Kleinigkeiten von Fabien ================================================================================ Kapitel 1: Kleinigkeiten ------------------------ Okay, ich hoffe euch gefällt die Geschichte. Es ist wieder etwas zum Nachdenken. Viel spaß beim Lesen^^ -------------------- Kleinigkeiten Ein lauter Schrei lässt mich kurz aufschrecken. Hecktisch blickte ich um mich und entdeckte den Fernseher. Es lief gerade ein Thriller. Ich hatte keine Ahnung wie der Titel lautete, aber es interessierte mich nicht sonderlich. Nein, nicht das. Langsam stand ich von meiner Couch, worauf ich kurz eingenickt war, auf und ging in die Küche. In der Schublade die ich öffnete lag ein großes Messer. Ich hatte es mir damals in Indien gekauft. Sehr scharf und hochwertig verarbeitet. Ein alter Mann sagte mir, das ein sehr reicher Scheich mit dieser Waffe ermordet wurde. Ich glaubte ihm nicht, habe es aber trotzdem gekauft. Oft hatte ich mir Geschichten damit ausgedacht. Wie kann man damit einen perfekten Mord begehen? Zurzeit war ich oft verzweifelt wegen meinem Beruf. Ja, am liebsten könnte ich meinen Chef mit diesem Messer umbringen. Wieso nicht? Er wohnt nicht weit von hier. Ich griff in die Schublade und holte mir ein Flaschenöffner raus. Doch heute ließen mich solche Spinnereien kalt. Aus den Kühlschrank holte ich ein kaltes Bier. Zielsicher ging ich auf die Dachterasse. Kaum bin ich oben leuchteten mir gut gepflegtes und grünes Gewächs entgegen. Der Boden bestand aus Kies. Für mich war es ein kleines Paradies mitten in einem Sumpf. Das Leben auf einen Friedhof, der Engel in der Dunkelheit. Mit einem leisen "Flop" öffnete ich mein Bier und stellte mich an die Reling. Ich hatte den ganzen Marktplatz in sicht. Auch jetzt noch am Abend liefen viele Leute den Platz entlang. Da wäre zum Beispiel dieser Mann im schwarzen Anzug. Er hatte einen sehr hecktischen Schritt drauf und warf oft einen Blick auf seine Uhr. Wahrscheinlich wird er zu spät nach Hause kommen. Vielleicht wartet eine wütende Ehefrau auf ihn und es kommt zu einem Streit. Das Kind, das auf der Treppe hockt, hört erschrocken jedes einzelne Wort und hält sich aus purer Angst die Ohren zu. Der Streit könnte eine ganze Nacht dauern. Das Kind rennt aus Verzweiflung in sein Zimmer. Es fliegen Vasen und eventuell auch teures Geschirr. Das ist in diesem Moment alles egal. Jetzt zählt nur noch dieses Thema worauf noch tausend Weitere folgen werden. In der Nacht haben Beide die Nase voll und gehen in getrennten Zimmern, doch keiner kann schlafen. Ihnen geht immer die Worte des jeweils anderen durch den Kopf. Am nächsten Morgen merken sie, dass der Streit total unsinnig wahr und sehen die Fehler ein. Versöhnung. Erschrocken fällt ihnen das Kind ein und beide gehen mit guter Laune zu seinem Zimmer um beruhigende Worte zu verlauten, doch das Kind ist nicht da.... Der hektischlaufende Mann biegt in der nächsten Straße ab und ich verliere ihn aus den Augen. Mein Blick schweift wieder zum Platz. Dort sehe ich ein junges Mädchen das in gebückter Haltung auf den Boden starrt. Sie sucht etwas. Vielleicht ist es ein Ring von ihrer Mutter, Den sie eigentlich hätte nicht tragen dürfen. Der Ring ist sehr kostbar und führt eine sehr bedeutende Erinnerung mit sich. Der Ring ist sehr aufwändig verziert mit einer altmodischen Goldschicht überzogen. Die Mutter hatte ihn damals von ihrer ersten Liebe erhalten. Eine kurze Beziehung mit den wohl schönsten Erfahrungen die man machen kann. Der erste Kuss, die ersten Schwierigkeiten und der erste Frühling. Doch beide mussten sich trennen, weil der Freund wegziehen muss. Der Briefkontakt hält noch 2 Jahre. Dann sind alle Gefühle weg. Nur eines vermag das Unbeschreibliche kurz zurückzuholen. Und das ist dieser Ring. Das Bedeutenste was sie hat. Und nun hat ihre Tochter ihn verloren. Die ihn hätte eigentlich nicht tragen dürfen. Plötzlich beugt sich das Mädchen nach unten. Was sie in der Hand hält weiß ich nicht, doch nehmen wir mal an es ist ein Ring... Weiter Abseits sitzen sich 2 Mädchen in einem Cafe gegenüber. Sie sind keine Freundinnen. Eher Arbeitskolleginnen die sich nicht sonderlich leiden können. Doch das musste jetzt geklärt werden. Die Dunkelhaarige bewegte ihre Arme ruhig und gezielt. Vermutlich erklärte sie der Hellhaarigen etwas. Ein Missverständnis? Das diese Umarmung durch einen Zufall der Dinge passiert ist? Schließlich wurde die Tür aufgerissen und stieß sie direkt in seine Arme. Aus reiner Reflektion fing er sie auf. Es war ein dummes Missgeschick vom Hausmeister. Dass dann ausgerechnet sie, die Hellhaarige, dazustieß und ihren Schwarm mit ihr sah, war wirklich ein Missverständnis. Die Hellhaarige überlegte kurz. Die ihr Gegenüber redete weiter auf sie ein. Vielleicht gab sie ihr Tipps. Ja, sie müsse nur mehr Iniative zeigen. Die beiden verabreden sich für den nächsten Tag zum umstylen. Eine Hochsteckfrisur würde ihr wirklich gut stehen. Vielleicht werden aus 2 verhassten Kolleginnen die besten Freunde... Angewidert drehte ich mich um. Diese Welt ist so verdorben. Mein Bier war Mittlerweile fast leer. Genauso wie ich. Mit einem kleinen Aufschwung begab ich mich in meine Wohnung und öffnete wieder die Schublade. Darin legte ich den Flaschenöffner. Ich konnte nicht umhin einen blick auf das Messer zu werfen. Sollte ich? Was hatte ich zu verlieren? Wahrscheinlich würde am nächsten Morgen überall in den Zeitungen stehen, dass ein Angestellter aus reiner Geldgier - was es nun wirklich nicht war - seinen Chef gekillt hätte. Sie würden alles hochschreiben, es dramatisieren. Entschlossen schlug ich die Schublade zu. Weitere Lügen verträgt die Welt nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)