Callboys von Stoechbiene (ZoxRo (LyxKa, SaxNa)) ================================================================================ Kapitel 2: Das Geburtstagsgeschenk ---------------------------------- Hey! Ja, das letzte Kap war mehr als kurz, aber das scheint bei mir das Erste-Kapitel-Syndrom zu sein *g*. Dafür ist dieses dann doch ein gutes Stück länger geworden und dreht sich endlich um die eigentliche Handlung der FF. Solltet ihr Fragen haben, dann immer raus mit der Sprache. @4Kolibris: Was in meinem Kopf so alles vorgeht weiß ich manchmal selbst nicht *g*. Aber die FF soll schon etwas länger werden. @peach06: Was genau fandest du denn am ersten Kap verwirrend? Aber schön, daß du dennoch weiterlesen willst. Vielleicht wird die Story ja noch besser, bemühe mich. @heroeumel: schön, daß du auch wieder dabei bist. @carpe noctem: *dich knuddel* @ninja_saphira: Danke für das Lob *freu* 2. Robin Das Geburtstagsgeschenk „Wo fahren wir heute Abend eigentlich hin, Nami?“ „In einen Club, schließlich hattest du vor zwei Wochen Geburtstag und ich hatte keine Zeit für dich. Außerdem lässt du dich bald von deinem Macker scheiden und allein das ist in meinen Augen schon Grund genug ein Fass aufzumachen. Und was wäre ich zudem für eine Freundin, wenn ich dich nicht ab und zu aus deinem Mauseloch zerren würde, bevor du ganz vereinsamst. Deshalb habe ich uns auch zwei schnuckelige Jungs organisiert, die uns ein wenig den Abend versüßen sollen.“ „Sag nicht, dass du wieder ein paar deiner Ex-Freunde aufgewärmt hast?“ Das hätte mir jetzt gerade noch gefehlt, schließlich haben Nami und ich einen gänzlich verschiedenen Geschmack was Männer anbelangt. Sie steht auf diese flippigen Partyhengste und ich…keine Ahnung! Versager? Ehebrecher? „Nein, keine Sorge, diesmal habe ich mir etwas besonderes ausgedacht. Aber lassen wir uns doch einfach überraschen.“ „Überraschen?“ „Ja, schließlich weiß ich auch nicht, mit wem wir uns treffen werden.“ „Etwa ein Blind Date?“ „So ähnlich.“ Sie hat schon wieder dieses entschuldigende Lächeln auf den Lippen, was meist nichts Gutes verheißt. „So ähnlich? Geht es vielleicht ein bisschen genauer?“ „Na ja, es sind Callboys.“ „Was?!“ Geschockt starre ich sie an, kann ich doch einfach nicht glauben, was sie gerade gesagt hat. „Reg dich ab.“ „Abregen? Ich will mich aber nicht mit einem Typen treffen der für Geld alles tut, egal ob mit Mann oder Frau!“ „Ich sagte Callboys, nicht Stricher. Außerdem brauchst du keine Angst zu haben, er wird dir nichts tun, schließlich habe ich für dich einen der harmlosen Variante geordert. Allerdings bedeutet das auch, dass du definitiv allein heute Nacht schlafen wirst.“ „Soll das etwa heißen, du willst mit einem dieser Kerle…. Hältst du das für eine gute Idee?“ „Nein, natürlich nicht. Es ist viel besser so wie du darauf zu warten, bis der Prinz auf dem weißen Pferd vorbeireitet. Wann hast du dich das letzte Mal amüsiert? Warst du in den vergangenen Jahren überhaupt schon einmal auf einer Party gewesen, von diesen Spießerveranstaltungen deiner Nachbarn mal abgesehen?“ „Mach mich doch fertig.“ „Das machst du schon von ganz allein. Mensch Robin, ich will dir doch nur helfen. Und wenn dir der Abend nicht gefallen sollte, ist doch egal, kostet dich ja nichts außer ein paar Stunden deiner Zeit, die du sonst mit irgendeinem alten Buch verbringen würdest.“ „Na schön,“ resigniert hebe ich ein wenig die Arme. „Schon besser. Also, hier ist dein Anhänger, denn daran erkennst du deine Verabredung.“ „Aha.“ Merkwürdiges Ding. Sieht aus wie ein Silberstab, nur dass ein Stück zu fehlen scheint. „Die andere Hälfte trägt Mr. Unbekannt und wenn ihr euch trefft, steckt ihr beide Teile zusammen und dann kannst du auch seinen Namen darauf vollständig lesen. Siehst du, auf meinem steht Ma. Vielleicht heißt er Mario oder Maurice?“ „Ein R.“ „Solange es kein Z für Zero ist, kannst du zufrieden sein.“ „Nein, mein zukünftiger Ex-Mann hat bevorzugt seine Sekretärinnen bestiegen und dazu bediente er sich wohl kaum eines Anhängers.“ „Das wirst du eher wissen als ich, ob er nicht doch besser zu einem Hilfsmittel greifen sollte.“ „Laß uns nicht über ihn reden, okay? Ich bin froh, dass ich ihn bald los bin.“ „Das ist die richtige Einstellung!“ „Das macht sieben Doller und achtzehn Cent, die Damen.“ Nami drückt dem Taxifahrer etwas Geld in die Hand und wir steigen aus. Ein riesiges Gebäude ragt vor mir in die Höhe aus dem laute Musik und Stimmengewirr dringen, die sich mit dem Straßenlärm hier draußen vermischen. Dutzende von Leuten drängen sich am Eingang vor dem zwei muskelbepackte Kerle stehen, welche die Ausweise kontrollieren. „Komm, wir gehen durch den Seiteneingang.“ „Geht das denn so einfach?“ „Nur wenn man wie wir eine besondere Eintrittskarte hat.“ Sie zeigt kurz auf den goldenen Anhänger in ihrer Hand und zieht mich mit sich. Und wie sie sagte, kommen wir ohne zu warten und größere Kontrollen in den Club, oder zumindest in einen Nebenraum davon. Aber in meinen Augen wäre der Ausdruck Baggerschuppen passender, habe ich bis jetzt doch nur aufgetakelte Weiber und breitbeinig laufende Typen gesehen. Aber da muss ich wohl durch, außerdem gehe ich mir mit meiner schlechten Laune ja schon selbst auf den Wecker. Zudem versucht mir Nami einen Gefallen zu erweisen, da könnte ich wirklich etwas aufgeschlossener sein. Und wenn wir schon mal beim Thema sind, Nami hat natürlich nichts besseres zu tun als gleich auf zwei Typen zuzugehen und einem von beiden frech in den Hintern zu kneifen. Die traut sich was! Aber entgegen meinen Erwartungen sieht dieser ihren kleinen Übergriff nicht als Grund, um selbst bei ihr Hand anzulegen. Er lächelt sie charmant an, verweist sie dabei aber an seinen Begleiter, der auf mich auch einen weniger abgeneigten Eindruck macht, denn ihm scheint zu gefallen, was er sieht. Nami hingegen wirkt im ersten Moment überrascht, entschuldigt sich aber gleich darauf mit einem Lächeln. Sie weiß offensichtlich mit so einer Situation umzugehen. Ich dagegen wäre vor Scham im Erdboden versunken. „Da hab ich mich doch glatt am Geburtstagsgeschenk für meine Freundin vergriffen! Entschuldige. Aber so weiß ich wenigstens, dass du ein echter Third bist, wenn auch ein sehr süßer.“ Kess zwinkert sie ihm zu, ehe sie sich dem nächsten Objekt der Begierde zuwendet, einem schwarzhaarigen Muskelpaket. Er entspricht meines Erachtens absolut Nami’s Geschmack, Sunnyboy, Sommersprossen und ein freches Blitzen in den Augen. Sein Hemd steht halb offen, so dass man seinen durchtrainierten Oberkörper sehen kann sowie eine längere Goldkette. Automatisch werfe ich einen kurzen scheuen Blick auf meine eigene Verabredung, den jungen Mann, den Nami so frech begrüßt hat. Aber ich merke recht schnell, dass ein flüchtiger Augenkontakt mit ihm genügt, um einen zweiten riskieren zu wollen. Außerdem ist es doch mehr als albern seine Verabredung nicht anzusehen bloß weil sich in mir die Befürchtung ausbreitet, jeder könnte mit dem Finger auf mich zeigen, da es sich bei ihm um einen bezahlten Callboy handelt. Er wirkt ein bisschen jünger als Nami’s Begleiter, vielleicht siebenundzwanzig, höchstens. Und er hat grüne Haare und schwarze Augen! Irgendwie bizarr. „Wenn ich uns kurz vorstellen dürfte, das ist mein Freund Ryo und ich bin Marc.“ eröffnet schließlich die Sommersprosse das Spiel, dessen Regeln mir gänzlich unbekannt sind. Nami scheint sich dagegen bestens damit auszukennen, was doch langsam den Verdacht in mir weckt, dass dies nicht ihre erste Verabredung mit einem Callboy ist. Sie greift in Marc’s Hemdausschnitt und fischt das andere Ende ihres Anhängers heraus, das dieser an der Kette um seinen Hals befestigt hat. Sie steckt die beiden Hälften zusammen und entgegnet ihm gut gelaunt: „Ich bin Nami und das ist meine Freundin Robin, der ich mit diesem Abend eine kleine Freude bereiten will. Sie ist ein wenig schüchtern, aber ihr helft mir doch sicherlich dabei dies zu ändern, oder?“ Na toll, jetzt bin ich bereits als Langweilerin abgestempelt, bevor ich auch nur einen Ton gesagt habe. Ich krame nach dem Silberanhänger, den Nami mir vorhin im Taxi gegeben hat und taste mit den Augen verstohlen Ryo’s Körper nach dem Gegenstück ab. Er wird es ja hoffentlich nicht als Bauchnabelpiercing tragen. „Darf ich?“ Ertappt! Doch erleichtert stelle ich fest, dass mein Gegenüber seinen Teil des Anhängers lediglich an einer Silberkette an seiner engen schwarzen Hose trägt. „Kommt, ich will endlich feiern!“ Nami hakt sich bei diesem Marc ein und die Beiden eilen voraus, während ich nicht weiß, wie ich mich Ryo gegenüber verhalten soll. Ich kenne ihn nicht, folglich möchte ich auch nicht Arm in Arm mit ihm durch die Gegend laufen. „Gehen wir? Sonst hat uns deine Freundin gleich abgehängt.“ Erfreut stelle ich fest, dass er keinerlei Anstalten zeigt mir auf die Pelle rücken zu wollen und so laufen wir einfach nebeneinander den beiden anderen hinterher. Ich bin froh, dass er meine Distanziertheit zu akzeptieren scheint. Zu Beginn dieses merkwürdigen Abends fühlte ich mich völlig fehl am Platz, denn Discos gehörten noch nie zu den Orten, von denen ich mich besonders angezogen fühlte. Aber inzwischen habe ich meine Meinung geändert, denn wie ich feststellen musste, ist mein Begleiter nicht nur gutaussehend und charmant, nein, man kann sich mit ihm auch prima über Gott und die Welt unterhalten. Außerdem versteht er etwas von guten Cocktails, denn noch keinen den ich auf seine Empfehlung hier getrunken habe, hat mir nicht geschmeckt. Gut, normalerweise geht man nicht in so einen Laden, um zu erzählen, aber mir ist nun mal nicht nach wildem Herumgehopse, bei dem man sich meist eh nur blaue Flecken einfängt, weil ja jeder andere glaubt, allein auf der Tanzfläche zu sein. Aber zum Glück gibt es auch hier eine Etage, die nur für das leibliche Wohl reserviert ist. Nami und Marc tingeln gemeinsam von einer Tanzebene zur nächsten, wobei sie gelegentlich bei uns vorbeikommen, um sich auszuruhen und etwas zu trinken. So wie im Moment gerade. „Hey Robin, du kannst ja richtig was vertragen!“, kichert mir Nami ins Ohr, ist sie doch schon ziemlich stark angeheitert. „Wir wollen uns auch gleich verziehen“, flüstert sie hinterher, woraufhin ich sie ein wenig irritiert ansehe. „Es ist doch erst halb zwölf.“ „Dummerchen. Ich hab ja auch noch was anderes vor, etwa schon vergessen? Du kannst mit Ryo von mir aus noch erzählen, bis die hier den Laden schließen, das ist dir überlassen.“ „Nami, willst du wirklich…“ „Mach dir keine Sorgen um mich, ist schließlich nichts dabei.“ Sie drückt mir einen Kuss auf die Wange, ehe sie wieder von ihrem Platz aufsteht und mir zum Abschied zuzwinkert. Auch Marc gibt seinem Freund ein Zeichen, so dass dieser ihm zunickt. Ich habe ein ungutes Gefühl! „Sie hat dich wohl ein bisschen mit dem Abend überrumpelt, wie?“ „Ein bisschen ist gut. Zudem versteht sie nicht, dass ich mir Sorgen um sie mache, immerhin…na ja sie kennt Marc doch gar nicht. Früher war sie mir ihren Discobekanntschaften auch zufrieden gewesen.“ „Aber meinst du nicht, dass es so für sie sicherer ist?“ „Weshalb?“ „Nehmen wir an du angelst dir einen Mann, weil du ein Abenteuer für eine Nacht suchst. Woher kannst du dir sicher sein, dass er sich an die Regeln halten wird?“ „Ich merke schon, in diesem Metier kenne ich mich überhaupt nicht aus.“ „Deshalb hat Nami für dich auch einen Third ausgesucht, folglich mich, und für sich selbst einen Second.“ „Seid ihr nicht beide einfache Callboys?“ Da mein Blick immer fragender zu werden scheint, meint er mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen: „Ich erkläre es dir. Callboys teilt man grundsätzlich in drei Kategorien ein, First, Second und Third Class. Diese wiederum unterteilen sich in zwei bis drei Untergruppen, je nach Agentur, für die sie arbeiten. Die unterste Kategorie wäre ein Third Class dritten Grades, so nennt man die Anfänger, die erst mit den Regeln vertraut werden müssen, folglich stehen sie für eine Frau auch nicht zur Verfügung. Generell werden wir Thirds zu Tänzern ausgebildet, vom einfachen Standardtanz bis zu Breakdance, House und was weiß ich noch alles. Aber abgesehen davon besteht unsere Hauptaufgabe darin, ein guter Begleiter zu sein. Ein Third zweiten Grades unterscheidet sich von dem eines ersten Grades lediglich durch den Schulabschluss, den er hat.“ „Darf ich dann vermuten, dass du ein Third Class ersten Ranges bist?“ „Gut erkannt. Deshalb ist meine Nummer auch die 311.“Er kramt den Stick aus seiner Hosentasche und zeigt mir die kleine eingravierte Zahl. „Und was machst du als Third anders als Marc, der ein Second ist?“ „Kurzum, ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich mit meinen Kundinnen schlafe. Ein Third ist zum Ansehen da, ein Second zum Anfassen, aber nur bedingt.“ „Bedingt? Wie soll das gehen, wenn man mit jemandem…schläft?“ Gott, komm ich mir blöd vor! „Siehst du die Beiden dort drüben in der Ecke? Er ist mit Sicherheit ein Second. Sie fummeln aneinander rum, aber mehr nicht, denn sich zu küssen ist nicht erlaubt.“ „Ach so. Ist denn noch mehr nicht erlaubt?“ „Ja, aber so genau weiß ich darüber nicht Bescheid, ist schließlich nicht meine Liga. Keinerlei Einschränkungen gibt es bei den Firsts, aber eine Nacht mit denen kostet ein kleines Vermögen.“ „Darf ich dich etwas fragen, etwas persönliches?“ „Fragen darfst du alles und ich entscheide dann, ob ich dir darauf antworte oder nicht.“ „Warst du auf dem College?“ Verblüfft sieht er mich an, dann nickt er. „Sport und Informatik waren meine Hauptfächer.“ „Und warum arbeitest du dann für diese Agentur?“ „Manchmal ist die einfachste Antwort, die richtige.“ „Du bist jung und brauchst das Geld?“ „So in etwa.“ Kurz muss ich lachen, aber nicht nur aufgrund seiner Worte, sondern auch, weil er mir einfach sympathisch wird. Ich habe nicht den Eindruck, dass er Storys erfindet, um mich davon zu überzeugen, was für ein toller Hecht er doch ist. „Und was ist mit dir? Nein, lass mich raten. Du bist sehr belesen, wobei du den Schwerpunkt auf aktuelle politische Themen, aber auch Geschichte und Völkerkunde legst. Vielleicht hat es sogar mit deinem Beruf zu tun? Dazu habe ich den Eindruck, dass du bis vor kurzem in festen Händen warst, denn du kennst dich in der Welt der Singles nicht aus, zudem ist die Haut an deinem rechten Ringfinger noch ein bisschen blass, was auf einen Ring schließen lässt.“ Meine Augen werden von Satz zu Satz größer, denn dieser Typ scheint mich besser zu kennen als es mein Ex-Mann je tat. „Stimmt, ich lebe von meinem Mann getrennt und in zwei Monaten ist er dann nur noch mein Ex-Mann. Zudem bin ich Dozentin für Archäologie und Völkerkunde an der U.C. Los Angeles. Hat dir das dein siebter Sinn verraten oder hast du meinen Lebenslauf gelesen?“ Bienchens kleine Cocktailrunde: Hier stelle ich euch immer zwei Cocktails vor, einen mit und einen ohne Alkohol. Dabei versuche ich ein wenig die Charas oder Situationen auf andere Art und Weise darzustellen. Hoffe es gefällt euch! Los Angeles Angelina 4cl Scotch Whisky 4cl Orangensaft 2cl Zitronensaft 10 Ananaswürfel 1 Ei Eiswürfel 1 Spritzer Vermouth Sweet 2 Spritzer Himbeer- oder gestoßenes Eis Erdbeersirup Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)