In Need Of Protection von char-lie ================================================================================ Das Haus war leer. Es waren Sommerferien und Kagomes Familie war verreist. Doch Kagome war freiwillig nicht mitgefahren. Sie war schon einmal mit ihrer Klasse in Osaka gewesen, was ihr als Ausrede diente; ihrer Mutter gegenüber und sich selbst. Doch eigentlich konnte sie sich nicht selbst belügen. Ihr war völlig klar, warum sie wirklich in Tokio geblieben ist. Kagome eilte ins Wohnzimmer, wo Sango, Miroku und Shippô auf sie warten. Sie übergab Sango den Verbandskasten, die sich sofort um Mirokus Wunde kümmerte. Als Kagome Mirokus schmerzverzogenes Gesicht sah, gab sie ihm eine Schmerztablette. Danach ging sie in die Schlafzimmer des Hauses und suchte für jeden einen Gäste-Futon heraus. Er wurde von einem Rumpeln wach, das aus einem Zimmer in der Nähe zu kommen schien. Schlaftrunken und von dem Fieber, das ihn schon seit Stunden plagte, geschwächt richtete er sich im Bett auf. Der Durst schnürte ihm fast die Kehle zu. Sich erinnernd, dass auch ein funktionierender Brunnen auf dem Land der Higurashis sein musste, ließ er sich aus dem Bett fallen, und schleifte sich in Richtung Fenster. Ihm war klar, dass er nicht unversehrt aus diesem eigenartig hohen Zimmer kommen konnte, aber woher sollte er auch wissen, das es in Kagomes Zeit so etwas praktisch bequemes wie Wasserhähne gab. - "Ok." sagte sich Kagome. "Inu Yasha liegt in meinem Bett und Shippô schläft dann bei mir. Ich brauche also noch 3 Futons." Meisterleistung. Bei nur zwei Gästefutons war das keine leichte logistische Aufgabe. Miroku konnten sie unmöglich noch bis in ein anderes Bett tragen und Sango würde nicht von seiner Seite weichen. Schlecht nur, dass Kagomes Familie mit ihren Futons verreist waren... Dann würde Kagome eben auf dem Sofa schlafen, dachte sie in sich hinein, als sie wieder zu den anderen gehen wollte, je einen Gästefuton unter jedem Arm. *Kreisch!!!* Sie ließ die Futons fallen und rannte zur Tür hinaus, durch deren daneben angebrachtes Fenster sie gerade den torkelnden Inu Yasha gesehen hatte. *klatsch* "Das war nötig." dachte Inu Yasha, der sich gerade das Gesicht wusch und sich auf einmal seltsam gesund fühlte. - "Sag mal, spinnst du?!" schrie Kagome ihn hysterisch an. "Wieso bist du denn aufgestanden?! Du bist krank!" Sehr verärgert über ihre übertriebene Sorge, motzte er: "Herrje! Jetzt mach hier mal nich so'n Theater, ja?! Mir geht's schon wieder besser und im Übrigen kann ich mich sehr gut alleine versorgen." Kagome stutzte. Sie benötigte einen Moment, um sich wieder zu fassen. Dann verteidigte sie sich: "Na hör mal, ich mach mir doch nur Sorgen um dich! Ich meine, vorhin konntest du dich kaum auf den Beinen halten, so schwach warst du...". Musste sie das unbedingt wieder hervorholen? Sie wusste doch ganz genau, dass er nichts von Schwäche hören wollte. "Mann! Is ja gut!", schnautzte er sichtlich genervt und ging wieder ins Haus. Er wollte jetzt aber auf keinen Fall nachgeben und setzte sich protestierend ins Wohnzimmer, in dem auch Miroku, Sango und Shippô waren. Kagome hatte inzwischen begriffen, dass Inu Yasha sich nichts mehr sagen ließ und respektierte das mehr oder weniger, indem sie ihn einfach ignorierte. Wortlos breitete sie mit Sango die Futons auf dem Boden aus und machte sie schlaf-fertig. Danach hieften alle zusammen Miroku auf den einen Futon. Endlich unterbrach Kagome die Stille: "Inu Yasha, es ist besser, glaube ich, wenn wir uns jetzt alle ein wenig ausruhen." Sie setzte sich auf die Couch und versuchte es sich bequem zu machen. Als sie sich die Decke unter ihr Kinn zog, rutsche sie vom Sofa, das wirklich etwas schmal war und stützte sich gerade mal ein paar Zentimeter überm Boden ab, bevor sie aufgekommen wäre. Inu Yasha machte urplötzlich auf der Türschwelle kehrt, denn er war schon auf dem Weg zurück in Kagomes kuscheliges Bett gewesen. "Ok, ich schlafe auf dem Sofa und du, Kagome, gehst in dein Bett." befahl er tonlos. Doch sie bestand darauf, dass Inu Yasha so schnell wie möglich gesund werden sollte. "Das kommt überhaubt nicht in Frage! Du musst deine Erkältung auskurieren und wenn du auf dem Sofa schläfst, wird sie nur noch schlimmer." - "Morgen früh bin ich wieder dämonisch, dann geht das eh wieder weg." meinte Inu Yasha schon wieder leicht gereizt. - "Ja, toll! Vielleicht auch nicht. Wir gehen kein Risiko ein und du schläfst trotzdem im meinem Bett!" beharrte Kagome. - "Hör auf so besorgt um mich zu sein!" konterte Inu Yasha stur. - "Was?! Du... ... Also... das kann ich kaum glauben, Inu Yasha... Entschuldige, dass ich mir Sorgen mache! Es ist doch nun wirklich egal, wo ich schlafe, also kannst du doch vorsichtshalber im Bett schlafen, damit deine Erkältung verschwindet!" Das war zu viel für ihn: "Raaargh! Mach doch, was du willst du dumme Ziege!!!" Wütend drehte er sich um und ging in Kagomes Zimmer zurück. KRACH! Nach nur wenigen Stunden Schlaf wurde Inu Yasha geweckt. Besorgt stürzte er aus dem Zimmer. Der Knall kam aus dem Zimmer, in dem Kagome schlief. Dort angekommen sah er, dass die alte Couch zusammengebrochen war. Etwas geschockt richtete sich Kagome auf. Sie sah zu Inu Yasha. Ohne ein Wort zu sagen, kam er näher um ihr aufzuhelfen, dachte sie. Aber nein, er hob sie hoch und brachte sie in ihr Zimmer, legte sie in ihr Bett und nahm sich wenigsten noch eins von den Kissen, wollte gehen. "U... Und deine Erkältung...?" erkundigte sie sich äußerst kleinlaut. - "Du meine Güte, jetzt lass mich doch endlich mal mit diesem blöden Schnupfen in Ruhe!" fauchte Inu Yasha. - "Aber..." Auch wenn ihm ihre übertriebene Besorgnis nunmehr mächtig auf den Zeiger ging, war es doch irgendwie süß, wie sie sich um ihn sorgte. Auf der Türschwelle machte er abermals kehrt und trat an Kagomes Bett. "Also gut." sagte er übertrieben genervt, "lass uns eine Kompromiss schließen." Sich in Gedanken immer wieder vorredend, dass nichts dabei sei, stieg er ins Bett und drehte rücksichtsvoll - oder auch peinlich berührt, Kagome den Rücken zu. Ihm war nicht mehr schwindelig, zu mindest nicht von der Krankheit herrührend, sondern wohlig warm. Er musste zugeben, dass er sich unglaublich wohl fühlte, als sie ihren Arm um ihn legte und sich dicht an ihn kuschelte. ~Ende~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)