Liebe... und andere Schwierigkeiten von Celestit ================================================================================ Der Anruf --------- Hallöchen *wink* da bin ich wieder. ^^ Viel Spass mit dem Kapitel. Hoffe es gefällt euch und los geht’s. _ Als Leila und Kai in der Küche waren hörten sie, selbst noch durch die geschlossene Tür, das Gezanke von Ray und Yumiko. Leila seufzte verzweifelt. „Muss Yumi immer gleich so aggressiv werden?“ Kai schmunzelte. „Tja, keine Ahnung, ich kenne sie erst seit etwa eineinhalb Stunden! Aber Vorurteile hat sie auch schnell.“ Leila guckte ihn fragend an „Wie meinst du das?“ Der Junge grinste schelmisch. „Na ja, als Ray ihr sagte wir wären zusammen ausgezogen, war ihr Wortlaut: `Wie war das? Sie ist mit diesem Idioten zusammengezogen?´.“ Er zuckte mit den Schultern „Was hat sie denn gegen mich?“ fragte er neugierig. „Ach, wahrscheinlich gar nichts. Sie denkt halt immer sie müsse mich beschützen, weil ich halt so schüchtern, zerbrechlich und hilflos bin. Ihrer Meinung nach zumindest.“ antwortete sie entnervt. //Na, so was. Sie löst also sogar bei Mädchen einen Beschützerinstinkt aus.// dachte Kai belustigt. „Na, das macht es ja leicht dich vor Ivanow zu beschützen. So eine Freundin die glaubt dich vor mir beschützen zu müssen.“ meinte er sarkastisch. „Ach, halt doch das Maul, du Transvestit.“ konnte man plötzlich Yumikos Stimme laut und deutlich schreien hören. „Transvestit?!? Hast du Transvestit gesagt? Was bildest du dir ein, du elende Schlampe?!“ ertönte Rays Stimme, sie klang bedrohlich, sodass es Leila die Innereien zusammenzog. Kai war plötzlich aufgesprungen. „Oh, Mist! Da hat Yumiko einen empfindlichen Nerv getroffen, ich denke ich geh mal besser rüber, bevor Ray was unüberlegtes macht.“ erklärte er bevor er hastig das Zimmer verließ. //Ich hätte nicht gedacht dass Ray auch so eine Seite hat. Ich dachte er wäre ein eher ruhiger Mensch. Yumiko muss es aber auch immer zu weit treiben.// Als Kai im Zimmer ankam sah er die beiden Streitenden. „Ja, habe ich! Was bist du denn sonst, hm? Kein echter Mann trägt sein Haar so lang, also...“ Kai sah wie sich schon Rays ganzer Körper anspannte und er die Hände zu Fäusten geballt hatte. „Das reicht jetzt Yumiko.“ sagte der Russe mit schneidender Stimme. Die angesprochene drehte sich ruckartig zu ihm um. „Misch dich nicht ein, du Arschloch!“ rief sie wutentbrannt und drehte sich wieder um, um sich wieder dem Streit widmen, als Kai ihr plötzlich von hinten den Mund zuhielt und mit gespielt bedrohlicher Stimme flüsterte „Ich sagte du sollst ruhig.“ Ray, der vor ihr stand, sah plötzlich dass ihre Augen auf einmal ganz leer waren und ihr ganzer Körper anfing zu zittern. Auch Kai merkte das, war aber zu überrascht um daran zu denken loszulassen. „Lass sie los, Kai! Verdammt lass sie los.“ rief Ray nervös. Als der blaugrauhaarige sie endlich losließ sackte sie, am ganzen Körper zitternd, in die Knie. Kai stand fassungslos da. //Was hat sie denn auf einmal?// dachte er verwirrt. Ray ging näher an das Mädchen um herauszufinden was los ist. Als seine Hand ihre Schulter berührte fing Yumiko auf einmal, ängstlich und panisch, an zu schreien. „Nein, geh weg. Bitte... Nein, hör auf. NEIN!“ Zwar hörte Yumiko wieder auf zu schreien als Ray seine Hand zurückzog aber zitterte jetzt noch stärker und sah aus als würde sie in einem Albtraum sein. Die Jungs guckten sich geschockt an. Leila stürzte ins Zimmer und rannte ohne auf die beiden zu achten zu ihrer Freundin. „Yumiko? Yumi! Yumiko, was ist? Bitte antworte mir. Ich bin’s, Leila. Bitte sag doch was.“ redete sie verzweifelt auf die schwarzhaarige ein. Doch ohne Erfolg. Also blieb Leila mit Yumiko auf dem Boden sitzen, sie hatte sie vorsichtig in eine beruhigende Umarmung gezogen und wiegte mit ihr vor und zurück. Immer wieder versuchte sie das Mädchen zu beruhigen. Kai und Ray erkannten dass sie nicht helfen konnten und gingen leise in die Küche. Sie waren beide blass und erschüttert, niemals hätten sie mit einer solch heftigen Reaktion gerechnet. In der Küche saßen sie minutenlang schweigend auf den Stühlen. „Es muss irgendwas in ihrer Vergangenheit gewesen sein, woran sie sich wieder erinnerte, als du das machtest.“ sagte Ray mit immer noch erschütterter Stimme. Kai nickte nur //Ray hat Recht. Es muss was unglaublich traumatisches gewesen sein. Sie hat es versucht zu verdrängen und jetzt kam es wieder hoch, ich weiß wie das ist.// dachte er sich verbittert. Wieder entstand eine bedrückte Stille. Nach Stunden, so schien es ihnen, kam Leila in den Raum und flüsterte heiser „Ich hab sie überreden können, sich auf dem Sofa hinzulegen und sich auszuruhen.“ Der Russe und der Chinese nickten wieder stumm. „Was ist eigentlich passiert?“ fragte sie schließlich immer noch heiser. Die Jungs guckten sie nicht an. „Kai hatte es doch nicht ernst gemeint, als er ihr den Mund zuhielt und sagte sie solle endlich ruhig sein. Der bedrohliche Ton war doch nur gespielt...“ erzählte Ray mit leiser Stimme. Leila sah sie sauer an. „Du hast sie bedroht, Kai? Sag mal hast du eine Ahnung was du damit angerichtet hast??“ Kai schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht! Wenn ich gewusst hätte, dass sie so reagiert... Denkst du ich hätte das dann gemacht?!“ erwiderte er niedergeschlagen. //Es scheint ihm ja wirklich Leid zu tun. Er macht sich ja richtig Vorwürfe! Ich hätte nicht gedacht das mal zu sehen. Ich habe ja nur als unnahbarer, kalter Mensch von ihm gehört. Aber ich glaube wenn es jetzt jemand anderes als Ray wäre, der jetzt mit im Raum wäre, würde er sich anders benehmen.// dachte sich Leila bevor sie, mit wieder ruhiger Stimme, erklärte „Ihr Stiefvater hat sie geschlagen, sie hat es mir nie erzählt aber ich weiß es, ich denke die Situation hat sie an ihre Hilflosigkeit in diesen Lagen erinnert. Sie ist im Grunde genommen wie du, Kai. Yumiko ist, wenn man sie so sieht, unheimlich stark aber innerlich...“ die Braunhaarige schaute traurig zu Boden. „Innerlich ist nichts als ein großer Scherbenhaufen der mal ihre Seele war.“ beendete Kai Leilas Satz mit bedrückter Stimme. „Ich denke ich brauch nen Espresso.“ sagte Ray fertig. „Und ihr?“ fragte er die anderen beiden. „Kaffee.“ murmelte Kai. „Ich mach Tee, wenn Yumiko nachher wieder aufwacht wird sie bestimmt auch einen wollen.“ Leila sprach noch immer mit leiser, leicht heiserer Stimme. Nach etwa zwei Stunden war Yumiko wieder wach, aber immer noch leicht verstört. Leila brachte ihr eine Tasse Tee und langsam ging es der Halbchinesin wieder besser. Nach guten zureden von Leila war sie sogar bereit die Nacht in der WG zu verbringen. Es war schon Abend als Kai Ray und Yumiko wieder nachhause brachte. Nach einer Weile bitten nahm er auch Leila mit. Um elf Uhr waren sie dann an der WG, Leila und Kai gingen noch mit hoch und zeigten Yumiko das Zimmer das sie beziehen könnte. Sie meckerte noch halbherzig, weil es neben dem von Ray lag, fügte sich aber ihrem Schicksal. Um halb zwölf machten sich die beiden Russen wieder auf den Weg. Am nächsten Morgen war Kai vor Leila wach, machte aber natürlich keine Anstalten Frühstück zu machen. //Was ist das bloß für eine beschissene Woche? Leila... Yumiko... Tala... alle haben sie Probleme oder, sie sind das Problem. Und ich? Ich steck wieder mitten drin. Auch wenn ich es nicht zugeben möchte, das einzige gute ist das wenigstens zwei ihre Probleme bzw. Leiden beendet haben. Irgendwie könnte man sich glatt für Max und Tyson freuen. Tu ich auch, ich wohne ja nicht mit ihnen unter einem Dach.// hing er seinen Gedanken nach und grinste bei seiner letzten Überlegung. „Guten Morgen.“ gähnte Leila als sie in die Küche kam. „Morgen.“ erwiderte Kai. „Tee steht auf der Anrichte, musst ihn aber noch ein bisschen ziehen lassen.“ Die braunhaarige lächelte erfreut. „Du hast mir Tee gemacht?“ Kai nahm den letzten Schluck aus seiner Kaffeetasse und antwortete lässig „Ja, hab mir gedacht du trinkst den morgens vielleicht.“ Leila nickte immer noch lächelnd. „Ja, ist so eine dumme Angewohnheit von mir. Ich meine, wer trinkt schon Tee am frühen Morgen?“ erläuterte sie und grinste. „Na ja, du!“ erwiderte Kai trocken. „So, du wolltest mir doch noch erzählen warum du nur Ray wirklich als deinen Freund bezeichnen würdest. Was ist mit den anderen? Wie heißen sie noch mal? Max und Tyson?“ Der Russe schmunzelte. „Ja, so heißen sie. Hm... Wie soll ich sagen? Na ja, Tyson war lange Zeit in mich verliebt, Max hasste mich, weil ich es wusste und Tyson den ganzen Tag nur zur Sau machte. Und auch weil er selbst in Tyson verliebt ist.“ Er merkte wie Leila ihm einen vorwurfsvollen Blich zuwarf und fuhr deshalb fort „Ach Leila, die beiden sind doch jetzt glücklich.“ „Wirklich? Warum denn?“ fragte die Russin skeptisch. Kai konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Die beiden sind seit gestern zusammen. Ups, weder Ray noch Yumiko wissen das sie mit einem schwulen Pärchen zusammenleben. Max und Tyson denken wahrscheinlich ich hätte es Ray berichtet, ich erzähl ihm so was auch normalerweise. Und die beiden wissen nicht das Yumiko jetzt da wohnt. Oh, Mann. Wird ja ein überraschungsreicher Morgen da drüben.“ Auch in Wohngemeinschaft regte sich langsam was. Yumiko war aufgestanden, saß im Wohnzimmer und sah fern. Nach einer Weile wachte auch Max auf und kam auf dem Weg in die Küche am Wohnzimmer vorbei. //Moment! Wer saß denn da jetzt bitte schön?!// dachte er stutzig und ging zurück zur geöffneten Wohnzimmertür. Max guckte in das Zimmer und sah ein schwarzhaariges Mädchen gelangweilt die Fernsehprogramme durchschalten. Er kniff die Lider zusammen, doch als er die Augen wieder öffnete saß das, ihm unbekannte, Mädchen immer noch da. Der Blonde war verwirrt. „Wer bist du denn?“ fragte er und ging in den Raum. Die Schwarzhaarige guckte ihn an, musterte ihn kurz und sagte knapp „Yumiko.“ „Und was machst du hier?“ hakte der Junge weiter nach. „Fernsehen, siehst du doch.“ antwortete Yumiko gelangweilt. Max verstand die Welt nicht mehr. "Ja, aber warum hier? In unserem Wohnzimmer?" „Weil ich hier auch wohne, zumindest seit knapp zehn Stunden. Und wer bist du? Blondie?“ fragte sie nun und schaltete den Fernseher ab. „Max! Wo bist du?“ ertönte auf einmal eine Jungenstimme. „Ach so, ist ja klar. Wie du hörst bin ich Max.“ meinte er leicht grinsend zu Yumiko und rief dann. „Mensch Tyson, ich bin doch gleich wieder da!“ Yumiko ahnte was. „Aha, Max also. Und wer hat dich da eben gerufen?“ Sie wollte erst direkt fragen, empfand das dann doch als unhöflich. „Tyson, mein Freund.“ antwortete der Amerikaner bereitwillig. „Und mit Freund meinst du wohl eher deinen Lover, richtig? Denn wenn mich meine weibliche Intuition nicht trügt bist du schwul.“ Max errötete stark. „Ja, stimmt. Kennst du Ray schon?“ versuchte Max vom Thema abzulenken. Doch plötzlich verdüsterte sich der Gesichtsausdruck. „Oh ja. Leider.“ Max schaute sie verwundert an. „Wieso leider? Er ist doch...“ „Nett? Mir scheint dieser Meinung seit ihr alle.“ seufzte Yumiko. „Wieso wohnst du hier eigentlich? Wie hast du Kai dazu gebracht?“ Das Mädchen rollte leicht genervt mit den Augen. „Ich wollt eigentlich bei Leila und somit auch, gezwungenerweise, bei ihm einziehen. Doch Mr Hiwatari hat gesagt sie verstecken sich da vor irgendeinen Ivarow. Und ich könne hier einziehen.“ Max grinste „Du meinst Ivanow nicht Ivarow.“ Auf einmal stand ein blauhaariger Junge in der Tür. „Max, du hast gesagt du bist gleich wieder da.“ sagte er und zog eine Schnute. Jetzt erst bemerkte er Yumiko. „Wer ist das denn?“ „Yumiko, unsere neue Mitbewohnerin.“ erklärte der Blonde. „Wie neue Mitbewohnerin?“ fragte Tyson verpeilt. Jetzt antwortete Yumiko selbst. „Kai hat gesagt ich könne hier wohnen. Er wollt sich bei Leila und ihm nicht haben.“ „Er wollte nicht nicht er konnte nicht, das weißt du genau!“ erklang Rays Stimme, doch sie klang im Gegensatz zu sonst, unfreundlich. Tyson war wieder einmal zusammen gezuckt. „Wie oft soll ich dir noch sagen: Schleich...“ „dich nicht an, ja ja.“ beendetet Ray selbst. Yumikos Augen verengten sich zu Schlitzen. „Toll, jetzt ist mein Morgen versaut, ich hab dich gesehen!“ giftete sie ihn gleich wieder an. Ray schloss die Augen und atmete einmal tief durch um seine aufkeimende Wut zu unterdrücken. Dann sagte er zwanghaft freundlich klingend. „Ich finde wir sollten uns nicht immer streiten, lass uns vergessen was gestern war. Kai ist auch der Meinung, er will nicht dass in seiner Wohnung dauernd dicke Luft ist. Und ich denke Leila wäre das auch recht.“ Yumiko überlegte kurz. //Na ja, mir ist das auf Dauer auch zu anstrengend die ganze Zeit mit jemanden zu streiten. Und eigentlich ist Ray wirklich nicht so schlimm, wenn auch seine langen Haare etwas gewöhnungsbedürftig sind. Aber irgendwie passen die zu ihm, ich glaube mit kurzen Haaren wäre er auch nicht mehr halb so sexy... dachte ich gerade sexy? Ich muss wohl meine Tage kriegen, meine Hormone spielen schon wieder verrückt. Was soll’s, aber so leicht kommt der mir nicht weg// sie grinste hämisch „Also gut, vergesse ich halt das du mich geküsst hast.“ Max und Tyson grinsten Ray breit an. „Soso, geküsst hast du sie also? Na also wenn ihr euch deshalb als streitet musst du ja ein schlechter Küsser sein.“ stichelte Tyson. Bevor es Yumiko verhindern konnte sagte sie. „Nein, das ist er nicht.“ Drei erstaunte Augenpaare waren auf das errötete Mädchen gerichtet. „Und warum hast du mir dann eine Ohrfeige gegeben?“ fragte Ray. //Da bin ich ja mal wieder voll in meine eigene Grube gefallen.// dachte Yumiko seufzend. „Weil ich es doch gar nicht wollte und ich nichts sehen konnte wegen der Augenbinde. Aber das hatten wir doch gestern schon.“ Ray lächelte. „Ja stimmt, das hatten wir schon. Belassen wir es dabei.“ Langsam ging er auf sie zu und streckte ihr die Hand entgegen. „Waffenstillstand?“ Yumiko nahm seine Hand und lächelte. „Nein! Freunde?“ Ray guckte ihr in die Augen und sagte ebenfalls lächelnd. „Freunde! Aber jetzt hab ich irgendwie Hunger, mein Magen knurrt so laut, dass müsstest du sogar hören können.“ Die schwarzhaarige tat so als würde sie angestrengt horchen. „Stimmt! Klingt als hättest du nen knurrenden Tiger in deinem Magen.“ Leila und Kai derweilen widmeten sich inzwischen getrennten Beschäftigungen. Kais Handy klingelte jetzt schon eine ganze Weile, doch konnte der Russe den Anruf nicht annehmen da er unter der Dusche stand und das Handy außerdem auf dem Küchentisch lag. Nach einer Zeit entschied sich Leila Kai zu fragen ob sie rangehen sollte. Also ging sie an die Badezimmertür und rief rein „Kai? Dein Handy klingelt! Anonym aber!“ nach ein paar Sekunden konnte sie Kais Antwort hören „Dann geh doch ran.“ „Okay!“ rief sie zurück und ging wieder zum Handy das immer noch klingelte. „Hallo?“ »Na, welch ein Glück! Da will ich nur mal meinen alten Kumpel Kai anrufen und wen hab ich stattdessen an der Strippe? Leila! Wie geht’s dir denn?« konnte man eine kalte Stimme vernehmen. „T-tala.“ stotterte sie geschockt und ängstlich zu gleich. »Ah, gut du erinnerst dich. Sag mir doch wo du gerade bist, schließlich bist du ja gestern aus der WG ausgezogen, ich will doch wissen wie es meinem Ungeborenen Kind geht.« „Wo... Woher willst du wissen dass ich schwanger geworden bin? Und ich werde dir nie im Leben sagen wo ich bin.“ »Na na na , wieso bist du denn so böse?« Talas Stimme klang belustigt. »Und woher ich weiß dass du schwanger bist? Das bleibt mein kleines Geheimnis. Und im Übrigen du weißt das ich dich finde, egal wo du dich befindest, ich werde dich finden. Und jetzt sag mir doch bitte wie geht es meinem Kind« seine Stimme war immer bedrohlicher und kälter geworden. „Es ist... tot. Ich habe es vor drei Tagen verloren.“ sagte Leila, was man in ihrer Stimme hören konnte war pure Angst. Talas Stimme klang nun wie die eines Mannes der zu allem bereit ist, die eines Verrückten. »Du kleine billige Hure, dafür bezahlst du mit deinem Leben! Ich schwöre dir ich finde dich und du weißt das. Du kannst mir nicht entkommen...« Die braunhaarige wimmerte verängstigt. Kai war jetzt mit duschen fertig und hörte seine Verlobte in der Küche weinen. Sie hielt, starr vor Angst, das Handy immer noch ans Ohr. Die Stimme die aus dem Telefon kam kannte er nur zu gut. Entschlossen nahm der Russe das Handy aus Leilas Hand „Na, spielst du wieder böser Mann, Psycho?“ Tala lachte auf. »Ah, Kai. Schön dich zu hören, ich glaube deine kleine Schlampe hat eine kleine Psychose, vielleicht solltest du dich ihrer mal richtig annehmen. Du weißt was ich meine, da hat man richtig Spaß.« Kai bebte vor Wut. „Du dreckiger Hurensohn, wag dich in Leilas Nähe und ich schwöre dir du liegst schneller unter der Erde als du denkst.“ Tala erwiderte sarkastisch »Du drohst mir? Das ich das noch erlebe. Aber Kai, du weißt doch genau du hast keine Chance gegen mich und ob du nun in ihrer nähe bist oder nicht: Ich kriege Leila! Aber vielleicht willst du auch zusehen wenn ich sie langsam und qualvoll sterben lasse. Wir werden ja sehen.« waren seine letzten Worte bevor er auflegte. „Oh ja, das werden wir.“ murmelte Kai bevor er das Handy weglegte. „Kai! Er wird mich umbringen, ich weiß es, er tötet mich.“ sagte Leila panisch immer wieder. Kai ging vor dem Stuhl, auf welchen sich das Mädchen aufgelöst niedergelassen hatte, in die Hocke. „Er wird dir absolut gar nichts tun, das verspreche ich dir. Ich werde dich beschützen, wenn es sein muss mit meinem Leben.“ redete er beruhigend auf das Mädchen ein. „Nein, das kann ich nicht zulassen, ich will nicht dass du wegen mir stirbst! Du fühlst dich doch nur mir gegenüber verpflichtet, weil ich die Schwester von Katlinka bin.“ protestierte sie schwach. „Du glaubst das ich mach das alles hier mache weil du Linkas Schwester bist?! Leila, das ist Unsinn! Du bist meine Verlobte, es war Katlinkas letzter Wunsch und ich hab das auch akzeptiert. Ich bin mit einem hübschen, sensiblen und freundlichen Mädel verlobt. Dieses Mädchen muss ich doch einfach beschützen.“ erklärte Kai mit fester Stimme. //Ich werde dafür sorgen das Ivanow nicht in ihre Nähe kommt und wenn es das letzte ist, was ich tue! Kai, siehst du was du schon wieder denkst? Du bist ein richtiges Weichei, weißt du das?// dachte er bei sich. Leila guckte ihn immer noch traurig an. „Du redest vielleicht ein wirres Zeug! Du magst mich doch nicht einmal.“ Der blaugrauhaarige guckte sie sauer an. „Ich dich nicht mögen? Hallo? Wie könnte man dich nicht mögen?! Würde ich mit dir zusammen wohnen, wenn ich dich verabscheuen würde? Nein! Und jetzt hör auf so einen Unsinn zu reden!“ befahl er. Leila nickte und lächelte schwach. „Ich denke ich fahr und hole Yumiko ab und, sofern er noch lebt, Ray auch. Kann ich dich hier alleine lassen?“ sagte Kai zur Mittagszeit. Leila hatte sich zwischendurch wieder etwas beruhigt, fing jedoch wieder an zu zittern als er ihr in Aussicht setzte allein bleiben zu müssen. „Nein, lass mich nicht alleine. Bitte Kai.“ Der junge Russe lächelte sie beruhigend an. „Natürlich musst du nicht hier bleiben wenn du nicht willst.“ Leila lächelte dankbar zurück. Auf der Autofahrt sprachen sie noch ein wenig miteinander. „Ist es nicht eigentlich gefährlich immer wieder zur WG zu fahren?“ fragte Leila. Kai grinste nur. „Tala denkt wir würden nicht mehr an den Ort fahren wo uns mich ganz leicht finden kann und überprüft die WG wahrscheinlich gar nicht mehr. Er kennt mein altes Verhaltensmuster.“ erläuterte er dem Mädchen. So ging die Unterhaltung noch weiter bis sie an der WG angekommen waren. In der Wohnung fanden sie sowohl Yumiko als auch Ray im Wohnzimmer vor. Da sie grad mit einem Autorennspiel beschäftigt waren, bemerkten sie die anderen beiden gar nicht. Als Kai Ray auf die Schulter klopfte erschreckte sich dieser so sehr das er seinen Controller fallen ließ sodass sein Auto statt um die Kurve zu fahren, Bekanntschaft mit der Mauer machte. „Ha! Gewonnen!“ rief Yumiko begeistert als ihr Auto die Ziellinie überquerte. „Ja, weil wir Besuch gekriegt haben.“ murrte Ray und zeigte hinter sich, wo Leila und Kai standen. „Hey Lili, Kai. Wie geht’s?“ begrüßte sie sie fröhlich. „Dazu kommen wir gleich, OK? Ray hol mal Max und Tyson, wir müssen was bereden. Vielleicht können sie ja auch was Nützliches dazu beitragen.“ ergriff Kai das Wort. „Na gut.“ sagte Ray und verschwand. Nach zwei Minuten kam er, mit einem breiten grinsen auf dem Gesicht, wieder. Kai sah ihn an und fragte ungeduldig. „Na, kommen sie?“ Plötzlich konnte Ray nicht anders als laut loszulachen. „Na also, einer arbeitet grad dann.“ japste er in seinem Lachanfall. Die Mädchen erröteten stark als sie verstanden was er meinte. „Ray!“ rief Kai entgeistert. Ray hatte sich mit Mühe wieder beruhigt und räusperte sich noch mal. „Sie müssen sich nur noch anziehen.“ berichtete er und ließ sich neben seinen Freund aufs Sofa nieder. Als er die vorwurfsvollen blicke der Mädels spürte zuckt er nur mit den Schultern. „Sie hätten doch auch abschließen können.“ Nach weiteren fünf Minuten erschienen Max und Tyson dann im Wohnzimmer. „Was ist denn los, Kai?“ fragte Tyson schlecht gelaunt. „Ivanow hat heute Morgen auf meinem Handy angerufen. Hat jemand ne Idee wo er meine Nummer her hat?“ Tyson sah ihn mit Schuldbewusster Miene an. „Ich hab sie im gegeben als ich noch dachte er hätte sich geändert.“ Der Russe schüttelte ungläubig den Kopf. „Das kann doch nicht wahr sein. Er hatte anfangs Leila an der Strippe, ihr könnt euch denken wie er reagierte als er ihre Stimme hörte, erfuhr das sein Kind nicht mehr existiert?“ fuhr er den blauhaarigen aufgebracht an. „Er hat es doch da noch nicht gewusst, Kai!“ verteidigte Max seinen Freund. „Ja, stimmt, tut mir leid. Nur jetzt kann ich mir ne neue Nummer besorgen und kann mir Nummern so schlecht merken. Bis ich die dann Intus hab...“ sprach Kai, als er bemerkte das die anderen ja auch noch im Raum waren und ihn schräg anguckten wurde er leicht rötlich und räusperte sich verlegen. „Aber zurück zum Thema. Ivanow wird Leila definitiv töten, wenn wir es nicht verhindern können. Angekündigt hat er es ja schon.“ fuhr er fort. „Wer ist denn, dieser Ivanow, verflucht noch mal?!?“ rief Yumiko genervt. „Ähm, Yumi? Ich hab’s dir erst heute Morgen erklärt. Ivanow ist Talas Nachname, hörst du denn nie zu?“ sagte Ray seufzend. „Und warum sagt dann Kai immer seinen Nachnamen? Und im Übrigen bin ich total vergesslich.“ verteidigte sich die schwarzhaarige. „Das merk ich auch gerade.“ erwiderte Ray gerade als Yumiko gegen reden wollte donnerte Kai wütend „Na, also habt ihr beide es dann mal?“ Die Angesprochenen nickten nur. „Also, jemand nen Vorschlag was wir jetzt machen?“ fragte Kai in die Runde. Doch nur allgemeines Kopfschütteln war die Antwort der anderen. „Besorg dir ne Waffe, Kai.“ sagte Max auf einmal die anderen guckten ihn verblüfft an. „Du schlägst mir vor mir ne Waffe zu besorgen, ausgerechnet du? Ich dachte du wärst so gegen Gewalt?“ Max machte nur ne wegwerfende Handbewegung. „Bin ich auch. Aber ich denke du willst Leila beschützen.“ „Natürlich, aber dein Vorschlag ist unnütz.“ erwiderte Kai nur. „Wieso das denn?“ fragte Ray verwundert. „Weil ich doch wohl keine zwei Revolver brauche.“ antwortete sein Freund lässig. „Soll das heißen du hast schon eine Waffe?? Seit wann?“ erkundigte sich Tyson erschrocken. „Mal überlegen... Seit anderthalb Jahren.“ beantwortete Kai die Frage wahrheitsgemäß. „Und warum zum Teufel?“ wollte Ray jetzt wissen. „Na ja, man weiß ja nie.“ sagte Kai. //Wieso machen die denn so einen Wirbel darum?// fragte er sich in Gedanken selbst. „Aber ich besorge mir doch eine zweite Waffe, oder besser gesagt ich besorge dir eine, Leila!“ sagte er plötzlich. „Bitte? Ich soll nen Schusswaffe kriegen? Ich weiß doch gar nicht wie man damit umgeht!“ rief das Mädchen nervös aus. „Das bring ich dir bei, ist nicht schwer.“ versuchte Kai Leila zu überreden. Zur Überraschung aller nickte die Braunhaarige und sagte „Gut, dann kann ich mich ja auch mal alleine verteidigen.“ „Lili! Das kann doch nicht dein ernst sein?“ fragte Yumiko erschrocken. „Warum nicht? Ich will mich nicht immer hinter dir oder Kai verstecken müssen!“ fauchte sie ihre Freundin an. „Ist ja gut, `tschuldige. Komm mal wieder runter! Seit wann bist du denn so aufbrausend?“ versuchte Yumiko ihre Freundin wieder milde zu stimmen. //Hui, Leila hab ich ja noch nie so selbstbewusst gesehen. Aber warum will sie auf einmal nicht mehr meine Hilfe?// dachte sie sich, von Leilas neunen Auftreten, beeindruckt. Auch Kai war nicht minder fasziniert //Was ist denn in die Kleine gefahren? Sie vertritt ja richtig ihren Beschluss, ich hätte eigentlich erwartet sie würde meinen Vorschlag ablehnen oder sich verunsichern lassen. Dann hab ich ja jetzt eine Schülerin.// überlegte er schmunzelnd. „Wie wär’s mit Selbstverteidigung?“ schlug nun Tyson vor. „Soll sie etwa auch noch nen Selbstverteidigungskurs belegen?“ fragte Kai ironisch. „Nö, ich kenne da nen Privatlehrer, der macht das bestimmt.“ erwiderte der Gefragte nur. „Wen?“ fragte Kai nachdenklich. „Ist hier im Raum!“ ließ der Japaner ihn weiterrätseln. „Also wenn du meinst wen ich meine dass du meinst, würde ich sagen es gibt hier sogar zwei.“ Nach diesem Satz glichen die Gesichter der anderen großen Fragezeichen. „Noch mal in einer Sprache die auch jeder versteht, bitte.“ sagte Max ratlos. „Oh, Mann. Also wenn Tyson Ray meint, würde ich sagen das es zwei potenziale Privatlehrer in diesem Raum gibt.“ „Warum sagst du nicht einfach dass du Ray meinst?“ fragte Kai Tyson säuerlich und zu Yumiko gewandt sagte er „Und wer ist der andere deiner Meinung nach?“ Diese grinste triumphierend „Ich!“ Leila seufzte nur. „Aber das hat doch schon damals keinen Sinn gehabt. Ich krieg das nicht hin!“ sagte sie mutlos. „Ach Blödsinn. Ray hilft dir doch auch! Zusammen kriegen wir das schon hin, oder Ray?“ rief sie enthusiastisch. Dieser sagte nur „Wir können es ja mal versuchen.“ Plötzlich schauten sich Kai und Leila an, guckten gleichzeitig von Ray zu Yumiko und wieder zurück und fragten beinahe zur selben Zeit. „Seit wann streitet ihr euch eigentlich nicht mehr?“ „Seit heute Morgen, Wir haben beschlossen die ganze Zeit streiten ist zu anstrengend und haben uns schon einmal ein wenig angefreundet.“ erklärte Ray und fügte dann fies grinsend hinzu. „Und immerhin sind unsere jeweils besten Freunde miteinander verlobt und...“ er beendete seinen Satz nicht als er Kais sauren Blick sah. „Hey, ist doch nur Spaß.“ Kai brummte noch ein wenig vor sich hin sagte dann aber „OK, ich denke mit dem Selbstverteidigungstraining fangen wir morgen an, die Waffe dauert ein bisschen bis wir die haben.“ Ray, Leila und Yumiko nickten zustimmend. Zu Max und Tyson gewandt sagte er dann schmunzelnd. „Ihr könnt dann wieder gehen und weiter machen wo ihr aufgehört habt, aber schließt diesmal ab.“ Die Jungs liefen knallrot an und verschwanden. „Und wir sollten dann auch wieder fahren, Leila.“ „Nein, ich will erst noch ein bisschen mit Yumi reden.“ widersprach die Angesprochene. „Muss das sein?“ fragte der Russe resigniert. „Ja, wir gehen in die Küche.“ erwiderte seine Verlobte nur und zog ihre Freundin mit sich. „Frauen!“ murmelte Ray und Kai nickte zustimmend. „Zocken?“ fragte er im nächsten Moment und zeigte auf die Konsole. „Zocken!“ meinte Kai nur, schnappte sich einen Controller und schaltete die Spielekonsole ein. „Wie kommt es das du den Streit so schnell aufgibst? Dir kann doch ein Wortkrieg sonst nicht lang genug sein.“ fragte Leila ihre Freundin. Diese zuckte mit den Achseln und erwiderte „Ray hat’s doch gesagt: ist auf Dauer zu anstrengend.“ Leila runzelte skeptisch die Stirn. „Das ist doch nicht alles, oder? Ich kenn dich doch.“ „Ich weiß nicht was du meinst.“ lenkte Yumiko ab. „Yumiko Misaki Nakashima, du kannst mir nichts vormachen. Du stehst doch nicht etwa auf Ray?“ „Streng dich doch mal an! Ich hab jetzt schon zum dritten mal in Folge gewonnen!“ zeterte Kai. „Was ist denn mit dir los?“ „Muss wohl nen schlechten Tag haben. Gegen Yumi hab ich auch als verloren.“ antwortete sein Freund. „Ich denke eher Yumiko an sich ist der Grund. Mit ihre scharfen Kurven hat sie dir wohl den Kopf verdreht.“ vermutete Kai. „Ach Quatsch. Darauf hab ich doch noch gar nicht geachtet.“ widersprach der Chinese ihm hastig. Sein Freund lachte. „Na klar und ich bin der Weihnachtsmann. Ach komm Alter, was willst du machen? Du bist halt auch nur ein Mann. Gib es doch einfach zu das du auf sie scharf bist.“ - Was werden die beiden ihren Freunden für Antworten geben? Das und viel mehr können sie im nächsten Kapitel lesen! ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)