Windwaker von JackStamper ================================================================================ Kapitel 2: Der erste Kampf -------------------------- „Was meinst du, brauch ich vier Packungen Chips oder reichen dreieinhalb?“ Jack stopfte grade seinen Rucksack mit allerlei Sachen voll, während sein Großvater gerade einige Anrufe tätigte, um ihm ein gutes Alibi zu verschaffen. „Chips sind etwas sinnlos, davon wirst du nicht satt“, antwortete der Großvater, der dann wieder am Telefon beschäftigt war, „Ja, Hallo, hier Ebenezar Stamper, es geht um meinen Enkel Jack…“ „Dann eben nicht“, meinte Jack etwas enttäuscht, der sich daraufhin eine Tüte aus dem Rucksack schnappte, aufriss und anfing den Inhalt zu essen. „Ansonsten wäre ich fertig“, berichtete er, „bleibt nur eine Sache…“ Dieser war noch etwas beschäftigt: „Ja, internationaler Wettbewerb der Wettesser mit orangenem Haaren, gibt’s im Internet, IWWOH.de oder so, hab die Adresse vergessen…äh was?“ „Es gibt da etwas, ohne das ich in der großen weiten Welt aufgeschmissen bin…“, meinte Jack, „Moneten, Knete, Asche, das grüne Glück“ Auf den ausdruckslosen Blick seines Großvaters hin erweitert er die Liste um das Hauptwort: „Geld“ „Achso…“, meinte sein Opa, der ihn nun verstand, „nein, ich kann dir keines geben.“ „Aber wie soll ich ohne Geld denn da draußen überleben?“, fragte Jack erstaunt. „Na ganz einfach“, meinte der Großvater, das Telefon beiseite legend, „mach einen auf Langfinger, stibitz dir was, leih dir Nahrungsmittel aus und vergiss sie zurückzugeben.“ Auch hier sorgte ein ausdrucksloser Gesichtsausdruck, damit das Hauptwort hinzugefügt wird: „klau dir was“ „Achso…“, meinte Jack, froh, seinen Opa verstanden zu haben, „aber Moment mal, rätst du mir gerade, kriminell zu werden?“ „Ach, iwo, ein Krieger für die Gerechtigkeit darf sich auch mal bedienen. Die anderen wissen ja nicht, dass du für die Welt kämpfst, wüssten sie es, würden sie es wissen, würden sie es dir eh geben. Insofern ist es doch legal, oder?“ ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~° Windwaker Episode 2: Der erste Kampf ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~° „Also noch mal, ich packe deine Tasche neu. Erstens, weil ich es besser kann, und zweitens, weil ich noch Sachen einpacke, die wichtig auf der Reise sein könnten“, sagte ihm sein Großvater an der Tür, während Jack rückwärts in Richtung Gartentor ging: „Jaja, schon verstanden…kann ich jetzt los, und mich verabschieden? Immerhin bin ich ja einige Zeit unterwegs…“ „Ja, ok…aber beeil dich! Wer weiß, wann die Dämonen losschlagen…“, rief der Großvater, doch Jack hörte ihn schon nicht mehr. Die Straße in Richtung John herunter laufend, grinste er bis über beide Backen. Da hatte sein Großvater einen wirren Traum, und erlaubte ihm deshalb, die Schule zu schwänzen. Wie gut, das hing davon ab, wie schnell er weit weg kam. Seine Eltern würden dem Spuk sicherlich ein Ende bereiten, doch die kamen erst am Abend wieder...und wenn sie ihn nicht finden würden, dann könnten sie auch nichts machen. Sein Opa hatte ihm ja sogar einen Freifahrtsschein zum Klauen gegeben. Der Polizei und ähnlichen Gesetzeshütern konnte er ja leicht entwischen, das ständige Weglaufen von Chrissie hatte ihn ja ziemlich trainiert. Und während er durch die Gassen lief bemerkte er so nicht mal, dass ihn ein Schatten von den Dächern der Stadt dabei beobachtete... Bei John, der nur drei Straßen entfernt wohnte (oder zweieinhalb, wenn man über den Garten des konservativen Priester McHiggel abkürzt, der Jack auch diesmal mit alten Holzkreuzen bewarf, um den Teufel aus ihm zu treiben), stand er erst eine Weile vor verschlossenen Türen, die sich selbst nach fünf Minuten Dauerklingeln nicht öffnen ließen. Als er schon schulternzuckend umdrehen wollte, hörte er plötzlich die sieben Schlösser aufgehen und sah John, etwas außer Atem, hinter der Tür stehen. "Jack! Ich dachte du wolltest dir den Rest des Tages Geschichten von deinem Großvater anhören?", erinnerte ihn ein sichtlich nervöser John. Jack lächelte selbstbewusst und fragte: "Hast du dir gerade mit deiner Mutter eine dieser Castingshows angeguckt?" "Nein!", meinte John, nun rot anlaufend, "ich...habe nur ein Bad genommen...deshalb brauchte ich so lange." "Und sobald du das klingeln hörtest sprangst du aus der Wanne und hast dich in fünf Minuten absolut perfekt abgetrocknet und angezogen, um dann hier zu erscheinen, was deine Mutter für dich natürlich nicht durfte?", setzte Jack mit eine siegessicherem Lächeln nach. "Naja...", begann John seine hoffnungslos wirkende Suche nach Erklärungen, "du...bist halt mein bester Freund..." "Gut die Kurve gekriegt", lobte Jack seinen Freund, "aber egal, ich muss dir dringend was erzählen, zur Jackhöhle!" "Weißt du", begann John, als er raus und mit Jack um sein Haus ging, "es ist eigentlich ein Baumhaus, und mehr noch, eigentlich meines, also warum Jackhöhle?" In der wie erwähnt luftigen Jackhöhle brauchte Jack für seine Erzählung eine halbe Minute. Die Legende, die er eh nur im Grobabriss von seinem Großvater erklärt bekam, nahm dabei eine Nebenrolle ein, den Großteil der 30 Sekunden füllten Jacks Lobhymnen auf die zunehmende Vergreisung seines Opas und die Pläne, wo er nun alles hingehen werde. Nach der Wiedergabe wirkte John nicht ganz so erfreut wie Jack über dessen abruptes und vielleicht endgültiges Verschwinden von der Schule, der Stadt und ihm. "Und...du willst wirklich verschwinden? Wenn du jetzt gehst, bist du weg und...weg?", fragte er, in der Hoffnung, den Witz nicht verstanden zu haben. Doch Jack nahm ihm diese Hoffnung: "Nunja, ziemlich...kann dir ja mal schreiben, wenn du willst. Aber erstmal will ich das Leben genießen, solange ich kann...wie ich meine Mutter kenne sitzt mir in drei Wochen eh der komplette Staatsapparat im Nacken, kann also genausogut gleich morgen wieder hier sein!" "Aber trotzdem...", meinte John weiter traurig, "wie ich dich kenne, wirst du sicherlich mindestens einige Woche unterwegs sein..." "Hey...", meinte Jack, wieder einen Plan schmiedend, "jeder Superheld hat einen Sidekick...wieso kommst du nicht mit?" "Ich?", fragte John erschrocken. Scheinbar schien ihm dieses noch mehr zu verunsichern als das Jack wegging. "Ich...kann doch unmöglich hier weg, ich meine...meine Mutter wäre krank vor Sorge und...ich meine, bei dir...also", er versuchte die richtigen Vokabeln und Argumente zu finden, denn er wusste, wenn er nicht schnell etwas spontanes wie eben finden würde, würde Jack ihn nie von der Angel lassen. Und selbst da war Jack noch gnädig, weil er einfach nur seine Geschichte erzählen wollte. Doch da er einige Sekunden nichts sagte und nur hilflos Jack anguckte, grinste dieser und meinte: "Wenn dir in einer halben Stunde nichts eingefallen ist, erwarte ich dich mit gepackten Sachen an der Gartentür, ok? Ich komm dann vorbei und hol dich ab!" Und mit diesen Worten ging Jack zum Eingang des Baumhauses und sprang herunter, griff kurz einen Ast, um den Sturz ein wenig zu bremsen und lies sich dann auf die Füße plumpsen, die Arme von sich streckend wie nach einer Turnübung. "Wo...wo willst du hin?", fragte John und sürzte zum Eingang des Baumhauses, sah den loslaufenden Jack an. "Muss mich noch bei wem verabschieden...und das noch, bevors dunkel wird", meinte Jack und wank John nochmal nach. Dieser setzte sich an den Eingang und wunderte sich, wen Jack meinte...ihm viel nur Chrissie ein, doch der war er zuletzt doch nur aus dem Weg gegangen...dann verwarf er diese Gedankengänge jedoch und fing an, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, warum er nun hier bleibt und nicht mit Jack in die Welt zieht. Jack sagte in gewisser Weise mehreren Menschen noch auf Wiedersehen. Doch dies einfach nur, weil gewisse Häuser auf dem Weg lagen. Schuldirektor Pickett bekam als Abschiedsgeschenk Terpentin in seine Gießkannen gefüllt, dem Bibliothekar Ramshef wurden mit dem restlichen Terpentin die Schuhsohlen seiner Joggingschuhe eingerieben und seine Einfahrt frisch gewachst und die alte Bulldogge, die Jack und John vor ein paar Jahren noch ständig genervt hat wurde mit Jacks neuestem "Eau de Jack" eingesrüht, einer Mischung aus dem Saft alter Fische und geschmolzenem Käse, die, wie Jack bei der Entstehung feststellte, unheimlich Anziehend auf Katzen wirkte. Schließlich kam er jedoch an seinem Ziel an. Er hatte schnell rausgefunden, das die Bewachung dieses Ortes zu wünschen übrig ließ. Er konnt nur den Kopf schütteln, das niemand wirklich auf einen Ort aufpasste, sodass Kinder wie er ihn ohne Probleme betreten, mit Leichtigkeit über ihn spazieren und mit den hier herum liegenden Materialien hantieren konnten. Klar, ein paar Sachen hatte er für seine streiche hier auch mal mitgehen lassen...aber am meisten beeindruckt hat ihn doch die Aussicht, die er vom längst nicht vollendeten Stahlkonstrukt hatte, die majestätisch auf dieser riesigen Baustelle trohnte und von der man die ganze Umgebung im Blick hatte. Es soll mal ein großes Wohnhaus sein, vielleicht auch mit einem kleinen Laden im Erdgeschoss, vielleicht auch mehr, so richtig konnte das keiner wissen, denn voran ging es mit dem Bau nur punktuel. Auch die kleine Skulptur von Chrissie, die er hier auf der höchsten Etage, auf der einige breite Bretter für genügend Halt sorgten, sodass man frei herum laufen konnte, aus Zement gebastelt hatte, war noch unberührt, das hieß, das sie niemand seit deren Erschaffung vor einer knappen Woche bemerkt hatte. Naja, vielleicht fanden sie diese sehr abstrakte Darstellung einer großmäuligen und scheinbar einäugigen Anwohnerin auch so akkurat, das sie sie schlichtweg stehen haben lassen. Er stand am Rande der Plattform aus Holzbrettern und schaute in Richtung Sonnenuntergang. Aber er ließ auch seinen Blick über die Stadt schweifen. Die Schule, der inzwischen bewiesen gesundheitsschädliche Badesee, auch heute gut besucht, die Kleingärten, das Kinocenter, das Umspannwerk, welches direkt neben der Baustelle steht und diesen Ort so für Kinder wie ihn noch gefährlicher Macht...all das würde er vermissen. Und deshalb wollte er sich noch einmal gebührend von seiner Heimatstadt verabschieden. Auch wenn es vielleicht nur wenige Tage sind...aber das hatte sie seiner Meinung nach verdient. Er holte tief Luft und schrie: "Ich geh dann mal, bin ne Weile unterwegs im Land. Danke für alles-" "Soso, du sollst auf Reisen?", unterbrach ihn eine kühle Stimme hinter ihm. Jack drehte sich überrascht um. Aber hinter ihm stand weder ein Bauarbeiter, noch Schuldirektor Pickett, noch einer seiner Eltern, noch Chrissie...sondern ein merkwürdiges Wesen aus einem hellblauen etwas, dessen Körper dem eines Menschen glich, nur das die Augenhöhlen tatsächlich Augenhöhlen waren, also nichts in ihnen. Dazu suchte man Kleidung vergebens, doch verstecken brauchte er eh nichts, da sein Unterkörper ungefähr ab Bauchnabel wie bei einem Ballkleid nur glatt nach unten ging. Überhaupt schien sein Körper im Vergleich zu einem Menschen unheimlich glatt...wie mit einer Folie überspannt, die nur an den charakteristischsten Stellen wie eben den Augenhöhlen so befestigt war, das sie die genauen Umrisse darbot. Wer aber auf solche Details wert legte, der musste schon täglich blaue, leicht über dem Boden schwebende Wesen auf unvollständigen Wolkenkratzern sehen. Jack hingegen war sichtlich überrascht. Er weitete die Augen und bewegte sich reflexartig seitwärts, um zurück zum Aufzug zu wandern, doch das Wesen bewegte sich nur mit einem "Whusch" rasch seitwärts und versperrte ihm den Weg. "Nanana...nicht so schnell mein Lieber...erst gibst du mir schön deinen Windschläger..." "Meinen...", begann Jack und griff sich in die rechte, hintere Hosentasche. Doch was er dort herauszog, ähnelte mehr einem Tischtennisschläger denn einem mystischen Gegenstand. Um genau zu sein, bei einem zweiten Blick war sich Jack sogar sicher, das er einen Tischtennisschläger in der Hand hatte. Er hatte nicht mehr wirklich das Recht, die Geschichten seines Großvaters anzuzweifeln (er hatte sich sogar erstaunlich schnell damit abgefunden, das das vor ihm ein Winddämon sein musste), aber von dessen Senilität war er mehr denn je überzeugt, hatte er doch scheinbar eine der mächtigsten Waffen der Erde mit einem Sportgerät verwechselt, mit wem man noch nicht einmal vernünftigt jemanden verletzen konnte. Zugegeben, den hatte er Jack recht geschickt zugesteckt...aber Tischtennisschläger bleibt Tischtennisschläger. Doch dem Winddämon schien dies nicht zu stören: "Genau den...und jetzt geb ihn rüber..." Jack überdachte seine Situationen. Sicher, es war eine Option ihm den Tischtennisschläger zu geben, sich sobald er weg ist kaputt zu lachen und elegant aus der Sache zu kommen. Doch erstens war ih nicht bekannt, wie gut die Ohren eines Winddämons waren (zumindest waren keine sichtbar), dann stand es in den Sternen, ob dieser ihn nicht einfach zum Dank für das Geschenk vom Rohbau schubsen würde und drittens musste er zugeben, das jemand der mehrere Jahrhunderte gegen den Windschläger angekämpft hat eher wissen muss, wie er aussieht, als jemand, der bis jetzt dessen Existenz nie glaubte. Also blieb ihm nur eines... "Klar geb ich ihn dir...", meinte Jack und holte aus. Der Winddämon schien etwas überrascht und streckte erschrocken die Hand vor, als wolle er Jack aufhalten: "Nicht werfen, ich-" Doch es war zu spät, Jack warf schon etwas. Der Winddämon wich schnell zur Seite aus, bemerkte jedoch beim Aufprall, das es eher eine Parfümfasche war, was da auf dem Boden zerschellte. Jack hatte sein Eau de Jack geworfen, weil er in der Wurfbewegung geschickt den Windschläger gegen die Parfümflasche ausgetauscht hatte. Der Winddämon verengte nur verärgert die Augen, da Jack nun scheinbar doch kämpfen will. Jack wunderte sich derweil, warum der Winddämon de vermeindlichen Windschläger auswich...eigentlich hätte er etwas so wertvolles doch fangen müssen. Der Plan von Jack war es eigentlich, mit dem Eau de Jack Zeit zu gewinnen um sich zu verstecken und dann einen besseren Plan auszudenken. Er hatte sogar den Stöpsel der Flasche gelockert, damit der Dämon auf jeden Fall sogar etwas nassgespritzt wird, um ihn länger abzulenken. Doch stattdessen wich er der Flasche aus, eindeutig nicht wissend, das es nicht der Windschläger ist. Jack betrachtete hinter einem Stapel Zementsäcke das gewünschte Objekt. Es sah wirklich nur wie ein gewöhnlicher Tischtennisschläger aus...aber wenn der Winddämon soviel Angst davor hatte, getroffen zu werden, musste er schon eine gute Waffe sein...und da er sicher nicht die Zeit bekommen würde, mit dieser Waffe zu trainieren, musste ein Feldversuch her. Während der Winddämon hinter, über und im Aufzug nachguckte, ob Jack sich irgendwo hier versteckt haben könnte und überlegte, am Boden nach den Resten von Jack zu suchen, der einen etwas gewagten und bescheuerten Fluchtversuch gemacht haben könnte, trat Jack mit einem weitaus klügeren, aber immernoch ziemlich waghalsigen Plan hinter den Zementsäcken hervor. "Soso...du stellst dich also...vernünftig...", meinte der Winddämon, und glitt schnell und zielstrebig auf Jack zu. Dieser sammelte sein Comicwissen und tönte: "Freu dich nicht zu früh, ich, Jack Stamper, der Windwaker, werde dir schon einhalt bieten!" Der Winddämon schaute verdutzt und fing dann an zu kichern: "Was ist denn das für eine dämliche Ansage...weißt du überhaupt, wie das geht? Du scheinst ja keine Ahnung zu haben, wer ich bin!" "Nur ein kleiner Wicht auf meiner großen Reise", tönte Jack selbstsicher und rannte auf den Winddämon zu, mit dem Windschläger ähnlich wie mit einem Baseballschläger ausholend. Der Winddämon erkannte jedoch schon an Jacks Körperhaltung, das dieser keinen Plan hatte, was er tat. Er wartete nur Seelenruhig, bis Jack nah genug war, um seinem Schlag effektvoll durch schnelles zurückgleiten auszuweichen. "Wer ist hier der-", begann der Winddämon, kam aber nicht weiter, weil er auf einmal viele Meter zurückgeschleudert wurde und erst am Ende der Plattform verwundert zum stehen kam. Jack war noch verwunderter. Der Dämon wurde so weit zurück geschleudert, obwohl Jack ihn nicht getroffen hatte. Dann dämmerte es ihm. Das Ding hieß wohl nicht umsonst Windschläger...er musste eine große Windböe entfacht haben mit dem Schlag, die den Winddämonweggeweht hat. Erfreut, nun zumindest einen praktischen Nutzen des Windschlägers heraus gefunden zu haben nahm Jack wieder den Winddämon ins Visier. Dieser verengte nur wieder die Augen...Verdammt...seine Windkräfte wurden schon erweckt... Die nächste Runde war Jack nun mehr im Klaren, was er gegen den Winddämon machen konnte, aber immernoch ohne klaren Plan, wie er ihn letztlich besiegen kann. Das Problem war, das gegen einen Gegner, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht mit so einem Rückstoß was zu machen wäre...aber der Winddämon schwebte und lies sich so nicht umwehen. Und auch der Vorteil, auf einer sehr hohen Plattform zu stehen half ihm nicht, da er den Winddämon zwar von dieser stoßen konnte, doch dieser ja problemlos in der Luft schweben konnte. Der Winddämon hatte es da leichter. Sein neuester Plan war einfach und zur Situation passend. Er formte seine Hände zu Lanzen (Jack machte eine mentale Notiz über diese Verformbarkeit der Winddämonen) und stürmte auf Jack zu, sich im klaren darüber seiend, das Verhandeln nichts mehr bringen würde. Jack schlug mit dem Windschläger Windböen (die zu Jacks Freude auch über weitere Entfernung den Winddämon zurückschleudern konnten) und brachte so eine gewisse Grundentfernung zwischen sich und dem Dämon, was auf die Dauer aber nicht viel brachte. Der Dämon versuchte, Jack zu verwirren, indem er zick-zack flog oder sich im Kreis näherte, doch Jack fiel auf solche Tricks nicht herein. Er traf den Winddämon immer so, das er von dr Windböe weiter zurückgestoßen wurde, ehe er Jack verletzen konnte. "Irgendwann wirst du müde", rief der Winddämon ihm zu, und Jack, dem gerade derselbe Gedanke durch den Kopf ging, schlug in seiner stärker werdenden Verzweiflung einmal kräftiger zu. Der Winddämon wurde wie gewohnt weit zurückgeschleudert und bereitete sich wieder auf das voranpreschen vor, als er gegen die Zementsäcke stieß, hinter denen sich Jack vorhin noch versteckt hatte, sie umstieß und selber ins Taumeln kam, sodass er genau in einen der Säcke raste, der aufging und den Dämon in eine Zementwolke hüllte. Jack stutzte kurz. Er dachte nicht wirklich über die plötzliche Fluchtmöglichkeit nach, sondern über die Tatsache, das etwas so reales wie ein Zementsack den Winddämon in Probleme brachte. Da kam Jack drauf: Trotz seines Aussehens, das ihn mehr wie einen Flaschengeist oder einer Figur aus Wasser aussehen lässt, hat auch der Winddämon einen realen Körper. Einen realen Körper, der seine Arme in Lanzen formen kann und über dem Boden schwebt, aber immerhin einen realen Körper. Und das brachte die Idee des Standortvorteiles wieder auf. Jack drehte sich schnell um, entdeckte, das er genau richtig stand und rannte in Eile einige Meter rückwärts, bis er nahezu direkt vor der Kante der Plattform stand. Dann sah er mit triumphalem Gesicht nach vorne und wartete darauf, das der Winddämon wieder sehen konnte. Der Winddämon hustete und stieg ein wenig hinauf, um aus dem Rauch zu kommen, sah dabei spontan zum Aufzug, doch ein Luftzug, der ihn aus dieser Entfernung jedoch nur kurz wegdrückte brachte ihn schnell darauf, das Jack immernoch auf der Plattform war. Jack lächelte, hielt den Windschläger wie ein Schwert in die Richtung des Dämons und rief: "Greif nur an...ich werde dir deine beiden komischen Stacheln mit dem komischen Ding hier einfach abhacken!" Der Winddämon grinste bei soviel Dummheit, legte seine beiden Lanzenhände zusammen, formte sie zu einer noch größeren Lanze, zielte auf Jack und schoss wie ein Pfeil auf ihn zu. Jack holte mit seinem Windschläger aus, wartete bis der Dämon nah genug war...und machte einen Satz zur Seite, dabei laut "Torro!" rufend. Der Winddämon bremste sofort, flog jedoch noch einige Meter bis zum Stillstand. Wütend, so vorgeführt zu werden zielte er erneut auf Jack, als ein leichtes kribbeln ihn beunruhigte. Er drehte sich rasch um und mit einem Schlag war ihm Jacks Plan klar. Mehr noch, da Jack schon ausholte, sah er keinen Weg mehr, das der Plan fehlschlagen könnte. Hinter dem Winddämon war einer der Gründe, warum diese Baustelle so gefährlich ist. Das große, mit einigen Kabeln auf Baustellengebiet hängende Umspannwerk. "Windböe!", rief Jack und entfachte zum nun dritten Mal eine so starke Windböe, das der Winddämon weit zurückgeschleudert wurde. Der Winddämon kämpfte gegen den Wind an, aber er war zu stark, um gegen ihn anzufliegen. Er wurde mit der Macht eines Sturmes gegen die Kabel des Umspannwerkes geworfen und bekam sofort allen Saft des lokalen Stromnetzwerkes zu spühren. Die umliegenden Haushalte bemerkten davon nicht mehr als merkwürdiges Flackern des Lichtes und ein partielles Ausfallen der Haushatsgeräte. Denn durch einen unglaublichen und kosmisch wohl einmaligen Zufall sah keiner in den fünf Sekunden zum Umspannwerk, in dem der Winddämon zwiwschen den Kabeln brutzelte und sich schließlich in Rauch verwandelte. Ok, es kann auch daran liegen, das die meisten Anwohner eh die Augen von diesem ansich vollkommen unlogischerweise mittem im Wohngebiet liegenden Sicherheitsrisiko abwenden. Jack dankte der Unlogik des Straßenbauamtes nun aber...denn wenn er sich nicht irrte, hatte er gerade den ersten Winddämon besiegt. Den ersten von...Jack dachte nach. Vielleicht sollte er noch einmal seinem Großvater genau zuhören, was die ganze Reise betraf...aber die Grundlagen müsste er eigentlich drauf haben. In den Gedanken, nun vielleicht zu einem echten Superhelden aufzusteigen, dem so schnell nichts erschüttern kann, drehte er sich, den Windschläger wie einen Baseballschläger über die Schulter gelegt (was bei dessen geringerer Länge deutlich schwieriger war), um und nahm Kurs auf den Aufzug. "JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAACK! Was heißt das, du gehst dann mal? Willst du etwa ohne mich auf eine Reise gehen?" Es war ein äußerst schlechtes Timing, das Chrissie exakt in dem Moment aus de Aufzug stieg, in dem Jack sich gerade umgedreht hatte, aber noch am Rande stand. Denn der Schock reichte, um Jacks im Kampf noch vorhandenes Gleichgewicht zu zerstören und ihn nach zwei Sekunden des Wankends vom Rand herunter zu stoßen. Noch während er fiel, gab Chrissie innerlich zu, das sie mit diesem Fluchtversuch nun nicht gerechnet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)