte zu ihren Händen runter und lief sofort knallrot an. Dennoch gab er keinen Protest von sich. Er ging einfach weiter stumm neben ihm her, sogar – oder bildete sich Sasuke das nur ein – viel dichter als es nötig gewesen wäre. Glücklich grinste er in sich hinein. Der Kleine hatte ihn nicht angeguckt, als wäre er verrückt. Er ist hat sich nicht von ihm gelöst. Das war ein Ergebnis, mit dem sich Sasuke vorzeitig zufrieden geben konnte. Wie gesagt. Vorzeitig. Es war keine halbe Minute vergangen, da wollte er schon wieder den nächsten Schritt wagen. Es viel ihm wirklich sehr schwer dies nicht zu tun. Immer wieder warf er dem Kleinen einen Blick zu, doch dieser wurde nie erwidert. Naruto schien seinen Gedanken nach zu hängen. Worüber dachte er nach? Oder dachte er an jemanden? Vielleicht an die jetzige Situation? Vorsichtig strich er mit seinem Daumen über Narutos Handrücken. Schlagartig wurde Narutos Blick wacher. Langsam drehte er den Kopf Sasuke zu und diesmal trafen ihre Blicke sich. Sasuke schluckte und sein Herz raste nun noch mehr als zuvor. Sollte das mit ihnen so weiter gehen würde er an Herzversagen sterben. In seinem Magen fand unterdessen ein kleines Feuerwerk statt. Sasuke blickte verträumt in die blauen Augen seines Kleinen, aber er konnte nichts in ihnen lesen. Keine Angst, keine Zweifel, keine Freude. Nichts. Er sah ihn einfach nur an. Irgendwie verletzte ihn dieser Anblick. Wieso konnte man rein gar nichts in seinen Augen sehen? Dann blinzelte der Blonde ein paar Mal, senkte den Blick, hob ihn wieder und war in dieser kurzen Zeit so rot angelaufen, wie noch nie. Sasuke lächelte happy. War der Kleine nur wieder in Gedanken gewesen? Egal, jetzt war er jedenfalls wieder ganz der Alte. Schüchtern beugte sich der Schwarzhaarige etwas weiter zu dem Blonden rüber und streichelte ihm mit der freien Hand über die Wange. „Du hast eine sehr interessante Gesichtsfarbe.“, meinte er. Naruto guckte leicht entsetzt, wollte seinen Blick abwenden, wusste aber nicht woran er ihn in diesen leeren Gängen heften sollte und so blieb ihm nicht weiter übrig als Sasuke anzugucken. Dieser lächelte nur verliebt und unterdrückte das Bedürfnis den Kleinen zu küssen. „Kein Grund sich zu schämen. Ich finde es sehr… niedlich.“, flüsterte er und lief nun selber knallrot an. Naruto sah Sasuke teils verlegen, teils erstaunt an, aber keineswegs angeekelt oder abweisend. Er warf Sasuke ein kurzes Lächeln zu und richtete seinen Blick dann aber wieder nach vorn. Ab und an guckte er aber scheu zu Sasuke rüber. „Wir sind jetzt da.“, hörte er die leicht abwesende Stimme Itachis, der sie geradewegs zu einer Tür geführt hatte auf der ein Messer und eine Gabel zu sehen waren. „Hier treffen wir uns immer zum Frühstücken. Mittlerweile dürften nicht mehr viele hier sein.“ Dann öffnete Itachi die Tür, ging ohne ein weiteres Mal aufzublicken in den Raum und setzte sich auf seinen Platz. Er sagte nichts, aß nichts und grüßte auch niemanden. Sasuke folgte seinem Bruder in den Raum und war über sein Verhalten höchst beunruhigt. Sonst war er doch auch nicht so. Irgendwas war faul. Fix dirigierte er Naruto auf einen Platz, meinte, er sollte schon mal anfangen mit dem Essen und lief schnell zu Itachi rüber. Dieser schien wieder in Gedanken zu sein. „Itachi?“ Besorgt sprach er seinen Bruder an. Dieser reagierte jedoch nicht sofort sonder nur sehr, sehr langsam. Fast mechanisch. „Ja?“, sagte er um zu signalisieren, dass er zuhörte. Ganz bei der Sache schien er dennoch nicht zu sein. „Hast du was? Seit Naruto und ich raus gekommen sind bist du so seltsam.“ Itachi seufzte. „Es ist nichts. Ich habe nur ein sehr ungutes Gefühl.“ Sasuke sah seinen Bruder entsetzt an. Itachi sagte so was nicht einfach so, wie man vielleicht annehmen könne. Seine Vermutungen bestätigten sich meistens. Schon früher war das so gewesen. Itachi hatte ein Gespür dafür. Man konnte es auch eine Gabe nennen oder aber einen Fluch, weil er immer nur wusste das ‚etwas’ auf sie zukam. Er wusste nie was und wenn es dann da war, plagte ihn das schlechte Gewissen, weil er nicht drauf gekommen war. Weil er nichts tun konnte, obwohl er es wusste. „Sasuke.“, flüsterte er. Ganz leise. Kaum hörbar. „Sasuke, diesmal, diesmal ist es ganz schlimm.“ Besorgt legte der Schwarzhaarige seinen Arm um seinen großen Bruder. „Was meinst du damit?“ „Es ist anders als sonst. Es fühlt sich an wie…“ Er brach ab. „Wie als ob jemand um Hilfe schreien würde?“, fragte Sasuke vorsichtig nach. Itachi schüttelte den Kopf und blickte zu Boden. Er schluckte heftig. Seine Unterlippe zitterte leicht. „Eher wie das Ende…“ Jaha!^^ Was wird da nur los sein? Was hat das verrückte Autor vor? Und vor allem: Wieso ist Ita so crazy? XDDD Ich kann nichts dafür. Hat sich so ergeben! Verzeiht mir! TT_TT Ich find es gar nicht so schlimm, dass er etwas OOC ist. XD Ich könnt ihn immer knuddeln! XD Der ist doch zu schräg!^^ Hoffe ihr lest auch den nächsten Teil! Bis dahin! Wasurenai itsumoooo! XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)