Liebe... und andere Schwierigkeiten von Celestit ================================================================================ Prolog: Ein Morgen wie jeder andere auch? ----------------------------------------- Ohne viel Zeit zu verlieren, fangen wir doch einfach an ^^ - „Tyson!!! Du sollst aufstehen, du fauler Sack!“ schrie ein wütender Kai, den noch selig ruhig schlafenden Jungen, an. Tyson jedoch schnarchte einfach weiter. „Ich krieg die Krise! Das gibt es doch nicht!“ Ray kam ins Zimmer schaute den schlafenden Jungen in dessen Bett an und schüttelte den Kopf, blickte dann auf seinen besten Freund, der vor Wut all seine Körpermuskeln angespannt hatte. Er seufzte und sagte dann ruhig: „Will der schon wieder nicht aufstehen? Reg dich doch nicht immer so auf! Du müsstest es doch langsam gewohnt sein, oder?“ Kai schaute ihn kurz an und sagte dann knapp „Das heißt aber nicht dass ich es tolerieren muss!“ Der junge Chinese seufzte abermals und verließ wortlos den Raum. Kai widmete sich wieder dem Versuch Tyson zu wecken jedoch, wie nicht anders zu erwarten, ohne Erfolg. Was er nicht wusste Tyson war schon bei seinem ersten Geschrei aufgewacht und tat nur so als wurde weiterschlafen. Er genoss es wenn Kai ihn so anbrüllte, nicht das er es liebte einen Hörsturz zu kriegen, nein, aber er mochte es einfach die Stimme des Russen zu hören. Und dies war die einzige Zeit des Tages wo er sich so `intensiv´ mit ihm beschäftigte. Sonst war Kais einziges Hobby Tyson zu schikanieren indem er ihn den halben Tag beleidigte oder gar nicht beachtete, auf gut deutsch wie Luft behandelte. Er schielte den, vor seinem Bett stehenden Jungen an //Er sieht total niedlich aus wenn er sich aufregt. Was heißt niedlich? Heiß, passt eher! Seine Muskeln kann man dann vorzüglich erkennen, man, wieso hat der Kerl eigentlich diesen Hammer-Body?// grübelte Tyson. Ray betrat plötzlich wieder den Raum und hatte einen Eimer in der Hand. Tyson erkannte es aus dem Augenwinkel und dachte, naiv wie er ist //Will der jetzt hier durch putzen, oder was soll das?// Auch Kai, der es inzwischen aufgegeben hatte Wecker zu spielen, guckte Ray schief an „Was wird das denn jetzt?“ Ray grinste „Kleinen Moment. Gleich weißt du es.“ Er holte mit dem Eimer weit aus und schüttete dem vermeintlich immer noch schlafenden Jungen den eiskalten Inhalt über den Körper. „Aaaaah! Ist das kalt! Sp-Spinnst du?“ Tyson war mit einem Satz auf den Beinen und stand nun bibbernd vor den anderen beiden Jungs. Kai konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Ray das war gut! Muss ich mir merken!“ er lachte so sehr das man ihn kaum verstand. Auch Ray lachte, von Kai angesteckt, los. Plötzlich stürmte Max ins Zimmer, da er den Schrei Tysons gehört hatte. „Tyson! Was ist pas...“ Er stockte mitten im Satz als er Tyson wie ein begossener Pudel vor sich stehen sah. Er stutze und lachte ebenfalls los. Als sich die drei Bladebreakers nach 10 min wieder gefangen hatten, bemerkten sie das Tyson nicht mehr im Raum war. Der blauhaarige hatte sich ins Badezimmer geflüchtet und saß geknickt, an die Wand gelehnt, da. //Warum hat er das zugelassen? Wieso muss er mich immer so demütigen?!// Stumm liefen ich ihm ein paar Tränen die Wange runter //Ich liebe ihn doch, merkt er das denn nicht? Warum musste ich mich ausgerechnet in diesen Jungen verlieben? Ich weiß doch genau dass Kai hetero und nicht schwul ist und niemals schwul werden wird!// „Das ist nicht fair!“ sagte er mit Tränenerstickten Stimme. Auf einmal hörte er es leise an der Tür klopfen. „Tyson?“ es war Max Stimme „Machst du, bitte, die Tür auf?“ Tyson erhob sich schwerfällig, schluckte die wieder aufkommenden Tränen runter und drehte den Schlüssel im Schloss. Max betrat das Bad und schloss die Tür hinter sich „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht auslachen! Wirklich nicht.“ Max sah etwas beschämt auf den Boden. „Ist schon gut.“ sagte der junge Japaner etwas heiser und lächelte matt. Max sah erleichtert auf erschrak jedoch einen Moment als er Tysons, vom Weinen, geröteten Augen sah. „Ach Tyson, du weißt doch wie Kai ist, nimm dir das doch nicht jedes Mal so zu Herzen! Ich weiß, du liebst ihn, doch du darfst dich von ihm nicht zerstören lassen.“ sprach Max mit sanfter Stimme auf Tyson ein. //Kai, du elender Mistkerl! Das wirst du irgendwann büßen, du weißt doch dass er dich liebt!// Die Bladebreakers waren in einem Club. Überall waren blitzende, farbige Lichter; laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern und Menschen tanzten zu den Liedern. Kai, der ja nicht so scharf auf so viel Trubel ist, hatte sich mit seinem Glas Wodka auf ein Sofa verzogen, die hier und da verstreut standen. Die anderen hatten sich auf die Tanzfläche begeben und waren somit aus seiner Sicht verschwunden. Plötzlich kam Max, sichtlich stark angeheitert, auf ihn zugetorkelt und ließ sich neben ihn aufs Sofa fallen. //Na toll! Der Kleine ist mal wieder total betrunken, lernt der es denn nie in maßen zu trinken? Hoffentlich will er mir nicht wie sonst immer irgendeinen Schrott erzählen. Bitte nicht!// Doch den Wunsch erfüllte sein Teamkollege ihm nicht, sondern fing auch gleich an „Hallöschen, Kai“ //Mein Gott, der hat ja ne schlimmere Fahne als ich nach meiner zweiten Flasche Wodka!// urteilte Kai in Gedanken „Isch musch dir unbedingt was erzählen. Du wirscht mir nischt glauben wasch mir der ähhh... wie heischter denn gleisch? Ach ja! Der Tyschon hat mir vor zwei Wochen wasch total komisches erzählt! Willscht du wissen wasch?“ //Nein!!// dachte Kai verzweifelt, jedoch wusste er das der Versuch, Max davon abzuhalten zu erzählen, sinnlos war. Betrunken war der blonde Amerikaner nämlich unglaublich hartnäckig. „Er hat mir gesagt dasch er sisch total verknallt hat. Und weischt du in auch wen?“ //Interessiert mich doch nicht!// war Kais gedankliche Antwort auf die Frage. Was Max sagte überraschte ihn dann doch „In, Kai Hiwatari, alscho disch!“ lallte Max einfach weiter. „Ups! Dasch darfsch isch dir eigentlisch garnisch sagen. Alscho pschhht!“ Er hielt sich zur Bestärkung noch den Finger vor die Lippen und wankte langsam wieder weg. //Na also, ich wusste ja schon immer das Tyson anders drauf ist, aber... schwul?! Darauf wär ich nie gekommen. Na klasse, jetzt rennen mir sogar schon die Kerle hinterher.// Kai musste unwillkürlich grinsen. „Bei mir hast du keine Chance, du Homo. Selbst wenn ich schwul wäre würde ich mich bestimmt nicht mit dir vergnügen.“ //Ich wünschte ich hätte es dir nie erzählt! Auch wenn ich besoffen war, ich kann mich trotzdem noch erinnern. Verflucht!// „Max? Was ist denn? Max?“ fragte Tyson seinen Freund. „Äh, was? Sorry, ich war grad nur in Gedanken. “ antwortete der blonde und lächelte. „Aber ich wäre wirklich froh wenn du ihn endlich vergessen würdest! Ich weiß es mag hart klingen, aber es ist zu deinem besten! Ich will dich nicht irgendwann deine Leiche finden, weil du dich vor Verzweiflung umgebracht hast, verstanden?!“ „Also, Max! Jetzt übertreib mal nicht!“ sagte Tyson beschwörend. „Du weißt dass, ich so was nicht machen würde!“ Max sah ihn verärgert an. „Ach ja? Wie war das als Kai dich mal wieder total nieder gemacht hatte, du dich vollaufen ließt und beinahe an einer Alkoholvergiftung verreckt bist?!“ „Verflucht noch mal, lass mich doch in Ruhe!“ brüllte Tyson mit Tränen in den Augen Max an und rannte aus dem Badezimmer ohne zu wissen wo er eigentlich hin wollte. „TYSON!!!“ schrie sein besorgter Teamkollege ihm hinter her und wollte ihm nach rennen als er plötzlich von jemandem festgehalten wurde. Als er sich umdrehte sah er Kai hinter sich der ihn kalt und emotionslos anschaute. „Warum willst du dem Weichei hinterher? Lass ihn doch machen was er will.“ In Max stieg eine noch nie zuvor so ausgeprägt gespürte Wut hoch und diese spiegelte sich auch in seinen Augen wider. „Wie kannst du so was sagen? Du bist doch an allem schuld, du mieses Schwein!!!“ schrie der blonde seinen gegenüber an und bevor er realisierte was er getan hat, hatte er dem Russen ins Gesicht geschlagen. Kai, der nicht damit gerechnet hatte, taumelte zwei Schritte zurück. „Jetzt verstehe ich das alles!“ sagte er und wischte sich das Blut von der Lippe die durch den, doch recht kräftigen, Schlag aufgeplatzt war. „Was verstehst du?“ Max sah den blau-grauhaarigen verunsichert an. Dieser lachte kurz auf und sagte dann mit gewissen Unterton: „Dein Verhalten, den Glanz den du manchmal in den Augen hast, wenn du ihn anguckst. Du bist genauso wie der...“ „Wie meinst du das?“ fragte Max nervös. „du liebst diesen kranken Irren.“ Der Amerikaner sah ihn geschockt an. „Was... Was redest du da, für einen Scheiß?“ „Willst du mir etwa erzählen dass es nicht stimmt? Ich hab euch belauscht, und deine kleine Rede klang nicht wie die die ein besorgter Kumpel hält sondern wie die die ein Mensch der Angst hat seinen Geliebten zu verlieren!“ „OK, du hast recht. Es stimmt.“ erwiderte der Junge mit gesenktem Haupt traurig. „Aber er liebt dich und nicht mich. Und das obwohl er weiß das du nicht an ihm interessiert bist und es nie sein wirst“ murmelte er als er an Kai vorbei zu seinem Raum ging. „Na toll! Wenn sich jetzt auch noch Ray outet, geb ich mir die Kugel!“ sagte Kai zu sich selbst als er sich auf dem Weg in die Küche machte. - Und das war dann auch schon mein Prolog! ^^ Ich hoffe es gibt jemanden der die Geschichte liest und dem sie gefällt. Sorry, das Ray sich so komisch verhält. Der war mir schon immer zu friedlich. Ja, OK Tyson is ne Heulsuse geworden und Max irgendwie angriffslustig. Und Kai ein richtiges Ar***loch Aber ich versprech das wird sich ändern, zumindest bei Kai. Na ja, was solls? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn’s euch gefallen hat hinterlasst Kommentare. Ich bin schon Kapitel 1 am schreiben. Also falls Interesse besteht, lad ich es hoch. Kleine Vorschau: Ein merkwürdiges Mädchen taucht auf und behauptet Kais Verlobte zu sein... Who is that? ------------ Sorry, das es so lange gedauert hat! Ich hoffe ihr könnt mir noch mal vergeben. Aber was soll’s? Jetzt geht’s ja weiter. Hoffe es gefällt euch ^^ Vielen Dank: @driger-drigen, @undercover_agent & @Vicky dafür dasse mir so nette Kommis geschrieben haben! - „Wenn sich Ray jetzt auch noch outet, geb ich mir die Kugel!“ sagte Kai zu sich selbst als er sich auf den Weg in die Küche machte. „Na, wieder beruhigt?“ Ray saß in der Küche und trank seine all morgendliche Tasse Espresso, stark und wirkungsvoll wie er immer sagt. „Wie man’s nimmt.“ erwiderte Kai und nahm sich eine Tasse und füllte sie sich mit Kaffee. „Wie kriegst du dieses pure Koffein eigentlich runter?“ fragte er seinen Freund, mit angewidertem Blick auf die Tasse in dessen Hand. Ray grinste fies und erwiderte „Tja, das kriegen halt nur richtige Kerle runter. Aber lassen wir die Diskussion über Kaffeesorten. Was ist passiert? Ich hab nur Max Tysons Namen brüllen gehört und dann Tyson gesehen das er wie von der Tarantel gestochen und heulend an der Küche vorbei nach draußen gerannt ist.“ Kai seufzte genervt und fing an zu erklären. “Also Max ist ja zu Tyson, der hat ja geflennt hat wie ein kleines Kind, ins Bad gegangen um ihn aufzubauen oder zu trösten. Was weiß ich. Und da haben sich halt unterhalten, zumindest hat Max die ganze Zeit auf ihn eingeredet. So Sachen wie er solle mich vergessen und er hätte kein Bock irgendwann Tysons Leiche finden und all so ein gefühlsduseligen Scheiß. Und dann hat Tyson ihn angeschrieen Max solle ihn doch in Ruhe lassen und ist raus gerannt, das weißt du ja, unser Blondie wollt ihm hinterher, aber ich hab ihn aufgehalten und ihm gesagt er solle das Weichei machen lassen was er will und da hat der es doch echt gewagt mich zu schlagen, dieses Arschloch! Tja und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: auch Max ist so eine Schwuchtel wie Tyson. Der Kleine ist nämlich in ihn verknallt.“ er lachte kurz auf und endete seinen ungewöhnlich langen Vortrag mit den Worten „Er hat es sogar zugegeben!“ Ray sah ihn entgeistert an. „Soll das heißen wir wohnen nun mehr als drei Jahre mit zwei Schwuchteln unter einem Dach? Ein Wunder das wir nicht in beim Duschen überfallen wurden.“ Kai fing an zu lachen „Ray, wir leben in einer WG nicht im Knast. Aber recht hast du trotzdem, aber sag mal: seit wann bist du eigentlich so, also übertrieben ausgedrückt, wie ich? Das heute Morgen war schließlich echt fies, denn wär mir das eingefallen hätt ich es auch schon längst gemacht.“ Abermals grinste der junge Chinese „Vielleicht sollt ich weniger Zeit mit dir verbringen, deine Boshaftigkeit scheint abzufärben.“ „Das kann gut möglich sein. Na ja um wieder zum Thema zu kommen wol...“ Bevor Kai seien Satz beenden konnte klingelte es an der Tür. Kai sah auf. „Hey, vielleicht ist es ja ein Polizist der uns mitteilen will das ein Junge im Schlafanzug vor ein Auto gerannt ist und verblutet ist. Hoffentlich. Machst du die Tür auf?“ „Ist gut.“ meinte Ray und erhob sich. Er öffnete die Tür, ein junges Mädchen stand davor und lächelte ihn unsicher an. „Guten Morgen. Wohnt hier ein Junge namens Kai Hiwatari?“ Ray schaute sie einen Moment erstaunt an und rief ohne zu antworten „Kai? Ist für dich.“ „Ja ja. Ich komme.“ Ray wandte sich wieder zu dem Mädchen das immer noch vor der Tür stand. „Komm doch rein.“ „Danke, sehr freundlich.“ erwiderte sie höflich und betrat den Flur. Ray schloss die Tür hinter ihr. „Ah, da ist er ja schon.“ sagte er zu dem Mädchen als er Kai um die Ecke gehen sah. Plötzlich kniete das Mädchen neben ihm nieder als Kai nur noch 1 Meter entfernt war. Die Jungs schauten einen Moment verwirrt auf das junge Mädchen. „Kai, habe ich euch endlich gefunden! Seit 3 Monaten suche ich euch.“ Ray sah Kai perplex an „Kennst du das Mädchen?“ Kai blickte auf das vor ihm nieder kniende Mädchen und schüttelte den Kopf. „Steh auf!“ sagte Kai zu dem Mädchen, das sich auch sofort erhob den Blick aber gesenkt hielt. „Wer bist du? Und was willst du von mir?“ Das Mädchen antwortete ohne dem Gegenüber ins Gesicht zu sehen „Mein Name ist Leila Rubina Estella von Jurja, Kai. Und ich bin bekommen weil ich sonst nirgends hin kann. Meine Eltern erzählten mir eine Woche vor ihrem schrecklichen Unfall, das falls ihnen was passieren sollte, ich zu Kai Hiwatari, meinem versprochenen Verlobten gehen solle.“ Ray sah seinen Freund geschockt an, der gerade ziemlich blass um die Nase geworden war. „Was... zum Teufel ist hier los?! Ich habe keine Verlobte!! Und eine mit solch einem Namen erst recht nicht! Wer schickt dich? Mein Großvater?“ Er hatte das verschüchterte Mädchen grob an den Schultern gepackt und versuchte sie so zu zwingen ihm in die Augen zu sehen. „Kai! Jetzt beruhig dich doch mal, Alter.“ „Schnauze!“ bellte der angesprochene den schwarzhaarigen an, und widmete sich wieder dem Mädchen das plötzlich in seinem Armen zusammen sackte und auf den Boden gefallen wäre, wäre Kai nicht in die Knie gegangen. Nun saß er mit dem Mädchen, halb auf dem Arm, am Boden und schaute es erschrocken an. Ray ging vor den beiden in die Hocke, strich ein paar Haarsträhnen von ihrer Stirn, wodurch Kai ihre Augen sah. //Das kann nicht sein, sollte das etwa...? Unmöglich!// „Sie hat hohes Fieber, Kai!“ rief Ray erschrocken „Wir sollten sie ins Wohnzimmer bringen.“ Kai nickte abwesend, nahm sie auf seine Arme und trug sie in das Wohnzimmer, Ray hingegen hatte sein Handy hervorgekramt und war dabei den Notarzt zu holen. Kai hatte Leila, die in der Zwischenzeit ohnmächtig geworden war, auf das große Sofa gelegt. Sie keuchte manchmal auf und ihr Atem ging auch sonst ziemlich schnell. Kai hatte sich auf das kleine Sofa gegenüber gesetzt und sah sie Gedankenversunken an. //Sie sieht zwar nicht aus wie sie, aber der Ausdruck in ihren Augen! Der gleiche den sie damals hatte. Aber sie kann es nicht sein, mein Engel, sie ist damals an einer schlimmen Lungenentzündung gestorben. Vater hatte es mir doch erzählt! Und er hatte mich nie angelogen. Ach Vater! Wenn du doch nur noch leben würdest.// Auf einmal spürte Kai eine Hand auf seiner Schulter, er zuckte kurz zusammen „Hey, Alter. Ganz ruhig ich bin es nur. Ich hab den Notarzt gerufen er ist in etwa 10 Minuten hier.“ „Was? Ach ja, das ist gut.“ Ray sah seinen, geistig abwesenden, Freund nachdenklich an. //Was hat er nur? So Gedankenversunken hab ich ihn ja noch nie gesehen!// Kai sah die ganze Zeit wie apathisch, auf das Mädchen. //Wer ist sie??// „Kai? Kai? KAI!“ Endlich reagierte der Angesprochene „Was denn?“ Er klang genervt. „Sag mal bist du scheintot? Oder kennst du das Mädchen doch?“ „Nein! Ich weiß nicht wer das ist! Verflucht noch mal!“ fuhr er Ray an. „Aber ihre Augen... Ich kannte mal ein Mädchen das hatte den gleichen Glanz wie sie in den Augen.“ „Ihre Augen? Aber sie sind doch geschlossen?“ „Vorhin, als du feststelltest das sie Fieber hat, da waren sie noch kurz geöffnet...“ „Und wer war das Mädchen?“ „Meine Freundin... Katlinka.“ den Namen flüsterte er nur noch. Gerade als Ray weiter fragen wollte, klingelte es an der Tür. Er guckte zum Flur und dann noch mal zu Kai. „Das wird der Arzt sein, gleich wissen wir warum sie zusammengeklappt ist. Ich hoffe es zumindest.“ - Na? Wie hat’s euch gefallen? Ihr dürft Kommentare hinterlassen, wer will. Krankenhaus ----------- Gerade als Ray weiter fragen wollte, klingelte es an der Tür. Er guckte zum Flur und dann noch mal zu Kai. „Das wird der Arzt sein, gleich wissen wir warum sie zusammengeklappt ist. Ich hoffe es zumindest.“ Er war gerade bei der Wohnzimmertür angekommen als er hörte wie jemand den Flur entlang ging. „Ist schon gut, ich gehe, Max.“ rief Ray der Person zu. Der angesprochene blieb stehen und schaute auf den jungen Chinesen, der ihn bereits erreicht hatte. „Wenn du willst, ich bin wieder in meinem Zimmer. Sag bescheid wenn Tyson wieder da ist.“ Ohne auf Antwort zu warten ging er den Flur wieder zurück und ach Ray ging einfach weiter zur Tür und öffnete diese. „Guten Tag, haben sie den Notarzt angerufen?“ fragte der Mann im mittleren Alter. Ray nickte nur und machte Platz damit der Arzt eintreten konnte. „Wo ist das Mädchen?“ fragte er weiter. „Im Wohnzimmer. Kommen sie mit.“ erwiderte der Junge kurz und ging vor. Der Arzt folgte ihm. Im Wohnzimmer angekommen ging er gleich zu Leila und sah kurz zu dem jungen Mann auf dem Sofa gegenüber der wieder wie hypnotisiert auf die Mädchen starrte. „Ich werd sie kurz durchchecken und dann entscheiden ob sie besser ins Krankenhaus gebracht werden sollte.“ Nach ein paar Minuten sah er die Jungs mit ernstem Blick an. „Und was fehlt ihr?“ fragte Ray. „Das darf ich ihnen leider nicht sagen es sei denn einer von ihnen wäre mit ihr verwandt oder liiert.“ Ray blickte Kai an, der inzwischen wieder ´normal` geworden war, dieser wusste was er wollte. Er warf Ray einen Blick zu der deutlich sagte: Das wirst du noch büßen. Er konnte ein genervtes Seufzen nicht unterdrücken als er sagte „Ich bin ihr Verlobter.“ Der Doktor hob kurz überrascht die Augenbraue und erklärte dass das Mädchen hohes Fieber hat und nicht ausgeschlossen werden kann das dass nur ein Nebensymptom ist und dass sie schnellstmöglich ins Krankenhaus gebracht werden sollte. Die Jungen nickten nur. Kaum acht Minuten später wartete ein Krankenwagen vor dem Haus und Leila wurde mit einer Trage runtergeschafft. „Wünschen sie mitzufahren, Mr Hiwatari?“ //Eigentlich nicht, was interessiert mich das denn? Aber jetzt wo mich Ray schon dazu gebracht hat zu sagen dass ich mit ihr verlobt wäre, sähe es komisch wenn ich ablehne. Womit habe ich das verdient?// dachte sich Kai und erwiderte ein kurzes „Ja.“ Und so stieg er in den Krankenwagen der sogleich losfuhr. Im Hospital angekommen wurde die Patientin sofort in einen Untersuchungsraum geschafft und noch mal gründlich untersucht. Kai indessen saß gelangweilt und in Gedanken auf einer Bank vor dem Zimmer //Puh. Was mach ich hier überhaupt? Was geht mich an, was dieser Tussi fehlt? Und außerdem: Ich hasse Krankenhäuser! Denn Ärzte können doch sowieso nicht alle Patienten retten. Vor fünf Jahren war es doch so, da riefen sie meinen Vater an. Fünf Jahren? Ist es wirklich schon so lange her?// „Kai?“ Alexander klopfte an der Tür seines Sohnes. Jedoch blieb es in dem Raum still, also ging er einfach rein. Der Junge saß, mit dem Rücken zu ihm, am Fenster und Blickte raus. „Kai? Die Klinik, in der Katlinka liegt, hat eben angerufen.“ Sein Sohn drehte sich zu ihm um in der Hoffnung endlich zu hören: `Sie ist wieder gesund´ oder wenigstens `Sie ist auf dem Weg der Besserung´. Aber als er das ernste Gesicht seines Vaters sah, weiteten sich seine Augen vor Angst oder Schock, er wusste es selbst nicht. „Sie lebt aber noch?“ seine Stimme klang dünn. Sein Vater blieb stumm. „Sag dass sie lebt, sag dass sie bald wieder gesund ist. Sag es!“ schrie der vierzehnjährige den Mann vor sich an. „Ich kann es nicht sagen...“ er stockte kurz es fiel ihm unendlich schwer es seinem Sohn zu sagen. „Ich kann es nicht sagen, weil es eine Lüge wäre. Kai... Katlinka ist tot. Sie konnte die nötigen Kräfte um die Lungenentzündung abheilen zu lassen nicht aufbringen.“ Kai starrte mit leeren Blick durch ihn durch „Du lügst.“ er flüsterte es „Du lügst! Du lügst doch! DU LÜGST!!!“ Der Junge war völlig außer sich und schrie immer wieder die gleichen Worte. Alexander sah den Gefühlsausbruch, ohne ein Wort zu sagen, an. Als sich sein Sohn wieder etwas beruhigt hatte sprach er die Worte aus, die Kai niemals wieder vergessen wird. „Kai! Hör mir bitte zu! Katlinka ist tot, du wirst ihren Körper nie wieder sehen, berühren, riechen können, jedoch wird ihr Geist, ihre Seele, ihre unendlich Liebe zu dir dich nie verlassen. Du nanntest sie Engel, auch jetzt wird sie für dich da sein, sie wird auf ewig dein Schutzengel sein. Katlinka wird immer ein Teil von dir sein, in deinem Herzen wohnen. Gott kann dir ihren Körper wegnehmen aber dein Herz, dein Verstand und deine Seele werden sie auf immer psychisch am Leben erhalten. Du wirst sie immer noch in deinen Träumen sehen können dort mit ihr zusammen sein. Aber in der Realität wird es nie wieder so sein. Ich weiß dass das stimmt der Wahrheit entspricht, da ich nach dem Tod deiner Mutter beinahe dem Wahnsinn verfallen wäre, ich war damals in sehr starke Depressionen verfallen. Ich war in einem Sumpf der Einsamkeit gefangen und drohte darin für immer zu versinken. Es dauerte fast ein Jahr bis ich erkannte was ich dir eben erzählte. Auch war mir deine Anwesenheit eine sehr große Hilfe, ich weiß daran kannst du dich nicht erinnern, du warst damals erst knapp eineinhalb Jahre alt! Also als ich mich wieder fasste und zu leben begann. Ich wünsche mir dass du nicht den gleichen Fehler begehst. Lebe, für Katlinka, weiter.“ Kai blickte seinen Vater direkt in die Augen und sagte leise „Ich werde mich bemühen, Vater. Ich verspreche es dir.“ //Ich bemühte mich wirklich, ich konnte trotzdem nicht verhindern dass mein Herz kalt wurde und ich Menschen anfing wie Dreck zu behandeln mich als was Besseres zu sehen, anfing eine Hohe Mauer um mich zu ziehen. Keinen Menschen an mich ran zu lassen. ich wollte nie wieder Menschen meine Gefühle offenbaren. Ja! Es fing alles an jenem Tag vor fünf Jahren an, dem Tag den es nicht hätte geben dürfen. Und jetzt taucht so eine Göre auf, das die gleiche Augen wie Katlinka hat, und behauptet meine Verlobte zu sein!// „Mr Hiwatari?“ fragte eine weibliche Stimme zaghaft „Was?“ erwiderte der junge Russe barsch. „Ich soll ihnen sagen dass die Untersuchung abgeschlossen ist und sie doch bitte in das Büro des Herr Doktors kommen möchten.“ Kai stöhnte genervt auf und sagte kurz „Und wo ist das bitte?“ Die Schwester erklärte es ihm und nach fünf Minuten, er war langsam hingegangen da er immer noch nicht wissen wollte was diesem Mädchen fehlt, war er dort. Er klopfte und öffnete die Tür ohne auf Antwort zu warten. Der Arzt blickte kurz auf „Setzen sie sich doch.“ forderte er den jungen Mann auf, dieser tat wie ihm geheißen. „Und was fehlt ihr nun?“ fragte er mit emotionsloser Stimme. „Na ja, zum einem ist sie recht unter ernährt, zum anderen hat sie sich eine Grippe eingefangen. Das ist ja nicht so schlimm, aber ich muss ihnen leider mitteilen dass sie durch das hohe Fieber und den Mangel der Nährstoffe das Kind verloren hat. Es tut mir sehr leid.“ „Sie machen Witze, sie war schwanger? Das wird ja immer besser! Kann ich zu ihr?“ Der Doktor schaute ihn irritiert an. //Da sagt man einem Mann das seine Freundin das gemeinsame Kind, auch wenn man nichts davon wusste, verloren hat und der zuckt nicht mal mit der Wimper?!// „Ich rufe eine Schwester, die wird sie zum Zimmer ihrer Verlobten bringen.“ sagte er schließlich und Kai nickte nur kurz. Fünf Minuten später kam die Schwester, die ihm auch den Weg zum Büro erklärte hatte. „Kommen sie dann mit?“ Der blau-grauhaarige blickte die Schwester kalt an, erhob sich dennoch und folgte ihr. An dem Raum angekommen sagte er kühl zu der jungen Frau, das er gerne alleine reingehen würde, diese nickte ein wenig eingeschüchtert und ging. Kai drückte die Klinke runter und ging rein. Leila saß in ihrem Bett und blickte, als sie Kai in den Raum kommen sah, beschämt weg. Der junge Mann ging unbeirrt an das Bett, zog sich einen Stuhl ran, und setzte sich neben das Bett. Ohne Umschweife fragte er das Mädchen „Du warst schwanger?“ Es klang eher wie eine Feststellung als ein Frage und Leila zuckte bei dem kurzen Satz leicht zusammen, doch Kai fuhr ungerührt fort. „Du kommst mir nämlich eigentlich nicht vor wie jemand die eine Beziehung vor der Hochzeit hat. Also, wer war der Vater?“ Er hatte es einem ruhigen Ton erzählt doch war sein Gesicht sehr emotionslos. Auf einmal verdunkelte sich das Gesicht der jungen Adeligen und in ihren Augen war eine Spur von Angst, Verzweiflung, Trauer aber auch Wut zu sehen. Dann fing sie mit tonloser Stimme an zu erzählen. „Kai-sama, ich hatte ehrlich keine Beziehung zu einem Mann, hatte noch nie die Liebe eines Mannes genossen, auch wenn ich doch begehrt war, zwar eher wegen meinem Titel aber trotzdem. Doch dann starben meine Eltern bei diesem Flugzeugabsturz und ich musste mich auf die Suche nach meinem Verlobten machen, wie ich schon sagte dauerte es drei Monate dich zu finden. Ich wusste ja nicht wo ich suchen sollte also fing ich an deinem letzten bekannten Aufenthaltsort in Russland an...“ Da unterbrach Kai sie „Du meinst jetzt nicht die...“ „Doch, in der Abtei. Dort fand ich jemanden der dich kannte, er schien nett jedoch war dies nur Schein. Er bat mich doch während der Nacht dort zu bleiben da es schon Abend geworden war stimmte ich zu, da ich auch nicht wusste wo ich hätte hingehen soll. Also brachte er mich in seinem Zimmer unter. Ich war ihm dankbar, ich ahnte ja nicht dass er mir so was antun würde...“ Ihre Stimme wurde dünn und Kai hatte Schwierigkeiten sie überhaupt noch zu verstehen. „In der Nacht kam er dann wieder ins Zimmer...“ Zwanghaft versuchte sie die aufkommenden Tränen runterzuschlucken. „Kai-sama, er hat mich vergewaltigt und noch in der Nacht direkt nach seiner Tat rausgeschmissen. Ich bin froh das ich das Kind der Schande los bin“ Wie der junge Russe die Vorgehensweise der Bewohner der Abtei verachtete, in seinem Gesicht war leichte Wut zu erkennen. „Weißt du den Namen von diesem Arschloch?“ „Ich weiß nicht mehr genau, ich versuchte ihn zu verdrängen. Aber ich glaube der Vorname war irgendwas mit T und der Nachname Iva...“ „Tala Ivanow!“ die Stimme Kais war voller Verachtung und Wut als er den Namen seines ehemaligen Teamkameraden aussprach. Eine Überraschung nach der anderen ---------------------------------- "Tala Ivanow!" die Stimme Kais war voller Verachtung und Wut als er den Namen seines ehemaligen Teamkameraden aussprach. "Genau! Du kennst ihn also wirklich?“ fragte das Mädchen. Kai nickte. „Woher?“ fragte sie weiter. „Das ist eine blöde Frage, echt mal! Schon vergessen, warum du da nachgesehen hast? Ich war auch in dieser Abtei!“ antwortete Kai mit spöttischen Unterton. Leila zuckte zusammen. //Er sieht wütend aus. Ist es wegen der Abtei? Oder wegen Tala? Ich wüsste zu gern warum Kai ihn so hasst. Hasst er ihn überhaupt? Seine Stimme klang vorhin zumindest so.// „Kai? Wie kamst du eigentlich in die... an diesen Ort? Und was hat das eigentlich mit Tala auf sich? Hasst du ihn?“ sie hatte die Worte eher zögerlich ausgesprochen und glaubte nicht das er ihr antworten würde. Kai sah sie an,sah in ihre Augen. Er zögerte kurz. Derweil klingelte es zum dritten mal an diesem ereignisreichen Morgen an der Tür in der WG. Ray ging wieder an die Wohnungstür. Und konnte sich das Grinsen kaum verkneifen als er Tyson vor der Tür stehen sah. „Auch wieder da? Wie war dein Ausflug im Schlafanzug?“ fragte er ihn belustigt. Tyson grummelte nur was Unverständliches und zwängte sich an ihm vorbei. Als er im Bad verschwunden war ging Ray zum Zimmer von Max. Er klopfte. Keine Antwort. Also ging er einfach rein. Max saß mit geschlossenen Augen und Kopfhörern auf seinem Bett. Ray ging zur Anlage und drehte diese leiser woraufhin Max ihn leicht gereizt ansah. „Was willst du?“ Ray ignorierte den genervten Unterton in Max Stimme „Du wolltest doch dass ich dir Bescheid sage wenn Tyson wieder da ist. Er ist wieder da, momentan steht er unter der Dusche.“ „Sag doch gleich das Ty wieder da ist.“ Ray sah, dem wieder fröhlichen, Max nach als er an ihm vorbei eilte nach //Ty? O Mann! Wie kann man nur jemanden als Ty bezeichnen? Typisch schwul? Ach, keine Ahnung und ich will lieber gar nicht mehr dran denken.// Er schüttelte noch mal den Kopf als er den Raum des blonden Amerikaner verließ. Tyson war inzwischen fertig mit duschen und saß nun mit einer Tasse Tee, die ihm Max gemacht hatte, in der Küche. „Wo warst du eigentlich?“ fragte Max Tyson. Dieser antwortete ihm jedoch nicht. „Hallo? Redest du noch mit mir? Tyson!?“ Immer noch machte der Blauhaarige keine Anstalten zu antworten. Langsam verlor Max die Geduld. „Du führst dich auf wie ein kleines Kind! Jetzt lass den Scheiß und rede mit mir!“ Endlich wandte sich Tyson zu ihm „Dürfte ich wenigsten mal den Tee fertig trinken?! Mir ist nämlich immer noch kalt, auch wenn ich gerade ne heiße Dusche hinter mir hab!“ Sein Gegenüber sah ihn verdutzt an. „Wie jetzt? Du bist mir überhaupt nicht mehr böse?“ „Weißt du? Ich war dir eigentlich gar nicht böse. Nur, ich weiß auch nicht was in letzter Zeit mit mir los ist! Ist es wirklich nur wegen Kai? Ist es wirklich falsch in ihn verliebt zu sein? Hab ich nicht vielleicht doch eine Chance? Das sind alles fragen die ich mir in letzter Zeit stelle...“ Er lächelte traurig. „Tyson... Ich weiß dass ich es dir nun schon zum tausendsten mal sage. Aber du tust dir selber weh, wir beide wissen: Kai bleibt für dich unerreichbar." „Sag mal, wie ist das eigentlich mit dir? Ich meine du bist, meines Wissens nach, auch noch nie mit einem Girl ausgegangen, geschweige denn zusammen gewesen.“ er fragte den blonden einfach in den Vortrag rein als hätte er gar nicht zugehört. Dieser war auf eine derartige Frage nicht vorbereitet und wurde rot „Was tut das denn jetzt zu Sache? Es geht um dein Problem mit Kai...“ „Sag doch einfach! Und was mich auch interessiert ist: Was hast du gegen Kai? Seit ich dir gesagt habe das ich mich in ihn verliebt habe gehst, du bei jeder Begegnung, auf ihn los! Also mein Problem mit ihm haben wir vorhin schon besprochen, jetzt reden wir über dein Problem mit ihm!“ Max sah ihn überrascht an. //Seit wann will er denn so was wissen? Was ist denn draußen passiert, hatte er die Erleuchtung? Oder hat er jemanden draußen getroffen?? Wenn ja, wen?// „Hast du irgendjemanden draußen getroffen?“ „Ja. Könnten wir jetzt also über dich reden.“ erwiderte Tyson kurz. „Nein. Erst will ich wissen wen.“ Der Japaner verdrehte genervt die Augen. „Tala.“ Max sah ihn an als hätte er gesagt `Einen Geist´ „Tala!? Den Tala? Ja sag, mal spinnst du? Moment mal! Seit wann ist der wieder in Japan?“ Tyson sah Max misstrauisch an. „`Wieder´? Ich kann mich nicht erinnern das wir ihn schon mal in Japan begrüßen durften, außer zu Turnieren.“ „Oh. Na ja, also, äh, wie soll ich sagen...“ „Hör auf rumzustottern! Ich weiß alles!“ Max sah ihn verlegen an und fragte vorsichtig. „Wie meinst du `alles´?“ Tyson grinste fies. „Halt alles. OK, ich hatte gehofft es aus deinem Mund zu hören... Aber da du es ja nicht sagen willst. Mach ich’s kurz. Du bist schwul, hattest vor zwei Jahren Affäre mit Tala, als er hier im Urlaub war, hast sie aber beendet als du dich in einen Jungen verliebt hast. Tja, die Story hab ich schon verdaut und jetzt hab ich nur eine Frage an dich: Wer war dieser Junge? Er wollte es mir nicht sagen.“ Max war sichtlich geschockt „Er hatte versprochen es niemanden zu erzählen! Aber ich kann dir nicht sagen in wen ich mich damals verliebt hatte...“ //Ich kann dir einfach nicht sagen das ich dich liebe! Du liebst Kai!// Tyson sah seinen Freund trotzig und beleidigt an. „“Das ist aber nicht gerade fair! Du weißt schließlich auch wen ich liebe!“ Max sah ihn flehend an. „Bitte Tyson! Lass uns später darüber reden, ich kann jetzt nicht. Jetzt nicht.“ Der Junge seufzte meinte aber schließlich „Ich versteh zwar nicht warum, aber eins sag ich dir: Ich werde es irgendwann erfahren. Verlass dich drauf.“ Max sah auf den Boden //Das befürchte ich ja.// „Was will Tala eigentlich in Japan?“ versuchte er abzulenken. Tyson sah aus als würde gerade angestrengt nachdenken und reagierte somit auf den Blonden nicht. Erst als er mit der Hand vor Tysons Nase rumfuchtelte. „Was denn?“ Max guckte ihn säuerlich an. „Ich hab mit dir geredet! Ich fragte was Tala in Japan will! Und neben bei worüber denkst du eigentlich nach?“ //Und seit wann denkst du an einem Morgen so viel?// Tyson fing auf einmal an zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd. „Jetzt weiß ich’s!“ „Hä?“ „Na, in wen du dich verliebt hast! Es ist Ray, richtig?“ Max rutschte fast vom Stuhl als er das hörte. „NEIN! Obwohl Ray ist ja schon ziemlich sweet... Aber nein er ist es nicht. Hör auf darüber nachdenken! Ich werd es dir schon noch sagen, später, kapiert? Jetzt beantworte meine Frage!“ Er war so in Rage geraten das er errötetet war. //Mensch muss der sich gleich so aufregen?// dachte Tyson und beantwortete die Frage um ihn wieder zu beruhigen. „Er sucht ein gewisses Mädchen, Leila glaub ich. Ich frag mich was er von ihr will. Wenn er was mit dir hatte ist er doch schwul, oder?“ „Nein, er ist Bi. Also ich kenne keine Leila.“ Er zuckte mit den Schultern. „Heute Morgen war eine Leila bei uns. Sie ist Kais Verlobte, zumindest sagt sie das.“ „Ray! Ich hasse es wenn du plötzlich im Raum auftauchst!“ Ray stand am Türrahmen gelehnt und grinste ebenso Max, alle WG-Bewohner wusste wie schreckhaft Tyson war. Als er sich wieder beruhigt hatte „Kai hat eine Verlobte namens Leila und Tala, Kais ehemaliger Teamkamerad, sucht nach einer Leila. Mir scheint unsere langweiligen Jahre sind wohl doch noch nicht gekommen.“ fasste er zusammen. Max und Ray sahen ihn verwundert an. „Was denn?“ „Du hast etwas auf Anhieb begriffen...“ fing Max an. „...und es auch noch sinnvoll zusammengefasst!“ vervollständigte Ray. „Ich bin begeistert!“ sagten beide wie aus einem Munde. Der Japaner sah beide beleidigt an. Doch beruhigte er sich auch wieder erstaunlich schnell. „Wo ist Kai überhaupt?“ Er wandte sich zu Max doch der zuckte nur mit den Schultern. Also schaute er auf Ray. „Im Krankenhaus.“ sagte er lässig „WAS?“ Tyson starrte ihn geschockt an. Max hingegen zuckte nicht mal mit der Wimper. „Nicht er ist im Krankenhaus sondern Leila! Sie brach kurz nachdem sie hier angekommen ist zusammen. Kai ist nur mitgefahren.“ erklärte er in genervten Tonfall. //Man! Ist Tyson so blöd? Hat er es je erlebt dass Kai krank geworden ist?// „Sag das doch gleich!“ meckerte Tyson ihn an. Der Chinese überhörte dies und sprach weiter „Ich fahr mal zum Hospital um zu gucken was Leila gefehlt hat. Ciao.“ Und schon war er aus der Küche verschwunden. Ein paar Minuten schwiegen sich die beiden Jungs an. „Sagst du mir jetzt wer der Junge war?“ fragte Tyson, immer noch neugierig. „Nein.“ „Bitte“ „Nein!“ „Bitte, bitte, bitte.“ NEIN! Verflucht noch mal!“ „Jetzt komm schon.“ „Nerv nicht! Ich sags dir ja schon. Es war und ist heute noch...“ Kai seufzte noch mal tief bevor er anfing zu erzählen. „Als ich das Martyrium Abtei hinter mir hatte lebte ich ein paar Jährchen bei meinem Vater bis ich in meine eigene Wohnung, die heute leider als WG fungiert, zog.“ //Was ist mit mir los?! Ich habe ihr gerade mein halbes Leben erzählt! Verfluchte scheiße. Warum hat sie auch diese Augen?// „Und warum ich Tala hasse, ja, ich glaube das kann man Hass nennen. Er hatte mal versucht meine damalige Freundin umzubringen. Er glaubte sie hätte mich schwach gemacht. Aber in Wirklichkeit hatte sie mir gezeigt was Menschlichkeit ist.“ er sah, wie immer wenn er von ihr sprach oder an sie dachte, traurig aus. Leila war noch erschüttert von seiner Lebensgeschichte, sah dann jedoch seine von Leid gekennzeichneten Augen die dennoch so viel Stärke und Stolz ausstrahlten. //Unglaublich! Wie kann jemand der so viel Leid ertragen musste, so stark sein?// „Deine Freundin, wie hieß sie?“ Kai sah sie merkwürdig sanft an, so als würde er nicht sie sondern jemanden anders anschauen. „Katlinka... Katlinka Baburka.“ //Katlinka? Es muss eine andere sein die er meint.// Sie lächelte um ihre plötzlich aufkommende Verwirrtheit zu überspielen. „Ein wundervoller Name! Wo ist sie jetzt?“ Auf einmal sah er wieder so unendlich traurig aus. „Sie ist tot. Sie ist an einer Lungenentzündung gestorben.“ Leila sah ihn erschrocken an. //Dann ist es doch die Katlinka die ich meine! Katti...// „Ich glaube, ich kenne sie!“ sagte sie mit zitternder Stimme. Kai sah sie skeptisch an. „Woher kennst du sie? Oder glaubst du sie zu kennen?“ Das Mädchen schluckte bevor sie mit bedrückter Stimme sagte. „Katlinka Baburka war meine Halbschwester.“ In der WG gab Tyson immer noch nicht auf. Er wollte diesen Namen erfahren! „Wer? Jetzt sag doch endlich. W.E.R?“ quengelte Tyson. Max holte tief Luft er war dem Verzweifeln nah. //Soll ich es sagen? Er wird keine Ruhe geben bis er es weiß! Es ist zum Haare raufen. Sag es doch einfach, Max!// „Der Junge weshalb ich die Affäre beendet hatte, weil ich mich ihn verliebt hatte... bist du.“ Es trat Stille ein. Nach schier endlosen Minuten brach Tyson das Schweigen. „Das ist ein Scherz, oder?“ Als er in Max unglückliches Gesicht sah wusste er es „Es ist dein Ernst?“ Der Blonde nickte nur, er kämpfte mit den Tränen. //Also entweder lacht er mich gleich aus, oder er zerreißt mich in der Luft.// Aber nichts dergleichen geschah. Es trat wieder Schweigen ein. Diesmal war es Max der es brach. „Ich wollte es dir niemals sagen. Aber du hast nicht locker lassen wollen. Was hätte ich machen sollen? Ich hab mir genauso wenig ausgesucht dich zu lieben wie du... wie du Kai... ihn zu lieben.“ Seine Stimme war brüchig und versagte als er die Tränen nicht länger zurück halten konnte. Tyson war immer noch unter Schock. Erst als er die Schluchzer von Max vernahm löste er sich aus seiner Erstarrung. „Max. Es tut mir so leid...“ //Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll? Wieso habe ich es eigentlich nie gemerkt? Er war mein bester Freund, er ist der einzige dem ich von meiner Liebe zu Kai erzählt habe. Aber wie soll ich jetzt mit ihm umgehen? Er liebt mich. Wie stehe ich eigentlich zu ihm? Ich weiß das ich bei Kai keine Chance mit ihm könnte ich eine Beziehung führen... Stopp! Ich würde ihn doch nur ausnutzen, oder? Und das hat er nicht verdient.// „Ich muss über das alles erst mal richtig nachdenken, meine Gefühle ordnen, mir selbst darüber klar werden ob ich wirklich mehr als Freundschaft für dich empfinden kann. Es war einfach zu viel an einem Morgen. Ich werde dir meine Entscheidung mitteilen so schnell es geht.“ Mit diesen Worten verließ der junge Japaner die Küche. - Kann man die Szenen- bzw. Ortswechsel erkennen? Wohin jetzt? ------------ Ohne viel Blabla. Lasst uns weiter machen. ^^ - „Ich muss über das alles erst mal richtig nachdenken, meine Gefühle ordnen, mir selbst darüber klar werden ob ich wirklich mehr als Freundschaft für dich empfinden kann. Es war einfach zu viel an einem Morgen. Ich werde dir meine Entscheidung mitteilen so schnell es geht.“ Mit diesen Worten verließ der junge Japaner die Küche. „Ich wusste das er so reagieren würde, wieso hat er mich auch nicht in Ruhe gelassen?“ sagte Max zu sich. //Tyson! Verzeih mir!!!// schrie er in Gedanken. „Entschuldigen sie?“ Ray, der inzwischen am Krankenhaus angekommen war, stand vor einer Schwester. „Ich suche die Patienten Leila Rubina Estella von Jurja.“ //Man, muss die so einen langen Namen haben?! Den kann ich mir ja kaum merken.// Zum Glück hatte er die Schwester, die Leila auch mit behandelt hat, erwischt. „Miss von Jurja? Sie liegt in Zimmer 7 auf Station 4. Wer sind sie wenn ich fragen darf?“ Ray wollte eigentlich schnell zu ihr, da er neugierig war, antwortet aber dennoch. „Ich bin ein Freund ihres Verlobten.“ „Ach so! Na gut.“ Kai sah sie ungläubig an. „Was? Wie kann das sein? Sie hat nie erwähnt das sie eine Schwester hat!“ „Sie hat ihren Eltern versprochen es niemanden zu sagen. Wir wussten von einander hatten jedoch kaum Kontakt, ich nannte sie immer Katti.“ Kai konnte es immer noch nicht glauben. //Aber immerhin erklärt das warum sie den gleichen faszinierenden Glanz in den Augen hat...// „Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt warum deine Augen den ihren ähneln...“ Das Mädchen lächelte. „Wir haben sie von Mutter geerbt.“ „Ja, das hat sie auch immer gesagt. Eure Mutter muss eine Schönheit gewesen sein.“ //Ich krieg ne Krise ich bin genauso wie früher so gesprächig, freundlich genau wie bei Katlinka... Mist!! Wieso passiert so was immer mir?// Auf einmal klopfte es an der Tür. „Herein!“ rief Leila höflich. Auch Kai blickte zur Tür. „Ray, was willst du denn hier?“ Ray erwiderte nur „Sehen wie es Leila geht. Übrigens mein Name ist Ray Kon, ich denke ich hatte in der kurzen Zeit vor deinem Zusammenbruch keine Zeit mich vorzustellen Und wie geht es dir inzwischen?“ Die Braunhaarige lächelte. „Angenehm. Mir geht es schon wieder besser. Danke.“ „Was war denn der Grund deines Zusammenbruchs?“ Leila wollte gerade antworten als Kai statt ihrer antwortete. „Fieber, Unternährtheit das hatte dann auch noch zur Folge das sie ihr Kind verlor.“ Leila sah ihren Verlobten an. //Warum muss er das mit dem Kind erzählen?// Sie sah stumm auf ihr Decke. Ray sah ihn verständnislos an. „Kind?“ Kais Gesichtszüge hatten sich wieder gehärtet. „Ja, sie war schwanger. Mein lieber alter Freund Tala hat sie vergewaltigt, als sie mich in der Abtei gesucht hat.“ Er sah wieder wütend aus. Ray sah ihn ungläubig an. „Das ist ja...“ er wusste nicht was er sagen sollte. Plötzlich erinnerte sich Ray wieder an das Gespräch von Max und Tyson. „Oh,oh.“ Kai sah ihn verwundert an. „Was denn `Oh,oh´?“ Sein Freund blickte auf Leila. „Ich glaube wir haben ein Problem.“ Der Russe guckte den Chinesen sauer an //Ich hasse es wenn er um den heißen Brei redet.// „Was denn?“ Ray zögerte kurz bevor er sagte „Tala ist in der Stadt und sucht dich, Leila.“ Leila sah den Jungen, mit angstvollen Augen fassungslos an. „Bitte? Woher weißt du das?“ Kai war vom Stuhl aufgesprungen als er das hörte. Ray der kurz überrascht war von der hastigen Reaktion seines besten Freundes erwiderte „Tyson ist ihm heute Morgen begegnet.“ Der blaugrauhaarige sah beunruhigt aus. „Heute Morgen? Scheiße, dann haben wir wirklich ein Problem! Ich kenne Tala lange genug...“ Er warf einen besorgten Blick auf das völlig verängstigte Mädchen im Krankenbett. Ray bemerkte die Sorge und wunderte sich //Na so was? Seit wann sorgt sich Kai um andere?// Kais Ausruf „Wir müssen aus dem Krankenhaus weg! Hier kann er uns ohne Probleme finden!“ ließ ihn kurz zusammen zucken. Tala stand vor der Tür der Wohngemeinschaft. „Leila? Ray sagte vorhin heute Morgen wäre ein Mädchen mit dem Namen hier gewesen. Sie musste aber ins Krankenhaus weil sie einen Zusammenbruch hatte. Aber in welches kann ich dir leider nicht sagen, sorry.“ erzählte der ahnungslose Tyson. „Ach, das ist nicht schlimm. Danke, Tyson! Ich gehe dann mal wieder, ja? Grüß Kai von mir.“ Erwiderte der Rothaarige in freundlichen Ton //Also echt Tyson! Naiv wie eh und je. Er nimmt mir tatsächlich die Ich-hab-mich-gebessert-und-bin-jetzt-ein-anderer-Mensch-Nummer ab.// Er grinste als er den Flur langging. //Ich finde dich Leila, verlass dich drauf.// „Und wo wollen wir jetzt hin, Kai?!“ fragte der schwarzhaarige Junge seinen Mitbewohner, als sie das Krankenhaus verlassen hatten. „Erst mal in die WG.“ antwortete der Gefragte überraschenderweise. Ray sah ihn skeptisch an. „Das ist jetzt nicht dein ernst?“ „Doch! So wie ich Tala kenne war inzwischen schon da, und Tyson hat ihm erzählt das Leila im Krankenhaus ist. Tala hat wahrscheinlich so getan als wäre er jetzt ein guter Mitbürger, damit Tyson ihm vertraut.“ Ray nickte, er wusste ja wie naiv sein Mitbewohner ist. „Du bist doch mit dem Auto hier, oder Ray?“ fragte Kai. „Ja!“ „Gut dann werden wir mal eine Stadtrundfahrt machen. Sprich nimm Umwege zur WG! Obwohl ich fahre.“ beschloss der Russe. Während der Autofahrt sagte keiner was bis Ray auf einmal fragte „Du, Kai? Warum warst du eigentlich so beunruhigt als du hörtest Tala ist in der Stadt.“ „Hm, du hast doch auch vom Tod Boris´ vor zwei Jahren gehört, nicht wahr?“ Der Chinese nickte „Nun, Ivanow hatte ihn umgebracht. War zwar nicht schade um Boris, aber das ist nur einer von über hundert Verzeichnissen in seiner Polizei Akte. Vergewaltigung, Mord, Diebstahl, Entführung, Erpressung alles steht mindestens zehnmal drin.“ Er schaltete einen Gang hoch und beschleunigte. Jetzt sagte auch Leila mal wieder was. „Wie kann das sein? Er ist doch bestimmt nicht viel älter als du!“ Kai schüttelte den Kopf uns sagte in spöttischen Ton. „Tja, Kleine man muss halt nur früh anfangen. Aber dennoch hat er mit seinen 19 Jahren eindeutig mehr auf dem Kerbholz als so mancher zu Tode verurteilter. Ich brauch euch wohl nicht zu erzählen, das er noch nie verklagt oder überhaupt zur Rechenschaft gezogen wurde?“ Der Rest der Fahrt verlief genau so ruhig wie sie begonnen hatte. An der Wohnung angekommen stieg erst mal nur Ray aus um zu gucken ob die Luft rein ist. Als er sich sicher war das Tala nicht in der nähe war, ging er wieder zum Auto und sagte Bescheid. In der WG angekommen ging Kai gleich zu Tysons Zimmer. Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür. Tyson saß an seinem Schreibtisch und guckte aus dem Fenster. „Tyson! In die Küche!“ sagte er barsch und verschwand sofort wieder. Der angesprochene seufzte. //Hat der wieder ne Laune. Immer die Freundlichkeit in Person. Aber ich denke ich gehe besser, bevor er richtig sauer wird.// Als Tyson in der Küche ankam saß da auch Max. //Sitzt er wieder oder immer noch da?// dachte sich der Japaner betrübt. Dann fiel sein Blick auf das Mädchen das am Tisch saß. //Wer ist das denn? Vielleicht diese Leila die Tala sucht?// Leila, die merkte das Tyson sie anguckte, schaute unsicher auf ihre Hände. Kai bemerkte es ebenfalls und wandte sich an den Jungen „Tyson! War Tala hier?“ Dieser blickte ihn überrascht an „Woher weißt du das?“ Der blaugrauhaarige guckte zu Ray. „OK, OK du hattest recht.“ sagte dieser. „Na gut! Also wo sollen wir Leila jetzt unterbringen?“ Tyson guckte ihn verständnislos an. Ray erklärte es ihm. „Sagen wir es so. Tala darf Leila nicht finden. Er hat sich nämlich kein Stück gebessert, das hat er dir nur vorgespielt. Er wusste wie naiv du bist, dass hat er ausgenutzt.“ Tyson sah seinen Mitbewohner beleidigt an, war jedoch neugierig und fragte deshalb. „Was hat Tala eigentlich mit diesem Mädchen zu tun?“ „Ray erklär du es ihm, ich denke ich bringe Leila in mein Zimmer und schlaf heute Nacht im Wohnzimmer auf dem Sofa.“ Das Mädchen sah ihn erschrocken an „Nein, das geht doch nicht, Kai.“ Doch der Junge sagte nur genervt „Und ob das geht!!“ Auf einmal wurde der Ton seiner Stimme freundlicher und lächelte sogar leicht. „Der Arzt hat dich uns nur mitgegeben, weil wir ihm versprochen haben dass du dich noch ein wenig ausruhst. Und das geht in einem Bett besser als auf einem Sofa.“ Tyson sah den Besitzer der Wohnung erstaunt an. //Ich habe noch nie erlebt das Kai so mit jemanden redet! Und das leichte Lächeln ist ja auch der Hammer, wie sieht er wohl aus wenn er richtig lächelt?// Die Stimme Rays riss ihn aus seinen Gedanken „Ist gut. Ich verstehe.“ Also fing Ray an zu erzählen. „Danke.“ Verwundert guckte Kai Leila an. „Wofür? Ich hab doch gesagt das ich dir mein Bett überlasse, weil du dich hier besser ausruhen kannst.“ Die junge Russin schüttelt den Kopf. „Nicht dafür. Ich danke dir das ich hier bleiben darf, du mich vor Tala schützen willst und mir erspart hast meine Geschichte noch einmal zu hören.“ Jetzt verstand der Junge gar nichts mehr. „Dafür bedankst du dich? Du bist Katlinkas Halbschwester! Und außerdem will ich gar nicht wissen was Ivanow mit dir anstellt wenn er dich findet.“ //Das will ich wirklich nicht!// Er ging zum Schrank rüber und nahm eines seiner T-Shirts raus. „Hier! Du wirst jawohl kaum in deinen Klamotten schlafen wollen, oder?“ Er schmunzelte als er das sagte. Leila nahm das T-Shirt an und errötete leicht. „Danke!“ Kai musste lächeln //Sie ähnelt ihrer Schwester sehr, ich glaub das Katlinka hat mal gesagt `Ich hab die Güte, Schönheit und Höflichkeit meiner Mutter geerbt.´ Bei ihr muss es das gleiche sein.// „Ich glaub ich geh mal wieder in die Küche. Wir müssen schnell einen sicheren Ort für uns finden.“ Die Braunhaarige blickte ihn überrascht an. „Uns? Wie meinst du das?“ Kai seufzte. „Ich habe das Gefühl das er nicht nur wegen dir hier ist... Ivanow hat auch mit mir noch eine Rechnung offen!“ „Verstehst du jetzt warum Tala das Mädchen nicht finden darf?“ Ray hatte seinen Vortrag geendet, als Kai die Küche wieder betrat. Tyson sah den Schwarzhaarigen ungläubig an. „Ja... Aber ich glaubte wirklich er hätte sich geändert.“ er sah zerknirscht aus. „Er weiß nun mal wie naiv du bist, das ist und wird auch immer deine größte Schwäche sein.“ in Kais Stimme klang Spott als er das sagte. „Kai! Wir haben jetzt keine Zeit, dass du Tyson provozieren kannst. Wichtiger ist: Wohin mit Leila?“ ergriff Ray wieder das Wort. Sie überlegten eine Weile bis Kai was einfiel. „Meine Familie hat noch eine Wohnung!“ Tyson und Ray sahen ihn verblüfft an. „Wie viele Behausungen denn noch? Die Villa von Voltaire, die Wohnung in der du mit deinem Vater gelebt hast, die in der wir leben...“ zählte Tyson auf. „Tyson! Darum geht es doch jetzt nicht!“ unterbrach der Russe ihn. „Die die ich meine ist die einzige von der Tala nichts wissen kann, weil als Besitzer meine Großmutter eingetragen ist und zwar mit ihrem Mädchennamen. Und den kennt Ivanow nicht!“ Ray sah seinen Freund skeptisch an. „Bist du dir sicher?“ „Natürlich! Hätte ich sonst den Vorschlag gemacht?“ fuhr ihn der Graublauhaarige an. „Ist ja gut! Ich denke wir sollten erst mal schlafen gehen, das war ein echt langer und harter Tag. Für uns alle!“ resignierte Ray. Die anderen nickten nur. Kai brauchte lange um einzuschlafen, es ging ihm einfach zu viel durch den Kopf. //Was war das heute für ein Tag?! Ein Gör taucht auf behauptet meine Verlobte zu sein, stellt sich als Halbschwester von Katlinka raus wird von Tala verfolgt... Und ich steck mal wieder mitten drin in dem Schlamassel!// mit diesen Gedanken schlief er ein und fing an zu träumen... „...ai! Kai. Kai!“ eine Stimme rief immer wieder seinen Namen. Der Junge öffnete seine Augen und sah ein Mädchen in Engelsgestalt vor sich. „Katlinka? Was...“ Das Mädchen lächelte. „Heute war endlich der Tag, nicht wahr?“ Kai sah sie fragend an. „Der Tag an dem Lili-chan zu dir kam.“ „Lili-chan? Du meinst deine Halbschwester Leila?! Wieso hast du mir nie von ihr erzählt? Und wieso bin ich ihr Verlobter.“ Katlinka lächelte immer noch. „Es war mein letzter Wunsch. Ich wollte dass du glücklich wirst. Ich weiß wie ähnlich sie mir ist und ich denke das du sie genau so lieben kannst wie mich damals.“ Er sah sie verärgert an. „Sie lieben wie dich? Das kann nicht dein ernst sein!“ Das Mädchen sah jetzt traurig aus. „Aber Kai-chan... Ich glaubte sie würde deinen Schmerz lindern, du weißt ich beobachte dich seit meinem Tod, seit ich dein Schutzengel wurde. Ich will dass du endlich wieder menschlicher wirst und ich weiß das Lili-chan das schaffen wird. Du bist nach meinem Verlust wieder gefühlskalt geworden, wie damals nach deiner Zeit in der Abtei. Ja, deine Freunde haben dir zwar gezeigt das man Emotionen auch mal zeigen darf, aber du läßt sie dennoch nicht an deinem Leben, deinen Sorgen und deinem Schmerz teil haben. Verdammt, Kai! Ich will dass du dich endlich von der Dunkelheit deiner Seele befreien kannst!“ Kai lächelte matt. „Denkst du das will ich nicht? Denkst du mir gefällt es wie ich mich den Menschen gegenüber verhalte?“ „Nein! Ich weiß wie du dich fühlst! Ich bin mit dir verbunden. Ich will doch nur das du glücklich wirst.“ Der junge Russe sah sie verbittert an. „Du wiederholst dich, Linka. Ich bin mir im Klaren darüber. Jedoch versteh ich nicht wie du glauben kannst das ich sie so lieben könnte wie dich! OK, sie erinnert mich wirklich sehr an dich. Nicht vom Aussehen, nein, aber vom Charakter, ihrem Verhalten, ihren Augen. Aber sie ersetzt dich doch nicht, Katlinka!“ Das Engelhafte Mädchen erwiderte mit fester Stimme. „Das soll sie auch nicht! Sie ist eine eigene Persönlichkeit, darüber bin ich mir doch auch im Klaren! Und ich sage ja auch nicht dass du sie auf der Stelle lieben sollst! Aber, bitte, gib ihr eine Chance!“ Am nächsten Morgen war Leila die erste die aufwachte. Es ging ihr wieder besser. //Kai hat mich in seinem Bett schlafen lassen, ich muss mich revanchieren. Ich denke ich mach den Jungs Frühstück, ein bisschen Kochen kann ich ja. Na ja, also Spiegeleier oder Pfannkuchen werd ich zumindest hinkriegen und Brote schmieren auch. Wenn ich Geld hätte könnt ich ja auch Brötchen holen, aber so müssen sie sich damit begnügen.// Sie war mit diesen Gedanken in die Küche gegangen. Dort angekommen machte sie sich auch gleich ans Werk. Nach einer viertel Stunde wachte auch Ray auf. Und machte sich auch auf in die Küche und sah da Leila stehen. „Leila! Was machst du da?“ Die junge Russin, die nicht mitgekriegt hatte das er rein gekommen war, zuckte zusammen. „Ray! Ach du bist es. Ich wollte euch Frühstück machen. Ihr esst morgens doch was, oder?“ fragte sie verunsichert. „Eigentlich nicht. Aber das liegt daran das wir morgens zu faul dafür sind.“ erwiderte der Chinese grinsend. Leila lächelte ihn erleichtert an. „Dann ist ja gut. Ihr mögt Spiegeleier auf gebratenen Leberkäse und Brot?“ „Klar. Warum nicht?“ Ray nahm sich ein Espresso Pulver aus dem Schrank und ging an die Espressomaschine. „Machst du auch Kaffee? Kai braucht mindestens eine Tasse morgens.“ Leila nickte. „Wonach riecht das hier? Spiegeleier?“ Kai betrat die Küche und blickte verblüfft auf das Mädchen welches, immer noch nur in seinem T-Shirt, am Herd stand. „Du machst Frühstück?“ fragte er. „Wer macht hier Frühstück?“ Max war auch schon aufgestanden und stand nun ebenfalls in der, recht geräumigen, Küche. „Leila.“ antwortete Ray ihm. „Leila macht Frühstück? Echt?“ überraschenderweise war sogar Tyson wach. Die Jungs guckten ihn erstaunt an. „Du bist auch wach?“ sagten sie wie aus einem Munde. Der Japaner guckte sie gespielt beleidigt an „Ja. Ich kann auch wieder ins Bett gehen.“ Leila wandte sich zu den Jungs und sagte „Also das würde ich nicht machen. Ich bin nämlich gerade fertig geworden. Jetzt müsste nur noch jemand den Tisch decken.“ „Ich mach das.“ bot Kai an. Als alle fertig mit Frühstücken waren, erklärten die Jungs Leila wo sie jetzt hingehen werden. „Ich werde mit dir da wohnen, für den Fall das Tala doch irgendwie herausfindet wo du bist.“ fügte Kai zu. Leila nickte nur. Kai und sie machten sich, mit seinem Auto, auf den Weg zu der Wohnung. - So das wars wieder mit einem Kapitel. ^^ Ich hoffe es hat euch gefallen. Yumikos Auftritt - Vorsicht Wild -------------------------------- Viel Spaß beim Lesen. - Kai und Leila fuhren nun schon 20 Minuten ohne auch nur ein Wort zu reden. „Wieso hast du ihnen nicht gesagt das Tala auch hinter dir her sein könnte?“ sprach Leila endlich die Frage aus die sie schon seit der Abfahrt beschäftigte. „Wozu hätte ich’s ihnen denn sagen sollen?“ erwiderte er schlicht. „Sind das nicht deine Freunde? Ich hätte es ihnen an deiner Stelle gesagt.“ erklärte sie. „Ich bin aber nicht du. Und im übrigen würde ich nur Ray als meinen Freund bezeichnen. Aber das kann ich dir jawohl erklären wenn wir da sind.“ Das Mädchen nickte „Ja, ich denk dann haben wir ja genug Zeit.“ Nach weiteren 30 Minuten waren sie angekommen und standen nun vor einem kleinen Mehrfamilienhaus am Rande der Stadt. „Wir sind da.“ sagte Kai und stieg aus. Leila folgte zögernd seinem Beispiel. „Du bist sicher das Tala uns hier nicht findet?“ „Ja! Hier ist meine Großmutter aufgewachsen die Wohnung wurde von meiner Familie seit mindestens 40 Jahren nicht mehr genutzt!“ erwiderte er genervt. „In was für einem Zustand ist die denn dann?“ fragte die braunhaarige mit skeptischem Blick. Kai antwortete ihr nicht sondern ging einfach zur Eingangstür. //Mensch! Kann die nicht mal die Klappe halten?!// dachte er sich als er die Tür aufschloss und das Haus betrat. „Bewegst du dich auch mal?“ rief er Leila zu die immer noch im Vorgarten stand. Aus den Gedanken über das Haus gerissen lief sie schnell ins Haus. Der junge Russe wartete schon an der Treppe auf sie. „Wir müssen in den ersten Stock.“ erklärte er ihr und ging voraus. Leila seufzte und folgte ihm. //Hat der jetzt vielleicht ne Laune. Er tut ja grad so als würde Tala jeden Moment hinter einer Ecke hervor springen. Na ja, vielleicht entspannt er sich wieder wenn wir in Wohnung sind.// Als die beiden die Wohnung betraten war Leila doch überrascht. //Wow! Das ist ja schön hier. Ich dachte die wäre seit 40 Jahren nicht mehr genutzt worden!// Von der Wohnungstür aus kam man ins Wohnzimmer schräg gegenüber war die Küche. Gegenüber der Küchentür war eine weitere Tür die ins Schlafzimmer führte, und daneben lag das Badezimmer. Die Wohnung war sehr sauber und sah auch gepflegt aus. Die Wohnung hatte zwar nicht viele Zimmer aber die Räume waren recht groß. Als ob Kai ihre Gedanken lesen könnte sagte er auf einmal „Ich sagte sie wäre 40 Jahre nicht genutzt worden aber nicht das sie nicht in Stand gehalten wurde!“ Er schien wirklich wieder etwas ruhiger zu sein. „Ach ja, wenn ich dich bitten dürfte nicht mehr wie angewurzelt vor dem Haus stehen zu bleiben. Wenn du unbedingt gefunden werden willst können wir auch gleich zu Ivanow gehen und dich da abgeben!“ fuhr er im nächsten Moment in vorwurfsvollen Ton fort. Verwundert guckte die Angesprochene ihn an. „OK, das war unvorsichtig, da hast du Recht. Warst du deshalb so barsch zu mir im Treppenhaus?“ Ohne ihr zu antworten ging der Junge in die Küche nebenan. Leila ging auf das Sofa zu, das im Zimmer stand und setzte sich. „Ich glaube wir müssen erst mal einkaufen gehen!“ stellte Kai fest als er aus dem anderen Raum kam. Leila nickte „Und wo? In der Stadt?“ fragte sie. „Nein! Es gibt hier um die Ecke einen kleinen Laden, aber vorher muss ich wohl oder übel doch noch mal in die Stadt. Ich muss noch mal zur Bank. Geld holen. Du bleibst hier, einverstanden?“ Abermals nickte das Mädchen. „Ruh dich aus, du siehst müde aus. Und wenn es an der Tür klingelt ignorier es! Soll heißen: Du lässt hier keinen rein, tust halt so als wäre hier gar keiner.“ mahnte der Russe. Leila seufzte tief und dachte //Bin ich denn ein Kleinkind?// sagte aber „Meinetwegen, bringst du wenigstens auch Tee mit?“ Kai sah sie verblüfft an und erwiderte perplex. „Tee?“ „Du wolltest doch einkaufen.“ „Ach ja, stimmt. Welche Sorte?“ Die junge Russin überlegte kurz und antwortete dann. „Ach einfachen Früchtetee, oder doch Pfeffererminztee? Kannst du nicht einfach beide Sorten mitbringen?“ Sie grinste ihn verlegen an. „Meinetwegen! Sonst noch nen Wunsch?“ erwiderte der Junge ungeduldig. „Nein. Ich leg mich also ein bisschen hin und warte auf dich.“ Kai nickte und verließ die Wohnung. Derweil machten sich die Bewohner der WG Gedanken. „Meinst du das geht gut? Ich mein das Tala sie nicht findet und so?“ fragte Ray Tyson. „Ach keine Ahnung. Ich weiß auch nicht irgendwie mach ich mir Vorwürfe dass ich Tala so einfach vertraut hab.“ antwortete dieser bedrückt. Der Schwarzhaarige guckte ihn verwundert an. „Wieso? Du bist nun mal so, du vertraust den Menschen halt.“ Der Japaner seufzte. „Eben. Das ist ja das Problem! Kai hatte Recht, es ist meine größte Schwäche.“ Rays Gesichtsausdruck wurde ernster „Ja, aber auch eine deiner größte Stärken. Jeder Mensch ist anders, manche vertrauen auf das Gute im Menschen andere nicht, das ist nun mal so.“ Eine kleine Weile herrschte Stille bis Ray Tyson fragte „Was ist eigentlich mit Max los? Er hat sich seit dem Frühstück nicht mehr blicken lassen.“ Tyson schluckte schwer. //Max... Ich muss mich endlich entscheiden! Was fühle ich... Er war immer da als ich ihn brauchte er linderte meinen Kummer, meinen Schmerz; er war wie ein Ruhepol für mich. Aber was ist er jetzt? Jetzt wo ich weiß das er mich liebt... Verfluchte Scheiße! Max! Meine Gefühle für Kai sind stark aber wenn ich richtig darüber nachdenke, waren sie nicht nichts anderes Schwärmerei? Aber mit Max bin ich irgendwie verbunden und ich habe es nie gemerkt. Die Verbundenheit ist tiefer als Freundschaft.// Ray, der sich irgendwie ignoriert vorkam, fragte noch einmal lauter. „Weißt du was mit Max los ist?“ Doch statt zu antworten lief der blauhaarige einfach aus dem Zimmer. „Danke für die Antwort!“ murmelte der Schwarzhaarige sauer. Tyson war so in Eile das er sich glatt das Schienbein am Telefonschränkchen stieß. Doch er schien es gar nicht zu merken. An Max Zimmer angekommen musste er erst mal verschnaufen. Als sein Puls aufgehört hatte zu rasen klopfte er an die Tür. „Was?“ ertönte es aus dem Raum. „Max! Ich muss mit dir reden.“ antwortete der Japaner. Er hörte Schritte und die Tür wurde geöffnet. „Und worüber?“ fragte Max mit matter Stimme. „Das weißt du doch.“ erwiderte der Gefragte leise. Er atmetete noch mal durch und fuhr fort. „Ich hab mich entschieden.“ „Ach ja?“ Max Stimme klang irgendwie traurig, dennoch trat er einen Schritt zurück sodass sein Gegenüber das Zimmer betreten konnte. Der blonde ließ sich auf seinem Bett nieder und gestikulierte Tyson sich auf den Sessel gegenüber zu setzen. Als auch Tyson saß fing dieser an „Es tut mir immer noch leid, dass ich dich gestern so bedrängt hatte. Aber es hat was gutes, ich weiß jetzt was es ist, was ich für dich fühle.“ Er machte eine Pause doch in Max Gesicht war keine Emotion zu sehen also fuhr er fort „Ich dachte immer das Band das uns verbindet sei Freundschaft, aber das stimmt nicht. Es ist ein stärker, viel Stärker als ich je glaubte. meine Gefühle für Kai, das waren keine Liebe, es war reine Schwärmerei. Ich kannte das Gefühl Liebe gar nicht, ich weiß erst jetzt wie Liebe sich anfühlt. Ich fühle Liebe wenn ich an dich denke, dich sehe. Ich frag mich nur wie ich diese Empfindung mit Freundschaft verwechseln konnte! Ich glaube ich war einfach nur zu dumm meine Liebe zu dir zu erkennen.“ Ohne das er es bemerkt hatte, hatte er angefangen zu weinen. Max erhob sich vom Bett und ging auf seinen Freund zu. „Tyson...“ er sprach mit sanfter Stimme und zog den Jungen in eine Umarmung. Dieser krallte sich in das Shirt von ihm und sagte heiser „Ich liebe dich und hab es nie gemerkt. Ich liebe dich und weiß nicht mal seit wann.“ „Ich weiß wie du dich fühlst... Ich wusste es doch auch so lange nicht. Aber dafür heute um so mehr! Ich, Max Mizuhara, liebe dich, Tyson Granger.“„Oh, Max...“ wieder liefen Tyson Tränen die Wangen runter, doch diesmal Tränen der Freude und er musste leise lachen. Max löste die Umarmung und küsste Tyson flüchtig, noch immerein wenig unsicher. Kai schloss die Wohnungstür auf und ging rein Er ging in die Küche um die Einkaufstüten abzustellen, kaum das er das gemacht hatte fing auch schon sein Handy in der Hosentasche an zu vibrieren. Er nahm es, guckte aufs Display und nahm an. „Ray, was gibt’s?“ begrüßte er seinen Freund am Telefon »Ach nichts Besonderes. Wollt nur wissen wies bei euch läuft, alles klar gegangen?« tönte Rays Stimme aus dem Handy. „Natürlich, ich war grad einkaufen. Leila hat sich in der Zeit n bisschen ausgeruht.“ Ein paar Sekunden war Stille am anderen Ende der Leitung bis Ray mit Erstaunen in der Stimme sagte »Du warst einkaufen? Bei uns hast du dich immer mit Händen und Füßen dagegen gewehrt!« Kai bemühte sich seine stimme ruhig klingen zu lassen. „Da hab ich ja auch nicht mit jemanden zusammen gewohnt der nicht ohne weiteres raus kann.“ »OK da hast du wohl recht. Kann ich nicht mal vorbei kommen? Will mal wissen wie du jetzt haust. Ich sitz hier nämlich irgendwie vereinsamt. Als ich Tyson fragte was mit Max los ist der auf einmal wie von der Tarantel gestochen und total enthusiastisch zu dessen Zimmer gerannt. Und bis jetzt nicht mehr aufgetaucht.« Kai überlegte einen Moment, seufzte und sagte schließlich. „Na gut. Aber ich hole dich ab! Oh, mir scheint Leila ist wieder wach.“ Es waren Schritte zu vernehmen und ein Pfiff von Kai, als er sah das Leila, die nicht gehört hatte das er wieder gekommen war, nur in Unterwäsche vor ihm stand. Das Mädchen wurde rot wie eine Tomate und verließ sofort wieder das Zimmer »Was war denn jetzt?« wollte Ray noch wissen bevor auflegen wollte. „Leila hatte wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt das ich wieder da bin, sie hat mir nämlich gerade ihre Unterwäsche vorgeführt.“ seine Stimme klang amüsiert. Ray lachte. »Na ja auch nicht schlecht, oder? Wie auch immer, bis später.« sagte er und beendetete das Telefonat. Als er die Küche verließ saß Leila, inzwischen wieder vollständig bekleidet aber noch immer leicht rötlich, auf dem Sofa. „Ich hol Ray gerade mal ab. Er will mal unsere neue Behausung sehen und da kann ich mir auch gleich noch mal ein paar Sachen von mir holen.“ Leila nickte nur als Zeichen das sie ihn verstanden hatte. //Aber eins muss man ihr lassen, ne gute Figur hat se alle mal.// dachte er grinsend als er die Wohnung verließ. Unten angekommen stieg er in seinen Wagen und machte sich auf den Weg. Seine Fahrt verkürzte er sich durch laute Musik. An der WG angekommen ging er in die Wohnung und traf er auf Tyson und Max, die nun endlich auch mal den Raum von dem Blonden verlassen hatten. Gerade wollten sie sagen das sie zu einander gefunden hatten, als Kai einfach beim vorbeigehen mit den Worten „Oh, toll. Ihr seid zusammen, wie gut das ich hier nicht mehr wohne.“ `beglückwünschte´. Die beiden Jungs guckten sich verwirrt an, zuckten mit den Schultern und gingen in die Küche. Kai war ins Wohnzimmer gegangen wo er, richtigerweise, Ray vermutete. „Ah, da bist du ja. Hat ja Ewigkeiten gedauert.“ begrüßte ihn dieser. Kai machte nur eine wegwerfende Handbewegung und meinte lässig. „Is halt kein Katzensprung. Können wir dann jetzt? Ach ne, ich wollt noch n paar Sachen mitnehmen. Und wir fahren noch bei Hilary vorbei.“ Schon war er wieder aus dem Raum verschwunden. Auf einmal klingelte es. „Ich geh schon!“ rief Ray unnötigerweise, da niemand anderes reagierte hatte. Als er die Tür öffnete stand ihm ein schwarzhaariges, junges Mädchen gegenüber. „Ist Kai Hiwatari hier?“ Ray konnte nicht anders als sich die Hand vor die Stirn zu schlagen. „Bitte nicht!“ murmelte er. Das Mädchen guckte ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Also?“ fragte sie mit ungeduldiger Stimme. „Ja, was willst du denn von ihm?“ Statt ihm zu antwortetet fragte sie „War eine Leila Rubina Estella von Jurja hier?“ gegen. Der schwarzhaarige guckte sie skeptisch an. „Wer bist du überhaupt?“ Das Mädchen seufzte genervt. „Mein Name ist Yumiko Misaki Nakashima. Also: war Lili hier?“ „Ja, aber sie ist jetzt nicht mehr hier, sondern ist heute Morgen mit Kai ausgezogen.“ Yumiko sah plötzlich wütend aus und fauchte „Wie war das? Lili ist mit diesem Idioten zusammen ausgezogen?!“ „Du kennst mich nicht einmal, bezeichnest mich aber schon als Idioten? Nett!“ Kai war in den Flur getreten und stand nun grinsend da. „Du bist also dieser Kai?“ sagte sie kalt „Ja, und woher kennst du Leila?“ erwiderte er in ruhigen Ton. Das Mädchen antwortete trotzig „Ich bin ihre beste Freundin und ich will sie sehen! Also bring mich zu ihr!“ Kais Grinsen wurde breiter. „An Temperament mangelt dir nicht, oder? Aber meinetwegen ich wollt eh grad wieder zurück.“ sagte er in lässigen Ton. „Ray, komm wir können fahren.“ endete er. „Wir fahren aber erst noch bei ner Freundin vorbei.“ erklärte Kai der Schwarzhaarigen als sie ins Auto einstiegen. Diese grummelte nur was, für Kai, unverständliches. Ray jedoch fing an zu lachen. Yumiko guckte ihn erschrocken an. „Du kannst Chinesisch?“ fragte sie nervös. Der gefragte grinste breit „Sehr wahrscheinlich, ich komme immerhin aus China.“ „Dann kannst du mir ja mal sagen was sie da lustiges gesagt hat.“ forderte der Russe seinen Freund auf. Bereitwillig erklärte er. „Sie hat gesagt das ein eingebildetes, hochnäsiges Arschloch bist und nicht halb so cool wie du denkst.“ Yumiko funkelte Ray böse an und zischte „Na danke.“ Dieser zuckte nur mit den Schultern entschuldigte sich mit den Worten “Sorry, aber ich belüg meinen besten Freund nicht und du bist sowieso nicht die erste die das sagt.“ Kai schmunzelte. „Da hat er Recht. Aber auf Chinesisch hab ich’s noch nie gesagt gekriegt.“ Jetzt wandte sich wieder Ray an seinen besten Freund. „Was willst du eigentlich ausgerechnet bei Hil?“ „Verhindern das Leila immer meine T-Shirts tragen, oder in Unterwäsche rumrennen muss. Hilary hat bestimmt n paar Klamotten die sie uns leihen kann.“ Hilary war sehr überrascht als sie ihre alten Freunde vor der Tür stehen hatte. „Na so was, was verschafft mir die Ehre?“ fragte sie. „Wir müssen dich um etwas bitten. Gestern ist ein Mädchen, Kais Verlobte, bei uns aufgetaucht. Und da wollten wir dich fragen ob du ihr ein paar Klamotten leihen kannst, sie hat nämlich nichts dabei gehabt.“ Hilary guckte die Jungs völlig perplex an. „Ich guck mal. Aber noch mal: deine Verlobte ist bei euch aufgetaucht, Kai?“ hakte sie nach. „Ja. Aber könntest du jetzt gucken gehen?“ sagte der Gefragte genervt. „Is ja gut.“ Hilary ging in die Wohnung und kam eine viertel Stunde später mit einem Korb Wäsche wieder. „Da!“ Die Jungs lächelten sie dankbar an. „Danke dir, wusste ich kann mich auf dich verlassen. Ciao.“ sagte Kai zum Abschied. Als sie wieder beim Auto angekommen waren und einstiegen empfing sie Yumiko, die im Wagen gewartet hatte, mit den `freundlichen´ Worten „Wolltet ihr mich hier drin versauern lassen? Oder warum hat das so lange gedauert?!“ „Nein, aber es tut mir leid das jetzt tun zu müssen, aber wir müssen dir wohl oder übel die Augen verbinden.“ erläuterte Ray. Yumiko guckte ihn nervös an. „Warum? Ich rede auch nicht mehr soviel.“ Kai musste lachen. „Wenn es deine Laberei wäre, würden wir dir einfach n Klebestreifen übern Mund kleben. Wir können nur nicht riskieren das du den Weg zu der Wohnung siehst, falls du nämlich für Ivanow arbeitest...“ er beendete seinen Satz absichtlich nicht. „Iva- wer? Ihr seid doch irre! Das könnt ihr nicht machen!“ protestierte das Mädchen, wurde von den Jungs jedoch wieder ins Auto geschoben und bekam von Ray, der sich neben sie setzte, die Augen verbunden. Yumiko hatte nur eine Möglichkeit sich zu wehren gesehen und hat dem Chinesen in den Arm gebissen. Jedoch hatte das nichts gebracht. Und so wurde die Fahrt mit lauter Musik und den Beschimpfungen, Flüchen und Gemeckere von Yumiko versüßt. Nach 20 Minuten hatte Kai die Schnauze voll, er stellte die Musik aus. „Ray, könntest du nicht mal dafür sorgen das sie ruhig ist.“ er rief es in, teils genervten, teils verzweifelten Tonfall. „Und wie?“ rief Ray zurück. „Ist mir doch egal, sie nervt! Ich hab bin schon zweimal falsch abgebogen, weil ich mich nicht konzentrieren kann!“ Der schwarzhaarige seufzte. „Yumiko! Würdest du bitte die Klappe halten, sonst kommen wir nie an! Kai verfährt sich als.“ Doch das Mädchen machte weiter und überraschenderweise hatte sie bis jetzt noch keine Beschimpfung doppelt genannt. Kai verlor langsam vollkommen die Geduld. „Tu was bevor ich es mache! Schock sie doch einfach, erschreck sie oder was weiß ich. Ich will das sie still ist!“ Weitere zehn Minuten versuchte er es noch mit zu reden, auf Chinesisch und auf Japanisch aber es brachte nichts. „Oh Mann! Tut mir ja leid aber mir fällt nichts mehr anderes ein.“ entschuldigte er sich, bevor er Yumiko einfach den Mund mit seinen Lippen versiegelte. Das wirkte endlich, denn die schwarzhaarige war so geschockt das sie sich nicht mal wehrte oder überhaupt irgendwas anderes hätte tun können. „Endlich Ruhe!“ sagte Kai erleichtert. Nach einer Weile waren sie dann endlich wieder bei der Wohnung angekommen. Yumiko war immer noch geschockt, sodass sie sich problemlos ins Haus führen ließ. Erst als Kai ihr ihre Augenbinde wieder abnahm und schon mal zur Wohnungstür ging um sie aufzuschließen löste sich Yumiko aus ihrem Schockzustand und er hörte ein widerhallendes klatschen als sie Ray eine scheuerte. „Was fällt dir eigentlich ein, du elender Mistkerl? Du Playboy, du... du... Ach du bist es nicht mal wert das ich mich aufrege!“ fuhr sie den Jungen an. „Yumiii!“ hörte man plötzlich eine Mädchenstimme schreien und kurz darauf den dazu gehörigen Mensch auf das andere Mädchen zu rennen. „Leila! Ich bin ja so froh das es dir gut geht.“ Yumiko rappelte sich wieder auf, da Leila ihre Freundin im Eifer des Gefechts schlichtweg umgerannt hatte. Leila strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Hey, Ray. Schön dich wieder zu sehen.“ begrüßte sie ihn ausgelassen, stutze einen Moment und fragte dann skeptisch. „Was ist den mit deiner Wange passiert?“ Der gefragte seufzte tief. „Yumiko ist da passiert.“ und ging in die Wohnung. „Ist doch deine Schuld!“ giftete sie ihm hinterher. Leila sah ihre Freundin verzweifelt an. „Sag das, das nicht wahr ist. Was hat er denn gemacht?“ Yumiko guckte sie beleidigt an. „Er hat mich geküsst!“ „Was?“ erwiderte die Braunhaarige verdattert. Fing sich jedoch sofort wieder und fing an zu lachen. „Und deshalb musst du ihm gleich eine Ohrfeige geben? Der Arme. Komm wir gehen erst mal in die Wohnung.“ forderte sie, immer noch kichernd, ihre Freundin auf. Diese folgte Leila widerwillig. Ray und Kai waren inzwischen in der Küche, sodass Leila und Yumiko es sich im Wohnzimmer gemütlich machen konnten. Sie konnten Kai in der Küche vergnügt lachen hören und den Satz „Tja, das Mädchen hat halt wirklich Temperament. So rot war deine Wange noch nie.“ aufschnappen „Haha, wie witzig. Mir ist aber nichts anderes eingefallen um sie ruhig zu stellen, du hast doch gesagt ich soll sie schocken.“ hörten sie noch Rays Stimme bevor die Jungs wieder in normaler Lautstärke ihr Gespräch fortsetzen. „Was machst du hier eigentlich?“ fragte Leila Yumiko neugierig. Die Gefragte zuckte nur mit den Schultern und erwiderte „Ich hab’s halt ohne meine beste Freundin nicht mehr ausgehalten.“ Als sie Leilas misstrauischen Blick bemerkte seufzte sie und kapitulierte. „Der Mann meiner Mutter wollte mir Vorschriften machen, da hab ich nicht mitgespielt und bin abgehauen.“ Die braunhaarige Russin guckte ihre Freundin vorwurfsvoll an. „Also echt, Yumi, wo willst du denn jetzt wohnen?“ Yumiko zuckte abermals mit den Schultern. „Ich dachte ich könnte bei dir wohnen.“ „Das geht nur leider nicht.“ sagte Kai, der gerade aus der Küche kam, schlicht. „Ach und warum nicht?“ rief sie erbost zurück. „Weil wir uns in dieser Wohnung vor Ivanow verstecken. Der will nämlich deiner Freundin höchstwahrscheinlich an die Gurgel.“ erklärte er ruhig. „Du kannst ja in meine andere Wohnung mit einziehen, Da ist jetzt ein Zimmer frei.“ fuhr er fort. „Zu diesem Mistkerl da?“ fauchte sie und zeigte auf Ray, der auch grad aus der Küche kam. „Ach, komm Yumiko. Ray ist doch nett.“ versuchte Leila ihre Freundin zu beschwichtigen. „Nett? Nett?!“ keifte sie weiter. Nun meldete sich auch Ray zu Wort. „Du bist selber Schuld, hättest du deinen Mund einfach gehalten als ich dich darum gebeten habe, wäre das nicht passiert.“ verteidigte er sich. Leila guckte die beiden verwirrt an. „Also du hast nicht die Klappe gehalten als er dich darum gebeten hat-„ „Zehn Minuten lang!“ warf Ray ein. „Hallo? Du hast mir ohne meine Einwilligung die Augen verbunden!“ warf auch Yumiko ein. „-und da hat Ray dich geküsst? Und da hast du ihm im Flur eine gescheuert?“ endetete Leila ihre Zusammenfassung. „Ja! Es war ja seine eigene Schuld.“ zischte Yumiko. „Ich hätte dich nicht küssen müssen, wenn du auf mich gehört hättest.“ erwiderte Ray sauer. „Das ist doch verrückt!“ stellte Leila fest und warf einen Blick auf Kai der nur zustimmend nickte und mit den Lippen die Worte `Gehen wir in die Küche?´ formte. Da die anderen beiden immer noch diskutierten merkten sie nicht das Kai und Leila aus dem Wohnzimmer verschwanden Der Anruf --------- Hallöchen *wink* da bin ich wieder. ^^ Viel Spass mit dem Kapitel. Hoffe es gefällt euch und los geht’s. _ Als Leila und Kai in der Küche waren hörten sie, selbst noch durch die geschlossene Tür, das Gezanke von Ray und Yumiko. Leila seufzte verzweifelt. „Muss Yumi immer gleich so aggressiv werden?“ Kai schmunzelte. „Tja, keine Ahnung, ich kenne sie erst seit etwa eineinhalb Stunden! Aber Vorurteile hat sie auch schnell.“ Leila guckte ihn fragend an „Wie meinst du das?“ Der Junge grinste schelmisch. „Na ja, als Ray ihr sagte wir wären zusammen ausgezogen, war ihr Wortlaut: `Wie war das? Sie ist mit diesem Idioten zusammengezogen?´.“ Er zuckte mit den Schultern „Was hat sie denn gegen mich?“ fragte er neugierig. „Ach, wahrscheinlich gar nichts. Sie denkt halt immer sie müsse mich beschützen, weil ich halt so schüchtern, zerbrechlich und hilflos bin. Ihrer Meinung nach zumindest.“ antwortete sie entnervt. //Na, so was. Sie löst also sogar bei Mädchen einen Beschützerinstinkt aus.// dachte Kai belustigt. „Na, das macht es ja leicht dich vor Ivanow zu beschützen. So eine Freundin die glaubt dich vor mir beschützen zu müssen.“ meinte er sarkastisch. „Ach, halt doch das Maul, du Transvestit.“ konnte man plötzlich Yumikos Stimme laut und deutlich schreien hören. „Transvestit?!? Hast du Transvestit gesagt? Was bildest du dir ein, du elende Schlampe?!“ ertönte Rays Stimme, sie klang bedrohlich, sodass es Leila die Innereien zusammenzog. Kai war plötzlich aufgesprungen. „Oh, Mist! Da hat Yumiko einen empfindlichen Nerv getroffen, ich denke ich geh mal besser rüber, bevor Ray was unüberlegtes macht.“ erklärte er bevor er hastig das Zimmer verließ. //Ich hätte nicht gedacht dass Ray auch so eine Seite hat. Ich dachte er wäre ein eher ruhiger Mensch. Yumiko muss es aber auch immer zu weit treiben.// Als Kai im Zimmer ankam sah er die beiden Streitenden. „Ja, habe ich! Was bist du denn sonst, hm? Kein echter Mann trägt sein Haar so lang, also...“ Kai sah wie sich schon Rays ganzer Körper anspannte und er die Hände zu Fäusten geballt hatte. „Das reicht jetzt Yumiko.“ sagte der Russe mit schneidender Stimme. Die angesprochene drehte sich ruckartig zu ihm um. „Misch dich nicht ein, du Arschloch!“ rief sie wutentbrannt und drehte sich wieder um, um sich wieder dem Streit widmen, als Kai ihr plötzlich von hinten den Mund zuhielt und mit gespielt bedrohlicher Stimme flüsterte „Ich sagte du sollst ruhig.“ Ray, der vor ihr stand, sah plötzlich dass ihre Augen auf einmal ganz leer waren und ihr ganzer Körper anfing zu zittern. Auch Kai merkte das, war aber zu überrascht um daran zu denken loszulassen. „Lass sie los, Kai! Verdammt lass sie los.“ rief Ray nervös. Als der blaugrauhaarige sie endlich losließ sackte sie, am ganzen Körper zitternd, in die Knie. Kai stand fassungslos da. //Was hat sie denn auf einmal?// dachte er verwirrt. Ray ging näher an das Mädchen um herauszufinden was los ist. Als seine Hand ihre Schulter berührte fing Yumiko auf einmal, ängstlich und panisch, an zu schreien. „Nein, geh weg. Bitte... Nein, hör auf. NEIN!“ Zwar hörte Yumiko wieder auf zu schreien als Ray seine Hand zurückzog aber zitterte jetzt noch stärker und sah aus als würde sie in einem Albtraum sein. Die Jungs guckten sich geschockt an. Leila stürzte ins Zimmer und rannte ohne auf die beiden zu achten zu ihrer Freundin. „Yumiko? Yumi! Yumiko, was ist? Bitte antworte mir. Ich bin’s, Leila. Bitte sag doch was.“ redete sie verzweifelt auf die schwarzhaarige ein. Doch ohne Erfolg. Also blieb Leila mit Yumiko auf dem Boden sitzen, sie hatte sie vorsichtig in eine beruhigende Umarmung gezogen und wiegte mit ihr vor und zurück. Immer wieder versuchte sie das Mädchen zu beruhigen. Kai und Ray erkannten dass sie nicht helfen konnten und gingen leise in die Küche. Sie waren beide blass und erschüttert, niemals hätten sie mit einer solch heftigen Reaktion gerechnet. In der Küche saßen sie minutenlang schweigend auf den Stühlen. „Es muss irgendwas in ihrer Vergangenheit gewesen sein, woran sie sich wieder erinnerte, als du das machtest.“ sagte Ray mit immer noch erschütterter Stimme. Kai nickte nur //Ray hat Recht. Es muss was unglaublich traumatisches gewesen sein. Sie hat es versucht zu verdrängen und jetzt kam es wieder hoch, ich weiß wie das ist.// dachte er sich verbittert. Wieder entstand eine bedrückte Stille. Nach Stunden, so schien es ihnen, kam Leila in den Raum und flüsterte heiser „Ich hab sie überreden können, sich auf dem Sofa hinzulegen und sich auszuruhen.“ Der Russe und der Chinese nickten wieder stumm. „Was ist eigentlich passiert?“ fragte sie schließlich immer noch heiser. Die Jungs guckten sie nicht an. „Kai hatte es doch nicht ernst gemeint, als er ihr den Mund zuhielt und sagte sie solle endlich ruhig sein. Der bedrohliche Ton war doch nur gespielt...“ erzählte Ray mit leiser Stimme. Leila sah sie sauer an. „Du hast sie bedroht, Kai? Sag mal hast du eine Ahnung was du damit angerichtet hast??“ Kai schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht! Wenn ich gewusst hätte, dass sie so reagiert... Denkst du ich hätte das dann gemacht?!“ erwiderte er niedergeschlagen. //Es scheint ihm ja wirklich Leid zu tun. Er macht sich ja richtig Vorwürfe! Ich hätte nicht gedacht das mal zu sehen. Ich habe ja nur als unnahbarer, kalter Mensch von ihm gehört. Aber ich glaube wenn es jetzt jemand anderes als Ray wäre, der jetzt mit im Raum wäre, würde er sich anders benehmen.// dachte sich Leila bevor sie, mit wieder ruhiger Stimme, erklärte „Ihr Stiefvater hat sie geschlagen, sie hat es mir nie erzählt aber ich weiß es, ich denke die Situation hat sie an ihre Hilflosigkeit in diesen Lagen erinnert. Sie ist im Grunde genommen wie du, Kai. Yumiko ist, wenn man sie so sieht, unheimlich stark aber innerlich...“ die Braunhaarige schaute traurig zu Boden. „Innerlich ist nichts als ein großer Scherbenhaufen der mal ihre Seele war.“ beendete Kai Leilas Satz mit bedrückter Stimme. „Ich denke ich brauch nen Espresso.“ sagte Ray fertig. „Und ihr?“ fragte er die anderen beiden. „Kaffee.“ murmelte Kai. „Ich mach Tee, wenn Yumiko nachher wieder aufwacht wird sie bestimmt auch einen wollen.“ Leila sprach noch immer mit leiser, leicht heiserer Stimme. Nach etwa zwei Stunden war Yumiko wieder wach, aber immer noch leicht verstört. Leila brachte ihr eine Tasse Tee und langsam ging es der Halbchinesin wieder besser. Nach guten zureden von Leila war sie sogar bereit die Nacht in der WG zu verbringen. Es war schon Abend als Kai Ray und Yumiko wieder nachhause brachte. Nach einer Weile bitten nahm er auch Leila mit. Um elf Uhr waren sie dann an der WG, Leila und Kai gingen noch mit hoch und zeigten Yumiko das Zimmer das sie beziehen könnte. Sie meckerte noch halbherzig, weil es neben dem von Ray lag, fügte sich aber ihrem Schicksal. Um halb zwölf machten sich die beiden Russen wieder auf den Weg. Am nächsten Morgen war Kai vor Leila wach, machte aber natürlich keine Anstalten Frühstück zu machen. //Was ist das bloß für eine beschissene Woche? Leila... Yumiko... Tala... alle haben sie Probleme oder, sie sind das Problem. Und ich? Ich steck wieder mitten drin. Auch wenn ich es nicht zugeben möchte, das einzige gute ist das wenigstens zwei ihre Probleme bzw. Leiden beendet haben. Irgendwie könnte man sich glatt für Max und Tyson freuen. Tu ich auch, ich wohne ja nicht mit ihnen unter einem Dach.// hing er seinen Gedanken nach und grinste bei seiner letzten Überlegung. „Guten Morgen.“ gähnte Leila als sie in die Küche kam. „Morgen.“ erwiderte Kai. „Tee steht auf der Anrichte, musst ihn aber noch ein bisschen ziehen lassen.“ Die braunhaarige lächelte erfreut. „Du hast mir Tee gemacht?“ Kai nahm den letzten Schluck aus seiner Kaffeetasse und antwortete lässig „Ja, hab mir gedacht du trinkst den morgens vielleicht.“ Leila nickte immer noch lächelnd. „Ja, ist so eine dumme Angewohnheit von mir. Ich meine, wer trinkt schon Tee am frühen Morgen?“ erläuterte sie und grinste. „Na ja, du!“ erwiderte Kai trocken. „So, du wolltest mir doch noch erzählen warum du nur Ray wirklich als deinen Freund bezeichnen würdest. Was ist mit den anderen? Wie heißen sie noch mal? Max und Tyson?“ Der Russe schmunzelte. „Ja, so heißen sie. Hm... Wie soll ich sagen? Na ja, Tyson war lange Zeit in mich verliebt, Max hasste mich, weil ich es wusste und Tyson den ganzen Tag nur zur Sau machte. Und auch weil er selbst in Tyson verliebt ist.“ Er merkte wie Leila ihm einen vorwurfsvollen Blich zuwarf und fuhr deshalb fort „Ach Leila, die beiden sind doch jetzt glücklich.“ „Wirklich? Warum denn?“ fragte die Russin skeptisch. Kai konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Die beiden sind seit gestern zusammen. Ups, weder Ray noch Yumiko wissen das sie mit einem schwulen Pärchen zusammenleben. Max und Tyson denken wahrscheinlich ich hätte es Ray berichtet, ich erzähl ihm so was auch normalerweise. Und die beiden wissen nicht das Yumiko jetzt da wohnt. Oh, Mann. Wird ja ein überraschungsreicher Morgen da drüben.“ Auch in Wohngemeinschaft regte sich langsam was. Yumiko war aufgestanden, saß im Wohnzimmer und sah fern. Nach einer Weile wachte auch Max auf und kam auf dem Weg in die Küche am Wohnzimmer vorbei. //Moment! Wer saß denn da jetzt bitte schön?!// dachte er stutzig und ging zurück zur geöffneten Wohnzimmertür. Max guckte in das Zimmer und sah ein schwarzhaariges Mädchen gelangweilt die Fernsehprogramme durchschalten. Er kniff die Lider zusammen, doch als er die Augen wieder öffnete saß das, ihm unbekannte, Mädchen immer noch da. Der Blonde war verwirrt. „Wer bist du denn?“ fragte er und ging in den Raum. Die Schwarzhaarige guckte ihn an, musterte ihn kurz und sagte knapp „Yumiko.“ „Und was machst du hier?“ hakte der Junge weiter nach. „Fernsehen, siehst du doch.“ antwortete Yumiko gelangweilt. Max verstand die Welt nicht mehr. "Ja, aber warum hier? In unserem Wohnzimmer?" „Weil ich hier auch wohne, zumindest seit knapp zehn Stunden. Und wer bist du? Blondie?“ fragte sie nun und schaltete den Fernseher ab. „Max! Wo bist du?“ ertönte auf einmal eine Jungenstimme. „Ach so, ist ja klar. Wie du hörst bin ich Max.“ meinte er leicht grinsend zu Yumiko und rief dann. „Mensch Tyson, ich bin doch gleich wieder da!“ Yumiko ahnte was. „Aha, Max also. Und wer hat dich da eben gerufen?“ Sie wollte erst direkt fragen, empfand das dann doch als unhöflich. „Tyson, mein Freund.“ antwortete der Amerikaner bereitwillig. „Und mit Freund meinst du wohl eher deinen Lover, richtig? Denn wenn mich meine weibliche Intuition nicht trügt bist du schwul.“ Max errötete stark. „Ja, stimmt. Kennst du Ray schon?“ versuchte Max vom Thema abzulenken. Doch plötzlich verdüsterte sich der Gesichtsausdruck. „Oh ja. Leider.“ Max schaute sie verwundert an. „Wieso leider? Er ist doch...“ „Nett? Mir scheint dieser Meinung seit ihr alle.“ seufzte Yumiko. „Wieso wohnst du hier eigentlich? Wie hast du Kai dazu gebracht?“ Das Mädchen rollte leicht genervt mit den Augen. „Ich wollt eigentlich bei Leila und somit auch, gezwungenerweise, bei ihm einziehen. Doch Mr Hiwatari hat gesagt sie verstecken sich da vor irgendeinen Ivarow. Und ich könne hier einziehen.“ Max grinste „Du meinst Ivanow nicht Ivarow.“ Auf einmal stand ein blauhaariger Junge in der Tür. „Max, du hast gesagt du bist gleich wieder da.“ sagte er und zog eine Schnute. Jetzt erst bemerkte er Yumiko. „Wer ist das denn?“ „Yumiko, unsere neue Mitbewohnerin.“ erklärte der Blonde. „Wie neue Mitbewohnerin?“ fragte Tyson verpeilt. Jetzt antwortete Yumiko selbst. „Kai hat gesagt ich könne hier wohnen. Er wollt sich bei Leila und ihm nicht haben.“ „Er wollte nicht nicht er konnte nicht, das weißt du genau!“ erklang Rays Stimme, doch sie klang im Gegensatz zu sonst, unfreundlich. Tyson war wieder einmal zusammen gezuckt. „Wie oft soll ich dir noch sagen: Schleich...“ „dich nicht an, ja ja.“ beendetet Ray selbst. Yumikos Augen verengten sich zu Schlitzen. „Toll, jetzt ist mein Morgen versaut, ich hab dich gesehen!“ giftete sie ihn gleich wieder an. Ray schloss die Augen und atmete einmal tief durch um seine aufkeimende Wut zu unterdrücken. Dann sagte er zwanghaft freundlich klingend. „Ich finde wir sollten uns nicht immer streiten, lass uns vergessen was gestern war. Kai ist auch der Meinung, er will nicht dass in seiner Wohnung dauernd dicke Luft ist. Und ich denke Leila wäre das auch recht.“ Yumiko überlegte kurz. //Na ja, mir ist das auf Dauer auch zu anstrengend die ganze Zeit mit jemanden zu streiten. Und eigentlich ist Ray wirklich nicht so schlimm, wenn auch seine langen Haare etwas gewöhnungsbedürftig sind. Aber irgendwie passen die zu ihm, ich glaube mit kurzen Haaren wäre er auch nicht mehr halb so sexy... dachte ich gerade sexy? Ich muss wohl meine Tage kriegen, meine Hormone spielen schon wieder verrückt. Was soll’s, aber so leicht kommt der mir nicht weg// sie grinste hämisch „Also gut, vergesse ich halt das du mich geküsst hast.“ Max und Tyson grinsten Ray breit an. „Soso, geküsst hast du sie also? Na also wenn ihr euch deshalb als streitet musst du ja ein schlechter Küsser sein.“ stichelte Tyson. Bevor es Yumiko verhindern konnte sagte sie. „Nein, das ist er nicht.“ Drei erstaunte Augenpaare waren auf das errötete Mädchen gerichtet. „Und warum hast du mir dann eine Ohrfeige gegeben?“ fragte Ray. //Da bin ich ja mal wieder voll in meine eigene Grube gefallen.// dachte Yumiko seufzend. „Weil ich es doch gar nicht wollte und ich nichts sehen konnte wegen der Augenbinde. Aber das hatten wir doch gestern schon.“ Ray lächelte. „Ja stimmt, das hatten wir schon. Belassen wir es dabei.“ Langsam ging er auf sie zu und streckte ihr die Hand entgegen. „Waffenstillstand?“ Yumiko nahm seine Hand und lächelte. „Nein! Freunde?“ Ray guckte ihr in die Augen und sagte ebenfalls lächelnd. „Freunde! Aber jetzt hab ich irgendwie Hunger, mein Magen knurrt so laut, dass müsstest du sogar hören können.“ Die schwarzhaarige tat so als würde sie angestrengt horchen. „Stimmt! Klingt als hättest du nen knurrenden Tiger in deinem Magen.“ Leila und Kai derweilen widmeten sich inzwischen getrennten Beschäftigungen. Kais Handy klingelte jetzt schon eine ganze Weile, doch konnte der Russe den Anruf nicht annehmen da er unter der Dusche stand und das Handy außerdem auf dem Küchentisch lag. Nach einer Zeit entschied sich Leila Kai zu fragen ob sie rangehen sollte. Also ging sie an die Badezimmertür und rief rein „Kai? Dein Handy klingelt! Anonym aber!“ nach ein paar Sekunden konnte sie Kais Antwort hören „Dann geh doch ran.“ „Okay!“ rief sie zurück und ging wieder zum Handy das immer noch klingelte. „Hallo?“ »Na, welch ein Glück! Da will ich nur mal meinen alten Kumpel Kai anrufen und wen hab ich stattdessen an der Strippe? Leila! Wie geht’s dir denn?« konnte man eine kalte Stimme vernehmen. „T-tala.“ stotterte sie geschockt und ängstlich zu gleich. »Ah, gut du erinnerst dich. Sag mir doch wo du gerade bist, schließlich bist du ja gestern aus der WG ausgezogen, ich will doch wissen wie es meinem Ungeborenen Kind geht.« „Wo... Woher willst du wissen dass ich schwanger geworden bin? Und ich werde dir nie im Leben sagen wo ich bin.“ »Na na na , wieso bist du denn so böse?« Talas Stimme klang belustigt. »Und woher ich weiß dass du schwanger bist? Das bleibt mein kleines Geheimnis. Und im Übrigen du weißt das ich dich finde, egal wo du dich befindest, ich werde dich finden. Und jetzt sag mir doch bitte wie geht es meinem Kind« seine Stimme war immer bedrohlicher und kälter geworden. „Es ist... tot. Ich habe es vor drei Tagen verloren.“ sagte Leila, was man in ihrer Stimme hören konnte war pure Angst. Talas Stimme klang nun wie die eines Mannes der zu allem bereit ist, die eines Verrückten. »Du kleine billige Hure, dafür bezahlst du mit deinem Leben! Ich schwöre dir ich finde dich und du weißt das. Du kannst mir nicht entkommen...« Die braunhaarige wimmerte verängstigt. Kai war jetzt mit duschen fertig und hörte seine Verlobte in der Küche weinen. Sie hielt, starr vor Angst, das Handy immer noch ans Ohr. Die Stimme die aus dem Telefon kam kannte er nur zu gut. Entschlossen nahm der Russe das Handy aus Leilas Hand „Na, spielst du wieder böser Mann, Psycho?“ Tala lachte auf. »Ah, Kai. Schön dich zu hören, ich glaube deine kleine Schlampe hat eine kleine Psychose, vielleicht solltest du dich ihrer mal richtig annehmen. Du weißt was ich meine, da hat man richtig Spaß.« Kai bebte vor Wut. „Du dreckiger Hurensohn, wag dich in Leilas Nähe und ich schwöre dir du liegst schneller unter der Erde als du denkst.“ Tala erwiderte sarkastisch »Du drohst mir? Das ich das noch erlebe. Aber Kai, du weißt doch genau du hast keine Chance gegen mich und ob du nun in ihrer nähe bist oder nicht: Ich kriege Leila! Aber vielleicht willst du auch zusehen wenn ich sie langsam und qualvoll sterben lasse. Wir werden ja sehen.« waren seine letzten Worte bevor er auflegte. „Oh ja, das werden wir.“ murmelte Kai bevor er das Handy weglegte. „Kai! Er wird mich umbringen, ich weiß es, er tötet mich.“ sagte Leila panisch immer wieder. Kai ging vor dem Stuhl, auf welchen sich das Mädchen aufgelöst niedergelassen hatte, in die Hocke. „Er wird dir absolut gar nichts tun, das verspreche ich dir. Ich werde dich beschützen, wenn es sein muss mit meinem Leben.“ redete er beruhigend auf das Mädchen ein. „Nein, das kann ich nicht zulassen, ich will nicht dass du wegen mir stirbst! Du fühlst dich doch nur mir gegenüber verpflichtet, weil ich die Schwester von Katlinka bin.“ protestierte sie schwach. „Du glaubst das ich mach das alles hier mache weil du Linkas Schwester bist?! Leila, das ist Unsinn! Du bist meine Verlobte, es war Katlinkas letzter Wunsch und ich hab das auch akzeptiert. Ich bin mit einem hübschen, sensiblen und freundlichen Mädel verlobt. Dieses Mädchen muss ich doch einfach beschützen.“ erklärte Kai mit fester Stimme. //Ich werde dafür sorgen das Ivanow nicht in ihre Nähe kommt und wenn es das letzte ist, was ich tue! Kai, siehst du was du schon wieder denkst? Du bist ein richtiges Weichei, weißt du das?// dachte er bei sich. Leila guckte ihn immer noch traurig an. „Du redest vielleicht ein wirres Zeug! Du magst mich doch nicht einmal.“ Der blaugrauhaarige guckte sie sauer an. „Ich dich nicht mögen? Hallo? Wie könnte man dich nicht mögen?! Würde ich mit dir zusammen wohnen, wenn ich dich verabscheuen würde? Nein! Und jetzt hör auf so einen Unsinn zu reden!“ befahl er. Leila nickte und lächelte schwach. „Ich denke ich fahr und hole Yumiko ab und, sofern er noch lebt, Ray auch. Kann ich dich hier alleine lassen?“ sagte Kai zur Mittagszeit. Leila hatte sich zwischendurch wieder etwas beruhigt, fing jedoch wieder an zu zittern als er ihr in Aussicht setzte allein bleiben zu müssen. „Nein, lass mich nicht alleine. Bitte Kai.“ Der junge Russe lächelte sie beruhigend an. „Natürlich musst du nicht hier bleiben wenn du nicht willst.“ Leila lächelte dankbar zurück. Auf der Autofahrt sprachen sie noch ein wenig miteinander. „Ist es nicht eigentlich gefährlich immer wieder zur WG zu fahren?“ fragte Leila. Kai grinste nur. „Tala denkt wir würden nicht mehr an den Ort fahren wo uns mich ganz leicht finden kann und überprüft die WG wahrscheinlich gar nicht mehr. Er kennt mein altes Verhaltensmuster.“ erläuterte er dem Mädchen. So ging die Unterhaltung noch weiter bis sie an der WG angekommen waren. In der Wohnung fanden sie sowohl Yumiko als auch Ray im Wohnzimmer vor. Da sie grad mit einem Autorennspiel beschäftigt waren, bemerkten sie die anderen beiden gar nicht. Als Kai Ray auf die Schulter klopfte erschreckte sich dieser so sehr das er seinen Controller fallen ließ sodass sein Auto statt um die Kurve zu fahren, Bekanntschaft mit der Mauer machte. „Ha! Gewonnen!“ rief Yumiko begeistert als ihr Auto die Ziellinie überquerte. „Ja, weil wir Besuch gekriegt haben.“ murrte Ray und zeigte hinter sich, wo Leila und Kai standen. „Hey Lili, Kai. Wie geht’s?“ begrüßte sie sie fröhlich. „Dazu kommen wir gleich, OK? Ray hol mal Max und Tyson, wir müssen was bereden. Vielleicht können sie ja auch was Nützliches dazu beitragen.“ ergriff Kai das Wort. „Na gut.“ sagte Ray und verschwand. Nach zwei Minuten kam er, mit einem breiten grinsen auf dem Gesicht, wieder. Kai sah ihn an und fragte ungeduldig. „Na, kommen sie?“ Plötzlich konnte Ray nicht anders als laut loszulachen. „Na also, einer arbeitet grad dann.“ japste er in seinem Lachanfall. Die Mädchen erröteten stark als sie verstanden was er meinte. „Ray!“ rief Kai entgeistert. Ray hatte sich mit Mühe wieder beruhigt und räusperte sich noch mal. „Sie müssen sich nur noch anziehen.“ berichtete er und ließ sich neben seinen Freund aufs Sofa nieder. Als er die vorwurfsvollen blicke der Mädels spürte zuckt er nur mit den Schultern. „Sie hätten doch auch abschließen können.“ Nach weiteren fünf Minuten erschienen Max und Tyson dann im Wohnzimmer. „Was ist denn los, Kai?“ fragte Tyson schlecht gelaunt. „Ivanow hat heute Morgen auf meinem Handy angerufen. Hat jemand ne Idee wo er meine Nummer her hat?“ Tyson sah ihn mit Schuldbewusster Miene an. „Ich hab sie im gegeben als ich noch dachte er hätte sich geändert.“ Der Russe schüttelte ungläubig den Kopf. „Das kann doch nicht wahr sein. Er hatte anfangs Leila an der Strippe, ihr könnt euch denken wie er reagierte als er ihre Stimme hörte, erfuhr das sein Kind nicht mehr existiert?“ fuhr er den blauhaarigen aufgebracht an. „Er hat es doch da noch nicht gewusst, Kai!“ verteidigte Max seinen Freund. „Ja, stimmt, tut mir leid. Nur jetzt kann ich mir ne neue Nummer besorgen und kann mir Nummern so schlecht merken. Bis ich die dann Intus hab...“ sprach Kai, als er bemerkte das die anderen ja auch noch im Raum waren und ihn schräg anguckten wurde er leicht rötlich und räusperte sich verlegen. „Aber zurück zum Thema. Ivanow wird Leila definitiv töten, wenn wir es nicht verhindern können. Angekündigt hat er es ja schon.“ fuhr er fort. „Wer ist denn, dieser Ivanow, verflucht noch mal?!?“ rief Yumiko genervt. „Ähm, Yumi? Ich hab’s dir erst heute Morgen erklärt. Ivanow ist Talas Nachname, hörst du denn nie zu?“ sagte Ray seufzend. „Und warum sagt dann Kai immer seinen Nachnamen? Und im Übrigen bin ich total vergesslich.“ verteidigte sich die schwarzhaarige. „Das merk ich auch gerade.“ erwiderte Ray gerade als Yumiko gegen reden wollte donnerte Kai wütend „Na, also habt ihr beide es dann mal?“ Die Angesprochenen nickten nur. „Also, jemand nen Vorschlag was wir jetzt machen?“ fragte Kai in die Runde. Doch nur allgemeines Kopfschütteln war die Antwort der anderen. „Besorg dir ne Waffe, Kai.“ sagte Max auf einmal die anderen guckten ihn verblüfft an. „Du schlägst mir vor mir ne Waffe zu besorgen, ausgerechnet du? Ich dachte du wärst so gegen Gewalt?“ Max machte nur ne wegwerfende Handbewegung. „Bin ich auch. Aber ich denke du willst Leila beschützen.“ „Natürlich, aber dein Vorschlag ist unnütz.“ erwiderte Kai nur. „Wieso das denn?“ fragte Ray verwundert. „Weil ich doch wohl keine zwei Revolver brauche.“ antwortete sein Freund lässig. „Soll das heißen du hast schon eine Waffe?? Seit wann?“ erkundigte sich Tyson erschrocken. „Mal überlegen... Seit anderthalb Jahren.“ beantwortete Kai die Frage wahrheitsgemäß. „Und warum zum Teufel?“ wollte Ray jetzt wissen. „Na ja, man weiß ja nie.“ sagte Kai. //Wieso machen die denn so einen Wirbel darum?// fragte er sich in Gedanken selbst. „Aber ich besorge mir doch eine zweite Waffe, oder besser gesagt ich besorge dir eine, Leila!“ sagte er plötzlich. „Bitte? Ich soll nen Schusswaffe kriegen? Ich weiß doch gar nicht wie man damit umgeht!“ rief das Mädchen nervös aus. „Das bring ich dir bei, ist nicht schwer.“ versuchte Kai Leila zu überreden. Zur Überraschung aller nickte die Braunhaarige und sagte „Gut, dann kann ich mich ja auch mal alleine verteidigen.“ „Lili! Das kann doch nicht dein ernst sein?“ fragte Yumiko erschrocken. „Warum nicht? Ich will mich nicht immer hinter dir oder Kai verstecken müssen!“ fauchte sie ihre Freundin an. „Ist ja gut, `tschuldige. Komm mal wieder runter! Seit wann bist du denn so aufbrausend?“ versuchte Yumiko ihre Freundin wieder milde zu stimmen. //Hui, Leila hab ich ja noch nie so selbstbewusst gesehen. Aber warum will sie auf einmal nicht mehr meine Hilfe?// dachte sie sich, von Leilas neunen Auftreten, beeindruckt. Auch Kai war nicht minder fasziniert //Was ist denn in die Kleine gefahren? Sie vertritt ja richtig ihren Beschluss, ich hätte eigentlich erwartet sie würde meinen Vorschlag ablehnen oder sich verunsichern lassen. Dann hab ich ja jetzt eine Schülerin.// überlegte er schmunzelnd. „Wie wär’s mit Selbstverteidigung?“ schlug nun Tyson vor. „Soll sie etwa auch noch nen Selbstverteidigungskurs belegen?“ fragte Kai ironisch. „Nö, ich kenne da nen Privatlehrer, der macht das bestimmt.“ erwiderte der Gefragte nur. „Wen?“ fragte Kai nachdenklich. „Ist hier im Raum!“ ließ der Japaner ihn weiterrätseln. „Also wenn du meinst wen ich meine dass du meinst, würde ich sagen es gibt hier sogar zwei.“ Nach diesem Satz glichen die Gesichter der anderen großen Fragezeichen. „Noch mal in einer Sprache die auch jeder versteht, bitte.“ sagte Max ratlos. „Oh, Mann. Also wenn Tyson Ray meint, würde ich sagen das es zwei potenziale Privatlehrer in diesem Raum gibt.“ „Warum sagst du nicht einfach dass du Ray meinst?“ fragte Kai Tyson säuerlich und zu Yumiko gewandt sagte er „Und wer ist der andere deiner Meinung nach?“ Diese grinste triumphierend „Ich!“ Leila seufzte nur. „Aber das hat doch schon damals keinen Sinn gehabt. Ich krieg das nicht hin!“ sagte sie mutlos. „Ach Blödsinn. Ray hilft dir doch auch! Zusammen kriegen wir das schon hin, oder Ray?“ rief sie enthusiastisch. Dieser sagte nur „Wir können es ja mal versuchen.“ Plötzlich schauten sich Kai und Leila an, guckten gleichzeitig von Ray zu Yumiko und wieder zurück und fragten beinahe zur selben Zeit. „Seit wann streitet ihr euch eigentlich nicht mehr?“ „Seit heute Morgen, Wir haben beschlossen die ganze Zeit streiten ist zu anstrengend und haben uns schon einmal ein wenig angefreundet.“ erklärte Ray und fügte dann fies grinsend hinzu. „Und immerhin sind unsere jeweils besten Freunde miteinander verlobt und...“ er beendete seinen Satz nicht als er Kais sauren Blick sah. „Hey, ist doch nur Spaß.“ Kai brummte noch ein wenig vor sich hin sagte dann aber „OK, ich denke mit dem Selbstverteidigungstraining fangen wir morgen an, die Waffe dauert ein bisschen bis wir die haben.“ Ray, Leila und Yumiko nickten zustimmend. Zu Max und Tyson gewandt sagte er dann schmunzelnd. „Ihr könnt dann wieder gehen und weiter machen wo ihr aufgehört habt, aber schließt diesmal ab.“ Die Jungs liefen knallrot an und verschwanden. „Und wir sollten dann auch wieder fahren, Leila.“ „Nein, ich will erst noch ein bisschen mit Yumi reden.“ widersprach die Angesprochene. „Muss das sein?“ fragte der Russe resigniert. „Ja, wir gehen in die Küche.“ erwiderte seine Verlobte nur und zog ihre Freundin mit sich. „Frauen!“ murmelte Ray und Kai nickte zustimmend. „Zocken?“ fragte er im nächsten Moment und zeigte auf die Konsole. „Zocken!“ meinte Kai nur, schnappte sich einen Controller und schaltete die Spielekonsole ein. „Wie kommt es das du den Streit so schnell aufgibst? Dir kann doch ein Wortkrieg sonst nicht lang genug sein.“ fragte Leila ihre Freundin. Diese zuckte mit den Achseln und erwiderte „Ray hat’s doch gesagt: ist auf Dauer zu anstrengend.“ Leila runzelte skeptisch die Stirn. „Das ist doch nicht alles, oder? Ich kenn dich doch.“ „Ich weiß nicht was du meinst.“ lenkte Yumiko ab. „Yumiko Misaki Nakashima, du kannst mir nichts vormachen. Du stehst doch nicht etwa auf Ray?“ „Streng dich doch mal an! Ich hab jetzt schon zum dritten mal in Folge gewonnen!“ zeterte Kai. „Was ist denn mit dir los?“ „Muss wohl nen schlechten Tag haben. Gegen Yumi hab ich auch als verloren.“ antwortete sein Freund. „Ich denke eher Yumiko an sich ist der Grund. Mit ihre scharfen Kurven hat sie dir wohl den Kopf verdreht.“ vermutete Kai. „Ach Quatsch. Darauf hab ich doch noch gar nicht geachtet.“ widersprach der Chinese ihm hastig. Sein Freund lachte. „Na klar und ich bin der Weihnachtsmann. Ach komm Alter, was willst du machen? Du bist halt auch nur ein Mann. Gib es doch einfach zu das du auf sie scharf bist.“ - Was werden die beiden ihren Freunden für Antworten geben? Das und viel mehr können sie im nächsten Kapitel lesen! ^_^ Wenn Albträume wahr werden... ----------------------------- Yumiko widersprach ihrer besten Freundin heftig „Das ist jawohl der größte Mist den ich je gehört hab! Ich und auf Ray stehen? Geht’s noch?“ doch war ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen nicht zu übersehen. „OK, wenn du es sagst.“ erwiderte Leila betont gelangweilt. „Ich stehe nicht auf ihn, echt nicht!“ verstärkte die Schwarzhaarige ihre Behauptung. „Ich hab doch gesagt: wenn du es sagst.“ sagte Leila wieder und rührte mit dem Löffel in ihrer Teetasse rum. Ihre Freundin ließ sich seufzend wieder auf den Stuhl fallen, von dem sie eben erst aufgesprungen war. „Ist es so offensichtlich?“ Leila grinste //Wusst ich’s doch! Mir machst du nichts vor// und sagte: „Also offen gesagt: Ja! Also ich hab es schnell gemerkt.“ Yumiko ließ den Kopf hängen. „Na toll!“ Leila hörte auf ihren Tee umzurühren und legte den Löffel zur Seite. „Ach, komm! Ist doch nicht so schlimm, darf ich eine Vermutung äußern wie es dazu kam?“ Da Yumiko ihr nicht antwortet, nahm sie das als ein Einverständnis und sagte. „Es war der Kuss, oder?“ Yumiko guckte die braunhaarige an und seufzte abermals. „Kann ich denn nicht mal irgendwas vor dir geheim halten?“ Ray hingegen gestand jedoch, ohne eine Show zu machen. „Okay du hast Recht. Mann, seit wann bist du denn so ein perfekter Analytiker?“ meinte er grinsend. Kai sah seinen Freund verblüfft an. „Wie: Ich hab Recht? Du bist wirklich scharf auf Yumiko?“ Der schwarzhaarige guckte sauer zurück „Soll das heißen du warst dir eigentlich gar nicht sicher? Klasse! Das nennt man dann wohl Zufallstreffer.“ Jetzt grinste Kai. „Aber immerhin haste da ne gute Wahl getroffen, ehrlich gesagt eine bessere als mit Mariah.“ Ray sah den blaugrauhaarige genervt an. „Ich war nie mit Mariah zusammen!“ Sein Freund guckte ihn verwirrt an und fragte „Aber du hast doch mit ihr zusammen gewohnt?“ „Ja! Aber du wohnst doch mit Leila auch zusammen und ihr seid nicht zusammen. Mariah ist Lesbisch.“ erklärte Ray. Kai ließ sich ächzend ins Sofakissen fallen. „Sind denn hier alle in meinem Bekanntenkreis Homosexuell??“ seufzte er fing sich dann aber schnell wieder. „Aber zurück zum Thema. Na ja, einen kleinen Verdacht hatte ich schon seit deiner Ruhigstellmethode im Auto. Die ist sonst nicht deine Art.“ Ray lachte. „Da hast du Recht. Ich denke aber nicht das ich große Chancen hab.“ „Hast du vergessen dass sie sich heute Morgen fast verplappert hat?“ vernahmen die beiden Jungs plötzlich Tysons Stimme. „Tyson! Ja, anscheinend schon, was hat sie denn noch mal gesagt?“ fragte Ray grübelnd. Der Gefragte grinste. „Als ich dich aufgezogen habe sie hätte dir eine gescheuert, weil du ein schlechter Küsser bist hat sie doch gesagt dass das nicht stimmt.“ erzählte der blauhaarige Junge. Ray überlegte noch einen Moment und stimmte dann zu. „Ja, jetzt erinnre ich mich wieder. Aber Moment mal! Seit wann hörst du uns eigentlich zu?“ Tyson grinste verlegen. „Ähm, ja. Ich geh dann mal wieder.“ sagte er und verzog sich. Kai guckte Ray fragend an. „Was war das?“ Der Chinese zuckte nur mit den Schultern. „Wie auch immer, wenn Tyson recht hat, stehen deine Chancen doch nicht so schlecht, oder?“ Leila lachte kurz auf. „Du hast es erfasst. Und ich muss dir was gestehen: wenn ich nicht mit Kai verlobt wäre, hätte ich schon längst selbst ein Auge auf Ray geworfen.“ erwiderte sie zwinkernd. Yumiko musste lachen. „Hey! Das wäre aber nicht nett. Aber wie ist das eigentlich mit dir? Du bist zwar mit Kai verlobt, aber empfindest du überhaupt was für ihn?“ fragte Yumiko neugierig. Leila wurde augenblicklich rot. „Ich glaube schon, er ist gar nicht wie alle immer sagen, er ist hilfsbereit, nett und echt süß.“ Yumiko musste schmunzeln als sie das hörte. „Dich hat’s ja voll erwischt! Aber soll mir Recht sein, ich fände es schlimmer wenn du gesagt hättest: Ich hasse ihn. Wenn du dich in deinen Verlobten verliebst, ist das doch echt gut!“ Leila kicherte. „Du hörst dich an als wärst du meine Mutter! Weißt du das? Aber ich denke das du es richtig gesagt hast: Ich glaube schon das ich mich in ihn verliebe.“ sie lächelte glücklich als sie das sagte und auch Yumiko lächelte. „So ich denke aber wirklich ihr solltet jetzt mal fahren, komm wir gehen wieder ins Wohnzimmer.“ Leila nickte und folgte ihrer Freundin. Im Wohnzimmer hatten sich die Jungs wieder dem Rennspiel gewidmet, als sie hörten das Leila und Yumiko die Küche verließen. Als die Mädchen rein kamen sagte Leila „So, wenn du willst können wir jetzt fahren, Kai.“ Dieser nickte ohne aufzuschauen. Zwei Minuten später war das Rennen in dem die Jungs so vertieft waren, mit einem Sieg für Ray, beendet. Gähnend erhob sich Kai. „Gut, wir können fahren. Ray, Yumiko denkt dran wir wollen morgen mit dem Training anfangen. Ich hol euch irgendwann im Laufe des Vormittags ab, wenn ich wach bin.“ erklärte er noch mal und gähnte abermals. Die anderen drei grinsten. „Geht klar.“ sagten die Angesprochen schließlich synchron. So vergingen zwei Wochen ohne das Kai oder Leila auch nur ein Ton von Tala gehört haben. Kai hatte sich inzwischen auch eine neue Handykarte besorgt und versuchte immer noch sich seine neue Nummer zu merken. Auch für Leila hatte der Junge ein Mobiltelefon gekauft. Die braunhaarige machte langsam Fortschritte bei ihrem Training und endlich war auch der Tag gekommen an dem sie ihre Pistole abholen konnte. Da sie nicht alleine gehen wollte und ja auch gar nicht konnte, da Tala ja selbstverständlich immer noch hinter ihr her war, ging Kai mit. „Oh, Mann! Ich glaube es immer noch nicht dass ich eine Waffe kriege. Ich meine bis vor vier Monaten war ich einfach nur eine junge, leicht verwöhnte Adelige, wohlerzogen, schüchtern, brav und heute? Heute mache ich Kampfsport, wenn auch nicht mit viel Erfolg, trage Klamotten die hätte ich mich damals nicht mal getraut anzusehen und bin in Kürze Besitzerin einer Schusswaffe! Und das alles ist nur die Schuld eines Gewissen Tala Ivanow!“ Kai hörte sich grinsend den Vortrag seiner Verlobten an. „Also ich finde diese Klamotten stehen dir echt gut, was hast du denn? Und was deinen Fortschritt beim Training angeht: Leila, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ „Ich weiß! Aber wer weiß wie viel Zeit wir noch haben? Wir wissen doch nie wann Tala mich angreift! Ich habe zwar an Selbstvertrauen gewonnen, aber ich habe immer noch Angst vor ihm!“ erwiderte Leila bedrückt. Kais Gesichtsausdruck wurde ernster. „Darüber bin ich mir auch im Klaren! Und das du dich vor Ivanow fürchtest, kann ich nur zu gut verstehen, nachdem was dieser Mistkerl mit dir gemacht hat.“ Leila schauderte es als sie daran dachte und sie nickte nur stumm. Als sie wieder in ihrer Wohnung waren betrachtete Leila ihr neues `Spielzeug´ skeptisch. //Super! Jetzt hab ich ne Knarre und nicht den leiseste Ahnung wie man damit umgeht! Und mein Vokabular hat sich auch ganz schön erweitert, in Richtung Umgangssprache zumindest. Das ist unglaublich! Wenn Mutter oder Vater mich hören würden, die würden mich glatt verstoßen! Aber die sind ja abgekratzt.// dachte sie verbittert. „Worüber denkst du nach?“ fragte Kai sie als er den Raum betrat. „Ach, über nichts besonderes.“ antwortete Leila und guckte ihre neue Waffe wieder an. „Ich zeig dir schon noch wie man so ein Ding benutzt, morgen fangen wir an, einverstanden?“ sagte Kai schmunzelnd „Ja! Ich hoffe das ich da mehr Talent als beim Kampfsport zeige.“ sagte Leila seufzend. „Aber mit dir als Lehrer...“ stichelte sie. „Hey! Was soll das denn heißen?“ rief Kai gespielt beleidigt aus. „Gar nichts, du bist bestimmt n ganz toller Lehrer. Aber sag mal. Kannst du eigentlich auch irgendeinen Kampfsport?“ „Den der rohen Gewalt.“ erwiderte Kai sarkastisch. „Ach du bist der `Hau-den-Lukas-Typ´, sehr interessant.“ sagte Leila mit todernster Miene. „Mensch, Leila! Musst du immer so ernst tun.“ beklagte sich der Russe. Das Mädchen streckte ihm frech die Zunge raus und sagte schlicht. „Du hast deine Art von Sarkasmus ich meine.“ „Pah, du Gör.“ ärgerte Kai seine Verlobte und piekste sie in die Seite. Diese zuckte zusammen und stieß einen kleinen Schrei aus. „Sag jetzt nicht du bist kitzelig.“ ein hinterhältiges Grinsen erschien auf dem Gesicht des blaugrauhaarigen, als er erbarmungslos anfing das Mädchen zu kitzeln. „Kai, nicht... Hör auf...“ presste sie zwischen Lachern hervor. Doch Kai war nicht zu stoppen und so kitzelte er sie so lange bis diese kaum mehr Puste hatte um zu lachen. Als er eine Pause machte beugte er sich über das Mädchen, sodass er direkt über ihrem Gesicht mit dem seinen war. „Na, soll ich aufhören?“ fragte er leise und Leila spürte seinen warmen Atem. Bevor sie wusste was sie tat, hob sie ihren Kopf und küsste den Jungen, zu ihrer Überraschung erwiderte er. Nach kurzer Zeit lösten sie sich wieder von einander. //Mist! Was habe ich getan?// dachte Leila über sich selbst erschrocken. Auch Kai schien einen Moment verwirrt zu sein. //Ich habe erwidert, aber warum? Was ist denn los mit mir?!// dachte er sich. Eine unangenehme Stille trat ein, die schließlich von Leila unterbrochen wurde. „Ich denke ich gehe jetzt besser schlafen, ich muss morgen fit sein.“ murmelte sie und verschwand ins Schlafzimmer. Nach einer weile ging auch Kai ins Bett. Schnell verging eine weitere Woche, und zur Überraschung von Kai kam bei Leila echtes Talent für den Umgang mit Schusswaffen zu Tage. Über den Kuss fiel zwischen den beiden fiel kein Wort mehr. Auch mit der Selbstverteidigung ging es jetzt viel besser, sie schaffte es inzwischen Yumiko und auch Ray, wenn auch seltener, auf die Matte zu legen. Als Kai mit Ray in der Küche saß, weil Yumiko gerade mit Leila trainierte, fragte er seinen Freund. „Findest du es nicht auch komisch dass wir jetzt schon drei Wochen nichts mehr von Ivanow gehört haben?“ „Ja, mir macht das irgendwie Sorgen, da ist doch was faul.“ antwortete Ray. „Mir auch, er spielt mit uns. Ich glaube er hofft dass wir durch seine Zurückhaltung unvorsichtig werden. Aber das ist sonst eigentlich nicht seine Art.“ vermutete Kai verbittert. „Tala spielt mit uns.“ murmelte Ray nachdenklich. „Oder er weiß dass wir Leila trainieren, aber woher sollte er das wissen.“ „Verflucht noch mal! Das ist doch zum Haare raufen!“ brauste Kai plötzlich auf. „Ich denke eher er weiß wo wir wohnen. Und will uns mürbe machen.“ mischte sich Leila ein, welche eigentlich in die Küche kam um ein Glas Wasser zu trinken. „Wie kommst du darauf?“ fragte Kai scharf. „Ich hab schön länger das Gefühl, das er es weiß.“ antwortete sie monoton. „Er kann es nicht wissen!“ schrie Kai Leila an, bereute es aber sofort. „Tut mir Leid, Leila. Mir wächst das alles irgendwie über den Kopf!“ //Ach du Schande. Mir ist gar nicht aufgefallen wie fertig Kai in letzter Zeit aussieht. Wenn ich das jetzt so sehe... Und das alles nur wegen mir! Wär ich doch nur nie hier her gekommen...// überlegte Leila traurig und wütend zugleich. „Kai, dir braucht es nicht leid tun! Nein, eher im Gegenteil: mir tut es leid, wäre ich nicht zu dir gekommen hättest du diese ganzen Probleme nicht!“ Wutentbrannt fuhr Kai von seinem Stuhl auf und packte Leila grob an den Schultern. „Ich sage dir das jetzt das letzte mal: Ich tue das alles hier nicht weil ich es als meine Pflicht ansehe! Ich mache es weil du mir was bedeutest, wahrscheinlich mehr als du denkst. Ich werde es nicht zu lassen dass Tala, oder irgendjemand anders, dich noch einmal die Hölle auf Erden zu durchleben lässt! Hast du das jetzt endlich verstanden?“ sagte er mit fester Stimme die keinen Widerspruch zuließ. Leila schloss einen Moment die Augen und blickte dann in die seinen. „Ja!“ antwortete sie mit sicherer Stimme und wollte gerade die Küche verlassen als Kai sie zurückhielt. „Wenn du dir sicher bist das Ivanow weiß wo wir wohnen, möchte ich, dass du deine Pistole immer bei dir trägst.“ Das Mädchen drehte sich wieder zu den Jungs um und hielt ihre Pistole sicher in der Hand. „Kai, ich wohne jetzt fast einen Monat mit dir zusammen, glaubst ich lerne nichts von dir?“ sagte sie mit amüsierter Stimme bevor sie wirklich den Raum verließ. Kai starrte noch einen Moment ungläubig auf die Tür. „Was zur Hölle, hast du aus dem braven Mädchen, welches vor einen Monat unsere Wohnung betrat, gemacht?!“ fragte Ray nicht minder geschockt. Kai löste seinen blick von der Tür und guckte seinen Freund an. „Ich habe keine Ahnung! Ich habe die Pistole nirgends sehen können! Wo hatte sie die?! Leila wird irgendwie zu einer zweiten Yumiko.“ „Kai!“ widersprach Ray. „Ist ja gut, hab doch gar nichts gesagt. Wenn wir gerade dabei sind wie läuft es denn so?“ Ray wich Kais Blick aus. „Gar nicht. Es ist wie verhext.“ Kai schmunzelte. „Wie wär’s wenn du es ihr mal sagst?“ schlug er vor. Ray schnaubte nur. „Und wann bitte schön?“ fragte er verstimmt gegen. „Ist das denn so schwer? Ihr wohnt unter einem Dach und Tyson und Max werden doch eh die meiste Zeit unter sich sein, oder?“ versuchte Kai es weiter. „Natürlich aber ich weiß nicht...“ Kai seufzte entnervt. „Ray Kon, ich bitte dich. Du sagst es ihr, noch heue Abend!“ befahl Kai. Ray sagte schließlich kapitulierend. „Ich versuch es.“ „Geht doch!“ meinte sein Freund mit triumphierendem Lächeln. „Wir gucken mal was die Mädels machen, ich glaub eigentlich bist du wieder dran, mit Leila trainieren.“ Kai ging ins Wohnzimmer wo Leila gerade Yumiko in die Enge trieb. Ray trat neben seinen Freund und sagte beeindruckt. „Sie wird immer besser!“ Kai sagte nur „Ja, ihr gebt ihr ja auch schon seit drei Wochen täglich Unterricht, aber es wird noch nicht reichen um gegen Ivanow zu bestehen.“ Auch Rays Gesichtsausdruck wurde wieder ernster. „Das ist wahr. Aber vielleicht eine bessere Chance als vor drei Wochen.“ Zur Antwort nickte Kai nur. „Yumiko! Lass uns wechseln. Leila, das heißt du kriegst jetzt deine halbe Stunde Pause.“ rief Ray den Mädchen zu. „Endlich!“ keuchte Leila und ließ sich auf den Boden sinken. „Puh, kannst du dich nicht nächstes Mal früher entscheiden mich abzulösen, Ray?“ zischte Yumiko nicht weniger erschöpft. „Sorry, Kai und ich mussten noch was bereden.“ entschuldigte sich Ray. „Na klasse.“ erwiderte Yumiko und ließ sich neben ihre Freundin sinken. „Ach komm, jetzt sei nicht beleidigt. Ich hol euch mal ne Flasche Wasser, OK?“ versuchte Ray wieder für bessere Stimmung zu sorgen und ging wieder in die Küche. „Du machst echt Fortschritte, Leila.“ meinte Kai zu seiner Verlobten aufmunternd. „Ich hab ja auch echt gute Feldwebel... äh, Lehrer.“ erwiderte diese. „Hm? So streng sind sie doch gar nicht.“ sagte Kai verständnislos. „Ja, aber sie können sich abwechseln, während ich gerade mal eine halbe Stunde Pause im ganzen Training kriege.“ Kai zuckte nur mit den Achseln und erwiderte. „So ist das Leben.“ Doch als sie Leilas wütenden Blick spürte sagte er gnädig zu Ray der das Wohnzimmer betrat „Ihr macht jetzt nur noch eine Stunde, einverstanden?“ „Meinetwegen.“ antwortete der schwarzhaarige. „Hier euer Wasser.“ meinte er an die Mädchen gewandt und gab ihnen jeweils eine Flasche. „Danke.“ sagten diese einstimmig. Als sie ihren Durst gelöscht hatten waren sie wieder etwas besser gelaunt. „Wir können froh sein das die Wohnung unter uns unbewohnt ist, bei dem Krach den wir machen.“ sagte Leila schmunzelnd. „Wir und Lärm, wir sind doch stiller als ein Ninja auf Pirsche.“ erwiderte Kai sarkastisch. Die anderen lachten nur. „Was ist das denn für ein Spruch?“ meinte Ray belustigt. „Meiner!“ sagte Kai beleidigt. Am Abend waren Ray, Leila und Yumiko dann fertig mit dem Training und Kai brachte die beiden schwarzhaarigen zurück in die WG. An der Wohngemeinschaft angekommen stieg Yumiko als erster aus, Ray wollte ihr gerade folgen als er von Kai noch mal an sein Versprechen erinnert wurde. „Ist ja gut.“ murmelte Ray sauer. „Ray! Du hast den Schlüssel, kommst du mal langsam?“ rief Yumiko dem Chinesen zu. „Ein bisschen Geduld, Fräulein Nakashima.“ rief dieser genervt zurück und schlug die Autotür zu. Kai fuhr rasch wieder weg, weil er plötzlich eine merkwürdige Vorahnung hatte. //Leila, irgendwas stimmt nicht// dachte er und beschleunigte den Wagen. Auf einmal klingelte sein Handy, schnell nahm er ab als er Leilas Nummer erkannte. „Leila?“ sagte er mit möglichst ruhiger Stimme jedoch stockte ihm der Atem als er nicht die Stimme seiner Verlobten hörte. "Tut mir leid, nicht ganz." „Ivanow! Was machst du mit Leilas Handy?“ rief Kai nichts gutes ahnend. "Ich hab dir doch gesagt, ich werde sie früher oder später kriegen." erwiderte Tala mit Hohn in der Stimme. „Wo ist sie?“ fragte Kai scharf. "Das verrat ich dir doch jetzt noch nicht." erwiderte Tala tadelnd. „Und ob du mir das verrätst. Ich frage noch einmal: Wo ist sie?“ wiederholte Kai bedrohlich. "Wenn du mich schon so bittest: Sie ist in der alten Lagerhalle, du weißt doch bestimmt welche ich meine." antwortete Tala ihm. "Kai! Das ist eine Falle!« schrie Leila plötzlich im Hintergrund. "Hab ich dir nicht gesagt du sollst deine Fresse halten, du kleines Miststück?" brüllte Tala zurück. „Du krümmst ihr kein Haar, ich komme.“ sagte Kai wütend und dachte sich unzufrieden //Ich weiß selbst das dass eine Falle ist, Leila. Aber was soll ich machen?!// Zufrieden legte Tala auf. Kai war so wütend das er jede Geschwindigkeitsbegrenzung hoch überschritt. //Verfluchte Scheiße, wie hat er es geschafft sie doch zu kriegen?! Das muss ein Albtraum sein. Albträume können wahr werden, oh ja, ich hab schon so oft geträumt das er sie erführt. In meinen Träumen kam ich immer zu spät, er hatte sie bereits getötet... Aber das ist jetzt Realität, Ivanow hat sie wirklich.// dachte er sauer. „Diesmal komm ich nicht zu spät!“ sagte er zu sich selbst. Nach 15 Minuten, für Kai schienen es Stunden gewesen zu sein, kam er endlich bei besagter Lagerhalle an. Ohne großes Zögern ging er in die unbeleuchtete Halle rein. „Hier bin ich, zeig dich Tala!“ brüllte der Russe herausfordernd. Plötzlich gingen die Lichter an und Kai konnte Talas Stimme hören, konnte jedoch nicht ausmachen von wo sie kam. „Unser großer Held ist da, glaubst du wirklich du kannst dein Herzblatt auch diesmal retten? Bei Katlinka hattest du Glück, aber wie ist es jetzt?“ „Wo ist Leila?“ schrie Kai wutentbrannt. „Immer schön langsam mit den jungen Pferden. Such sie doch.“ vernahm er wieder die amüsierte Stimme des rothaarigen. „Du feiges Arschloch...“ zischte Kai. Ihm blieb jedoch nichts anderes übrig als zu suchen. „Leila! Wo bist du? Leila?!“ rief er deshalb. Er konnte hören wie Tala lachte. „Sie wird dich nicht hören.“ erschall seine Stimme wieder. „Was hast du mit ihr gemacht?“ brüllte Kai wütend. Doch erklang wieder nur ein kaltes Lachen. Langsam wurde Kai nervös. //Was wenn er sich schon umgebracht hat? Nein! Ich habe mir geschworen diesmal nicht zu spät zu kommen.// dachte er als er die Halle durchsuchte. Plötzlich blieb er stehen und rannte in die Richtung aus der er eben gekommen war. //Ich glaub ich weiß wo er sie hingebracht hat, warum bin ich da nicht früher darauf gekommen?// Hastig rannte er weiter und ging schnell eine Metalltreppe hoch. Oben angekommen ging er wieder langsamer und vorsichtiger. „Ich weiß das du in der Nähe bist, komm raus aus deinem Versteck, du feige Sau!“ rief der blaugrauhaarige und schaute sich unauffällig um. Leila kam langsam wieder zu sich. //Was ist passiert? Wo bin ich hier?// „Zeig dich, du Mistkerl!“ //Das ist doch Kais Stimme?!// dachte sie immer noch leicht benommen. „Kai! Ich bin hier! KAI!“ schrie sie so laut konnte. Kai wirbelte herum. „Leila? Red weiter!“ rief ermöglichst ruhig. „Hier, Kai, hier!“ rief sie immer wieder. Langsam kam Kai ihr näher, als er Stimme laut und deutlich hören konnte rannte er wieder los. „Leila!“ entfuhr es ihm erleichtert als er seine Verlobte sehen konnte. Das Mädchen war an Händen und Füssen gefesselt und eine feine Blutspur zog sich ihre Schläfe runter. Das Mädchen lächelte ihn schwach an, als er versuchte die Handfesseln zu lösen. Kai hatte den Knoten gerade mal gelockert als Leila schrie „Kai, hinter dir!“ Doch bevor sich Kai umdrehen konnte, hörte er schon einen Schuss und spürte im nächsten Moment wie sich eine Kugel in seine Schulter wühlte, er konnte förmlich hören wie sie sein Schulterblatt durchbohrte. „Hab ich dir nicht gesagte du hast keine Chance gegen mich?“ sagte Tala mit kalter Stimme. Kai stöhnte vor Schmerz und sagte keuchend. „Wir werden es ja sehen.“ sagte er als er sich umdrehte. Leila versuchte unauffällig und doch hektisch sich von den Fesseln an den Händen zu befreien. //Ich muss Kai helfen, alleine schafft er es nicht. Bei dieser Verletzung.// dachte sie selbstquälerisch. Zwar schnitt ihr das grobe Seil in die Handgelenke, doch versuchte sie den dadurch entstehenden Schmerz zu ignorieren. Nach einer Minute schaffte sie es endlich. Kai versuchte inzwischen gegen Tala zu bestehen, was ihm durch die Verletzung nicht gerade leicht fiel. Tala lachte kalt. „Ist das alles? Du konntest dich schon einmal besser wehren.“ zischte er ihm zu bevor er den Gegner einen Schlag in die Magengrube versetzte. Kai sackte in die Knie. //So leicht gebe ich nicht auf.// dachte er verbittert, als er sich wieder aufrappelte. „Ach, willst du weiter machen?“ raunte Tala mit gefährlicher Stimme und wollte Kai wieder angreifen. Doch plötzlich hatte Kai ein Messer in der Hand und verteidigte sich erfolgreich damit. Eine tiefe Wunde zog sich nun über Talas Oberkörper und der Rothaarige taumelte zurück. Leila stand inzwischen wieder und rief „Zur Seite, Kai.“ Ohne zu überlegen tat er ihr den Gefallen, auch wenn er sich fragte was sie vorhat. Leila hatte sich ihre Waffe zur Hand genommen und zielte auf Talas linke Brust, auf die Stelle wo etwa das Herz liegt. Wenige Sekunden zögerte sie noch, doch drückte dann mit Tränen in den Augen ab. //Wegen diesem Bastard werd ich jetzt zur Mörderin// dachte sie verzweifelt. Wie in Zeitlupe fiel Tala, mit geweiteten Augen, zu Boden. „Wo hat diese Schlampe die Pistole her?“ murmelte er überrascht als er aufschlug und leblos liegen blieb. Rasch ging Kai zu der brauhaarigen und sagte leise. „Wir sollten besser verschwinden.“ „Ich habe ihn getötet! Ich bin eine Mörderin.“ sagte Leila tonlos. Kai schüttelte den Kopf. „Nein, es war Notwehr. Wärst du nicht gewesen wäre ich jetzt tot, ich hätte mich nicht mehr lange auf den Beinen halten können! Dir kann niemand was vorwerfen.“ erwiderte er sanft. Gemeinsam gingen sie aus der Halle, an Kais Auto angekommen, gab er Leila sein Handy. „Ruf die Polizei an. Und dann bitte Ray, ich denke nicht das ich jetzt Auto fahren kann.“ sagte er ihr schief grinsend und ließ sich auf die Rückbank sinken. „Ich denke ich hole besser auch einen Krankenwagen.“ sagte Leila besorgt auf seine Wunde blickend. Kai wollte eigentlich widersprechen, verlor aber das Bewusstsein. Nach einer viertel Stunde kamen dann Krankenwagen und Polizei. Weitere zehn Minuten später kam auch Ray angefahren, doch Polizei wollte ihn nicht durchlassen. „Leila! Leila!“ rief er als er das Mädchen erblickte. Diese drehte den Kopf zu ihm um. „Ray!“ rief sie erleichtert zurück und lief auf, den besten Freund ihres Verlobten, zu. Die Polizisten ließen ihn widerwillig vorbei. „Leila, was ist passiert? Wo ist Kai?“ fragte er nervös. „Er wurde angeschossen, er wird gerade im Krankenwagen versorgt.“ antwortet das Mädchen weinend. Da wurde Tala, vollkommen mit einer Decke bedeckt, auf einer Trage aus der Laberhalle rausgeschafft. „Was ist passiert, Leila?“ fragte Ray noch einmal eindringlicher als er das sah. Also fing Leila stockend an zu erzählen. „Tala hatte mich entführt... Er lockte Kai in diese Lagerhalle, er wollte ihn töten, ich war nur der Köder. Ich war eine Zeitlang ohnmächtig, deshalb weiß ich nicht was zwischenzeitlich passierte, aber als ich wieder zu mir kam, hörte ich Kais Stimme. Ich konnte ihn durch meine Stimme zu mir führen. Als er mich von meinen Fesseln befreien wollte, kam auf einmal Tala und schoss ihm in die Schulter. Sie kämpften miteinander, doch Kais Chancen waren schlecht wegen dieser Verletzung... Ich schaffte es mich von den Fesseln zu befreien. Kai hatte es inzwischen geschafft Tala eine tiefe Schnittwunde zu verpassen, ich weiß zwar nicht wo er das Messer her hatte, Tala taumelte und... und ich hab ihn dann erschossen. Dann ist Kai hier draußen im Auto ohnmächtig geworden.“ abermals brach die braunhaarige in Tränen aus. Ray nahm sie freundschaftlich in den Arm. „Du hast das richtige getan, als du Tala getötet hast... Der Albtraum ist jetzt vorbei.“ sagte er beruhigend. „Ich will jetzt mal gucken wie es Kai geht.“ sanft schob er Leila von sich. Als Ray sich dem Krankenwagen näherte konnte er seinen Freund schon hören. „Ich fahre auf keinen Fall ins Krankenhaus!“ Leila, die dem schwarzhaarigen gefolgt war, meinte verwundert. „Na so was, er ist wieder bei Bewusstsein?“ „Anscheinend.“ murmelte Ray zurück. „Hey Kai, wie geht’s?“ begrüßte er seinen Freund. „Ray! Endlich kannst du uns nach Hause fahren? Die Deppen hier wollen mich doch tatsächlich in ein Hospital bringen! Ich hasse Krankenhäuser!“ plärrte Kai wie ein kleines Kind. Dem Arzt riss langsam der Geduldsfaden. „Mr Hiwatari! Sie haben da eine Kugel in ihrer Schulter, schon vergessen? Sie kommen gefälligst mit ins Krankenhaus.“ fuhr er seinen Patienten an. „Der Arzt hat Recht, Kai. Oder willst du das die Kugel drin bleibt?“ sagte Leila sanft. „Du benimmst dich wie ein kleines Kind! Wenn es dich beruhigt fahre ich mit, ich habe meine Aussage schon zu Protokoll gegeben.“ versuchte sie ihn weiter zu überreden und lächelte ihn bittend an. „OK!“ seufzte Kai schließlich. Also stieg Leila ein. „Danke, Miss von Jurja.“ flüsterte der Arzt dem Mädchen erleichtert zu als der Wagen losfuhr. //Toll! Und wozu war ich jetzt hier?// überlegte Ray schmollend. //Hm, fahr ich halt wieder nach Hause, und erzähl den anderen das Tala tot ist// Alltag kehrt ein ---------------- Huhu! Wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt: Ich hasse Vorworte. Deshalb weiter geht’s: - //Toll und was sollte ich jetzt hier?// dachte Ray schmollend. //Na ja, sag ich halt den anderen dass Tala tot ist.// Also ging Ray wieder zu seinem Auto, die Polizisten beachteten ihn gar nicht. Nach einer halben Stunde war er angekommen und ging in die Wohnung. Dort warf er einen Blick auf die Uhr. //Was? Schon 1.15 Uhr?// dachte er überrascht. //Die werden nicht begeistert sein dass ich sie um diese Uhrzeit wecke. Aber ich erzähl es ihnen besser jetzt als morgen äh... heute Vormittag.// Mit den Gedanken ging er zum Zimmer von Max und Tyson, das eigentliche Zimmer von letzt genannten war inzwischen völlig ungenutzt und klopfte. Jedoch erhielt er keine Antwort, also ging er leise rein und schaltete das Licht an. Ray wusste das es einfacher war Max zu wecken als Tyson und versuchte es deshalb zu erst bei ihm. „Max? Mahax, hey aufwachen!“ Der blonde Amerikaner gab jedoch nur ein grummeln von sich. „Max!“ sagte er jetzt etwas lauter. Langsam öffnete er die Augen, schloss sie aber sofort wieder als er vom Licht der Deckenlampe geblendet wurde. Blinzelnd versuchte er sich an das licht zu gewöhnen. „Ray?“ fragte er schlaftrunken als er seinen Mitbewohner erblickte, vorsichtig warf er einen Blick auf seinen Wecker. „Halb zwei! Was weckst du mich denn um diese Uhrzeit, spinnst du?“ „Weck Tyson und komm mit ihm ins Wohnzimmer, ich gehe Yumi wach machen.“ antwortete Ray nur. Als er raus ging, wollte sich Max wieder in die Decke kuscheln. „Max!“ rief der Chinese ihm vorwurfsvoll zu. Ächzend erhob er sich. „Hat der Typ Augen am Hinterkopf?“ murmelte der blonde missgelaunt und machte sich dran seinen Geliebten zu wecken. Einen Moment blieb er noch vor Yumikos Tür stehen. dann öffnete er sie so leise wie möglich und schlich sich zu dem Bett. Damit sich das Mädchen nicht zu sehr erschreckte, wenn sie ihn sieht, knipste er ihre Nachttischlampe an. „Yumi?“ flüsterte der Junge der Halbchinesin ins Ohr. „Hey, Kleine, wach auf.“ versuchte er es weiter. „Nenn mich nicht Kleine, Ray.“ murmelte Yumiko ohne die Augen zu öffnen. „Aber du musst mal gerade aufstehen und ins Wohnzimmer kommen, bitte.“ sagte er. „Wie viel Uhr haben wir es denn?“ fragte sie, öffnete ihre Augen und setzte sich auf. "Kurz nach halb zwei!“ erwiderte Ray. „Nachts?“ murmelte Yumiko. Ray nickte, augenblicklich ließ sich das Mädchen wieder ins Kissen fallen. „Wenn du nicht freiwillig mitkommst... dann trag ich dich halt ins Wohnzimmer.“ beschloss der Schwarzhaarige spontan und hob Yumiko mitsamt ihrer Decke aus ihrem Bett. „Hast du nicht mehr alle Schrauben locker? Lass mich runter!“ protestierte Yumiko, plötzlich hellwach. „Und wenn ich das gar nicht will? Was wenn ich dich für immer so halten möchte?“ raunte Ray dem schwarzhaarigen Mädchen zärtlich ins Ohr. Schlagartig wurde Yumiko knallrot, was Ray nicht richtig sehen konnte weil die Lampe dafür nicht genug licht Spendetete. „Dann... hast du ein Problem!“ sagte Yumiko schließlich. „Ach und warum?“ erwiderte Ray. „Weil ich in dem Fall nicht mehr runter gelassen werden will.“ erklärte Yumi lächelnd. „Wie Sie wünschen, Lady Yumiko.“ sagte der 18-Jährige scherzend und ging, mit Yumiko auf dem Arm, los. Yumiko hatte vorher noch schnell die Decke wieder aufs Bett fallen lassen, damit Ray im Fall das sie runter gerutscht wäre, nicht drüber stolpern konnte und sie beide Bekanntschaft mit dem Boden machten. Tyson und Max hatten sich schon im Wohnzimmer eingefunden, auch wenn Tyson den Eindruck machte jeden Moment wieder einschlafen zu können. „Was wird das denn?“ fragte Max überrascht als er Yumiko und Ray reinkommen sah. „Yumi wollte nicht freiwillig mit.“ erklärte Ray. „Naatürlich.“ sagte Max ungläubig. „Also, worum geht es jetzt?“ fragte Tyson gähnend. „Um unseren alten Freund Tala.“ meinte Ray während er versuchte Yumi auf die Couch zu setzen, was aber gar nicht so einfach war. Das Mädchen war wieder eingedöst und hielt sich beharrlich an Ray fest. „Yumiko, bitte!“ sagte der Chinese genervt. „Da hast du ja einen richtigen Klammeraffen gefangen.“ stellte Max grinsend fest. Als Ray die schwarzhaarige anstubste lockerte sie endlich den Griff, sodass er sie hinsetzen konnte. „Yumi, wir wollten doch was besprechen.“ sagte der Chinese dem verzweifeln nah. „Ist ja gut. Mensch, ist das kalt.“ erkannte sie wieder wach und zog die Beine an. „Also was ist jetzt mit Tala?“ fragte Max ungeduldig, auch er wollte wieder so schnell es geht in sein Bett. „Er hatte Leila entführt.“ erklärte Ray ruhig. „Was?“ riefen die drei anderen erschrocken. „Hatte! Kai konnte sie befreien, er wurde verletzt und ist momentan im Krankenhaus. Aber um es kurz zu sagen: Tala Ivanow ist tot. Leila hat ihn, um Kai das Leben zu retten, erschossen. Tala war hinter Kai her, er wollte ihn töten. Leila war nur der Köder.“ erklärte Ray weiter. „Das kann doch nicht wahr sein!“ sagte Tyson matt. „Kai muss das gewusst haben, dass ist wahrscheinlich auch der Grund weshalb er mit Leila ausgezogen ist.“ fiel es Max wie Schuppen von den Augen. „Wahrscheinlich.“ überlegte Ray. Nun mischte sich Yumiko ein. „Könnt ihr nicht einfach froh sein, das es den Albtraum Tala nicht mehr gibt?“ sagte sie seufzend. Tyson stimmte ihr sofort zu. „Yumiko hat recht! Tala ist tot. T-O-T. Tot. Können wir dann wieder ins Bett?“ fügte er hoffnungsvoll hinzu. „Macht doch was ihr wollt.“ kapitulierte Ray. Schneller als er gucken konnte war Tyson aus dem Raum verschwunden. Auch Max verließ gähnend das Zimmer. „Willst du nicht auch wieder ins Bett?“ fragte Ray Yumi die auf dem Sofa sitzen geblieben war. Als er sah das dass Mädchen den Kopf schüttelte, setzte er sich zu ihr. „Was meintest du vorhin?“ fragte Yumi leise. „Wann?“ fragte Ray zurück. „Na, als du gesagt hast dass du mich nie wieder runterlassen willst!“ erinnerte sie ihn errötend. „Ach, das! Ähm... ja. Ich wollte es dir schon lange sagen, ich hab mich nur irgendwie nicht getraut.“ er lachte nervös auf. //Du hast es Kai versprochen.// ermahnte er sich selbst. „Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt, Yumi.“ sagte er schließlich, wobei sein Herz wild schlug. Zu seiner Erleichterung lächelte ihn Yumi an. „Ich mich auch in dich.“ sagte sie glücklich und gab ihm einen kleinen Kuss. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie als sich ihre Lippen berührten. „Bringst du mich wieder ins Bett?“ fragte sie ihn grinsend. „Klar! Aber gewöhn dich nicht dran, Prinzesschen.“ entgegnete er lachend und nahm sie wieder auf seine Arme. Im Zimmer angekommen legte er sie vorsichtig auf ihrem Bett ab und deckte sie zu. „Gute Nacht, Kleine.“ ärgerte er sie. „Ich bin nicht klein.“ sagte sie beleidigt. „Ich weiß. Wir sehen uns morgen früh.“ sagte der Junge sanft und küsste sie noch mal zärtlich, bevor er wieder, schweren Herzens, in sein eigenes Zimmer ging. Am nächsten Morgen wachte Ray als erster auf und ging in die Küche. Dort kochte er Cappuccino für Yumiko,Max und Tyson Kaffee und für sich selbst einen Espresso. Dann begann er Rühreier zu machen und Brot zu schneiden. Als das erledigt war begann den Tisch zu decken und ging dann um die anderen zu wecken. Tyson und Max waren relativ leicht zu wecken, weil sie nach der nächtlichen Störung nicht mehr richtig schlafen hatten. Zwar murrten sie, als sie Ray sahen. Doch als sie hörten, dass es Frühstück gab erhoben sich seufzend. Dann ging Ray zu Yumiko, schlich sich zu ihrem Bett und flüsterte ihr ins Ohr. „Hey, Yumi. Aufwachen es gibt Frühstück.“ Langsam regte sich das Mädchen. „Morgen, meine Süße.“ begrüßte er sie als sie ihn lächelnd ansah. „Guten Morgen.“ grüßte sie zurück. „Hab ich gerade was von Frühstück gehört?“ murmelte sie weiter. „Ja, ich hab Rühreier gemacht, wir sollten in die Küche gehen bevor uns Max und Tyson alles wegessen.“ erwiderte er. „Na, denn.“ seufzte Yumi schlaftrunken und schwang sich aus dem Bett. Ray wollte gerade vorgehen als sie ihn am Handgelenk fest hielt. „Hab ich das gestern nur geträumt?“ fragte sie. Ray stutze einen Moment und überlegte kurz. „Meinst du das?“ sagte er und küsste sie. „Wenn ja, dann war es kein Traum.“ Lächelnd nickte sie und ging in die Küche, Ray folgte ihr augenblicklich. In der Küche angekommen saßen Max und Tyson schon am Tisch. „Na? Habt ihr uns was übrig gelassen?“ meinte Ray grinsend. Tyson grinste zurück und erwiderte „Wir waren so gnädig.“ „Das ist aber nett, danke.“ sagte Yumiko und setzte sich hin. Auch der Chinese setze sich und begann zu frühstücken. Als alle gesättigt waren sprang Tyson auf und rief. „Ich gehe als erster ins Bad!“ „Vergiss es! Ladys first!“ entgegnete Yumiko scharf. Grummelnd setzte sich Tyson wieder hin. „Jeden Morgen das selbe.“ kicherte Max. „Du müsstest es doch langsam wissen, Ty.“ hängte er noch an. Tyson zog zur Antwort nur nen Schmollmund. Ray schmunzelte nur. „Wenn du fertig bist fahren wir mal ins Krankenhaus, und besuchen Kai und Leila, OK? Ich hab schon geduscht, als ihr faules Pack noch in den Federn lagt.“ sagte er gespielt streng. „Geht klar, ich beeil mich auch.“ „Wollt ihr auch mit?“ fragte er höflicherweise die beiden Jungs. „Ne, lass mal. Ich wollt mal mein Zimmer, äh... unser Zimmer aufräumen. Das heißt du hilfst mir, Tyson! Das meiste ist eh dein Kram!“ sagte Max. „Was? Bitte nicht, Max. Ich hasse aufräumen!“ jammerte Tyson. „Würdest du Ordnung halten, müssten wir nicht aufräumen.“ entgegnete sein Freund schulterzuckend. Ray lachte und sagte dann. „Das dauert dann ja wohl den ganzen Tag. Ich räume nur noch gerade die Küche auf und mach mich dann fertig, ich will ja nicht dass Yumi schneller ist als ich.“ Also machte er in der Küche Ordnung und zog sich dann um. Danach ging er in sein Zimmer um sich umzuziehen, auf dem Weg in seinen Raum begegnete er Yumiko, welche nur ein Handtuch um den Körper gebunden hatte. Ihr schwarzes Haar war noch feucht und glänzte seidig. Sofort lief er rot an, als Yumi ihn bemerkt wurde auch sie rot an und murmelte verlegen. „Hab meine Sachen im Zimmer vergessen.“ und rauschte an ihm vorbei. Ray blieb noch einen Moment mit offenem Mund und pochenden Herzen im Flur stehen. //Unglaublich. Sie ist eine der schönsten Frauen, die ich je gesehen habe. Hey, jetzt beruhig dich wieder und mach dich endlich fertig.// befahl er sich selbst. Zehn Minuten später waren Yumiko und Ray fertig angezogen, da es schönes Wetter draußen war, hatte sich Yumiko ein wenig sommerlicher und freundlicher angezogen. Ray überraschte das. //Sonst trug sie meist nur lange Hosen und T-Shirts. Dieses Outfit an ihr zu sehen ist irgendwie ungewohnt// dachte er. „Was ist denn jetzt, Ray? Kommst du vielleicht auch mal?“ fragte das Mädchen den Chinesen ungeduldig. Aus den Gedanken gerissen antwortete er hastig. „Klar, sorry. Ich war mit meinen Gedanken nur wo anders.“ Yumiko lächelte. „Hättest wohl nicht gedacht dass ich auch so was im Schrank hab, hm? Ich trag das eigentlich nie, aber heute hab ich einfach mal Lust dazu. Gefällt es dir?“ „Sehr sogar! Vorhin dachte ich, du wärst eine der schönsten Frauen die ich je gesehen hab, doch jetzt würde ich sagen: Für mich bist du die schönste Frau auf der ganzen Welt.“ Yumiko strahlte und gab ihrem Freund einen sinnlichen Kuss. „Das ist zwar maßlos übertrieben, aber ich danke dir. Vielleicht trage ich so was ab jetzt öfters.“ sagte sie zwinkernd. „Es ist die Wahrheit.“ erwiderte Ray zärtlich. „OK, OK. Lass uns endlich fahren, bevor die Besuchszeit vorbei ist.“ sagte Yumiko, ihr wurde es langsam peinlich. //Die Schönste. Ray, du bist unbeschreiblich, ein richtiger kleiner Hobby-Romeo und zwar mein Romeo.// dachte sie und lächelte. Als sie im Auto eingestiegen waren sagte Ray. „Ich weiß gar nicht in welches Krankenhaus Kai gebracht wurde.“ Seine Freundin lachte. „Gib mir mal dein Handy, ich ruf Lili an und frag sie.“ 20 Minuten später waren sie bei dem Krankenhaus angekommen. „In welchem Zimmer liegt Kai noch mal?“ „67.“ antwortete Yumi ihm. „Leila müsste auch noch hier sein. Sie hatte keine Möglichkeit gehabt zurück in ihre Wohnung zu fahren und schlief deshalb bei Kai im Zimmer. Zum Glück ist er alleine in dem Doppelzimmer, so konnte Lili im dem anderen Bett schlafen.“ erklärte sie ihrem Freund noch mal. Plötzlich grinste Ray. „Was ist denn jetzt los?“ fragte Yumi ihn verwundert. „Wir kommen in die Nähe von Kais Zimmers. Ich kann ihn schon hören.“ entgegnete der Chinese. „Ah, jetzt kann ich ihn auch hören, er meckert ja schon wieder!“ stellte die schwarzhaarige fest. Am Zimmer angekommen gingen sie sofort rein. „Na, dir geht’s wohl wieder besser, du maulst ja schon wieder.“ machte Yumi auf sich aufmerksam. „Hey, ihr beiden.“ grüßte Leila frustriert. „Was ist denn los?“ fragte Ray mit hochgezogener Augenbraue, als er Kai mit saurer Miene auf dem Bett sitzen sah. „Die wollen mich noch eine Woche hier einsperren!“ antwortete Kai griesgrämig. „Ja, weil deine Wunde kein Kratzer ist, wie du das sagst.“ zischte Leila. „Es tut aber nicht mehr weh!“ erwiderte Kai bissig. „Ray!“ wandte sich Leila verzweifelt an Kais besten Freund. Dieser ging stumm zu dem Bett seines Freundes und meinte dann „Na dann. Schön das dass nicht mehr weh tut.“ mit diesen Worten klopfte er seinem Freund kräftig auf die Schulter mit der Wunde. Kai zog hörbar Luft ein und sein Gesicht verzog sich, vor Schmerzen, zu einer Grimasse. „Ach ja, tut nicht mehr weh?“ spottete Yumi. „Ich an deiner Stelle würde die Woche noch hier bleiben.“ Kai wollte gerade seinen Mund aufmachen um was zu sagen als Ray abwinkte. „Wir wissen es: Du hasst Krankenhäuser!“ sagte er grinsend. „Ach komm, jetzt mach dich nicht über ihn lustig, Süßer.“ ermahnte ihn Yumiko kopfschüttelnd. „Lass mir doch den Spaß, Prinzessin.“ schmollte Ray. Plötzlich wurde Kais Laune wieder besser und er rief aus „Du hast dein Versprechen gehalten?!“ „Welches Versprechen?“ fragte Leila nichts wissend. „Ich hab ihm versprochen Yumi meine Gefühle zu offenbaren, er konnte nicht mehr mit ansehen wie deprimiert bin.“ erklärte Ray halb ernst, halb sarkastisch. „Soll das heißen ohne Kai...“ fing Yumi erstaunt an. „Jep, ohne das Versprechen an Kai hätte es wohl noch Wochen gedauert das ich es dir sage.“ vollendete Ray verlegen grinsend. „Moment! Soll das heißen ihr seid zusammen?!“ fragte Leila, immer noch leicht verwirrt. „Na ja, zusammen?“ Yumi warf einen fragenden Blick zu Ray dieser nickte. „Ja, so könnt man das sagen.“ antwortete Yumiko schließlich. Leila sprang von dem Bett auf und umarmte ihre Freundin. „Das ist find ich toll, Yumi.“ rief sie lachend. Kai und Ray guckten sich die Szene schmunzelnd an. „Mädchen.“ kommentierte Ray. Doch dann wurde Kais Gesichtsausdruck ernster. „Lili, ich möchte das du mir erzählst, wie Ivanow es geschafft hat dich zu entführen.“ sagt er zu Leila. Diese verstummte augenblicklich und wich dem Blick ihres Verlobten aus. „Kai... Bitte.“ flehte sie. „Leila! Du musst es mir erzählen, ich bitte dich.“ beharrte Kai weiter, doch klang seine Stimme jetzt sanfter. „Lili...“ bat jetzt auch Ray. Leila setzte sich wieder auf das Bett und atmete noch mal tief durch und fing leise an zu erzählen. „Ihr wart gerade weg, da klingelte es an der Tür. Ich dachte erst ihr wärt es noch mal, weil ihr was vergessen habt. Also ging ich zu der Freisprechanlage und fragte was ihr vergessen habt, ich glaubte immer noch ihr seid es, doch es war Tala! Jedoch drückte ich auch gleichzeitig auf den Türsummer, sodass er sich schon die Tür öffnen konnte, mit einem kleinen `Danke das du es mir so leicht machst.´ betrat er das Haus, ich wusste sofort es war so dumm von mir gewesen einfach die Tür zu öffnen. Ich konnte hören wie er die Treppe hoch kam. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie mein Herz schlug vor Angst! Er versuchte sich erst bei mir einzuschleimen in dem er Sachen sagte wie `Mach doch die Tür auf, ich will dir doch nichts tun.´ er sagte es mit solch einem Hohn in der Stimme. Als er merkte, dass ich keinerlei Anstalten machte die Tür zu öffnen, wurde er sauer. `Ich wollt es ja im guten versuchen.´ sagte er gehässig. Ich konnte hören er seine Waffe entsicherte, mir blieb fast das Herz stehen, schnell entfernte ich mich von der Tür. Er hatte das Schloss aufgeschossen, mit kaltem Lächeln stand er vor mir. Ich versuchte mich zu wehren, doch er war viel zu stark! Ich hatte keine Chance, er sprühte mir irgendwas in Gesicht. Als ich es einatmete wurde mein ganzer Körper taub. Er sagte so was wie `Ein Nervengas, es lähmt deinen Körper, keine Angst das lässt wieder nach.´ Ich konnte alles sehen, alles hören aber ich konnte weder reden noch, auch nur ein Teil meinen Körpers, bewegen. Er brachte mich in die Lagerhalle und fesselte mich, dann nahm er mir mein Handy ab. Ich weiß noch genau wie er sagte. `Weißt du Leila, eigentlich bist du mir egal, ich will einzig und alleine Kai aus dem Weg räumen. Und jetzt wollen wir ihn doch mal anrufen. Ich wette er kommt sofort, wenn ich ihm sage das ich dich habe.´ Ich spürte inzwischen wie die Wirkung des Nervengifts nachließ, auch Tala wusste das es nicht mehr lange anhält. Bevor er dich anrief drohte er mir noch. `Wenn du auch nur einen Ton von dir gibst, werde ich dich wohl leider doch als erste töten müssen.´ Aber wie du weißt, habe ich mich nicht dran gehalten. Er schlug mich daraufhin nieder, davon habe ich auch die Wunde am Kopf. Dann kam Kai und den Rest kennen wir ja alle.“ ihre Stimme war im Laufe des Vortrags immer tonloser und schleppender geworden. „Es war meine eigene Schuld, meine Naivität!“ fügte Leila verzweifelt an. Eine Weile trat betretendes Schweigen ein. „Es war nicht deine Schuld.“ sagte Yumi nach einer Weile bestimmend. „Yumiko hat Recht. Er hätte sich wenn du ihm nicht geöffnet hättest, trotzdem Zutritt verschafft!“ stimmte Kai Yumiko zu. „Ja, sei froh dass wir Tala jetzt für immer los sind!“ fügte auch Ray hin zu. Langsam nickte die braunhaarige. „Doch er wird in meinen Albträumen weiterleben.“ murmelte sie plötzlich mit glasigen Blick. „Leila.“ sagte Kai mit unglaublicher Wärme in der Stimme und ging zu ihr rüber. „Du musst alles hinter dir lassen, Tala ist ein Albtraum deiner Vergangenheit! Sieh in die Zukunft, wir leben im hier und jetzt nicht im gestern!“ sagte er ihr „Das könnte glatt von Katlinka stammen.“ erwiderte Leila und lächelte schwach. „Du hast Recht! Linka hat es zu mir vor fast fünfeinhalb Jahren gesagt.“ erklärte Kai ihr. Auf einmal kam eine Schwester ins Zimmer. „Mr Hiwatari! Sie sollten doch liegen bleiben. Miss von Jurja sie müssen heute leider auch gehen, die Besuchszeit ist übrigens um!“ sagte sie den Jugendlichen. „Ray, fährst du mich nach Hause?“ fragte Leila. „Klar, wollen wir dann Yumi?“ antwortet Ray ihr lächelnd. „Ich will nicht hier bleiben, ich hasse...“ fing Kai wieder an zu maulen „Krankenhäuser!“ beendeten seine Freunde genervt. „Tschüss, Kai.“ verabschiedeten sie sich. Fünf Tage später durfte Kai, zur Erleichterung aller Schwestern, das Hospital verlassen. Ray holte den Russen ab und dessen erster Kommentar war. „Ich fahre.“ Und so fuhren sie zu der Wohnung von ihm und Leila. Dort wurden sie auch schon von Leila und Yumiko erwartet, sogar Tyson und Max waren da. „Man könnte meinen ich wäre zehn Jahre verschollen gewesen! Was soll denn dieses Begrüßungskomitee?“ meinte Kai als er sie alle sah. „Ach komm, Kai. Sei doch nicht so mürrisch!“ entgegnete Tyson fröhlich. „Was hast du denn gegen eine Willkommensparty?“ fragte nun auch Max. „Nichts, wenn sie nicht für mich wäre.“ erwiderte Kai. „Kai!“ tadelten nun auch die Mädchen. „Ach macht doch was ihr wollt!“ rief Kai schließlich und konnte ein Lächeln nicht verhindern. Die Feier wurde doch noch lustig auch, wenn Kai noch ab und zu von Ray oder Lili darauf aufmerksam gemacht werden musste nicht so miesepetrig zu gucken. Ray und Yumiko sagten auch Max und Tyson das sie zusammen sind. Woraufhin Max nur abwinkte „Wissen wir doch. Ich hab euch schon vor fünf Tagen im Flur rumturteln sehen!“ und grinste. „Ja, wusste doch das ihr zusammenkommt.“ bestätigte auch Tyson. „Mal ne andere Frage. Wie kommen wir nach Hause?“ mischte Yumiko sich ein. „Ich hab schon was getrunken.“ gab Ray zu. „Und du bist der einzige der einen Führerschein hat außer Kai, der ja schon auf dem Sofa da drüben pennt.“ erkannte Leila. „Also müsst ihr hier schlafen. Nur haben wir nicht genug Schlafgelegenheiten.“ stellte sie weiterhin fest. „Das heißt wir müssten auf dem Boden schlafen?“ fragte Tyson. Leila überlegte einen Moment und seufzte dann. „Nein! Max, Tyson ihr schlaft in meinem Bett. Yumiko, Ray ihr teilt euch Kais Bett und ich schlaf auf der kleinen Couch.“ sagte sie widerwillig. Gesagt, getan. Am nächsten Morgen war Kai überrascht Leila auf dem Sofa gegenüber zu sehen. //Wozu hat die denn ein Bett?!// dachte er sich, nichts ahnend das ihr Schlafzimmer von ihren Freunden belagert war. Langsam ging er in die Küche und stellte die Kaffeemaschine an. Während er wartete, dass der Kaffee durchlief setzte er sich auf einen Stuhl. „Morgen Kai.“ „Morgen Max.“ erwiderte Kai automatisch. „Max? Was machst du denn noch hier?!“ fragte Kai entsetzt. „Wir haben hier geschlafen, Ray konnte uns nicht mehr nach Hause fahren, weil er schon was getrunken hatte und du warst schon am pennen.“ erklärte der Amerikaner bereitwillig. „Ach, deshalb schläft Leila auf dem Sofa, ihr habt euch im Schlafzimmer breit gemacht, was?“ erkundigte sich Kai. „War ihre Idee.“ entgegnete Max nur. „Ich hab Hunger.“ sagte Yumiko, ohne Begrüßung, als sie die Küche betrat. „Dir auch einen guten Morgen Yumi.“ ermahnte Kai das Mädchen. „Oh, Kai, Max. Hab euch gar nicht gesehen.“ entschuldigte sie sich. „Wir sind ja auch so schnell zu übersehen.“ sagte Max beleidigt. „Sie ist nun mal ein Morgenmuffel.“ sagte Ray als er rein kam. „Morgen, Romeo.“ begrüßte Yumiko ihn und gab ihm einen kurzen Kuss. „Also gibt es jetzt was zu essen, oder nicht?“ fragte Yumiko wieder. „Holt Brötchen, dann könnten wir Frühstücken. Wir haben kein Brot mehr.“ erwiderte Kai nur. „OK. Kommst du mit Ray?“ kapitulierte Yumi. „Wenn’s sein muss.“ seufzte Ray. „Ja, ich hätte dich auch mitgenommen wenn du nein gesagt hättest.“ sagte seine Freundin nur. „Der Bäcker ist gleich um die Ecke.“ informierte Kai noch bevor Ray und Yumiko die Wohnung verließen. „Der Kaffee ist fertig.“ sagte Max. „Sollten wir nicht noch die Getränke für die anderen machen?“ überlegte er. „Ich hindere dich nicht dran, von mir aus mach doch.“ erwiderte Kai schulterzuckend. Eine halbe Stunde später waren die beiden schwarzhaarigen wieder da. „Wie lange braucht ihr denn?“ erkundigte sich Kai verwundert. „Wir haben noch nen Spaziergang gemacht, ich liebe die frische Luft am Morgen.“ erklärte Yumiko lächelnd. „Toll und uns lasst ihr hier verhungern!“ beschwerte sich Tyson, der inzwischen auch schon aufgestanden war. „Ach komm lass sie doch.“ verteidigte Leila ihre Freundin. „Habt ihr wenigstens genug Brötchen mitgebracht?“ mischte sich Max ein. „Also 20 dürften jawohl für sechs Leute mehr als genug sein, oder?“ sagte Ray grinsend. „Sogar für eine Fressmaschine wie Tyson.“ sagte Yumiko lachend. „Immer auf die blauhaarigen.“ entrüstete sich Tyson, was allgemeines Gelächter zur Folge hatte. Leila hatte zwischenzeitlich den Tisch gedeckt. Als alle fertig waren, plauderten sie noch ein wenig. - Na, wie war das Kapitel? Ich bin damit zufrieden, hab das Kapitel mit Hilfe meiner besten Freundin geschrieben, sie hat viele Szenen mit ausgearbeitet, z.B. die Meckerei von Kai im Krankenhaus. Leilas Geburtstag ----------------- Und schon geht’s weiter... - Es sind nun schon ganze sieben Wochen seit dem gemeinsamen Frühstück der sechs Freunde vergangen. Kai war gerade mit Ray, Yumiko und Leila auf dem Weg in die Stadt. „Warum müssen wir unbedingt mit, wenn ihr shoppen gehen wollt?“ beklagte sich Kai schon zum zigsten mal bei den Mädchen. „Weil wir keinen Führerschein haben?!“ erwiderte Yumiko, langsam echt genervt. „Dann hätte Ray euch doch fahren können. Warum ich?“ zeterte Kai weiter. „Wie denn? Schon vergessen? Ray hat sich das Handgelenk verstaucht!“ entgegnete Yumiko. „Bin ich jetzt noch daran schuld, das Tyson immer seine Sachen bei euch im Flur liegen lässt?“ fragte er verzweifelt. „Nein! Und vor allem: musst du nicht auch noch was für Leila besorgen? Ich bezweifle das du schon ein Geschenk hast, sie wird nur einmal 18!“ stichelte Yumiko nun. //Man die nervt vielleicht! Wie hält Ray das nur aus!? Ich weiß schon genau was ich Leila schenke, nur wie schaffe ich es mich von den dreien zu trennen? Ray wollte mich schließlich auch noch wohin schleppen.// dachte der Russe gereizt. „Kai?“ fragte Ray vorsichtig. „Was?“ bellte der angesprochene zurück. „Würdest du mal wieder runterkommen? Du bist jetzt schon zum zweiten mal über eine rote Ampel gefahren!“ regte sich der Chinese auf. „Ist ja gut, sorry! Ich hab nur gerade überlegt was ich Leila schenke. Und dann nervt mich auch noch dein Schnuckel als.“ raunte der blaugrauhaarige zurück. Als antwort grinste Ray nur. Am Einkaufszentrum angekommen schleiften Leila und Yumiko die Jungs von einem Klamottenladen zum nächsten. Erst im fünften Laden schafften Ray und Kai es die Mädels zu überreden alleine weiter zu gucken. „Wohin willst du eigentlich?“ fragte Kai nach einer Weile, als er bemerkte das Ray anscheinend genau wusste wo er hin wollte. „Zum Juwelier!“ antwortete Ray ruhig, Kai blieb wie angewurzelt stehen. „Du willst wohin?!“ hakte er abermals nach. „Zum Juwelier! Du weißt doch das Yumiko zwei Wochen nach Leila Geburtstag hat...“, fing sein Freund an, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Und, na ja, der Juwelier in diesem Einkaufszentrum, hat da so ein goldenes Armband im Schaufenster. Das wollt ich ihr schenken.“ endete er. „Puh! Und ich dachte schon du wolltest einen Ring kaufen!“ neckte Kai seinen Freund. „Haha. Wie witzig! Was schenkst du den deiner kleinen Mitbewohnerin?“ sagte Ray sauer, doch sein Freund grinste nur. „Das wirst du schon noch sehen.“ sagte er geheimnisvoll. Ray wusste dass er nichts aus seinem Kumpel raus bekam, wenn dieser das nicht wollte und seufzte. Am Laden angekommen gingen sie rein. „Sieht teuer aus.“ stellte Kai fest als er sich umsah. „Ist es auch.“ gab Ray zurück. Während Ray das gewünschte Schmuckstück bezahlte, ging Kai unauffällig aber dennoch zielstrebig auf eine Vitrine zu und musterte den Inhalt. „Komm Kai! Wir müssen die Mädchen suchen.“ sagte Ray nach dem er bezahlt hatte. Kai folgte ihm. Als sie ein bisschen vom Laden entfernt waren und an einem Elektrogeschäft vorbei gingen, sagte Kai Ray er solle schon mal vorgehen, er wolle sich nach einem neuen Mp3-Player umsehen. Nach einer halben Stunde stieß er wieder zu seinen Freunden. „Na, einen neuen Mp3-Player gefunden?“ fragte Yumiko und beobachtete genau die Reaktion des Russen. „Nein, die waren alle nur Schrott!“ antwortete Kai gelassen. //Er lügt, schon als Ray sagte, Kai wolle in ein Elektrogeschäft wurde ich stutzig. Wir werden ja sehen ob sich mein Verdacht bestätigt, spätestens an Lilis Geburtstag.// dachte sich die Halbchinesin, auf dem Weg aus dem Einkaufszentrum. „Wie viele Läden habt ihr denn leer gekauft?“ ächzte Ray als er die zig Tüten in den Händen der Mädchen sah. „Wir sind Frauen, Honey. Wir kaufen nun mal so viel.“ erwiderte seine Freundin süßlich. „Ja, von meinem Geld.“ murrte Kai. „Ach komm, Kai. Du hast uns das Geld doch freiwillig gegeben.“ verteidigte sich Leila. //Freiwillig? Wie hätte ich denn bitte schön dem bittenden Blicken zweier Frauen widersetzen können?!// dachte sich Kai resigniert und verstaute seufzend die Tüten im Kofferraum. Nachdem Kai Yumiko und Ray an de WG abgesetzt hatten, fuhr er zu der Wohnung von sich und Leila. „Willst du mir nicht mal zeigen was du da überhaupt alles gekauft hast?“ fragte er seine Verlobte. „OK, du hast es ja auch bezahlt, kannst mir auch gleich sagen was ich an meinem Geburtstag übermorgen anziehen soll.“ willigte das Mädchen ein und verschwand mit den Tüten ins Schlafzimmer. „Ich und meine Neugier!“ murmelte Kai. Ein paar Minuten später erschien seine Verlobte wieder in einem trägerlosem weißen Oberteil und einem kurzem, schwarzen, eng anliegendem Rock. „Und?“ fragte das Mädchen erwartungsvoll. „Sieht gut aus, aber das würde ich eher in der Disco anziehen, als an meinem Geburtstag.“ beurteilte der Gefragte ehrlich. „Hast recht.“ stimmte Leila zu und verschwindet abermals. Diesmal kam sie in einem rosa T-Shirt mit der Aufschrift „Princess“ und einer 7/8 Jeans wieder. „Alltag.“ kommentierte Kai knapp. Noch sechs Mal kam Leila mit anderen Klamotten raus bis Kai anerkennend sagte. „Das würde ich anziehen.“ Dankbar gab seine Verlobte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Am nächsten Vormittag klingelte Kais Handy. Nachdem er das Telefonat beendet hatte rief er „Ich fahr mal gerade tanken.“ und verließ die Wohnung. Leila guckte aus der Küche, doch Kai war schon verschwunden. „Hm, irgendwie benimmt sich Kai seltsam.“, murmelte sie. „Wahrscheinlich muss er noch was für meinen Geburtstag besorgen, hoffe ich doch.“ Dann griff sie nach seinem Handy und wählte Yumikos Nummer und telefonierte ein wenig mit ihrer Freundin. Nach einer Weile kam Kai wieder und verschwand sofort ins Schlafzimmer. //Ich versteh gar nichts mehr.// dachte sich Leila als Kai eine Minute später gut gelaunt das Schlafzimmer wieder verließ. Den Tag verbrachten sie damit noch Einkäufe, für die morgige Geburtstagsparty zu erledigen. Am nächsten Tag gegen Nachmittag kamen die anderen und gratulierten Leila aufs herzlichste. Nachdem sie die Geschenke von Ray, Yumiko, Max und Tyson ausgepackt hatte guckte sie etwas traurig zu Kai, welcher sie darauf hin anlächelte. „Hast du geglaubt ich würde dir nichts schenken?“ sagte er und gab ihr eine kleine Schatulle. Leila sah ihn fragend an. „Da musst du schon aufmachen.“ ermunterte er sie. Ein kleiner Zettel lag auf dem Inhalt. //Ich möchte das du ihn trägst. Es ist ein Verlobungsring... Damit jeder sieht das du mit mir verlobt bist. Leila, ich liebe dich. dein Kai PS: Wirf einen Blick auf meine rechte Hand.// las sie in Gedanken. Ungläubig sah sie von dem Zettel auf den Schatulleninhalt: Ein silberner Ring, dezent zog sich ein sanftes Rankenmuster um ihn. //Eine Gravur? Auf Russisch?// dachte sie verwundert. Ты дари мое сердце „Dir schenk ich mein Herz.“ flüsterte sie überwältigt. Flüchtig warf sie einen Blick auf Kais rechte Hand und sah einen einfachen silbernen Ring. „Kai? Ist das dein ernst?“ fragte sie schüchtern und doch glücklich. Wortlos ging er auf sie zu und steckte ihr den Ring an den Finger. „Mein voller ernst.“ raunte er ihr zu. Da die anderen nicht wirklich darauf geachtet hatten was Kais Geschenk an Leila war, wussten sie nicht was gerade geschehen war. „Ich versteh gerade gar nichts mehr. Leila?“ fragte Yumiko schließlich. Das Mädchen reagierte erst gar nicht. „Leila?“ versuchte sie es noch mal und ging jetzt zu ihr rüber. „Yumiko, guck dir das an.“ sagte die Russin wie hypnotisiert und reichte ihrer Freundin den Zettel, schnell las das Mädchen den Text durch. „Ach, du scheiße.“ entfuhr es Yumiko und sie guckte abwechselnd von Kai zu Leila und zurück. Fasste sich schließlich und rief aus. „Leute, wir müssen die Feier umbenennen.“ Die Jungs guckten sie verwirrt an. „Könntest du mir jetzt verraten was los ist?“ sagte Ray. „Tja, Kai hat Leila einen Ring geschenkt, um genau zu sein: einen Verlobungsring!“ Leila lief sofort rot an, auch Kai zierte einen leichten Rotschimmer. „Is nich wahr!“ sagte Tyson schockiert, Ray und Max waren schlichtweg sprachlos. Nach ein paar Minuten schweigen grinste Ray und rief überschwänglich. „Dann ist das jetzt offiziell eine Verlobungsfeier.“ Kai lachte plötzlich. „Ray! Wir waren doch schon verlobt, ich wollte nur dass wir es auch zeigen können. Ich will ja nicht das mir jemand meine zukünftige Frau weg nimmt.“ sagte er. Da stand Leila auf. „Kai, das ist das schönste Geschenk meines Lebens. Ich liebe dich.“ flüsterte sie Kai zu und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. //Ich hätte nicht gedacht das sie so küssen kann.// dachte Kai und erwiderte. Den anderen stockte der Atem. Schließlich räusperte Max sich vernehmlich. „Wir können auch gehen, wenn ihr...“ sagte er als er sich der Aufmerksamkeit des neuen Paares sicher war. Die beiden wurden rot und Kai sagte hastig. „Ach, Quatsch. Feiern wir die Geburtstags äh... Verlobungs oder was auch immer Party.“ „Kai wird rot! Das ich das mal sehe.“ prustete Tyson. „Und weiß dann auch nicht was er sagen soll!“ stimmte Max ein. „Max! Tyson! Übertreibt es nicht.“ wies Kai sie zurecht. „Geht klar.“ sagten die angesprochenen, immer noch lachend, gleichzeitig. „Kai, kann ich mal kurz mit dir reden?“ wandte sich Ray an seinen Kumpel. Dieser nickte und sie setzten sich. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du ihr so ein Geschenk machst? Du weißt doch auch was ich Yumi schenke.“ beschwerte sich Ray grinsend. „Ich wollte das es für jeden eine Überraschung wird.“ erklärte Kai schlicht. „Ja, Ray! Da hat Kai die Meßlatte hoch angelegt, was schenkst du mir denn?“ mischte Yumiko sich plötzlich ein. “Das sag ich dir nicht, Sugar.“ neckte er seine Freundin. „Meinetwegen. Ich weiß übrigens wann du den Ring gekauft oder eher in Auftrag gegeben hast, Ka-kun.“, wandte sich das Mädchen halt an Kai. „Als du sagtest du gehst ins Elektrogeschäft, da bist du in den Juwelierladen zurück, nicht?“ vermutete sie. „Ja.“ gab Kai zu „Geh schon mal vor, ich will mal gerade gucken ob ich nicht einen neuen Mp3-Player für mich finde.“ sagte Kai als er und Ray an einem Elektrogeschäft vorbeikamen. „Na gut, aber beeil dich, wer weiß wo mich sonst unsere Mädels überall hinschleifen.“ entgegnete Ray. „Ja, ja.“ sagte Kai nur und verschwand im Laden. Als er sich sicher war das Ray weitergegangen war, verließ er den Laden wieder und ging zurück zum Juwelier. „Ah, wollen Sie doch was kaufen?“ begrüßte der Verkäufer Kai schmunzelnd. „Ja, in der Vitrine dort drüben.“ erwiderte Kai und zeigte auf die gemeinte Vitrine. „Die mit den Ringen?“ fragte der Verkäufer überrascht. „Für welchen interessieren sie sich denn?“ Kai ging zum Schaukasten und zeigte auf einen Ring. Der Verkäufer folgte ihm. „Den? Der ist aber nicht gerade billig!“ informierte er Kai. „Ich weiß, ich kann lesen. Ich will noch eine Gravur.“ entgegnete der Russe. „Wie sie wünschen.“, meinte der Händler und nahm den gewünschten Ring aus dem Glaskasten. „Wie soll die Gravur lauten?“ „Dir schenk ich mein Herz. In Russisch.“ „Also die Gravur dauert, können Sie ihn morgen abholen?“ erklärte der Verkäufer. „Ich gebe ihnen meine Nummer, sagen sie Bescheid wenn ich ihn abholen kann.“ erwiderte Kai. „Darf ich fragen wofür der Ring ist.“ fragte der Händler noch. Kai lächelte leicht. „Eigentlich geht es Sie ja nichts an, aber er ist für meine Verlobte.“ „Ah ja. Hab ich mir doch gedacht.“ sagte Yumiko zufrieden. Ohne dass sie es bemerkt hatten, hatte sich Leila zu ihnen gesellt und zugehört. „Ah, dann warst du gestern auch nicht tanken, sondern hast den Ring abgeholt.“ Ray, Kai und Yumiko guckten sie überrascht an. „Lauscher!“ sagten sie gleichzeitig und seufzten. „Stimmt.“ sagte Kai nur. Kais Handy klingelte. „Ja?“ Es war der Juwelierverkäufer. »Mr Hiwatari?« „Ja.“ »Die Gravur ist jetzt fertig, sie können ihn jetzt abholen.« „OK.“ sagte Kai und legte auf. „Ich fahr tanken.“ schwindelte Kai und verließ die Wohnung. Statt tanken zu fahren machte er sich wieder auf den Weg in das Einkaufszentrum. Am Juwelier angekommen betrachtete er sich das Ergebnis. „Ist es wie Sie es sich vorgestellt haben?“ fragte der Verkäufer. „Ja, jetzt bräuchte ich noch einen für mich. Natürlich nur einen ganz schlichten, normalen.“ entgegnete Kai. Der Verkäufer ging wieder zu einer Vitrine und kam eine Minute später wieder. „Sowas?“ fragte er. Kai betrachtete ihn einen Moment und sagte schließlich. „Ja, den nehm ich.“ Er bezahlte und verließ den Laden. „Raffiniert, du bist n eiskalter Lügner.“ lachte Leila und gab Kai einen flüchtigen Kuss. „Und das alles nur für dich.“ staunte Yumiko, leicht neidisch. „Na toll. Danke, Kai. Wie soll ich das jetzt überbieten?“ beklagte sich Ray. „Tja, ich bin der Meister in Geschenken machen.“ sagte Kai sarkastisch. „Hab ich dir schon gesagt, dass du umwerfend aussiehst?“ flüsterte Kai seiner Freundin zu. „Du hast das Outfit selbst ausgewählt.“ holte ihn seine Verlobte auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie hatte einen dünnen, langärmligen, schulterfreien, rosa Pullover mit Carmenausschnitt an. Dazu einen hellbraunen Rock der knapp unter dem Knien endete und dazu einen breiten roten Gürtel. Es stand ihr wirklich sehr gut. „Wenn ich nicht schwul wäre, fände ich dich zum anbeißen süß.“ stimmte Max zu. „Na dann, hab ich ja Glück das du auf Männer stehst.“ scherzte Kai grinsend. „Du siehst heute, aber auch echt gut aus.“ wandte sich Max lächelnd zu Kai. Dieser verzog das Gesicht. „Max! Ich dachte du liebst mich.“ rief Tyson darauf hin gespielt verletzt. „Tu ich doch auch!“ verteidigte sich der Amerikaner. „Leute, wie wär’s wenn wir mal den Kuchen anschneiden?“ rief Leila aus. „Au ja!“ stimmte Yumiko fröhlich zu. „Ich hol den Kuchen.“ sagte Ray und verzog sich in die Küche. Ein paar Minuten später kam er mit einer Schokoladentorte wieder, auf ihr brannten 18 Kerzen und stellte sie auf den Tisch. „Puste die Kerzen aus und wünsch dir was!“ rief Tyson heiter. Leila schloss kurz die Augen, öffnete sie wieder und blies alle Kerzen aus. „Leila, du kriegst das größte Stück.“ sagte Yumi, schnitt den Kuchen an und gab ihr das größte Exemplar. Gegen Abend stießen sie noch mal mit Sekt an. „Auf Leila Rubina Estella...“ prostete Yumi, unterbrach sich aber als sie sah das Kai sein Glas schon leer getrunken hatte. „Kai! Kannst du denn nicht warten?!“ brauste sie auf. „Du redest zu viel. Sag doch einfach, Prost! Oder Auf deinen achtzehnten. Und schwing hier keine Wahlreden.“ entgegnete der Russe frech. „Idiot.“ murmelte die Angesprochene beleidigt und setzte sich wieder. „Mensch, Kai! Musste das denn sein? Hab doch einfach mal gute Laune, bitte. Für mich.“ bat Leila schmeichlerisch. „OK, tut mir leid, Yumi.“ entschuldigte sich Kai. Tyson verschluckte sich darauf hin so sehr, das er husten musste. „Hab ich das gerade richtig gehört? Kai entschuldigt sich?!“ brachte er gerade so hervor. „Ja, hast du damit ein Problem?“ zischte Kai. „Nein, ich hab mich nur gewundert.“ entgegnete der Gefragte. Leila ging zur Anlage und wechselte die CD. „Kai?“ sagte sie. „Hm?“ Kai drehte sich zu seiner Verlobten. „Tanzt du mit mir?“ bat sie. Er zeigte mit dem Finger auf sich selbst. „Ich? Ich kann nicht tanzen!“ verweigerte er. „Och, bitte.“ versuchte sie es weiter und sah ihm in die Augen. „Oh, Mann! Für diesen Blick brauchst du einen Waffenschein. Gut, ich tanze mit dir, aber nur ein Mal.“ gab der Junge nach. Leise seufzend erhob sich auch Ray und ging zu seiner Freundin rüber. „Möchtest du auch tanzen.“ fragte er lächelnd. „Gerne.“ lächelte Yumi zurück. Ray, Yumiko, Max und Tyson fuhren kurz vor Mitternacht zurück in die WG, so dass Kai und Leila alleine waren. „Wenigstens haben sie keine allzu große Unordnung hinterlassen.“ meinte Leila während sie sich umschaute. „Wir waren ja auch nur zu sechst.“ entgegnete Kai und ging auf sie zu. „Aber können wir uns jetzt nicht um uns kümmern?“ sagte er und küsste sie sanft auf den Hals. Leila wurde leicht rot. „Kai...“ fing sie an. „Hm?“ fragte er und schob sie sanft zum Sofa. „Kai, bitte...“ fing das Mädchen wieder an und schob den Jungen von sich. „Es tut mir leid.“ entschuldigte sie sich traurig. Kai war zwar einen Moment enttäuscht lächelte dann aber. „Nein, muss es nicht. Mir tut es leid. Ich will dich nicht drängen, wenn du nicht willst. Ich versteh es sogar ein bisschen.“ sagte er. „Danke. Ich bin jetzt noch nicht dazu bereit. Gib mir nur noch ein wenig mehr Zeit.“ erklärte die braunhaarige mit gesenktem Blick. „Aber ich darf dich doch noch küssen, oder?“ versuchte er die Situation wieder zu entspannen. Das Mädchen lächelte ihm erleichtert an. „Natürlich.“ sagte sie sanft und zog ihn zu sich. 1 ½ Wochen später Leila wachte ausnahmsweise vor Kai auf. //Ich mach mal wieder Frühstück. Ich denke Pfannkuchen.// überlegte sich das Mädchen, als sie so leise wie möglich das Schlafzimmer verließ und in die Küche ging. Dort kochte zu allererst Kaffee für Kai, der gerade das Schlafzimmer verlassen hatte und sich von hinten an sie anschlich und ihr zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange hauchte. „Guten Morgen, Stella.“ flüsterte er ihr ins Ohr. Die Russin drehte sich zu ihm um. „Stella? Wie kommst du denn auf Stella?“ fragte sie ihn verwundert. Kai schmunzelte sie an und erklärte. „Stella bedeutet Stern, dein dritter Vorname ist Estella, davon die Abkürzung: Stella, mein Stern.“ Leila errötete leicht. „Ach so.“ sagte sie verlegen. „Ich wollte Frühstück machen, hilfst du mir?“ lenkte sie vom Thema ab. „Ähm, meinetwegen. Was willst du denn machen?“ erkundigte er sich. „Pfannkuchen.“ antwortete sie. „Wie geht das denn? Ich hab noch nie Pfannkuchen gemacht.“ entgegnete der Junge. „Echt nicht? Dann zeig ich dir das halt.“ sagte Leila verblüfft und lächelte ihn an. „Woher kannst du es denn?“ fragte der blaugrauhaarige. „Von meiner Mutter gelernt, es ist das einzige was ich wirklich kann!“ lachte sie. „Dann kannst du aber immerhin mehr als ich, ich kann überhaupt nicht kochen!“ sagte Kai ebenfalls lachend. „Dann müssen wir wohl kochen lernen, wir können uns ja nicht für immer von Fertiggerichten ernähren.“ erwiderte Leila. „Vielleicht hast du recht. Ich gehe aber in keinen Kochkurs!“ stellte ihr Verlobter klar. „Natürlich nicht. Da käm ich mir auch blöd vor.“ stimmte Leila zu und machte Pfannkuchenteig in die Pfanne. Nach einigen Minuten war der Teig alle und das Frühstück fertig. Kai hatte inzwischen den Tisch gedeckt. „Sag mal können wir vielleicht ein neues Bett kaufen?“ fragte Leila vorsichtig. Kai sah sie überrascht an. „Was?“ fragte er verwundert. „Na ja, ich meine diese zwei Betten, das ist doch nicht das wahre.“ sagte sich errötend. „Du meinst wir sollten uns ein Doppelbett besorgen?“ fragte Kai immer noch erstaunt. Leila nickte. „Können wir machen.“ sagte Kai lächelnd. „Wir könnten uns theoretisch heute nach einem umsehen! Ich hab für heute nichts geplant. Natürlich nur wenn du damit einverstanden bist.“ sagte er weiter. „Heute? Ähm, OK.“ antwortete sie zögerlich. „Die Pfannkuchen schmecken übrigens echt gut.“ meinte Kai ablenkend. „Ja! Wir haben sie aber auch gemeinsam gemacht, vergiss das nicht.“ entgegnete sie zwinkernd. „Deshalb sind sie ja so gut, ich habe schließlich mit gemacht.“ ärgerte er seine Freundin. „Alter Angeber, du!“ lachte Leila. „Wie du meinst, Stella. Wollen wir gleich zu einem Möbelgeschäft fahren, oder wollen wir vorher noch in der WG vorbei fahren?“ fragte Kai beschwichtigend. Einen Moment überlegte die braunhaarige und sagte dann „Erst will ich noch mal bei Yumi vorbei, also zur WG.“ entschloss sie sich. „Gut.“ stimmte Kai zu. Kurz vor der Mittagszeit kamen sie bei der WG an. Da Kai schon vor Ewigkeiten seinen Schlüssel Yumiko überlassen hatte, mussten sie klingeln. „Ja?“ ertönte Max Stimme aus der Freisprechanlage. „Wir sind’s.“ antwortete Leila. Augenblicklich ertönte der Türsummer. In der Wohnung angekommen begrüßte Tyson sie mit den Worten. „Oh, gerade rechtzeitig zum Essen.“ Leila lächelte ihn an. „Was gibt es denn?“ fragte sie neugierig. „Spagetti Bolognese.“ antwortete der Gefragte. „Na toll!“ sagte Kai sarkastisch. In der Küche sah er Yumiko am Herd. „Du kochst?“ fragte er verwundert. „Ja, was dagegen?“ antwortete Yumi knapp. Kai schüttelte den Kopf und setzte sich zu Ray an den Tisch. „Was hat denn Yumiko für ne Laune?“ fragte er ihn. „Keine Ahnung. Sie ist in letzter Zeit als so komisch.“ entgegnete Ray, warf einen Blick auf seine Freundin und seufzte. „Ray?“ sprach Leila ihn an. „Ja?“ „Passt du mal auf die Nudeln auf? Ich will mal mit Yumiko reden. Danke.“ bat sie und zog Yumiko aus dem Zimmer. „Hätte sie nicht wenigstens warten können dass ich ihr antworte?“ klagte der Chinese. „Yumiko, was ist denn mit dir los? Es ist mir letztens bei meiner Party aufgefallen, dass du ganz schön zwischen guter und schlechter Laune schwankst. Und Kai hat doch eben auch ganz normal gefragt.“ fing Leila an. „Und? Darf ich nicht auch mal schlechte Laune haben?!“ erwiderte sie scharf. „Hast du deine Tage, oder warum fährst du mich so an?!“ sagte Leila in ruhigen Ton. „Nein, ich habe nicht meine Tage!“ entgegnete ihre Freundin aufgebracht, dann senkte sie den Blick und gestand leise. „Ich hätte sie eigentlich vor fast zwei Wochen kriegen müssen.“ Leila war bestürzt und fragte dann vorsichtig. „Bist du dir sicher? Was ist mit letzten Monat?“ Die schwarzhaarige nickte. „Auch nicht.“ flüsterte sie niedergeschlagen. „Was wenn ich...“ „Essen ist fertig.“ rief Ray aus der Küche und unterbrach Yumi damit unwissentlich. „Eigentlich wollte ich ja heute mit Kai ein Bett kaufen gehen, aber ich denke ich du brauchst mich jetzt.“ beruhigte Leila ihre Freundin. „Komm jetzt gehen wir erst mal Essen.“ munterte sie die Halbchinesin weiter auf. Nach dem Essen erklärte Leila Kai das sie heute doch nicht mehr ins Möbelhaus fahren könnten, weil sie mit Yumiko mal ein bisschen raus gehen wollte. „Ich war schließlich schon ewig nicht mehr mit Yumi im Kino.“ schwindelte sie. „Na gut. Aber nicht das du mir fremd flirtest.“ scherzte Kai. „Dir doch nicht.“ entgegnete sie und küsste ihn zur Überzeugung. Mit einem kleinen Kuss verabschiedete sich auch Yumi von Ray und die Mädchen verließen die Wohnung. Auf der Straße angekommen fragte Yumi ihre Freundin skeptisch „Du willst mich doch nicht wirklich ins Kino schleifen?“ „Nein, das war eine Lüge. Eigentlich besorgen wir dir jetzt einen Schwangerschaftstest.“ antwortete die Gefragte locker. „Bitte?!“ entfuhr es der geschockten Yumiko. „Du willst es doch wissen?“ fragte Leila mit sanfter Stimme. Zur Antwort nickte Yumiko nur. Nachdem sie eine Weile schweigend neben einander her gegangen waren wandte sich Leila wieder an ihre Freundin. „Du hast mir nie gesagt, dass du schon mit Ray geschlafen hast.“ Yumiko errötete „Ja, das erste mal war... ich glaube, da waren wir etwas mehr als eine Woche zusammen.“ erzählte sie Leila verlegen. „Und du hast es mir nicht erzählt.“ schmollte Leila gespielt. „Sorry.“ grinste Yumi. „Da vorne ist die Apotheke.“ sagte Leila nach einer Weile. Yumi schluckte. „Wenn du willst kauf ich den Test.“ bot Leila sachte an. Yumi schüttelte den Kopf. „Nein, brauchst du nicht, aber ich danke dir das du es mir angeboten hast.“ sagte sie matt lächelnd. Nach zehn Minuten verließen die Mädchen, mit einer kleinen Tüte, die Apotheke. „Wollen wir noch ein wenig im Park spazieren gehen, bevor wir wieder nach Hause gehen?“ fragte Yumiko. „Gerne.“ antwortete Leila lächelnd. //Sie will Zeit schinden, ich glaube sie hat vor dem Test Angst.// dachte sie sich. „In diesem Park es einen großen Teich da ist es total ruhig.“ erzählte die Schwarzhaarige. „Dann lass uns dahin gehen.“ schlug Leila vor. Am Teich angekommen, setzten sie sich auf eine Bank und beobachteten die Enten und Schwäne. „Was wird Ray, deiner Meinung nach, sagen wenn ich wirklich schwanger bin?“ fragte Yumiko nach einer Weile mit schwacher Stimme. Leila warf einen kurzen Blick auf ihre Freundin und sah dann wieder auf das Wasser. „Ich denke er würde sich freuen. Er liebt dich.“ sagte sie mit ernster und doch sanfter Stimme. „Aber wir sind noch so jung. Ich werde in drei Tagen doch erst 19.“ fasste sie ihre Verzweiflung in Worte, langsam liefen ihr Tränen die Wangen runter. „Ich habe vor dem Test Angst, verstehst du Lili? Ich würde keine gute Mutter sein können, ich weiß doch gar nicht was Mutterliebe bedeutet!“ schluchzte sie. Leila zog das verzweifelte Mädchen zu sich und nahm sie in die Arme. „Du würdest eine gute Mutter sein, das weiß ich. Du hast ein zu gutes Herz um eine schlechte Mutter zu sein, du bist anders als deine Mutter, das weißt du doch.“, beruhigend strich sie ihr über die Haare. „Und noch ist ja nicht sicher das du ein Kind erwartest, lass uns erst mal den Test machen. Aber noch mal, wann hattest du denn nun das letzte mal deine Periode?“ fragte sie weiter „Kurz bevor ich das erste mal in der WG aufgekreuzt bin.“ schniefte sie. „Das ist wirklich schon wieder zwei Monate her! Wir müssen den Test machen, wenn sie wirklich schon zwei mal ausgeblieben ist! Lass uns zurück.“ sagte Leila bestimmend und guckte auf die Uhr. Wieder in der WG angekommen meldeten sie sich wieder zurück. „Ich gehe mal auf Toilette.“ entschuldigte sich Yumi, die Tüte hatte sie schon vorher ins Bad gebracht. Mit zitternden Händen, nahm sie den Inhalt der Tütchen. „Ich guck mal wo sie bleibt.“ sagte Leila nach einer Weile und ging zum Bad. „Yumi? Kann ich rein kommen?“ fragte sie durch die Tür. Leise ging die Tür auf und das Mädchen ging rein. Yumi saß auf dem Klodeckel, und guckte den Test an „Ich muss noch warten.“ sagte sie als sie den fragenden Blick ihrer Freundin merkte. Schweigend saßen sie ein paar Minuten da, Leila hatte sich vor ihre Freundin auf den Boden gehockt. Dann endlich zeigte die Digitalanzeige was an. „Und?“ fragte Leila vorsichtig. Yumiko guckte vom Test hoch. „Ich...“ Kurzes Glück ------------ „Ich... schwanger. Der Test ist positiv.“, sagte Yumiko tonlos. Im selben Moment, wie sie das sagte, ging die Tür auf. Erschrocken drehten die Mädchen den Kopf zur Tür. „Max! Hast du uns gehört? Komm rein und mach die Tür zu!“, Leilas Stimme überschlug sich fast. Schnell tat der Junge wie ihm geheißen. „Ich hab mich doch gerade verhört, oder?“, fragte er perplex. „Nein, laut diesen Test kriege ich ein Kind.“, sagte Yumiko zögerlich. „Das ist ja klasse! Weiß es Ray schon?“, rief Max freudig. „Nein! Und er soll es erst mal nicht erfahren, oder Yumi?“, sagte Leila schnell, aus dem Augenwinkel heraus sah sie wie ihre Freundin nickte. Nun guckte Max total verwirrt „Wieso nicht?“ „Schwierig zu erklären.“, antwortete Yumi knapp, immer noch geschockt. „Du könntest doch noch mal einen Test beim Frauenarzt machen lassen!“, schlug Max, der langsam die Situation zu verstehen begann, vor. Leila lächelte. „Ja, Max hat Recht! Solche Tests,“, sie zeigte auf den Test in Yumis Hand. „können auch manchmal falsche Ergebnisse anzeigen!“, sagte sie aufmunternd. Yumiko zwang sich zu einem lächeln. „Gut, ich mache einen Termin.“, beschloss sie mit schwacher Stimme und erhob sich. „Max, bitte sag es weder Ray noch Tyson.“, bat Yumiko bevor sie das Bad verließen. „Natürlich nicht.“, beteuerte der Blonde und lächelte. Max ging ins Wohnzimmer und die Mädchen zurück in die Küche. „Da seit ihr ja! Was hat denn da so lange gedauert?!“, empfing sie Kai. „Yumi, was ist los? Du bist so blass!“, bemerkte Ray erschrocken. „Gar nichts.“, log seine Freundin. „Ich hab mir wahrscheinlich einen Schnupfen geholt. Ich leg mich ein bisschen hin, ich bin irgendwie total müde. Wir sehen sicher noch mal in den nächsten Tagen, oder Leila? Tschüss, Kai.“, erklärte sie und ging in ihr Zimmer. „Ich wünschte, sie würde mir sagen was sie hat.“, seufzte Ray traurig. „Wie viel Uhr haben wir es denn?“, fragte Leila, mehr sich selbst als die Jungs. „Halb sechs.“, antwortete Kai. „Danke. Kai, dann könnten wir doch noch kurz nach einem Bett gucken! Heute haben die Geschäfte, glaub ich, länger offen.“ sagte Leila mit falschen Lächeln. „Bist du dir sicher?“, fragte der blaugrauhaarige skeptisch. „Ja doch! Ach komm.“, entgegnete Leila. „Wenn du meinst. Wir fahren dann, OK, Ray? Und mach dir keine Sorgen, vielleicht hat Yumiko einfach nur ein Schnupfen, wie sie sagt.“, sagte Kai. „Hoffentlich, ich habe gehört wie sie sich in letzter Zeit öfters übergibt.“, erwiderte Ray matt. „Dann hat sie sich wohl einen Magen-Darm-Virus eingefangen.“, beschwichtigte Leila ihn nervös. Kai fiel die Hast der Antwort auf und er warf einen misstrauischen Blick auf seine Verlobte. „Kann sein.“, sagte Ray nachdenklich. „Wir sollten jetzt wirklich fahren, oder Leila? Ciao, Ray.“, warf Kai ein. Am Auto angekommen stiegen Kai und Leila ein. „Was hat Yumiko wirklich? Ich weiß, das du es weißt!“, fragte Kai unvermittelt. Leila schluckte. „Ich kann es dir nicht sagen, ich habe es Yumi versprochen.“, war die ausweichende Antwort. „Lili, bitte. Da oben sitzt mein bester Freund und weiß nicht was mit seiner Freundin los ist, macht sich Sorgen um sie und zermatert sich das Hirn. Und du weißt was mit Yumi los ist und sagst es mir nicht!“, warf Kai ihr vor. „Fahr erst mal los. Ich erklär es dir, wenn du mir versprichst nichts zu Ray zu sagen.“, gab Leila auf. „OK.“, sagte Kai wieder etwas ruhiger und ließ den Motor an. Als sie die Straße verließen fing Leila an. „Heute Mittag hab ich Yumiko darauf angesprochen warum sie manchmal so mies gelaunt ist. Da hat sie mir nach einer Weile gestanden, dass sie jetzt schon mal nicht ihre Tage hatte. Als ich sagte, wir wollen mal wieder ins Kino da sind wir in Wirklichkeit zur Apotheke und haben einen Schwangerschaftstest geholt. Dann sind wir noch ein wenig in den Park gegangen, wie du dir vielleicht vorstellen kannst, hatte sie Angst vor dem Test. Als wir wieder da waren hat sie den Test gemacht.“, sie stoppte. „Wie war das Ergebnis?“, fragte Kai vorsichtig. Leila schloss die Augen. „Positiv. Aber Yumi denkt, sie würde keine gute Mutter sein können. Ihre Mutter hat sie nie wirklich gut behandelt, sie hat ihr nie Liebe geschenkt. Yumi ist der Meinung das sie nicht weiß was Mutterliebe ist.“, erzählte sie weiter. „Ich verstehe, aber warum will sie nicht das Ray es erfährt? Er wäre sicher glücklich, über die Nachricht, das er Vater wird.“, erkundigte sich Kai. „Ich weiß auch nicht. Ich denke, sie will sich erst sicher sein, deshalb will sie auch noch mal einen Test beim Gynäkologen machen lassen.“, erwiderte Leila. „Wo?“, fragte Kai verwirrt. „Beim Frauenarzt.“, erklärte seine Freundin augenrollend. „Dann sag doch auch Frauenarzt.“, beschwerte sich ihr Verlobter. „Männer! Von nichts ne Ahnung! Ihr sagt doch auch Urologe und wir Frauen wissen was ihr meint, oder?“, machte sich das Mädchen über den Russen lustig. Kai knurrte nur kurz. „Aber wir schweifen vom Thema ab! Was würdest du denn an Yumis Stelle tun?“, fragte er schließlich. Leilas Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Du weißt, dass ich schon mal schwanger war! Aber ich hatte das Kind meines größten Feindes unter meinem Herzen. Yumi des Mannes den sie liebt. Ich kann dir deine Frage also nicht beantworten.“, erwiderte die Gefragte. Kai biss sich auf die Unterlippe. //Mist das hatte ich gerade voll vergessen!// dachte er bedrückt. „Tut mir leid, das war hirnlos von mir.“, entschuldigte er sich. „Schon gut. Könnten wir jetzt endlich ein Bett kaufen, ich werde langsam müde.“, gab Leila zur Antwort. Am Möbelladen angekommen gingen sie rein. Nach fünf Minuten kam ein Mitarbeiter und fragte. „Kann ich ihnen helfen?“, Kai wollte gerade was sagen als ihm Leila zuvor kam. „Ja, wir sind auf der Suche nach einem Doppelbett.“, antwortete sie lächelnd. Kai warf ihr einen genervten Blick zu. „Muss das sein?“ raunte er ihr zu und folgte widerwillig dem Mitarbeiter. „Hier hätten wir ein gutes Modell.“, sagte er und zeigte auf ein Teakbett. „Nein!“ war Kais raue Einschätzung. „Ich glaube es gefällt meinem Verlobten nicht so sehr, tut mir Leid.“, entschuldigte sich Leila und knuffte Kai in die Seite. „Was soll das? Sie doch ein bisschen kooperativer!“, ermahnte sie ihn leise. „OK, aber ich sag dir eins: Ich möchte kein Himmelbett!“, stellte Kai klar. //Wir werden sehen.// dachte Leila. Nach anderthalb Stunden verließen sie das Geschäft wieder – als Besitzer von einem schwarzen Mahagonihimmelbett mit schweren roten Samtvorhängen. „Warum haben wir denn jetzt doch ein Himmelbett gekauft? Ich hasse dich.“, sagte Kai deprimiert. „Falsch, du liebst mich, sonst hättest du nicht deine Meinung geändert.“, erwiderte Leila und küsste ihn. „Ach, stimmt ja.“, seufzte der Junge, als sie sich wieder von einander gelöst hatten. „Ach komm, das dauert doch noch bis du es in der Wohnung stehen hast. Das Bett wird erst in einer Woche geliefert.“, beschwichtigte Leila ihren Verlobten. Sie waren gerade wieder in der Wohnung als Leilas Handy klingelte. „Yumiko.“, sagte sie knapp und nahm ab. „Hey, Yumi.“ - "Hi, ich hab beim Frauenarzt angerufen, ich hab nächste Woche einen Termin." - „Wann genau?“, hakte die braunhaarige nach und setzte sich derweil auf das Sofa. "Donnerstag." - „Soll ich dich begleiten, oder warum rufst du an?“ - "Ja, es würde mir helfen." - „Dann komm ich natürlich mit. Ähm, Yumi... Ich habe es Kai erzählt.“, beichtete Leiila zögerlich. "Was?" - „Beruhig dich, er wird es Ray nicht sagen.“ - "Bist du sicher?", fragte Yumiko argwöhnisch. „Natürlich, er hat es mir versprochen. Ich dachte er könnte uns dann hinfahren und uns danach wieder abholen.“, schlug Leile vor. "Meinetwegen.", antwortete Yumiko. „Gut, wir kommen im Laufe der Woche bestimmt noch mal vorbei. Ciao.“, verabschiedete sich die angerufene. "Ja, Sayonara." „Was wollte sie denn?“, fragte Kai nachdem seine Verlobte aufgelegt hatte. „Sie möchte das ich sie nächsten Donnerstag zum Frauenarzt begleite.“ antwortete sie. „Und ich soll euch hinfahren, richtig?“, stellte Kai fest. „Es wäre zumindest sehr nett.“, entgegnete die braunhaarige. „Hab ich eine Wahl?“, fragte Kai. „Ähm, nein?“, erwiderte Leila lächelnd. „Ich glaube es fängt gleich ein guter Film an, wollen wir den sehen?“, Kai guckte sie skeptisch an. „Aber das ist doch hoffentlich keine Schnulze?“, fragte er misstrauisch. „Nein, ein Psycho-Thriller, wenn ich mich recht erinnere.“, antwortete seine Freundin. „Wie heißt der?“, fragte der blaugrauhaarige weiter. „Lass mich nachdenken. Ich glaub `The Hole´, oder so.“, überlegte Leila. „Na gut, aber seit wann guckst du dir denn Psycho-Thriller an?“, stimmte der Russe schließlich zu. „Na ja, kann ich dir nicht sagen, ich glaube ich hab halt Werbung für den Film gesehen, sah ganz interessant aus.“, erklärte sie. Kai zuckte mit den Schultern und setzte sich aufs Sofa, sofort gesellte sich die Russin zu ihm. Nach dem Film war Kai schon zufrieden. „Der war echt gut! Oder, Stella. Stella?“, sagte er, aber das Mädchen war, halb auf seinen Schoß liegend, eingeschlafen. Er lächelte, nahm die Wolldecke und bedeckte sie so gut es ging. Als Kai am nächsten Morgen aufwachte hatte er Rückenschmerzen. //Nie wieder schlaf ich im sitzen!// dachte er sich stöhnend. „Stella, wach auf. He, es ist Morgen, aufwachen.“, versuchte er die Schlafende zu wecken. Langsam regte sich Leila. „Kai? Jetzt sag nicht, ich hab die ganze Zeit auf dir gelegen!“, rief sie erschrocken aus. „Schon gut. Macht doch nichts. Aber du hast den halben Film verschlafen.“, beruhigte er sie grinsend. „Ich mach dir nen Kaffee, tut mir echt Leid, du musst doch jetzt unheimliche Rückenschmerzen haben.“, Doch Kai machte nur eine wegwerfende Handbewegung. „Halb so schlimm.“, sagte er. „Aber weißt du was ich jetzt mehr möchte als einen Kaffee?“, Leila guckte ihn ratlos an. „Das.“, sagte er und küsste sie zärtlich. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und Leila bat nach einer Weile mit ihrer Zunge einlass, den ihr Kai ein bisschen überrascht gewehrte. „Was...?“, fragte er verwundert, Leila lächelte ihn verführerisch an. „Und weißt du was ich will?“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Nein.“, raunte der Russe zurück. „Ich will mit dir schlafen.“, sagte sie mit sicherer Stimme. Der Junge war nun noch überraschter, war dann aber einverstanden. Er nahm sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer, legte sie auf das Bett und fing sie wieder an zu küssen. Langsam begann er ihre Bluse aufzuknöpfen und ihren Oberkörper mit heißen Küssen zu bedecken. Leila indes zog Kais Oberteil aus. Allmählich störte Kai der Rock von Leila und er zog ihn ihr aus. „Willst du wirklich?“, fragte er noch mal. „Ja, Kai.“, ihre Stimme klang sehnsüchtig und sie zog ihn wieder zu sich runter, er spürte regelrecht wie sie ihr Körper nach ihm verzehrte. Nun machte sich die braunhaarige an Kais Gürtelschnalle zu schaffen, während ihre Lippen die seinen suchten. Sie zog den Gürtel aus der Hose und drückte Kai sanft von sich runter und setzte sich ihrerseits auf ihren Geliebten. Zärtlich fuhr sie mit den Fingerspitzen die Konturen seines Oberkörpers nach und fing dann an seine Hose zu öffnen. Kai keuchte auf, öffnete ihren BH, streichelte sanft die Brüste seiner Verlobten. Das entlockte jetzt Leila ein stöhnen, rasch zog sie dem Jungen die Hose aus. „Ich will dass du mich nimmst.“, flüsterte sie ihm ins Ohr und stieg wieder von ihm runter und zog ihn auf sich. „Den Wunsch erfüll ich dir gern.“, raunte er und küsste sie abermals. Es war schon fast fünf Uhr nachmittags als Leila wieder wach wurde. //Was ist das denn für ein Geräusch? Hm, ein Handy? Das muss Kais sein, ich habe einen anderen Ton.// dachte sie während sie dem Geräusch, welches sie wahrscheinlich auch geweckt hatte, folgte. Schließlich fand sie das Mobiltelefon in Kais Hose, welche neben dem Bett lag. //Hä? Wer ist denn Hilary?// dachte sie, als sie auf das Display guckte. „Leila von Jurja.“ Einen Moment blieb es am anderen Ende der Leitung still, dann konnte Leila eine Frauenstimme vernehmen. "Ach ja! Du bist die Verlobte von Kai, oder? Du fragst dich wahrscheinlich wer ich bin, stimmt es?" „Ja, das tu ich wirklich.“, flüsterte sie und verließ leise das Schlafzimmer. "Warum flüsterst du?" - „Kai ist am schlafen, ich wollte ihn nicht wecken.“ - "Kai schläft? Um diese Uhrzeit? Das ist ja was ganz neues! Ach ja, ich bin Hilary, eine alte Freundin von Kai.", erklärte Hilary „Aha, was ist denn der Grund deines Anrufes?“ "Der Grund meines Anrufs? Ah ja! Ich wollte Kai fragen ob wir uns mal wieder treffen könnten, ich hab bei Max, Tyson und Ray auch schon angerufen." „Ach du kennst die anderen auch?“, stellte Leila überrascht fest. "Klar, weißt du nicht das sie bis vor drei Jahren das beste Beybladeteam waren? Tyson war sogar dreimaliger Weltmeister. Ich war auch mit im Team, aber eher als mentale Unterstützung!" „Wirklich? In Jurja kriegte ich davon nicht viel mit.“, sagte Leila verlegen. "Ach so. Na ja, wie auch immer also fragst du Kai, bitte? Du kannst natürlich auch mitkommen, ich würde dich gerne mal kennen lernen. Ich bin auch schon gespannt auf Rays Freundin, wie hieß sie gleich?" - „Yumiko.“ - "Ja, genau. Also wir sehen uns dann irgendwann, ich ruf wegen dem genauen Datum dann noch mal an. Grüß Kai von mir." „Mach ich. Tschüss, Hilary.“ Leila legte das Hady wieder weg. //Die ist echt nett, aber woher hat sie gewusst das ich mit Kai verlobt bin?// dachte sie. „Mit wem hast du denn telefoniert?“, fragte Kai, der gerade den Schlafraum verließ. „Mit Hilary, sie wollte dich fragen ob ihr, also auch Ty, Maxi, und Ray, euch mal wieder treffen wollt.“, antwortete die braunhaarige. „Hil? Die hab ich das letzt mal gesehen als ich und Ray bei ihr Sachen für dich geholt hatten. Also der Tag wo Yumiko kam.“, überlegte Kai. „Was hast du ihr gesagt?“ Leila lächelte. „Von ihr waren damals die Klamotten? Ach, deshalb wusste sie dass ich deine Verlobte bin. Ich hab ihr gesagt, dass ich dich frage, sie wollte für ein genaues Datum noch mal anrufen.“, antwortet Leila. „Ich hab Hunger. Wollen wir irgendwo essen gehen?“, fragte Kai. „Essen gehen? Wenn dann aber in ein Restaurant, so eins wo man in anständiger Kleidung aufkreuzen muss.“, scherzte Leila. „OK, wir können ja Ray und Yumiko fragen ob sie mitkommen.“, erwiderte der blaugrauhaarige. „Das war doch nur ein Scherz!“, entfuhr es der Russin erschrocken. „Ja, aber deine Idee gefällt mir.“, sagte Kai grinsend, griff schon nach seinem Handy und rief seinen besten Freund an. Nach fünf Minuten legte er das Handy wieder weg. „Sie kommen mit.“ verkündete er. Leila seufzte. „Dann gucken wir mal was dass Fräulein von Jurja im Schrank hat.“, sagte sie und ging wieder ins Schlafzimmer. „Hast du denn was zum anziehen?“ Kai kam in das Zimmer. „Klar.“, antwortete er und ging ebenfalls zum Schrank. Nach einer viertel Stunde wusste Leila endlich was sie anziehen wollte. „Ich hab für acht einen Tisch reserviert. Es ist ein Restaurant in der Innenstadt.“, informierte Kai Leila noch. „Erst um acht? Dann nehm ich noch ein Bad. War ein anstrengender Tag.“, meinte sie mit verschmitzten Lächeln. Auch Kai grinste. „Aber sehr schön.“, sagte er und küsste seine Verlobte sanft. Leilas Bad dauerte fast eine ganze Stunde. Aber dafür sah sie umso entspannter und frischer aus. „Na, endlich wieder da? Ich dachte schon du wärst ersoffen.“, neckte Kai sie. „Möchtest du nicht noch duschen?“, fragte Leila statt auf ihn einzugehen. „Ja, ja. Ich geh ja schon.“, sagte ihr Verlobter und verschwand im Badezimmer. Leila machte sich inzwischen daran sich anzuziehen. Sie hatte sich für ein knöchellanges, rubinrotes, Seidenkleid entschieden. Im Brustbereich schimmerten dezente Strassteine, welche auch rot, aber einen Tick heller als das Kleid, waren. Es war elegant aber war dennoch passend für einen Restaurantbesuch. Dazu trug sie ein dezentes silbernes Collier und die dazugehörigen Ohrringe. „Das ist schon mal nicht schlecht. Aber was mach ich mit meinen Haaren?“, sagte sie zu sich selbst als sie sich im Spiegel betrachtete. „Wow! Du siehst umwerfend aus!“, sagte Kai, als er ins Schlafzimmer kam, überwältigt. „Ja, aber was mache ich mit meinen Haaren?“, seufzte Leila frustriert. Kai zuckte nur mit den Schultern. „Ne tolle Hilfe bist du, echt klasse, Schatz. Ach, ich steck sie mir einfach hoch.“, beschloss sie und ging wieder ins Bad. „Die Frau macht mich fertig.“, seufzte Kai und zog sich an. Er hatte keinen richtigen Anzug, vielmehr war es einfach eine schwarze Hose und ein schwarzes Jackett. Darunter zog er ein dunkelblaues Hemd an, er ließ jedoch oben drei Knöpfe offen. Nach weiteren 20 Minuten waren sie beide fertig und mussten sich beeilen, da sie etwas spät dran waren, sie mussten ja noch Ray und Yumiko abholen. Diese warteten schon vor der Tür. „Sorry, wir haben uns verspätet.“, entschuldigte sich Leila. „Ich dachte mir schon fast, dass du das Kleid anziehst, Yumi.“ lächelte Leila, als sie sah das Yumiko ein smaragdgrünes, knielanges, Satinkleid mit Neckholder trug. Die Halbchinesin lachte kurz. „Du weißt doch das Smaragd sowohl meine Lieblingsfarbe, als auch mein Lieblingsjuwel ist.“, meinte sie. Am Restaurant angekommen waren die Mädchen erfreut. „Also gibt es heute französisches Essen.“, lachte Yumiko. Sie gingen rein. „Hiwatari, ich habe einen Tisch für vier Personen reserviert.“, sagte Kai. „Kommen sie bitte mit, ich zeig ihnen ihren Tisch.“, erwiderte der Oberkellner. Die vier folgten dem Mann und nahmen die Karte. Ein paar Minuten später kam ein Kellner und nahm ihre Bestellung auf. Weitere zehn Minuten später kam dann das Essen. „Das schmeckt wirklich himmlisch.“, schwärmte Yumiko. „Ja, wirklich gut.“, stimmte Ray zu. „Und geht ihr zu dem Treffen das Hilary veranstalten möchte?“, fragte Kai. „Wir haben schon zugesagt.“, erwiderte Yumiko. „Tyson und Max auch?“, erkundigte sich nun Leila. „Ja.“, antwortete nun Ray. „Dann gehen wir doch auch hin, oder? Ich würde Hilary gerne kennen lernen, sie schien am Telefon wirklich nett.“, bat Leila. Kai seufzte. „Mir soll es recht sein, ich habe ja eh kein recht mehr selbst zu entscheiden.“, sagte er. Leila lachte leise und warf einen Blick auf Yumiko, diese war ein wenig blass. //Was hat sie denn?// fragte sie sich. „Ich gehe mal auf Toilette, entschuldigt mich, bitte.“, sagte die schwarzhaarige plötzlich mit gezwungenem Lächeln. Leila stutze einen Moment, entschied sich dann aber zu gucken was ihre Freundin hat. „Ja, ich gehe auch mal auf Toilette.“, entschuldigte sie sich und folgte Yumi. „Wie klischeehaft, zu zweit auf Toilette gehen.“, seufzte Ray kopfschüttelnd. „Yumiko?“, fragte Leila vorsichtig durch die Tür. Schlagartig wusste sie was los ist. Denn was sie nun vernahm waren ganz deutlich Kotzgeräusche. Nach fast fünf Minuten kam Yumiko, leichenblass, wieder aus der Kabine. „Warum heißt das denn morgendliche Übelkeit, wenn man dann doch den ganzen Tag speit?“, fragte sie deprimiert und trank einen Schluck aus dem Wasserhahn. „Das weiß ich auch nicht!“, antwortete Leila. „Ich glaube fast ich kann den Termin auch wieder absagen, ich bin schwanger. Schwangerer geht’s schon gar nicht mehr!“, sagte Yumiko betrübt. Leila lächelte sie aufmunternd an. „Lass uns wieder rein gehen, bevor unsere Männer denken wir seien ins Klo gefallen.“, meinte sie. „Ja, du hast recht.“, stimmte ihre Freundin zu. „Da seit ihr ja wieder. Der Nachtisch ist schon da.“, begrüßte Kai sie wieder am Tisch. Ray lächelte ihnen zu. Nachdem der Nachtisch auch verspeist war, wandte sich Ray an Yumiko. „Yumiko, du bist in letzter Zeit so blass, jetzt zum Beispiel: Du siehst aus wie eine Leiche. Was ist mit dir los? Bitte, sag es mir, ich mache mich sonst noch, vor Sorge was dir fehlt, kaputt!“, sagte er. Yumiko warf einen verzweifelten Blick zu Kai und Leila, diese wussten aber nicht wie sie ihr helfen sollten. //Scheiße! Was mach ich denn jetzt? Ich habe ja mitgekriegt, dass er mich oft besorgt anguckt und es tut mir auch weh. Doch soll ich es ihm wirklich jetzt sagen? Ich wollte es ihm eigentlich erst sagen wenn ich vom Arzt Gewissheit habe... Aber ich glaube ich darf ihn nicht mehr länger quälen. Dafür liebe ich ihn zu sehr. Und er liebt mich genug, das er sich freuen wird.// kämpfte sie mit sich selbst. „Ray... Ich, ähm, ich bin höchstwahrscheinlich...“, fing sie an zu stottern. //Oh mein Gott.// dachten Kai und Leila. Yumiko atmete erst noch mal tief durch bevor sie nervös sagte. „Ray, ich bin schwanger, du wirst Vater.“, Einen Moment trat Schweigen am Tisch ein. Dann fing plötzlich Ray an zu strahlen. „Yumiko! Ist das wahr?“, fragte er glücklich. Yumiko lächelte erleichtert und erwiderte. „Mit 99 Protzentiger Wahrscheinlichkeit. Ich wollte noch mal einen Test beim Frauenarzt machen lassen, nächste Woche und es dir erst dann sagen.“, Ray lächelte noch immer. „Also wenn ich deine Pläne über den Haufen geworfen habe, dann mach ich es mit meinen auch.“, sagte er, stand auf und kniete sich dann vor Yumiko! „Willst du meine Frau werden?“, fragte er. Yumiko blieb der Mund offen stehen, ebenso Leila, Kai verschluckte sich sogar am Wein. Dann holte er doch tatsächlich noch einen Ring aus seiner Jackettasche! „Oh, Ray. Aber natürlich will ich!“, antwortete Yumi endlich, also steckte Ray ihr den Ring an den Finger. Yumiko betrachtete ihn überglücklich. Der Ring war Silbern, drei Smaragdsplitter waren eingearbeitet. Kai und Leila waren immer noch sprachlos. Doch dann lächelten sie beide und Kai winkte den Kellner ran. „Sie wünschen?“, fragte dieser. „Champagner.“, bestellte der blaugrauhaarige. Der Kellner nickte und verschwand wieder. „Herzlichen Glückwunsch, Yumi.“, sagte Leila fröhlich. „Guck dir doch nur den Ring an, Smaragde.“, freute sich Yumiko. Der Ober kam wieder mit dem gewünschten Getränk. „Darauf stoßen wir an. Auf euch zwei.“, prostete Kai. „Auf euch drei!“, verbesserte Leila ihn lächelnd. „Meinetwegen.“, stimmte der Russe gut gelaunt zu. Um zehn Uhr verließen sie wieder das Restaurant. „Wow! Der Mond, seht doch mal wie der heute leuchtet.“, sagte Yumiko und blickte verträumt zum Himmel. „Wunderschön.“, schwärmte auch Leila. „Dann lasst uns halt noch einen Spaziergang machen.“, schlug Ray vor. „Oh, ja. Kommst du Kai?“, stimmte Yumiko begeistert zu. „Ist ja gut, nur keine Hektik.“, entgegnete der Gefragte. Leila hakte sich gut gelaunt bei ihrem Verlobten ein. „Guckt mal eine Katze! Ich glaube sie ist verletzt.“ sagte Ray auf einmal und lief ein Stücken vor. Kai guckte verständnislos ein Auto das in Schlangenlinien an ihnen vorbei fuhr. //Alkohol am Steuer. Wie erbärmlich.// dachte er und guckte dem Auto verächtlich hinterher. Plötzlich beschleunigte der Wagen und der Fahrer schien sein Fahrzeug nicht mehr ganz unter Kontrolle zu haben. Kai merkte dass, das Auto auf Ray zufuhr der sich zu dem Kätzchen runtergekniet hatte. Der Russe wollte seinen Freund gerade warnen als er das quietschen der Bremse hörte doch zu spät, denn der Wagen hatte den Chinesen schon erfasst. Die Mädchen guckten geschockt auf die Szene die sich ihnen bot. Das Auto fuhr mit qualmenden Reifen davon. Yumikos Schrei durchschnitt die Nacht „RAAAY!“ Hoffen, Bangen und ein Schock ----------------------------- „RAAAY!“ Durchschnitt Yumikos Schrei die Nacht. Schnell lief sie zu ihrem Verlobten. Kai war zwar auch geschockt, aber noch relativ ruhig. Er kramte sein Handy raus und wählte die Notrufnummer. Nachdem er die Bestätigung hatte das ein Krankenwagen losgeschickt wird, wandte er sich an die immer noch erschrockene Leila. „Leila, kümmere dich um Yumiko, beruhig sie so gut es geht, bitte. Ich geh Erste-Hilfe-Kasten aus meinem Auto holen.“ Befahl er. Leila nickte kurz und Kai lief los. Leila hingegen ging zu Ray und Yumiko. „Ray... Nein... Ray...“ Schluchzte das schwarzhaarige Mädchen, das sich vor den Verletzten gekniet hatte, immer wieder. Der Chinese hatte offenbar eine Wunde am Kopf, denn einige Blutspuren liefen an seinem Gesicht runter, auch hatte er eine großflächige Schürfwunde am Bein, das andere Bein schien gebrochen zu sein.Auch aus seinem Mund zog sich eine Blutspur, des Weiteren war er ohne Bewusstsein. „Yumiko, beruhige dich, der Krankenwagen ist unterwegs.“ Versuchte Leila ihre Freundin anzusprechen und sie zu sich zu drehen. „Lass mich!“ rief Yumiko verzweifelt und schlug die Hand der braunhaarigen weg. „Yumiko! Du darfst dir nicht so viel Stress machen, du musst dich beruhigen, denk an euer Kind!“ Redete die Russin, mit sanfter Stimme, weiter auf die junge Frau ein. Diese schien sie gehört zu haben denn sie weinte immer noch aber wirkte ein kleines wenig ruhiger. Nach einer Weile kam Kai wieder angerannt. Als er vor seinem besten Freund stand musterte die Verletzungen. „Scheiße. Ich hoffe der Krankenwagen kommt schnell. Ich kann da nicht viel machen!“ murmelte er. Dennoch versucht er das Beste die Wunden, seiner Möglichkeit entsprechend, zu versorgen. Es schienen Stunden vergangen zu sein, als die drei endlich das Martinshorn des Krankenwagens hörten. Der Mond war inzwischen von ein paar Wolken bedeckt wurden und es war dunkler geworden. Als der Notarzt an der Unfallstelle und somit bei Ray ankam, ging alles ganz schnell. Nur ein paar Minuten später waren Ray und auch Yumiko weg. Benommen fuhren Kai und Leila zu dem Krankenhaus in welches Ray gebracht werden sollte. Wie automatisch gingen sie die Gänge zur Notaufnahme lang. Dort sahen sie Yumiko wie ein Häufchen Elend auf einem Stuhl im Flur sitzen. Sie sah die beiden nur ganz kurz an und starrte wieder auf die Wand gegenüber. „Haben die Ärzte schon was gesagt?“ fragte Leila sachte. Die Gefragte reagierte nicht. „Er wird gerade operiert, er hat innere Blutungen. Es könnte kritisch werden.“ erläuterte sie schließlich tonlos. „Er wird es schaffen,“ Sagte Kai mit beruhigender, aber trotzdem fester, Stimme „schon alleine für dich und euer Kind.“ Yumiko guckte ihn einen Moment an und fing wieder an zu weinen. „Ich bete zu Gott, dass du recht hast, Kai!“ Flüsterte sie heiser. „Vertrau Ray, er ist zäher als du denkst.“ Versuchte auch Leila ihre Freundin zu beruhigen und setzte sich zu ihr. Kai blieb stehen. //Mir scheint, uns mag da oben jemand nicht! Erst mussten Stella und ich die Hölle durchwandern und nun die Sache mit Ray. Es war doch alles perfekt! Das ist doch wohl absolute Scheiße.// dachte er sich wütend und besorgt zugleich. //Ray Kon, du überlebst gefälligst!// dachte er entschossen. Nach fast zweieinhalb Stunden kam ein Arzt zu ihnen. „Miss Nakashima?“ Sofort stand Yumiko auf. „Was ist mit Ray, geht es ihm gut?“ fragte sie hastig. „Es kam zu einer Komplikation, wir mussten ihren Verlobten in ein künstliches Koma versetzen.“ erklärte der Arzt behutsam. „Was für Komplikationen?“ fragte nun Kai. „Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?“ fragte der Arzt gegen statt zu antworten. „Ich bin der beste Freund von ihrem Patienten!“ erwiderte Kai sauer. Der Doktor zögerte wieder einen Moment. „Sein Herz hatte kurze Zeit ausgesetzt, die inneren Blutungen waren stärker als wir anfangs dachten. Die heutige Nacht ist entscheidend.“ beantwortete der Mann die Frage schließlich. „Wann... Wissen sie wann Ray wieder aufwacht?“ erkundigte sich Yumiko schwach. „Das kann ich ihn nicht sagen, es tut mir leid, ich weiß es selber nicht.“ entschuldigte sich der Arzt. „Miss Nakashima, ich möchte sie bitten nach Hause zu gehen. Ich kann verstehen das sie bei Mr. Kon bleiben möchten, doch es geht nicht.“ Sagte der Arzt, die angesprochene schüttelte den Kopf. „Yumi, der Arzt hat recht. Bitte, wenn du hier bleibst machst du dir zu viele Gedanken. Das schadet euch vielleicht, wenn du dir Stress machst.“ Meinte Leila besorgt. „Aber... Ray! Ich kann ihn nicht allein lassen.“ widersprach die schwarzhaarige verzweifelt. „Yumiko, du kannst hier doch gar nichts machen, Ray geht es hier gut.“ Sagte Kai. //Ich hoffe es zu mindest, aber ich bin mir sicher das Yumi wirklich besser nach Hause sollte.// In Gedanken seufzte er. Es dauerte noch lange bis Kai und Leila Yumiko dazu überreden zu können mit nach Hause zu kommen. Die beiden beschlossen ebenfalls in der WG zu übernachten. Sie überlegten erst Max und Tyson sofort zu erzählen was passiert ist, beschlossen dann zu warten bis die beiden wach werden. Am frühen nächsten Morgen saß Leila in der Küche – mit einer Tasse ziemlich starken Kaffee. Sie hatte die Nacht nicht schlafen können, Kai war vor einer halben Stunde eingeschlafen, aber so wie es sich anhörte war gerade wieder jemand wach geworden. Schon hörte sie Schritte, als sie aufsah sah sie Tyson verschlafen auf die Küche zu tapsen. In der Tür blieb der blauhaarige Japaner stehen. „Leila? Sonst ist Ray der erst der wach ist. Was machst du eigentlich hier?“ Sagte er verwundert, als er erkannte wer da am Tisch saß. Leila zuckte bei dem Namen `Ray´ kurz zusammen und richtete ihren Blick wieder auf ihre Tasse. „Ray hatte einen Unfall, Kai und ich fanden es besser hier zu bleiben, wir hatten schon große Mühe gehabt Yumi hierher zu kriegen. Sie wollte unbedingt bei ihm bleiben.“ murmelte die Angesprochene. Tyson sah sie geschockt an. „Das ist doch ein Scherz? Das kann nicht dein ernst sein!“ hakte er nach. „Ich wünschte es wäre ein Scherz oder nur ein Albtraum. Weißt du, in dem Restaurant, da hatte Ray ihr kurz vorher einen Heiratsantrag gemacht. Nachdem sie ihm gesagt hat das sie schwanger ist. Dann wollten wir noch einen Spaziergang machen, der Mond war doch so wundervoll gestern, dann hat Ray eine verletzte Katze gesehen und wollte ihr helfen. Ein betrunkener Autofahrer hat ihn angefahren. Gebrochenes Bein, innere Blutungen, Platzwunde am Kopf, bei der OP – kurzzeitiger Herstillstand.“ fasste die Braunhaarige mit ausdrucksloser Stimme das Geschehen von gestern zusammen. Das war zu viel für Tyson, er setzte sich fassungslos auf einen der Stühle. „Mein Gott!“ war das einzige was er raus brachte. Auf einmal klingelte das Telefon, Leila warf kurz einen Blick auf die Uhr. //8.30Uhr. Vielleicht ist es das Krankenhaus.// überlegte sie als sie zum Telefon ging. „von Jurja,“ meldete sie sich. »Hier ist das Krankenhaus. Ich würde gerne mit Miss Nakashima reden.« erklang eine Frauenstimme aus dem Hörer. „Yumiko schläft.“ erklärte Leila »Ich muss aber leider darauf bestehen mit Miss Nakashima persönlich zu reden.« beharrte die Frauenstimme kalt. „Ich gucke was ich machen kann.“ sagte Leila mit steif klingender Stimme. Leise ging sie in das Schlafzimmer und weckte die schlafende Halbchinesin vorsichtig. „Yumiko? Die Schwester vom Krankenhaus ist am Telefon. Sie möchte unbedingt mit dir persönlich sprechen.“ Yumiko guckte das Mädchen mit ihren, vom Weinen geröteten, Augen an und nahm den Hörer entgegen. „Ja?“ ihre Stimme klang schwach. »Miss Nakashima? Ich wollte ihnen mitteilen, dass sich das EKG ihres Verlobten stabilisiert hat. Ich denke ich kann sagen, dass er erst mal über den Berg ist. Er ist nur noch nicht aus dem künstlichen Koma erwacht.« erläuterte die Schwester mit nun freundlichrer Stimme. Yumiko liefen Tränen der Erleichterung die Wangen runter. „Ich danke ihnen. Ich darf ihn heute doch besuchen?“ ihre Stimme klang fast schon zuversichtlich. »Natürlich. Mr Kon ist immer noch auf der Intensivstation, ich denke aber er wird in den nächsten Tagen verlegt.« Antwortete die Krankenhausangestellte. „Vielen Dank. Auf Wiedersehen.“ Sagte Yumiko und legte auf. „Leila! Ray ist außer Gefahr. Sein EKG ist normal, aber er liegt noch im Koma.“ erklärte Yumiko glücklich. Leila lächelte sie an. „Ich wusste nicht ob ich dir heute überhaupt gratulieren soll, aber bei den Neuigkeiten: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich denke das eben war das schönste Geschenk, oder?“ Yumikos Blick wurde wieder etwas trauriger. „Ja, aber wenn Ray wach wäre...“ flüsterte sie. Kai, der die schon länger im Türrahmen gestanden hatte, betrat das Zimmer und lächelte der Schwarzhaarigen aufmunternd zu. „Ray lebt das ist doch erst mal das wichtigste, oder?“ sagte er mit fester Stimme. „Ja.“, sie blickte an sich runter „Hast du gehört? Dein Vater hat und wird uns nicht verlassen.“ Sagte sie schmunzelnd, während sie sich sanft über den Bauch strich. Kai und Leila zauberte dieser Anblick unweigerlich ein sanftes Lächeln auf die Lippen. „Komm frühstücken wir was und fahren dann ins Krankenhaus?“ fragte Leila immer noch lächelnd. „Ja. Kommt essen, wenn ich das richtig gesehen hat ist Tyson auch schon wach.“ grinste Kai. In der Küche saß Tyson immer noch am Tisch und hatte nun auch eine Kaffeetasse vor sich stehen. „Ty, Ray geht es wieder besser! Sein Zustand hat sich stabilisiert.“ verkündete Lili sichtlich erleichtert. Tyson sah sie verdutzt an. „Wirklich? Das ist ja klasse.“, Sagte er und lächelte. „Ach ja? Hast du diesen Kaffee gemacht?“ Der blauhaarige Junge verzog das Gesicht, beim Gedanken an dieses nach purem Koffein schmeckenden, Gesöff. „Ja! Der ist ein bisschen stark geworden.“ antwortete die Russin, ein wenig verlegen. „Lili? Kai? Was macht ihr denn hier?“ Konnte man Max Stimme vernehmen. Kai drehte sich zu dem Jungen um. „Wir haben hier übernachtet, weil Ray einen Unfall hatte, so ein besoffener Penner hat ihn angefahren! Wir mussten Yumiko dazu bringen mit nach Hause zu kommen und auch zu bleiben. Keine Sorge, wir haben vor eine paar Minuten einen Anruf gekriegt er ist außer Gefahr, liegt aber noch im künstlichen Koma.“ erklärte er ihm. Der Blonde nickte. „Tyson! Max! Wieso haben wir keinen Gewürzketchup mehr? Wie soll ich denn da frühstücken? Wie soll ich da mein Nutella-Käse-Schinken-Erdnussbutter-Sandwich mit Gewürzketchup machen?!“ Konnte man plötzlich Yumiko jammern hören. Die anderen vier sahen sie an, als wäre sie ein Alien. „Uh, das hört sich ja lecker an.“ Grummelte Kai mit leicht angewiderten Blick. „Das würde ja nicht einmal ich essen.“ sagte Tyson. Blitzartig funkelte die Halbchinesin die beiden Jungs gefährlich an. „Schon vergessen? Ich bin schwanger. Und ich will das jetzt essen! Ach, zur Information: Es schmeckt nicht so ekelig wie ihr denkt!“ Zischte sie in gefährlichen Ton. „Stimmunkschwankungen?“ Raunte Max Leila zu, diese nickte nur. „Schwanger?“ Fragte Tyson verwirrt. Max seufzte kurz genervt. „Ja, Yumi ist schwanger. Ray wird Papa.“ erläuterte er grinsend. „Wieso weiß ich nichts davon?“ schmollte Tyson. „Ich hab’s auch nur durch Zufall erfahren.“ versuchte Max seinen Freund zu beruhigen. „Schön dass das geklärt wäre! Aber wo krieg ich jetzt den Ketchup her!?“ brauste nun Yumi wieder auf. Kai beschloss schlichtweg. „Dann frühstücken wir halt nicht und fahren gleich ins Krankenhaus.“ Yumiko grummelte, aber Leila nickte. „Nehmt ihr uns mit?“ fragte Tyson. Der Blaugrauhaarige konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen. „Du willst aufs Frühstück verzichten? Na gut, dann macht euch fertig.“ sagte er in lässigen Ton. „Ach komm Kai, das war jetzt mal wieder voll fies. Ty ist doch gar nicht mehr so verfressen.“ verteidigte Max seinen Geliebten. „Ja, aber erst seit er mit dir zusammen ist.“ schmunzelte der blaugrauhaarige. Max streckte ihm daraufhin nur die Zunge raus. „Pass auf, sonst beiß ich rein.“ scherzte der Russe. „Wag es dich, Kai!“ drohte Tyson augenblicklich und zog reflexartig den Blonden zu sich. Kai fing an zu lachen. „Also echt, Tyson! Glaubst du vielleicht ich hätte mich plötzlich umorientiert? Ich hab meine Stella.“ beschwichtigte er ihn. „Hallo?!“, versuchte Yumiko auf sich aufmerksam zu machen, als alle ihre Köpfe zu ihr gedreht hatten fuhr sie fort „Ich wollte eigentlich noch heute zu Ray! Macht euch endlich fertig!“ brüllte sie den letzten Teil raus. Die vier anderen zuckten kurz zusammen. „Ist ja gut.“ murmelte Max und zog Tyson hinter sich her. „Mensch, hat Yumiko ne Laune.“ stellte Tyson fest als sie ihrem Schlafzimmer angekommen waren. Max kicherte kurz. „Schwangerschaftshormone, ne schlimme Krankheit unter werdenden Müttern.“, Beide lachten los und kriegten somit nicht mit, dass es an der Tür klingelte. „Aber ich kann’s verstehen es sind nicht nur ihre Hormone, ich schätze Rays Unfall trägt auch dazu bei. Mann! Wenn ich mir vorstelle dir würde was zustoßen...“ sagte Max, als sie sich wieder beruhigt hatten, mit leicht bedrückter Stimme. Es schauderte ihm bei dem Gedanken seinem geliebten Japaner könnte was zustoßen. „Mir passiert doch nie was und somit werde ich dich auch nie allein lassen.“ flüsterte Tyson mit beruhigender Stimme Max ins Ohr und gab ihm einen zärtlichen Kuss. In dem Moment ging die Tür auf und eine Frau blieb geschockt im Türrahmen stehen. „Max... Tyson... Aber was?“ Stotterte sie. Erschrocken drehte sich der blonde um. „Mum?!“ rief er überrascht und leicht entsetzt aus. Klärungen und Erleichterung --------------------------- „Mir passiert doch nie was und somit werde ich dich auch nie allein lassen.“, flüsterte Tyson mit beruhigender Stimme Max ins Ohr und gab ihm einen zärtlichen Kuss. In dem Moment ging die Tür auf und eine Frau blieb geschockt im Türrahmen stehen. „Max... Tyson... Aber was?“, stotterte sie. Erschrocken drehte sich der Blonde um. „Mum?!“ Rief er überrascht aus. Einen Moment sagte keiner der drei Personen etwas, Judy war jegliche Farbe aus dem Gesicht entwichen. //Was hat das zu bedeuten? Ist Max... nein! Das ist doch Irrsinn. Genau das ist es!// „Was habt ihr denn für eine Wette verloren?“, meinte sie und lachte etwas nervös. Tyson sah seinen Geliebten fragend an. //Hat er seiner Mutter nie was von seiner Homosexualität erzählt? Er weiß es doch seit mindestens zwei Jahren!// dachte er verwirrt. „Wir haben keine Wette verloren, Mum.“, stellte Max klar. „Aber was denn dann? Ihr seit doch nicht-“ Max lächelte bitter. „Zusammen? Doch, Judy, dein einziger Sohn ist Schwul!“ Die blonde Frau lachte wieder, es klang nun vollkommen verunsichert. „Aber das ist doch nur ein Scherz, oder Maxi? Ich meine du und Tyson?“, versuchte sie es noch mal. Tyson spürte das Max langsam aber sicher sauer wurde. „Ja! Was hast du dagegen? Ich bin gay, homosexuell, vom anderen Ufer, ein warmer Bruder, stehe halt auf Männer, Frauen lassen mich kalt. Wie du es auch nennen oder sagen willst, ich bin schwul und ich liebe Tyson!“, zum Ende seiner Rede hin, wurde er immer lauter, er schrie schon fast. Er lachte kurz, doch irgendwie klang es schneidend kalt. Tyson sah Max erschrocken an, so hatte er ihn ja noch nie erlebt. Als er wieder begann zu reden, zierte sein Mund ein bitteres, fast schon hämisches Lächeln. „Willst du auch wissen wer mein erster Lover war? Es war Tala Ivanow und das ist auch schon zwei Jahre her.“ Judy stand unter Schock. //Das darf nicht wahr sein, nein!// Nur langsam fand sie ihre Stimme wieder. „D-du hast was mit Tala ge-... Max! Er war einer der gefährlichsten Männer der Welt, du...“ „Beende erst mal einen Satz bevor du einen anderen Satz anfängst, Mum. Und du hast recht Tala war einer der gefährlichsten Menschen hier, aber er ist tot, schon vergessen?“ fiel ihm ihr Sohn ins Wort. „Max, was ist denn los mit dir? Warum bist du zu deiner Mutter so kalt?!“ fragte Tyson verwirrt. „Ty, ich möchte mit Mum gerne einen Moment allein reden, sag Kai bescheid das ich nicht mit fahren werde. Du kannst mitfahren, wenn du willst, sag mir dann wie es Ray geht. OK?“ sagte der Amerikaner sanft zu seinem Freund. Einen Moment wusste der blauhaarige nicht, ob er im Raum verlassen oder bleiben sollte. „Ich erklär es dir später, ja?“ sagte Max noch mal und küsste den Japaner noch einmal demonstrativ bevor dieser den Raum langsam verließ. „Setz dich doch.“ bot Max knapp an und wies auf den Sessel. Seine Mutter setzte sich sie war noch immer verwirrt. „Warum hast du mir nie gesagt, dass du Homosexuell bist?“ fragte sie. Max ließ sich auf seinem Bett nieder. „Hätte es dich interessiert?“ fragte er gegen. „Natürlich! Ich bin deine Mutter.“ entgegnete die Frau aufgebracht. Max blickte seine Mutter an. „Ist das dein einziger Grund? Weil du meine Mutter bist? Eine Mutter die sich kaum um mich kümmert! Eine Mutter die ich vielleicht zweimal im Jahr sehe! Brauch ich so was?“ sagte er mit immer noch ungewöhnlich kalter Stimme. Judy sah auf den Boden. „Max, ich kann doch nichts dafür! Meine Arbeit...“, fing die an. Max unterbrach sie traurig. „Genau, deine Arbeit. Immer deine Arbeit, wie es mir nach Dads Tod ging interessierte dich nicht, oder?“ fuhr er die Blonde an. „Max, das ist nicht wahr. Ich musste den Tod selbst überwinden, wir waren zwar geschieden aber dennoch war er mir doch nicht egal.“ verteidigte sich Judy. „Das ist kein Grund mir nicht zu helfen, mir beizustehen!“ brüllte Max, den Tränen nahe. Wieder trat Stille ein. „Warum bist du hier?“ fragte er kühl. „Weil ich dich mal wieder sehen wollte. Ich wollte wissen wie es dir geht, was du machst.“ antwortete die Frau. „Du hast mich gesehen, mir geht es gut und was ich mache? In einer glücklichen Beziehung mit Tyson leben und mich momentan um Ray sorgen.“ Judy sah überrascht auf. „Um Ray sorgen? Stimmt, wo ist er eigentlich?“ erkundigte sie sich. „Im Krankenhaus, er wurde gestern Nacht angefahren. Das war für Yumiko ein unheimlicher Schock.“ erklärte Max. „Wer ist Yumiko?“ hakte seine Mutter wieder nach. „Rays Verlobte. Er hat ihr kurz vor dem Unfall im Restaurant, in dem sie mit Leila und Kai waren, einen Antrag gemacht. Vielleicht hast du sie gesehen, sie war auch hier als du gekommen bist. Es ist das schwarzhaarige Mädchen. Yumi wohnt hier seit Leila und Kai in eine andere Wohnung gezogen sind. Leila ist übrigens Kais Verlobte, die braunhaarige. Ich hoffe es geht Ray wirklich wieder besser, sonst wird’s für Yumi echt hart.“ Die Amerikanerin hatte der Erzählung stumm zugehört. „Ach so, dann war das Yumiko die mir die Tür geöffnet hat. Sie sah ein wenig blass aus. Ist sie krank?“, fragte sie. Max schmunzelte. „Im Gegenteil, sie ist schwanger.“, erläuterte er seiner Mutter. Judy sah ihn verdutzt an. „Von Ray?“ „Natürlich, von wem denn sonst?“, lachte Max. „Ich kann es nicht fassen, der 'Kleine' wird Vater.“, murmelte Judy. „Ja, ist schon komisch, nicht wahr? Die Teenager die nur für das Beybladen gelebt haben gibt es nich mehr. Sie leben jetzt alle ihr eigenes Leben und fanden ihre Liebe.“ sagte Max lächelnd „Sogar Kai...“ ergänzte er noch. Judy lächelte ebenfalls. „Du hast so recht, ich weiß jetzt was du meinst. Wovon du redest. Wollen wir gucken ob die anderen weg sind?“, entgegnete sie. „Natürlich sind die schon weg, Yumiko hätte uns schließlich fast den Kopf abgerissen, weil wir getrödelt hatten.“ meinte der Junge. „Weißt du in welchem Krankenhaus Ray liegt?“ Max schüttelte den Kopf. „Ich ruf mal Kai an und frag ihn.“ Als er die gewünschte Information hatte, beschloss Judy ihren Sohn zu dem Hospital zu fahren und sich bei Tyson zu entschuldigen. Im Krankenhaus steckte Kai sein Handy wieder ein. „Was wollte Max denn?“, fragte Leila Kai. „Wissen in welchem Krankenhaus wir sind.“, antwortete der gefragte. „Hm? Wieso denn das?“, erkundigte sich Tyson verwundert. „Weiß ich auch nicht. Ach ja, sag mal Tyson warum ist Max vorhin so laut geworden?“, sagte Kai. Tyson seufzte. "Er hat mit seiner Mutter gestritten. Ja, guckt mich nicht so an, ich war selbst erschrocken. Max hatte ihr seine Homosexualität bis heute verschwiegen. Sie war, nunja, geschockt." erzählte er. „Oh... OK. Komm wir gehen wieder ins Zimmer, ich nehme für Yumiko nur noch grad ein Sandwich mit.“ sagte Leila sie wollte nicht näher auf das Thema jetzt eingehen, und ging kurz weg. "ich hätte nicht gedacht das Mx mal so mit seiner utter reden würde.", murmelte Kai leicht beeindruckt. Seine Verlobte kam grade mit einem, in Folie eingewickeltes, Sandwich wieder. „Kommt Jungs.“, sagte sie als sie an dem Russen und dem Japaner vorbeiging. Als sie in den Gang, in welchem Rays Zimmer war, kamen sahen sie Max und seine Mutter am anderen Ende ebenfalls auf den Raum zugehen. „Max!“, rief Tyson ein wenig überrascht und lief auf seinen Freund zu. „Ach, deshalb wolltest du wissen in welchem Krankenhaus wir uns befinden. Du wolltest nachkommen!“, stelle er fest als er seinen Geliebten erreicht hatte. Max lächelte und nickte. Kai und Leila kamen auch kurz zu den dreien. „Hallo, Kai lang nicht mehr gesehen.“, begrüßte Judy den blaugrauhaarigen Jungen, dieser lächelte nur kurz. „Du bist Leila, oder? Ich bin Judy, Max Mutter.“, wandte sie sich an das braunhaarige Mädchen. „Ja, schön sie kennen zu lernen. Aber woher wissen sie wer ich bin?“ fragte diese. „Max hat’s mir erzählt. Ich muss zugeben, Kai, als ich damals kennen gelernt hab dachte ich nicht das du jemals verlieben oder gar verloben würdest.“, schmunzelte die blonde Frau. „Menschen ändern sich halt, sie werden erwachsen.“, erwiderte Kai grinsend. Judy lachte. „Das hat Max auch gesagt.“ „Ich geh schon mal ins Zimmer.“, sagte Tyson und wollte grad sich umdrehen als Judy ihn ansprach. „Warte mal, ich mich bei dir entschuldigen. lass uns noch mal reden, ja?“ Leila und Kai guckten sich kurz an, sich sicher das sie gerade das selbe dachten und gingen zur Tür von Rays Krankenzimmer. „Wir gehen schon mal rein.“, erklärte Leila bevor sie as Zimmer betraten. „Ah, da seit ihr ja wieder.“, begrüßte Yumiko die beiden. „Hab dir was zu essen mitgebracht, du wolltest ja nicht mit in die Kantine. Aber leider gab’s da deine Giftmischung nicht.Musst dich mit einem normalen Schinkensandwich zufrieden geben.“ neckte Leila die Freundin. „Meinetwegen. Mein Magen knurrt auch schon wieder.“ stellte sie fest und nahm das Eingewickelte Toast entgegen. Tyson war noch etwas argwöhnisch. „Nun gut.“, sagte er. „Wie gesagt, ich wollte mich bei dir entschuldigen, Tyson. Es tut mir leid, dass ich so regiert habe. Ich wusste nicht was ich denken sollte, ich erfahre das mein einziges Kind homosexuell ist und sein Partner sein bester Freund aus Jugendtagen. Dann noch das sein erster Freund Tala Ivanow war, es war ein einziger Schock!“, versuchte Judy ihr Verhalten zu erklären. Tyson lächelte die Frau versöhnlich an. „Eigentlich kann ich dich sogar verstehen. Ich weiß auch nicht wie ich an deiner Stelle reagiert hätte, die Situation war auch ein wenig ungünstig. Ich denke du hättest es lieber auf einen anderen Weg erfahren, oder? Ich verstehe nur nicht warum dir Max nie erzählt hat das er schwul ist.“, nahm er ihre Entschuldigung an. „Ich weiß es inzwischen, Max wird es dir doch auch noch erklären, nicht?“, entgegnete die blonde Frau und blickte ihren Sohn fragend an. Max nickte. „Ja, heute Abend. OK, Ty“, wandte sich der Amerikaner an seinen Freund. „Und was die Situation angeht, natürlich wär’s mir lieber gewesen es anders zu erfahren. Aber so weiß ich’s jetzt.“, ergriff Judy wieder das Wort. „Lasst uns jetzt auch mal ins Zimmer.“ „Immer noch unverändert?“, fragte Kai auf Ray blickend. „Ja.“, antwortete Yumiko. Die Tür öffnete sich leise und Max, Tyson und Judy traten ein. Yumiko sah auf. „Hey Max, wie kommst du denn hier her?“, fragte sie. „Mit meiner Mutter.“, antwortete der Junge und wies auf die blonde Frau neben sich. „Ach so, das ist deine Mutter. Guten Tag.“, meinte die schwarzhaarige. „Guten Tag...Yumiko, richtig?“, begrüßte die Amerikanerin sie. „Ja, stimmt. Ich bin Rays Verlobte.“ „Hat mir mein Sohn schon erzählt. Du erwartest auch ein Kind von ihm, nicht?“, schmunzelte Judy. „Auch richtig. Deshalb wünsche ich mir so sehr das Ray wieder aufwacht.“, sagte Yumiko traurig. Eine Weile war nichts anderes, als das gleichmäßige Piepen des EKGs, zu hören. Nach einer Weile öffnete sich die Tür abermals und der Arzt betrat den Raum. „Oh, da hat Mr Kon aber viel Besuch gekriegt.“, sagte er überrascht. „Wollen wir doch mal sehen wie es dem Patienten geht. Können sie, bitte, den Raum solange verlassen.“, bat er noch. Die anderen nickten und gingen aus dem Zimmer, nur Yumiko blieb drin. Der Arzt schaute sich noch mal Rays äußeren Verletzungen gründlich an. Und murmelte etwas das sich anhörte wie „Ich muss Schwester Mary sagen, dass sie den Verband an der Beinwunde wechseln soll.“ Dann überprüfte er die Werte auf dem EKG, nickte zufrieden. „Mr Kon muss wirklich zäh sein, andere Patienten brauchen länger um sich nach solch einem Unfall zu erholen. Er will anscheinend um jeden Preis leben, er muss sie sehr lieben. Wissen sie? Es hängt nicht nur am Können von uns Ärzten ab, wenn ein Patient nicht genug Willen zeigt zu leben können auch wir ihn manchmal nicht retten.“ erzählte der Doktor Yumiko. Diese errötete leicht, lächelte und sagte. „Es liegt wahrscheinlich nicht nur an seiner Liebe zu mir, ich glaube er will erleben wie unser erstes Kind auf die Welt kommt.“ Der Mann lächelte. „So ist das? Dann kann ich das verstehen, ich glaube er wird auch bald wieder aufwachen, sehr bald vermutlich.“, erklärte er aufmunternd. „Wirklich? Ich danke ihnen.“, entgegnete Yumiko erfreut. Der Arzt nickte ihr noch mal zu und ging aus dem Zimmer. Die anderen hingegen kamen wieder herein. „Was hat der Doktor gesagt?“, fragte Kai. Yumiko guckte sie glücklich und erleichtert an, und antwortete dann „Ray wird möglicherweise schon sehr bald wieder aufwachen, weil er leben will.“ „Echt? Das ist ja wundervoll!“, rief Max fröhlich aus. Die anderen stimmten ihm zu. Judy warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und sah ein wenig erschrocken aus. „Oh, verflucht! Tut mir leid, aber ich muss wieder los. Wir telefonieren in nächster Zeit, einverstanden Max?“, sagte sie. „Darf ich dich noch umarmen?“ fragte die blonde Frau ihren Sohn scherzend. „Wenn’s sein muss, Mum.“ lchte Max und umarmte seine Mutter zum Abschied. „Max?“, wandte sich Tyson an seinen Freund als die Amerikanerin das Zimmer verlassen hatte. „Was denn, Ty?“, erkundigte sich der blonde obwohl er es sich schon denken konnte. //Er hat schon wieder diesen Ton drauf. Hat er Hunger?// „Lass uns in die Kantine gehen, Kai hat mir gar keine Zeit gegeben was zu essen!“ beschwerte sich der Japaner. //War ja klar, mein kleiner Fresssack.// dachte Max sich schmunzelnd. „Klar, komm, ich hab ja noch schließlich gar nichts gegessen.“, lachte er und nahm seinen Freund an der Hand. So blieben Leila, Kai und Yumiko bei Ray. „Wie lange glaubst du, dauert es noch dass er aufwacht?“, fragte Leila Kai auf Ray blickend. „Ich bin überzeugt, dass es nicht mehr lange dauert. Der Arzt hat es ja auch gesagt, Ray will leben!“, antwortete der gefragte. Leila blickte ihn lächelnd an, er lächelte zurück und warf nun auch einen Blick auf seinen Freund und erstarrte. //Hat Ray eben seine Hand bewegt?! Das kann nicht sein, Kai, du spinnst! So schnell geht das nun auch wieder nicht.//, dachte er verwirrt und blinzelte kurz, sah noch mal hin. Rays Hand machte nicht die kleinste Bewegung. „Kai, was ist?“, erkundigte sich Leila leicht besorgt. „Ach nichts, Stella.“, beruhigte er seine Verlobte. „Wie lange sind wir jetzt eigentlich schon hier?“, wollte Yumiko wissen. Leila guckte auf ihre Uhr. „Es ist jetzt 14:35 Uhr, also etwa 4 ½ Stunden.“ Yumi sah sie verdutzt an. „So lange? Ist mir gar nicht aufgefallen. Jetzt könnte Ray ja mal langsam aufwachen.“, witzelte sie. „Ich hab mal gehört das Menschen, auch wenn sie im Koma liegen, andere Menschen hören oder Berührungen wahrnehmen können. Red doch mal mit ihm.“, schlug Kai vor. Die schwarzhaarige sah ihn ungläubig an. „Meinst du echt, Kai?“, hakte sie nach. „Versuch macht klug.“ erwiderte dieser schlicht. „Na gut.“, gab Yumi nach und zog ihren Stuhl noch etwas näher an Rays Krankenbett. Sie nahm Rays Hand in ihre. „ Hey, Ray. Was machst du denn für Sachen? Du kannst doch nicht einfach einen Tag vor meinem Geburtstag einen Unfall haben. Stell dir mal vor du hättest das jetzt nicht überlebt! Was hätte ich denn dann gemacht? Ich brauche dich doch, nein, wir brauchen dich.“, sie führte seine Hand zu ihrem Bauch. „Weißt du denn nicht wie sehr ich dich liebe?“, die Halbchinesin sprach mit leiser, sanfter Stimme. „Ray wach bitte auf, es wäre das schönste Geburtstaggeschenk was du mir auf Erden machen könntest.“ Leila und Kai hatten die Szene stumm mit angeguckt. Plötzlich stockte ihnen der Atem, Rays Hand fing schwach an den Bauch zu streicheln. Langsam öffnete er seine Augen und blinzelte er erst einmal einige Male. „Yumiko...“, flüsterte der schwarzhaarige leise, fast etwas heiser. Yumiko fiel ihrem Freund glücklich um den Hals. „Ray? Oh, mein Gott! Ich danke dir Herr.“, rief sie und Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie küsste ihn zärtlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)