Der Anfang einer großen Geschichte von KiraKatze (so entstanden die Feli) ================================================================================ Kapitel 1: Der Stern -------------------- Die Erde war noch jung. Die Elfen begannen gerade erst, zivilisiert zu werden, und die Zwerge entdeckten eben den Bergbau. Die Menschen waren zu diesem Zeitpunkt kaum mehr als Wilde. Es gab noch viele Völker, die später in Vergessenheit gerieten, und Tiere und Pflanzen, die später von der Erde verschwanden. Und auf einer Insel, in den wärmeren Meeren, gab es eine kleine Katzenart, die im dortigen Dschungel jagte. Die Insel lag weitab vom Festland, entstanden durch vulkanische Aktivitäten. Auch heute noch kam alle paar Jahre Rauch aus dem Vulkan, im Zentrum der Insel. Die Insel war ein einziger Dschungel, durchzogen von blauen Adern. Vereinzelt schimmerte das Blau eines Sees aus dem Grün. Die dort jagenden Katzen hätten einem Menschen später bis zu den Knien gereicht. Ihr Fell war hellbraun und wies Flecken in unterschiedlichen Brauntönen auf. Es war sehr dicht, denn auf der Insel regnete es viel. Sie hatten relativ kurze Beine und einen langen Schwanz, denn sie waren gute Kletterer. Zu ihrer Beute gehörten Vögel und kleine Affen, aber sie fraßen auch eine handtellergroße Spinnenart, kleine Echsen und am Boden lebende Nager. Sie lebten in Pärchen zusammen, und blieben zusammen, bis einer starb. Die große Regenzeit war gerade vorüber, und der Dschungel sprühte vor Leben. Die Pflanzen reckten ihre Blüten dem Licht entgegen, um kleine und große Nektartrinker zu animieren, ihren Blütenstaub weiterzutragen. Frisches junges Grün schoss nach oben, dem Himmel entgegen, um die Lücken zu füllen, die Stürme in das Dickicht geschlagen hatten. Viele Tiere hatten Junge bekommen und so wimmelte es von Leben. Unten am Waldboden schlich eine Katze durchs Unterholz. Sie war noch jung und hatte gerade erst ihren ersten Wurf Junge zur Welt gebracht. Bei dem letzten Sturm hatte sie ihren Gefährten verloren, und so musste sie alleine für ihren Nachwuchs sorgen. Sie wagte sich kaum aus der Erdhöhle, die nahe eines großen Sees lag. Ihre vier Jungen waren noch klein, und anderen Räubern schutzlos ausgeliefert. Normalerweise teilten sich ein Katzenpärchen die Jagd und das Kinderhüten, aber sie musste es nun alleine schaffen. An diesem Tag erlegte sie einen jungen unvorsichtigen Affen und kehrte schnell zu ihren Jungen zurück, die schon hungrig warteten. Es war Nacht. Am wolkenlosen Himmel standen unzählige Sterne und der Vollmond tauchte die Insel in silbriges Licht. Die Katze kam grade von einer späten Jagd zurück in ihren Bau. Die jungen schliefen und sie legte sich zu ihnen, um die Kleinen zu wärmen. Sie war gerade eingedöst, als draußen ein Geräusch zu hören war, das sie weckte, und das sie nicht einordnen konnte. Es war eine Art Rauschen. Sie spitzte die Ohren. Das Geräusch wurde lauter. Nun wachten auch ihre Jungen auf und fiepten ängstlich. Sie stupste die Kleinen an, und bedeutete ihnen damit, still zu sein. Dann schlich sie vorsichtig in die Nacht. Der Dschungel war totenstill, so als würde alles Leben dem Geräusch lauschen, das immer dichter kam. Die Katze schlich zum See rüber. Dort hatte sie ein Versteck, von wo aus sie einen weiten Ausblick über den See hatte, ohne selber gesehen zu werden. Sie saß da, alle Sinne zum zerreißen angespannt, als das Rauschen zu einem lauten Brausen wurde. Die Katze legte die empfindlichen Ohren an und Sträubte das Fell. Sie wollte eben zu ihrer Höhle laufen, um sich dort vor dem zu verstecken, was da kam, als sie ihn sah. Ein Stern fiel vom Himmel und zog einen feurigen Schweif hinter sich her. Die Katze erstarrte. Das Licht des Sterns spiegelte sich in ihren weit aufgerissenen Augen. Ihr Verstand war nicht in der Lage, zu begreifen, was da geschah. Dann schlug der Stern auf der Erde auf. Was nun kam, war eine Feuerwand, die alles in nächster Nähe verbrannte. Die Katze duckte sich instinktiv in ihrem Versteck und spürte die Hitze, die alles verzehrte. Sie schrie. Es war ein Laut, den nur Katzen hervorbringen können. Dann blies eine plötzliche Druckwelle die Flammen aus. Der Stern hatte einen kleinen Krater am Rand des Sees geschlagen und ruhte nun in dessen Mitte. Ein blaues Leuchten ging von ihm aus, das den verbrannten Dschungel der Umgebung in gespenstiges Licht tauchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)