Liebe... und andere Schwierigkeiten von Celestit ================================================================================ Yumikos Auftritt - Vorsicht Wild -------------------------------- Viel Spaß beim Lesen. - Kai und Leila fuhren nun schon 20 Minuten ohne auch nur ein Wort zu reden. „Wieso hast du ihnen nicht gesagt das Tala auch hinter dir her sein könnte?“ sprach Leila endlich die Frage aus die sie schon seit der Abfahrt beschäftigte. „Wozu hätte ich’s ihnen denn sagen sollen?“ erwiderte er schlicht. „Sind das nicht deine Freunde? Ich hätte es ihnen an deiner Stelle gesagt.“ erklärte sie. „Ich bin aber nicht du. Und im übrigen würde ich nur Ray als meinen Freund bezeichnen. Aber das kann ich dir jawohl erklären wenn wir da sind.“ Das Mädchen nickte „Ja, ich denk dann haben wir ja genug Zeit.“ Nach weiteren 30 Minuten waren sie angekommen und standen nun vor einem kleinen Mehrfamilienhaus am Rande der Stadt. „Wir sind da.“ sagte Kai und stieg aus. Leila folgte zögernd seinem Beispiel. „Du bist sicher das Tala uns hier nicht findet?“ „Ja! Hier ist meine Großmutter aufgewachsen die Wohnung wurde von meiner Familie seit mindestens 40 Jahren nicht mehr genutzt!“ erwiderte er genervt. „In was für einem Zustand ist die denn dann?“ fragte die braunhaarige mit skeptischem Blick. Kai antwortete ihr nicht sondern ging einfach zur Eingangstür. //Mensch! Kann die nicht mal die Klappe halten?!// dachte er sich als er die Tür aufschloss und das Haus betrat. „Bewegst du dich auch mal?“ rief er Leila zu die immer noch im Vorgarten stand. Aus den Gedanken über das Haus gerissen lief sie schnell ins Haus. Der junge Russe wartete schon an der Treppe auf sie. „Wir müssen in den ersten Stock.“ erklärte er ihr und ging voraus. Leila seufzte und folgte ihm. //Hat der jetzt vielleicht ne Laune. Er tut ja grad so als würde Tala jeden Moment hinter einer Ecke hervor springen. Na ja, vielleicht entspannt er sich wieder wenn wir in Wohnung sind.// Als die beiden die Wohnung betraten war Leila doch überrascht. //Wow! Das ist ja schön hier. Ich dachte die wäre seit 40 Jahren nicht mehr genutzt worden!// Von der Wohnungstür aus kam man ins Wohnzimmer schräg gegenüber war die Küche. Gegenüber der Küchentür war eine weitere Tür die ins Schlafzimmer führte, und daneben lag das Badezimmer. Die Wohnung war sehr sauber und sah auch gepflegt aus. Die Wohnung hatte zwar nicht viele Zimmer aber die Räume waren recht groß. Als ob Kai ihre Gedanken lesen könnte sagte er auf einmal „Ich sagte sie wäre 40 Jahre nicht genutzt worden aber nicht das sie nicht in Stand gehalten wurde!“ Er schien wirklich wieder etwas ruhiger zu sein. „Ach ja, wenn ich dich bitten dürfte nicht mehr wie angewurzelt vor dem Haus stehen zu bleiben. Wenn du unbedingt gefunden werden willst können wir auch gleich zu Ivanow gehen und dich da abgeben!“ fuhr er im nächsten Moment in vorwurfsvollen Ton fort. Verwundert guckte die Angesprochene ihn an. „OK, das war unvorsichtig, da hast du Recht. Warst du deshalb so barsch zu mir im Treppenhaus?“ Ohne ihr zu antworten ging der Junge in die Küche nebenan. Leila ging auf das Sofa zu, das im Zimmer stand und setzte sich. „Ich glaube wir müssen erst mal einkaufen gehen!“ stellte Kai fest als er aus dem anderen Raum kam. Leila nickte „Und wo? In der Stadt?“ fragte sie. „Nein! Es gibt hier um die Ecke einen kleinen Laden, aber vorher muss ich wohl oder übel doch noch mal in die Stadt. Ich muss noch mal zur Bank. Geld holen. Du bleibst hier, einverstanden?“ Abermals nickte das Mädchen. „Ruh dich aus, du siehst müde aus. Und wenn es an der Tür klingelt ignorier es! Soll heißen: Du lässt hier keinen rein, tust halt so als wäre hier gar keiner.“ mahnte der Russe. Leila seufzte tief und dachte //Bin ich denn ein Kleinkind?// sagte aber „Meinetwegen, bringst du wenigstens auch Tee mit?“ Kai sah sie verblüfft an und erwiderte perplex. „Tee?“ „Du wolltest doch einkaufen.“ „Ach ja, stimmt. Welche Sorte?“ Die junge Russin überlegte kurz und antwortete dann. „Ach einfachen Früchtetee, oder doch Pfeffererminztee? Kannst du nicht einfach beide Sorten mitbringen?“ Sie grinste ihn verlegen an. „Meinetwegen! Sonst noch nen Wunsch?“ erwiderte der Junge ungeduldig. „Nein. Ich leg mich also ein bisschen hin und warte auf dich.“ Kai nickte und verließ die Wohnung. Derweil machten sich die Bewohner der WG Gedanken. „Meinst du das geht gut? Ich mein das Tala sie nicht findet und so?“ fragte Ray Tyson. „Ach keine Ahnung. Ich weiß auch nicht irgendwie mach ich mir Vorwürfe dass ich Tala so einfach vertraut hab.“ antwortete dieser bedrückt. Der Schwarzhaarige guckte ihn verwundert an. „Wieso? Du bist nun mal so, du vertraust den Menschen halt.“ Der Japaner seufzte. „Eben. Das ist ja das Problem! Kai hatte Recht, es ist meine größte Schwäche.“ Rays Gesichtsausdruck wurde ernster „Ja, aber auch eine deiner größte Stärken. Jeder Mensch ist anders, manche vertrauen auf das Gute im Menschen andere nicht, das ist nun mal so.“ Eine kleine Weile herrschte Stille bis Ray Tyson fragte „Was ist eigentlich mit Max los? Er hat sich seit dem Frühstück nicht mehr blicken lassen.“ Tyson schluckte schwer. //Max... Ich muss mich endlich entscheiden! Was fühle ich... Er war immer da als ich ihn brauchte er linderte meinen Kummer, meinen Schmerz; er war wie ein Ruhepol für mich. Aber was ist er jetzt? Jetzt wo ich weiß das er mich liebt... Verfluchte Scheiße! Max! Meine Gefühle für Kai sind stark aber wenn ich richtig darüber nachdenke, waren sie nicht nichts anderes Schwärmerei? Aber mit Max bin ich irgendwie verbunden und ich habe es nie gemerkt. Die Verbundenheit ist tiefer als Freundschaft.// Ray, der sich irgendwie ignoriert vorkam, fragte noch einmal lauter. „Weißt du was mit Max los ist?“ Doch statt zu antworten lief der blauhaarige einfach aus dem Zimmer. „Danke für die Antwort!“ murmelte der Schwarzhaarige sauer. Tyson war so in Eile das er sich glatt das Schienbein am Telefonschränkchen stieß. Doch er schien es gar nicht zu merken. An Max Zimmer angekommen musste er erst mal verschnaufen. Als sein Puls aufgehört hatte zu rasen klopfte er an die Tür. „Was?“ ertönte es aus dem Raum. „Max! Ich muss mit dir reden.“ antwortete der Japaner. Er hörte Schritte und die Tür wurde geöffnet. „Und worüber?“ fragte Max mit matter Stimme. „Das weißt du doch.“ erwiderte der Gefragte leise. Er atmetete noch mal durch und fuhr fort. „Ich hab mich entschieden.“ „Ach ja?“ Max Stimme klang irgendwie traurig, dennoch trat er einen Schritt zurück sodass sein Gegenüber das Zimmer betreten konnte. Der blonde ließ sich auf seinem Bett nieder und gestikulierte Tyson sich auf den Sessel gegenüber zu setzen. Als auch Tyson saß fing dieser an „Es tut mir immer noch leid, dass ich dich gestern so bedrängt hatte. Aber es hat was gutes, ich weiß jetzt was es ist, was ich für dich fühle.“ Er machte eine Pause doch in Max Gesicht war keine Emotion zu sehen also fuhr er fort „Ich dachte immer das Band das uns verbindet sei Freundschaft, aber das stimmt nicht. Es ist ein stärker, viel Stärker als ich je glaubte. meine Gefühle für Kai, das waren keine Liebe, es war reine Schwärmerei. Ich kannte das Gefühl Liebe gar nicht, ich weiß erst jetzt wie Liebe sich anfühlt. Ich fühle Liebe wenn ich an dich denke, dich sehe. Ich frag mich nur wie ich diese Empfindung mit Freundschaft verwechseln konnte! Ich glaube ich war einfach nur zu dumm meine Liebe zu dir zu erkennen.“ Ohne das er es bemerkt hatte, hatte er angefangen zu weinen. Max erhob sich vom Bett und ging auf seinen Freund zu. „Tyson...“ er sprach mit sanfter Stimme und zog den Jungen in eine Umarmung. Dieser krallte sich in das Shirt von ihm und sagte heiser „Ich liebe dich und hab es nie gemerkt. Ich liebe dich und weiß nicht mal seit wann.“ „Ich weiß wie du dich fühlst... Ich wusste es doch auch so lange nicht. Aber dafür heute um so mehr! Ich, Max Mizuhara, liebe dich, Tyson Granger.“„Oh, Max...“ wieder liefen Tyson Tränen die Wangen runter, doch diesmal Tränen der Freude und er musste leise lachen. Max löste die Umarmung und küsste Tyson flüchtig, noch immerein wenig unsicher. Kai schloss die Wohnungstür auf und ging rein Er ging in die Küche um die Einkaufstüten abzustellen, kaum das er das gemacht hatte fing auch schon sein Handy in der Hosentasche an zu vibrieren. Er nahm es, guckte aufs Display und nahm an. „Ray, was gibt’s?“ begrüßte er seinen Freund am Telefon »Ach nichts Besonderes. Wollt nur wissen wies bei euch läuft, alles klar gegangen?« tönte Rays Stimme aus dem Handy. „Natürlich, ich war grad einkaufen. Leila hat sich in der Zeit n bisschen ausgeruht.“ Ein paar Sekunden war Stille am anderen Ende der Leitung bis Ray mit Erstaunen in der Stimme sagte »Du warst einkaufen? Bei uns hast du dich immer mit Händen und Füßen dagegen gewehrt!« Kai bemühte sich seine stimme ruhig klingen zu lassen. „Da hab ich ja auch nicht mit jemanden zusammen gewohnt der nicht ohne weiteres raus kann.“ »OK da hast du wohl recht. Kann ich nicht mal vorbei kommen? Will mal wissen wie du jetzt haust. Ich sitz hier nämlich irgendwie vereinsamt. Als ich Tyson fragte was mit Max los ist der auf einmal wie von der Tarantel gestochen und total enthusiastisch zu dessen Zimmer gerannt. Und bis jetzt nicht mehr aufgetaucht.« Kai überlegte einen Moment, seufzte und sagte schließlich. „Na gut. Aber ich hole dich ab! Oh, mir scheint Leila ist wieder wach.“ Es waren Schritte zu vernehmen und ein Pfiff von Kai, als er sah das Leila, die nicht gehört hatte das er wieder gekommen war, nur in Unterwäsche vor ihm stand. Das Mädchen wurde rot wie eine Tomate und verließ sofort wieder das Zimmer »Was war denn jetzt?« wollte Ray noch wissen bevor auflegen wollte. „Leila hatte wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt das ich wieder da bin, sie hat mir nämlich gerade ihre Unterwäsche vorgeführt.“ seine Stimme klang amüsiert. Ray lachte. »Na ja auch nicht schlecht, oder? Wie auch immer, bis später.« sagte er und beendetete das Telefonat. Als er die Küche verließ saß Leila, inzwischen wieder vollständig bekleidet aber noch immer leicht rötlich, auf dem Sofa. „Ich hol Ray gerade mal ab. Er will mal unsere neue Behausung sehen und da kann ich mir auch gleich noch mal ein paar Sachen von mir holen.“ Leila nickte nur als Zeichen das sie ihn verstanden hatte. //Aber eins muss man ihr lassen, ne gute Figur hat se alle mal.// dachte er grinsend als er die Wohnung verließ. Unten angekommen stieg er in seinen Wagen und machte sich auf den Weg. Seine Fahrt verkürzte er sich durch laute Musik. An der WG angekommen ging er in die Wohnung und traf er auf Tyson und Max, die nun endlich auch mal den Raum von dem Blonden verlassen hatten. Gerade wollten sie sagen das sie zu einander gefunden hatten, als Kai einfach beim vorbeigehen mit den Worten „Oh, toll. Ihr seid zusammen, wie gut das ich hier nicht mehr wohne.“ `beglückwünschte´. Die beiden Jungs guckten sich verwirrt an, zuckten mit den Schultern und gingen in die Küche. Kai war ins Wohnzimmer gegangen wo er, richtigerweise, Ray vermutete. „Ah, da bist du ja. Hat ja Ewigkeiten gedauert.“ begrüßte ihn dieser. Kai machte nur eine wegwerfende Handbewegung und meinte lässig. „Is halt kein Katzensprung. Können wir dann jetzt? Ach ne, ich wollt noch n paar Sachen mitnehmen. Und wir fahren noch bei Hilary vorbei.“ Schon war er wieder aus dem Raum verschwunden. Auf einmal klingelte es. „Ich geh schon!“ rief Ray unnötigerweise, da niemand anderes reagierte hatte. Als er die Tür öffnete stand ihm ein schwarzhaariges, junges Mädchen gegenüber. „Ist Kai Hiwatari hier?“ Ray konnte nicht anders als sich die Hand vor die Stirn zu schlagen. „Bitte nicht!“ murmelte er. Das Mädchen guckte ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Also?“ fragte sie mit ungeduldiger Stimme. „Ja, was willst du denn von ihm?“ Statt ihm zu antwortetet fragte sie „War eine Leila Rubina Estella von Jurja hier?“ gegen. Der schwarzhaarige guckte sie skeptisch an. „Wer bist du überhaupt?“ Das Mädchen seufzte genervt. „Mein Name ist Yumiko Misaki Nakashima. Also: war Lili hier?“ „Ja, aber sie ist jetzt nicht mehr hier, sondern ist heute Morgen mit Kai ausgezogen.“ Yumiko sah plötzlich wütend aus und fauchte „Wie war das? Lili ist mit diesem Idioten zusammen ausgezogen?!“ „Du kennst mich nicht einmal, bezeichnest mich aber schon als Idioten? Nett!“ Kai war in den Flur getreten und stand nun grinsend da. „Du bist also dieser Kai?“ sagte sie kalt „Ja, und woher kennst du Leila?“ erwiderte er in ruhigen Ton. Das Mädchen antwortete trotzig „Ich bin ihre beste Freundin und ich will sie sehen! Also bring mich zu ihr!“ Kais Grinsen wurde breiter. „An Temperament mangelt dir nicht, oder? Aber meinetwegen ich wollt eh grad wieder zurück.“ sagte er in lässigen Ton. „Ray, komm wir können fahren.“ endete er. „Wir fahren aber erst noch bei ner Freundin vorbei.“ erklärte Kai der Schwarzhaarigen als sie ins Auto einstiegen. Diese grummelte nur was, für Kai, unverständliches. Ray jedoch fing an zu lachen. Yumiko guckte ihn erschrocken an. „Du kannst Chinesisch?“ fragte sie nervös. Der gefragte grinste breit „Sehr wahrscheinlich, ich komme immerhin aus China.“ „Dann kannst du mir ja mal sagen was sie da lustiges gesagt hat.“ forderte der Russe seinen Freund auf. Bereitwillig erklärte er. „Sie hat gesagt das ein eingebildetes, hochnäsiges Arschloch bist und nicht halb so cool wie du denkst.“ Yumiko funkelte Ray böse an und zischte „Na danke.“ Dieser zuckte nur mit den Schultern entschuldigte sich mit den Worten “Sorry, aber ich belüg meinen besten Freund nicht und du bist sowieso nicht die erste die das sagt.“ Kai schmunzelte. „Da hat er Recht. Aber auf Chinesisch hab ich’s noch nie gesagt gekriegt.“ Jetzt wandte sich wieder Ray an seinen besten Freund. „Was willst du eigentlich ausgerechnet bei Hil?“ „Verhindern das Leila immer meine T-Shirts tragen, oder in Unterwäsche rumrennen muss. Hilary hat bestimmt n paar Klamotten die sie uns leihen kann.“ Hilary war sehr überrascht als sie ihre alten Freunde vor der Tür stehen hatte. „Na so was, was verschafft mir die Ehre?“ fragte sie. „Wir müssen dich um etwas bitten. Gestern ist ein Mädchen, Kais Verlobte, bei uns aufgetaucht. Und da wollten wir dich fragen ob du ihr ein paar Klamotten leihen kannst, sie hat nämlich nichts dabei gehabt.“ Hilary guckte die Jungs völlig perplex an. „Ich guck mal. Aber noch mal: deine Verlobte ist bei euch aufgetaucht, Kai?“ hakte sie nach. „Ja. Aber könntest du jetzt gucken gehen?“ sagte der Gefragte genervt. „Is ja gut.“ Hilary ging in die Wohnung und kam eine viertel Stunde später mit einem Korb Wäsche wieder. „Da!“ Die Jungs lächelten sie dankbar an. „Danke dir, wusste ich kann mich auf dich verlassen. Ciao.“ sagte Kai zum Abschied. Als sie wieder beim Auto angekommen waren und einstiegen empfing sie Yumiko, die im Wagen gewartet hatte, mit den `freundlichen´ Worten „Wolltet ihr mich hier drin versauern lassen? Oder warum hat das so lange gedauert?!“ „Nein, aber es tut mir leid das jetzt tun zu müssen, aber wir müssen dir wohl oder übel die Augen verbinden.“ erläuterte Ray. Yumiko guckte ihn nervös an. „Warum? Ich rede auch nicht mehr soviel.“ Kai musste lachen. „Wenn es deine Laberei wäre, würden wir dir einfach n Klebestreifen übern Mund kleben. Wir können nur nicht riskieren das du den Weg zu der Wohnung siehst, falls du nämlich für Ivanow arbeitest...“ er beendete seinen Satz absichtlich nicht. „Iva- wer? Ihr seid doch irre! Das könnt ihr nicht machen!“ protestierte das Mädchen, wurde von den Jungs jedoch wieder ins Auto geschoben und bekam von Ray, der sich neben sie setzte, die Augen verbunden. Yumiko hatte nur eine Möglichkeit sich zu wehren gesehen und hat dem Chinesen in den Arm gebissen. Jedoch hatte das nichts gebracht. Und so wurde die Fahrt mit lauter Musik und den Beschimpfungen, Flüchen und Gemeckere von Yumiko versüßt. Nach 20 Minuten hatte Kai die Schnauze voll, er stellte die Musik aus. „Ray, könntest du nicht mal dafür sorgen das sie ruhig ist.“ er rief es in, teils genervten, teils verzweifelten Tonfall. „Und wie?“ rief Ray zurück. „Ist mir doch egal, sie nervt! Ich hab bin schon zweimal falsch abgebogen, weil ich mich nicht konzentrieren kann!“ Der schwarzhaarige seufzte. „Yumiko! Würdest du bitte die Klappe halten, sonst kommen wir nie an! Kai verfährt sich als.“ Doch das Mädchen machte weiter und überraschenderweise hatte sie bis jetzt noch keine Beschimpfung doppelt genannt. Kai verlor langsam vollkommen die Geduld. „Tu was bevor ich es mache! Schock sie doch einfach, erschreck sie oder was weiß ich. Ich will das sie still ist!“ Weitere zehn Minuten versuchte er es noch mit zu reden, auf Chinesisch und auf Japanisch aber es brachte nichts. „Oh Mann! Tut mir ja leid aber mir fällt nichts mehr anderes ein.“ entschuldigte er sich, bevor er Yumiko einfach den Mund mit seinen Lippen versiegelte. Das wirkte endlich, denn die schwarzhaarige war so geschockt das sie sich nicht mal wehrte oder überhaupt irgendwas anderes hätte tun können. „Endlich Ruhe!“ sagte Kai erleichtert. Nach einer Weile waren sie dann endlich wieder bei der Wohnung angekommen. Yumiko war immer noch geschockt, sodass sie sich problemlos ins Haus führen ließ. Erst als Kai ihr ihre Augenbinde wieder abnahm und schon mal zur Wohnungstür ging um sie aufzuschließen löste sich Yumiko aus ihrem Schockzustand und er hörte ein widerhallendes klatschen als sie Ray eine scheuerte. „Was fällt dir eigentlich ein, du elender Mistkerl? Du Playboy, du... du... Ach du bist es nicht mal wert das ich mich aufrege!“ fuhr sie den Jungen an. „Yumiii!“ hörte man plötzlich eine Mädchenstimme schreien und kurz darauf den dazu gehörigen Mensch auf das andere Mädchen zu rennen. „Leila! Ich bin ja so froh das es dir gut geht.“ Yumiko rappelte sich wieder auf, da Leila ihre Freundin im Eifer des Gefechts schlichtweg umgerannt hatte. Leila strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Hey, Ray. Schön dich wieder zu sehen.“ begrüßte sie ihn ausgelassen, stutze einen Moment und fragte dann skeptisch. „Was ist den mit deiner Wange passiert?“ Der gefragte seufzte tief. „Yumiko ist da passiert.“ und ging in die Wohnung. „Ist doch deine Schuld!“ giftete sie ihm hinterher. Leila sah ihre Freundin verzweifelt an. „Sag das, das nicht wahr ist. Was hat er denn gemacht?“ Yumiko guckte sie beleidigt an. „Er hat mich geküsst!“ „Was?“ erwiderte die Braunhaarige verdattert. Fing sich jedoch sofort wieder und fing an zu lachen. „Und deshalb musst du ihm gleich eine Ohrfeige geben? Der Arme. Komm wir gehen erst mal in die Wohnung.“ forderte sie, immer noch kichernd, ihre Freundin auf. Diese folgte Leila widerwillig. Ray und Kai waren inzwischen in der Küche, sodass Leila und Yumiko es sich im Wohnzimmer gemütlich machen konnten. Sie konnten Kai in der Küche vergnügt lachen hören und den Satz „Tja, das Mädchen hat halt wirklich Temperament. So rot war deine Wange noch nie.“ aufschnappen „Haha, wie witzig. Mir ist aber nichts anderes eingefallen um sie ruhig zu stellen, du hast doch gesagt ich soll sie schocken.“ hörten sie noch Rays Stimme bevor die Jungs wieder in normaler Lautstärke ihr Gespräch fortsetzen. „Was machst du hier eigentlich?“ fragte Leila Yumiko neugierig. Die Gefragte zuckte nur mit den Schultern und erwiderte „Ich hab’s halt ohne meine beste Freundin nicht mehr ausgehalten.“ Als sie Leilas misstrauischen Blick bemerkte seufzte sie und kapitulierte. „Der Mann meiner Mutter wollte mir Vorschriften machen, da hab ich nicht mitgespielt und bin abgehauen.“ Die braunhaarige Russin guckte ihre Freundin vorwurfsvoll an. „Also echt, Yumi, wo willst du denn jetzt wohnen?“ Yumiko zuckte abermals mit den Schultern. „Ich dachte ich könnte bei dir wohnen.“ „Das geht nur leider nicht.“ sagte Kai, der gerade aus der Küche kam, schlicht. „Ach und warum nicht?“ rief sie erbost zurück. „Weil wir uns in dieser Wohnung vor Ivanow verstecken. Der will nämlich deiner Freundin höchstwahrscheinlich an die Gurgel.“ erklärte er ruhig. „Du kannst ja in meine andere Wohnung mit einziehen, Da ist jetzt ein Zimmer frei.“ fuhr er fort. „Zu diesem Mistkerl da?“ fauchte sie und zeigte auf Ray, der auch grad aus der Küche kam. „Ach, komm Yumiko. Ray ist doch nett.“ versuchte Leila ihre Freundin zu beschwichtigen. „Nett? Nett?!“ keifte sie weiter. Nun meldete sich auch Ray zu Wort. „Du bist selber Schuld, hättest du deinen Mund einfach gehalten als ich dich darum gebeten habe, wäre das nicht passiert.“ verteidigte er sich. Leila guckte die beiden verwirrt an. „Also du hast nicht die Klappe gehalten als er dich darum gebeten hat-„ „Zehn Minuten lang!“ warf Ray ein. „Hallo? Du hast mir ohne meine Einwilligung die Augen verbunden!“ warf auch Yumiko ein. „-und da hat Ray dich geküsst? Und da hast du ihm im Flur eine gescheuert?“ endetete Leila ihre Zusammenfassung. „Ja! Es war ja seine eigene Schuld.“ zischte Yumiko. „Ich hätte dich nicht küssen müssen, wenn du auf mich gehört hättest.“ erwiderte Ray sauer. „Das ist doch verrückt!“ stellte Leila fest und warf einen Blick auf Kai der nur zustimmend nickte und mit den Lippen die Worte `Gehen wir in die Küche?´ formte. Da die anderen beiden immer noch diskutierten merkten sie nicht das Kai und Leila aus dem Wohnzimmer verschwanden Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)