Liebe... und andere Schwierigkeiten von Celestit ================================================================================ Hoffen, Bangen und ein Schock ----------------------------- „RAAAY!“ Durchschnitt Yumikos Schrei die Nacht. Schnell lief sie zu ihrem Verlobten. Kai war zwar auch geschockt, aber noch relativ ruhig. Er kramte sein Handy raus und wählte die Notrufnummer. Nachdem er die Bestätigung hatte das ein Krankenwagen losgeschickt wird, wandte er sich an die immer noch erschrockene Leila. „Leila, kümmere dich um Yumiko, beruhig sie so gut es geht, bitte. Ich geh Erste-Hilfe-Kasten aus meinem Auto holen.“ Befahl er. Leila nickte kurz und Kai lief los. Leila hingegen ging zu Ray und Yumiko. „Ray... Nein... Ray...“ Schluchzte das schwarzhaarige Mädchen, das sich vor den Verletzten gekniet hatte, immer wieder. Der Chinese hatte offenbar eine Wunde am Kopf, denn einige Blutspuren liefen an seinem Gesicht runter, auch hatte er eine großflächige Schürfwunde am Bein, das andere Bein schien gebrochen zu sein.Auch aus seinem Mund zog sich eine Blutspur, des Weiteren war er ohne Bewusstsein. „Yumiko, beruhige dich, der Krankenwagen ist unterwegs.“ Versuchte Leila ihre Freundin anzusprechen und sie zu sich zu drehen. „Lass mich!“ rief Yumiko verzweifelt und schlug die Hand der braunhaarigen weg. „Yumiko! Du darfst dir nicht so viel Stress machen, du musst dich beruhigen, denk an euer Kind!“ Redete die Russin, mit sanfter Stimme, weiter auf die junge Frau ein. Diese schien sie gehört zu haben denn sie weinte immer noch aber wirkte ein kleines wenig ruhiger. Nach einer Weile kam Kai wieder angerannt. Als er vor seinem besten Freund stand musterte die Verletzungen. „Scheiße. Ich hoffe der Krankenwagen kommt schnell. Ich kann da nicht viel machen!“ murmelte er. Dennoch versucht er das Beste die Wunden, seiner Möglichkeit entsprechend, zu versorgen. Es schienen Stunden vergangen zu sein, als die drei endlich das Martinshorn des Krankenwagens hörten. Der Mond war inzwischen von ein paar Wolken bedeckt wurden und es war dunkler geworden. Als der Notarzt an der Unfallstelle und somit bei Ray ankam, ging alles ganz schnell. Nur ein paar Minuten später waren Ray und auch Yumiko weg. Benommen fuhren Kai und Leila zu dem Krankenhaus in welches Ray gebracht werden sollte. Wie automatisch gingen sie die Gänge zur Notaufnahme lang. Dort sahen sie Yumiko wie ein Häufchen Elend auf einem Stuhl im Flur sitzen. Sie sah die beiden nur ganz kurz an und starrte wieder auf die Wand gegenüber. „Haben die Ärzte schon was gesagt?“ fragte Leila sachte. Die Gefragte reagierte nicht. „Er wird gerade operiert, er hat innere Blutungen. Es könnte kritisch werden.“ erläuterte sie schließlich tonlos. „Er wird es schaffen,“ Sagte Kai mit beruhigender, aber trotzdem fester, Stimme „schon alleine für dich und euer Kind.“ Yumiko guckte ihn einen Moment an und fing wieder an zu weinen. „Ich bete zu Gott, dass du recht hast, Kai!“ Flüsterte sie heiser. „Vertrau Ray, er ist zäher als du denkst.“ Versuchte auch Leila ihre Freundin zu beruhigen und setzte sich zu ihr. Kai blieb stehen. //Mir scheint, uns mag da oben jemand nicht! Erst mussten Stella und ich die Hölle durchwandern und nun die Sache mit Ray. Es war doch alles perfekt! Das ist doch wohl absolute Scheiße.// dachte er sich wütend und besorgt zugleich. //Ray Kon, du überlebst gefälligst!// dachte er entschossen. Nach fast zweieinhalb Stunden kam ein Arzt zu ihnen. „Miss Nakashima?“ Sofort stand Yumiko auf. „Was ist mit Ray, geht es ihm gut?“ fragte sie hastig. „Es kam zu einer Komplikation, wir mussten ihren Verlobten in ein künstliches Koma versetzen.“ erklärte der Arzt behutsam. „Was für Komplikationen?“ fragte nun Kai. „Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?“ fragte der Arzt gegen statt zu antworten. „Ich bin der beste Freund von ihrem Patienten!“ erwiderte Kai sauer. Der Doktor zögerte wieder einen Moment. „Sein Herz hatte kurze Zeit ausgesetzt, die inneren Blutungen waren stärker als wir anfangs dachten. Die heutige Nacht ist entscheidend.“ beantwortete der Mann die Frage schließlich. „Wann... Wissen sie wann Ray wieder aufwacht?“ erkundigte sich Yumiko schwach. „Das kann ich ihn nicht sagen, es tut mir leid, ich weiß es selber nicht.“ entschuldigte sich der Arzt. „Miss Nakashima, ich möchte sie bitten nach Hause zu gehen. Ich kann verstehen das sie bei Mr. Kon bleiben möchten, doch es geht nicht.“ Sagte der Arzt, die angesprochene schüttelte den Kopf. „Yumi, der Arzt hat recht. Bitte, wenn du hier bleibst machst du dir zu viele Gedanken. Das schadet euch vielleicht, wenn du dir Stress machst.“ Meinte Leila besorgt. „Aber... Ray! Ich kann ihn nicht allein lassen.“ widersprach die schwarzhaarige verzweifelt. „Yumiko, du kannst hier doch gar nichts machen, Ray geht es hier gut.“ Sagte Kai. //Ich hoffe es zu mindest, aber ich bin mir sicher das Yumi wirklich besser nach Hause sollte.// In Gedanken seufzte er. Es dauerte noch lange bis Kai und Leila Yumiko dazu überreden zu können mit nach Hause zu kommen. Die beiden beschlossen ebenfalls in der WG zu übernachten. Sie überlegten erst Max und Tyson sofort zu erzählen was passiert ist, beschlossen dann zu warten bis die beiden wach werden. Am frühen nächsten Morgen saß Leila in der Küche – mit einer Tasse ziemlich starken Kaffee. Sie hatte die Nacht nicht schlafen können, Kai war vor einer halben Stunde eingeschlafen, aber so wie es sich anhörte war gerade wieder jemand wach geworden. Schon hörte sie Schritte, als sie aufsah sah sie Tyson verschlafen auf die Küche zu tapsen. In der Tür blieb der blauhaarige Japaner stehen. „Leila? Sonst ist Ray der erst der wach ist. Was machst du eigentlich hier?“ Sagte er verwundert, als er erkannte wer da am Tisch saß. Leila zuckte bei dem Namen `Ray´ kurz zusammen und richtete ihren Blick wieder auf ihre Tasse. „Ray hatte einen Unfall, Kai und ich fanden es besser hier zu bleiben, wir hatten schon große Mühe gehabt Yumi hierher zu kriegen. Sie wollte unbedingt bei ihm bleiben.“ murmelte die Angesprochene. Tyson sah sie geschockt an. „Das ist doch ein Scherz? Das kann nicht dein ernst sein!“ hakte er nach. „Ich wünschte es wäre ein Scherz oder nur ein Albtraum. Weißt du, in dem Restaurant, da hatte Ray ihr kurz vorher einen Heiratsantrag gemacht. Nachdem sie ihm gesagt hat das sie schwanger ist. Dann wollten wir noch einen Spaziergang machen, der Mond war doch so wundervoll gestern, dann hat Ray eine verletzte Katze gesehen und wollte ihr helfen. Ein betrunkener Autofahrer hat ihn angefahren. Gebrochenes Bein, innere Blutungen, Platzwunde am Kopf, bei der OP – kurzzeitiger Herstillstand.“ fasste die Braunhaarige mit ausdrucksloser Stimme das Geschehen von gestern zusammen. Das war zu viel für Tyson, er setzte sich fassungslos auf einen der Stühle. „Mein Gott!“ war das einzige was er raus brachte. Auf einmal klingelte das Telefon, Leila warf kurz einen Blick auf die Uhr. //8.30Uhr. Vielleicht ist es das Krankenhaus.// überlegte sie als sie zum Telefon ging. „von Jurja,“ meldete sie sich. »Hier ist das Krankenhaus. Ich würde gerne mit Miss Nakashima reden.« erklang eine Frauenstimme aus dem Hörer. „Yumiko schläft.“ erklärte Leila »Ich muss aber leider darauf bestehen mit Miss Nakashima persönlich zu reden.« beharrte die Frauenstimme kalt. „Ich gucke was ich machen kann.“ sagte Leila mit steif klingender Stimme. Leise ging sie in das Schlafzimmer und weckte die schlafende Halbchinesin vorsichtig. „Yumiko? Die Schwester vom Krankenhaus ist am Telefon. Sie möchte unbedingt mit dir persönlich sprechen.“ Yumiko guckte das Mädchen mit ihren, vom Weinen geröteten, Augen an und nahm den Hörer entgegen. „Ja?“ ihre Stimme klang schwach. »Miss Nakashima? Ich wollte ihnen mitteilen, dass sich das EKG ihres Verlobten stabilisiert hat. Ich denke ich kann sagen, dass er erst mal über den Berg ist. Er ist nur noch nicht aus dem künstlichen Koma erwacht.« erläuterte die Schwester mit nun freundlichrer Stimme. Yumiko liefen Tränen der Erleichterung die Wangen runter. „Ich danke ihnen. Ich darf ihn heute doch besuchen?“ ihre Stimme klang fast schon zuversichtlich. »Natürlich. Mr Kon ist immer noch auf der Intensivstation, ich denke aber er wird in den nächsten Tagen verlegt.« Antwortete die Krankenhausangestellte. „Vielen Dank. Auf Wiedersehen.“ Sagte Yumiko und legte auf. „Leila! Ray ist außer Gefahr. Sein EKG ist normal, aber er liegt noch im Koma.“ erklärte Yumiko glücklich. Leila lächelte sie an. „Ich wusste nicht ob ich dir heute überhaupt gratulieren soll, aber bei den Neuigkeiten: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich denke das eben war das schönste Geschenk, oder?“ Yumikos Blick wurde wieder etwas trauriger. „Ja, aber wenn Ray wach wäre...“ flüsterte sie. Kai, der die schon länger im Türrahmen gestanden hatte, betrat das Zimmer und lächelte der Schwarzhaarigen aufmunternd zu. „Ray lebt das ist doch erst mal das wichtigste, oder?“ sagte er mit fester Stimme. „Ja.“, sie blickte an sich runter „Hast du gehört? Dein Vater hat und wird uns nicht verlassen.“ Sagte sie schmunzelnd, während sie sich sanft über den Bauch strich. Kai und Leila zauberte dieser Anblick unweigerlich ein sanftes Lächeln auf die Lippen. „Komm frühstücken wir was und fahren dann ins Krankenhaus?“ fragte Leila immer noch lächelnd. „Ja. Kommt essen, wenn ich das richtig gesehen hat ist Tyson auch schon wach.“ grinste Kai. In der Küche saß Tyson immer noch am Tisch und hatte nun auch eine Kaffeetasse vor sich stehen. „Ty, Ray geht es wieder besser! Sein Zustand hat sich stabilisiert.“ verkündete Lili sichtlich erleichtert. Tyson sah sie verdutzt an. „Wirklich? Das ist ja klasse.“, Sagte er und lächelte. „Ach ja? Hast du diesen Kaffee gemacht?“ Der blauhaarige Junge verzog das Gesicht, beim Gedanken an dieses nach purem Koffein schmeckenden, Gesöff. „Ja! Der ist ein bisschen stark geworden.“ antwortete die Russin, ein wenig verlegen. „Lili? Kai? Was macht ihr denn hier?“ Konnte man Max Stimme vernehmen. Kai drehte sich zu dem Jungen um. „Wir haben hier übernachtet, weil Ray einen Unfall hatte, so ein besoffener Penner hat ihn angefahren! Wir mussten Yumiko dazu bringen mit nach Hause zu kommen und auch zu bleiben. Keine Sorge, wir haben vor eine paar Minuten einen Anruf gekriegt er ist außer Gefahr, liegt aber noch im künstlichen Koma.“ erklärte er ihm. Der Blonde nickte. „Tyson! Max! Wieso haben wir keinen Gewürzketchup mehr? Wie soll ich denn da frühstücken? Wie soll ich da mein Nutella-Käse-Schinken-Erdnussbutter-Sandwich mit Gewürzketchup machen?!“ Konnte man plötzlich Yumiko jammern hören. Die anderen vier sahen sie an, als wäre sie ein Alien. „Uh, das hört sich ja lecker an.“ Grummelte Kai mit leicht angewiderten Blick. „Das würde ja nicht einmal ich essen.“ sagte Tyson. Blitzartig funkelte die Halbchinesin die beiden Jungs gefährlich an. „Schon vergessen? Ich bin schwanger. Und ich will das jetzt essen! Ach, zur Information: Es schmeckt nicht so ekelig wie ihr denkt!“ Zischte sie in gefährlichen Ton. „Stimmunkschwankungen?“ Raunte Max Leila zu, diese nickte nur. „Schwanger?“ Fragte Tyson verwirrt. Max seufzte kurz genervt. „Ja, Yumi ist schwanger. Ray wird Papa.“ erläuterte er grinsend. „Wieso weiß ich nichts davon?“ schmollte Tyson. „Ich hab’s auch nur durch Zufall erfahren.“ versuchte Max seinen Freund zu beruhigen. „Schön dass das geklärt wäre! Aber wo krieg ich jetzt den Ketchup her!?“ brauste nun Yumi wieder auf. Kai beschloss schlichtweg. „Dann frühstücken wir halt nicht und fahren gleich ins Krankenhaus.“ Yumiko grummelte, aber Leila nickte. „Nehmt ihr uns mit?“ fragte Tyson. Der Blaugrauhaarige konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen. „Du willst aufs Frühstück verzichten? Na gut, dann macht euch fertig.“ sagte er in lässigen Ton. „Ach komm Kai, das war jetzt mal wieder voll fies. Ty ist doch gar nicht mehr so verfressen.“ verteidigte Max seinen Geliebten. „Ja, aber erst seit er mit dir zusammen ist.“ schmunzelte der blaugrauhaarige. Max streckte ihm daraufhin nur die Zunge raus. „Pass auf, sonst beiß ich rein.“ scherzte der Russe. „Wag es dich, Kai!“ drohte Tyson augenblicklich und zog reflexartig den Blonden zu sich. Kai fing an zu lachen. „Also echt, Tyson! Glaubst du vielleicht ich hätte mich plötzlich umorientiert? Ich hab meine Stella.“ beschwichtigte er ihn. „Hallo?!“, versuchte Yumiko auf sich aufmerksam zu machen, als alle ihre Köpfe zu ihr gedreht hatten fuhr sie fort „Ich wollte eigentlich noch heute zu Ray! Macht euch endlich fertig!“ brüllte sie den letzten Teil raus. Die vier anderen zuckten kurz zusammen. „Ist ja gut.“ murmelte Max und zog Tyson hinter sich her. „Mensch, hat Yumiko ne Laune.“ stellte Tyson fest als sie ihrem Schlafzimmer angekommen waren. Max kicherte kurz. „Schwangerschaftshormone, ne schlimme Krankheit unter werdenden Müttern.“, Beide lachten los und kriegten somit nicht mit, dass es an der Tür klingelte. „Aber ich kann’s verstehen es sind nicht nur ihre Hormone, ich schätze Rays Unfall trägt auch dazu bei. Mann! Wenn ich mir vorstelle dir würde was zustoßen...“ sagte Max, als sie sich wieder beruhigt hatten, mit leicht bedrückter Stimme. Es schauderte ihm bei dem Gedanken seinem geliebten Japaner könnte was zustoßen. „Mir passiert doch nie was und somit werde ich dich auch nie allein lassen.“ flüsterte Tyson mit beruhigender Stimme Max ins Ohr und gab ihm einen zärtlichen Kuss. In dem Moment ging die Tür auf und eine Frau blieb geschockt im Türrahmen stehen. „Max... Tyson... Aber was?“ Stotterte sie. Erschrocken drehte sich der blonde um. „Mum?!“ rief er überrascht und leicht entsetzt aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)