Ryoku no Hanyou von Himitsu-chan ================================================================================ Kapitel 1: Einladung, Begegnungen und ein Befehl ------------------------------------------------ Einladung, Begegnungen und ein Befehl. So, die Fortsetzung kommt ^^ Ich weiß….So viele eigen erfundene Charas xD Wie konnte ich euch das nur antun? Gleich vorweg: Sie kommen wirklich erst viel später vor. Vielleicht so in der Mitte der Story. Ich habe mir ja vorgenommen, mehr zu schreiben, das die Geschichte länger wird als 24 Kapitel. Dafür brauch ich halt etwas xD. Wie ihr schon gesehen habt, kommen auch Kamis vor, also Gottheiten! ^^ Die wollte ich schon immer einführen. Ich möchte noch sagen, dass diese Götter die wirklichen japanischen Götter aus der Mythologie sind (bis auf Nanami). Ich habe mir die Götter also nicht ausgedacht^^ Und auch Inu und Co. kommen vor! Die haben mir richtig gefehlt xD. Und viele Böse von Inu Yasha *fg* Genug geschwafelt! Jetzt geht’s los! Fröhliches Gelächter hallte durch die langen Gänge. Hell schien die Sonne durch die Fenster und brachte jedes Zimmer zum Leuchten. Das Gelächter wurde lauter. Die Vögel sangen und man konnte einen Fluss plätschern hören. Schnell rannte ein junger Mann durch die lichtdurchfluteten Gänge. Er trug einen lila Yukata (Japanisches Alltagsgewand). Sein brünettes, wuscheliges Haar fiel ihm in die dunklen blauen Augen, als er schnell um eine Ecke kurvte. Beinahe hätte er dabei die Schriftrolle in seinen Händen fallen gelassen. Als er dies merkte, schnappte er nach Luft und konnte sie gerade noch so festhalten. Unglücklicherweise fiel er dabei jedoch zu Boden. Ein dumpfer Aufschlag war die Folge. Benommen fasste er sich an seinen Kopf. Als er heute Morgen aufgestanden war, hatte er schon geahnt, dass heute nicht sein Tag werden würde. Angefangen hatte es ja schon wie gesagt am Morgen. Als er aufstehen wollte, rutschte er aus und klatschte auf den Boden. Der junge Mann schnaufte verächtlich. °Und jetzt auch noch das! ° Missmutig sah er zu der Schriftrolle in seiner Hand. Das Gelächter wurde plötzlich noch lauter. Verwundert sah der junge Mann auf, um in die leuchtend gelben Augen einer Frau zu starren. „Sh…Shizuki-san.“, brachte er verblüfft hervor. Die junge Frau schob ihr kastanienrotes Haar mit einer Hand hinter ihr spitzes Ohr und sah ihn lächelnd an. Hinter ihrem Rücken kamen zwei kleine Mädchen hervor und fingen an zu kichern. „Takemoto-kun, der harte Holzboden ist eigentlich nicht zum Schlafen gedacht.“, sagte die Kitsune lachend. Takemoto lief rot an und sah beschämt zu Boden. Warum gerade vor ihr? Warum nur gerade jetzt? Warum überhaupt? Heute war definitiv nicht sein Tag. „Takemoto-kun! Wir helfen dir auf!“ Die beiden Mädchen kamen auf ihn zugerannt und halfen ihm hoch. °Lass ich mir jetzt auch noch von Kindern helfen??° Konnte das Leben eigentlich noch peinlicher für ihn werden? Shizuki lächelte milde und ging dann zu Takemoto und den beiden Mädchen. „Maru-chan und Hikari-chan, geht zurück zu eurer Mutter und gebt ihr die Sachen, die ich euch gegeben habe.“, wandte sich Shizuki an die Kinder. Die Augen der Kleinen fingen an zu leuchten. Sie lachten vergnügt. „Hai, Shizuki-sama!“, sagten sie im Chor und flitzten schon die Treppe hinunter. Die Kitsune schaute ihnen leicht verwirrt hinterher. Kinder waren wirklich leicht zu begeistern. Besonders jetzt, wo so ein großes Ereignis bevorstand. Takemoto seufzte leise und sah zu Boden. Shizuki bemerkte, dass er etwas niedergeschlagen wirkte. Das war eigentlich nicht seine Art. Sonst war er meist heiter. „Takemoto-kun?“, fragte Shizuki vorsichtig und sah ihn an. Dieser sah sie sofort an und eine leichte Röte stieg ihm erneut ins Gesicht. „Stimmt was nicht?“, fragte die Kitsune leicht besorgt. „In letzter Zeit benimmst du dich so seltsam.“ Takemoto hob verteidigend die Hände und sagte ruhig und mit einem leichten Lächeln. „Ach, es ist nichts, Shizuki-san!“, sagte er fröhlich. Shizuki kam es gleich gespielt fröhlich vor. Als ob er je etwas vor ihr verbergen könnte. Abwartend verschränkte die Kitsune ihre Arme und sah ihn abschätzend an. „Was hast du dort in der Hand?“ Sie deutete mit ihren zierlichen Finger auf die Schriftrolle in seiner Hand. Takemoto sah sie an und zuckte kurz mit den Schultern, ehe er leise anfing zu sprechen. „Das ist für Natsume hime (Prinzessin Natsume).“ Shizuki zog augenblicklich eine Augenbraue hoch. „Natsume hime?“, wiederholte sie skeptisch. Er nickte zögerlich. Er hoffte jetzt inständig, dass sie nicht falsche Schlussfolgerungen daraus zog. Shizuki sah ihn gespannt an. Sie grübelte über etwas nach, er konnte es sofort erkennen. Sie schüttelte daraufhin kurz ungläubig den Kopf und gab ihm das Zeichen ihr zu folgen. Still wurde der Weg fortgesetzt. Takemoto sah zu Shizuki, die galant vor ihm lief. Sie hatte einen wunderschönen rubinroten Kimono an. Goldene Blumen waren darauf gestickt. Takemoto merkte, dass es ihm immer schwerer fiel sich von ihr loszureißen. Angestrengt wandte er den Blick von ihr ab und sah sich die Gemälde an, die in den langen Gängen hingen. Nach ein paar Minuten des Schweigens fing Shizuki plötzlich an zu sprechen. Sehr zögerlich sogar, sie drehte sich jedoch nicht zu Takemoto um. „Ist…dieser Brief von dir?“ Takemoto sah sie erstaunt an. Hatte er eben richtig gehört? Er bemerkte plötzlich, dass er stehen geblieben war. Shizuki bemerkte dies auch und drehte sich unsicher um. In den Augen der Kitsune spiegelte sich eine versteckte Angst wider. Takemoto sah sie gespannt an. Shizuki ebenso. Nach ein paar Sekunden schüttelte er leicht den Kopf. „Nein.“, sagte er. Shizukis Gesicht hellte sich plötzlich auf. Als sie dies bemerkte, drehte sie sich schnell wieder um und ging weiter. Takemoto musste kurz lächeln, rannte ihr aber dann augenblicklich hinterher. Sie liefen nebeneinander her und sagten wieder nichts. Nur ihre Schritte hallten an diesem jetzt stillen Ort wider. Kurz bevor sie jedoch eine große Halle betraten, fing die Kitsune wieder an zu sprechen. „Von wem ist die Nachricht dann?“ Takemoto sah kurz nach oben und verzog das Gesicht. „Von einem Youkai.“, sprach er schließlich. Shizuki sog plötzlich scharf die Luft ein und sah ihn verstört und fassungslos an. Warum erfuhr sie auch erst jetzt davon?? Die Kitsune hatte keine Aura oder ähnliches gespürt. Verunsichert fuhr sie mit ihrer linken Hand durch ihr langes Haar und sah anschließend wieder zu Takemoto. „Wie sah er aus und was hat er gesagt?“ Seufzend lehnte sich der Angesprochene an die harte Wand und sah auf die Schriftrolle in seinen Händen. Schließlich begann er zu erzählen und Shizuki hörte aufmerksam zu. Er erzählte, dass er früh am Morgen auf die Terrasse seines Zimmers gegangen war, um frische Luft zu tanken. Dass es ihn am Morgen auch schon hingelegt hatte, ließ er schlauerweise aus. Kaum lehnte er sich über das Geländer und schaute sich die Landschaft an, da kam plötzlich ein starker Wind auf. Kurz kniff er die Augen zu und als er sie dann wieder öffnete, sah er vor sich einen rund zwei Meter großen Youkai. Er hatte violette Augen, statt Beine hatte er Hufe. Aus seinem Kopf ragten zwei imposante Hörner heraus. Dennoch war sein Gesicht menschlich. Seine Kleidung war eher ein weißes Fell, auch wenn manchmal etwas Stoff zum Vorschein kam. Takemoto sah ihn fassungslos an und wusste nicht so recht was er tun sollte. Der Dämon jedoch verbeugte sich plötzlich minimal und reichte Takemoto eine Schriftrolle. „Eine Nachricht für Natsume hime, Herrin der Südlichen Länder.“ Seine Stimme war tief und klang etwas unheimlich. Takemoto nahm die Schriftrolle nach kurzem Zögern. Kaum hatte er das getan, kam wieder dieser starke Wind auf und er war erneut gezwungen, seine Augen zu schließen. Als Takemoto seine Augen wieder öffnete, war der Fremde verschwunden. Shizuki sah ihn etwas überrascht aus ihren gelben Augen an. „Das war alles?“, fragte sie unsicher, als Takemoto endete. Dieser nickte als Antwort. Etwas irritiert ließ sich Takemoto die Frage von Shizuki noch einmal durch den Kopf gehen. „Sollte etwa mehr sein?“, fragte er perplex die Kitsune. Sie grinste ihn kurz an und hob dann beschwichtigend die Hände. „Nein, eigentlich nicht. Nur….“ Sie versuchte die richtigen Wörter zu finden. „Nur glaube ich einfach nicht, dass so ein starker Youkai, der er wohl ist, einfach geht. Hinzu ist es seltsam, dass so ein Youkai ein Bote ist….“ Sie überlegte kurz und runzelte dabei ihre Stirn. „Gib mir die Schriftrolle!“, bat sie Takemoto. Er gab sie ihr ohne Einwände. Warum sollte er es ihr denn auch nicht geben können? Als er es ihr überreichte, berührten sich ihre beiden Hände. Takemotos Herz schlug kurz schneller und ein seltsames Gefühl kam in ihm hoch. Sie lächelten kurz, wandten sich dann aber der Schriftrolle zu. „Hast du sie dir mal genauer angeschaut?“, fragte Shizuki plötzlich. „Nein, ich hab mich schnell umgezogen und war dann auf dem Weg zu Natsume.“, antwortete Takemoto. Unsicher fuhr er sich durch sein wuscheliges Haar und beobachtete die Kitsune, die die Schriftrolle in ihrer Hand genau betrachtete. Sie drehte sie einmal und entdeckte plötzlich eine Art Siegel. Shizuki weitete erstaunt die Augen und musterte das Siegel. Darauf waren eine Fledermaus und ein Wesen mit Hörnern, die sich gegenseitig umschlängelten, abgebildet. „Oh.“, sagte die Kitsune nur erstaunt. Takemoto sah skeptisch zu dem Siegel und legte seine Stirn in Falten. Was erstaunte sie denn so? „Was bedeutet das?“ Er deutete auf die Figuren, die im Siegel eingraviert waren. Die Kitsune drehte ihr Gesicht leicht in seine Richtung und sprach ruhig. „Das ist das Zeichen des Lords der Östlichen Ländereien und seiner Gemahlin.“ Takemoto zog verwundert eine Augenbraue hoch. Kurz hielt er den Atem an, versuchte aber dennoch ein Wort zu sagen. „Nani?“, fragte er ungläubig. Die Kitsune schüttelte ebenfalls kurz ungläubig den Kopf. „Ich verstehe das auch nicht….“ Sie hielt kurz inne. „Oder aber….“ Sie griff nach dem Siegel. Takemoto wollte Shizuki sagen, dass das keine gute Idee sei, als im nächsten Moment plötzlich riesige Funken aus dem Siegel schossen. Geradewegs auf die Kitsune zu. Shizuki riss kurz erschrocken die Augen auf, als sie auch schon an die Wand krachte. Takemoto sah ängstlich zu ihr und rannte sofort zu ihr. Achtlos ließ er die Schriftrolle liegen. „Shizuki!“, rief er panisch und sah auf ihre verbrannte Hand. Die Kitsune sah etwas geschockt zu dieser und berührte sie vorsichtig. Ein unangenehmer Schmerz durchzuckte ihren Körper. „Du bist verletzt!“, rief Takemoto erschrocken. Ein Lächeln kam über ihre Lippen. „Es muss wichtig sein…“, sprach sie mehr zu sich selbst. Langsam stand sie auf. Sie rümpfte kurz die Nase bei dem Geruch von verbranntem Fleisch. „Das sieht schlimm aus!“ Takemoto machte sich Vorwürfe. Hätte er Shizuki doch niemals die Schriftrolle gegeben. Die Kitsune lächelte plötzlich und sprach ruhig zu Takemoto. „Mach dir keine Sorgen, das war nur eine Abschreckung….und außerdem vergisst du etwas.“ Immer noch nicht sicher, ob alles in Ordnung war, sah Takemoto verunsichert zu Shizuki. „Was sollte ich vergessen haben?“, fragte er nach kurzem Grübeln. Die Kitsune seufzte schwer und fasste sich mit ihrer unverbrannten Hand an den Kopf. „Ich bin ein Dämon, Takemoto-kun. Das darfst du nicht vergessen, bei mir heilt das viel schneller als bei Menschen.“ Betrübt sah er zu Boden. Stimmt, das hatte er vergessen. Er hatte wirklich vergessen, dass Shizuki ein Dämon war. Ein Ungeheuer, wie es ihm seine Eltern immer gesagt hatten. Er seufzte schwer. „Komm! Wir sollten es endlich zu Natsume-sama bringen!“, sprach Shizuki, griff nach der Schriftrolle und hob sie auf. Takemoto zuckte kurz zusammen und dachte, dass gleich wieder diese riesigen Funken kommen würden. Shizuki bemerkte das natürlich. „Komm, es passiert nichts! Solange du nicht das Siegel berührst.“ Missmutig sah er zu ihr hinüber, entschied sich dann aber doch ihr zu folgen. Schweigend betraten sie die große Halle. Der Boden bestand aus einem edlen Holz. Säulen zierten den großen Raum. Unzählige Bilder von Landschaften hingen an den Wänden. Genau gegenüber des Einganges hing ein großes Bild mit einer Person an einer Wand. Sie lächelte milde und ihre grünen Augen leuchteten geradezu. Ihr violettes Haar hatte sie hochgesteckt. Zwei spitze Ohren und ein langer blauer Streifen über ihrer Wange zeigten, dass es sich hierbei um einen Dämon handeln musste. Shizuki sah ehrwürdig zu dem Bild auf. Tief verbeugte sie sich und ihre Haare fielen ihr ins Gesicht. Takemoto tat es ihr gleich. „Hotaru-sama“, sprach die Kitsune leise und sah wieder auf. Takemoto sah auch kurz wieder auf, blickte sich dann aber um. Er sah zum Arbeitstisch, auf dem sich Unmengen von Papieren stapelten. Er seufzte. Dann sah er zum Kamin. Kein Feuer brannte in diesem. Danach sah Takemoto zu der Terrasse, doch niemand stand draußen. „Natsume-sama ist nicht hier.“, schlussfolgerte er laut. Die Kitsune trat neben Takemoto. Dieser kratzte sich verwirrt an seinem Hinterkopf. „Aber...Wenn sie nicht hier ist….wo ist sie dann?“ Shizuki legte nachdenklich ihre Hand ans Kinn und überlegte. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Ich weiß!“, rief sie freudig. Takemoto sah sie verwundert an. Woher wusste sie das jetzt schon wieder? Manchmal hatte er das Gefühl, total verarscht zu werden. Shizuki fasste ihn plötzlich an der Hand. „Komm!“ Ohne, dass Takemoto noch etwas dazu sagen konnte, rannte die Kitsune plötzlich in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit los. Schnell zog die Umgebung an den Beiden vorbei. Takemoto schluckte schwer. Er hasste es, wenn sie so schnell lief. Zu seiner Verwirrung konnte er dann aber auch so schnell laufen, so lange sie eben noch seine Hand festhielt. Schnell liefen sie durch das Schloss Richtung Ausgang. Mit einer Handbewegung von Shizuki ging die gewaltige Tür auf. Rasend schnell lief Shizuki weiter. Alle Achtung, ein Sprinter wäre schon längst zusammengebrochen. Schnell liefen die beiden weiter. Einige Menschen kamen ihnen entgegen, die sie flüchtig grüßten. Draußen war ein großes Durcheinander. Vieles wurde aufgebaut und dekoriert. Flüchtig konnte Takemoto dies alles bewundern. Nach so langer Zeit würde es endlich wieder das Frühlingsfest geben. Wenn er genauer darüber nachdachte, hatte er es eigentlich nie feiern können. Katsuhiko hatte nie Zeit oder Geld für solche Angelegenheiten. °Zum Glück ist er Tod.° Shizuki lief plötzlich scharf nach rechts, was Takemoto beinahe dazu veranlasst hätte zu fallen. Die Zwei verließen den menschenbelebten Platz und rannten in einen kleineren Wald hinein. Der Wald war etwas dunkel, da die Sonne nicht durch die Baumkronen scheinen konnte. Ruckartig blieb die Kitsune stehen. Takemoto schrie noch kurz entsetzt auf, ehe er fiel. Shizuki, die das mitbekommen hatte, fragte besorgt: „Takemoto-kun, alles okay?“ Etwas angesäuert hob er seinen Kopf aus dem Dreck und sah giftig zu Shizuki. „Hättest du nicht sagen können, dass du hältst?“ Schnell beugte sich Shizuki zu ihm hinunter und hielt ihm ihre Hand hin. „Verzeih.“, lächelte sie. Takemoto schnaubte verächtlich, ließ sich dann aber doch von ihr aufhelfen. Seufzend klopfte er den Dreck aus seinem Yukata. „Und jetzt Ruhe. Dieser Ort ist heilig!“, sprach Shizuki plötzlich ernst. Takemoto nickte stumm und folgte ihr dann. Eine kurze Weile gingen sie durch den Wald, als sie dann eine kleine Lichtung betraten. Shizuki sah über die Lichtung, als sie dann endlich entdeckte, nach was sie gesucht hatte, ging sie leise darauf zu. Ein rosa-haariges Mädchen stand vor einem Grab. Schwarze kleine Hundeohren ragten aus ihrem zu einem Zopf geflochtenem Haar heraus. Ihre grünen Augen waren etwas trüb auf den Grabstein gerichtet. In ihren Händen hielt sie wunderschöne Blumen. Leise seufzte sie vor sich hin. „Natsume-sama?“ Erschrocken fuhr das Mädchen herum und erblickte die Kitsune Shizuki. Neben ihr stand Takemoto. Er verbeugte sich leicht und grüßte sie. Verwirrt sah Natsume die Beiden an. „Was macht ihr denn hier?“ Shizuki zog kurz skeptisch eine Augenbraue hoch, ehe sie mit einer Gegenfrage antwortete. „Das könnten wir dich auch fragen. Warum bist du nicht in deinem Gemach?“ Takemoto nickte plötzlich eifrig und fragte Natsume ebenfalls etwas. „Das stimmt! Die Papiere, die du bearbeiten musst, stapeln sich geradezu auf deinem Schreibtisch! Was machst du hier?“ Natsume sah beide verwirrt an, sah dann aber wieder zu den Grabsteinen, die nebeneinander aufgereiht waren. Ein großer Kirschbaum stand neben ihr. Es würde nicht mehr lange dauern und dann würde er blühen. „Ich brauchte mal eine Pause.“, sagte das Hanyou-Mädchen schlicht. Es stimmte definitiv. Natsume war total ausgepowert. Jetzt war sie schon seit einem halben Jahr die Herrin des Südens. Nie hätte sie gedacht, dass es so eine harte Arbeit sein würde. Begonnen hatten sie mit dem Wiederaufbau des Dorfes und der Umgebung. Mindestens zwei bis drei Monate. Danach musste das Schloss etwas aufgepeppt werden. Das dauerte einen Monat. Die restlichen zwei Monate musste Natsume Papierkram erledigen. Was würde sie für Urlaub geben. Dieser ganze Stress nervte sie ungeheuer. Genervt seufzte Natsume auf. Sie wandte sich wieder ihren beiden treuen Freunden zu, die plötzlich neben ihr standen. Etwas erschrocken wich sie zurück. Shizuki sah etwas traurig zu den Gräbern und kniete sich vor einem nieder. Takemoto tat es ihr gleich. Natsume nahm eine Blume und legte sie auf das Grab ihrer Mutter. Dasselbe tat sie bei dem Grab ihres Vaters und ihrer Tante. „Ruht in Frieden!“, sprach Natsume leise. Dann ging sie etwas weiter nach hinten. Etwas abgegrenzt lag ebenfalls ein Grabstein. Natsume seufzte kurz auf. Wenn man bedachte, das diese Person eigentlich gar nicht hier liegen sollte. Dort legte sie ebenfalls eine kleine Blume auf das Grab. Natsume konnte plötzlich Schritte hören und stellte fest, dass Shizuki wieder neben ihr stand. „Warum hast du das getan? Er wollte dich doch töten…“ Shizuki sah verwundert zu Natsume, die sie jedoch nur etwas anlächelte. „Er verdient auch seinen Frieden. Außerdem war er nichts weiter als eine Puppe in Katsuhikos dreckigen Klauen…“ Natsume knurrte kurz unbewusst….“ Und er war nun mal der Puppenspieler.“ Shizuki nickte nach kurzem Zögern und ging dann zu Takemoto. Dunkel erinnerte sich Natsume an das, was ihr Shizuki erzählt hatte. Ja, Masaru war eigentlich nicht böse. Er war eigentlich dafür, dass er ein Youkai war, richtig nett. Als Natsumes Mutter Genta noch nicht kannte, lebte sie allein und einsam im Schloss. Masaru war damals ein Fürst und hatte sich augenblicklich in Hotaru verliebt. Als Masaru ihr einen Antrag machte, lehnte sie ab. Er versprach sie zu lieben und immer für sie da zu sein, doch blieb ihre Antwort immer dieselbe. Nein, ich warte auf jemand anderes. Natsume zog kurz eine Augenbraue hoch. Ob ihre Mutter schon damals gewusst hatte, dass sie einen Menschen lieben würde? Nun ja, es kam soweit, dass Masaru sehr verzweifelt war. Katsuhiko bot ihm einen Pakt an. Er solle ihm dienen und dann könne er Hotaru bekommen. Masaru willigte dummerweise ein. Es war natürlich eine Lüge. Nach und nach verfiel Masaru immer mehr Katsuhiko, der ihn irgendwie verflucht hatte. Später empfand Masaru dann nichts mehr. Weder für Hotaru, noch für sonst jemanden. Man konnte sagen, Masaru hatte seine Seele verkauft…. Erschrocken fuhr Natsume zusammen, als jemand ihre Schulter berührte. „Natsume-sama, das ist für Euch!“ Shizuki hatte ihr einen riesigen Schrecken eingejagt. „Was?“, fragte Natsume und drehte sich zu der Kitsune um, die ihr eine Schriftrolle unter die Nase hielt. Genervt rollte Natsume mit ihren Augen. Langsam hatte sie den ganzen Papierkram satt. Schnell riss sie die Schriftrolle aus Shizukis Händen. „Zeig mal her, den Wisch!“ Shizuki sah etwas perplex zu Natsume. Diese besah sich die Schriftrolle genau. Als sie plötzlich das Siegel bemerkte und es ansah, weiteten sich erschrocken ihre Augen. Aufgewühlt wandte sie sich an Shizuki. „Ist es das….wofür ich es halte??“ Natsumes Hände zitterten. Sie hoffte wirklich, dass sie falsch lag. Die Kitsune nickte als Antwort. Eine Welt brach augenblicklich für das Hanyou-Mädchen zusammen. Fassungslos ließ sie sich auf den Boden sinken. Jetzt zitterte ihr ganzer Körper. Takemoto, der näher getreten war, sah besorgt zu Natsume. „Natsume-sama? Was habt ihr?“ Verstört blickte sie auf. „Ich bin so gut wie Tod….“, hauchte sie und besah sich die Schriftrolle in ihrer Hand. Shizuki kniete sich nieder und sprach beruhigend auf sie ein. „Was erzählt ihr denn da?“ Natsumes Augen blitzten kurz gefährlich auf. „Ich weiß, was da drinnen steht!“, zischte sie die Kitsune an. Diese sah zuerst verwirrt zu Natsume, dann zu Takemoto, der nur ratlos die Schultern zuckte. „Das Treffen….“, sagte Natsume leise und öffnete augenblicklich die Rolle. Das Siegel fiel hinab ohne Schaden anzurichten. Ängstlich las sich Natsume den Brief durch. Werte Lady der Südlichen Länder. Ich, Tsuyoshi, Lord der Östlichen Länder, lade Sie zum Treffen der Lords ein. Dieses Treffen findet alle 500 Jahre statt, wie Ihnen bekannt sein dürfte. Ich habe diese Nachricht bereits an Kimata, Lord der Nördlichen Länder und Sesshoumaru, Lord der Westlichen Länder, geschickt. Dieses Treffen ist absolut wichtig. Sie dürfen sich nicht erlauben, nicht zu erscheinen. Andernfalls werden sie als Nachfolger der Südlichen Ländereien angezweifelt. Das Treffen findet in drei Tagen statt. Mit freundlichen Grüßen Tsuyoshi „Verdammt!“, fluchte Natsume laut. Sie war kurz davor, den Brief in Stücke zu zerreisen. Mutlos ließ sie sich nach hinten fallen. Tief atmete sie den Duft der Blumen ein, um sich etwas zu beruhigen. Shizuki sah skeptisch zu ihr hinunter. „Ein Treffen?“, wiederholte sie verwirrt. Wortlos hielt Natsume der Kitsune den Brief hin. Diese nahm ihn und las ihn sich gründlich durch. Takemoto schaute über Shizukis Schulter und las mit. Nachdem er alles durchgelesen hatte, wandte er sich verunsichert zu Shizuki. „Was denkst du davon?“ Gerade, als die Kitsune antworten wollte, stand Natsume auf und beantwortete Takemotos Frage. In ihren Augen funkelte es erneut. „Ich werde hingehen!“ Ihre Stimme triefte plötzlich vor Selbstbewusstsein. Shizuki und Takemoto warfen sich vielsagende Blicke zu. „Woher kommt plötzlich diese Motivation?“, fragte die Kitsune frech. Natsume verschränkte ihre Arme und sah Shizuki fest in die Augen. „Ich habe eh keine andere Wahl…Obwohl ich wirklich davor Angst habe.“ Beschämt drehte sich das Hanyou-Mädchen um. Jetzt hatte die Herrin des Südens auch schon zugegeben, dass sie Angst vor den anderen Lords hatte. °Ich bin die Familienschande!° Shizuki kam näher zu Natsume und legte beruhigend ihre Hand auf deren Schulter. „Weshalb diese Angst? Ich verstehe Euch nicht ganz…“ Irritiert blickte Natsume nach hinten. „Kannst du dir das denn nicht denken?“ Shizuki schüttelte den kopf. Natsume seufzte schwer und sah in den strahlend blauen Himmel. Wie sollte sie ihr das jetzt beibringen? Das Hanyou-Mädchen versuchte es einfach mit der puren Wahrheit. „Es ist so…“, begann Natsume langsam. „Das sind alles hochrangige Youkais. Die töten Menschen und meine Artgenossen in ihrer Freizeit. Ich bin doch nichts weiter als ein Hanyou…Die würden mich in der Luft zerfetzen….“ Natsume schluckte schwer. „Und das Schlimmste…“ Sie hob demonstrativ einen Finger. „Das sind alles Männer, verdammt!“ Natsume legte eine künstlerische Pause ein. „Ich bin so gut wie Tod…“ Seufzend ließ sich die Herrin des Südens auf den Boden plumpsen. Takemoto sah skeptisch zu dem Brief. „Also...So falsch ist das wirklich nicht. Ich würde mich da auch nicht so wohl fühlen…“ Takemoto lief es kalt den Rücken bei der Vorstellung herunter, von so mächtigen Dämonen umzingelt zu sein. Shizuki schwieg dazu. Angestrengt überlegte sie. „Und warum gehst du dann hin?“, fragte Takemoto plötzlich neugierig. Natsume sah ihn ernst an. „Weil ich keinen Krieg haben will….“ Sie schnaubte verächtlich. „…Und dieser Tsuyoshi droht ja anscheinend gleich damit, wenn ich nicht dort antanze.“ Wütend begann das Hanyou-Mädchen die Blüten einer Blume abzureißen. Die Kitsune schnipste plötzlich erfreut mit ihren Fingern. „Ich hab’s!“, rief sie glücklich. Natsume und Takemoto sahen sie fragend an. „Ihr braucht Euch doch eigentlich gar keine Sorgen machen, Natsume-sama!“, wandte sie sich an die Herrin des Südens. „Und warum?“, fragte diese verwirrt. Die Kitsune grinste. Natsume hatte irgendwie eine böse Vorahnung. „Weil Sesshoumaru-sama dabei sein wird!“, lachte sie fröhlich in die Runde. Es herrschte Totenstille. Nur das Zwitschern der Vögel und Shizukis langsam abklingendes Lachen war zu hören. Als sich die Kitsune wieder beruhigt hatte, sah sie alle etwas fragend an. Takemotos Mund war weit geöffnet, er sah Natsume und dann wieder Shizuki geschockt an. Natsume hatte die Arme verschränkt und sah sauer zu Shizuki. Die Kitsune war sich sicher, dass sie ihr richtige Blitze entgegen warf. „Willst du etwa irgendetwas andeuten, Shizuki?“, fragte Natsume scharf. Diese bemerkte sofort, dass sie wohl etwas Falsches gesagt hatte. „Nein, nein…Natsume-no-danna!“ Die Kitsune hob beschwichtigend die Hände. „Soll das heißen, Sesshoumaru und du seid zusammen?“, fragte Takemoto gerade hinaus. Natsume hatte sich bei der Frage so erschrocken, dass sie beinahe hinflog. Schäumend vor Wut drehte sie sich zu Shizuki und Takemoto. „Sagt mal, seit ihr denn jetzt beide total bekloppt geworden??? Was soll ich mit diesem arroganten, überheblichen, selbstverliebten, brutalen, verwöhnten, unterkühlten…“ Natsume hätte noch locker so weiter machen können, wenn Shizuki sie nicht gestoppt hätte. „Danke, ich glaube wir können uns jetzt ein Bild von ihm machen.“ Natsume knackte mit ihren Fingern und sah Shizuki noch einmal kurz wütend an, ehe sie die Lichtung verließ und Richtung Wald ging. Takemoto, der das alles stumm beobachtet hatte, wandte sich leise zu Shizuki. „Also, wenn sie ihn so gut beschreiben kann, muss sie ihn ja wirklich gut kennen.“, nuschelte er in Shizukis Ohr. Diese lächelte kurz und folgte dann Natsume. Stumm wurde der Weg durch den Wald fortgesetzt. Takemoto rannte vor zu Natsume und blickte sie von der Seite an. Ihre Augen waren unsicher zu Boden gerichtet und sahen manchmal auf die Schriftrolle in ihrer Hand. Die Herrin des Südens hatte einen weißen Kimono an. An ihren Ärmeln waren rote und blaue Kreise gestickt. Takemoto wollte etwas Aufheiterndes sagen, ließ es aber bleiben, als er bemerkte, dass Shizuki leicht den Kopf schüttelte. Natsume seufzte noch einmal schwer und blieb dann plötzlich stehen. Verunsichert fasste sie sich an ihren Kopf und besah sich noch einmal die Schriftrolle. „Ich weiß nicht, ob ich es wagen soll….“ Sie sah zu Shizuki, die sich ihr näherte. „…Mononoke mitzunehmen.“ Die Kitsune sah sie überrascht an. Takemoto runzelte erstaunt die Stirn. „Warum willst du dieses Schwert mitnehmen?“ Das Hanyou-Mädchen sah missmutig zu den Baumkronen hinauf. Nur schwach schien die Sonne durch das dichte Blätterdach und verlieh dem Wald einen mystischen Touch. „Ich werde mich verteidigen müssen….“ Traurig sah sie zu ihren Krallen. „Meine Hände…“ Sie schmunzelte kurz. „ Nein, meine Klauen werden mir nicht helfen können.“ Natsume ließ diese sinken. „Der Weg zum Schloss der Östlichen Länder wird gefährlich sein. Mononoke wird mir gute Dienste erweisen.“ Takemoto sah sie erschrocken an und schüttelte sie plötzlich heftig. „Aber das Schwert ist doch BÖSE!“ Natsumes Ohren zuckten. Musste er denn auch immer so laut herumschreien. Ihr Gehör war absolut empfindlich. Kein Wunder als Hunde-Halbdämonin. Hinzu kam, dass dieses heftige Schütteln von Takemoto sie noch ganz schwummrig im Kopf machte. „Ich weiß!“ Gekonnt hielt sie ihn fest und er hörte augenblicklich auf sie zu schütteln. „Aber hast du einen anderen Plan??“, fragte sie den verwirrten jungen Mann sofort und sah ihn gespannt an. Er schüttelte nach wenigen Augenblicken nur traurig den Kopf. „Wusste ich’s doch!“, rief Natsume und sah Takemoto an. „Es gibt keinen anderen Weg. Los, auf geht’s zum Schloss!“ Verwirrt blickten die Kitsune und der Mensch der Staubwolke hinterher, die von Natsume aufgewirbelt wurde. „Jetzt hat sie’s aber eilig.“ Takemoto fuhr durch sein wuschliges Haar und versuchte Natsume noch zu sehen, doch die war schon auf und davon. °Hanyou müsste man sein!° „Los, nichts wie hinterher!“, rief Shizuki und fasste Takemoto an der Hand. „WaAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHH?“ Doch ehe er eigentlich „Was“ fragen konnte, riss die Kitsune ihn einfach mit und so wurde daraus ein erschrockener Aufschrei. Schnell zog die Umgebung erneut an Takemotos panischen Augen vorbei. Wenn er jetzt hinflog, wäre sein Gesicht Geschichte. Schon rannten sie über den Marktplatz. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie den Wald verlassen hatten. Er konnte flüchtige, verwirrte Blicke von einigen Dorfbewohnern aufschnappen, als er schon wieder an ihnen vorüber war. Die große Tür stand offen. Schnell sausten Shizuki und Takemoto in das große Gebäude hinein. Zügig ging es die Treppen hinauf. Takemoto wurde langsam schlecht. Er sah schon alles verschwommen. In Gedanken machte er drei Kreuze, wenn sie endlich halten würden. „Ich halte!“, rief Shizuki plötzlich. Die Kitsune stoppte und Takemoto klatschte im hohen Bogen auf den Boden. Als Shizuki und Natsume den dumpfen Aufschlag hörten, sahen sie verwirrt zu Takemoto. „Takemoto, kannst du bitte später schlafen?“, warf ihm Natsume säuerlich an den Kopf. „Du hast doch gesagt, ich solle dir sagen, wann ich anhalte.“, sagte die Kitsune verunsichert und half Takemoto auf. Lädiert ließ sich Takemoto von Shizuki aufhelfen. „Vergesst es einfach!“, zischte er die Beiden an. Natsume warf ihnen einen verwirrten Blick zu, ehe sie sich zu einer Truhe wendete. Die Truhe sah sehr heruntergekommen aus. Shizuki trat neben Natsume. „Ich weiß nicht, ob Ihr es schon kontrollieren könnt.“, sagte die Kitsune leise „Wenn mein Blut schon in diesem verfluchten Schwert ist, wird es mir auch gehorchen!“ Dunkle Erinnerungen kamen in dem Hanyou-Mädchen hoch. Ein Kampf gegen Katsuhiko. Damals hatte er das verrostete Mononoke in seinem Besitz. Um die vollen Kräfte des Schwertes freisetzen zu können, brauchte er ihr Blut. Nun, die ganze Sache endete damit, dass Katsuhiko sie mit Mononoke durchbohrte und sie starb. Nur Sesshoumaru verdankte sie, dass sie heute noch lebte. Ihre Mundwinkel zuckten kurz. Shizuki bemerkte, dass Natsume geistig abwesend war. „Natsume-sama?“, fragte die Kitsune besorgt. Die Augen des Hanyous wurden plötzlich wieder klarer und sahen verwirrt zu Shizuki. „Was denn?“, fragte Natsume. „Ihr saht so abwesend aus.“, antwortete die Gefragte besorgt. Die Rosahaarige sah sie an. „Ich hatte nur etwas nachgedacht….“ Ohne weiter darauf einzugehen, öffnete Natsume die Truhe. Ein kühler Wind wehte ihr leicht entgegen. Kurz stellten sich ihre Nackenhärchen auf, doch Natsume ignorierte es. Shizuki hielt kurz die Luft an, als die Herrin des Südens ihre Hände in die Truhe gleiten ließ. Eine böse Aura erfüllte den Raum. Takemoto wurde es ziemlich mulmig zumute. Augenblicklich wurde der Raum dunkler. Die Sonne wurde von einer dunklen Wolke verdeckt. Am Liebsten würde er aus dem Zimmer flüchten, nur seine Füße waren wie festgewachsen. Eine seltsame Kälte hatte das Zimmer fest im Griff. Shizukis Augen weiteten sich, als Mononoke aus der Truhe gehoben wurde. Ohne Zweifel kam diese düstere Aura von diesem Schwert. Vorsichtig strich Natsume über die Klinge die sich im selben Moment Blutrot färbte. Geschockt wich Shizuki einen Schritt zurück. Ein kalter Windhauch wehte der Kitsune entgegen. Diese düstere Aura….So dunkel, unheimlich und verheerend. Natsumes Blick war gespannt auf das Schwert gerichtet. Fest umschloss sie den Griff des Schwertes und stand auf. Eine schwarze Aura umgab nun Natsume. Erschrocken wich Shizuki noch weiter zurück. Unbewusst knurrte die Kitsune das Schwert an. Ihre Instinkte warnten sie vor diesem Schwert. Unerwartet steckte das Hanyou-Mädchen plötzlich das Schwert in dessen Scheide zurück. Die Kälte verschwand ebenso wie die dunkle Wolke, die die strahlende Sonne verdeckte. Auch verschwand die dunkle Aura vollkommen. Erleichtert seufzte Natsume auf und wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. Als sie sich umdrehte und in die bleichen, ängstlichen und geschockten Gesichter von Takemoto und Shizuki sah, musste sie schmunzeln. „Was schaut ihr so?“, fragte die Herrin des Südens und trat vor die Beiden. Die Kitsune knurrte immer noch leicht. Ihr Blick war animalisch. Takemoto hatte keine Ahnung, vor wem er mehr Angst haben sollte: Vor dem Schwert oder der Kitsune? Er entschied sich für beides und rannte aus dem Raum. Ging das hier überhaupt noch alles mit rechten Dingen zu? Er war fest davon überzeugt, dass dies nicht der Fall war. Natsume schaute perplex drein. Hatte sie irgendwas verpasst? „Das Schwert…“, ging es ihr durch den Kopf. Deswegen musste Takemoto abgehauen sein. Aber jetzt hatte sie es doch unter Kontrolle. Warum war er dann davongelaufen? Natsume grübelte noch kurz darüber nach, kam dann aber zu keinen weiteren Lösungen. „Versteh einer die Menschen!“, seufzte das Hanyou-Mädchen und sah zu Shizuki. Sie sah sie immer noch misstrauisch an, schwieg aber gekonnt. „Dir gefällt es absolut nicht, dass ich Mononoke mitnehme, habe ich Recht?“ Die Kitsune nickte ernst und sprach Natsume auch dementsprechend an. „Das Schwert ist gefährlich, es hat einen eigenen Willen! Ich bin zwar froh, dass Ihr es beherrschen könnt, doch bin ich fest davon überzeugt, dass dieses Schwert Euch noch ins Verderben stürzen wird!“ Natsume zog eine Augenraue hoch und sah Shizuki etwas kalt an. Zweifelte sie etwa, dass die Herrin der Südlichen Länder nicht dieses Schwert beherrschen könne? „Mach dir keine Sorgen.“, sagte Natsume etwas kühler als sie eigentlich wollte. Shizuki verbeugte sich leicht. „Wie Ihr wünscht.“, sprach sie monoton. °Toll, jetzt ist Shizuki auch noch angefressen! Ich kann’s ihr ja nicht verübeln.° Natsume sah verunsichert aus dem Fenster, es wurde Zeit, dass sie sich auf den Weg zum Schloss machte. In drei Tagen war das Treffen schließlich schon. „Ich gehe.“, sprach sie zu der Kitsune gewandt. Diese blickte auf. „Passt auf Euch auf!“, flüsterte Shizuki als Natsume an ihr vorbei ging. Die Herrin des Südens drehte sich zu Shizuki um und sah ihr in die Augen. Gelbe strahlende Augen, in denen große Besorgnis lagen. Natsume zögerte kurz, umarmte die Kitsune dann aber. Shizuki erwiderte die Umarmung. „Ich werde bald zurückkommen!“, versprach das Hanyou-Mädchen. Shizuki drückte sie fester an sich. „Bitte halte dein Wort…und komme pünktlich zum Frühlingsfest zurück, ja?“, fragte die Kitsune. Natsume lächelte sie fröhlich an. „Keine Sorge, schon allein wegen dem Frühlingsfest werde ich mich besonders beeilen!“ Das Hanyou-Mädchen löste sich aus der Umarmung und verließ kommentarlos den Raum. Shizuki sah ihr hinterher, bis sie die Treppen hinunterstieg und nicht mehr zu sehen war. Traurig sah die Kitsune aus dem Fenster und beobachtete den langsamen Sonnenuntergang. Keuchend wischte sich Natsume den Schweiß aus dem Gesicht. Sie lief schon seit Stunden Richtung Osten. Langsam aber sicher waren ihre Kräfte erschöpft. Sie brauchte eine Pause, oder wenigstens eine Abkühlung. Tief atmete Natsume ein. Tatsächlich konnte sie Wasser riechen. Sofort folgte sie diesem Geruch. Unzählige Büsche und Sträucher waren ihr plötzlich im Weg, die eigentlich auf der flachen Landschaft nur selten zu sehen waren. Mit ihren Krallen bahnte sie sich einfach ihren Weg. Erleichtert erreichte sie endlich einen kleinen Fluss. Überglücklich sank sie auf die Knie und trank gierig ein paar Schlucke. Schnell wusch sie sich noch das Gesicht. Eigentlich wollte sie sofort weitersprinten, doch waren ihre Augen ungläubig auf das Wasser gerichtet. Natsumes Hand zuckte kurz. „Das…das kann doch nicht sein…oder??“ Wehmütig blickte Natsume in den dunklen Nachthimmel und entdeckte dort den strahlenden Vollmond. „Heute…ist Vollmond?“ Ungläubig kamen diese Worte über ihre Lippen. Verstört ließ sich Natsume auf den Boden plumpsen. Nach einigen Minuten begriff sie endlich, dass dort wirklich der Vollmond schien. Sie zwang sich selbst zur absoluten Ruhe. Innerlich wäre sie jedoch fast explodiert. „Verdammt!“, schrie sie nur wütend. DAS konnte sie nun überhaupt nicht gebrauchen. Überhaupt nicht! Jetzt, wo sie auch noch so unter Zeitdruck stand. Fluchend wandte sich Natsume dem Fluss zu und versuchte, bis Sonnenaufgang Fische zu fangen. Eine halbe Stunde versuchte sie kläglich Fische zu fangen. Am Ende hatte sie nur zwei gefangen. Entmutigt ließ sich Natsume am Ufer nieder. Sie leugnete nicht, dass sie eine erbärmliche Fischerin war. Missmutig beobachtete Natsume den Sonnenaufgang. Langsam sah sie zu ihren Klauen. „Ade….“, seufzte das Hanyou-Mädchen. Schon kamen die Sonnenstrahlen auf sie zugeschossen. Frustriert schloss sie die Augen, denn jeden Augenblick würden sie diese blenden. Natsume verspürte plötzlich, wie ihr Herz schneller schlug, ja geradezu doppelt. Ein unangenehmes Kribbeln durchflutete ihren Körper. Ihre ganze Sinneswelt brach plötzlich in sich zusammen. Natsume konnte nicht mehr den Geruch des Wassers einatmen, konnte nicht mehr den Schrei eines Vogels aus 2000 Meter Entfernung hören, konnte nicht mehr den Geschmack der Beeren schmecken, die sie vor fünf Stunden gegessen hatte, konnte nicht mehr den leisesten Windhauch spüren. Frustriert öffnete sie ihre Augen und schloss sie gleich darauf wieder. Und nun konnte sie auch nicht mehr in die Sonne schauen, da diese sie blendete. Natsume wollte knurren, doch kam nichts aus ihrer Kehle. „ICH HASSE DAS MENSCHSEIN!“, spie sie wütend aus. Sie sah auf, die Sonne war zum Glück schon weit genug aufgegangen und blendete sie nicht mehr. Seufzend lehnte sie sich nach vorne und sah sie sich ihr Spiegelbild im Wasser an. Traurige, dunkle braune Augen starrten sie an. Ihre Augen. Die schwarzen Hundeöhrchen waren verschwunden. Rosa Haar hatte sie auch nicht mehr, jetzt war es pechschwarz. „Guten Morgen, zweites Ich!“, sagte Natsume sauer. Mensch zu sein war jetzt nicht gut. Sowieso hasste sie es, Mensch zu sein. In diesem Zustand war sie absolut schwach und verletzlich. „Bis Abend muss ich so ausharren…“, stöhnte Natsume genervt. Ihr Magen knurrte verdächtig. Zum Glück hatte sie vorher schon Fische gefangen. Roh schmecken die natürlich nicht. „Jetzt bräuchte ich Jaken!“, scherzte Natsume. Doch schnell hörte sie wieder auf mit lachen. Wortlos nahm sie die beiden Fische und ging in den Wald. Jetzt brauchte Natsume erst mal Feuerholz, um überhaupt ein Feuer entfachen zu können. Tief seufzte sie. Wenn jetzt ein Dämon kommen sollte, war aus die Maus. Müde hob sie ein paar Äste auf und gähnte laut. Als Hanyou war sie zwar etwas erschöpft, aber nicht gleich so müde. Der Morgen war noch relativ kühl, weswegen Natsume anfing zu frösteln. „Dieser Menschenkörper ist absolut überempfindlich!“ Wütend schnaubte Natsume und hob einen weiteren Ast auf. Plötzlich war ein lautes Knacken zu hören. Erschrocken fuhr Natsume auf. Was sie sah, erschreckte sie so sehr, dass sie den Fisch und den Reisig fallen ließ. Ein riesiger Dämon stand vor ihr. Er glich mit seinen zwei Hörnern, die ihm aus dem Kopf ragten, einem Monster. „Ein…Oni“, flüsterte Natsume ängstlich und wich zurück. Sie hasste es, diese Angst. Kämpfen könne sie überhaupt nicht. Kurz überlegte sie, Mononoke einzusetzen, doch als Mensch hätte sie nie den Hauch einer Chance, es zu kontrollieren. „Zartes Menschenfleisch“, schmatze der Dämon vergnügt. Seine orangenfarbenen Augen waren fest auf Natsume fixiert, die planlos noch einen Schritt nach hinten machte. „Verfluchter Dämon!“, schimpfte sie. Er grinste nur und schlug plötzlich mit seiner Pranke zu. Entsetzt schrie Natsume auf und wich aus. Ein brennender Schmerz ging von ihrer linken Schulter aus. Als Natsume hinsah, entdeckte sie zu ihrem Schrecken, dass ihre Schulter verwundet war. Dieser Dämon hatte sie also doch noch erwischt. „Scheiße!“, fluchte Natsume und legte ihre Hand auf ihre Schulter. Sie hoffte inständig, dass der Schmerz dadurch abgelindert wurde. Der Dämon kam weiter auf sie zu. Achtlos zertrat er den Reisig und die Fische von Natsume. Diese bemerkte das. °Mein Essen! ° Schwer schluckte sie. „Stirb!“, schrie der Dämon und stürzte sich auf sie. Natsume kniff panisch die Augen zu. War jetzt alles zu Ende? Und dann auch noch so? Was für ein erbärmliches Ende. Sogar für einen Menschen. „Nix da!!!!“, rief plötzlich jemand. Augenblicklich schrie der Dämon schmerzerfüllt auf. Was war denn das? Vorsichtig öffnete Natsume die Augen und staunte nicht schlecht. Der Dämon lag zweigeteilt auf dem Boden. Unsicher sah Natsume weiter auf. Wen sie sah, ließ ihr Herz schneller schlagen. Goldene Augen. Weißsilbernes Haar. Zwei weiße Hundeöhrchen? Verdutzt betrachtete sie den Fremden genauer. Auf den ersten Blick glich er Sesshoumaru. Sie hatten dieselbe Augen- und Haarfarbe. Er hier jedoch trug einen roten Yukata und hielt ein gigantisches Schwert in seiner Hand. Natsume wusste, dass es sich hier ebenfalls um einen Hunde-Halbdämon handeln musste. Viele Ähnlichkeiten. „Hey, du!“ Der Fremde sprach sie an und hielt ihr sein großes Schwert unter die Nase. Natsume sah ihn geschockt an. Wer war dieser Spinner? „Wer bist du?“, fragte der Junge unwirsch. Natsume schätzte ihn vom Aussehen her um die 17 Jahre. Sein Benehmen glich jedoch dem eines Kleinkindes. „Inu Yasha!“, schallte plötzlich eine weibliche Stimme durch den dichten Wald. Verwirrt blickte Natsume in die Richtung, aus der die Stimme kam. Wenige Augenblicke später kam eine große Dämonenkatze. Sie hatte feuerrote Augen, gelbliches Fell und zwei Schwänze. Auf ihrem Rücken transportierte sie drei Personen. Diese sprangen ab und die Dämonenkatze wurde plötzlich von Feuer umhüllt. Im selben Moment saß dann eine kleine Katze da, die zufrieden maunzte. Natsume blickte verwirrt zu der Dämonenkatze, wandte sich dann aber seinen Passagieren zu. Ein Mädchen trug eine seltsame Kleidung. Sie sah sehr seltsam aus. Das Mädchen hatte schwarzes Haar und braune Augen. Dann war da noch ein Houshi, den man schon allein an seiner Kleidung als Mönch identifizieren konnte. Er hatte einen kleinen Zopf und trug einen seltsamen goldenen Stab bei sich. Zu guter Letzt war da noch eine Dämonenjägerin. Sie hatte einen seltsam großen Bumerang bei sich. °Wo bin ich nur gelandet??° dachte die Herrin des Südens hilflos. „Alles in Ordnung??“ Das Mädchen in der komischen Kleidung lief auf Natsume zu und begutachtete besorgt die verwundete Schulter. Der Mönch kam hinzu und legte dem Mädchen beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, Kagome-sama, so schlimm sieht das nicht aus.“ Im selben Moment packte dieser plötzlich ihre beiden Hände und sah Natsume tief in die Augen. Diese wusste nun endgültig, dass sie bei irgendwelchen Spinnern gelandet war. „Ihr habt wunderschöne Augen!“, sagte der Houshi. Natsume lief rot an. „Möchtet ihr mein Kind zur Welt bringen?“ Kagome seufzte auf. Natsume bewegte sich nicht. Geschockt sah sie in das Gesicht des Mönches. Plötzlich kam ein großer Bumerang angeflogen. Erschrocken rannte Natsume weg. Der Bumerang traf den Houshi genau am Kopf, der mit einer riesigen Beule am Boden lag. „Sango…“, seufzte er und fasste sich ans Kinn. „Wenn es dich eifersüchtig macht, musst du mir das sagen…!“ Die Dämonenjägerin verpasste dem Houshi ein paar saftige Beulen. „Missratener und notgeiler Houshi!“, schrie sie ihn an. Natsume sah dem Schauspiel verwirrt zu. Ein Mönch…der Frauen bittet seine Kinder zu gebären? Kagome trat plötzlich neben Natsume. „Bitte verzeih, aber die Frage stellt er jeder hübschen Frau!“, lachte sie. Natsume zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Plötzlich tauchte auf der Schulter des Mädchens ein kleiner Fuchsdämon auf. Natsume war entzückt. So klein und knuffig sah er aus. „Geht’s dir gut?“, fragte er besorgt. Natsume nickte zögerlich. Wie es jetzt wohl weiter gehen würde? „Soll ich dich veratzten?“, fragte Kagome freundlich. „Nein, danke.“ Die ersten Worte, die Natsume aussprach, als sie auf diese seltsame Truppe getroffen war. „Keh!“ Der seltsame Hundejunge tauchte plötzlich neben ihr auf. „Der Blutgeruch wird andere Dämonen anziehen, du dummes Weib!“, sagte er gereizt. Natsume sah ihn giftig an. Dummes Weib? Das ließ sie sich doch nicht bieten! Gerade als sie ihm eine gehörige Standpauke verpassen wollte, tat dies schon Kagome. „Inu Yasha, sitz!“, rief sie wütend. Der Hundejunge landete sofort auf dem harten Waldboden. „Warum daf?“, nuschelte er böse in den Boden hinein. „Wenn du das nicht selber weißt, kann ich dir auch nicht helfen!“, rief ihm Kagome wütend entgegen und verschränkte die Arme. Sofort sprang der Hanyou auf. „Du dumme Gans! Ich hab doch nur gesagt, sie soll sich von dir veratzten lassen!“ Wild fuchtelte er mit seinen Händen vor Kagomes Gesicht herum. Diese sah ihn angesäuert an. „Aber in welcher Wort- und Tonart du das wieder gesagt hast! Und übrigens: Sitz!“ Sofort knallte Inu Yasha wieder auf den Boden. „Hey, wofür war das??!!“, schrie er empört und sprang sofort wieder auf. „Das war für dumme Gans!“, sagte sie gereizt und funkelte ihn zornig an. „Ich kann dich nennen, wie ich will!“, giftete er Kagome weiter an. „SITZ!“, schrie Kagome und Inu Yasha knallte verdammt hart auf den Boden. Natsume schluckte. Zum Glück war das bei ihr nicht so. Unsicher blickte sie sich um. Der Houshi steckte noch weitere Beulen von der Dämonenjägerin ein. Kagome und Inu Yasha stritten immer noch miteinander. Der Kitsune und die Dämonenkatze spielten friedlich miteinander. Natsume sah fassungslos in die Runde und entschied sich, sich still und heimlich zu verdrücken. Was für eine seltsame Truppe. Unbemerkt hatte sich Natsume durch einige Hecken verflüchtigt. Zügig lief sie einen kleinen Weg entlang, weiter Richtung Osten. Irgendwie musste sie diesen Tag sinnvoll nutzen. Und so entschied sie sich, mit hungrigem Magen weiter Richtung Osten zu laufen. Ein halber Tag später. Müde setzte sich Natsume auf einen Baumstumpf. Sie war die ganze Zeit nur gegangen, doch schmerzten ihre Füße so sehr, dass sie nicht mehr weiter gehen konnte. Sie war total erschöpft, ihr Magen rebellierte auch schon ein Stück. Schwer seufzte Natsume auf. Gerade wollte sie die Augen schließen, als sie lautes Gelächter vernahm. Verwirrt blickte sich Natsume um. Mitten aus dem Wald kamen plötzlich sechs Männer, die auf Pferden saßen, heraus. Sie sahen alle sehr eitel aus und hatten eine edle Rüstung an. Doch einer übertraf sie alle. Seine Rüstung glänzte geradezu. °Das ist bestimmt ein Prinz. ° Natsume stand langsam auf. Es war an der Zeit, den Ort zu verlassen. Doch die Männer hatten sie schon bemerkt. „Wer seid Ihr!“, sprach einer und war schon an ihrer Seite. Natsume zuckte erschrocken zusammen. Konnte ja heiter werden. „Bin auf der Durchreise!“, sagte sie wahrheitsgemäß. „Wirklich?“ Der Edelste unter ihnen stieg von seinem Pferd und ging zu Natsume. „Daisuke-no-danna!“, sagten die anderen verwirrt. Der Prinz achtete nicht darauf, sondern musterte Natsume genau. Dieser gefiel das überhaupt nicht und so warf sie ihm einen bösen Blick zu. „Ihr seid hübsch!“, sagte der Prinz plötzlich. „Ach, wirklich!“, sagte Natsume gelangweilt. Das war schon der Zweite heute. Erst der Houshi und jetzt der! „Ich werde Euch zu meiner Frau nehmen!“ Natsume wollte gerade dem Prinzen sagen, dass es ihr egal war, mit wie vielen Komplimenten er sie überschüttete, als sie plötzlich inne hielt. „Was…?“, fragte sie unsicher. „Nehmt sie mit!“, sagte der Prinz und stieg wieder auf sein Pferd. „Hai, Daisuke-no-danna!“, riefen sie im Chor. Natsume hielt es für das Beste, jetzt das Weite zu suchen. Was für ein verrückter Tag! Doch plötzlich packte sie schon einer am Arm und zog sie mit auf sein Pferd. „Hey, ich will nicht mit!!“, schrie Natsume empört und wollte abspringen als ihr der Mann schon ein Messer an den Hals hielt. „Schweig, Weib!“, sagte er bedrohlich. Natsume schluckte schwer. Heute war definitiv nicht ihr Tag! Die Männer ritten los. Natsume ritt einer unbekannten Zukunft entgegen, die ihr jetzt schon nicht behagte. Schluss! ^^ Hat’s euch gefallen? Mir schon, dafür bin ich aber jetzt fertig xD Schreibt mir Kommis! Und vielen dank noch an black_wolf, meine Betaleserin *megaknuffz* Kapitel 2: Unerwartetes Wiedersehen ----------------------------------- Unerwartetes Wiedersehen Die Fortsetzung geht in die zweite Runde *sing* Hat mich tierisch gefreut, dass ihr alle so begeistert seid! *-* Ich wollte mich ja auch unbedingt verbessern^^ Außerdem hab ich mir jetzt vorgenommen, auf jeden eurer Kommis zu antworten. Weil’s mir einfach ungeheuren Spaß machen wird *g*. GoldenSun: Willkommen, willkommen^^ Ja, diese Kerle sind im Mittelalter schon verdammt aufdringlich….quatschen dich kurz an und wollen dich dann gleich heiraten *lol* Na, mal schauen, ob Sesshoumaru sich dazu herablässt Natsume zu helfen *fg* Ake: Na, eigentlich ist mir das alles recht schnell eingefallen^^“ In anderen Fanfics kommen oft die Lords der anderen Länder dazu. Ich wollte aber nicht einen friedlichen kleinen Besuch, sondern etwas…erzwungeneres *fg* Und Inu Yasha und seine Freunde sollten auch mal endlich kommen!^^ LittleSara: Danke für dein Lob^^. Ja, bei den Charabeschreibungen habe ich lange gebraucht -.- Besonders für die Bilder xD Die Kamis musste ich auch erst mal alle aufschreiben usw. Ja, hat sich etwas hinausgezögert ^^“ Jaahhhh, die gute Natsume steckt jetzt in ihrem menschlichen Körper^^ Hab ja versprochen, dass das passieren wird *g* Sakuna: Ja, am Tag nach Vollmond wird Natsume zum Menschen^^ Aber ob sie da heil rauskommt….sieht in diesem Kapitel reichlich übel aus Kiero: Auch hier bedanke ich mich für das Lob^^ Nun ja, der Prinz wird in diesem Kapitel wohl anders sein als im Vorigen… denn diesmal lässt er alle Hüllen fallen xD Laura-chan93: Jaahhh, was hab ich mir nur gedacht? *lach* Ihr wollt alle, dass Sesshoumaru kommt und sie rettet? Na, mal schauen….Wenn er schlechte Laune hat, kommt er vllt nicht….oder hatte Sesshoumaru schon mal gute Laune? *überleg* xDDD Mal schauen….und danke für dein Lob^^ sweet_cherryli: Viele neue Charaktere^^“ Ich war echt erleichtert, dass bis jetzt noch niemand geschimpft hat <.<“ Ich selbst mag nämlich eigentlich auch nicht, dass neue selbsterfundene Charas auftauchen xP Aber danke an euch^^ Xxmaruchanxx: Keine Sorge, Natsume wird wieder zum Hanyou^^ Aber erst, wenn die Sonne untergeht. Aber diesmal kann sie nicht schnell genug für Natsume untergehen…und das hat seine Gründe^^ Genug geschwafelt, jetzt geht’s los! Viel spaß und schreibt mir einen Kommi^^ Frustriert sah Natsume zu der Vase. Auf irgendetwas musste sie sich ja konzentrieren, während diese Heilerin ihre Schulter versorgte. Nun ja, sie war nicht gerade zimperlich, um es nett auszudrücken. Seufzend beschloss Natsume den Blick von der edlen Vase zu nehmen und ihn stattdessen durchs Zimmer gleiten zu lassen. Sie hing jedoch mehr ihren Gedanken nach, statt sich das Zimmer anzusehen. °Verdammt! Ich hätte es nicht soweit kommen lassen dürfen. Jetzt hat mich dieser Kerl in sein Schloss geschleppt und die Alte hier kümmert sich um meine Wunde….° Skeptisch linste Natsume zu der alten Frau, die ihr gerade irgendwelche Kräuter auf ihre verwundete Schulter schmierte. Hinter ihren grauen Haaren schauten ihre braunen Augen böse zu Natsume. Sofort drehte diese ihren Kopf weg. °Das ist doch nicht zum Aushalten hier! Ich muss abhauen!° Flüchtig sah sich Natsume um. Erst wollte sie aus dem Zimmer stürmen. Ging jedoch schlecht, wenn die Tür abgeschlossen war. Danach beschloss Natsume aus dem Fenster zu springen. Pech nur, dass dies der 4. Stock war. Für einen Menschen war diese Höhe lebensgefährlich. Natsume verkniff sich gekonnt einen Kommentar dazu. Als Hanyou wäre es kein Problem gewesen aus dieser Höhe hinunterzuspringen….Aber als Mensch? Lieber nicht. Lebend wollte sie es schließlich verlassen….und vor allem unverheiratet. Verächtlich schnaubte Natsume. Was erlaubte sich dieser Spinner eigentlich? Schleppte sie einfach hierher. Seine Männer drohten ihr den ganzen Weg über ihr die Kehle aufzuschlitzen, sollte sie auch nur Anstalten machen zu fliehen. Natürlich hatte Natsume keinen Mucks von sich gegeben und still gehalten. So schnell wollte sie schließlich nicht sterben. Es stellte sich heraus, dass das Schloss gar nicht so weit entfernt war. Es stand auf einer flachen Ebene und eine hohe Mauer umgab das prächtige Anwesen. Schwer schluckte Natsume. Von diesem Augenblick an war ihr klar gewesen, dass es verdammt schwer sein würde, da wieder heil herauszukommen. Aber Natsume wäre nicht Natsume, wenn sie sich davon würde aufhalten lassen. Das wäre ja geradezu lächerlich! Zufrieden grinste sie. Genau, so einfach gab sie sich nicht geschlagen. Wäre ja noch schöner! Die Alte beobachtete das fremde Weib misstrauisch. Irgendetwas an ihr war anders, das wusste sie. Wenn sie dem Mädchen in die Augen sah, konnte sie noch etwas anderes erkennen außer einer menschlichen Seele….Als würde dort noch etwas in ihr schlummern. Sie zuckte mit den Achseln, als sie bemerkte, dass ihre Überlegungen reiner Humbug sein mussten. Nur der Himmel wusste, was ihre alten Augen ihr mal wieder vorgaukelten. Und dennoch….Irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl bei dieser Sache. „Wie heißt Ihr?“, begann die Alte. Ihre knochigen Finger suchten derweil den Verband, um ihn über Natsumes Schulter zu legen. Diese sah sie plötzlich kurz erstaunt an. Die ganze Zeit war die alte Schachtel nicht gerade freundlich…und jetzt wollte sie ihren Namen wissen? Na, hier war doch was oberfaul. Natsume entschied sich nichts zu sagen. „Geht dich nichts an!“, sagte sie unwirsch und sah zur Tür. Natsume betete innerlich, dass sie einfach aufgeben würde. Dann könnte sie schneller verschwinden. Allerdings war sie weder eine Zauberin noch sah die Tür so morsch aus, dass sie jeden Augenblick in sich zusammenfallen würde. Innerlich seufzte Natsume auf. Sie musste endlich weiter. Das Treffen war schon bald und wenn sie es nicht schaffen würde….Ja, was war dann eigentlich? Angestrengt grübelte Natsume nach und während sie gerade bei dem Gedanken anlangte vom Lord des Ostens unangenehm aufgeschlitzt zu werden, sprach die Alte sie plötzlich wieder an. „Warum tragt Ihr ein Schwert bei Euch?“ „Eh?“ Irritiert sah Natsume auf. Die Alte war ja schlimmer als ein Sack Flöhe! Grimmig sah sie die Grauhaarige an. „Warum willst du das wissen? „Kümmere dich um deinen eigenen Kram!“, sagte die Schwarzhaarige bissig. Die Angesprochene sah Natsume kurz erstaunt an und wandte sich dann wieder ihrer Verletzung zu. In ihrem Kopf begann es heftig zu rattern. Ja, irgendetwas war an diesem Weib anders. Irgendetwas...Aber was? Sie war nicht ängstlich, hatte eine große Klappe und ihre Augen sprachen Bände. Dieses Mädchen….Vielleicht war sie ja von einem Dämon besessen?? Die Alte beobachtete Natsume dabei, wie diese sich im Zimmer umsah. Konnte es sein, dass sie etwas suchte? Die ganze Sache wurde ihr zu unheimlich. Niemand hatte ihr gesagt, dass sie hier allein mit einem Dämon sein würde. Was hatte sich der Meister auch nur dabei gedacht? Dachte sie hilflos. Als die Alte den Verband fest anlegte, zuckte Natsume kurz zusammen. Eigentlich hatte sie immer gedacht, dass Großmütter eher…großmütterlich waren?? Dass sie einen jeden Wunsch von den Augen ablesen konnten und immer sanft zu einem waren. Na ja….Natsume hielt kurz inne. Sie selbst hatte ja nie Großeltern gehabt, aber sie hatte oft in anderen Dörfern gesehen, wie sich die Alten um die Jüngeren und Behinderten kümmerten. Unbewusst seufzte Natsume auf. Eigentlich wollte sie auch wie jedes andere Kind normal aufwachsen. Schlecht nur, wenn man als Hanyou zur Welt kam. Da war das mit dem ‚normal Aufwachsen’ so eine Sache. Ja, das Leben war von Anfang an hart. Ziemlich hart sogar. Natsume verdrängte ihre Erinnerungen und sah neugierig zu der Alten, die sich in diesem Moment erhob. In ihren Augen konnte sie Angst? erkennen. °Huh, die hat ja sogar Angst vor mir, wenn ich nur ein Mensch bin!° lachte Natsume still in sich hinein und sah die Alte abwartend an. „Ihr…Ihr seid sicher etwas müde und würdet Euch gerne erfrischen, nehme ich an?“, fragte sie zögerlich. Natsume zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Ihr fiel gerade etwas ein. „Das ist tatsächlich so. Gibt’s hier eine heiße Quelle? Ach, und eurem hoheitlichen Prinzen könnt ihr verklickern, dass er mich mal kreuzweise kann!“ Zufrieden verschränkte Natsume ihre Arme und sah herausfordernd zu der fassungslos aussehenden alten Frau. So etwas hatte sie noch nie im Leben gehört. Dieses unverschämte Weib! „Niemand darf so über den Meister reden!“, rief sie plötzlich zornig und ihre Falten im Gesicht zuckten kurz. Natsume sah sie amüsiert an. °Aha, ihr Kampfgeist ist also erwacht!° „Dein Meister kann mich mal. Ich werde jetzt gehen!“, sagte Natsume gelangweilt. Der Kopf der Alten wurde plötzlich rot. Wild fuchtelte sie mit ihren Armen vor Natsumes Gesicht herum. „Schweigt, dummes Weib!“ Dumm? Genervt sah Natsume die Alte an. Wenn hier einer dumm war, dann sicherlich die alte Schachtel dort vor ihr. Die Alte hyperventilierte währenddessen fast schon. Wenn das so weiterging, würde es nicht mehr lange dauern, bis sie umfiel. Darauf wollte es Natsume nun wirklich nicht ankommen lassen. 1. wollte sie aus diesem Zimmer und 2. war sie nicht so gemein sie weiterhin so auf die Palme zu bringen. Deswegen hob Natsume beschwichtigend die Hände. „Schon gut, Alte, ich entschuldige mich.“ Dieser kleine Satz hatte zwar ganz schön an Natsumes Stolz genagt, aber wenigstens konnte sie hier jetzt endlich raus. Hoffte sie zumindest…. Die Alte sah sie wütend an, ihr Atem ging immer noch viel zu schnell. Nach kurzer Zeit normalisierte sich ihr Atem wieder. Ihre Augen jedoch trieften nur so vor Hass. Genervt rollte Natsume mit den Augen und erhob sich vom Bett. Da die Alte sie immer noch giftig anschaute, versuchte Natsume den Anfang zu machen. „Könnt Ihr mich nun zur Quelle bringen?“ Okay, hätte etwas netter sein können. Aber wie du mir, so ich dir. Ja, das war Natsumes Lieblingsspruch! Die Alte drehte sich plötzlich um. „Folgt mir!“, sprach sie eisig. Natsume musste ein Kichern unterdrücken, da sie die Alte an jemanden erinnerte. °Die macht Sesshoumaru ja Konkurrenz!° Die Alte öffnete jedoch problemlos die Tür, nachdem sie irgendetwas Seltsames gesagt hatte, was Natsume nicht genau verstand. Noch ein Grund mehr, endlich wieder Hanyou zu werden! Betrübt sah sie nach draußen durch das Fenster. Es würden noch sechs bis sieben Stunden dauern, ehe die Sonne unterging. „Verdammt!“, fluchte Natsume leise und biss sich auf die Lippen. Nun war sie total auf die Sonne angewiesen. Sie musste unbedingt untergehen! Na ja, auf ihre Bitte hin würde die Sonne bestimmt nicht schneller untergehen. Ha, wäre ja auch zu schön. „Kommt Ihr?“, fragte die Alte monoton und linste hinter dem Türrahmen zu Natsume. Ihre Hakennase zuckte kurz. Diese sah sie verdutzt an, nickte aber und ging zu ihr. Stumm schritten die Beiden den langen Gang entlang. Immer, wenn eine Abzweigung kam, wollte Natsume abhauen, musste jedoch feststellen, dass dort unzählige Wachen postiert waren. °Wer bezahlt die eigentlich alle?° dachte Natsume genervt, als sie nach der vierten Abzweigung wieder nicht türmen konnte. Vorsichtig legte Natsume ihre Hand an den Griff von Mononoke, als sie die Blicke der Männer sah. Ihr war verdammt mulmig zumute. Als Hanyou hätten diese Kerle ruhig gaffen können. Sollte jedoch einer zu nahe kommen, wäre er sofort ein Kopf kürzer. Mit Verachtung blickte sie jedem in die Augen und folgte der Alten weiterhin schweigend. Natsume versuchte sich den Weg zu merken, doch bogen sie so oft ab, dass es schier unmöglich war, sich das alles zu behalten. „Wenn doch nur endlich die verdammte Sonne untergehen würde!“, murmelte Natsume aufgebracht. „Was?“, fragte die Alte. °Ach, stimmt. Die gibt’s ja auch noch.° Genervt schaute sich Natsume die Bilder an, die an den Wänden hingen. Dieses Schloss wurde schon von je her von mächtigen Fürsten und Adligen bewohnt. °Großartig!° dachte Natsume sarkastisch, während sie anfing nervös mit ihren Fingern zu spielen. °Und jetzt ist auch noch dieser Spinner von Prinz hinter mir her!° Während sie ihrem Verehrer gedanklich noch alle möglichen Flüche an den Kopf warf, stoppte die Alte plötzlich. Natürlich krachte Natsume gegen die alte Frau, die gerade noch so stehen bleiben konnte. Wütend schnaubte sie und warf Natsume ärgerliche Blicke zu. Diese entgegnete dazu nichts und sah sie einfach nur abwartend an. „Hier ist die Quelle!“, sagte die Alte kalt und öffnete die Tür. Sofort schlug Natsume Wärme ins Gesicht. Der angenehme Dampf verteilte sich langsam im Gang. Vorsichtig lugte Natsume in das Zimmer hinein. Es stellte sich heraus, dass es eher ein kleiner Garten war. Der Weg war mit flachen Steinen gepflastert und führte zur dampfenden Quelle. Eine riesige Steinwand umgab die Quelle. Es gab jedoch eine kleine Lücke, die wohl den Eingang darstellen sollte. Langsam trat Natsume nach draußen. Hell schien ihr die Sonne ins Gesicht und blendete sie. Plötzlich hörte sie einen Knall. Erschrocken fuhr Natsume herum. Die Alte hatte die Tür geschlossen. Schnell lief die Schwarzhaarige zur Tür und versuchte verzweifelt die Tür zu öffnen. „Verdammt!“, fluchte Natsume, als sie bemerkte, dass diese verschlossen war. „Alte Schachtel, wenn ich hier rauskomme….“, drohte Natsume und drehte sich dann um. Kurz schloss sie die Augen und atmete den warmen Dampf ein. Sie war müde. Langsam öffnete Natsume wieder ihre dunklen braunen Augen und entschied sich zu Baden. Etwas Luxus sollte ihr ja wohl gegönnt sein. Müde strich sie sich ihren schon in Mitleid gezogenen weißen Kimono aus. Stellenweise war er etwas zerrissen und dreckig. Und dank dessen, dass ihre Schulter geblutet hatte, eben auch blutverschmiert. Seufzend kniete sich Natsume zu Boden und sah auf den Kimono. Ihre Augen wurden glasig. Betrübt fasste sie den Kimono an und drückte ihn langsam an sich. Sie seufzte schwer und ließ den Stoff durch die Finger gleiten. °Shizuki hat ihn selbst genäht.° Ja, sie vermisste Shizuki. Sehr sogar. Und auch Takemoto. Er war zwar eine ziemliche Memme, aber dennoch ein wahrer Freund. Traurig plumpste Natsume zu Boden und sah traurig auf die Quelle. Ja, wirklich gute Freunde. Ein Youkai und ein Mensch? Ja, Takemoto und Shizuki waren ein ungleiches Team. Kurz lachte Natsume. Da gab’s tatsächlich noch ein ungleiches Team. Falls man es denn als Team bezeichnen konnte. Müde fuhr sich Natsume durch ihr Haar. „Du Blödmann….“, sprach sie leise. Traurig sah sie wieder zu ihrem Kimono. Natsume hatte ein unangenehmes Stechen in der Brust. Ihre Augen füllten sich plötzlich mit Tränen. „….Warum bist du nur abgehauen?“ Wütend wischte sich Natsume ihre Tränen weg und stand auf. °Was denk ich überhaupt darüber nach? Früher oder später treffe ich diesen arroganten Hund eh wieder! Spätestens bei diesem Lord der östlichen Länder….° Wütend ballte Natsume ihre Hände zu Fäusten und sah zu Boden. Sie wollte ihn nicht sehen, nie wieder. Doch sie musste. Aber wollte sie ihn wirklich nicht sehen? Ein Teil in ihr wollte es, der andere, ohne Zweifel ihr Stolz, wollte nie wieder etwas mit diesem Youkai zu tun haben. Sie schnaubte noch einmal verächtlich und stand dann auf. Zügig ging sie zur Quelle und ging vorsichtig hinein. Der Dampf war wirklich warm, genau wie das Wasser. Seufzend versuchte Natsume sich zu entspannen. Ihre Gedanken jedoch ließen ihr keine Ruhe. Natsume öffnete ihre Augen. Gerade hatte sie über Rin nachgedacht. Was die Kleine wohl gerade tat? Jaken vermisste sie auch. Sie brauchte unbedingt jemanden, den sie richtig nerven konnte. Bei dem Gedanken, Jaken eine Kopfnuss zu verpassen, fing sie an zu kichern. Sein Kopf wurde dann immer so schön Rot. Passte sonst gar nicht zu seiner grünlichen Hautfarbe. Eigentlich war es sogar recht lustig mit Sesshoumaru zu reisen. Also abwechslungsreich war es allemal. Natsumes Gedanken wurden unterbrochen, als sie langsam die Felswand hinaufsah. Verdammt steil. Grübelnd sah Natsume weiter die Felswand an. Sie hatte eine Idee. Vorsichtig hangelte sich Natsume am Rande der Quelle weiter bis zur Felswand. Schwimmen konnte sie nicht - konnte niemand im Mittelalter. Skeptisch sah sie hinauf. Theoretisch müsste sich auf der anderen Seite ebenfalls ein Garten befinden. Dann konnte sie fliehen. Falls dieser andere Garten nicht auch noch zum Schloss gehörte. Natsume betete, dass dies nicht der Fall sein würde und begann zu klettern. Hätte sie sich wenigstens was angezogen, dann würde ihre Haut nicht so in Mitleidenschaft gezogen werden. Normalerweise kletterte sie nicht oft, eigentlich überhaupt nicht. Natsume war es gewohnt, einfach über ihre Hindernisse hinwegzuspringen. Leise fluchte sie, als ihr bewusst wurde, dass sie unbedingt wieder ein Hanyou werden musste. Unzählige Kratzer und Abschürfungen trug ihr menschlicher Körper nun davon. Dennoch biss Natsume tapfer die Zähne zusammen. Ein kalter Wind wehte. Natürlich fing sie an zu zittern. °So ein Mist! Es ist aber auch immer dasselbe!° fluchte Natsume innerlich. Angespannt drückte sich Natsume enger an die Felswand. Die spitzen Felskanten bohrten sich unnachgiebig in ihre nackte Haut. Vorsichtig sah Natsume nach unten. Im selben Moment wünschte sie, sie hätte es nicht getan. Ängstlich hielt sie sich fest, als sie sah, wie weit oben sie schon war. Das war eindeutig zu hoch! „Hilfe!“, hauchte Natsume. Ängstlich hielt sie sich an einem kleinen Stein fest. Auf einmal war eine Art Knistern zu hören. Und dann brach Stein von der Felswand ab. Natsume konnte nichts weiter tun als nur noch die Augen entsetzt aufzureißen, ehe sie nach hinten fiel. Alles geschah so schnell. Viel zu schnell. Die Luft zischte wild in Natsumes Ohren. Ihr pechschwarzes Haar wurde hochgewirbelt. Und Natsume hatte nur noch einen Gedanken. °Ich werde sterben….° Gerade als sie sich vorstellte, hart auf dem Boden aufzuschlagen und ihre Knochen tödlich knacken und splittern zu hören, hörte sie jedoch ein anderes bekanntes Geräusch. Wasser. Sofort fiel sie tief in die dampfende Quelle hinein. Natsume hörte, wie das Wasser in ihren Ohren rauschte und sie wie schwerelos im Wasser trieb. Sie war nicht mehr fähig sich zu bewegen und merkte, wie ihr die Luft knapp wurde. Gedämpft nahm Natsume Geschrei wahr und wie jemand ins Wasser gestürzt kam. Irgendjemand war im Wasser, das wusste Natsume. Zwar versuchte sie verzweifelt, wieder an die Oberfläche zu kommen, doch konnte sie nicht schwimmen. Auch Paddeln oder wildes Rudern hatte keinen Erfolg. Natsume wusste nicht, was schlimmer war: Wie erst gedacht, tödlich auf dem Boden aufzuschlagen oder jämmerlich zu ertrinken. War beides mies! Schließlich waren die Sauerstoffvorräte komplett aufgebraucht und der Körper des Mädchens sog ohne ihr Zutun aus Reflex das Wasser in die Lungen. Natsume spürte, wie das Wasser durch ihren Hals lief. Sie verkrampfte sich schlagartig und musste husten, wodurch sie nur noch mehr Wasser einatmete. Das Mädchen riss ihre Augen auf und fasste mit der Hand an ihren Hals. Natsume hatte, um es kurz zu formulieren, einfach nur Panik. Todesangst. Plötzlich wurde um sie herum alles dunkel. Natsume dachte nichts mehr. Fühlte nichts mehr. Schwebte in einem Meer aus Schatten. Fühlte sich wie mitten im Nichts. °Fühlt sich so der Tod an?° … Plötzlich spürte Natsume, wie Luft in ihre Lungen schoss. Sie fing an zu husten und merkte, wie sie das Wasser aus ihren Lungen ausspuckte. Sofort öffnete sie ihre Augen, hustete aber unentwegt weiter. Natsume setzte sich schwer atmend auf. Verdammt, das war knapp. Beinahe wäre sie schon wieder gestorben… „Tut das nicht noch einmal.“ Erschrocken fuhr Natsume hoch und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. Er hatte sein schwarzes Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Er trug edle Kleidung und hatte ein hübsches Gesicht. Seltsamerweise war der junge Mann klatschnass. Na toll…Natsume begann zu würgen und hustete den Rest Wasser aus ihren Lungen. Plötzlich jedoch berührte sie jemand an den Schultern. Die Augen immer noch leicht trübe, sah sie zu ihrem Retter auf. Bei näherer Betrachtung fiel ihr auf, dass es der Prinz war, der ihr auch noch so einen romantischen Heiratsantrag gemacht hatte. Bei diesem Gedanken verzog sie das Gesicht und blickte wieder zu Boden. Jetzt erst viel ihr auch auf, dass sie nackt war. … Allein mit einem Mann. Nackt. Und als Mensch. … Schon jede Situation allein war schlimm genug. Schlimm? Sie war grauenvoll. Aber alles zusammen?? Nicht zum Aushalten! Nun, es war ja kein Geheimnis mehr, dass sich dieser Tag als Schlimmster in Natsumes ganzem Leben herausstellte. Sie überlegte noch einmal schnell. Nein, das war falsch. Da gab’s noch zwei schlimmere Sachen. Aber für den dritten Platz reichte es allemal. Auf einmal wanderte die Hand, die gerade noch auf Natsumes Schulter geruht hatte ihre Hüfte entlang. Erschrocken hielt Natsume die Luft an. Hätte sie mehr auf ihre Umwelt geachtet und sich nicht mit sinnlosen Gedankengängen die Zeit vertrieben, wäre das bestimmt nicht passiert. Natsume musste etwas unternehmen, denn die andere Hand begann nun ebenfalls sich zu bewegen. Männer waren nun mal triebgesteuert. Und wenn man dann auch noch nackt vor einem kniete, war es klar, dass man da nicht mehr als Jungfrau davonkam. So weit wollte Natsume es jedoch nicht kommen lassen. Sie biss die Zähne zusammen und sah ihn verachtend an. Er jedoch schaute nur lüstern zurück. Nun war es Natsume völlig egal, ob er ihr gerade das Leben gerettet hatte. Er hatte sie ja wiederbelebt. Welch Schande. Mit der flachen Hand holte sie aus. Kurz vor ihrem Ziel jedoch wurde sie gestoppt. Der hoheitliche Prinz grinste sie an. Hielt scheinbar locker ihr Handgelenk fest. Es war zum Verzweifeln. Konnte man denn nicht mal als Mensch eine Ohrfeige verpassen? Natsume jedoch war eins klar. Sollte sie endlich wieder ein Hanyou sein, würde ihre Hoheit seinen hoheitlichen Kopf verlieren. In Natsumes Fingern gribbelte es jetzt schon verdächtig. „Lass mich los!“, rief Natsume zornig und sah ihn dementsprechend an. Er jedoch hörte nicht auf zu grinsen und beugte sich zu ihr vor. Seine nasse Kleidung berührte Natsume Haut. Eine Gänsehaut überkam sie. „Für dich immer noch Daisuke-no-danna.“ Er hauchte ihr die Worte ins Ohr und Natsume wünschte sich nichts sehnlicher als endlich von diesem Ort verschwinden zu können. Hinzu kam, dass es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief. So nah war ihr selten ein Mann gekommen. Klar, da gab es Ausnahmen…. „Meine Dienerin hat mir gesagt, dass sie deinen Namen nicht herausfinden konnte. Sonst seid ihr Weiber doch immer so gesprächig….“, fing Daisuke plötzlich belustigt an und blickte auf Natsume hinab. Diese jedoch funkelte ihn zornig an. Immer noch hielt er ihr Handgelenk fest. Zum Teufel auch! Zum Teufel mit allen! Warum musste es immer sie treffen?? „Ich zeig dir gleich, wer hier gesprächig ist!“, rief Natsume wütend und ließ ihre andere Hand hervorschnellen. Und zum Teufel mit ihrer Impulsivität! Hätte sie vorher nachgedacht, wäre ihr klar geworden, dass er nun bestimmt auch ihre andere Hand festhalten würde. Natürlich geschah es auch so. „Du bist wirklich anders!“, flüsterte Daisuke begeistert. Natsume jedoch schnaubte nur verächtlich. Es war beschämend nackt vor diesem Widerling zu sitzen. Auch wenn sie dies gekonnt überspielte. Aber sie hasste es einfach nur, wenn ihr ein Mann so nahe kam. Aus verschiedenen Gründen eben. Daisuke beugte sich plötzlich wieder zu Natsume vor und wollte sie gerade küssen, als diese jedoch bedrohlich flüsterte. „Das wagst du nicht….“ Etwas erstaunt über ihre Stimmlage stoppte Daisuke kurz. Diese Frau war schon seltsam. Aber unglaublich schön. Ja, irgendetwas war anders an ihr. „Ich denke doch.“, sagte er und küsste sie im selben Moment. Nichts Zärtliches steckte dahinter. Keine Liebe oder sonst etwas. Nein, es war einfach nur begehrend. Natsume fragte sich, ob sie das wirklich verdient hatte. Die Angst lähmte sie. Als Daisuke jedoch fordernder wurde, erwachte Natsume aus ihrer Starre und drehte sofort den Kopf weg. „Du verdammtes Schwein….“, flüsterte Natsume leise. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, sodass man ihre Augen nicht sehen konnte. Daisuke jedoch lachte nur. Dieser Typ war krank! Dann stand er auf und hob etwas vom Boden auf. Schnell zog Natsume wieder ihre Hände an ihren Körper. °Man müsste ihn erschlagen° dachte Natsume bissig, als sie sah, wie er wieder auf sie zukam. Achtlos warf Daisuke ihr einen Yukata auf den Kopf. „Zieh das an!“, sagte er im Befehlston. Sicher. War der Typ total bekloppt? „Dreh dich gefälligst um!“, spie Natsume ihm wütend entgegen. Dieser grinste schon wieder. Am liebsten würde das Mädchen ihm die Zähne einzeln ziehen, damit er nie wieder zu so einem Grinsen im Stande war. Es gehörte einfach verboten. „Die ganze Zeit hatte ich schon solche Aussichten…ich werde sie ja gleich wieder haben.“ Den letzten Teil des Satzes flüsterte er nur noch. Dennoch drehte er sich um. Natsumes Herz zog sich zusammen. Sie ahnte, was passieren würde. Verdammter Mist! Schnell sah sie sich nach Mononoke um. Musste hier doch irgendwo rum liegen! Tatsächlich lag es wenige Meter von ihr entfernt. Niemals würde sie sich auf diesen Menschen einlassen. Natsume zog sich gekonnt den Yukata drüber und schlich vorsichtig zu ihrem Schwert. Daisuke, der sich immer noch nicht umgedreht hatte, war wohl woanders mit den Gedanken. °Ich will nicht wissen, was in seinem perversen Kopf vor sich geht. ° dachte Natsume mit einer Spur von Angst. So schnell würde sie jedoch diese Angst nicht zeigen. Wer war sie denn? Die Herrscherin des Südens! War das etwa schon eine Begründung? Natsume verwarf ihre Gedanken und versteckte Mononoke geschickt unter ihrem Yukata. Natürlich hätte sie schon längst das Schwert ziehen und Daisuke den Kopf abschlagen können. War nur schlecht, wenn das Schwert stärker war als man selbst. Zumindest in dieser menschlichen Form. „Komm!“, sagte Daisuke plötzlich und sah sie an. Er stand schon an der Tür. Natsume schluckte schwer. Es war nicht schwer zu erkennen, was er vorhatte. Dennoch stand Natsume zögerlich auf. °Mir wird schon etwas einfallen! ° sagte sie zu sich selbst. Klang jedoch nicht sehr überzeugend. Daisuke grinste wieder breit. Sie war kurz davor, ihm ins Gesicht zu schlagen. Hätte sie auch gemacht, wenn er nicht dauernd gegrinst hätte. Erheitert hielt er Natsume die Tür auf. Als sie mit festen Schritten an ihm vorbeiging, sagte sie flüsternd: „Lass das!“ Daisuke jedoch grinste noch breiter. War das überhaupt möglich? „Ich denke nicht!“, sagte er ebenso flüsternd und zerrte sie an sich. Fluchend wollte sich Natsume aus seiner Umarmung befreien, doch dieser hielt sie eisern fest. „Lass mich los!“, rief Natsume laut. Langsam wurde es ihr zu bunt. Auch ihr Optimismus, noch unberührt aus dem Schloss zu kommen, sank bedrohlich tief. Genüsslich begann Daisuke ihre Halsbeuge zu küssen. Dann stoppte er plötzlich. Natsume, die sich immer noch mit aller Kraft wehrte, sah ihn angespannt an. Sein Blick ließ nichts Gutes verheißen. Er packte sie am Arm und zerrte sie mit sich. Natsume, die nun total überrumpelt war, ging völlig perplex mit ihm mit. Es blieb ihr ja auch nichts anderes übrig. Die Wachen sahen ihnen hinterher. Natsume wurde abwechselnd heiß und kalt. °Okay, ganz ruhig! Du schaffst das! Du schaffst das! Du….° Ohne Vorwarnung öffnete Daisuke plötzlich eine Tür und warf Natsume einfach ins Zimmer. Diese, immer noch total überrascht, schlug hart auf dem Boden auf. Keuchend stemmte sie sich hoch. Wenn jetzt nicht bald ein Wunder geschah, dann sah es verdammt schlecht für sie aus. Wie es in letzter Zeit öfter der Fall war. „Los, steh auf!“, sagte Daisuke und betrat ebenfalls das Zimmer. Natsume funkelte ihn zornig an. „Ich denk nicht dran!“ Der Angesprochene schloss allerdings nur leise die Tür. °Scheiße!° Nun war ihr jeder Weg zur Flucht versperrt. Natsume blickte sich hektisch um. Hier gab’s nicht mal einen Balkon oder eine Terrasse. Das Zimmer war abgedunkelt. Ohne jegliche Vorwarnung wurde Natsume am Kragen gepackt und hochgezogen. Erschrocken sah sie in das Gesicht von Daisuke. Doch nur für wenige Sekunden. Denn sie wurde hart ins Gesicht geschlagen. Schmerzerfüllt schrie Natsume auf. „Gehorche!“, rief Daisuke. Nun war er wohl doch nicht mehr so fasziniert von Natsumes störriger Art. „Nein!“, schrie Natsume schrill und wollte ihn ebenfalls schlagen. Doch 1. war es zu dunkel und 2. hatte er sie wirklich hart geschlagen. Ihr rechtes Auge tat ungeheuer weh. Plötzlich schallte es laut im Zimmer wider. Natsume schrie noch lauter. Schmerzen schienen wie Wellen über ihr gesamtes Gesicht zu fließen. Der Schlag war härter gewesen als der Vorherige. Die ersten Tränen liefen ihre Wangen hinab. Dabei wollte sie doch nicht heulen. Daisuke zerrte sie hoch und warf sie hart aufs Bett. Natsume konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Hektisch suchte sie Mononoke in ihrem Yukata. Seltsamerweise war es dort nicht mehr. „Nein!“, hauchte Natsume entsetzt. Ihr Herz machte einen kurzen Aussetzer und ihre Hoffnung schwand auf Null. Plötzlich senkte sich das Bett leicht gen Boden. Hektisch wich Natsume zurück. Sie musste fliehen! Angst hatte komplett die Kontrolle über sie übernommen. Wenn es sein musste, sprang sie auch aus dem Fenster. Lieber das, als vergewaltigt zu werden! Wieder wurde Natsume fest am Arm gepackt und herangezogen. „Nein!“, schluchzte Natsume herzzerreißend und wollte sich losreißen. Daraufhin folgte noch eine Ohrfeige. Zwar nicht so schmerzhaft, aber mit dem Ziel, sie zum Schweigen zu bringen. Die Ohrfeige erfüllte tatsächlich ihren Zweck. Natsume wimmerte nur noch leise in die Dunkelheit. Ängstlich krallten sich ihre Finger in den Yukata. Starr blickte Natsume nach oben. Eine Hand schob sich unter ihren Yukata und begann diesen zu öffnen. Ihr Herz schlug schneller und ihr Körper verkrampfte sich. Trübe sah Natsume zur Seite. Sie hatte aufgegeben. Sollte er es eben tun. Vielleicht war es Schicksal. War es das? Langsam ließ sich Natsume die Frage immer wieder durch den Kopf gehen, während Daisuke ihr den Yukata nun vollständig auszog. Moment! Natsume grübelte weiter, auch, als Daisukes warmer Atem über ihren Körper wanderte. °Es kann unmöglich Schicksal sein! Das ist vollkommen unmöglich! Nein! Ich bin nicht hier, um so leicht aufzugeben!!° Mit letzter Kraft drückte Natsume ihren ungewollten Verehrer von sich. Dieser jedoch schrie nur wütend. „Was fällt dir ein? Du Weib!“ Sofort bekam Natsume wieder eine schallende Ohrfeige verpasst. Dennoch tolerierte sie den Schmerz so gut es ging. Auch wenn ihr wieder Tränen des Schmerzens die Wange entlang liefen. „Vergiss es!“, flüsterte Natsume mit halb erstickter Stimme. Ihre Schluchzer waren nicht gerade hilfreich es etwas ausdrucksstarker darzustellen. Dennoch. Lieber ließ sie sich bis zur Bewusstlosigkeit schlagen, als mitzubekommen, wie der Mistkerl seine Tat zu Ende brachte. Eine Zeit lang geschah nichts. Doch nur ein paar Sekunden später flüsterte Daisuke in ihr Ohr: „Du weißt genau, dass dir hier niemand helfen wird!“ „Aber du natürlich!“, rief Natsume sarkastisch und versuchte ihn noch weiter von sich wegzuschieben. Stellte sich nur als ein kleines Problem fest, wenn der Kerl so um die 80 Kilo wog. Natsume keuchte leicht, dennoch hielt sie ihn weiter von sich gedrückt. Zur Hölle mit diesem Kerl!! Seine dunkle Stimme hallte im dunklen Zimmer wider. „Du scheinst nicht zu verstehen….“ Fast schon zärtlich streichelte er Natsume über den Kopf und hielt eine ihrer Haarsträhnen in seiner Hand. Natsume hielt erschrocken den Atem an. Daisuke ließ die Haarsträhne los und fuhr über ihre linke Wange. Diese war leicht angeschwollen, infolge seiner Schläge. Ängstlich kniff das Mädchen die Augen zusammen. Wenn er jetzt wieder zuschlug… Aber er tat es nicht. Er schien zu überlegen. In der Zeit öffnete Natsume wieder vorsichtig ihre Augen. Immer noch war alles schwarz. Erkennen konnte sie nicht viel. Leichte Umrisse von Daisuke. Im selben Moment legten sich Lippen auf ihre. War nicht schwer herauszufinden, wer das war. Zwar versuchte sich Natsume zu wehren, doch war es absolut sinnlos. Er war einfach stärker. Sein Gewicht konnte sie auch nicht mehr halten. Verzweifelt blickte sich Natsume um. Hier musste doch irgendetwas sein, mit dem man sich wehren konnte. War natürlich mal wieder nicht der Fall. „Wie niedlich!“, säuselte Daisuke plötzlich an ihrem Ohr. Diese hielt im selben Moment inne. „Du…“, fing Natsume verbittert an. „Ja…?“, schnurrte er ihr schon fast in ihr Ohr. „Ich schwöre, sobald die Sonne untergegangen ist, wirst du sterben!“ Zwar wollte Natsume es unheimlicher sagen, doch irgendwie klang es ziemlich verbittert. Nun, es war egal, wie sie es sagte. Hauptsache es passierte….und das würde es auch. Daisuke jedoch fing nur an zu lachen. Natsume hatte geahnt, dass er das tun würde. „Du….und welche Armee?“, fragte er belustigt. Wieder begann er sie zu küssen. Absoluter Ekel stieg in Natsume auf. Sie strampelte wild. Daraufhin gab’s gleich wieder eine Ohrfeige. „Zum Teufel mit dir!!“, flüsterte Natsume unter Tränen. Dieser lachte einfach nur und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte. Plötzlich und unerwartet hämmerte es gegen die Tür. Daisuke hielt inne und sah auf. Natsume lobte kurz den Himmel und die Götter für ihre Hilfe. Vielleicht kam jetzt der Retter, den sie brauchte? „Wer ist da?“, schrie Daisuke aufgebracht. Natsume zuckte zusammen. °Bitte schlag ihm den Kopf ab!° Betete sie noch einmal. Vielleicht waren die Götter noch einmal auf ihrer Seite? „Daisuke-no-danna? Euer Vater…es geht ihm schlecht. Bitte kommt schnell!“ Der junge Mann schnaubte aufgebracht und murmelte irgendetwas. Ohne länger darüber nachzudenken stand er auf und zog sich an. Ein Wunder, wie er im Dunklen sehen konnte? Vorsichtig griff Natsume nach dem Yukata, der auf dem Bett lag. Ohne weiter auf seine ‚Ehefrau’ einzugehen, öffnete Daisuke die Tür und ging aus dem Raum. Nun saß Natsume allein in der Dunkelheit. Diese konnte immer noch nicht ganz begreifen, was soeben geschehen war. Stumm starrte sie zur Tür, wo Daisuke gerade verschwunden war. Dann merkte sie, wie die Tränen ihre angeschwollenen Wangen hinabliefen. Zitternd berührte Natsume ihre Wange. Sie tat ungeheuer weh. Immer mehr Tränen liefen über ihre Wangen. Endlich wurde Natsume klar, dass sie verdammtes Glück gehabt hatte. Noch ein paar Minuten länger und es wäre zu spät gewesen. Schluchzend sank Natsume auf das Bett zurück und begann hemmungslos zu weinen. Vorsichtig tastete sich Natsume durch das finstere Zimmer. Sie wusste nicht, wie lange sie geweint hatte. Minuten? Stunden? Sie hatte keine Ahnung. Langsam tastete Natsume den Boden ab. Ihr war klar, dass Mononoke hier irgendwo liegen musste. Es war bestimmt runtergefallen. Und tatsächlich fand sie es. Vor Freude hätte sie beinahe geschrieen, hielt sich aber gekonnt zurück. „Dem Himmel sei Dank!“, kam es erleichtert über Natsumes Lippen. Sofort befestigte sie das Schwert an ihrem Gürtel. So, nun musste ein Plan her. Ein Plan, um aus diesem verdammten Schloss rauszukommen. Grübelnd lehnte sich Natsume an die Wand. Ja, wie sollte sie es schaffen hier rauszukommen? Der Schock saß ihr immer noch tief in den Knochen und die Erinnerungen stiegen viel zu schnell und oft in ihr auf. °Ich muss hier raus!° Da gab’s nur noch ein Problem. Die Türen gingen hier nicht auf. Natsume versuchte es noch einmal probehalber und bemerkte, dass sich die Tür natürlich nicht zu ihren Gunsten öffnete. Seufzend sah sie zu Boden. Was nun? Natsume überlegte noch einmal genau. Wenn sie die Tür nicht auf bekam, dann müsste sie ein anderer für sie öffnen. Aber wie? Die einzige Möglichkeit wäre, dass jemand von außen das erledigte. Aber wer wäre schon so blöd? Wohl keiner. Bei ihrer Beinahe-Vergewaltigung war ja auch keiner gekommen und hatte ihr geholfen. °Saubande!° Grübelnd lehnte sich Natsume weiter zurück, als sie merkte, dass sie mit dem Hinterkopf gegen irgendetwas stieß. Verdutzt tastete sie danach. Eine Vase! Sie musste wohl irgendwie auf einem Schrank gestanden haben. Hm…Grübelnd berührte Natsume die Vase weiter. Wenn sie doch nur hinauskönnte. Traurig sah sie zur Tür, nie im Leben würde sie hier noch länger aushalten können. Plötzlich jedoch ging Natsume ein Licht auf. „Oh“, kam es nur erstaunt aus ihrem Mund. °Aber natürlich! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen! Sobald ihre Hoheit hier wieder reinlatscht, werde ich ihm die Vase auf den Kopf donnern! Und während er benommen am Boden liegt, kann ich abhauen!° Zufrieden mit sich selbst, klopfte sich Natsume anerkennend auf die Schulter. Man sagt zwar, Eigenlob stinkt, aber in diesem Fall war es ihr egal. Sofort machte sich Natsume an die Umsetzung ihres Planes. Sie stellte sich, mit der Vase in ihren Händen, neben die Tür und wartete. Und wartete. Und wartete. Und wartete. Gerade als Natsume kurz davor war einen Krampf in ihren Armen zu bekommen, hörte sie endlich Schritte. Angespannt hob sie die Vase an. „Ich schaff das!“, flüsterte Natsume und im selben Moment ging die Tür auf. Ohne länger abzuwarten schlug Natsume dieser Peron die Vase einfach auf den Kopf. Diese zerbrach und die Scherben fielen auf den Boden. Ein kleiner Scherbenhaufen war zu sehen und die Person flog ebenfalls zu Boden. Keuchend sah Natsume auf sie herab. Eigentlich zog sie ja nicht solche krummen Sachen ab…aber nach dem, was passiert war, hielt sie es einfach nur für angemessen. Ganz nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir. Natsume lachte kurz trocken auf. Na ja, eigentlich hatte man ihr ja keine Vase auf den Schädel geschlagen. Egal! Vorsichtig ging Natsume in die Hocke. Diese Person war ein Mann und hatte sein Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Natsume schwor sich einen Besen zu essen, wenn dies nicht der Prinz sein sollte. Grob zog sie an seinem Pferdeschwanz und hob so seinen Kopf hoch. Natürlich war es Daisuke. Achtlos ließ das Mädchen seinen Kopf los. Dumpf schlug sein Schädel auf. Natsume seufzte. Ohne länger zu überlegen, schleifte sie ihn ins Zimmer und ging anschließend raus. Leise schloss sie die Tür. Nun, der erste Teil wäre geschafft, aber wie ging es nun weiter? Natsume überlegte. Es kam ihr ja schon fast wie ein Wunder vor, hier überhaupt im Gang stehen zu können. Nun, der Prinz hielt sein erzwungenes Schläfchen und Natsume machte stattdessen einen kleinen Spaziergang. Hastig lief sie durch die Gänge. Ging jedoch langsamer, wenn Wachen ihren Weg kreuzten und sah stur zu Boden. Sie hoffte inständig, dass sie niemand erkannte. Natsume wusste nicht, wie lange sie schon durch das Schloss gegangen war, aber langsam hatte sie die Faxen dicke. Keuchend lehnte sie sich gegen die Wand. Es mussten schon über hundert Türen gewesen sein, die sie geöffnet hatte. Doch keine davon zeigte ihr den lebensrettenden Ausgang. „So ein Mist!“, fluchte Natsume und bemerkte, dass sie großen Hunger hatte. Was würde sie dafür tun endlich wieder Hanyou sein zu können. Flüchtig fuhr sie über ihre angeschlagenes Gesicht. Nie wünschte sie es sich so sehr wie in diesem Augenblick. Aber Wasser wäre ihr auch ganz recht. Natsume hatte den Eindruck, unglaublich dreckig zu sein. Kurz schluchzte sie auf. °Reiß dich zusammen!° ermahnte sie sich in Gedanken. „DAISUKE-NO-DANNA!“, schallte es plötzlich laut in den Gängen wider. Erschrocken drückte sich Natsume an die kalte Mauer. Hatte sie gerade richtig gehört? „Dort in seinem Zimmer!“ „Ist er bewusstlos?“ Schnell rannte Natsume weiter. Sie hatten ihn eher entdeckt als gedacht. Hastig rannte sie weiter und folgte ein paar Abzweigungen. Ihr Herz raste. Einerseits, weil sie so schnell rannte und andererseits aus Angst. Wegen Angst. Plötzlich krachte es laut. Natsume blieb stehen und sah sich hastig um. „Sucht sie!“ Die Panik kehrte wieder in Natsume zurück. Panisch rannte sie weiter. Ihr war klar, dass sie wahrscheinlich ihren Kopf verlieren würde, wenn sie sie erwischten. Wer kam schon ungestraft davon, wenn man einen Prinzen fast erschlagen hatte? Keiner. Plötzlich konnte Natsume Schatten erkennen und Schritte hören. Sie kamen auf sie zu. Sie war kurz davor, einen Herzinfarkt zu bekommen. Ohne lange zu überlegen, öffnete Natsume die nächstbeste Tür und stürmte dort hinein. Hoffentlich fand sie hier keiner. Von der Angst geleitet rannte Natsume einfach in das Zimmer hinein. Nur schwach schien das Licht hinein und verlieh dem Zimmer einen unheimlichen Touch. Dieser Ort war feucht und kalt. Plötzlich und unerwartet stieß Natsume gegen etwas Hartes, Eisenartiges. Dann ging es schlagartig abwärts. Das Mädchen schrie noch kurz erschrocken auf, ehe sie mit dem komischen harten, eisenartigen Ding scheinbar eine Treppe hinunterflog. Das eigenartige Ding machte dabei auch seltsame Geräusche. Kurz bevor sie unten angekommen war, ließ Natsume das Ding los und krachte tatsächlich noch ein paar Stufen hinab. Wie schlimm konnte dieser Tag eigentlich noch werden? Natsume fuhr mit der Hand über ihren schmerzenden Knöchel. Sie hoffte inständig, dass er nicht verstaucht war. Dabei hatte dieser Tag fast so normal wie alle anderen begonnen. … Seufzend stand Natsume langsam auf und hielt sich an der Wand fest. Der Knöchel schmerzte leicht, aber stehen konnte sie noch. Ihre Augen gewöhnten sich allmählich an die Dunkelheit. Hier war es finster, kalt, unheimlich und feucht. Natsume hörte irgendwo Wasser tropfen. Ratten hatte sie auch gehört. Oder was immer das auch war…. Vorsichtig sah sie zu Boden. Jetzt erkannte sie, gegen was sie gerannt und die Treppe hinunter geflogen war. Ein Mann in Rüstung. Zögerlich ging Natsume in die Knie und besah sich diesen Samurai genauer. Er bewegte sich nicht mehr. „Hallo?“, flüsterte Natsume zögerlich. Keine Antwort. Schüchtern berührte sie sein Gesicht. Keine Reaktion. Nach kurzem Zögern hob Natsume den Helm des Samurais an. Das Mädchen sah verbittert in das Gesicht des Mannes. Seine Augen waren glasig. Er war tot… „Genickbruch…“, flüsterte Natsume. Seufzend steckte sie dem toten Samurai wieder den Helm auf den Kopf und stand langsam auf. Sie hatte jedoch keine Zeit zum Trauern. Schweigend entschied sich Natsume dafür, sich umzusehen. Als sie Skelette mit Handschellen an den Händen entdeckte, wurde ihr klar, wo sie gelandet war. „Im Kerker….welch passender Ort.“ Schnell blickte Natsume in eine andere Richtung. Vielleicht gab es hier ja einen Ausgang? Natsume rümpfte die Nase. Hier roch es vermodert und ein leichter Leichengeruch war ebenfalls zu riechen. „Ich will hier weg….“ Schlagartig hielt Natsume inne. Hier hatte doch gerade jemand gesprochen! „Denkst du ich nicht?!“ Da, schon wieder! Zwar waren die Stimmen leise, doch konnte sie das Mädchen genau hören. Sofort rannte Natsume in die Richtung, aus der sie die Stimmen hörte. Den Schmerz in ihrem Fuß tolerierte sie so gut es ging. Etliche Male rannte sie ungewollt in ein paar große Pfützen. Das verdreckte Wasser spritzte dann in ihr Gesicht und auf ihre Kleidung. Natsume war es egal. Sie wollte nur so schnell wie möglich dorthin. Diese Stimmen….Sie hatte eine Vermutung zu wem sie gehörten. Keuchend bog Natsume ab. Die Stimmen wurden lauten. Tatsächlich konnte sie weiter hinten kleine Wesen entdeckten. Natsume beschleunigte noch mal und fiel dann vor den beiden hin. „Verdammter Mist!“, fluchte sie ungewollt. Eine schlimme Angewohntheit, sie nahm sich vor, sich das mal abzugewöhnen. Wütend wischte sie mit einem Ärmel des Yukatas ihr Gesicht ab. Warum musste sie eigentlich wieder in der größten Pfütze in diesem ganzen Kerker landen?? „Huh?“, fragte plötzlich eine Kinderstimme. Sofort sah Natsume auf. Wen sie da sah, war fast unfassbar. Ihr stand der Mund weit offen. Die Augen sahen ungläubig zu dem kleinen Mädchen, das sie neugierig musterte. Ihre kleinen Hände waren mit Fesseln an der Wand festgebunden. Der kleine grüne Gnom, der neben ihr saß und auch festgekettet war, fing plötzlich laut an zu meckern. „Verdammtes Menschenweib! Kannst du nicht aufpassen??“ Seine ganze Kleidung war patschnass. Das Mädchen fing an zu lachen. „Jaken-sama, du siehst lustig aus!“ Der Gnom sah das Mädchen giftig an. „Sei still, Rin!“ Natsumes Augen füllten sich mit Tränen. Das konnte doch nicht wahr sein. Es konnte nicht! Rin, die sah, wie die junge Frau anfing zu weinen, fragte sie besorgt, was denn mit ihr los war. Jaken sah sie nur skeptisch an. „Hey, so schmerzhaft kann dein Sturz gar nicht gewesen sein!“, rechtfertigte er sich. Natsume sah die Beiden immer noch ungläubig an, die Tränen liefen ihr unaufhörlich ihr Gesicht entlang. „Was ist mit Euch passiert?“, fragte Rin entsetzt, als sie sah, wie angeschwollen das Gesicht der Fremden war. Auch Jaken sah sie kurz entsetzt an, als er ihre ganzen blauen Flecke und Blutergüsse sah. Ohne jegliche Vorwarnung umarmte die fremde Frau die Zwei stürmisch. Rin und Jaken blickten sich verwirrt an. „Endlich sehe ich euch wieder!“, schniefte die Unbekannte leise. Jaken blickte verdutzt zu der Frau. „Nani?“, fragte er verwirrt. Rin sah sie ebenfalls verwirrt an. „Wir kennen sie doch gar nicht!“, sagte Rin irritiert. Natsume löste die Umarmung und sah beide glücklich an. „Ich bin so froh.“, lachte Natsume und weitere Tränen liefen ihre schmutzigen Wangen hinab. Rin sah sie verdutzt an. Dieses Gesicht, sie hatte es schon mal gesehen. Aber sie konnte unmöglich diese Person sein. Schließlich war sie ein Hanyou und kein Mensch. „Tut mir leid, Jaken, dass ich dich schmutzig gemacht habe.“, sagte Natsume mit einem traurigen Lächeln. Wieder füllten sich Natsumes Augen mit Tränen. Jakens Glubschaugen sahen sie verwirrt an. Ja, er hatte sie doch schon einmal gesehen. Jaken linste zu Rin. Sie sah auch danach aus, als überlegte sie eifrig. Plötzlich machte es Klick bei Jaken, dennoch hielt er dieses Ergebnis für ausgeschlossen. „Unmöglich, dass es Natsume ist!“, sagte er ungewollt und sah zu Boden. Natsume horchte auf und sah zu Jaken. „So unmöglich ist das nicht, Jaken!“, sagte Natsume zu ihm. Rin sah auf. „Was denn?“ Selbstsicher stand Natsume auf. So selbstbewusst wie es eben ging. Beinahe wäre sie weggeknickt, denn ihr Knöchel schmerzte sehr. „Ich bin’s!“, rief Natsume und sah sie freudig an. Rin kratzte sich verwirrt an ihrem kleinen Köpfchen. „Wer?“, fragte Jaken. „Na, Natsume!“ …. Sofort brach Jaken in lautes Gelächter aus. „Das ich nicht lache! Du bist ein Mensch, Weib!“ Sofort bekam Jaken eine Kopfnuss verpasst. „Mensch, Jaken, stell dich nicht dümmer als du eh schon bist! Du musst doch wissen, dass Hanyous einmal im Monat ihre dämonischen Fähigkeiten verlieren und zu Menschen werden!“ Seufzend hielt sich Natsume ihre schmerzende Hand. Als Hanyou tat es nie weh, wenn sie Jaken eine Kopfnuss gab. Plötzlich schrie Rin erstaunt auf. „Natsume-san??“, fragte sie erstaunt und fassungslos zugleich. „Ja, ich bin’s, Rin-chan!“, lachte Natsume. Erfreut lachte Rin los. Schnell umarmte Natsume Rin noch einmal. Wie sehr hatte sie das kleine Plappermaul vermisst. Jaken, der nun auch langsam begriff, dass dort wahrhaftig Natsume stand, sah entsetzt drein. „Wie kommt ihr hierher?“, fragte Natsume plötzlich und ließ Rin los. Jaken sah säuerlich zu ihr. „Wegen diesem Brief!“ Natsume sah verdutzt zu Jaken. „Welcher Brief?“ „Diese Einladung zum Schloss der Östlichen Länder!“, meckerte Jaken. „Die hab ich auch bekommen….“, sagte Natsume gelangweilt und setzte sich. „Sesshoumaru-sama hat sich sofort auf den Weg gemacht und Ah-Uhn mitgenommen!“, plapperte Rin drauf los. Natsume linste zu Jaken, der immer noch genervt dreinschaute. „Ich nehme mal an, dass dieser Prinz mit seiner Sippschaft vorbeikam und euch gefangen nahm!“, schlussfolgerte Natsume und sah wartend zu Jaken. Dieser nickte nur. °Jaken konnte Rin also nicht verteidigen. Ob Sesshoumaru ihm den Kopf abschlägt?° Wahrscheinlich dachte Jaken dasselbe, denn dieser sah etwas ängstlich zu Boden. „Und du? Warum bist du hier? Und warum siehst du so schlimm aus?“, fragte Rin neugierig. Natsume sah zu Rin und blickte dann wieder trübe zu Boden. „Dumme Geschichte, Rin.“ „Bitte, erzähl sie mir!“, bettelte Rin und klammerte sich an Natsumes schmutzigen Yukata. „Okay, aber ich mach’s kurz!“, sagte Natsume gleich vorweg. „Dieser Prinz will mich heiraten und hat mich deshalb mit in sein Schloss genommen. Als ich mich weigerte auf sein Angebot einzugehen, hat er nachgeholfen!“ Mit wütendem Blick fasste sich Natsume an ihre angeschwollene Wange. Sie hielt es für besser, von der Fast-Vergewaltigung nichts zu erwähnen. „Und jetzt bist du auf der Flucht, oder?“, fragte Jaken plötzlich. Natsume sah zu ihm und nickte. „Ja, aber die Wachen suchen bereits nach mir. Aus Zufall bin ich hier gelandet.“ „Arme Natsume-san.“, sagte Rin traurig. Natsume biss sich auf die Lippen. Das war eine verdammt beschissene Situation. Nun saßen sie hier alle drei drinnen fest. Plötzlich fiel es Natsume wie Schuppen von den Augen. „Jaken, wo ist dein Kopfstab?“ Dieser sah verdutzt auf. „Er steht dort an der Wand gelehnt….Ich konnte ihn leider nicht holen, weil dieses Menschenpack ihn einfach dort stehen gelassen hat wie….“ „Schon gut, Jaken. Ich weiß, was du meinst!“, unterbrach ihn Natsume und lief zum Stab. Oder eher humpelte. Der Schmerz in ihrem Knöchel kehrte mit voller Wucht zurück. Schnell nahm sie ihn und gab ihn dann Jaken. „Du musst damit das Eisen schmelzen!“, sagte Natsume zu Jaken. Diese Ketten würden Feuer nicht standhalten. Keuchend setzte sich Natsume hin. Ihr war sehr heiß, obwohl es hier drinnen eiskalt war. „Das wird ja immer besser…“, flüsterte Natsume sarkastisch, als sie mit ihrer Hand an ihre Stirn fasste und bemerkte, dass sie leichtes Fieber hatte. „Sie kommen!“, sagte Jaken schon fast ruhig. „Nani?“, fragte Natsume verwirrt. „Diese Menschen!“, giftete Jaken. Rin sah besorgt in die Richtung, aus der Natsume gekommen war. Natsume fluchte wieder leise. Dabei wollte sie es sich doch abgewöhnen. „Wie lange?“, fragte sie. „Nur noch wenige Minuten.“, antwortete Jaken prompt. Natsume schnaubte aufgebracht. „Ich lenk sie ab und du versuchst so gut es geht den Stock zu verstecken!“ „Kopfstab!“, meckerte Jaken sofort. „Was auch immer!“, sprach Natsume genervt und stand langsam auf. Rin sah traurig zu Natsume. „Was willst du tun?“, fragte sie leise. Gerade als Natsume antworten wollte, hörte sie, wie die Tür scheppernd aufgerissen wurde. „Dort liegt Toya!“, rief einer entsetzt. Ängstlich ging Natsume einen Schritt zurück. Jetzt wurde ihr auch noch Mord angehangen, dabei war es doch ein Unfall gewesen! „Sucht das Weib!“, schrie Daisuke aufgebracht. Der hatte nun auch noch gefehlt. „Wo treffen wir uns?“, sprach Jaken sie auf einmal an. Verstört blickte sich Natsume um und sah zu Jaken. Dieser sah sie nur entschlossen an. Natsume wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Rin sah ängstlich zwischen Jaken und Natsume hin und her. „Nimm das!“, sprach Jaken abermals und holte ein kleines Tanto aus seinem Yukata hervor. Tanto glichen kleinen Messern, ihre Klinge war jedoch so ähnlich wie bei einem Katana. Nur eben um einiges kürzer. „Nani?“, hauchte Natsume ungläubig. „Nimm schon!“, rief Jaken wütend. Die Schritte und Stimmen wurden lauter. Gleich würden sie hier sein. Natsume nahm das Tanto und versteckte es in ihrem Yukata. Im selben Moment stand plötzlich eine Gruppe von Samurai vor den Dreien. Natsume ahnte Übles. Mitten aus der Gruppe trat ein aufgebrachter Daisuke hervor. Ohne Vorwarnung schlug er wieder auf Natsume ein. Keuchend ging sie zu Boden. Doch Daisuke trat weiter auf Natsume ein. Diese war kurz davor, ohnmächtig zu werden. Rin sah entsetzt auf das Szenario. Jaken legte den Stab auf den Boden und setzte sich leise drauf. Grimmig sah er zum Menschenpack. „Du kleines Miststück!“, rief Daisuke erbost und zerrte Natsume wieder am Kragen empor. Wieder verpasste er ihr einen Schlag ins Gesicht. Das Mädchen wimmerte und versuchte, sich von ihm loszureißen, doch es war sinnlos. Er schlug sie noch einmal und zerrte sie dann an den Haaren gepackt aus dem Kerker. Erst als die Tür zugefallen war, verstummten Natsumes Schreie. Stille. „Jaken-sama?“, hauchte Rin ängstlich. Jaken sah zu Rin. Die Kleine hielt sich die Ohren zu und hatte ihre Augen zusammengekniffen. Kleine Kullertränen liefen ihre Wangen hinab. „Es ist vorbei.“, sagte Jaken. Ohne länger darauf einzugehen, nahm er sein Kopfstab und begann damit, die Fesseln zu schmelzen. Keuchend hielt sich Natsume den Bauch. Musste dieses Arsch auch mit voller Kraft dagegen treten? Vor ihren Augen verschwamm alles. Außerdem tat ihr Kopf weh. Lag wohl am Fieber und daran, dass Daisuke sie die ganze Zeit an den Haaren gepackt durch die Gegend schleifte. Vor einer Tür blieb er plötzlich stehen. Wieder zerrte er Natsume hoch und sah ihr zornig ins Gesicht. „Miststück!“, flüsterte er und schlug ihr wieder heftig ins Gesicht. Natsumes Kopf krachte mit voller Wucht gegen die Wand. Achtlos ließ er sie fallen. „Verschwindet!“, sagte Daisuke zu den Wachen, die auch sofort gehorchten. Wimmernd lag das Mädchen am Boden. Langsam, aber sicher hatte sie ihre Grenzen erreicht. Ein Schädelbruch war jetzt nicht angemessen. War es das überhaupt jemals? Vorsichtig suchte Natsume in ihrem Yukata nach dem Tanto, welches Jaken ihr gab. Glücklicherweise fand sie es schnell. „DU….!“, schrie Daisuke aufgebracht. Wieder packte er sie am Kragen und hob Natsume auf. „Wie kannst du es eigentlich wagen?“ Natsumes Augen waren trübe. Ihr Kopf brummte. Konnte er nicht einfach die Klappe halten? Gerade als er sie wieder schlagen wollte, riss Daisuke entsetzt die Augen auf. Ungläubig sah er zu Natsume, die ihn kalt ansah. „Wie du mir, so ich dir….“, flüsterte sie. Ihre Augen fielen fast zu. Angespannt sah Daisuke nach unten. Ein Messer steckte in seinem Bauch! Natsume grinste abfällig. Keuchend ging Daisuke zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Das Mädchen schlug hart auf dem Boden auf. Doch anstatt liegen zu bleiben, kroch Natsume fort. Daisuke rief ihr irgendwas hinterher, doch Natsume achtete nicht darauf. °Wo wollten wir uns treffen? ° fragte sie sich. Sie kroch keuchend und schnaufend den Gang entlang. Der Schweiß lief ihr übers Gesicht und vermischte sich mit ihrem Blut. Schwach und mit letzter Kraft stand Natsume auf. Ihre Beine zitterten so sehr, dass man meinen könnte, es fand gerade ein Erdbeben statt. Seltsamerweise war keine Wache zu sehen. „Natsume-san!“, hörte sie plötzlich Rins Stimme. Müde sah Natsume auf. Tatsächlich kam die kleine Rin und Jaken auf sie zugerannt. „Es geht euch gut….“, murmelte Natsume erleichtert und lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Rin sah ängstlich zu ihr hoch. „Aber dir geht es nicht gut!“, schniefte sie. „Hast du es getan?“, fragte Jaken. Natsume nickte nur stumm. Vorsichtig gingen die Drei los. Zu Natsumes Missgunst war sie die Langsamste, das wurmte sie ungemein. Plötzlich trat einer der Wachen vor die Drei. Ehe er etwas sagen konnte, fackelte Jaken ihn einfach ab. Das passierte mit den nächsten Fünf ebenso. Sei es Zufall oder Schicksal hatten sie nach kurzer Zeit endlich den Hof gefunden. Schnell liefen die Zwei hinaus. Natsume kam schwankend hinterher. „Verdammt! Das Tor ist zu!“, meckerte Jaken. Rin sah besorgt zu Natsume. „Und was jetzt?“ Keuchend lehnte sich Natsume an eine Scheune. „Jaken, du öffnest das Tor….und Rin und ich werden uns eine Transportmöglichkeit suchen!“ Seltsamerweise wandte Jaken nichts dagegen ein und tat es. Rin lief schnell in den Stall. Natsume ging derweil schwer atmend in die Knie. Warum musste ihr ganzer Körper nur so schmerzen? Müde sah sie zum Himmel hinauf. Dieser wurde nun schon rötlich. Anzeichen dafür, dass die Sonne bald untergehen würde. „Natsume-san!“, rief Rin und zerrte ein Pferd aus der Scheune. Erleichtert sah Natsume zu Rin. Plötzlich jedoch war Geschrei zu hören. Das Tor war bereits geöffnet, doch strömten jetzt überall Wachen auf den Hof. Jaken hatte alle Hände voll zu tun, sie nacheinander abzufackeln. „Beeilt euch!“, kreischte er zu den Beiden. So schnell es ging, schwang sich Natsume auf das Pferd und setzte Rin vor sich hin. „Natsume-san, kannst du überhaupt reiten?“, fragte Rin nervös. Die Gefragte schüttelte leicht den Kopf. „Ich kann es nicht sonderlich gut…“, sagte sie leise. Dann nahm Natsume die Zügel in die Hand und das Pferd rannte los. Plötzlich hörte das Mädchen Daisukes Schreie. „Ich werde dich töten!“, schrie er. Flüchtig drehte sich Rin um. Tatsächlich stand er dort. Er blutete. „Natsume-san!“, schrie Rin aufgebracht. „Die verfolgen uns!“ Flüchtig sah Natsume nach hinten. Die Männer stiegen ebenfalls auf ihre Pferde und ritten ihnen nach. Sogar Daisuke. Dabei hatte Natsume gehofft, sie hätte ihn schon getötet. Sachen gab’s! Schnell galoppierten sie aufs Tor zu. Ängstlich hielt sich Rin an der Mähne des Pferdes fest. Natsume hatte Schwierigkeiten, nicht gleich vom Pferd zu fallen. Ihr ging es kotzübel. „Jaken-sama!“, schrie Rin entsetzt, als die Wachleute ihn beinahe mit ihren Schwertern zweigeteilt hätten. Ohne darüber nachzudenken, streckte Natsume die Hand aus und griff nach dem Kopfstab. Jaken war zu verdutzt, um darauf eingehen zu können. Schnell schleuderte sie Jaken nach hinten. Dieser hielt sich sofort am Rücken des Pferdes fest. „Jaken-sama!“, rief Rin glücklich. Natsume war schlecht. °Scheiß Fieber° fluchte sie. Schnell rannten sie über die Landschaft. Das Schloss hatten sie hinter sich gelassen, ihre Verfolger allerdings nicht. „Was machen wir jetzt?“, fragte Rin ängstlich. „Wann wirst du wieder zum Hanyou!?“, fragte Jaken. Natsume seufzte merklich. „1. Reiten wir auf den Wald zu.“ Sie deutete auf einen dicht gewachsenen Wald. „Und 2. werde ich wieder zum Hanyou, wenn die Sonne untergeht.“ Diese versank langsam. Das Pferd schnaufte wild und lief in den Wald hinein. Panisch hielt sich Jaken an Natsume fest. Diese trieb das Pferd immer mehr an. Wenn sie die Kerle nicht loswerden würden…. Plötzlich hörte man ein Pfeifen. Das Pferd wieherte laut los und fiel plötzlich um. Rin und Jaken konnten sich noch schnell abrollen. Natsume krachte auf den Boden. Es drehte sich alles um sie herum. Sie konnte es nicht zurückhalten und übergab sich. Erschöpft und müde sah Natsume zum Pferd. Drei Pfeile steckten im Hinterbein. „Natsume-san!“, schrie Rin. Die Angesprochene rappelte sich langsam auf und lief mit Jaken und Rin in ein Gebüsch. Ängstlich krallte sich Rin in den Yukata von Natsume. „Ich habe Angst….“, schniefte sie. „Jaken…“, flüsterte Natsume. Der Angesprochene drehte sich zu ihr um. Natsume sah verdammt schlecht aus. Ihr Gesicht war angeschwollen und sie sah unglaublich blass aus. „Ich…kann euch nicht beschützen…“, flüsterte sie. „Erst wenn die Sonne untergeht….“ Im selben Moment wurden alle drei gepackt und aus dem Gebüsch gezerrt. Rin fing an zu schreien. Natsume sah in das zornige Gesicht von Daisuke. „Dachtest du etwa, du entkommst mir?!“, schrie er aufgebracht und schlug Natsume in den Magen. Sie keuchte auf und ging zu Boden. Daisuke, seine Schmerzen ignorierend, schleuderte Natsume gegen einen Baum, an dem sie reglos liegen blieb. Ihre Augen waren halb geöffnet. „Natsume-san!“, schrie Rin. Fassungslos waren ihre Reh-Augen auf Natsume gerichtet. „Jetzt seid ihr dran!“, sagte plötzlich einer der Männer und zog sein Schwert. Schützend stellte sich Jaken vor Rin. Die Männer fingen laut an zu lachen. Wäre ihm sein Kopfstab bei dem Fall nicht abhanden gekommen, hätte Jaken sie alle verkohlt. Niemand bemerkte in der Zwischenzeit, wie die Sonne unterging…. „Tötet sie!“, schrie Daisuke. Sofort stürmten die drei Männer auf Rin und Jaken zu. Jaken konnte nichts machen und wurde wie eine Puppe von den Männern weggeschleudert. Rin schrie entsetzt auf. „Hehe! Jetzt ist Schluss, Kleine!“, lachte einer der Typen und ließ sein Schwert auf sie niedersausen. Rin kniff ängstlich die Augen zusammen. Doch nach Sekunden des Wartens konnte sie keinen Schmerz spüren. Vorsichtig öffnete Rin ihre Augen. Jemand stand vor ihr. Das rosafarbene Haar wurde beim schwachen Abendwind leicht hochgeweht. Kleine schwarze Hundeohren zuckten. „Natsume-san?“, fragte Rin ungläubig. Der Typ, der Rin gerade erstechen wollte, sah verstört zu seinem neuen Gegner. Scheinbar locker hielt sie das Schwert in der Hand. Dabei hätte die Klinge sie schon längst schneiden müssen! „Was zum…?“, fragte er. „Ich würde sagen, jetzt ist Schluss mit dir!“, schrie sein Gegenüber. Das Grün in ihren Augen verschwand und machte einem wilden Rot Platz. Ehe der Kerl verstand, was vor sich ging, hatte Natsume ihm schon den Kopf abgerissen. Panisch wichen die anderen Männer zurück. Natsume jedoch lachte sie an. Das unheimliche Lächeln passte irgendwie nicht zu ihr. Natsume sprang hoch in die Luft und landete genau vor einem Mann. Mit Leichtigkeit riss sie ihm den Arm ab. Dieser schrie schmerzhaft auf und schlug mit seinem Katana nach ihr. Natsume lachte jedoch nur und brach ihm das Genick. Der Letzte sah ängstlich zu seinen verstümmelten Kameraden. Als Natsume auf ihn zuging, warf er sich unterwürfig in den Dreck. „Bitte, bitte verzeiht! Bitte, lasst mich am Leben! Ich habe Frau und Kinder!“ Kalt sah Natsume zu dem winselnden Etwas hinab. Sie schloss ihre Hand zu einer Faust und zertrümmerte ihm den Schädel. Panisch schrie Daisuke auf. Mehr aus Zufall sah er zu der Stelle, an die er das Mädchen geschleudert hatte. Sie war nicht mehr dort. „Ein Hanyou?“, flüsterte er ungläubig. Ein Knurren ließ ihn wieder hochfahren. Natsume flechte die Zähne und sah ihn wütend an. „Ich habe dir doch gesagt, du wirst sterben!“ Mit einem Ruck packte sie seinen Hals und schleuderte ihn an einen Baum. Er begann, sich zu winden und schrie. Natsume drückte fester zu. Genau auf die Halsschlagader. Sofort spritzte das Blut heraus. Achtlos ließ Natsume ihn fallen. Panisch versuchte Daisuke, die Blutung zu stoppen, doch es war sinnlos. Während Natsume sich die Finger ableckte, sprach sie zu Daisuke: „Jetzt kannst du ausbluten wie ein Stück Vieh.“ Er wurde leichenblass. Natsume kehrte ihm den Rücken zu. Langsam ging sie zu Rin und Jaken. Das Rot in ihren Augen verschwand langsam. Im selben Moment wurde Natsume schwarz vor Augen. Schluss *drop* War irgendwie ziemlich brutal das Kapitel, oder? ^^“ Na ja, ist halt Mittelalter xD Schreibt mir einen Kommichen!! Und ein großes DANKESCHÖN an meine Betaleserin black_wolf *MEGAKNUFFZ* Kapitel 3: Brennender Morgen ---------------------------- Brennender Morgen Ach, es ist echt ärgerlich! Die Ferien sind schon wieder um >.<“ Und wir müssen wieder zur Schule latschen…-.- Na gut XD dann versüß ich euch mal mit meiner Geschichte den öden Schulalltag ^^ Wie immer hab ich mich sehr auf die Kommentare gefreut! Ohne eure Kommis würde mir das Schreiben überhaupt keinen Spaß machen. *gg* Deswegen bedanke ich mich auch mal bei euch *alle durchknuddlt*. So jetzt beantworte ich noch schnell jeden kommi XD. black_wolf: Tja, Wölfchen, du als meine Betaleserin bist ja bereits bestens informiert xD. Tja und nur dank dir taucht Sess auf xD. Du weißt ja, den wollt ich erst nächstes Kapitel auftauchen lassen. *lol* Bedankt euch also bei black_wolf *lach* HDGDL Wir sehen uns dann im Chat! ^^ *knuffz* yuki93: Keine Sorge^^ Ich schick jedem ne ENS, der mir ein Kommi schreibt. Hui, halt’s noch aus XD nicht, dass du mir vor Aufregung platzt! *lach* Sakuna: Rin und Jaken sind im Kerker gelandet, weil Daisuke die Zwei gefangen genommen hat. Du siehst, der Prinz hat auch nichts Besseres zu tun als durch die Gegend zu reiten *lol* Somi: Danke für’s Lob^^ Freut mich immer wieder ;) Natsume wird wieder gesund^^ Dauert aber etwas. _Yami-Mizu_: Danke, dass dir die Gesichte gefällt ^^ und willkommen *wink* Tja, Natsume ist mal wieder von Selbstzweifeln geplagt xD Das passiert ihr häufig *lach* Ja, ich schick die arme Natsume immer auf ganz schöne Horror-Trips *lach* Vielleicht hat’s ja heut ein Ende ^^ LittleSara: *gg* Da hab ich mich ja Tod gelacht XD. Stimmt, Sess vernachlässigt die zwei wirklich sehr! Sess: *knurr* Ich: Ach herrje *sich schnell verdrück und zum nächsten Kommi hüpf* Kannst ruhig weiter deinen Freunden von meiner FF erzählen *gg* Kiero: Ja, ich bin gut *stolz desu* Ja… da ihr ja im nächsten Kapitel schreibt, dass er kommen soll, kommt der olle Hund auch xD Ich schreib natürlich sofort weiter xD GoldenSun: Ja, Daisuke hat jetzt Pech gehabt *fg* Kommt davon, wenn man sich mit einem Hanyou anlegt *g* Sess kommt vor, Leute!! *gg* Vulnona: Jaoh, total sanft XD Na ja, sag jetzt nichts dazu, Mausi *fg* Warum ich aufgehört hab? Finger haben schon gequalmt *ggg* Bin doch schon dabei zu schreiben xD wir sehen uns auch im Chat! HDGDL Ake: Jo, Sess trifft Natsume xD Das Comeback von Sess! *gg* *Küsschen zurück* *g* Genug geschwafelt, jetzt geht’s los! Viel spaß und schreibt mir einen Kommi^^ Leicht wehte der Abendwind durch die dicht bewachsenen dunklen Wälder. Einige Nachttiere kamen bereits aus ihrem Versteck hervor und erkundeten die Umgebung. Der helle Mond schien auf eine Gruppe hinab, die sich auf einer kleinen Lichtung aufhielt. Unruhig sah das kleine Mädchen zu einem kleinwüchsigen grünen Männchen. „Jaken-sama!“ rief sie aufgeregt. „Rin, schrei nicht so!“, befahl Jaken augenblicklich gereizt und stand langsam auf. Sein Rücken tat weh. Diese Menschen hatten ihn ganz schön schwer getroffen. °Ich glaub, ich bin zu alt dafür…° dachte Jaken angesäuert und hob nun seinen Kopfstab auf. Nun, wenigstens war dieser Stab nicht nur als Waffe zu verwenden, sondern auch als Gehhilfe. Jaken grinste. Ja, dieser Stab war wirklich was Besonderes und niemand anders als Sesshoumaru hatte ihm ihn gegeben. Sein Ego schwoll mit diesem Gedanken zeitgleich an. Rin achtete nicht auf ihn. Schüchtern ging das kleine Mädchen zu einer Person, die auf dem Boden lag. „Natsume-san?“, wisperte Rin. Diese lag mit dem Gesicht zu Boden. Das Gesicht leicht schmerzverzehrt, keine Regung. Rin stupste gegen ihre Wange. „Natsume-san…“ Es war kaum mehr als ein leises Flüstern. Wieder nichts. Unruhig begann Rin hin- und herzulaufen. Ihr kleines Herz schlug schneller als gewöhnlich und hämmerte laut in der Brust. Was sollte sie jetzt tun? Sie wusste es nicht. War total planlos… °Wenn doch nur Sesshoumaru-sama hier wäre…° dachte sie ängstlich. Ja, er wüsste, was zu tun wäre. Doch er war nicht da… Rin schluchzte kurz auf. „Hahaha…“ Ein schwaches Lachen ließ Rin plötzlich hochschrecken. Erschrocken sah sie zu dem fremden Mann. Dieser Prinz….Rin überlegte noch mal kurz. Ja, genau, sein Name war Daisuke! Unaufhörlich floss sein Blut den Hals hinab. Eine beachtliche Blutlache hatte sich schon gebildet. Und dennoch…lachte er? Rin entschied sich etwas zurückzuweichen, als sie seinen irren Blick sah. In seinen Augen spiegelte sich Wahnsinn…..vermischt mit purer Panik. „Hahaha….“ Wieder lachte er leise und hustete kurz Blut. Rin wich noch mehr zurück. Jaken, der jetzt ebenfalls bemerkte, dass der Mensch noch lebte, schenkte ihm einen missbilligenden Blick. „Was ist so lustig, Mensch?“, fragte er ruhig. Er wusste schon immer, dass Menschen dem Wahnsinn verschrieben waren. „Haha…“ Er hörte kurz auf mit Lachen und sah die Beiden an. „Ein Halbblut…“ Er lachte wieder, was jedoch sofort in einem Hustanfall endete. Jaken gluckste. Diese dummen Menschen, mit denen konnte man sich wirklich nur blamieren. Daisuke lachte. Seine Rüstung war blutverschmiert. Ängstlich wich Rin noch weiter nach hinten. Dieser Mann machte ihr Angst. Jaken machte eine abfällige Handbewegung. „Seit still, Mensch, und sterbe endlich.“ Der Kröten-Dämon drehte sich um und wollte gerade die Lichtung verlassen, als er Rin erschrocken aufschreien hörte. Genervt rollte Jaken mit seinen Glubschaugen. Das Menschen aber auch nur nerven konnten! „Was ist denn, Rin?“, fragte Jaken genervt und drehte sich um. Im selben Moment versteinerte Jaken. Etwas berührte seine Stirn. Etwas verdammt Spitzes. Jaken musste nicht lange überlegen und wusste auf Anhieb, dass es sich um die Klinge eines Schwertes hielt. Unfähig sich zu bewegen, zitterte Jaken am ganzen Körper. Also sterben wollte er noch nicht. Wollte er das überhaupt jemals? Unwahrscheinlich, wenn er sich doch stets in Sesshoumarus schützende Nähe rettete. Die Spitze des Schwertes jedoch durchbohrte nicht seinen Schädel. „D-Daisuke-sama! Ich dachte, wir hätten uns auf einen Waffenstillstand geeinigt…Ihr jedoch werft mit Schwertern um Euch….“ Langsam lief Natsumes Blut die Klinge des Schwertes hinunter, welche von dem Hanyou-Mädchen eisern festhielt. Einen Moment später und die Klinge wäre Jakens Verderben geworden. Kurzerhand ließ Natsume das Schwert fallen. Ihre Hand brannte ungeheuerlich. Jakens Keuchen ignorierend, sah Natsume müde zu ihrer zitternden Hand. Blut quoll aus der großen und tiefen Schnittwunde heraus. „Hahaha….“ Daisuke lachte schwach. Sein Zopf war aufgegangen, seine Haare fielen ihm wild ins Gesicht. Schweiß lief sein leicht schmerzverzehrtes Gesicht hinunter. Natsume rümpfte die Nase. Angstschweiß. Etwas krallte sich in die Kleidung des Hanyou-Mädchens. Besorgt sah Natsume zu Rin, die ängstlich zu ihr hinauf sah. „Natsume-san! Ich bin so froh, dass du wohlauf bist.“ Die Angesprochene nickte kurz. Es stimmte nicht ganz. Doch für Rin gab’s eben eine kleine Notlüge. Als wenn Natsume jetzt noch jemanden brauchte, der sich die ganze Zeit Sorgen um sie machte. Daisukes klägliches Lachen, das sich langsam in Schluchzer wandelte, drang tief in ihre Ohren. „Es ist Eure eigene Schuld!“ Natsume drehte sich nicht zu ihm um. Dieser Geruch von Blut und Schweiß…er roch ekelhaft. Schwindlig sah Natsume zu Boden. Es drehte sich alles leicht. Es war doch zu viel. Zu viele Schläge. Als sie sich dann auch noch verwandelte und die Männer tötete…es war zu viel. Mindestens fünf Minuten hätte sie sich erstmal auskurieren müssen. Doch…Natsume schluckte merklich. Ein leichter Blutgeschmack. Blut. Ihr Dämonenblut hatte einfach die Oberhand gewonnen. Passieret immer, wenn eine Situation einen kritischen Höhepunkt erreichte. Gekonnt versuchte sie, es zu unterdrücken, doch dieses Mal konnte sie es nicht. Das Dämonenblut war eigentlich nichts anderes als ein Selbstschutzmechanismus. Ein Instinkt. Der pure Überlebenswille. Dennoch verlor man gänzlich die Kontrolle über sich. Der Verstand vernebelt, nur noch von einem mächtigen Gedanken geleitet. „Vernichten.“ Dann sah man alles nur noch Rot. Blutrot. Etwas zog an Natsume linker Hand. Ohne hinzuschauen wusste das Hanyou-Mädchen, dass es Rin war. Dennoch sah sie zu ihr. „Ja, Rin, wir gehen.“ Auf dem Gesicht des Mädchens entstand ein schwaches Lächeln. Jaken, der sich nun auch langsam von seinem Schock erholte, sah perplex drein. „Ich bin zu alt für so was….“, murmelte er. Natsume verkniff sich dazu einen Kommentar. Das war ihr schon klar, als sie Jaken das erste Mal gesehen hatte. Ein alter, seniler Frosch. „S-sag mir...deinen Namen!“ Natsumes Ohren zuckten kurz. Wann wollte dieser Mensch endlich sterben? Langsam drehte sich Natsume zu ihm um. Ein unnormales Zucken durchflutete Daisukes stark blutenden Körper. „Ich werde ihn dir nicht sagen…“ Dieser Satz schnitt scharf in Daisukes Bewusstsein. Seine Augen waren weit aufgerissen. „Sag ihn m-mir!“, beharrte er weiterhin. Das Hanyou-Mädchen schüttelte nur den Kopf. Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, drehte sich Natsume um und verließ leicht schwankend die Lichtung. Rin folgte ihr sofort. Jaken ebenfalls. Der Weg wurde schweigend fortgesetzt. Natsume war darüber sehr froh. Nur Daisuke konnte sie in der Ferne noch schluchzen hören. Doch dieses erstarb auch sehr schnell. Schwach schien der Mond durch den dichtbewachsenen Wald. Selten gelangen die Mondstrahlen bis auf den Waldboden. Natsume blieb bei einem kleinen Fluss stehen, der friedlich vor sich hin plätscherte. Rin stellte sich traurig neben das Hanyou-Mädchen. „Natsume-san! Du bist so traurig! Stimmt was nicht?“ Jaken machte nur ein verächtliches Geräusch. Natsume sah nur zu ihren Klauen. Sie waren über und über mit Blut besudelt. Ekel stieg in ihr auf und sie ließ sich auf die Knie sinken. Töten. Sie hasste es. Sie verfluchte es. Und dennoch…gehörte es dazu. Jedes Jahr, jeden Monat, jeden Tag, jede Minute und jede Sekunde….starb etwas auf dieser Welt. Ein Kreislauf. Nur der Stärkere überlebt. Natsume schluckte. Wie sehr sie es doch hasste….wenn der Instinkt die Oberhand gewann. Etwas berührte zögerlich ihre Schulter. „Natsume-san, mir ist kalt…“, meinte Rin schüchtern. Natsume blickte Rin mitfühlend an. Armes Ding! Hatte ja auch nur diesen dünnen Kimono an. Im Frühling waren die Nächte meist noch sehr kühl. „Ich kümmere mich sofort darum, Rin…“, meinte Natsume leicht lächelnd. Missmutig sah Natsume in Wasser. Ihr Gesicht sah schlimm aus. Zwar heilte schon alles….aber dennoch. Blutergüsse, Anschwellungen, ein blaues Auge. Verdammter Daisuke! Wütend schlug Natsume ins Wasser. Das kühle Nass spritze ihr ins Gesicht. Dem Hanyou-Mädchen war es egal. Langsam löste sich das Blut im Wasser auf. Natsume schreckte hoch. Menschengeschrei war in der Ferne zu hören. Sofort sprang sie auf. „Natsume-san?“, fragte Rin verwirrt. Menschen…Das Hanyou-Mädchen konzentrierte sich. Sie war so froh, endlich wieder ihre Sinne voll nutzen zu können. Fünf Menschen…Natsume hörte genauer hin….sie stecken in Schwierigkeiten. Sofort packte Natsume Jaken und Rin und sprintete mit ihnen los. „Was soll das?!“, meckerte Jaken sofort los. Wütend schlug er mit seinen Stab nach Natsumes Kopf. Natsume knurrte gefährlich. Rin hielt sich ängstlich fest. „Was ist denn?“, meinte sie erschrocken. „Würde mich auch interessieren, du dummes Ding!“, gab Jaken dazu. Natsume verpasste ihm kurzerhand eine Kopfnuss. Rin kicherte und Jaken war erst mal benommen. Gut so. Jakens Gequake brachte ihr sonst nur Kopfschmerzen ein. Natsume sog erschrocken die Luft ein. Es roch stark nach Dämon. Ein lautes Krachen ertönte. Es klang so, als wäre gerade ein großer Baum umgefallen. Rin schrie erschrocken auf. Etwas kam auf sie zugeschossen. Verdammt schnell. Viel zu schnell! Sofort sprang Natsume in die Baumkronen. Ein lautes Zischen war zu hören. Natsume sprang zum nächsten Baum. Wieder ein lautes Krachen. Ohne sich umzudrehen wusste das Hanyou-Mädchen, dass der Baum, auf dem sie gerade noch gestanden hatten, ebenfalls umgefallen war. Wieder dieses Zischen. Ein lautes, kurzes Zischen. Wie, als wäre es ganz nah an Natsumes Ohr. Rin schrie die ganze Zeit vor Angst. Nun gut…irgendwas war hier. Und dieser jemand war bestimmt nicht wohl gesonnen! Natsume sprang auf den Boden und lief schnell davon. Der Weg führte sie zu den Menschen. Eine kleine Gruppe…jetzt konnte sie sie auch sehen. Ihre Handelswagen steckte in einem Schlammloch fest. Es mussten demzufolge Händler sein. „Ihr da!“ Natsume hielt genau vor ihren erstaunten Gesichtern an. Sofort setzte das Hanyou-Mädchen Jaken und Rin ab. „Hat euch der Dämon angegriffen?“ Niemand konnte antworten, da Rin plötzlich laut aufschrie. Erschrocken fuhr Natsume herum. Ohne jegliche Vorwarnung spürte sie plötzlich einen stechenden Schmerz in der Bauchgegend. Erschrocken taumelte Natsume zurück. Brennend. Natsume sah nach unten. Eine große Wunde zog sich über Natsumes Bauch. „Scheiße…H-heut ist nicht mein Tag.“ Ein erneuter Schrei von Rin. Hektisch sah Natsume nach vorn. Was sie sah, ließ sie kurz erstarren. Es sah aus wie eine gigantische schwarze Schlange. Laut zischte es mit seinen zwei Köpfen. Seine schwarze, schuppige Haut glänzte fad im Mondschein. °Oh… das fehlte noch.° Gelbe glänzende Augen und schwarze Striche, die wohl die Pupillen sein mussten…die beiden Köpfe waren auf Rin fixiert. Auf einmal war wieder Rins Schreien zu hören. Erschrocken sah Natsume das kleine Mädchen zitternd vor dem Mi Youkai. (Schlangendämon). Ohne lange abzuwarten, zog Natsume Mononoke. Rin war in Gefahr! Das Unangenehme Ziehen der Schnittwunde im Bauch ignorierend raste das Hanyou-Mädchen zu dem Mi Youkai. Dieser zischte wieder böse. Anscheint beherrschte er nicht die japanische Sprache. Völlig uninteressant. Stärke zählte jetzt mehr als Kommunikation. Dies zeigte sich als der Mi Youkai auf Rin zuraste. Womöglich hatte er Hunger. „Heute machst du Diät!“ Natsume erhob ihr Schwert und schlug nach dem Mi Youkai. Der Mi Youkai schlängelte sich schnell an Natsume vorbei. Geradewegs auf Rin zu. Diese war starr vor Angst. Natsume wünschte sich auch, mal so da sitzen zu können. Schnell stellte sie sich vor Rin und knurrte die beiden Köpfe böse an. Das Schwert zum Angriff bereit erhoben. °Geht…geht einfach verdammt!° Es war ihr klar, dass es unmöglich war, eine Chance gegen diesen Youkai zu haben. Drei einfache Punkte sprachen dafür. 1. War er stärker und schneller. 2. Er war um einiges größer als sie und 3. ihr ging’s so verdammt mies. Die Wunde am Bauch pochte schmerzend. Der Schwanz des Mi Youkai schlug aggressiv und warnend auf den Boden. Der Erde erbebte bei jedem lauten Aufschlag. Der Mi Youkai zischte wütend. Natsume erwiderte sein aggressives Verhalten mit einem ebenso aggressiven Knurren. Dennoch….es war klar, wer gefährlicher aussah. „Na los?! Was steht ihr hier so rum?! Holt gefälligst die Tanegashima! (frühes Wort für Gewehre). Ein alter Mann sprach. Der alte Mann der bei dem Handelswagen stand. Alt…und Tangeshima? Gewehre. Zu gern hätte sich Natsume umgedreht, doch die Augen des Mi Youkai hatten sie in ihren Bann geschlagen, machten sie bewegungsunfähig. Dabei sagte man doch immer, man sollte seinen Gegnern in die Augen schauen…Dieser Gegner hatte sogar vier Augen. Natsume schluckte. Der Mi Youkai raste auf sie zu. Anscheinend wusste er, dass seine Hypnose Erfolg hatte. „Elender Mist!“ knirschte Natsume noch aus zusammengebissen Zähnen hervor. Sie konnte den Blickkontakt nicht unterbrechen und somit auch nicht die Hypnose. Was bedeutete, sie konnte sich nicht bewegen, war wie paralysiert. Kurz bevor der Mi Youkai Rin und das Hanyou-Mädchen angreifen konnte, war ein lauter Knall zu hören. Kurz darauf traf etwas den linken Kopf des Mi Youkai und er schrie schmerzhaft auf. Der andere Kopf schien ebenfalls Schmerzen zu haben. Es hielt sich jedoch in Grenzen. Der Blickkontakt brach ab und somit auch die Lähmung, die gerade eben noch Besitz von Natsumes Körper hatte. Sofort drehte sich Natsume herum. Das Erste, was sie sah, war eine zitternde Rin. Weiter hinten konnte sie die fünf Männer, denen der Handelswagen gehörte, erkennen. Einer hatte seine Tangeshima auf den Mi Youkai gerichtet. °Er schoss…° Leichter Rauch kam aus dem Lauf des Gewehres noch heraus. Der alte Mann trat neben ihn. „Verdammt! Du sollst auf seinen Kopf schießen und nicht wild herum schießen!“ , sagte er erbost. „Äh…verzeiht Sempai!“ , meinte der viel jüngere sofort entschuldigend. Vom Aussehen sah er wie vielleicht gerade mal 25 Jahre aus. Sofort war das gefährliche Zischen des Mi Youkais zu hören. Natsume wartete nicht lange und schnappte sich Rin. So schnell sie ihre Beine tragen konnten, lief Das Hanyou-Mädchen zu den Händlern. Diese hatten wenigstens eine Waffe. Na gut sie auch. Ein Schwert. Ihr Gesundheitszustand war jedoch miserabel. Da brachte selbst das beste Schwert nichts, wenn man es nicht einmal ruhig halten konnte. Einige sahen sie seltsam an, als Natsume neben ihnen stehen blieb und Rin absetze. „Hai!“ Natsume sah ernst zu dem alten Mann, der sie skeptisch musterte. “Arbeiten wir zusammen?” , fragte das Hanyou-Mädchen unwirsch. Zusammen hätten sie wirklich eine Chance. Eine Minimale….aber dennoch eine Chance! Dem alten Mann schien das auch bewusst zu sein, als sein Schüler wieder daneben schoss. Der Mi Youkai raste auf sie zu. „So sei es!“ , meinte er knapp. Als er es auch noch schnell überdachte und ihm klar war, dass keine andere Möglichkeit bestand. „Gut!“ Natsume raste dem Mi Youkai sogleich entgegen. Dem linken Kopf fehlte nun ein Auge. Da hatte die Kugel also getroffen. Sofort schoss der junge Mann wieder auf den Mi Youkai. Dieser konnte jedoch flink ausweichen. Schell schlängelte er sich Natsume entgegen. Diese erhob Mononoke erneut. Der Peitschenartige Schwanz der Schlange schlug sofort nach ihr. Natsume wich immer aus. „Schieß!“ , rief der alte Mann. Sofort feuerte der junge Mann los. Sein Ziel: der Mi Youkai. Das Ziel wurde sogar getroffen. Leblos und leicht abgefetzt hing der linke Kopf des Mi Youkais herunter, nachdem noch ein schmerzerfüllter Schrei von ihm kam. Natsume sprang leicht angeekelt etwas weg. °Unglaublich welche Feuerkraft diese Gewehre haben….° flüchtig sah Natsume zu den Menschen. Der junge Mann lud schon eifrig seine Waffe nach. In diesem Moment passte das Hanyou-Mädchen einen Augenblick nur nicht auf und der peitschenartige Schwanz des Mi Youkais riss ihr das Schwert aus der Hand. Natürlich war jetzt auch ihre Hand verletzt und blutete stark. Knurrend sah Natsume zu dem Mi Youkai. Er sah verdammt wütend aus. Das Schwert lag weit entfernt….zu weit entfernt, um hinzurennen und es zu holen, ohne dass die Schlange sie tötete. °Ich hab’ kein Schwert mehr….° Ohne länger nachzudenken, tauchte Natsume ihre Gesunde Hand in die Bauchwunde und attackierte den Mi Youkai mit einem Hijinkessou (Blutklaue der fliegenden Klingen). Sichelartig flogen die Blutklingen dem Mi Youkai entgegen. Tief bohrten sie sich in seine schuppige Haut. Qualvoll schrie der Mi Youkai auf. In seiner Wut schleuderte er die ebenfalls verletzte Natsume in hohem Bogen in den Wald. „Schieß du Baka!“ , schrie der alte Mann aufgebracht und fuchtelte wild mit seinem Stock herum, was wohl eine Art Gehhilfe für ihn war. „Hai, Sempai!“ , rief der junge Mann und schoss augenblicklich auf den Kopf des Mi Youkai. Dieser wurde regelrecht infolge des Schusses zerfetzt. Erleichterung ging durch die Reihen. „Gut gemacht.“ Der alte Mann klopfte dem Schützen kameradschaftlich auf die Schultern. „Natsume-san!“ die kleine Rin rannte sofort in den Wald. Verwirrt sahen ihr die Männer hinterher. Nach kurzem Zögern gingen ihr die Männer hinterher. Jedoch nicht unbewaffnet. Müde lag Natsume auf einem ausgewurzelten Baum. Ihre Knochen schmerzten ungeheuerlich. Die Augen halb geöffnet sah sie Rin angerannt kommen. °Scheiß Kopf….° fluchte Natsume innerlich. Erschöpft setzte sie sich aufrecht hin. „Natsume-san!“ die kleine Rin stand schon neben ihr. Besorgt blicke sie das Hanyou-Mädchen aus großen Augen an, welches nur müde zu Boden schaute. „Hai, Rin…ich komme….“ Schwankend stand Natsume auf. Im selben Moment hörte sie den Schuss eines Gewehres. Danach ein lautes Knacken. Der Baum neben Natsume hatte plötzlich eine große Schusskugel in der Rinde stecken. Rin schrie ängstlich auf und versteckte sich hinter dem Hanyou-Mädchen. „Keine Bewegung!“ Skeptisch sah Natsume nach vorn. Die Menschen hatten eine Waffe gegen sie gerichtet. Fraglich, ob sie daneben geschossen hatten oder ob sie mit Absicht daneben geschossen hatten. „Hai!“ Natsume bewegte sich nicht. Besser so. Sonst bliesen sie ihr noch den Kopf weg. Hatte man bei dem Mi Youkai ja wunderbar beobachten können. Der alte Mann kam auf Natsume zu. Diese sah ihn stumm an. Würden die Schnittwunden nicht so schmerzen, hätte sie sich auch das Zucken in ihren linken Augen verkneifen können. Ging aber nicht. Der Alte musterte sie skeptisch. °Ich könnte ihm den Kopf abschlagen, ginge ganz schnell…ohne dass sein verkalktes Gehirn es überhaupt mitbekommt…° Natsume war äußerst gereizt, zeigte es äußerlich jedoch nicht. „Was wollt ihr?“ Sofort war das warnende Klacken des Gewehres zu hören. °Schon gut….ich verkneife mir einfach das sprechen….° Genervt sah Natsume zu dem alten Mann und verkniff sich nun die Fragerei. Der Kopf sollte noch eine Weile an Ort und Stelle bleiben. „Halt ein, Otoo-san (Vater).“ Eine Junge Frau erschien plötzlich. Sie hatte edle Kleider an und ihr schwarzes Haar hochgesteckt. Vermutlich war sie 21 Jahre. Der Alte drehe sich entrüstet herum. „Aoko?! Du sollst doch im Wagen bleiben. In Sicherheit!“ Aoko stemmte nur die Hände in die Hüften und fing sofort an, drauflos zu plappern. „Otoo-san, du lässt mich ganz allein dort. Nimmst alle mit….was wäre, wenn jetzt noch ein Dämon gekommen wäre?!“ Aufgebracht sah die junge Frau ihren Vater an. Dieser wusste nun auch nicht so recht, was er sagen sollte. Natsume musste sich ein Grinsen verkneifen. Auch die junge Frau bemerkte jetzt Natsume. Sofort fielen ihr das rosa Haar, die grünen Augen und die schwarzen Hundeohren auf. „Seit ihr…ein Youkai?“ fragte Aoko plötzlich zur Überraschung aller. Natsume zog eine Augenbraue hoch und sah zu Aoko - wie eigentlich alle. Dieser war es nun ungeheuer peinlich. „Oh...ähm…Gomen nasai…“ , stammelte sie errötet hervor. „Hanyou.“ , sagte Natsume. Einfach so. Ein Reflex auf so eine Frage zu antworten. Kurzes Erstaunen machte sich unter den Männern breit, welches jedoch sofort erstarb, als der Alte vortrat. „Soso…ein Hanyou also…“ Natsume nickte nur. Jetzt kommt bestimmt wieder so ein sinnloser Kommentar. „Oh, ihr seit ja verletzt!“ Mit so einem Kommentar rechnete Natsume jedoch nicht. Dementsprechend war ihre Reaktion. „Eh?“ Verwundert sah Natsume zu Aoko, die ihre verletzte Hand musterte. Ohne große Umschweife band sie ein Verband um die offene Wunde. Die Männer schauten blöd drein. Natsume tat es ihnen gleich. Zufrieden besah sich Aoko ihr Werk. „So…das müsste dann schnell verheilt sein.“ , meinte sie lächelnd. „Danke“ , brachte Natsume nur verblüfft hervor und betrachtete ihre verbundene Hand. Eins musste sie zugeben: Aoko verstand ihr Handwerk. Auch die kleine Rin traute sich jetzt hinter Natsumes Rücken hervor. Aoko sah entzückt zu Rin. „Oh wer bist denn du?“ Es war unschwer herauszuhören, dass sie Kinder wohl sehr mochte. „Ich heiße Rin.“ , meinte das kleine Mädchen fröhlich. Gerade als Aoko darauf etwas erwidern wollte, redete ihr Vater dazwischen. „Das ist kein Weiber treffen hier! Wir müssen weiter…“ Grummelnd ging er wieder zu seinem Handelswagen, die anderen Männer folgten ihm. „Oh schade…“ , meinte Rin traurig. °Besser so….waren mir so wieso unsympathisch…° , dachte Natsume und sah ihnen hinterher. „Ach Otoo-san ist so…“ Aoko sah auch leicht geknickt zu Boden, doch dann erhellte sich plötzlich ihr Gemüt. „Wartet hier! Ich bin sofort wieder da!“ Und damit war Aoko auch schon in Richtung Handelswagen verschwunden. Skeptisch sah ihr Natsume hinterher. Was sie wohl wollte? „Natsume-san?“ , fragte die kleine Rin schüchtern. „Hai?“ fragte Natsume und sah zu ihr. „Mir ist kalt…“ Ihr Zittern bestätigte das. In diesem Moment wehte ihnen auch ein kühler, abendlicher Frühlingswind entgegen. Natsume seufzte. Kälte kannte und spürte sie zwar auch, aber nicht so empfindlich wie Menschen. °Dämonen empfinden bestimmt keine Kälte….° dachte Natsume und dachte an einen ganz bestimmten. Innerlich verfluchtet sie sich, dass sie nicht wusste, wo er sich gerade aufhielt. Aber nun würde sie ihn ja spätestens zum Treffen sehen. DAS TREFFEN! Natsume riss erschrocken die Augen auf. Wenn sie sich nicht irrte, war es doch heute Abend. Und anstatt in einem schönen warmen Schloss zu sein, stand sie mit einem Menschen Mädchen in der Pampa herum. Gestresst seufzte Natsume auf. Vermutlich schlugen ihr die anderen Lords den Kopf ab. Toller Tod. „So hier bin ich wieder!“ , meldete sich plötzlich Aokos fröhlich klingende Stimme und riss Natsume aus ihren Gedanken. Aoko stand vor ihr und drückte ihr sogleich eine dicke Decke in die Hand. Rin gab sie auch eine. „Die Nächte sind noch so kalt, ich dachte ihr könntet sie gebrauchen. Wir haben mehr als genug davon.“ , meinte Aoko freundlich. Rin war vollkommen zufrieden mit ihrem Geschenk. Schnell warf sie sich die Decke um und kuschelte sich in den warmen Stoff. „Vielen Dank!“ , meinte Rin strahlend. „Ja, danke.“ , sagte auch Natsume und lächelte Aoko dankbar an. Diese lächelte beide freundschaftlich an. „Ach kein Problem. Sieht es als Entschuldigungan, weil Otoo-san so unfreundlich zu euch war….so nun muss ich aber los, sonst fahren sie noch ohne mich weiter.“ , lachte Aoko. Sie drehte sich um und rannte zum Handelswagen. Dort angekommen winkte sie Rin und Natsume noch einmal zu und kletterte dann auf den Handelswagen der augenblicklich losfuhr. Natsume wandte den Blick ab und sah in den sternklaren Himmel. „Das ist wirklich schön warm!“ , schwärmte Rin glücklich. Erst jetzt fiel Natsume auf, das irgendetwas fehlte. Nur kam sie einfach nicht darauf, was es war. Während sie in die Sterne schaute und eifrig überlegte, tollte Rin auf der großen Wiese herum. Rin rannte über die Wiese, als sie plötzlich gegen etwas stieß und hinfiel. Der dumpfe Aufschlag weckte Natsumes Aufmerksamkeit. Sofort sah sie zu Rin. „Alles in Ordnung?“ Rin, die sich langsam aufrappelte, sprach verlegen: „Ähm ja!“ Natsume musste grinsen und ging zu dem Mädchen. Manchmal war sie echt tollpatschig. „Warum bist du hingefallen? War ein Stein im Weg?“ Natsume besah sich die Wiese. Rin zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht, alles ist so dunkel. Ich sehe nichts.“ Natsumes Augen waren zwar besser als die von Menschen, aber auch nicht sehr viel. Aber immerhin konnte sie sehen, gegen was Rin gelaufen war und hob es sofort hoch. Es stellte sich als Jakens Kopfstab heraus. „Oh.“ Kam es erstaunt von Rin und Natsume. °Jaken ohne Kopfstab? Darf ich das noch erleben??° meinte Natsume ironisch. Aber etwas stimmte nicht. Jaken war immer mit seinem Kopfstab unterwegs. Nie im Leben würde er ihn einfach so herum liegen lassen. °Der große Sesshoumaru-SAMA gab ihm ja den ollen stock. ° Natsume sah sich genervt um. Wo steckt die Kröte nun? „Natsume-san? Wo ist eigentlich Jaken-sama?“, fragte plötzlich Rin. Natsume seufzte schwer. „Keine Ahnung. Suchen wir ihn.“ Um ehrlich zu sein, hatte sie nicht die geringste Lust, diesen senilen Frosch zu suchen. Oh, senilen Schleimer- Frosch. Aber für Rin tat sie es. Ausnahmsweise. „Jaken?“ , rief Natsume gelangweilt in die dunkle Nacht. Keine Antwort. Nur eine Eule folg plötzlich mit einem lauten Schrei aus den Baumkronen hervor. Rin erschreckte sich so sehr, dass sie sich an Natsume festkrallte. °Tze….Jaken. Soweit kann er gar nicht mit seinen kümmerlichen Beinchen gekommen sein…° Beruhigend strich Natsume über Rins Kopf. „Komm suchen wir weiter!“ „Hai!“ , rief Rin etwas mutiger. Sie ließ Natsume los und blickte in den dunklen Wald. Trotz Decke bekam das kleine Mädchen eine Gänsehaut. „JAKEN-SAMA!!“, schrie sie laut. Natsumes Ohren zuckten. Konnte Rin nicht leiser nach ihm rufen? Wieder keine Antwort. Rin ließ traurig den Kopf hängen, als plötzlich jedoch etwas Nasses ihren Nacken entlang lief. „Brrr.“ Rin kuschelte sich enger in die Decke. Natsume blickte gereizt zum Himmel. Jeden Moment würde es anfangen zu regnen. Einzelne Tropfen fielen schon zu Boden. Ein starkes Unwetter bahnte sich an. „Rin…wir müssen uns beeilen.“ Der Wind frischte auf und wehte Natsume kalt um die Nase. °So ein Mist…Erst werde ich zum Menschen, dann werde ich entführt, anschließend fast vergewaltigt….dann habe ich diesen Menschen getötet…und…dann dieser verfluchter Mi Youkai…und jetzt stürmt es sogar!! Heute ist der beschissenste Tag meines ganzen Lebens. ° Natsume kickte wütend einen kleinen Stein weg. Im selben Augenblick fing es an zu Regen. Und zwar sehr stark. „Huch!“ erschrocken sah Rin nach oben. Es goss aus allen Kübeln. Natsume blickte sich um. Der Regen peitsche ihr stark ins Gesicht. Es war kein Unterschlupf zu erkennen. „Natsume-san!“, schrie Rin. Der Wind pfiff ihr stark in den Ohren. Natsume ging zu ihr und hob sie hoch. „Rin wir suchen uns einen Unterschlupf! Draußen ist es zu gefährlich!“ Plötzlich schlug nur wenige Meter von ihnen entfernt ein Blitz in einen Baum ein. Erschrocken krallte sich Rin an Natsume. Diese sprang ebenfalls erschrocken einige Meter von dem brennenden Baum weg. Laut knisterte das brennende Holz. Ohne lange darauf zu warten, dass der nächste Blitz einschlug, rannte Natsume los. Den Geruch des brennenden Holzes immer noch in der Nase. Rin blickte erschrocken nach hinten. „Der Baum…und der Blitz, wenn wir da gestanden hätten!“ meinte sie fassungslos. °Ja….wenn wir da gestanden hätten…heut ist nicht mein Tag! ° Natsume rannte sofort noch etwas schneller. Zwar war ihr Organismus im lächerlichen Zustand, aber für einen Sprint würde es noch reichen. Etwas jedoch brachte Natsume dazu, stehen zu bleiben. Verwirrt sah Rin zu ihr hoch. „Warum rennst du nicht weiter??“ „Jaken….“, sagte Natsume schlicht und sah zu Boden. Der starke Regenfall hatte den Boden bereits ziemlich matschig gemacht. Und in diesem Matsch lag Jaken. Mit einer riesigen Beule am Kopf. Natsume berührte ihn mit ihren Fuß sacht am Kopf. Keine Reaktion. „Ist er tot??“, meinte Rin erschrocken und sah bestürzt zu Jaken. Natsume schüttelte leicht den Kopf. „Nein…der lebt noch….“ Natsume wischte sich bereits ihr nasses Haar aus dem Gesicht. Rin hatte die Decke über ihren Kopf gezogen. Natsume gab dem kleinen Mädchen noch ihre Decke. Danach bückte sich das Hayou-Mädchen und hob Jaken auch hoch. °Voll beladen….wann werd ich mal getragen??° Ein lauter Donner ließ sogar Natsume kurz zusammenschrecken. Sofort rannte sie weiter. Raus aus dem Wald. Ihr Weg führte wieder über die offene Ebene. Der Regen peitsche dem Hanyou Mädchen stark ins Gesicht. Die Augen leicht zusammengekniffen rannte sie nichts desto trotz weiter. Der Geruch von brennendem Holz verstärkte sich leicht. Vermutlich brannte noch ein Baum. Trotz des starken Regenfalls… Rin kuschelte sich enger in die Decke. Jaken pennte. Vermutlich hatte er einen Schlag abbekommen, als der Mi Youkai angriff. Trotz des schlechten Wetters musste Natsume kurz grinsen. Geschah ihm recht so. Die Umgebung wurde zu einem wahren Mischmasch. Wegen des starken Regenfalls konnte Natsume kaum noch etwas erkennen. Auch das Vorankommen wurde schwerer. Sie war unglaublich müde und der Boden sehr matschig. Doch…etwas in der Ferne. Lichter. Natsume konzentrierte sich und versuchte ihre Augen zu schärfen. Die Lichter gehörten zu einem Dorf. „Ein Dorf!“, sprach Natsume überrascht. Rin sah zu ihr auf. „Ein Dorf?“, fragte sie sicherheitshalber nach. „Hai!“, rief Natsume und lief in die Richtung des Dorfes. Ein großes Dorf wie sich herausstellte. Dort angekommen schüttelte sich Natsume erst einmal. Sie war patschnass. Aber in wenigen Minuten würde sie es auch werden. Niemand war draußen. Kein Wunder bei dem Hundewetter. Natsume rollte kurz mit dem Augen. Hundewetter… Rin sah zu ihr hoch. „Klopfen wir irgendwo an?“ „Ja…“ Natsume nahm die eine Decke, die sie Rin gegeben hatte und warf sie sich drüber. Ihr Gesicht war absolut verdeckt. Die Rosa Haare die noch irgendwo hinausschauten, steckte sie in ihren durchnässten Yukata. „Warum machst du das?“, fragte Rin verwirrt das Hanyou-Mädchen. Natsume sah skeptisch zu dem kleinen Mädchen hinunter. „Rin du musst dir merken: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Lieber tue ich so, als sei ich ein Mensch, als dass dann rauskommt, dass ich ein Hanyou bin….“ „Warum?“ Kleine Fragezeichen schwebten über Rins verwirrtem Köpfchen. Natsume seufzte. „Weil mir bestimmt nicht jeder wohl gesonnen ist, du Dummerchen…“ Rin zog sofort einen kleinen Schmollmund. Hatte sie das jetzt etwa beleidigt? Natsume grinste leicht. „Gomen…..nimm’ s nicht so ernst.“ Rin sah wieder zu ihr. „Okay….“ Natsume sah skeptisch zu Jaken. Mit dem ließ sie bestimmt niemand rein. Der sah abartig aus. Sogar wenn er schlief. Schlief wie so ein Baby. … Baby? Natsume hatte plötzliche geniale Idee. BABY!! Fies grinsend sah sie zu Jaken. Natsume musste sich das böse Lachen verkneifen. Fiel ihr verdammt schwer. Sie nahm eine kleine Decke und wickelte Jaken darin ein. Rin sah verwirrt zu Natsume. „Fertig!“, sagte Natsume zufrieden und wischte sich wieder das nasse Haar aus dem Gesicht. Jaken sah aus wie ein Baby, eingewickelt in einer dicken Decke. Ein verdammt hässliches Baby, wie Natsume zugeben musste. „Mir ist kalt.“, stammelte Rin erneut. Natsume fasste Rin an der Hand, zog die Decke tiefer ins Gesicht und ging zu einer Hütte. Hauptsache ins Trockene. „Rin, jetzt müssen wir etwas schauspielern…“, sagte Natsume grinsend. Das Mädchen sah sie verwundert an. Natsume jedoch klopfte einfach an die Tür. Wenig später waren Schritte zu hören und die Tür wurde schüchtern aufgemacht. „J-ja?“ Die junge Frau sah beide eher ängstlich an. Rin blickte unschuldig drein und Natsume fing sofort an ihr schauspielerisches Talent zu zeigen. „Bitte verzeiht…“ Natsume hustet gespielt und röchelte leicht. „A-aber wir sind schon…so...lang…“ Natsume bekam einen künstlichen Hustanfall. Danach lehnte sie sich erschöpft an die Wand. „Bitte…verzeiht…aber seit…unsere liebe Mutter von uns gegangen ist…“ Natsume schluchzte kurz. Sie war sich bewusst, dass sie verdammt gut war. „Da leben wir so allein…und das Baby…wie soll ich es nur durchbringen…“ Natsume schnäuzte in ein Taschentuch. Die junge Frau sah verwirrt zwischen Rin und Natsume hin- und her. „Deswegen…gute Frau…bitten wir Sie darum, dass Sie uns bei diesem stürmischen Wetter eine Bleibe geben…“ Die junge Frau sah sprachlos zu Natsume. °Komm…das war gut! Sag ja!° „Wer ist da, Lin?“ Eine weitere Frau stand plötzlich im Türrahmen. Natsume verbeugte sich leicht. War zwar nicht so ihr Ding, aber sie wollte unbedingt ein Dach über den Kopf. „Oh sie Armen….kommen sie doch herein!“ Die Frau machte freundlich Platz und bat um Einlass. „A-aber, Megumi-sama?“ Die Frau winkte ab. „Bei so einem Wetter lass ich niemanden draußen stehen…“ Natsume ließ sich das nicht zweimal sagen und betrat mit Rin das Haus. Es mussten reichere Leute sein. Die Einrichtung sah um einiges edler aus als bei einfachen Bauern. „Bring sie auf ein Zimmer, Lin.“, meinte Megumi lächelnd und ging plötzlich weg, als das Schreien eines Babys zu hören war. °Verstehe, sie ist selbst Mutter….° Lin räusperte sich und ging dann eine schmale Treppe hinauf. Natsume und Rin folgten ihr stumm. °Endlich ein warmes Haus. Endlich schlafen. Ich bin so fertig….° Müde folgte Natsume der jungen Frau. Ihre Beine waren wie Gummi. „Bitte hier entlang.“ Lin öffnete eine Tür. „Das ist unser Gästezimmer….eine angenehme Nacht.“ Damit verschwand Lin auch schon wieder und ging leise die Treppe hinunter. Müde betrat Rin das Zimmer und ließ sich auf der Strohmatte nieder. „Bin ich müde!“, gähnte das kleine Mädchen laut. Natsume sah aus dem einizgen Fenster im Zimmer. Die Regentropfen klatschen laut dagegen. °Endlich…da draußen will ich nicht sein….° Seufzend ließ sich das Hanyou-Mädchen die Wand hinuntergleiten. „Gute Nacht Rin…“, sprach sie noch, dann fielen ihre Augen wie von selbst zu. Sie brauchte Schlaf. Unbedingt. Es war äußerst erforderlich. Sie musste sich regenerieren. Ein seltsamer Traum plagte Natsume. Sie saß auf einer Blumenwiese. Überall wunderschöne blühende Blumen. Die Sonne schien ihr warm ins Gesicht. Im selben Augenblick stand alles in Flammen. Der Hellblaue Himmel verwandelte sich in einen blutroten. Erschrocken stand Natsume auf. Die Flammen hatten sie umzingelt. Es gab kein Ausweg. Sie würde jämmerlich verbrennen. Einfach so. In heißen Flammen. Erschrocken wachte Natsume auf. Ihr Herz schlug schnell und sie atmete schneller als sonst. Für einen so kurzen und eigentlich fantasielosen Alptraum war er dennoch ganz schön heftig. Müde sah Natsume zu Boden und wisch sich die immer noch nassen Haare aus dem Gesicht. „Tze…“ Schwach stand Natsume auf. Es hatte aufgehört zu regnen. Müde legte sie ihre leicht errötete Wange gegen das kühle Fensterglas. Irgendwie wollte sie nicht wieder einschlafen. „Natsume-san?“ Langsam drehte sich Natsume zu der kleinen Rin um. „Ja…?“ „Hast du schlecht geträumt?“, fragte sie schüchtern. Natsume sah kurz wieder aus dem Fenster. Das Dorf war von Nebel eingehüllt. „Ja….ich glaube das war ein Alptraum…“ Müde setze sich Natsume wieder auf den Boden und lehnte sich an die Holzwand. Die kleine Rin stand plötzlich auf und lief mit tapsigen Schritten zu Natsume. Vor der blieb sie dann stehen und sah sie mit großen Hundeaugen an. Natsume erwiderte nichts. „Darf ich heut Nacht bei dir schlafen? Es ist so unheimlich….“, sprach Rin kleinlaut. Das Hanyou-Mädchen sah milde zu Rin. „Na klar darfst du…“ Rin lächelte und setze sich neben Natsume. Das kleine Mädchen starrte auf Natsumes verbundene Hand. „Hat das wehgetan?“, fragte sie an Natsume gerichtet. „Ja…“ Obwohl Natsume es nicht wollte. Aber ihre Augen fielen fast wieder von selbst zu. „Ich hab vor vielen Sachen Angst.“, plauderte Rin plötzlich munter weiter. Müde drehte Natsume ihren Kopf zu Rin. „Wirklich…vor was denn?“ Rin, wahrscheinlich froh, jemanden gefunden zu haben, der ihr zuhörte, fing sofort munter an. „Also Wölfe. Die sind ganz schlimm. Banditen…die mag ich auch nicht. Dann die Dunkelheit. Die mag ich nicht…ist so unheimlich…“ „Aha…“ Natsume war schon wieder am Wegdämmern. „Und das Sesshoumaru-sama, dir, oder Jaken-sama etwas passiert.“ Sofort war alle Müdigkeit verflogen. „Nani?“, fragte Natsume ungläubig und sah Rin leicht verwirrt an. Rin kicherte nur und kuschelte sich eng an Natsume. „Ja, davor habe ich Angst….große Angst. Ich will nie wieder jemanden verlieren, den ich ganz doll lieb hab und ganz allein sein….“ Mitfühlend sah Natsume auf Rin herab. Ja, dieses Gefühl kannte sie zu gut. Allein zu sein. Ganz allein. „Ach Rin…“, seufze Natsume und legte einen Arm um Rin. Das kleine Mädchen sah bitten zu dem Hanyou-Mädchen auf. „Versprichst du, immer da zu sein und nicht einfach zu gehen?“ Natsume lächelte sanft. „Hai. Rin ich verspreche es dir.“ Rin freute sich und umarmte Natsume sofort stürmisch. „Vielen vielen Dank, Natsume-san!“ Diese erwiderte die Umarmung. °Hm…Rin ist mir richtig ans Herz gewachsen…kleines Plappermaul.° Langsam löste sich Rin aus der Umarmung und strahlte Natsume richtiggehend an. Sie ließ sich wieder neben dem Hanyou-Mädchen hinplumpsen. „Und vor was hast du alles Angst, Natsume-san?“, fragte Rin neugierig. Die Angesprochne, so müde wie sie war, wäre fast eingeschlafen, hätte Rin nicht wieder mit ihrer Fragerei begonnen. „Ach…“ Natsume überlegt kurz. „Nicht unbedingt viel weißt du…“ „Nun sag schon!“, behaarte das schwarzhaarige Mädchen Natsume seufzte kurz, antworte aber schließlich auf Rins Frage. „Nun, ich habe Angst vor Feuer.“ „Feuer?“, echote Rin. „Hai. Feuer bringt Zerstörung. Mit Feuer habe ich ganz schlechte Erfahrung….Feuer hat mir von je her nur Schlechtes eingebracht….“ Dunkel erinnerte sich Natsume zurück. Ihre Tante Ayuko. Als dieser Wächter, dieser Wurm Youkai sie angriff. Sie verbrannte bei lebendigem Leibe. Gequält schloss Natsume ihre Augen. Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Rin kuschelte sich wieder an Natsume. „Ich hab dich lieb, Natsume-san.“ Das Hanyou-Mädchen drückte Rin etwas an sich. °Ein kleiner Mensch…° Gerührt sah Natsume zu Rin, die gerade friedlich eingeschlafen war. „Hai Rin…ich werde immer bei dir sein“ Natsume gab Rin noch ein Kuss auf die Stirn und schlief wenig später ebenfalls ein. Laute Schreie weckten die zwei am frühen Morgen. Verschlafen streckte sich Rin. „Was’ n los?“, sagte sie verschlafen und gähnte laut. Natsume stand schnell auf und sah aus dem Fenster. Ihre Sinne waren nun wieder perfekt geschärft. Ihre gesamte Kraft hatte sie auch fast wieder. Nur etwas mehr Schlaf und sie wäre wieder vollkommen regeneriert. „Was ist los, Natsume-san?“, fragte Rin immer noch müde. Gerade als Natsume antworten wollte, raste ein Pfeil durch das Fenster. Natsume konnte gerade noch so schnell genug ihren Kopf wegdrehen. Der Pfeil steckte nun in der Wand, hatte das Fensterglas durchbrochen. „Banditen!“, knurrte Natsume böse. Erschrocken lief Rin zu Natsume. Plötzlich war ein verächtliches Schnauben zu hören. „Tze, Menschen!“ Natsume drehte sich nicht um. „Ja Jaken, das sind Menschen!“ Der genannte rappelte sich auf und trat neben Natsume. Seinen Kopfstab hatte er bereits wieder in seinen Besitz genommen. „Diese Banditen verwüsten das ganze Dorf…“, meinte Jaken. °Toll Jaken….ich dachte schon, die wollen Tee mit uns trinken!° Genervt griff Natsume nach ihrem Schwert. Erschrocken stellte sie fest, dass sie ins Leere fasste. Das Schwert war nicht da! Natsume sah an ihren Gürtel. Mononoke war tatsächlich nicht da! °Verdammt! Ich hab es doch verloren, als ich gegen den Mi Youkai kämpfte…ich hab’s vergessen!° Wütend schlug Natsume mit der Faust gegen die Wand. Sie und ihre verdammte Vergesslichkeit! Jetzt würde es ihr das Genick brechen. Ein lauter Schrei war plötzlich zu hören. Es klang, als hätte jemand hier im Haus geschrien. °Verdammt, das klang wie diese Frau…wie hieß die noch gleich…Megumi??° Sofort stürmte Natsume aus dem kleinen Zimmer. „Warte auf uns!“ Rin lief ihrer Freundin hinterher. Natsume raste die schmale Treppe hinunter. Noch ein Schrei, dann ein dumpfer Schlag. Als das Hanyou-Mädchen unten ankam, verschlug es ihr die Sprache. Megumi lag mit dem Gesicht zu Boden. Sie hatte eine große Platzwunde. Blut war schon auf dem Boden. Das Schreien eines Babys ließ Natsume wieder aufschauen. Drei Banditen waren im Zimmer und hatten Waffen in der Hand. Lin, das Hausmädchen, drückte das laut schreiende Baby eng an sich. Die Männer lachten nur, fuchtelten wild mit ihren Katana herum. Anscheinend hatten sie Natsume noch nicht bemerkt. Taten sie aber spätestens jetzt, als Rin laut polternd neben Natsume zum Stehen kam. „Huch!“ Erschrocken versteckte sich das kleine Mädchen hinter ihr, als sie die Banditen sah. Sofort drehten die Banditen ihre Köpfe zu Natsume. „Huh….noch mehr Weiber!“, meinte einer grinsend. Lin drückte sich die Wand entlang Richtung Tür. Jaken war auch gerade angekommen. Natsume zog eine Augenbraue hoch. Erkannten diese Schwachmatten nicht, dass sie kein Mensch war? Das Rosa Haar und die Hundeohren sprachen doch Bände! Natsume knackte mit den Fingern. Also wenn sie es jetzt nicht bemerkten, hatten sie eindeutig zu viel Sake getrunken! „Nobushi…(Herrenlose Krieger und Diebe)“, knurrte Natsume erbost. Lin sah erschrocken zu dem Hanyou-Mädchen. °Sie…Sie ist ein HANYOU! ° „Sieh an…ein Dämon!“ Der eine mit Bart trat näher zu Natsume. Jaken schaute skeptisch. „Geht gefälligst dahin, wo ihr herkommt!“, schrie Jaken und zielte mit seinem Kopfstab auf die Nobushi. Sofort kam eine gigantische Flamme aus einem der Köpfe. Erschrocken wichen Natsume und Rin zurück. Die Möbel hatten sofort Feuer gefangen. „Bist du bescheuert oder was?“, schrie Natsume und riss Jaken den Kopfstab aus der Hand. Dieser schrie Natsume wütend an. “Gib her, dummer Hanyou!“ Natsume, wütend wie sie war, kickte Jaken durch das Fenster. Klirrend gingen die Scherben zu Boden °SO ein BAKA!° Inzwischen hatte sich ein großes Feuer ausgebreitet. Der Ausgang durch die Tür war versperrt. Die Temperatur im Raum stieg drastisch an. „Natsume-san….“ Ängstlich krallte sich Rin an ihr fest. Um sich vor den Flammen zu schützen hielt sich Natsume schützend den Arm vors Gesicht und drängte Rin weiter nach hinten. Inzwischen hatte schon fast das ganze Haus Feuer gefangen. Die meterhohen Flammen hatten sie bereits eingeschlossen. Hektisch suchte Natsume einen Ausweg….fand jedoch keinen. Rin fing schon an zu husten. °Eine Rauchvergiftung ist das Letzte, was wir brauchen! ° Natsume hob Rin hoch und ging, soweit es möglich war, von den Flammen weg. °Jaken….der ist der BAKA des Jahrtausends!° Die Funken wehten ihnen entgegen. Natsume wich weiter zurück, bis sie plötzlich auf etwas Spitzes trat. Fluchend sah sie hinunter. „Was zum….?“ Ein rosafarbener Splitter lag dort und glänzte wunderschön. Erstaunt hob Natsume ihn hoch. „Was ist das?“ Plötzlich gab es ein lautes, krachendes Geräusch. Erschrocken schrie Rin auf. °Das Haus fällt in sich zusammen! ° Eng wickelte Natsume Rin in die dicken Decken ein und drückte sie fest an sich. „Rin…es gibt nur einen Ausweg….ich muss durchspringen….“ Rin kniff nur die Augen zu. Kurz schlich Natsume noch skeptisch um die Flammenwand. Nicht sicher, ob es der einzige Weg war….der sicherste war es jedenfalls nicht. Doch als dann über ihnen schon die Decke herunterkam, entschied sich Natsume durch die Flammen zu springen. Eine kurze Hitze, dann sprang Natsume sofort weiter durch das Fenster. Laut klirrend ging das Fensterglas zu Bruch. Draußen angekommen wollte das Hanyou-Mädchen ersteinmal frische Luft tanken, doch hörte sie schon das Pfeifen von abgeschossenen Pfeilen. Schnell wich Natsume ihnen aus. Ganz knapp jedoch. Rin krallte sich ängstlich an ihr fest. „Gib den Splitter des Shikon no Tama!“ Verwirrt sah Natsume auf eine ganze Gruppe von Banditen. Das Dorf war vollständig verwüstet. Das Haus, in dem sie eben waren, fiel in sich zusammen. „Shiokon…no Tama?“ Wiederholte Natsume irritiert. Die Pfeile wurden gespannt und auf das Hanyou-Mädchen gerichtet. °Was für ein Shikon Zeugs??° Gerade als die Pfeile abgeschossen werden sollten, hörte man jemanden laut schreien „KAZE NO KIZU!“ Eine gigantische Druckwelle raste auf die verwirrten Banditen zu und löschte sie vollkommen aus. Natsume war so erstaunt, dass sie sich nicht bewegen konnte. °Was….was war das??° „Dort ist der Juwelensplitter!“ Eine Truppe erschien plötzlich auf der Bildfläche. Dieselbe Truppe, die Natsume schon gestern Morgen getroffen hatte. Inu Yasha ging auf Natsume zu. „Na los gib her!“ Das Hanyou-Mädchen zog eine Augenbraue hoch und sah ihn skeptisch an. Das Mädchen in der seltsamen Kleidung kam vorsichtig näher. “Huh, Rin-chan?“ Die Angesprochene sprang aus Natsumes Armen. „Kagome-sama!“, rief sie fröhlich. °Ja toll…scheinen sich ja zu kennen° Kagome kniete sich vor Rin hin. „Was machst du denn hier…?“ Rin sah zu Natsume. „Wir suchen Sesshoumaru-sama!“ Die Dämonenjägerin, die bei der großen Katze stand, schaute etwas verwirrt. Miroku kam näher. „So ganz allein? Wo ist Jaken?“ Natsume verschränkte die Arme. „Geflogen…“, meinte sie gelangweilt. Alle Blicken sie nun an. °Was’ n? Die Wahrheit…° „Wer bist du?“, fragte plötzlich Kagome und kam näher zu ihr. „Natsume.“ War alles was das Hanyou-Mädchen sagte und sah skeptisch die anderen an. Im Grunde kannte sie gar nicht alle. Es war nur ein kurzes Gespräch, ehe sie sich damals davon gemacht hatte. „Welch hübscher Name“, rief Miroku und nahm die Hände von Natsume und umschloss sie. °Der perverser Mönch!° dachte Natsume angeekelt. Anscheinend zog er diese Nummer immer ab. „Wollt ihr mein Kind gebären, Natsume-san?“, frage er mit einem ernsten Gesichtsausdruck. … Und immer derselbe dämliche Satz. Ehe Sango Miroku mit ihren Hiraikotsu verprügeln konnte und ehe Natsume verneinen konnte, kam plötzlich etwas auf die zwei zugerast. Erschrocken wich Natsume aus. Wenige Sekunden später steckte ein Schwert im Gras. °Welcher Spinner wirft hier Schwerter durch die Gegend?° Doch als Natsume näher hinsah entdeckte sie das es sich hierbei um Mononoke hielt. Das Schwert von dem sie dachte, es verloren zu haben. „Eh?“ Verblüfft zog sie es aus der Erde. Miroku der noch reichlich geschockt aussah, beäugte ebenfalls das Schwert. Inu Yasha jedoch fing plötzlich laut an zu knurren. „Der fehlte auch noch!“ Sofort drehten sich alle zu ihm. „Was meinst du Inu Yasha?“ Der kleine Kitsune hopste auf seine Schulter. Doch plötzlich trat jemand aus dem Gebüsch. Natsume beäugte weiter Mononoke. °Bin ich froh….ich dachte schon, ich sehe es nie wieder….welch Schande, vor diesen Lords zu stehen und keine gescheite Waffe zu haben…Tze…die würde sich einen Ast ablachen!° Sofort steckte das Hanyou-Mädchen Mononoke wieder in die Scheide zurück. „Sesshoumaru-sama!“, rief Rin plötzlich überglücklich. ….. Kann die Zeit still stehen? Auch nur für eine Sekunde? Sie tat es. Sei es auch nur für eine Person. Langsam drehte sich Natsume um. Der Kopf leer…alle Gedankengänge abgestellt. Und tatsächlich stand er dort. Stolz und arrogant wie eh und je. Der Blick immer noch kühl….trotz sonnengleicher Augenfarbe. „Sesshoumaru?“ Bin ich gemein? JA! XP Gomen! Es hat auch übelst lange gedauert…entschuldigt -.- Aber die sch….öne Schule hat mich ja wieder >.< Sess kam…am Ende. Toll werdet ihr denken XD Ich beeil mich auf jeden fall mit dem nächsten Kapitel^^ Ich hab übrigens einen Fanart WB aufgemacht. Schaut rein XD erster Preis 30 Karotaler XD Ein DANKESCHÖN an black_wolf^^ Ohne sie würde ich hier noch in Rechtschreibfehler und Kommafehlern versinken *lol* *abknuffz* WB:http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe_alt/?doc_modus=detail&id=21308 Kapitel 4: Feuriges Problem --------------------------- Feuriges Problem *fliegenden Steinen ausweicht* Ach, ich hab’s ja auch nicht besser verdient T^T Jaahh, das war extrem gemein von mir an dieser Stelle aufzuhören. Aber schaut mal so: Sess ist ab jetzt immer präsent…hehe…XD Na ja, ich hab mir vorgenommen ihn in jedem Kapitel dabei zu haben. Ohne ihn würde es ja auch langweilig werden *gg* Hmm...ja, würde es zweifelsfrei o.O. ach ja^^ Es ist zu erwähnen, dass die ganze Geschichte jetzt langsam ins Rollen kommt^^ Soll heißen: Bald geht’s richtig los XD So ich beantworte noch schnell eure Kommis^^(Die ja alle nicht so begeistert waren, weil Sess nur so kurz da war. GOMEN!) Kiero: jahh..*flenn* ich bereue es aus tiefstem Herzen. Sess bleibt jetzt hier auf immer und ewig! *gg* *Sess ankettet* Und danke fürs Lob. Das höre ich ja besonders gerne^^ Cool, bin erst beim 4.Kapitel und dir gefällt schon die ganze Fanfic^^ Na, ich häng mich rein *gg* lina24: Ja, das war unfair…Sess hat mich gezwungen! *böse zu ihm guckt*…XD Nee, Spaß beiseite. War das erste und letzte Mal^^’ blu3ros3: ja..wo hat Sess nur Mononoke her? Und warum ist er nicht beim Treffen? *lol* Jo, da kommt Ärger auf XD Eine Runde Mitleid für Natsume bitte! Vulnona: Alle haben se sich auf Sess gefreut…und dann so ne Verarsche! Echt fies von mir…und ja! Sess ist da und geht nie wieder *fg*HDAGDL *megaknuffz* Bis dann im Chat *gg* black_wolf: Ja, war überaus nett von ihr, dass sie das gemacht hat^^ Thx fürs Lob *-* *ggg* Genau, Sess ist voll dabei! hdagggggggggggggggggggggggggggggsmdl *knuddel*knuff* Wir sehen uns dann im Chat *wink* kagome-san: Ja, ich gebe mein Bestes, dass die FF weiterhin so gut läuft *gg* Shizuki14:Gut erkannt *gg* Sesshoumaru KANN sie beschützen. Hm...vielleicht hat er aber auch kein Bock? *lol* Na, mal schauen^^ yuki93: *lölz* Sess gibt gerne seinen Senf dazu, obwohl es ja keiner wissen will. GoldenSun: Das Kapitel war super wie auch unfair….hm, stimmt^^’ GOMEN! Sakuna: Jup, beeil mich^^ aber immer schön einen Kommi schreiben XD LittleSara: *gg* Endlich jemand, der mich versteht! XD Jup, ich les mal bei dir *gg* So als Bezahlung fürs Kommi schreiben *lol* Aber du hast einen guten Schreibstil^^ Kommi bekommst du noch! Oder du hastn schon XD Und ob die sie ausquetschen XP Und Inu zeigt sich wieder von seiner charmantesten Seite *lol* So und es geht weiter XD. sweet_cherryli: Nee nee, ich beeil mich XD Also nicht platzen *gg* Ja, Sess ist da und dann kann’s nur besser werden^^ Somi: Hm…besser verstehen? *ggggg* *zurückknuddel* Ja, ich setz mich hin und tippe, was das Zeug hält! XD Genug geschwafelt,(wie immer x3) jetzt geht’s los! Viel spaß und schreibt mir einen Kommi^^ Und tatsächlich stand er dort. Stolz und arrogant wie eh und je. Der Blick immer noch kühl….trotz sonnengleicher Augenfarbe. °Sonnengleicher Augenfarbe…was denk ich hier?° Verwirrt blickte Natsume nach oben und sah der Sonne entgegen, die nun langsam aufging. „Sesshoumaru! Was willst du Baka hier?!“ knurrte Inu Yasha und hielt Tessaiga angriffsbereit in seinen Händen. Kagome und Sango warfen sich entgeisterte Blicke zu. „Sesshoumaru-sama!“ Strahlend lief die kleine Rin auf ihren Helden zu. „Ich habe euch vermisst!“, plapperte Rin drauf los und sah strahlend zu Sesshoumaru auf. … Schweigen. „Keh! Verpiss dich lieber!“ Inu Yasha knurrte seinen Halbbruder gefährlich an. Kagome kam beschwichtigend an Inu Yashas Seite. „Nun warte doch erst mal, Inu Yasha. Ich bin mir sicher, dass Sesshoumaru nicht Tessaiga haben will…“ Geduldig wartete das Mädchen auf die Zustimmung Sesshoumarus, die natürlich nicht kam. Seufzend stand Natsume auf und klopfte sich ihren verdreckten Yukata ab. Etwas Blut klebte an diesem. Es war nicht zu glauben. Immer wenn sie sich auf Wanderschaft begab, sahen ihre Klamotten anschließend aus wie zerfetzt. Oder noch schlimmer…. Miroku stand neben Natsume. „Passt lieber auf und kommt ihm nicht zu nahe….er ist gefährlich.“, flüsterte der Houshi ihr zu. Beinahe hätte das Hanyou-Mädchen laut losgelacht. Das wusste sie selbst. Schon etliche Male hang sie dank ihm in der Luft oder wurde gegen irgendeinen Baum gepfeffert. Ging ja nie schmerzfrei vonstatten. Vorsichtig sah Natsume zu Sesshoumaru. Trotz alledem…das letzte Mal, als sie sich gesehen hatten, war er nicht brutal gewesen. °Er ist abgehauen….° Plötzlich war ein müdes Krächzen zu hören. Der Geruch von leicht verkohltem Frosch lag in der Luft. Natsume drehte sich zu Jaken um, der rauchend zu ihr gelaufen kam. Er war über und über mit Asche überzogen. Hustend blieb er neben dem Hanyou-Mädchen stehen. „Dummes Ding! Was sollte das?!“ Fast alle schauten nun zu Jaken. Bis auf Natsume und Sesshoumaru. Natsume achtete nicht auf den Frosch. Sie hatte den Blick wieder abgewandt. Eigentlich wollte sie zu Sesshoumaru schauen. Doch ihr Herz war buchstäblich in die Hose gerutscht. „Jaken? Was machst du hier?“, fragte Kagome überrascht und sah zu dem meckernden Frosch. Dieser fuchtelte wild herum. Sein Gequake konnte man nicht mehr entziffern. Natsume rollte genervt mit den Augen. „Du bist selbst Schuld!“ „Sei still, du….du…Halbblut!“, donnerte es wutentbrannt aus Jaken heraus. Ein kurzes Raunen ging durch die Gruppe. „Oh, wir dachten ihr seid ein Youkai.“, meinte Miroku leicht erstaunt. °Jaken…du verdammter….verdammter...!! Argh!° Wütend darüber, kein passendes Wort gefunden zu haben, packte sie Jaken am Kragen und feuerte ihn gegen einen entfernten Baum. So konnte man seiner Meinung auch Ausdruck verleihen. „Elender Baka!“, knurrte Natsume ihm noch hinterher. Dieser Frosch schaffte es immer wieder sie aufs Äußerste zu reizen. Gerade noch hatte sie sein Leben gerettet. Ein Kick aus dem Fenster. Er war selbst schuld! Sango zückte ihren Hiraikotsu. Abschätzend musterte sie Natsume. „Feind oder Verbündeter?“, fragte sie offen heraus. Kirara zu ihrer Seite fauchte. °Ja….was bin ich eigentlich? Ach…eh alles sinnlos.° dachte das Hanyou-Mädchen und sah zur Dämonenjägerin, sicherheitshalber die Hand schon am Griff von Mononoke. Bei Menschen wie auch Dämonen…..ist immer Vorsicht geboten. Keinen von ihnen unterschätzte Natsume, Erfahrung hatte sie schon genug mit diesen beiden Rassen gemacht. „Natsume-san!“ Rin ließ von Sesshoumaru ab und rannte zu ihrer Freundin. Fast schon böse sah das kleine Mädchen zu Sango. „Natsume-san ist nett, sie macht nichts Böses!“ °Ja, nett ausgedrückt…aber ich behalte die ganze Situation lieber im Auge. Wer sagt, dass ich nicht böse bin? Sie hat mich nur noch nie Böses tun sehen…Tze, obwohl ich das ja nicht als Böse bezeichnen könnte...° Natsumes Augen verengten sich zu Schlitzen. Inu Yasha schaute abwechselnd von Sesshoumaru zu Natsume. Sein Bruder besah sich das ganze Geschehen stumm. „Ha…“ Etwas weiter weg erhob sich aus den Trümmern des Hauses, in denen sich gerade noch Natsume und Rin aufgehalten hatten, ein Bandit. Er war schwer verletzt. Er würde diesen Tag nicht überleben. Ein großer Glassplitter hatte sich in seinen Bauch gebohrt. „Niemand….kommt davon…“, hustete er und zog plötzlich ein kleines Fläschchen aus seiner Tasche. Mit größter Anstrengung öffnete er dessen Verschluss. Im selben Moment brach er zusammen und das Fläschchen fiel aus seiner Hand. Trotz harten Aufschlags ging das Glas nicht zu Bruch. Es rollte noch eine kurze Strecke und blieb dann still liegen. Ein zarter, rötlicher Dampf trat aus der Flasche hervor. „Also wenn Rin-chan sagt, dass wir dem Mädchen trauen können, dann sollten wir ihr das glauben!“, meinte Kagome lächelnd zu ihren Freunden. Diese waren sich nicht so sicher und deswegen begann Inu Yasha auch gleich sein Misstrauen kund zu geben. „Tze….wenn dieses Weib Rin und diesen Frosch kennt, dann kennt sie auch Sesshoumaru!“ Sofort schwenkte Inu Yasha sein Schwert wieder in Richtung seines Halbbruders. „Und Sesshoumaru ist ein Bastard.“ Natsume zog kurz erstaunt eine Augenbraue hoch. Nun wollte sie aber auch etwas dazu sagen. „Und woher kennt ihr Sesshoumaru, wenn ich fragen darf?“ Das Hanyou-Mädchen sah abwartend in die Runde. „Oh…“ Kagome sah fast schon verlegen zu Natsume. Es war ihr unangenehm? Ja, also jetzt war Natsume noch gespannter auf die Antwort. Wie hatten sie sich denn kennen gelernt, dass es vielleicht sogar peinlich war? „Sesshoumaru ist Inu Yashas Halbbruder.“ … Nun….es gibt noch Momente im Leben, die sind eine Nummer für sich und solche Situationen werden bestimmt auch nie vergessen werden. Werden sie auch nicht. „Nani?“, fragte Natsume verwirrt. Warum war sie eigentlich so geschockt? Dass Sesshoumaru einen Bruder hatte? Nein. Aber sein Bruder war ebenfalls ein Hanyou! Sesshoumaru war ein Youkai. Also…entweder war einer seiner Eltern fremdgegangen oder….ja oder was? So musste es gewesen sein. Aber Natsume schlussfolgerte immer, dass, da Sesshoumaru Menschen hasste, es theoretisch auch seine Eltern tun müssten. °Ich blick nicht mehr durch….Sesshoumarus Familie ist ein genauso großes Rätsel wie er selbst!° „Keh!“, war Inu Yashas einzige Äußerung dazu. Anscheinend missfiel ihm diese familiäre Bindung. Nach Sesshoumarus kühlen Blick zu urteilen, galt wohl auch dasselbe für ihn. Ein intensiver Geruch stieg Natsume plötzlich in die Nase und sie verzog leicht das Gesicht. Widerlich! Was stank hier so? Hatte Jaken wieder kein Bad genommen? Langsam drehte sich Natsume um. Richtung übelriechendem Geruch. Dämonisches lag in der Luft. Natsume spitzte die Ohren, ließ ihren Blick langsam durch die Umgebung schweifen. Nichts….war es nur Einbildung gewesen? „Natsume-san!“ Rin zupfte an ihrem Yukata und bat inständig um Aufmerksamkeit. Leicht genervt sah das Hanyou-Mädchen zu Rin. „Hai?“, fragte sie ebenso genervt. Rin setzte einen Schmollmund auf. „Du hast Sesshoumaru-sama noch nicht ‚Hallo’ gesagt!“ Warum zum Teufel musste dieses Kind manchmal so schrecklich sein? Erschrocken sah Natsume immer noch zu Rin. „Keh! Ich sagte es doch! Die kennt Sesshoumaru!“, warf Inu Yasha plötzlich rechthaberisch ein. „Inu Yasha…“, fing Kagome an. Natsume drehte sich um und sah wieder zu der kleinen Gruppe. „Nein, es stimmt. Ich kenne ihn.“ Miroku zog erstaunt eine Augenbraue hoch. °Und sie lebt noch?° War kaum zu begreifen bei Sesshoumarus Verhalten. Gab es doch noch Wunder auf der Welt? °Ach herrje…’Hallo’...Oh klasse, Rin!° Natsume sah kurz zu Boden. Eigentlich war sie kein Angsthase. Nein, das war sie überhaupt nicht. Den Kampf scheute sie gewiss nicht. Aber soziale Kontakte? Dann noch mit Sesshoumaru??...Obwohl. Sesshoumaru war alles andere als sozial. Ja, fast schon asozial? Natsume schüttelte kurz ihren Kopf, um ihre wirren Gedanken loszuwerden, die in ihrem Kopf schon ein großes Netz aus Selbstzweifeln zu spinnen angefangen hatten. Kurz darauf blickte Natsume wieder auf, sah Sesshoumaru selbstsicher ins Gesicht, was sie allerdings einige Mühen kostete, und sagte schlicht und einfach: „Konnichi wa!“(Hallo) Ein kurzes Raunen ging durch die Gruppe. Inu Yasha brachte nur ein “Keh!“ heraus. Rin strahlte wieder. Waren jetzt alle glücklich? Natsume seufzte nur und sah zur Seite. Plötzlich bebte die Erde. Erschrocken klammerte sich Rin an Natsume. °Was…?° Perplex sah das Hanyou-Mädchen sich um. So schnell, wie das Beben kam, verschwand es jedoch auch. Irritiert sah sich Kagome um. „Was war denn das?“ Sicherheitshalber holte sie ihren Bogen und einen Pfeil aus ihrem Köcher. Inu Yasha knackte mit seinen Fingern und knurrte gefährlich. „Es stinkt nach Youkai!“ Ein wildes Fauchen schallte plötzlich über den Platz des zerstörten Dorfes. Erschrocken sahen alle zu einer Kreatur. Ein vier Meter großer, brennender Puma. Sein Fauchen wurde lauter, während die Flammen auf seinem Körper größer wurden. Die lichterlohen Flammen bedeckten seinen ganzen Körper und verliehen ihm etwas unrealistisches. Doch spätestens, als das Ungetüm auf die Gruppe zuraste und bei jedem seiner Schritt die Erde erbebte, war klar, dass dieses Wesen ohne Zweifel real sein musste! Natsume packte Rin und sprang zur Seite. Sango stieg mit Miroku auf Kirara, Inu Yasha schnappte sich Kagome und der arme Shippo klammerte sich heulend an Inu Yashas weißem, langen Haar fest. Sofort wichen alle dem feurigen Prankenhieb des zu groß geratenen, in Flammen stehenden Pumas aus. Natsume sprang auf einen nahe liegenden Baum. °Das ist seltsam…dieses Wesen…es hat keine dämonische Aura…kein Youki.° Rin klammerte sich ängstlich an das Hanyou-Mädchen, als der brennende Puma erbost fauchte. Undenkbar…Dämonen haben eine Aura! Dieses Wesen nicht… Natsume zog Mononoke. Gut, sollte das Ungetüm kommen. „Hiraikotsu!“ Die Dämonenjägerin warf ihren großen Bumerang zu ihrem Gegner. Natsume war leicht erstaunt. Diese große Katze, auf welcher die Dämonenjägerin und der Mönch saßen, flog in der Luft! Und dieser Knochenbumerang…Er bestand aus Youkai-Knochen. Und die waren sehr widerstandsfähig…Eine dämonische Aura umgab den Bumerang. Erstaunt beobachtete Natsume das Geschehen. Sie bemerkte nicht, wie noch jemand auf den dicken Ast sprang und nun neben ihr stand. Gespannt sah sie, wie der Bumerang einfach durch den brennenden Puma hindurchrauschte und nun in der Erde steckte. °Unglaublich…Ist dieses Wesen…unverwundbar??° „Du stinkst nach Mensch.“ „WAH!“ Erschrocken fiel Natsume vom Baum. Der Aufschlag tat reichlich weh. Fluchend fuhr sie sich mit der Hand über ihren Kopf. „Oh, Sesshoumaru-sama, ich glaube, Ihr habt Natsume-san erschreckt.“ Dieses Kind hatte eine ja so verdammt gute Kombinationsgabe. Elegant sprang Sesshoumaru vom Baum und landete um einiges ansehnlicher als Natsume. Dieser war das Herz mal wieder sonst wo hingerutscht. „Du stinkst nach Mensch.“, wiederholte Sesshoumaru monoton und sah eindringlich das Hanyou-Mädchen an. Natsume plapperte wieder drauf los, ohne ihr Hirn einzuschalten. „Kein Wunder, wenn ich mich um Rin kümmere, weil Ihr nicht da seid und sie einfach irgendwo sitzen gelassen habt!“ Der Blick von Sesshoumaru wurde um einiges kühler. „Diesen Geruch meine ich nicht…Du riechst nach einem besonders stark.“ Natsume sah verwirrt zum Daiyoukai auf. Was sollte das jetzt wieder heißen? °Tze…Mit wie vielen Menschen habe ich schon Kontakt außer mit Rin?° Lächerlich…als ob sie jeden Tag in ein Menschendorf ging und dort übernachten würde. Und sich nebenbei an jeden kuschelte. Außer…Natsume wurde es schlagartig bewusst. °Meint er Daisuke…Nein, unmöglich! So einen guten Geruchssinn kann er nicht haben!° Verunsichert blickte Natsume wieder in seine Augen. Als sie antworten wollte, schlug unerwartet der Puma mit seiner Pranke zu. Durch die Wucht des Aufschlages krachte Natsume gegen einen Baum. Benommen stand sie schnell wieder auf. „Keh!“ Wütend knurrte das Hanyou-Mädchen den fauchenden Puma an. „Natsume-san!“, schrie Rin ängstlich. Diese zog nur Mononoke und sah böse zu ihrem Gegner. Die Augen des Pumas nahmen plötzlich ein intensives Rot an und fixierten Natsume. Dieser war das unheimlich. °Elender Dreck! Immer ich!° Schnell sprang sie zur Seite, als der Puma fauchend nach ihr schlug. °Weg von Rin!° Natsume drehte sich um und rannte aus dem Wald. Mononokes Griff wurde fester umschlossen. Der Wind pfiff ihr in den Ohren. Die offene Ebene war erreicht. Die Erde bebte im regelmäßigen Takt. Natsume drehte sich um und sah dem Puma fest in die Augen. Die Flammen schossen aus seinem Körper und verbrannten das Gras um ihn herum. Natsume sprang in die Luft und schlug mit Mononoke zu. Das Hanyou-Mädchen kniff leicht die Augen zu, als ihr die Wärme des Feuers entgegenschlug. Doch zu ihrer eigenen Verwunderung schnitt das Schwert einfach nur durch den Puma hindurch wie…Feuer. Der Puma jedoch holte mit seiner Pranke aus und schleuderte sie zu Boden. Natsume überschlug sich keuchend einige Male. „Uhm…“ Wütend hustete Natsume leicht auf. „Vorsicht!“ Ein in Licht gehüllter Pfeil raste plötzlich auf den Puma zu. Das Hanyou-Mädchen sprang auf und warf sich zur Seite, als der Puma wieder auf sie zuraste. Doch…selbst der Pfeil zeigte keine Wirkung. Kagome sah verwundert drein. Ihr heiliger Pfeil ging einfach durch den Leib des Pumas, ohne Schaden anzurichten. Inu Yasha, der neben ihr stand, knurrte gereizt. „Was geht hier nur vor sich!?“ Miroku und Sango beobachteten das Geschehen aus der Luft. „Das ist unmöglich ein Youkai!“, sagte Miroku und seine Hand wanderte wieder auf eine gewisse Körperstelle von Sango zu. Doch ehe er sie begrabschen konnte, hatte Sango ihm bereits eine große Beule verpasst. „Notgeiler Houshi!“, schrie die Dämonenjägerin aufgebracht. Natsumes Ohren zuckten kurz. Seltsame Gruppe, das musste sie zu geben. Langsam stand das Hanyou-Mädchen wieder auf. Inu Yasha rannte mit lautem Kriegesgebrüll auf den großen, brennenden Puma zu. Er schwang sein Tessaiga mit schneller Bewegung, sofort kamen diese gewaltigen Energien wieder. „KAZE NO KIZU!“ Schnell krallte sich Natsume an einem großen Stein fest, doch die Druckwelle war zu stark und riss sie fort. Erschrocken kniff sie die Augen zu. Wieder pfiff der Wind in ihren Ohren. °Verdammt…Jetzt so ein schöner harter Aufprall ist genau das, was ich brauche!° Kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug, griff jemand unter ihre Arme und hob sie schnell hoch. Verwirrt blickte Natsume nach oben. Sesshoumaru setzte sie ohne weiteren Kommentar auf den Boden und sah abschätzend zu dem brennenden Puma, der immer noch wütend fauchte. °Sesshoumaru hat mich aufgefangen??° dachte Natsume verwirrt und stand langsam auf. Dass er sie nicht einfach buchstäblich auf die Fresse fliegen lassen hatte, wunderte sie schon arg. „Antworte.“, sprach Sesshoumaru immer noch monoton und sah kurz zu Natsume, ehe er wieder zum Puma schaute. Das Hanyou-Mädchen sah ihn entgeistert an. Darum ging’s also! Sie sollten wieder dieses dumme Frage-Antwort-Spiel spielen. Ohh…das hatte sie in diesem halben Jahr so vermisst. Natsume sah von ihm weg zu einem kleinen Eichhörnchen, welches aufgeregt über den Waldboden flitzte. Das Fauchen des Pumas ließ sie wieder zu diesem Wesen schauen. Was war es eigentlich? Verletzen konnte man es nicht, das musste Sesshoumaru wissen, sonst hätte er es schon längst angegriffen. Und diese Druckwelle hatte auch nicht geholfen. „Hm…“ Natsume grübelte angestrengt weiter. Das Vieh schien nur aus Feuer zu bestehen…und Feuer löschte man theoretisch mit Wasser. Natsume sah zum Himmel. Natürlich sah es nicht nach Regen aus, hatte schließlich die ganze letzte Nacht schon durchgeregnet. Kagome sah irritiert zu Natsume und Sesshoumaru. Hatte sie eben richtig gesehen? Sesshoumaru hatte einem Hanyou geholfen…Das konnte unmöglich so gewesen sein! „Inu Yasha…“, begann Kagome verunsichert. “Hast du das gesehen?“ „Keh…was denn?!“ Inu Yashas ganze Aufmerksamkeit galt dem brennenden Puma. Das Mädchen aus der Neuzeit seufzte kurz auf. Sie MUSSTE sich verguckt haben. Natsume seufzte genervt auf. Irgendwie hatte sie den Verdacht, dass alles den Bach runter ging. Der Puma donnerte wieder auf sie zu. Natsume knurrte wütend. „Was will es nur?!“ Zu ihrer Überraschung antwortete Sesshoumaru ihr. „Splitter des Shikon no Tamas.“ „Eh…“ Verwirrt blickte sie zum Daiyoukai. °Sesshoumaru lässt sich dazu herab mir zu antworten…Es gehen hier seltsame Dinge vor sich…° Natsume schüttelte leicht den Kopf und wich schnell dem erneuten Prankenhieb des Pumas aus. Eine Feuerspur und tiefe Kratzer zierten nun den Waldboden an der Stelle, wo sie gerade noch gestanden hatte. Natsume holte den Splitter des Shikon no Tamas aus ihrer Tasche und betrachtete ihn genau. °Warum will es diesen Splitter haben? Hm…° Sesshoumaru landete wieder neben ihr. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er ihre Hand und nahm sich den Splitter. Natsume sah perplex zu ihm. Was sollte das?! „Das ist meiner!“, sagte das Mädchen entrüstet. Sesshoumaru sagte dazu nichts. °Ich fass es nicht…° Kirara landete währenddessen neben Kagome und Inu Yasha. Sofort sprangen Sango und Miroku von der großen Katze herunter. „Mein heiliger Pfeil konnte ihm nichts anhaben!“, sagte Kagome verwirrt und sah zu ihren Freunden. „Keh! Tessaiga konnte auch nichts ausrichten!“ Inu Yasha knurrte wieder böse und knackte mit den Fingern. Sango erhob plötzlich die Stimme. “Das ist auch kein Wunder!“ Verwundert sahen sie alle an. „Was willst du damit sagen?“, fragte Kagome und sah sie eindringlich an. Diese machte nur ein ernstes Gesicht. “Hier handelt es sich um einen Feuer-Youkai.“ Inu Yasha schnaubte nur genervt. “Und was soll das heißen?!“ Die Dämonenjägerin seufzte nur kurz, ehe sie zu erzählen begann. „Wenn ein Tier in Flammen umkommt, bemächtigen sich zahlreiche niedere Dämonen seines verbrannten Körpers und seiner Seele und lassen es als übergroßen Feuer-Youkai wieder auferstehen.“ Kagome sah entsetzt zu dem wilden, fauchenden Puma. °Soll das heißen, das war mal ein gewöhnliches Tier?? Das ist ja schrecklich….° „Feuer-Youkai bestehen, wie der Name schon sagt, aus Feuer….Man kann sie nicht töten oder verletzen.“ Erschrocken sah Shippo zu Sango. „Und was machen wir da jetzt??“ Miroku lächelte plötzlich. „Ach, das ist doch gar kein Problem…“ Er nahm seine Gebetsperlen von seiner Hand. „Moment!“, rief Inu Yasha plötzlich. „Kagome! Hat dieser Youkai einen Splitter?“ Die junge Miko schüttelte den Kopf. „Keinen einzigen…aber…“ sie sah in den Wald. „Im Wald ist einer.“ Sofort drehten alle ihre Köpfe Richtung Wald und hielten kurz darauf erschrocken den Atem an. „Sesshoumaru-sama! Verdammt, den hab ich gefunden!“, murrte Natsume. Unerhört, dass er sich einfach den Shikon-Splitter im wahrsten Sinne des Wortes gekrallt hatte. Diesem interessierte das Gejammer von Natsume reichlich wenig und steckte den Shikon-Splitter einfach ein. Natsumes Hand hielt er immer noch fest. °Nicht zu fassen…Er klaut es mir unter der Nase weg…° „Du hast mir immer noch nicht geantwortet…“, sprach er plötzlich. Natsume hielt inne. Konnte er denn nie locker lassen? Verwirrt sah sie zu ihm auf. „Ja, das habe ich…aber…uninteressant!“ Daisuke…dieser Bastard. Natsume verdrängte die Erinnerung, als er mit seiner Hand über ihren nackten Körper strich. Ein Ekelgefühl machte sich in ihr breit. Dieses widerliche Gefühl verdammter Hilflosigkeit….und dann noch als Mensch. „Hm..“ Sesshoumaru ließ ihre Hand los. „Du wirst es mir später erzählen…“ Verdattert sah das Hanyou-Mädchen ihn an. Er ließ doch locker? Irritiert sah Natsume zu ihrer Hand, die Sesshoumaru gerade noch gehalten hatte. Immer noch konnte sie seine Wärme spüren, die von ihm ausging. Ein zarter, rötlicher Schleier hatte sich über ihr Gesicht gelegt. Mit einem Mal kamen ihre ganzen Gefühle für ihn auf einen Schlag zurück. Die über das halbe Jahr hinweg immer intensiver geworden waren. Wie oft, Natsume wusste es nicht mehr, hatte sie an diesen Kuss zurückgedacht. Auf dem Balkon, mitten in der Nacht. Es waren zwar weder Mond noch Sterne zu sehen, aber das war auch egal. Nur der Moment zählte. Gedankenversunken sah Natsume zu Boden. „Uhm…Sesshoumaru-sama?“, fragte das Hanyou-Mädchen plötzlich schüchtern. „Was?“ Kühl wie eh und je sah Sesshoumaru sie an. Wie immer eben. Seit Anfang an…doch hatte sich etwas verändert. Etwas ganz entschiedenes. „Ich habe euch vermisst.“ Wäre Sesshoumaru nicht Sesshoumaru gewesen, dann hätte er jetzt wohl gelächelt, doch so hatte er nur wieder seine undurchdringliche Miene aufgesetzt. Wie immer eben. Natsume war es egal. Wenn er nicht lächelte, tat sie es eben…und so lächelte sie Sesshoumaru an. Geschockt sahen sich Inu Yasha, Kagome, Sango und Miroku an. Shippo sah nur verwirrt drein. „Uhm…Habt ihr das gesehen?“ Miroku legte seine Hand an sein Kinn. „Hm…und der Arm des Hanyou ist immer noch dran…“ „Darum geht’s nicht, Miroku!“, warf Inu Yasha unwirsch ein. Verdutzt sahen ihn die anderen an. „Um was denn dann, Inu Yasha?“, fragte Kagome verwirrt. „Sesshoumaru hat einen Splitter des Shikon no Tamas!“ … Damit war alles gesagt. Der brennende Puma fauchte erbost. Anscheinend hatte man ihm jetzt über längeren Zeitraum hinweg keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. Erschrocken sah Natsume zum Youkai. °Dieses verdammte Biest…Ich habe echt keine Lust mehr…° Miroku ließ nun endgültig seine Gebetsperlen verschwinden und rief laut: „KAZANA!“ Ein schwarzes Loch befand ich in seiner rechten Hand, welches alles in seiner Umgebung einsaugte. Verdutzt sah Natsume zu, wie der Puma einfach eingezogen wurde. „Unglaublich….“ °Das sind doch niemals normale Menschen…° Dieses Mädchen in seltsamer Kleidung war anscheinend eine Miko, die junge Frau war Dämonenjägerin und der Houshi hatte ein schwarzes Loch in der Hand. Die seltsame Gruppe kam jetzt ebenfalls auf sie zugetrottet. „Oh, was sie wohl wollen?“ „Rück den Juwelensplitter raus, Sesshoumaru!“, bellte Inu Yasha schon. Natsume zog perplex eine Augenbraue hoch. Das ist ja echt einer. Doch plötzlich, ohne große Vorwarnung, packte Sesshoumaru Natsume an der Hüfte und rannte mit ihr los. Erschrocken krallte sie sich an Sesshoumaru. „W-was ist denn los?!“ „Wir sind spät dran…“, war alles, was er sagte. „Ich habe keine Zeit noch mit meinem kleinen Halbbruder zu spielen.“ Natsume schluckte merklich. Ja ja…welch Bruderliebe. Sesshoumaru hatte ein ziemliches Tempo drauf. „Halt Stopp!“ Zu ihrer Verwunderung blieb er sogar stehen. „Was?“ Natsume sah ihn perplex an. „Müsst Ihr nicht auch zum Treffen?“ Er nickte nur. Das Hanyou-Mädchen sah ihn verwirrt an. „Was macht Ihr dann noch hier?“ „Dich abholen.“ Große Fragezeichen schwebten jetzt über Natsumes Kopf. °Mich abholen??° „Wegen dir wurde schon alles um einen Tag verschoben.“ Sesshoumaru rannte weiter. „Ich habe mich dazu herabgelassen nach dir zu suchen…Hm, Hanyous besitzen anscheinend kein Zeitgefühl.“ Typisch, er hatte sich kein deut gebessert. Natsume guckte finster drein, da hoffte man auf Besserung, aber nein… Sesshoumaru blieb stehen und setzte sie ab. Natsume sah ihn leicht verblüfft an. Sonst wurde sie einfach auf ihre fünf Buchstaben fallen gelassen. Plötzlich hörte das Hanyou-Mädchen ein erfreutes Schnauben. Verdutzt drehte sie sich zur Geräuschquelle um und entdeckte den Drachen Ah-Uhn. Natsume jauchzte erfreut und lief zu dem Drachen, der gerade eben noch friedlich gedöst hatte. „Ah-Uhn…“, sagte Natsume erfreut und wuschelte ihm über die beiden Köpfe. „Schön euch zu sehn.“ Diese schnaubten nur erfreut. Nun…Ah-Uhn hatte sich auch nicht verändert, stellte Natsume lächelnd fest. „Steig auf.“ Verdutzt sah Natsume auf und entdeckte Sesshoumaru, der bereits auf Ah-Uhn saß. „Fliegen wir etwa mit Ah-Uhn zum Schloss?“ „Ja.“ Interessant. Dann würden sie höchstens nur noch eins bis zwei Stunden brauchen. Während sie sich jedoch auf Ah-Uhn setzte und kurz seinen Rücken streichelte, bemerkte Natsume, dass irgendetwas fehlte. Dieses Gefühl, etwas Wertvolles vergessen zu haben. Jetzt kam auch noch das schlechte Gewissen dazu, also musste es etwas ganz Schlimmes sein. Ah-Uhn hob ab und Natsume krallte sich vor Schreck in Sesshoumarus Fluffy. Im selben Moment dachte sie, sie wurde schon böse von der Seite angeknurrt, doch es kam nichts. Sesshoumaru strahlte in diesem Augenblick absolute Ruhe aus…Das war schon fast unheimlich! Schnell ließ Natsume den Fluffy wieder los. °Tze…unheimlich…So ein Mist.° Gerade überflogen sie eine große Blumenwiese. °Hach ja…wunderschöne Blumen. Rin würde sich freuen…………..RIN!° „STOPP!“ Sesshoumaru drehte sich minimal zu ihr um und sah sie skeptisch an. Natsume sah ihn jedoch nur hektisch an. „Rin! …Rin, wir haben Rin vergessen!“ „Sie kommt später nach…“ Natsume sah ihn geschockt an. „Aber…wir können sie doch nicht allein im Wald… „Inu Yasha und seine Freunde werden sie bringen.“ Natsume zuckte überrascht mit den Ohren. „Woher wollt Ihr das wissen?“ „Ich weiß es einfach…“ Sesshoumaru wendete sich von ihr ab und sah wieder nach vorne. Ja, er war allwissend. Sie nicht. Grimmig blickte Natsume nach hinten. Erkennen konnte sie nichts mehr. Den Wald verließen sie jetzt und flogen über eine flache Ebene. Natsume seufzte kurz und sah dann wieder nach vorn. Oh ja…bald würde sie die anderen Lords kennen lernen. Natsumes Blick wurde unsicherer. Irgendwie hatte sie nur nicht die geringste Lust dazu. So, das war’s für dieses Kapitel^^ Sess kam vor XD Ganz lang sogar *lölz* Im Nächsten kommen endlich die anderen Lords xD Zeit wird’s! Bis nächstes Mal und schreibt mir ein Kommichen ^^ Und ein großes Dankeschön wieder meiner treuen Betaleserin black_wolf *megaknuffz* Ciao, Fibie Kapitel 5: Seltsames Treiben ---------------------------- Seltsames Treiben Ich freue mich, dass euch das letzte Kappi so gut gefallen hat. Mit Absicht habe ich eine Prise Humor dazu gemischt^^ Tja Inu und Co. Haben das auch alles erst einmal zu verdauen xD Aber wozu gibt’s Rin, die gerne alles ausplappert?^^ Also macht euch wieder bereit für ein actionreiches Kappi mit Humor, Sarkasmus (meist von Natsume XD) hmmm…und noch etwas *ggg* (tjoar…kleiner Tipp: Darauf wartet ihr alle XD) Und die werte Lordschaft kommt auch endlich^^ Welch Freude….XD Nun denn, wie immer viel Spaß beim Lesen und eure Kommis kriegt ihr natürlich auch noch beantwortet …*lol* Das macht immer wieder Spaß XD Und außerdem sehr interessant *nick* kagome-san: Klar, ich beeile mich^^ Wenn nur nicht die schule wäre *heulen könnt* -Draculea-: Schön, dass du es lustig fandest *g* Huh, tja was passiert wohl, wenn er erfährt, warum sie nach diesem Menschen stinkt? Freuen wird er sich bestimmt nicht :-) Aber, wir werden es ja sehen….oder eher lesen xD Hdagdl *knuffz* Ich bemüh mich, mich zu beeilen….aber weißt ja, wie das ist. ^^’ yuki93: Jup, ich liebe es auch, wenn Natsu-chan ironisch ist. XD Na ja, ihr Kleidungsstil ließ eh immer zu wünschen übrig *lach* Ich hoffe, dir gefällt das Kappi^^ Inome: Danke für die Blumen^^ *Runde Sake ausgeb* XD Hm…*gg* Wie kommst du nur darauf, dass der gute eifersüchtig ist…der doch nicht *fg*. Einen guten….schon einen beängstigend guten Geruchssinn *lol* Sess lässt nie locker XD Tja, und was Natsume bevorsteht, sag ich noch nicht *gg* Lesen XD Vulnona: Hmm *nick* Ich frag mich auch, ob Hanyous überhaupt jemand leiden kann XD Sieht nicht so aus….aber es gibt ja Ausnahmen *gg* Hadgggggggggggggggggggggggsmdl *megaknuffz* Shizuki14: Jaken ist sehr hm….eifersüchtig? ú.u’’ (Sein Meister hat ihn nicht mehr lieb) Tja, der gute Jaken…mit dem hat sich’s Natsume versaut XD Oho, das Treffen…das wird Arbeit werden *lol* GoldenSun: Sesshoumaru besitzt eine gefürchtete Selbstbeherrschung….aber auch die geht mal zu Ende X3 Kennst doch Sess XD Sein Bruder ist ihm reichlich egal (behauptet er zwar immer, aber….XD) Somi: *mitgrins* Sess und Natsume werden sich Auf jeden Fall im Schloss näher kommen…*pfeif* Hab da was ganz Cooles vor XD Aber erst ein oder zwei Kapitel später. Gomen XD Danke fürs Anfeuern^^ *Story weiter tipp* xD *reknuddel* Sakuna: *zu Sess schiel* Der rennt mir sonst weg XD Jup, Rin und Jaken gehen mit Inu und Co. zum Schloss des Ostens^^ lina24: *lol* Hab mir mühe gegeben, es einigermaßen humorvoll zu gestalten XD *Schlüssel versteck* Sess bleibt für immer hier *fg* sweet_cherryli: Ich bin gerührt XD Für mich ne Ausnahme…*gg* Lass dich nicht von deinen Eltern erwischen^^ *schnell weiterschreib* black_wolf: 55. Kommi-Schreiberin XD Na, jetzt freust du dich *gg* (Ich mich auch XD) Yeah, die Story kommt ins Rollen XD Bis jetzt war das nur der ‚lasche’ Anfang XD Genau, wir sehen uns bei MSN^^ Hdgggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggsmdl *megadolleknuff* bis denne^^ myuki-chan: Ich gebe immer Bescheid, wenn’s weitergeht^^ Freut mich, dass dir das Kappi gefallen hat^^ mangaalarm: Klar, wenn Sess nicht da ist, wird’s langweilig *mitfreu* xD sanny-st2: Vielen Dank *-* *lol*…Hach, wenn der arme Jaken mal unterwegs aus Versehen verloren geht, bricht das niemanden das Herz….Okay, Rin zuliebe bleibt der olle Frosch da XD Ich merke gerade, dass ich fast zwei Wordseiten hab XD. Ich glaub, ich schreib zu viel…Na, egal^^ Viel Spaß und schreibt mir einen Kommi ^o^ Die Sonne schien hell. Nur manchmal verdeckten einige Wolken ihren hellen Schein. Ein kleiner Junge lief zu seinem Vater, der mit anderen Bauern auf einem Feld arbeitete und es umpflückte. „Vater! Vater!“, rief er aufgeregt und bekam dabei kaum Luft. Sein Vater und die anderen Männer hörten auf zu arbeiten und schauten dem Kind entgegen. „Was ist?“, fragte der Angesprochene. „Ich habe einen Drachen gesehen! Vorhin, er flog einfach so über mich hinweg!“ Die Männer fingen an zu lachen. „Hier gibt es keine Drachen, Junge!“, rief einer der Männer dem Kind zu. Sein Vater nickte. „Du wirst einen Vogel gesehen haben.“ Der Junge zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Es hatte eine schuppige Haut und zwei Köpfe…und es trug zwei Personen!“ Der Vater schüttelte nur resigniert den Kopf. „Geh spielen oder hilf uns! Mir ist beides recht, aber nerve uns nicht mit deinen Tagträumereien.“ Im selben Moment flog ein großer Schatten über die Menschen hinweg. Verwundert sahen alle nach oben. Für eine einfache Wolke bewegte sich dieser Schatten eindeutig zu schnell. Ein lautes Schnauben ließ die kleine Menschenschar kurz zusammenzucken. Ein etwas kleinerer Drache flog über die Menschengruppe hinweg. Der Wind blies ihnen stark in den Rücken. Ein Mädchen mit rosafarbenen Haar winkte ihnen verlegen entgegen. … „Siehst du, Vater! Ich sagte doch, ich habe einen Drachen gesehen!“ Sesshoumaru blickte geradeaus. Es interessierte ihn herzlich wenig, was sich auf dem Boden abspielte. Er hatte ein festes Ziel vor Augen und dort wollte er hin. Anderes, belangloses Zeug war uninteressant. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass dieses Weib den Menschen nachschaute. Menschen. Sesshoumarus Blick wurde kühler. Einfach nur Ungeziefer, die auf Kosten anderer lebten. Und sich gegenseitig abschlachteten…Sie besaßen weder Würde noch Stolz. Wenn er wollte, könnte er an einem Tag hundert von Dörfern vernichten. Aber das war Sesshoumaru zuwider. Wegen Menschen machte er sich die Klauen nicht schmutzig…Und die Arbeit machte er sich erst recht nicht. Die Menschen würden eh, seiner Meinung nach, aussterben. Es war nur eine Frage der Zeit. Sie waren viel zu schwach. Und ihre Lebensdauer….genauso lachhaft. Er ertappte sich bei dem Gedanken, wie sich sein Vater auf ein Menschenweib einlassen konnte. Wie nur? Aber sein Vater war tot. Also war es auch dementsprechend uninteressant. Dennoch hatte sein Vater ihm einen unerwünschten Halbbruder hinterlassen. Inu Yasha. Es war eine Schande, ein so schwächliches Halbblut in einer so mächtigen Dämonenfamilie zu haben. „Oh weh, Ah-Uhn, du hast die Menschen ganz schön erschreckt...“ Das Hanyou-Weib lachte. Sesshoumaru blickte kurz zu ihr. Ihr leicht lockiges, rosafarbenes Haar wurde vom Wind hochgewirbelt. Sanft strich sie über den Rücken des Drachens und sprach weiter mit ihm. Es müsste ihr eigentlich klar sein, dass der Drache nie antworten würde. °Tze…Hanyous...° Ihre grünen Augen blickten neugierig nach unten. Gerade überflogen sie wieder ein Menschendorf. Ein Hanyou. Ihre schwarzen Hundeohren zuckten kurz, als die Menschen anfingen, aufgeregt zu rufen. Sesshoumaru sah wieder nach vorn. Er war kein Narr. Mensch. Sie roch nach Mensch. Und das nicht gerade wenig. Definitiv nach einem Männlichen. Ihm missfiel es deutlich. Der Geruch war schon etwas abgeschwächt. Vermutlich war es erst einen Tag her. Dennoch…Sesshoumarus Blick wurde plötzlich eisig. Er würde eine Antwort erhalten…und sei es durch Gewalt. Niemand würde es wagen, sein… „Sagt mal, Sesshoumaru-sama…Wie sind denn die anderen Lords so?“ In ihrer Stimme hörte man deutlich die Neugier heraus. Sie war sowieso schon sehr neugierig. Vielleicht sogar schon zu neugierig. „Du wirst es sehen.“, war seine monotone Antwort darauf. Das Hanyou-Weib seufzte daraufhin genervt. „Aber Ihr kennt die doch bestimmt alle!“ Natürlich kannte er sie. Was für eine dämliche Frage. „Ja.“ Das Weib atmete noch einmal tief durch. „Und? Gebt Ihr mir einen Tipp, wie ich mich ihnen gegenüber verhalten soll?“ „Nein.“ Natsume war einem Nervenzusammenbruch nahe. Was war bitte schön an ihrer Bitte so schwer zu befolgen?? Er müsste doch nur etwas über die anderen Lords erzählen…Aber nein! Dafür war er sich wahrscheinlich wieder zu fein. Genervt drehte sich Natsume von ihm weg und sah zu Boden. Unten gab es immer viele interessante Dinge zu beobachten. Die Menschen, wie sie auf dem Feld und im Dorf arbeiteten, die Tiere im Wald. Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie liebte den Wald und zog ihn mehr vor als das luxuriöse Schloss, in dem sie nun schon seit ein paar Monaten lebte. Die Nahrungssuche war zwar etwas schwer und die Schlafplätze mehr als unbequem…doch konnte man eine wunderbare Freiheit genießen. Natsume schloss die Augen, lehnte sich leicht zurück und lauschte dem Rauschen des Windes, als er durch die Baumkronen piff. Oh ja, wie sie das vermisst hatte. Diese grenzenlose Freiheit! Seit ihr Vater getötet worden war, war sie ganz alleine gewesen und streifte immer durch das Land. Keine Pflichten…aber Sorgen. Natsume öffnete die Augen wieder und sah zum strahlendblauen Himmel. Sorgen…was für Sorgen? Die Sorge zu sterben? Das Hanyou-Mädchen seufzte leise. 200 Jahre waren eine sehr lange Zeit. Dass sie schon so lange lebte, kam ihr unrealistisch vor. Natsume schloss die Augen wieder, fühlte den Wind, wie er ihr über ihre Haut strich, hörte den Gesang der Vögel, das Plätschern eines Baches, lachende Kinder. Eine sehr lange Zeit. In der sie auch viel gesehen und erlebt hatte. Natsume schüttelte leicht den Kopf und öffnete ihre Augen erneut. Es war Vergangenheit. Ah-Uhn setzte plötzlich zum Sturzflug an und raste Richtung Boden. Erschrocken schrie Natsume auf. Konnte sie denn niemand vorwarnen? Oh, sie vergaß…Sie reiste ja mit Sesshoumaru. Panisch versuchte sie sich irgendwo festzuhalten, sonst würde sie herunterfallen. Also musste das Nächstbeste herhalten. In diesem Fall Sesshoumarus Fell. Schnell krallte sie sich daran fest. °Oh weh…Sesshoumaru wird mir den Kopf abschlagen!° Natsume vergrub ihr Gesicht in den Fluffy. Darauf hatte sie keine Lust. Ah-Uhn landete sicher auf dem Boden und schnaubte laut. Natsume linste hinter dem Fluffy hervor. Es war schon vorbei? Ging ja flink. Erleichtert sprang Natsume von Ah-Uhns Rücken hinunter. °Hach, ich LIEBE es, festen Boden unter den Füßen zu haben!° Das Hanyou-Mädchen blickte sich verwirrt um. Wo waren sie denn jetzt überhaupt? Sie standen mitten auf einer kleinen Lichtung. °Uhm…Ich kann nirgends ein Schloss entdecken…?° Leicht irritiert drehte sie sich zu Sesshoumaru um, der geradewegs auf sie zulief. „Ähm…Sesshoumaru-sama…Wir sind noch nicht beim Schloss?“, fragte Natsume leicht planlos und sah ihn an. „Nein.“ Aha. Natsume nickte kurz und sah sich dann weiter um. Und warum hatten sie dann gehalten? „Du wirst es mir sagen…“ Sesshoumarus Stimme klang plötzlich verflixt nah an ihrem Ohr. Erschrocken wich Natsume einige Schritte zurück. Er war ihr tatsächlich ziemlich auf die Pelle gerückt. Was eigentlich sehr unüblich für ihn war, da er den Kontakt mit Hanyous und Menschen stets zu vermeiden versuchte. „Ähm…Was denn sagen?“, fing Natsume leicht nervös an. Sie hoffte inständig, dass er nicht die Sache mit dem Menschengeruch meinte. „Warum du nach Mensch riechst.“, sagte Sesshoumaru monoton mit einer gewissen Spur von Ungeduld. Ungeduld? Natsume zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Hier stimmte etwas nicht. Hier stimmte etwas ganz gewaltig nicht. Dennoch war es besser zu antworten. „Na, Rin und ich waren ja die…“ „Nicht Rin.“, interbrach Sesshoumaru sie plötzlich schneidend. Leicht erschrocken sah sie zu ihm auf. Das konnte er doch unmöglich so gut riechen…oder? °Daisuke° Sesshoumaru ging weiter auf sie zu und sah sie forschend an. Natsume wich unbewusst zurück, während sie verzweifelt nach einer Antwort suchte. Was sollte sie sagen?? Dass ein Mensch sie fast vergewaltigt hatte? Unmöglich! Das wäre eine…Schande. Natsume sah verbissen zu Boden, als sie bemerkte, dass sie gegen einen Baum stieß. Großartig. Natsume sah weiter stur zu Boden und grub reflexartig ihre Krallen in die Rinde. Sesshoumaru würde bestimmt keinen Hehl daraus machen, wenn sie ihm die Wahrheit sagen würde. Das würde seine Vermutung bestätigen, dass Menschen und Hanyous nur erbärmliche Wesen waren. Inzwischen stand dieser direkt vor ihr. Natsume konnte seine Schuhe sehen. Seine eh schon fast geräuschlosen Schritte waren nun ganz verstummt. Das Hanyou-Mädchen schloss resigniert die Augen. Jetzt konnte sie sich auf etwas gefasst machen. Dunkel erinnerte sie sich zurück. Als sie ihm nicht geantwortet hatte, warf er sie entweder durch die Botanik oder erwürgte sie fast. Tolle Aussichten. „Antworte!“ Die übliche Kühle schwang in seiner Stimme mit. Er hatte sich keinen Deut gebessert…Aber so, wie sie ihn kannte, würde er zu hören bekommen, was er wollte. Natsume schluckte schwer und öffnete die Augen wieder. °Warum nur immer ich??° Sesshoumaru musterte das Hanyou-Mädchen vor ihm kühl. Sie wich ihm immer weiter aus, bis sie keine Möglichkeit mehr dazu hatte und nur noch stur zu Boden blicken konnte. Ihre Hände zitterten leicht. Sesshoumaru fand das höchst interessant. Würde sie es ihm freiwillig sagen oder nicht? Es war ihm egal, ob freiwillig oder nicht. Er hatte Mittel und Wege, um zu bekommen, was er wollte. Er besah sie sich noch einmal genauer. Ihre Kleidung war an einigen Stellen aufgerissen und gewährte ihm Blicke, die er eigentlich sonst nicht zu Gesicht bekam. Das war nun wirklich interessant. Aber egal, wie viel Reiz das nun ausübte, so konnte sie unmöglich vor den anderen Lords auftreten. Das wäre die reinste Blamage, wenn sie, wie eine Schlampe angezogen, dort auftauchen würde. Währenddessen sah das Weib verunsichert zur Seite und zuckte nervös mit ihren kleinen Hundeöhrchen. Sesshoumaru sah weiterhin kühl zu ihr hinab, gewährte ihr aber noch etwas Zeit, um zu antworten. Am Liebsten wäre Natsume abgehauen, aber der Fluchtweg war abgeschnitten, nebenbei war Sesshoumaru zu schnell. Sie schüttelte nur resignierend den Kopf. Sowieso war er in allem besser als sie. Geschwindigkeit, Stärke…einfach alles. Ja, sogar der Geruchssinn. Es war ebenfalls dämlich, auf diese Frage zu antworten. „Wisst ihr das nicht selbst?“, murmelte Natsume leise und sah weiterhin zu Boden. Sie konnte unmöglich nach oben blicken. Dann würde sie unweigerlich wegen seinem Blick zusammenbrechen, in dem so viel Kälte lag. Vermutlich hasste er sie. Kein Wunder…Natsume blickte an sich hinunter. Schließlich war sie ein Hanyou. Ein halber Mensch und er hasste Menschen. Schluss, Punkt, Ende, Aus! „Du hattest Kontakt mit einem.“ Wahnsinn. Sesshoumaru konnte sich die Dinge ja perfekt zusammenreimen. Natsume seufzte laut. „Hai…“, murmelte sie wieder. Sesshoumaru packte grob ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. „Treibe keine Spielchen mit mir und sieh mich an, wenn ich mit dir spreche!“, sagte der Inu-Youkai scharf. Natsume nickte schnell, denn erstens begann langsam ihr Kiefer wehzutun und zweitens wäre es ihr sicherer Tod, Spielchen mit Sesshoumaru zu treiben. Außer es war ein Spiel mit seinen Spielregeln und er gewann. Er musste wohl ein schlechter Verlierer sein. Sesshoumaru blickte weiterhin kühl zu ihr hinab, während sie wegsah. Sie konnte eh nicht wegrennen oder sonstige schnelle Bewegungen ausüben, da seine Klauen ihr sonst das Gesicht aufreißen würden. °Das könnte interessant werden…. ° Langsam beugte sich Sesshoumaru zu Natsume herunter, die immer noch verbissen wegsah. Ihr Kinn hielt er immer noch eisern fest. Diese bemerkte schon Sesshoumarus warmen Atem auf ihrem Gesicht. Unsicherheit begann in ihr aufzukeimen. Zögerlich blickte sie zu ihm auf. Wusste der Teufel, was dieser sture Hundedämon wieder im Schilde führte! Unbewusst verkrampfte sich das Hanyou-Mädchen und bohrte ihre Krallen tiefer in den Baum, bei dem man im selben Moment schon das Holz splittern hören konnte. Auf Sesshoumarus Gesicht erschien ein kaum zu wahrnehmbares, amüsiertes Grinsen. Dass er sie so nervös machte, fand er höchst erheiternd. Ihre klaren, grünen Augen sahen ihn verunsichert an. Natsume schluckte schwer, ehe sie zögerlich und mit leicht zittriger Stimme anfing zu sprechen. „W-was wollt Ihr denn hören?“ Eine berechtigte Frage. Was wollte er jetzt schon wieder hören. Natsume seufzte innerlich. Das Frage-Antwort-Spiel hatte nun wieder seinen großen Auftritt. „Die Wahrheit.“ Wie passend. Lügen konnte sie eh nicht. Er wäre der Erste, dem es auffallen würde, wenn ihn jemand anlog…Und außerdem war es todsicher, dass Sesshoumaru Lügner hasste. Nun war aber die große Frage, ob sie die Wahrheit überhaupt sagen sollte. Alles in Natsume sträubte sich dagegen. Was für eine Blamage. Dennoch musste sie antworten. Sonst entstanden sehr bald unschöne Narben auf ihrem Gesicht. Das Holz splitterte lauter. „Dumme Zufälle…Oder einfach ausgedrückt: Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Nach Sesshoumarus Gesichtsausdruck zu schließen, der wie immer recht emotionslos wirkte, hatte Natsume so eine Ahnung, dass ihm ihre Antwort nicht genügen würde. Und prompt bohrten sich seine Krallen leicht in ihren Kiefer. Natsume unterdrückte ein kleines Jaulen, das ihr fast über die Lippen gekommen wäre. „Die ganze Wahrheit.“ Schwer schluckte das Hanyou-Mädchen. In letzter Zeit lief in ihrem Leben alles drunter und drüber. Obwohl…das tat es vorher eigentlich auch schon. Es ging schon ewig so…oder eher sehr lange. Er wollte sie hören…die ganze Wahrheit? Die ganze Wahrheit? Natsume atmete tief ein. Schluss jetzt mit diesem kindischen Verhalten! Das Hanyou-Mädchen blickte zu Boden und überlegte sich die nächsten Schritte. Schon lange verlangte man von ihr die Wahrheit. Ein trauriges Lächeln entstand auf Natsumes Gesicht, ehe sie selbstsicher zu Sesshoumaru sah. „Dann lasst mich los und ich erzähle es…“ Sesshoumaru sah sie prüfend an, entschied sich dann jedoch, sie loszulassen. Natsume war kurz erstaunt. Er ließ sie los? Einfach so?? Na gut…er wartete jetzt auf eine Antwort. Gerade als sie den Mund öffnete, um alles zu erzählen, hielt sie plötzlich inne. Natsume blickte sich um. Es war still. Der Gesang der Vögel war verstummt. Die kleinen Hasen, die eben gerade noch etwas entfernt nach Wurzeln gegraben hatten, waren verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Nicht einmal das Rauschen der Bäume konnte man hören. Nicht das leiseste Geräusch. Leicht verunsichert blickte sich das Hanyou-Mädchen um. Im Wald war es nie still. Sesshoumaru blickte ruhig in den Wald. Bekam er auch mal Angst? Natsume schüttelte leicht den Kopf. °Bestimmt nie!° Ein seltsames Grollen war zu hören. Seltsame Gestalten traten aus den Schatten der Bäume und Büsche hervor. Natsume sah geschockt drein. °Haben die uns jetzt etwa beobachtet??° Sie lief kurz rot an. Wie konnte sie jetzt an so etwas Idiotisches denken?? So wie die aussahen, interessierte es sie reichlich wenig, was zuvor auf dieser Lichtung vorgefallen war. Natsume stutze kurz. War hier überhaupt etwas vorgefallen? Die teufelartigen Wesen umzingelten sie langsam. Sesshoumaru blickte sich ruhig um. Sie jedoch fixierte jeden dieser seltsamen Gestalten genau. Ihr gingen sie vielleicht gerade mal bis zum Schlüsselbein. Sie waren klein und eher rundlich. Auf ihren Fratzen bildete sich ein fieses Grinsen und ließ einige Zahnlücken zwischen ihren gelben Zähnen erkennen. Ihre schwarze, aufgerissene und mit Narben übersäte Haut sah widerlich aus. Natsume zog Mononoke. Eins war klar. Zum Plaudern waren die bestimmt nicht hier. „Akuma.“ Verwirrt blickte das Hanyou-Mädchen zu Sesshoumaru. „Akuma….Teufel?“, wiederholte sie leicht irritiert. Der Daiyoukai nickte nur knapp. Teufel? Natsume fixierte einen der Wesen und betrachtete es genauer. Dunkel erinnerte sie sich daran, was ihr ihr Vater vor langer Zeit mal über diese Wesen erzählt hatte. °Es sind Monster aus der Unterwelt, die die Seelen der Toten holen.° Natsume zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Also sie persönlich fühlte sich noch sehr lebendig. Außerdem hatte ihr Vater sie etwas kleiner beschrieben. Der Griff um Mononoke wurde fester umschlossen. Natsume wurde es plötzlich unheimlich…Woher hatte ihr Vater das gewusst?? Sesshoumaru zog Tokejin. Sollten es diese jämmerlichen Gestalten doch versuchen. Sie waren keine Gegner. Der Erste griff an. Erbärmlich. Ehe er ihn überhaupt nur ansatzweise berühren konnte, zerschlug er ihn schon in der Mitte. Natsume wich einem Angriff aus. Diese Teufel oder was auch immer sie waren, besaßen weder Waffen noch irgendwelche Magie. Sie rammte Mononoke in das Herz eines solchen Wesens. Ein kurzer Schrei und dann zerfiel er zu Asche. Natsume machte große Augen. °Asche??° Sie sah zu Sesshoumaru, bei ihm zerfielen sie ebenfalls zu Asche. Wieder griff einer an. Natsume wiederholte die ganze Prozedur. Ein starker Wind kam auf und bedeckte sie mit der Asche der toten Teufel. Das Hanyou-Mädchen hustete kurz. Also, besser hätte es mal wieder nicht kommen können! Inzwischen hatte Sesshoumaru alle Gegner erledigt und Natsume hustete immer noch. Wie sie jetzt aussah, wollte sie gar nicht wissen! Wieder war sie einer Blamage sondergleichen zum Opfer gefallen. Gerade wollte sie anfangen, laut loszufluchen, als sich Ah-Uhn plötzlich unruhig umschaute. Er wirkte regelrecht angespannt. Sah sich hektisch um. Seine Aura hatte sich schlagartig verändert. „Ah-Uhn?“, fragte Natsume verwirrt und blickte zu ihm. Im selben Moment stampfte er laut auf dem Boden auf und lief, wie von der Tarantel gestochen, auf Sesshoumaru und Natsume zu. Erschrocken riss sie die Augen auf. °Was zum…?° Gerade noch rechtzeitig sprang Natsume zur Seite, sonst wäre sie von Ah-Uhn zertrampelt worden. „Ah-Uhn!“, schrie das Hanyou-Mädchen und sprang wieder zur Seite, als dieser auf sie zugedonnert kam. Sesshoumaru hielt Tokejin vor sich. Er hatte noch nie erlebt, dass sich sein Drache so verhielt. Das Hanyou-Weib wich immer wieder aus und hatte bereits ihr Schwert weggesteckt. Ein Rascheln. Schnell blickte Sesshoumaru nach oben in die Baumwipfel. Eine schwarze Gestalt stand auf einem Ast und sah mit roten Augen auf ihn herunter. Ihr skorpionähnlicher Schwanz umschlängelte dessen Körper. Im selben Augenblick war das Wesen verschwunden. Sesshoumaru blickte wieder nach vorne und sah, wie der Drache nun endgültig durchdrehte. Mit lautem Gebrüll lief er in den Wald und zerschlug alles, was ihm im Wege stand. „Ah-Uhn!“, schrie Natsume erschrocken und rannte ihm hinterher. Verzweifelt versuchte Natsume, die Zügel von Ah-Uhn zu fassen. Was war nur los mit ihm? Er wirkte total verstört. Immer wieder schlugen ihr Äste und auch Steine ins Gesicht. „Ah-Uhn! Bleib stehen, ich tue dir nichts!“, rief sie verzweifelt, doch er ignorierte sie einfach und lief weiter. Natsume sah sich hektisch um. Was sollte sie tun? Sie drückte sich mit ganzer Kraft vom Boden ab und sprang auf Ah-Uhns Rücken. Sofort krallte sich das Hanyou-Mädchen dort fest. Ah-Uhn schien jedoch keinerlei Schmerzen dabei zu empfinden. Das erstaunte sie schon sehr. Plötzlich lichtete sich der Wald und keine fünf Meter vor ihnen war eine gigantische Schlucht. „AH-UHN!“, schrie Natsume geschockt, griff nach den Zügeln und riss sie mit aller Kraft an sich. Der Drache lief unbeirrt weiter Richtung Schlucht. Es waren nur noch wenige Meter. Natsume riss erschrocken die Augen auf. Nur noch wenige Augenblicke. Entweder sie sprang von ihm herunter oder fiel mit ihm in die Schlucht. Ihr Herz hämmerte laut in ihrer Brust. Er war ein Drache, er würde fliegen! Bestimmt! Nur noch ein halber Meter. Der Griff um seine Zügel lockerte sich. Natsumes Instinkte sagten ihr, dass er nicht fliegen würde. Noch eine Sekunde. Natsume ließ die Zügel los und sprang von ihm herunter. Im letzten Moment konnte sie sich gerade noch an einem Felsvorsprung festhalten. Es vergingen höchstens fünf Sekunden und dann war ein grässlicher Aufschlag zu hören. Das Hanyou-Mädchen hielt sich eisern fest. Es knisterte schon wieder verdächtig und dann brach der Felsvorsprung ab. Ängstlich kniff sie die Augen zu. Gleich würde sie wie Ah-Uhn auf dem Boden der Schlucht aufschlagen. Doch plötzlich hielt sie jemand am Arm fest und zog sie wieder hoch. Sesshoumaru setzte sie sicher auf dem Boden ab. Natsume atmete hektisch. Beinahe wäre sie in die Tiefe gefallen…und dann aus die Maus! „A…Arigatou…“, brachte sie leise heraus und sah noch immer entsetzt zu Boden. Das alles ging so schnell…so verdammt schnell. Vorsichtig lehnte sich Natsume über die Klippe. Ihr Herz blieb fast augenblicklich stehen. Ah-Uhn lag dort unten…Die Beine in einem seltsamen Winkel verdreht. Keuchend rutschte Natsume nach hinten und stieß gegen Sesshoumarus Bein. °Wie…wie konnte das nur passieren?? I-ich…Ah-Uhn…oh nein….° Das Hanyou-Mädchen hatte große Mühe, nicht gleich laut los zu heulen. Aber es war ihr verdammt danach. „Gomen…nasai…“, flüstere sie und sah traurig zu Boden. °Ich konnte ihn nicht aufhalten…° Sesshoumaru blickte kurz zu ihr hinunter, besah sich dann aber den toten Drachen. Er hatte eine Ahnung, was vorgefallen war. „Gib mir deine Hand.“ Perplex sah Natsume zu Sesshoumaru auf. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er ihr aufhelfen wollte. Dennoch hielt sie ihm ihre linke Hand hin. „Die andere.“, kam es schon fast gelangweilt von Sesshoumaru. °Argh! Ich wusste doch, dass er mir nicht aufhilft! ° Grummelnd hielt sie ihm nun die rechte Hand hin. Er ergriff sie und besah sie sich ganz genau. °Hab ich was verpasst??° Natsume beobachtete ihn genau. Das kam ihr alles sehr seltsam vor. „Hm…Gift.“ Der Inu-Youkai ließ ihre Hand wieder los. Natsume riss erschrocken die Augen auf. „GIFT?!“ „Auf deiner Hand.“ Schnell wischte sich das Hanyou-Mädchen die Hand im Gras ab. Sesshoumaru sah ruhig zu ihr hinab. „Als du dich in Ah-Uhns Rücken festgekrallt hast, hast du ihn verletzt und er blutete…Gift war in seinem Blut.“ Natsume hielt inne und sah zu ihrer Hand. „Wie…Woher wisst Ihr das?“ Verwirrt blickte sie zu ihm hoch und stand auf. Sesshoumaru ging Richtung Klippe. „Ich rieche es.“ Natsume nickte kurz. Sein Geruchssinn war wirklich phänomenal. „Aber…wie kommt Gift in sein Blut??“ Sie blieb neben dem Lord des Westens stehen und blickte neugierig zu ihm. „Hm…die Akuma waren nur Ablenkung.“ Sesshoumaru blickte kurz nach unten, packte Natsume dann an der Hüfte und sprang in die Tiefe. Das Hanyou-Mädchen blickte perplex drein. „Ablenkung??“ Sesshoumaru setzte sie ab und ging zu dem toten Drachen. Natsume lief ihm hinterher und sah zu Ah-Uhn. So etwas hatte er nicht verdient. Auch wenn er vielleicht etwas furchteinflößend aussah, war er doch ein ganz lieber. Sie seufzte laut und kniete sich vor ihm hin. „Ah-Uhn…was ist nur passiert?“ Traurig strich Natsume ihm noch einmal über die beiden Köpfe. Sesshoumaru besah sich den Drachen genauer. An seinem Hals konnte man eine Einstichstelle sehen und eine türkise Flüssigkeit trat daraus hervor. Wie er vermutet hatte. Außerdem musste dieses Wesen mit dem skorpionähnlichem Schwanz was damit zu tun haben. Der Inu-Youkai zog Tensaiga. Ehrfurchtsvoll trat Natsume zurück. Vor diesem Schwert hatte sie viel Respekt. Schließlich verdankte sie es diesem Schwert, dass sie noch lebte. Natürlich auch seinem Besitzer. Natsume sah zu Sesshoumaru. Er wirkte sehr konzentriert. Plötzlich pulsierte Tensaiga kurz. Das Hanyou-Mädchen sah erstaunt dem Schauspiel zu. Sie konnte sich nur noch an eine Sache erinnern, als Sesshoumaru sie damals wiederbelebt hatte. Erst dieser Schmerz von Katsuhiko, als sie ihn tötete…Natsume schluckte kurz. Und dann diese angenehme Wärme. Tja, und dann erblickte sie schon den Inu-Youkai, der sich über sie gebeugt hatte. Dennoch fragte sie sich noch heute, warum er sie damals gerettet hatte. Wollte er nur mal ausprobieren, ob Tensaiga ‚funktionierte’? Nein, das konnte es auch nicht sein…Rin hatte ihr einmal erzählt, dass Sesshoumaru sie vor einiger Zeit auch wiederbelebt hatte. Das konnte es also nicht sein. Aber was dann? Sesshoumaru schlug plötzlich ins Leere. Als ob er einen unsichtbaren Gegner zerteilen würde. Danach steckte er Tensaiga in seine Scheide zurück. Natsume sah leicht enttäuscht drein. Das war alles? Mehr gab’s nicht zu sehen? Irgendwie hatte sie auf mehr…Glitzer und Licht...oder so etwas gehofft. „Uhm…“ Kurz sah sie zu Boden, fragte sich ernsthaft, ob sie es wagen sollte ihm eine Frage zu stellen, entschied sich dann aber doch dazu. „Sesshoumaru-sama…“ Sie sah ihn ernst an. „Warum habt ihr mich damals mit Tensaiga wiederbelebt?“ Seine kühle Miene beibehaltend, blickte er zu Natsume. „Hätte ich es denn nicht tun sollen?“ Er wich ihr aus. War das zu fassen? Sesshoumaru wich ihr indirekt aus! Fast schon musste das Hanyou-Mädchen grinsen. „Nein…“ Sie schüttelte ihren Kopf und sah zu Ah-Uhn, der gerade wieder zu sich kam und versuchte aufzustehen. Lächelnd lief sie zu Sesshoumaru und sagte leise: „Arigatou.“ Sesshoumaru beobachtete, wie das Weib freudestrahlend den noch leicht benommenen Ah-Uhn über die Köpfe strich und beruhigend auf ihn einsprach. °Arigatou…hmm…° Er wusste, was sie meinte. „Wir müssen weiter!“ Sesshoumaru drehte sich um und ging los. „Hai!“, rief Natsume glücklich und nahm die Zügel von Ah-Uhn in die Hand. Schnell lief sie dem Inu-Youkai hinterher. Sie war so froh, Ah-Uhn wieder bei sich zu haben. Er hatte ihr wirklich Angst eingejagt. Aber jetzt war ja alles wieder im Lot. „Keh!“, kam es wütend von Inu Yasha und er blickte stur geradeaus. Miroku grinste leicht und blickte zu dem Halbdämon. „Du musst zugeben, es ist ein sehr interessantes Thema…“, fing der Houshi an. „Es interessiert mich aber nicht!“, donnerte Inu Yasha dazwischen und knurrte kurz. Kagome seufzte daraufhin auf. „Nun sei doch nicht so….Du kennst deinen Bruder von uns allen am Besten.“ „Ja und?!“, beleidigt sah der Hanyou zu der Miko. Kagome zuckte kurz mit den Schultern. „Na, warum reist er mit einem Hanyou-Mädchen?“ Sango ging plötzlich auch auf das Thema ein. „Das würde mich aber auch mal interessieren!“ Miroku grinste wieder und lief neben Sango. „Na, und mich erst…“ „Notgeiler Houshi!!“, schrie die Dämonenjägerin aufgebracht, als Miroku ihr schon wieder an den Hintern grabschte. Eine riesige Beule zierte nun seinen Kopf. „Sango…“, fing er plötzlich ernst an. „Wollen wir zwei auch auf die Reise gehen?“ Sango lief rot an und zückte ihren Hiraikotsu. „NEIN!“ Shippou schüttelte nur seufzend den Kopf und beobachtete, wie Sango den Mönch quer über das Feld verfolgte und ihn verprügelte. Kagome ging langsam zu Inu Yasha. „Du weißt es also auch nicht?“ „Nein!“, kam es gereizt von diesem und blickte weiter stur geradeaus. „Was Sesshoumaru tut, ist mir völlig egal…Solange ich nichts damit zu tun habe!“ Kagome seufzte kurz und blickte dann zu Rin und Jaken, die sich heftig stritten. „Jaken-sama! Nun sei doch nicht so böse….“ Der Froschdämon schlug wütend mit seinem Kopfstab auf den Boden. „Sei still, Rin! Wir müssen so schnell wie möglich wieder zu Sesshoumaru-sama!“ Rin strahlte plötzlich. „Ich bin so froh, dass Natsume-san wieder bei uns ist!“ Jaken war einem Wutausbruch nahe. Kagome ging zu Rin und lächelte sie an. „Wieder?“ Nun wollte es die junge Miko aber ganz genau wissen. Rin sah zu Kagome. „Hai! Natsume-san reiste schon einmal vor einiger Zeit mit uns …Aber Sesshoumaru-sama sagte dann später, sie hätte wichtigere Dinge zu erledigen.“ Traurig sah das kleine Mädchen zu Boden. „Pah! Ich war froh, sie endlich los zu sein!“ Jaken grinste fies. Kagome blickte wieder zu Rin. „Was hatte sie denn so Wichtiges zu tun?“ Rin seufzte kurz und überlegte. „Irgendetwas mit regieren oder so.“ „Regieren?“, echote Kagome leicht perplex. „Hai!“, sagte Rin und wandte sich wieder ihrem Blumenkranz zu, den sie später Sesshoumaru schenken wollte. Kagome blickte leicht erstaunt wieder nach vorn. °Regieren…Ist sie eine Königen oder so etwas?° „Keh!“, rief plötzlich Inu Yasha. „Damit eins klar ist….“, fing der Hanyou an. „Wir bringen dieses Mädchen und Jaken nicht aus Nächstenliebe zu ihm, sondern nur, weil Sesshoumaru noch einen Splitter hat!“ Kagome sah leicht genervt drein. „Ja ja!“ °Er hat zugehört.° Währendessen hatten sich Miroku und Sango wieder beruhigt und liefen mit einigem Abstand nebeneinander her. Das konnte noch ein langer Tag werden…. Seufzend klopfte sich Natsume die Asche von ihrem eh schon dreckigen Yukata. Viel war da nicht mehr zu retten. Das Hanyou-Mädchen blickte unsicher geradeaus. So konnte sie unmöglich vor den anderen Lords erscheinen! Da sahen sogar die Bauernmädchen besser aus. Ah-Uhn stupste sie an. Natsume lächelte kurz und streichelte ihm über die beiden Köpfe. °Ach, das wird schon irgendwie gut gehen…….Nein tut’s nicht!!° Natsume ließ laut seufzend den Kopf hängen. Warum musste ausgerechnet immer sie leiden? Könnte nicht mal jemand anderes herhalten?? Plötzlich blieb Sesshoumaru stehen und Natsume lief grübelnd an ihm vorbei. °Also gut…Ich bin immer die, die buchstäblich vom Pech verfolgt wird…Was könnte der Grund sein??° Ein knarrendes Geräusch ließ das Hanyou-Mädchen hochschrecken und sie sah sich suchend um. „Eh?“, brachte sie nur verdattert heraus, als sie den Handelswagen entdeckte, den sie gestern Abend erst gesehen hatte. Sofort entdeckte sie den alten Mann wieder, der wütend mit seinem Stock herumfuchtelte. „Könnten die Herrschaften wohl bitte aus dem Weg gehen!“, zeterte er aufgebracht. Natsume blickte blöd nach hinten, als Sesshoumaru langsam zu dem Handelswagen ging. „Otoo-san! Nun seid doch nicht so…“ Erschrocken hielt Aoko inne, als sie Sesshoumaru entdeckte. Natsume zuckte kurz mit den Ohren. „Aoko! Na, so ein Zufall.“ Leicht lächelnd lief sie zu ihr. Die Angesprochene versteckte sich ängstlich hinter ihrem Vater. Der alte Mann stand wütend auf. „Elende Dämonen!“ Sesshoumaru knackte kurz mit den Klauen, wollte jeden Moment zuschlagen, als… „Nicht!“, schrie Natsume erschrocken und stellte sich vor den Inu-Youkai. „Sie…sind nur etwas…ähm…aufgeregt.“, versuchte sie ihn zu beruhigen. Ein Massaker war das Letzte, was sie an diesem heutigen Tag noch erleben wollte. „Schießt!“ Die anderen Männer kamen plötzlich zum Vorschein und richteten ihre Gewehre auf die beiden Dämonen. Aoko blinzelte kurz. °A-aber…dieses Mädchen…Sie ist zwar total dreckig, aber das ist doch…° „Haltet ein!“ Verdutzt sahen ihr Vater und die anderen Männer zu der jungen Frau, die nun von dem Wagen abstieg und langsam auf Natsume zuging. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie fassungslos und besah sich das über und über mit Asche beschmutzte Hanyou-Mädchen. Natsume lachte kurz verlegen auf. „Ein dummer Zwischenfall.“ Aoko nickte nur kurz und sah dann zu Ah-Uhn und Sesshoumaru. Auf diese kurze Distanz strahlte dieser Youkai eine enorm kalte und tödliche Ausstrahlung aus. Erschrocken wich die junge Frau etwas zurück. Ihr Herz pochte laut. So einen mächtigen Youkai hatte sie noch nie zuvor in ihrem ganzen Leben gesehen. „Aoko…ähm…Habt ihr geeignete Kleidung?“ Natsume sah sie verlegen an. Und genau heute hatte sie kein Geld dabei. Sie könnte sich selbst am Liebsten ohrfeigen. Die leicht geschockte Frau sah zu ihr. „J-ja…“ Plötzlich schalte sich ihr Vater ein. „Aoko! Bist du des Wahnsinns?! Dieser Dämon wird dich zerfetzen, komm sofort her!!“ Natsume zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Hier wird niemand zerfetzt.“ Die Menschen sahen verwirrt zu ihr. „Was weißt du schon, Hanyou!?“, meckerte der Alte wieder los. Natsume seufzte genervt auf. „Mit Sicherheit mehr als du!“ „Du verdammtes Halbb…“ Aoko sprach verlegen dazwischen. „Also…Wir hätten tatsächlich Kleidung. Feinste Seide versteht sich!“ Das Hanyou-Mädchen strahlte die junge Frau an. „Oh, Klasse! Ich bräuchte dringend welche!“ Der Alte sah abschätzend zu Natsume und musterte sie kritisch. „Und wie gedenkt Ihr zu bezahlen?“ … °Argh! Mist!!° Natsume lächelte verlegen. „Also …Na ja, momentan bin ich leider…Also so viel habe ich nicht ….und na ja, also…“ Sie seufzte laut. „Ich habe kein Geld.“ Ein fieses Grinsen breitete sich auf dem Gesicht ihres Gegenübers aus. „Ach, dann bekommst du eben eins kostenlos!“, sagte Aoko fröhlich. „WAS?!“, schrie ihr Vater aufgebracht. Einige Vögel flogen erschrocken aus den Baumwipfeln davon. Natsume zuckte kurz mit ihren schwarzen Hundeöhrchen. Für sein Alter konnte er wirklich noch wunderbar schreien. Aoko lief schnell zu ihrem Vater und flüsterte aufgebracht. „Otoo-san, die töten uns sonst!“ Natsume lachte kurz trocken auf. Warum musste Sesshoumaru nur immer so böse schauen? Sie würde hier keinen töten, da sah es bei ihm schon wieder ganz anders aus. Der alte Mann grummelte vor sich hin und sah zu Boden. Aoko drehte sich lächelnd um. „Abgemacht! Aber erst einmal nimmst du ein Bad!“ Natsume lief kurz rot an. Peinlich. „Hai…“ Sie lächelte leicht unsicher. Aoko fackelte nicht lange und nahm sie bei der Hand. „Hinten ist eine Quelle. Komm.“ Und schon gingen die beiden schnell in den Wald. Leicht verwirrt sah sie zu Sesshoumaru. Ob er einfach weitergehen würde? Dieser jedoch lehnte sich nur gegen einen Baum und schloss seine Augen. Sollte das jetzt heißen, er würde auf sie warten? Natsume musste ihm vertrauen, denn schon ging es tiefer in den Wald und sie konnte ihn nicht mehr sehen. Inzwischen waren knapp 50 Minuten vergangen. Sesshoumaru war genervt. Diese Menschen starrten ihn die ganze Zeit an. Noch eine Minute und er würde ihnen den Kopf abschlagen. „Sagt mal, Senpai…“, fing einer der Männer an und blickte zu dem alten Mann. „Vielleicht hat die Hanyou ja eure Tochter getötet?“ „Baka!“, rief er aufgebracht und zog ihm mit seinem Stock eine rüber. „Da kommen sie doch schon! Bist du blind?!“ Der Mann fuhr sich über die große Beule. „Bitte verzeiht, Senpai!“ Sesshoumaru öffnete seine Augen wieder und sah Natsume und der jungen Menschenfrau entgegen, die gerade aus dem Wald traten. Nun sah sie wenigstens ihres Standes angemessen aus. Ihr Gesicht und Haar war völlig frei von jeglicher Asche. Der Kimono hatte ein rotes Blumenmuster, das sich von ihrem Bein bis zur linken Schulter zog. Die Haare waren hochgesteckt. Für einen Hanyou sah sie sehr angemessen aus. Sesshoumaru musterte sie kurz. Natsume blickte verlegen zu Boden. Eigentlich war es nie ihr Ding, so herausgeputzt zu sein. Lieber kämpfte sie…Aber dass Sesshoumaru sie jetzt auch noch musterte, brachte sie in große Verlegenheit. „Wir gehen.“ Sesshoumaru drehte sich um und lief los. Ah-Uhn trottete ihm gemächlich hinterher. Natsume blickte noch einmal schnell zu Aoko. „Arigatou! Ohne dich wäre das ein einziges Desaster geworden!“ Schnell umarmte sie die junge Frau noch einmal und lief dann Sesshoumaru hinterher. „Pah! Hoffentlich war das das letzte Mal, dass wir uns begegnet sind!“ „Otoo-san!“, rief Aoko aufgebracht und setzte sich wieder auf den Handelswagen. Dieser fuhr sofort los. „Was das für Verluste sind…“, brummte der Alte weiter. Aoko winkte ab und blickte gen Himmel. Natsume lief neben Sesshoumaru her und blickte an sich herunter. Dieser Kimono war einfach wunderschön. Ob er das auch dachte? Sie seufzte. Sicher! Natsume blickte wieder geradeaus und erblickte plötzlich Türme, die in den Himmel ragten. „Ist das…das Schloss des Ostens?“, fragend blickte sie zu ihm auf. „Hai.“, sagte er knapp. Klasse! Jetzt war die Stunde der Wahrheit gekommen. Natsume fasste sich unbewusst an den Hals. Hoffentlich blieb ihr Kopf noch dran. „Hmm…“ Gebannt überblickte ein Youkai von seinem Balkon aus sein Land. Endlich würde sie eintreffen. Hanyous waren und blieben unverschämt! Eine dunkle Aura erfüllte plötzlich die Umgebung. „Huh…Sie treffen ein…“ Eine dunkle, weibliche Stimme flüsterte diese Worte leise und trat aus dem Dunklen. Ein mysteriöses Lächeln breitete sich auf ihrem blassen Gesicht aus, als sie sich ihr schwarzes Haar aus dem Gesicht strich. Ihr Gemahl schwieg und blickte geradeaus. Möge das Spiel beginnen! Endlich fertig ^^V 16 Word-Seiten *umfall* Ich hoffe, es hat euch gefallen^^ Es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich für jedes Kapitel fast immer einen Monat brauche! Es kotzt mich echt an, um es mal so zu sagen XD. Aber dieser verdammte Schulstress…Komm höchstens am Wochenende dazu, zu tippen. Und dann noch…meine Schreibfaulheit XDD Nun ja, freue mich auf jeden Fall schon auf eure Kommis^^ Und wie immer ein mega-großes Dankeschön an black_wolf! Hdggggsmdl *megaknuddelz* Ciao, Fibie Kapitel 6: Erschreckende Wahrheiten ----------------------------------- Erschreckende Wahrheiten *-* Ich freue mich wieder tierisch, dass euch das Kappi so gefallen hat *ggg* So und in diesem wird’s noch ne Spur heftiger XD Wie werden wohl die anderen Lords sein? Wird Natsume noch ihren Kopf behalten dürfen, wie wird Sess reagieren, nachdem er Natsume zum Sprechen gebracht hat?? Viel Spaß beim Lesen und schreibt mir einen Kommi^^ *noch schnell Kommis beantworten tu* XD -Draculea-: Jup, war reichlich spät, als du den Kommi geschrieben hast XDD Ja, dieses Mal ging’s echt schnell, dass Mexx es on gestellt hat <__< Hab mich auch schon gewundert xD *LOL* Ne, lass stecken XDD Ich will noch etwas leben *schnell weiter tipp* Also diesmal sagt sie es ihm echt XD Ja, der arme Ah-Uhn! ;-; Wie konnte ich das diesem lieben Drachen nur antun?? T_T’’ Na ja, wollte, dass er auch mal etwas im Mittelpunkt steht XDD Ja, arbeite nur fein weiter *ggg* hdagggdl *reknudddel* Serenety75: No problem, ich schick jedem ne ENS, der mir einen Kommi schreibt XDD *fg* Ja, Sess ist mal eifersüchtig XDD Des war natürlich etwas schwer, den so charaktergetreu rüberzubringen XD War Sess schon mal irgendwann eifersüchtig?? *überleg* Ich hab’s weder mal im Manga noch im Anime gesehen xD Hach, danke, dass ich’s so geil geschrieben hab *-* (Diesmal wird’s noch geiler *loool*) XD GoldenSun: Blöde Teufel werden die zwei öfter stören XD Heute kommt aber alles ans Licht xD Und diese Lords…die sind auch eine Nummer für sich *löl* Vulnona: Freut mich, dass du es sooooo geil fandest!! XD Mir tut sie auch Leid, wenn sie es Sess dann sagen muss u.u’ Yeah, KK zu diesen Lords *löööl* Jaaah, ich schreib schnell weitäääääää XDD Arigatou! *verbeug* XD Inu-Girl19364: *breit grins* Hach ja, der liebe Sess ist eifersüchtig XDD Oh ja, Sess ist sehr hartnäckig XD Sturer Hund eben *lol* Tja, wie’s jetzt weitergeht, kannst du ja lesen XD Na klar schick ich dir ne ENS *gg* *reknuddelz* yuki93: *ggg* Natsume muss ja auch mal angemessen gekleidet sein *nick* XD Na ja, immer nur brav lesen *gg* Hdagdl *reknuddelz* Viel Spaß beim Lesen ^^ Mangaalarm: XDDDD Na, bei deinem Kommi bin ich fast vom Stuhl gefallen vor lachen! *rofl* Du wirst schon sehen, was die jetzt schönes spielen XDD. Fein lesen *ggg* Sakuna: Diesmal wird das Kappi noch länger XD Hab ja Ferien und dementsprechend Zeit *freu* Tja, diesmal wird’s lustig *gg* Und vielleicht etwas romantisch XD *hust* KK XDD Klar mach ich weiter ^^ Somi: Sess und Natsu kommen sich näher XDD Tja und die Lords XD Die wird eh keiner mögen *lol* *reknuddel* Shizuki14: Natsume hatte wieder mehr Glück als Verstand *lach* Tja…Sess vergisst es nicht, dass Natsume ihm noch eine Antwort schuldet *g* Denn trotz dass der Gute schon über 900 Jahre alt ist (aber aussieht wie 21 XD), hat er noch kein Alzheimer *ggg* <___<’’ Schreibfaulkrankheit ist schlimm! Wir brauchen mindestens zwölf Wochen Urlaub von der Schule, um uns wieder zu erholen XDD Inome: Ich beeil mich immer XDD Tja, die Schule ist eben ein Störfaktor <__<’’ Deswegen komm ich fast nur dazu, am Wochenende zu schreiben. Klar, wirst schon sehen, was jetzt alles so im Schloss passiert *gg* Zum Schreiben habe ich (fast) immer Lust, nur die Zeit fehlt mir T___T’’ myuki-chan: Des freut mich immer, wenn allen das Kappi so gut gefällt ^^ Ich mach natürlich schnell weiter *gg* black_wolf: Jetzt hast du wieder einen halben Roman geschrieben XD Aber dafür warst du die 77. Kommi-Schreiberin *ggg* Jetzt bin ich aber echt froh drüber, dass du mir noch ein Kommichen schreibst XD Ja, ich weiß, dass meine Grammatik der Horror ist XDD [und musst deswegen auch gleich drei Fehler in den einen Satz mit der Grammatik einbringen, wie? :P] Aber du bist ja so lieb und korrigierst das alles fein *ggg* xDD [Bleibt mir denn eine andere Wahl? -.- *lach*] Ach, zum Rest…..KK XDD *loool* hadggggggggggggggggggggggggggggggsmdl *reknuddel und knuff* *dir Maulkorb umleg* xDDD [*Maulkorb wieder abreiß*gg* ich hab mich auch lieb :PPP] Minazu-chan: *ggg* Wenn du gerne lachst, kann ich dir da eine gute MSTing empfehlen XDD Da kippt’ s dich echt aus’ n Latschen *lool* Also, ich schreib schnell weiter *ggg* sweet_cherryli: Des ist ja blöd, wenn du kein I-net hast ö.ö’’ Oki, ich beeil mich mit dem Schreiben *breit grins* Natsume blickte gen Himmel. Keine einzige Wolke war zu sehen. Ein paar Vögel flogen zwitschernd über sie hinweg. „Uhm…“ Das Hanyou-Mädchen blickte nach unten und sah nun auf einen staubigen Trampelpfad. Eigentlich sah es ja ganz danach aus, als wenn heute ein wunderschöner Tag werden würde. Zumindest vom Wetter her. °Ach…Mögen mir alle Mächte beistehen, dass ich diesen Tag überstehe…° Sie seufzte kurz. Heute würde Natsume zum ersten Mal die anderen Lords kennenlernen. Das Hanyou-Mädchen blickte nach vorne und erblickte Sesshoumaru, der elegant wie immer vor ihr her lief. Sein silbernes Haar wehte im Wind und glänzte leicht. °Na ja….Einen kenne ich schon. Aber wenn die anderen Lords nun auch so sind wie Sesshoumaru...Einer reicht schon!° Sie seufzte erneut. „Lass es.“ Leicht erschrocken blickte Natsume zu Sesshoumaru, da sie vorher von einem Schwarm Schmetterlinge abgelenkt war. „Was denn lassen?“, fragte sie verwirrt. Durfte man sich denn nicht einmal die Vielfalt der Natur anschauen?? Tja, anscheinend nicht. „Deine Geräusche…Sie belasten meine empfindlichen Ohren.“ Natsume blieb stehen und sah ihn fassungslos an. So langsam konnte sie das hier nicht mehr glauben. War sie denn nur noch ein Störfaktor? Widerte ihn vielleicht sogar ihr Geruch an? Ihre ganze Art? Natsume sah deprimiert zu Boden. Eigentlich wollte sie ihn jetzt ordentlich in die Schranken weisen wie sie es früher zumindest versucht hatte. Natürlich saß Sesshoumaru immer am längeren Hebel. Dementsprechend hing sie dann an einem Baum oder flog durch die Gegend…alles unfreiwillig, versteht sich. Aber diesmal…zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. °Welch seltsames Gefühl…° dachte Natsume kurz erstaunt, blickte dann aber wieder nach vorne und erschrak augenblicklich, als sie Sesshoumaru entdeckte, der vor ihr stand und auf sie herabblickte. Seine Gesichtszüge gaben keine Emotionen preis. Natsume war sich jedoch sicher, in seinen Augen für einen kurzen Moment etwas aufblitzen zu sehen. Sie war nicht sicher was, aber etwas war da gewesen! „Komm jetzt.“ Er sprach es kühl wie eh und je aus und ging weiter. Was war das denn jetzt? Natsume konnte es drehen und wenden, wie sie wollte…aber sie wurde aus diesem Inu-Youkai einfach nicht schlau! Gerade als sie wieder seufzen wollte, hielt sie es gekonnt zurück und brachte stattdessen ein genervtes „Keh!“ heraus. War ihr doch egal, was der werte Lord wieder dachte. Recht machen konnte man es ihm eh nie! Seine goldfarbenen, eiskalten Augen fanden immer ein Makel. Natsume schüttelte kurz den Kopf, ehe sie Sesshoumaru folgte. Er musste das perfekte Lebewesen auf der Welt sein. Diese kalte und tödliche Ausstrahlung, die ihn umgab. Kein Lebensmüder würde es auch nur wagen, seine Autorität anzuzweifeln. Natsume schluckte schwer. Ja, Sesshoumaru war tödlich und eiskalt, wenn es um das Beseitigen von Problemen ging. Doch so tödlich wie er war…Natsume fand ihn recht anziehend. Das Hanyou-Mädchen stutzte kurz. Anziehend? Nun ja, er war stark und sah gut aus. Nur sein Charakter war unter aller Würde. °Wenn er doch nur einmal mehr Gefühle zeigen könnte...Uhm...Wegen dem Kuss habe ich ihn noch gar nicht angesprochen…aber er hat ständig diese kalten Augen und…ach egal! Was denk ich hier?! Ich brauch Urlaub…° Natsume schielte zu Ah-Uhn, der ihr gemächlich nachtrottete. Was war vorhin nur mit ihm los gewesen? Alles seltsam…als wäre Ah-Uhn von irgendetwas gelenkt worden. „Oder irgendjemanden…“, nuschelte sie zu sich selbst. Sesshoumaru blickte geradeaus. Es waren nur noch wenige Meter, dann waren sie endlich da. Alles sinnlos vergeudete Zeit. Er blickte für eine Millisekunde zu Natsume. Warum kam sie auch immer so spät? Vermutlich hatte sie wieder ihre halbe Zeit damit vertrödelt, Menschen zu helfen oder sich selbst das Leben zu retten und gegen Dämonen zu kämpfen. °Menschen…° Was es mit diesem Menschengeruch auf sich hatte, würde er auch noch herausfinden, das stand fest! Gesagt hatte sie es ihm immer noch nicht. Er würde eine Antwort bekommen…und diesmal würde nichts dazwischen kommen. Sesshoumaru verließ den kleinen Trampelpfad. Natsume folgte ihm stumm und erblickte vor sich schon die riesigen Tore des prächtigen Schlosses. Dennoch…Die ganze Umgebung wirkte so trostlos. Nirgends waren Pflanzen zu sehen. Nur staubiger Boden und kalter Stein. „Wer ist da?“, hörte man plötzlich eine männliche Stimme von einem der Beobachtungstürme schreien. °Tz…Tja, wer könnten wir wohl sein…Nun ja, vielleicht sollte ich mich vorstellen als ‚Die-zu-spät-Gekommene’° Natsume biss die Zähne zusammen und unterdrückte mit Mühe ein genervtes Seufzen. Sie wollte unter keinen Umständen Sesshoumaru noch weitere ihrer ‚Geräusche’ seinen ach so empfindlichen Ohren zufügen. Mein Gott, das wäre ja geradezu schrecklich! Natsume rollte kurz mit den Augen. Heute war sie irgendwie etwas gereizt. Na, das passte mal wieder wie die Faust aufs Auge! „Sesshoumaru-sama, Lord der Westlichen Ländereien! Natürlich, treten sie doch herein!“ In dieser Stimme klang deutlich eine Spur Angst mit. Das Hanyou-Mädchen konnte sich bildhaft diese eiskalten und tödlichen Blicke Sesshoumarus vorstellen, die er dem armen Wachposten sicherlich geschickt hatte. Die gigantischen Tore gingen mit einem lauten Poltern auf. Kurz erbebte die Erde. Natsume war wirklich erstaunt. Ein riesiger Hof breitete sich vor ihnen aus, der von einer mächtigen Schutzmauer umgeben wurde. Um die hundert Soldaten standen dort aufgereiht und gingen augenblicklich auf die Knie und verbeugten sich tief. Natsume sah perplex drein. Das machten ja nicht einmal ihre Untertanen, die sie jeden Tag sah…nun gut, sie verbeugten sich kurz, aber die hier...Natsume musterte die verschiedenen Dämonen in ihren hochwertigen Rüstungen noch einmal genau. Die lagen ja wirklich sprichwörtlich im Dreck. Sesshoumaru ging gelangweilt an ihnen allen vorbei und würdigte sie nicht eines Blickes. Natsume sah sich weiter erstaunt um. Dieses Schloss war gigantisch. Vermutlich über neun Etagen hoch. Das Hanyou-Mädchen ließ ihren Blick weiter über den Hof wandern. Die schwarze Mauer, die das ebenso schwarze Anwesen umgab, musste an die sieben Meter hoch sein. Ein festes und dickes Bollwerk. So schnell würde da keiner hereinkommen. °Oder hinaus…° Natsume sah wieder nach vorne und bemerkte, dass Sesshoumaru schon ein ganzes Stück von ihr entfernt war. Schnell lief sie ihm hinterher und warf ihm kurz wütende Blicke zu. Er hätte ja mal sagen können, dass er schon weiterging. Aber nein! °Das ist so typisch! Aber was rege ich mich auf? Ich hätte es ja wissen müssen, dass er nicht auf mich wartet…° Natsume blieb leise seufzend neben ihm stehen. Es war sinnlos, sich Gedanken darüber zu machen. Natsume und Sesshoumaru waren schon fast vor dem Schlosseingang, als Natsume etwas sah, was sie dazu brachte, stehen zu bleiben. Mitten in dieser Ödnis stand ein großer Kirschbaum. Natsume blieb der Mund offen stehen. Dieser Baum wirkte so majestätisch. Seine große, dichte Krone, die von unzähligen, strahlend grünen Blättern bedeckt war, ließ kaum Sonnenlicht hindurch und ließ den Boden über seinen Wurzeln leicht grünlich leuchten. Unzählige, dicke Knospen wuchsen aus den Ästen hervor. Vermutlich würde es nur noch einen Tag dauern, dann würde der Kirschbaum blühen. „Wunderschön…“, brachte Natsume nur leise heraus und besah sich die dicke Rinde des Baumes, die leicht schimmerte. „Komm endlich!“ Sesshoumarus Stimme riss sie aus ihrer Trance mit der sie den Baum betrachtet hatte. „Ähm, ja!“, sagte sie, besah sich den Baum noch einmal, ehe sie schnell zu Sesshoumaru lief. Dieser sah sie kühl an. Hanyous und ihre ständige Tagträumerei. Unsicher besah sich Natsume das große, breite Eichentor, vor dem sie jetzt standen. Das Herz in ihrer Brust pochte laut, das Blut rauschte…und sie hatte das Gefühl, dass sogar ihre Knochen zitterten, denn das taten bereits ihre Finger. Noch nie im Leben hatte sie sich so sehr gewünscht zu verschwinden. Oder am Besten gar nicht geboren worden zu sein. Doch es war nun einmal so, dass sie lebte…Der Rest ihrer Familie hingegen nicht. Natsume schloss kurz die Augen und beruhigte sich, als sie an ihren Vater und Ayuko dachte. Eine sanfte Ruhe hatte von ihr Besitz ergriffen. Leise seufzend ließ es Natsume geschehen und trieb mit ihr mit. Doch plötzlich waren Schritte zu hören, die fast geräuschlos waren. Das Hanyou-Mädchen öffnete augenblicklich die Augen und im selben Moment ging das große, breite Eichentor auf. Ein großgewachsener Mann, oder eher Dämon stand auf der Türschwelle. Die rot-orangefarbenen Augen sahen sich Natsume und Sesshoumaru aufmerksam an. Er hatte langes, violettes Haar und katzenartige Pupillen. Auf seiner Stirn hing ein Diadem und an der Seite trug er einen blauen Strich, der von einem Ohr zum anderen ging und über dessen Nase verlief. Dieser Dämon trug ein ärmelloses Hemd in einem ziemlich erbleichten gelblichen Ton. Um die Hüfte hing ein grünes Tuch und die Hose war schlicht in Braun gehalten. Unten ragten pfotenartige Füße heraus. Tief verbeugte er sich, sodass seine Haare fast den Boden berührten. „Ich heiße Sesshoumaru-sama, Lord der Westlichen Ländereien, und Natsume-sama, Prinzessin der Südlichen Ländereien, aufs Untertänigste willkommen.“ Natsume sah ihn leicht perplex an. War das jetzt der Lord des Ostens? Er sah und roch definitiv nach Katze. Also musste es sich hier wohl um einen Neko-Youkai handeln. Natsume rümpfte kurz die Nase. Diesen widerlichen Katzengeruch konnte sie noch nie leiden. Beinahe hätte sie ungewollt geknurrt, als der Neko-Youkai sich wieder aufrichtete und höflich weitersprach. „Mein Name ist Kouhei. Ich bin Berater meines Meisters Tsuyoshi-sama, Lord der Östlichen Ländereien. Leider kann er Sie nicht persönlich begrüßen, da er noch einige Dinge erledigen muss. Deswegen werde ich Ihnen Eure Gemächer zeigen.“, beendete er und sah zu Natsume. Diese hatte aufmerksam zugehört und runzelte kurz die Stirn. Was war das denn für ein Gastgeber, der seine Gäste nur nicht empfing, weil er zu arbeiten hatte? Dann müsste man dieses Treffen eben später erledigen. Natsume grinste kurz verschmitzt. Sie war ja eigentlich zu spät gekommen und nun war es ja nur verständlich, dass sie sich erst einmal nach ihm wenden musste. Natsume dachte kurz an Shizuki. °Gut…Shizuki hat mir kurz Unterricht im königlichen Benehmen gegeben…Es ist nur schon so lange her…Ach, ich tu einfach das, was mir einfällt!° Das Hanyou-Mädchen nickte kurz und wies Kouhei an, ihr ihr Zimmer zu zeigen. Dieser verbeugte sich kurz und ging dann in den großen Saal. Natsume schielte kurz zu Sesshoumaru. „Sagt …Wird das hier ein angenehmer Aufenthalt?“ Sesshoumaru drückte gerade einen vorbeikommenden Youkai Ah-Uhns Zügel in die Hand und befahl ihm, den Drachen weg zu bringen, als seine goldenen Augen Natsume prüfend anblickten. „Nicht für alle.“ Damit schritt er elegant an Natsume vorbei und ging die edel verzierte Treppe hinauf. Das Hanyou-Mädchen sah ihm leicht giftig nach. Es war einfach wieder typisch! Er ließ sie hier zurück, allein mit so einem fremden Dämon, der sie gelangweilt anblickte...bzw. wie ein begossener Hund! Natsume knurrte kurz und ging dann mit schnellen Schritten zu Kouhei. °Dieser sture, unausstehliche, arrogante, selbstverliebte, unterkühlte…!° „Bitte folgt mir.“, sprach Kouhei ruhig und verließ den Saal, um durch einen langen Gang zu gehen. Hätte Kouhei ihre Gedankengänge nicht unterbrochen, wäre sie wohl noch explodiert. Manchmal trieb Sesshoumaru sie wirklich zur Weißglut. Unbewusst knackte Natsume kurz mit ihren Klauen. Kouhei blickte ihr ins Gesicht und musterte dieses. Natsume sah ihn genervt an. Dämonen konnte sie jetzt erst einmal nicht sehen. Hatte sie eindeutig zu viel gesehen. Besonders diese selbstverliebte Art einiger…….sie wollte KEINE Namen nennen. Obwohl es ja schon offensichtlich war. „Soll ich Euch beim Titel, Natsume-hime, oder einfach nur Natsume-sama nennen?“, fragte Kouhei plötzlich. Das Hanyou-Mädchen knurrte ihn bedrohlich von der Seite her an. Sie war mitten in einem Wutanfall und steigerte sich perfekt hinein und er kam auf die hirnrissige Idee, sie nach ihrem Titel zu fragen! °Wie wär’s mit Natsume, baka?!° Kouhei verbeugte sich leicht entschuldigend. „Verzeiht die Frage, Natsume-sama.“ Diese blickte gereizt aus einigen Fenstern und verzog kurz das Gesicht. Sofort schaltete sich ihr Gewissen ein. Schließlich war er ja nicht daran Schuld, dass sie so wütend war. Und er war es ja auch nicht, der sie einfach stehen gelassen hatte. °Argh, dieses verfluchte Gewissen!° Es nagte schon richtiggehend an ihr. „Nenn mich einfach Natsume…oder eben Natsume-sama. Es ist mir gleich.“ Der Neko-Youkai blickte sie kurz überrascht an. Ein kurzes, gezwungenes Lächeln entstand auf Natsumes Lippen. „Und sag mal…wann werde ich die anderen Lords denn endlich kennen lernen?“ Kouhei überlegte kurz und sah sie dann an. „Nun ja…vermutlich abends. Ich werde Euch holen.“ Natsume lächelte und nickte zustimmend. „Arigatou.“ Also gut…heute Abend wäre ihr Kopf dann also endgültig ab. Das Hanyou-Mädchen seufzte resigniert und fuhr sich durch ihr rosafarbenes Haar. Kouhei blieb plötzlich stehen und sah leicht erschrocken geradeaus. Eine große, zierliche Frau stand mitten im Gang und lächelte Kouhei und Natsume geheimnisvoll an. Sie hatte langes, schwarzes Haar, das hochgesteckt war und von einer golden schimmernden Haarklammer gehalten wurde. Ihre Haut war blass, schimmerte leicht im schwachen Sonnenlicht, das durch die dunklen Fensterscheiben fiel. Dennoch wirkte sie kreidebleich, als hätte sie gerade den Tod selbst gesehen. Sie hatte feine Gesichtszüge und schmale, blutrote Lippen. Den edlen, lilafarbenen Kimono, den sie trug, harmonierte perfekt mit ihren schwarzen Haaren, die ihr teilweise über die Schulter hingen. Eine dämonische Aura umgab sie und die typisch langen Klauen waren vorhanden. Bis dahin war ja noch alles ‚normal’. Doch gab es etwas, das Natsume fast erschrocken zurückweichen ließ, als die fremde Dämonin lächelnd näher kam. Zwei Merkmale unterschieden sie eindeutig von normalen Youkais. Erstens…Natsume schluckte schwer, als sie sah, wie die extrem spitzen Zähne zum Vorschein kamen und gefährlich blitzten. Am Kuriosesten waren jedoch ihre Augen. Natsume starrte sie an und überlegte fieberhaft, ob diese Frau wirklich ein Youkai war. Ihre Iris…war tiefschwarz. Aber die Pupillen waren leuchtend Rot. Irgendwie…ihre ganze Gestalt. Natsume war dieser Dämon eindeutig unheimlich! „Willkommen.“, sprach sie plötzlich. Das Hanyou-Mädchen stutzte. Eigentlich hatte sie ja gedacht, dass diese Youkai sich jetzt auf sie stürzen würde. „Lady Komori!“, sagte Kouhei plötzlich und ging in die Knie, verbeugte sich tief. Dieses Verhalten erinnerte Natsume stark an Jaken. °Komori? Lady?? Wenn ich mich nicht irre…dann…muss das hier die Gefährtin von Tsuyoshi sein.° Das Hanyou-Mädchen verbeugte sich kurz und musterte Komori dann ausgiebig. Was für eine Rasse von Youkai sie wohl war? Komori beachtete Kouhei nicht weiter und stand nun vor Natsume. Sie war ungefähr ein Kopf größer und betrachtete Natsume neugierig. „Huh…interessant...“ Komori strich sich ihr schwarzes Haar aus dem Gesicht. Das Hanyou-Mädchen zog nur skeptisch eine Augenbraue hoch. „Hotarus Tochter…Gefährtin von Katsuhiko.“ Ein kurzes Knurren kam über Natsumes Lippen. Wie sie diesen Namen hasste! Damit war die Konversation schon vorbei, ehe sie überhaupt anfangen konnte. „Es tut mir Leid, Komori-sama…aber ich bin sehr müde und würde gerne in mein Zimmer gehen!“ Natsume sagte es schneidend und schritt mit schnellen Schritten an Komori vorbei. Diese war kurz überrascht, doch das verflog schnell und das geheimnisvolle Lächeln trat wieder auf ihr Gesicht. „Auf was wartest du? Zeig ihr ihr Zimmer.“ Komori blickte den verdutzten Kouhei nicht an, sondern ging elegant weiter und bog an der nächsten Ecke ab. Angesprochener nickte nur kurz und rannte Natsume dann hinterher. Nach wenigen Augenblicken lief er wieder neben ihr. Der Weg wurde schweigend fortgesetzt. Natsume überlegte ernsthaft, ob dieser Gang unendlich war…aber es bestätigte ihre Vermutung, dass dieses Schloss riesig war und somit auch die Länge gewisser Gänge. „Ihr hättet tot sein können…“ Kouhei sprach sie plötzlich an und beobachtete sie forschend. Das Hanyou-Mädchen runzelte kurz die Stirn. „Wegen Komori-sama?“, fragte sie zurück, blickte ihn aber nicht an. „Ja…“ Natsume schüttelte kurz den Kopf. „Egal! Muss man in Kauf nehmen…Was ist Komori für eine Youkai-Art?“ Nun hatte die Neugier doch über die Wut gesiegt. Kouhei strich sich kurz durch sein Haar. „Ein Nacht-Youkai. Diese Rasse ist sehr selten. Sie haben zwei entscheidende Merkmale. Sie brauchen Blut zum Überleben und sind blind.“ Natsume stockte kurz der Atem und sah fassungslos zum Neko-Youkai. „Blind?“, wiederholte sie verwirrt. Das mit dem Blut hatte sie sich schon irgendwie gedacht. Bei diesem großen, kräftigen Beißerchen konnte man bestimmt super seine Opfer aussaugen. Kouhei nickte. „Nun ja…Blind ist sie doch nicht wirklich…Sie sieht eben alles anders.“ Jetzt ging’s los! Natsume schüttelte resigniert den Kopf. Wie konnte man denn bitte ‚anders’ sehen? Kouhei verstand ihren fragenden Blick und erzählte sogleich weiter. „Nun ja…Sie sieht uns nur als Wärmesensoren. Farben kann sie nicht wahrnehmen. Alles was lebt, sieht sie als Rot…der Rest ist Schwarz.“ Natsume musste kurz kichern, als ihr eine lustige Sache einfiel. „Wenn sie alles schwarz sieht…kann es da nicht passieren, dass sie gegen eine Wand läuft?“ Kouhei musste kurz schmunzeln. „Nein, das wird nicht passieren.“ Natsumes Neugier war nun endgültig geweckt. „Ach ja? Warum?“ Kouhei zuckte mit den Schultern und blieb dann vor einer Tür stehen. Seine Augen ruhten kurz auf ihr, ehe er schwungvoll die Tür öffnete. „Euer Zimmer…Ich werde Euch später abholen kommen.“ Er verbeugte sich und ging dann wieder seines Weges. Das Hanyou-Mädchen blickte ihm nach, ehe sie das Zimmer betrat. Kurz war ihr Mund offen und nur ein erstauntes „Wow“ fand einen Weg hinaus. Dieses Zimmer war…unglaublich. Edle Vasen in vielen Farben und Größen. Ein riesiges Bett. Die ganze Einrichtung war…unbeschreiblich. Natsume sprang schnell von dem edlen Teppich hinunter, auf dem sie gerade stand. °Das ist doch nicht möglich° Überwältigt ließ sich das Hanyou-Mädchen auf das weiche Bett sinken und befühlte den edlen Stoff zwischen ihren Fingern. °Wenn jedes Zimmer in diesem Schloss…und das müssen Hunderte sein! Also wenn jedes so eingerichtet ist, dann….fresse ich einen Besen.° Wäre sehr unwahrscheinlich, dass sie es tat, obwohl es stimmte. Natsume seufzte schwer und ließ sich auf das Bett fallen. „Tja…Mache ich das Beste draus.“ Eine Haarsträhne fiel ihr quer übers Gesicht und verdeckte ihr rechtes Auge. °Ich hab Hunger…Wann habe ich zuletzt etwas gegessen? Ich weiß es nicht.° Lautes Knurren war zu hören. Jedoch nicht aus ihrem Mund, sondern aus ihrer Bauchgegend. Natsume lief rot an und stand schnell auf. War das peinlich…Ein Glück, dass niemand weiteres hier ist. Neugierig blickte Natsume sich um. Gab es hier vielleicht irgendwo Obst? Schnell ging sie durch das große Zimmer, fand aber nirgends etwas. Nicht einmal etwas Kleines zum Knabbern. Der Hunger wurde größer. „Nein…nicht zu fassen…Der Service hier ist schlecht.“ Ein Grinsen schlich sich auf Natsumes Gesicht, als sie aus ihrem Zimmer ging und etwas in der Luft schnupperte. In diesem Schloss musste es ja eine Küche geben. Und wo eine Küche war, war auch essen. Leise schloss Natsume die Tür und folgte einem schwach süßlichen Geruch. Die Gänge waren lang und trostlos. Aber am Schlimmsten war…niemand war zum Reden da. Mit großen Hundeaugen blickte Natsume auf die Tür, vor der sie jetzt stand. Kein Zweifel: Dieser süßliche Geruch musste aus diesem Zimmer kommen. Allerdings sah das gar nicht nach Küche aus. Nichts desto trotz: Sie hatte Hunger! Natsume öffnete leise die Tür und trat in das dahinter liegende Zimmer ein. Leicht überrascht sah sie zu einem sitzenden Mann, der ihr den Rücken zugewandt hatte. Feiner Rauch stieg plötzlich über dem fremden Mann auf. Natsume stutzte. Das waren Duftkerzen. Dieser süßliche Geruch…Das Hanyou-Mädchen kam schüchtern näher. Die Duftkerzen rochen so süßlich. Natsume seufzte resigniert. °Heute geht alles schief!° Der fremde Mann drehte sich plötzlich zu ihr um. Natsume blickte ihn überrascht an. Er war ein Youkai! Und jetzt bemerkte sie auch seine mächtige Aura. Seine grauen Augen musterten Natsume. Auf seiner Stirn war ein violetter Kreis abgezeichnet, der von sechs kleineren Kreisen umgeben war. Seine Haarfarbe war ebenfalls grau, trotz des jung wirkenden Gesichts. Teilweise fielen ihm einige Strähnen ins Gesicht. Sein langes Haar wurde von einer braunen Schleife zusammengehalten. Die Kleidung war sehr edel. Lange, weite und breite Ärmel. Der Brustpanzer war jedoch etwas weniger spitz als bei Sesshoumaru. Auch er hatte Blumenmuster auf seinen Kleidern. Weiße Rosen. „Hallo.“, unterbrach er sie plötzlich in ihren Gedankengängen. Überrascht sah Natsume zu dem Dämon. Das wäre mehr als ein Klacks, sie ohne weiteres zu töten. „Hallo…“, sprach Natsume leicht misstrauisch. Wer war dieser Kerl? „Hm…Natsume-hime?“, sprach er plötzlich und nahm sich einen Schluck Tee aus seinem Becher. Das Hanyou-Mädchen sah ihn verblüfft an. Sie hatte ihren Namen doch gar nicht genannt! Ein seltsames Lächeln stahl sich auf das Gesicht das fremden Youkais, als er seinen leeren Becher wegstellte. „Setzt Euch doch.“, sprach er ruhig, während er noch einen Becher holte und beide mit Tee füllte. Natsume gehorchte und sah ihn neugierig an. „Ähm ja…so heiße ich. Woher wisst Ihr meinen Namen?“ Er lächelte wieder und nahm anschließend ein Schluck. „Ihr seid die Fürstin der Südlichen Ländereien. Es wäre eine Schande, Euch nicht zu kennen.“ War das jetzt etwa ein Kompliment? Besagte Fürstin lief kurz rot an und nahm schnell einen Schluck Tee. „Tja…stimmt.“ Welch weise Wortwahl. Natsume hatte jedoch kein Interesse jetzt noch große, ausschweifende Sätze zu formulieren, wenn das Wichtigste eh schon gesagt war. Dennoch…ein seltsames Gefühl beschlich Natsume. Nicht als Warnung vor Gefahr, sondern eher….Peinlichkeit. Das Hanyou-Mädchen wechselte deswegen schnell zum Thema Wetter und überlegte fieberhaft, um wen es sich bei ihrem Gegenüber handeln könnte. Er musste Macht haben, reich sein und adliger Abstammung sein. Allein seine Kleidung sprach dafür und die Art, wie er redete. Ruhig und gelassen. Fast wie Sesshoumaru. Ohne eiskalte Blicke dazwischen, versteht sich. Also war er wahrscheinlich ein Lord. So musste es sein! „Lord…Kimata?“, fragte Natsume plötzlich vorsichtig. Er nahm einen Schluck Tee und nickte. „Hai. Der bin ich.“ Das Hanyou-Mädchen war stolz auf sich. Sie dachte schon, sein Name wäre ihr entfallen, der auf der Schriftrolle stand, die sie erst vor wenigen Tagen gelesen hatte. Lord der Nördlichen Ländereien also. Natsume nahm auch einen Schluck Tee und blickte aus dem Fenster. Es war schon weit nach Mittag. „Ihr seid Gentas Tochter, oder?“ Beinahe hätte Natsume den Tee ausgespuckt. Überrascht sah sie zu Kimata, der sie nur forschend anblickte, ehe er noch einen weiteren Schluck Tee nahm. Dieser Typ war wirklich mehr als seltsam. Aber das Skurrilste an der Sache war, dass bis jetzt noch nie jemand nach ihrem Vater gefragt hatte. Sonst fing es meistens mit ihrer Mutter Hotaru an. „Ja…“, meinte Natsume verblüfft und blickte Kimata an. Wieder entstand ein Lächeln auf seinen Lippen. „Er war ein guter Kämpfer…und ein würdiger Samurai. Für einen Menschen, versteht sich.“ Na klar, für was sonst. Sie nickte kurz, ehe sie grübelnd in die halbvolle Teetasse blickte. Kleine Wellen entstanden, als sie den Becher schwenkte. „Er ist tot….natürlicher Tod? “, fragte er neugierig. Natsume trank den Tee mit einem Zug aus und blickte wieder zu Kimata. „Nein…Er starb vor langer Zeit, als Dämonen unser Dorf überfielen. Einer brach ihm das Genick. “ Natsume faltete ihre Hände im Schoß und blickte kurz traurig drein. Obwohl ihr Vater schon so lange tot war, vermisste sie ihn sehr. „Tragisch.“, meinte Kimata nur, während er sich noch etwas Tee in den Becher goss. Das Hanyou-Mädchen seufzte kurz. „Entschuldigt mich bitte…Aber wo geht es hier zum Bad?“ Kimata nahm noch einen Schluck. „Ganz hinten…Ihr könnt es gar nicht verfehlen. “ Natsume bedankte sich und stand dann auf. Kurz vor der Tür blieb sie jedoch stehen und sah noch einmal zu Kimata. „Sagt…Woher kanntet Ihr meinen Vater?“ Er drehte sich nicht um, nahm noch einen Schluck Tee und sprach anschließend: „Er war einer meiner Offiziere. Er hätte zu noch höheren Berufen streben können. Doch er kündigte mit der Begründung, seine Hanyou-Tochter aufziehen zu wollen…“ Kimata drehte sich langsam um und blickte zu der Stelle, an der gerade eben noch Natsume gestanden hatte. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Mit schnellen Schritten ging Natsume durch den langen Gang. Was sie nun wieder erfahren hatte, brachte sie etwas aus der Fassung. Ihr war klar, dass ihr Vater ein Krieger, ein Samurai, gewesen war. Aber ein Offizier….und dann noch bei Dämonen? Und ausgerechnet bei Kimata?? Außerdem…was hatte er in den nördlichen Gebieten gemacht? Natsume nahm an, dass er schon immer im Süden des Landes gelebt hatte und dort auch geboren war. Alles sehr verwunderlich. Natsume biss sich auf die Unterlippe und bemerkte den leicht metallischen Geschmack von Blut. Ein einfacher Mensch… Das Hanyou-Mädchen blickte traurig zu Boden. Sie war schon lange nicht mehr am Grab ihres Vaters gewesen. °Vielleicht sollte ich mal dorthin gehen, wenn ich das hier alles überstanden habe?° Sie blieb stehen, als sie vor sich eine Tür bemerkte. Dahinter musste sich das Bad befinden, wie Kimata es ihr erklärt hatte. Natsume öffnete schwungvoll die Tür und ging hinein. Wie sie es erwartet hatte. Eine große, künstliche Quelle. Natsume seufzte kurz, als die Wärme des Dampfes sie umgab. Wunderbar! Eigentlich wollte sie sich ja nur kurz einmal die Hände waschen. Aber ein Bad wäre auch nicht schlecht. Etwas Entspannung vor dem heutigen Abend. Niemand konnte von ihr erwarten, dass sie verspannt da hinging! Das wäre die Höhe! Natsume nickte sich selbst zu, ehe sie sich summend auszog. Hier war auch niemand weiteres anwesend, was ihre Stimmung noch mehr ankurbelte. Wenn jetzt noch irgend so ein Tratschweib hier wäre, hätte sie dieser ein Stück Seife in den Mund geschoben. Bei dem Gedanken musste sie grinsen, ehe sie den Kimono behutsam zusammenlegte und auf eine kleine Bank legte. Langsam glitt Natsume in das heiße Wasser der Quelle. Ein zufriedenes Seufzen entwich ihr, als die wohlige Wärme sie umschloss. °Was gibt es schöneres?° dachte Natsume zufrieden, als sie sich gegen einen Stein lehnte und die Augen schloss. Wenn sie für fünf Minuten die Augen schloss, wäre das auch kein Verbrechen. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war. Natsume öffnete wieder die Augen. Jetzt ging es ihr wirklich besser als vorher und jegliche Anspannung war auch verflogen. Die Frisur hielt auch noch. Bestens! Natsume erhob sich und wollte gerade aus der Quelle steigen, als sie inne hielt. Mit dem linken Bein noch im Wasser verweilend, während das andere schon auf sicherem Boden stand, sah Natsume geschockt zu ihrem Gegenüber, der sie interessiert musterte. Der Blick des Youkais war gelangweilt. Und dennoch blickte er sie weiterhin an. Nach einer Weile fand Natsume die passenden Worte, die ihr in dieser Lage halfen. „DREH DICH UM!!“ Das Hanyou-Mädchen nahm einen Wasserkrug und warf ihn wütend auf Sesshoumaru. Dieser hob seine Klaue und zersplitterte den Krug spielend leicht, bevor dieser überhaupt auch nur sein Gesicht treffen konnte. Schnell sprang Natsume aus der Quelle, griff nach ihrem Kimono und drückte ihn an sich. Sie hatte nicht bemerkt, dass Sesshoumaru hier war. Wie auch? Hatte ja die ganze Zeit geschlafen. Dabei kam ihr noch ein anderer schrecklicher Gedanke. Wer weiß, wie lange er schon da war? Ein Schauer lief ihr kurz über den Rücken…der seltsamerweise jedoch nicht unangenehm war. Klatschnass lehnte sich Natsume an die Wand und drückte ihren mittlerweile nassen Kimono enger an sich. Nicht ohne Grund, denn Sesshoumaru ging elegant auf sie zu. „So…Du hattest meine Frage nicht beantwortet.“ Es klang eher nach einer Feststellung. Natsume hätte beinahe geknurrt. Deswegen war er hier?? Weil sie wieder keine Fragen beantwortet hatte! Na, so ein Pech. Natsume blickte zu Boden, kaute auf ihrer Unterlippe und sah erneut auf Sesshoumarus schwarze Schuhe. Der ganze Spaß wieder von vorn! Er stützte beide Hände neben dem Kopf von Natsume ab und schnitt ihr damit jeglichen Weg zur Flucht ab. Das Hanyou-Mädchen schluckte schwer. Jetzt konnte sie was erleben. „Hm...Diesmal kommt nichts oder niemand dazwischen. Also sage jetzt, warum du nach Mensch riechst.“ Die übliche Kühle schwang in seiner Stimme mit. °Daisuke…Wäre ich diesem Baka doch nur nie begegnet! Warum ich…und jetzt? Und hier?° Natsume lächelte hilflos und krallte sich mit einer Hand in die Wand hinter sie. Sesshoumaru betrachtete sie emotionslos. Er kam ihr etwas näher. „Es ist dir klar…niemand wird kommen. Niemand. Also sprich…bevor ich nachhelfe.“ Natsume erschrak augenblicklich, als der Inu-Youkai dies in ihr Ohr flüsterte. Sie bekam eine Gänsehaut. „I-ich…na ja…“ Natsume stotterte nur, als sie sein Fell fixierte, das kurz zuckte. Erschrocken drückte sie sich an die Wand. „Sprich…tz…Hast du wieder gegen einen gekämpft und wie üblich verloren?“ Sesshoumaru strich mit seiner scharfen Kralle über Natsumes Wange, die im selben Moment erschrocken die Augen aufriss. Was war hier nur los? Was war überhaupt mit Sesshoumaru los?? „Ich…nun hör mal…Ich meine, hört mal…also…“ Natsume verstummte, als Sesshoumarus Hand nicht nur bei ihrer Wange stehen blieb, sondern nun über ihren Hals strich. °Dieser….seltsame Hund!° Natsume blickte reichlich irritiert drein. Vielleicht handelte es sich hier doch nicht um Sesshoumaru? „Du hast versagt…“ Seine scharfe Kralle bohrte sich plötzlich leicht in ihren Hals. Versagt? Versagt?! „Ich habe nicht versagt!“, sagte Natsume wütend und ignorierte die scharfe Kralle Sesshoumarus, die sich etwas mehr in ihren Hals bohrte. „Ihr wisst gar nichts! Lasst Rin und Jaken ganz allein, während ich mich mit bescheuerten Menschen rumschlagen muss!“ Der Inu-Youkai zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Ach ja? Ich weiß alles…“ Seine und ihre Nasenspitze berührten sich fast. Natsume biss sich erneut auf die Unterlippe, als sie Sesshoumaru fest in die Augen blickte. „Nein…Wisst Ihr nicht…tz…Dieser eine Mensch…Daisuke…Er war ein Prinz. Nun ja, er wollte mich heiraten.“ Natsume schloss kurz die Augen. Wie würde Sesshoumaru jetzt reagieren? Nicht gut, das stand fest. Oder doch nicht? War es ihm vielleicht auch egal? „Interessant.“ Ruckartig wurde ihr Kinn hochgehoben, als Sesshoumaru es fest mit einer Hand umschloss. Seine goldenen Augen bohrten sich in ihre grünen. „Und du…hast es einfach zugelassen…Hattest vielleicht sogar deinen Spaß mit ihm…“ Sesshoumaru wurde immer leiser und Natsume immer panischer. Was ging nur vor sich? Was behauptete er da? Seine Blicke wurden immer kühler. Natsume schluckte schwer. Sie ahnte Schlimmes. „Ich hatte nicht…meinen Spaß mit ihm!“ Natsume sagte es ihm fassungslos. Ihre Augen blitzten. Doch nicht vor Wut, nein, vor Trauer. Sie war enttäuscht…glaubte er wirklich, sie würde…dabei liebte sie doch nur einen. Natsume unterdrückte krampfhaft ihre Tränen. Es interessierte ihn nicht. „Was geschah? Hattest du dich ihm hingeben…hm…einem schwachen Me…“ Er wurde unterbrochen, als sich Natsume lautstark dazwischenmeldete. „NEIN! Ihr wisst gar nichts! Er hat mich geschlagen…getreten, gedemütigt….und ich hatte Angst! Er hätte mich fast vergewaltigt, verdammt!“ Natsume schluchzte kurz auf wischte sich jedoch schnell die Tränen weg. Sesshoumarus Gesicht blieb regungslos. „Ich war zu der Zeit selbst ein Mensch! Ich lief mit Rin und Jaken davon, doch er holte uns ein.“ Sie wurde wütend. „Er schlug mich noch einmal und ich wurde bewusstlos. Als ich aufwachte, verspürte ich so einen großen Zorn! Ich sah diesen Bastard, als er gerade Rin töten wollte…“ Natsume hob plötzlich ihre Klaue. „Und wisst Ihr was?! Ich rannte auf ihn zu…schleuderte ihn gegen einen Baum und bohrte meine Klauen in seinen Hals!“ Natsume legte ihre Hand an Sesshoumarus Hals, stach jedoch nicht zu. Ihre Finger bebten leicht. Sie schluckte schwer, war sich bewusst, eben alles gestanden zu haben. „Versteht Ihr…Er war ein Bastard…und ich habe ihn getötet…“ Die Tränen rannen immer noch ihre Wangen hinab, als Natsume zaghaft begann, über Sesshoumarus Hals zu streichen. Seine Haut war so glatt und seidig. Für einen Moment schwiegen beide. Keiner sah dem anderen in die Augen. Bis etwas Feuchtes über Natsumes Wange leckte. Sesshoumaru leckte sanft ihre Tränen weg, sagte jedoch nichts weiter. Das Hanyou-Mädchen blieb stumm. Genoss es sogar regelrecht. Es waren seltsame und vor allem seltene Momente. „Zieh dich an.“, sprach er plötzlich und verließ dann einfach den Raum. Natsume sah ihm perplex nach. Leicht rot im Gesicht und selbstverständlich angezogen, verließ Natsume die Quelle. Zu ihrem Bedauern war Sesshoumaru nicht mehr da. Hatte sich wie schon so oft einfach aus dem Staub gemacht. Natsume seufzte schwer und versuchte den Rückweg in ihr Zimmer zu finden. Nach etlichen Minuten gab sie es genervt auf. Alle Gänge glichen sich haargenau. War ja sinnlos! °Na klasse…Ich ruf jetzt bestimmt nicht nach Hilfe!° Gerade wollte sie sich genervt an einer Wand herunter rutschen lassen, als sie auf einmal Kouheis Stimme vernahm. °Der Neko-Youkai! Er kann mir bestimmt helfen!° Schnell stand Natsume auf und folgte seiner Stimme. Gerade wollte sie um eine Ecke kurven, als sie plötzlich noch eine weibliche Stimme hörte. Natsume blieb stehen und linste um die Ecke. Kouhei sprach scheinbar in einen Schatten hinein. „Bitte verzeiht…es war keine Absicht. Es wird nie wieder vorkommen.“ Sein Blick war gesenkt, als er nervös mit seinen Fingern knackte. „Dafür…gibt es keine Entschuldigung.“ Aus dem Schatten kam plötzlich Komori. Ihre roten Pupillen wurden zu schmalen Strichen. Kouhei keuchte erschrocken auf. „Bitte, Komori-sama, ich wusste ja nicht…“ „Schweig…“ Sie hob langsam ihre Hand. Die Klauen blitzten auf. Kouhei sah sie gebannt an. Natsume schluckte schwer. Was ging hier vor sich? Ein eiskaltes Lächeln entstand auf Komoris Gesicht. „Komm her.“ Kouheis Gesicht…wurde tranceartig. Er ging zu ihr. Natsume riss erschrocken die Augen auf. °Was zum…??° Komori lächelte zufrieden, als Kouhei vor ihr stand. Sie packte ihn und zog ihn zu sich. „Du hast versagt…Narr.“ Und dann, ohne Vorwarnung, biss sie in Kouheis Hals. Dieser schrie auf und klammerte sich erschrocken an Komori. Natsume keuchte und musste erschrocken zusehen, wie Komori begann, sein Blut zu trinken. Kleinere Rinnsäle liefen Kouheis Hals hinab und er begann, immer heftiger zu zucken. Komori ließ ihn nicht los. Im Gegenteil: Sie drückte ihn enger an sich. Blutspritzer waren bereits auf ihrem bleichen Gesicht. Natsumes Hals wurde trocken, starr vor Angst blickte sie der Szene weiterhin zu, bis Kouhei sich nicht mehr rührte. Er hing leblos in ihren Armen. Seine Aura war erloschen. Das Hanyou-Mädchen schluckte, drehte sich langsam um und stieß dabei an eine Vase, die umfiel und laut zerbrach. Sofort blickte Komori auf. Blut war rings um ihre Lippen. Ihre roten Pupillen waren mittlerweile wieder rund. Sie ließ Kouheis blutleeren Körper auf den harten Boden fallen und blickte sich um. Natsume biss die Zähne zusammen und lief fort. Egal wohin. Nur weg! Ende ^^ Das war’s für dieses Kapitel^^ Ich hoffe, es hat euch gefallen ;D Demnächst habe ich Ferien und dann werde ich weiterschreiben. Die Schule nimmt mich voll ein. Tut mir Leid. Ich beeil mich^^ Und danke an black_wolf^^ *knuddel knuffz* Ciao, Fibie Kapitel 7: Neue Gefahren ------------------------ Neue Gefahren Hallo^^ Es ist nicht zu fassen…Ich verspäte mich mit jedem neuen Kappi immer mehr u.u’’ Tut mir echt total leid! Ich werde die Fanfic beenden …und sei es bis zum bitteren Ende XD Ja ja die liebe Schule…KK. Höchstens Abends hätte ich mal Zeit, aber da auch mehr schlecht als recht. Außerdem der ganze Stress…lässt sich meine Kreativität nicht voll entfalten XDD *hüstel* Okay, anderes Thema XD In diesem Kappi kommt Miu vor. Vielleicht kennt der ein oder andere diese Tenshi noch. Sie war einst im Hauch der Zeit eingesperrt, aber Natsume ließ sie im letzten Kapitel von Abenteuer mit Dämonen und Mensch frei. War ne kleine Info noch xDD~ So schnell Kommis beantworten(ich kann’s einfach nicht lassen *löl*) myuki-chan: schnell? *hust* T__T das mit schnell geht jetzt erst mal gar nicht *droop* aber ich freu mich immer wenn es gefällt XD yuki93:danke für das Lob ;__; *happy desu* Joar, Lord Kimata ist ganz nett *lach* muss ja mal einen netten geben ;D Ja, Sess bleibt ein Rätsel auf ewig *lööl* Und tut mir leid das ich dir keine ENS geschickt hatte ._. Aber als ich es Hochgeladen hatte war es spät abends und als das Kappi frei geschaltet wurde vergammelte ich noch in der Schule XP ich schick ja nur ENS wenn’s schon on ist XDD sonst mach ich es immer *g* Minazu-chan: Och…ich wird den guten Sess etwas quälen und ihn in ein paar Szenen schon reinqutschen *schmacht* xDD~ Ach kann das gut beschreiben? XDD danke xDDD Und hier ist da Kappi XDD (mit übelster Verspätung v__v’’) Somi: ja Sess ist ganz pöööööööse *fies grins* xDD mit dem schnell schaff ich das nicht T___T’’ aber das dass Kappi gut wird bestimmt schon *lööl* Shizuki14:*lach* alles sehr gut erkannt XD ja Komori …oder wie einige sie schon nenn diese weibliche Dracula lässt noch einige Überraschungen offen XD Vielen dank fürs Kommi^^ Serenety75:Ich weiß manchmal auch nicht wie ich auf so ein mist komme XDD beim schreiben fang ich manchmal auch an zu lachen o.O’’ joar wohl aus Schadenfreude |DD~ Danke bekommst immer eine ENS *löl* Black_Unicorn_:was grinst du so? *löööl* klar ist alles interessant ist es doch immer bei mir pruuust* jaja schwaches Namensgedächtnis nick* XD aber sie fangen bei mit K an *lööööl* Sess eifersüchtig? Ne das passiert nie *g* Ja da kommt wieder viel auf Natsume zu*lach* Wird kein Zuckerschlecken XDD Ka ich beeil mich T____T’’ *nie fertsch wird* U___U’’ black_wolf: was gibt’s hier zu lachen? Ù.u’’ ich wollte doch nur mal nett sein *lööööl* außerdem ist mein Vertrauen in dir doch so groß das ich das nicht noch mal durchlese |DD~ *extrem faul ist* Ja ja ich lass dich gerne schmoren *lach* Wieder so einen halben Roman hast du geschrieben…sehr schön XDDD Kommen viele Szenen *lööl* ich lasse Sess ja soo gerne leiden XDD Tee-Lord *weglach* XDDDD genialer einfall *pruuust* bin auch froh dich als Betaleserin zu haben T___T’’ kann es sein das du dir sehr gerne ein ablachst? *gg* (KK XDD) Ich soll bluten? *weglach* XD Hdaggggggggggggggggggggggggggsmdl *knuddelz* x3 PS: bin auch eine gentlewoman von gestern XDDDDDDDDDD Sakuna: Ja Sess hat das große Geheimnis gelöst *löl* Nun ja bei den Lords sollte man auch immer auf der Hut sein das steht fest xD Ja hier ist das nächste Kappi |DD~ -Draculea-: Ja coole Youkais hier *lol* Klar bekommst du ne Nachricht^^ hadgdl mangaalarm: war beabsichtigt das die gute böse rüberkommt XDD Demnächst wird Monopoli gespielt |DDDD~ KK *auch was essen will* T__T GoldenSun: Also das enthalte ich mir *gg* weiß ja nicht was in Sess’s Kopf vor sich geht *löööl* Ich merke schon niemand kann Komori leiden *lach* Inu-Girl19364: T_____T war das wirklich so gut? Ich dachte schon ich habe es zu kitschig geschrieben *lööl* nya wenn’s diese Szene jetzt nicht gewesen war dann ist es die Schlussszene in diesem Kapitel *lach* sweet_cherryli:Echt cool das es dir gefällt^^ Dann mach ich auch weiter XDD Schalmali: Anständige Männer? Never! *löööl* Ja Sess ist ein ganz lieber *Sess tätschel und grins* HioKo_88: Hui, glei zweimal XDD Gomen das es solange dauert v__v’’ Beeil mich aber immer XDD Und danke für das lob *breit grins* °....°= Gedanken ________________________________________________________________________________________ Natsume kurvte um eine Ecke und hielt die Luft an. War das, was sie jetzt wirklich gesehen hatte, die Realität? Oder war es Einbildung gewesen? Die restliche Luft in den Lungen des Hanyou-Mädchens wich aus ihr heraus, als sie Schritte hörte. °Himmel! Ist das Komori?! Ich will nicht sterben!° Sie sah sich verbissen um. Nur ein Fenster war der einzige Fluchtweg. Das war passend! Es war so oder so der direkte Weg in den Tod. Die Schritte verstummten. Und das laut pochende Herz Natsumes ebenfalls. Panisch blickte sie die steinerne Wand an. Das war’s! Ade, du schöne Welt. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter. „Hm…Wollt Ihr mitkommen?“, fragte Kimata ruhig und Natsume fiel ein Stein von Herzen. Mit leichtem Schock in den Gliedern blickte sie in die grauen Augen Kimatas, der sie ruhig ansah. Er hatte eine seltsam beruhigende Ausstrahlung. Seine Hand war noch immer auf ihrer Schulter. Natsume nickte knapp. „Gerne und wohin?“ Der Lord des Südens lächelte leicht, als er geradeaus blickte. Das Hanyou-Mädchen sah ihn verdattert an. °Wie wär’s mal mit antworten?° Plötzlich war ein seltsames Zischen zu hören, das Natsume an eine nervöse Schlange erinnerte. Verwirrt drehte sie sich in die Richtung der Geräuschquelle und folgte Kimatas Blick. Komori stand knappe fünf Meter von ihnen entfernt und zischte erneut, als sie sich das Blut mit einem Tuch wegwischte, das auf ihrem Mundwinkel leicht im Tageslicht glitzerte, das durch die Fenster fiel. Ein Ekelgefühl kam in Natsume hoch und augenblicklich dachte sie an Kouheis Gesichtsausdruck kurz vor seinem Tod. Gequält, verängstigt, panisch…Das Hanyou-Mädchen ging unbewusst einen Schritt zurück und knurrte leise. Wie kann sie sich, auch wenn sie die Gefährtin eines Lords sein sollte, anmaßen über das Ende eines Lebens zu bestimmen? Überhaupt nicht! Niemand konnte das! Nur derjenige allein. °Dämonen…Tz, arrogant wie eh und je. Von Grausamkeit und Gefühllosigkeit ganz zu schweigen…Und die eiskalten Blicke, die einem immer zugeworfen werden…Ich könnte mich glatt aufregen…aber jetzt nicht.° Natsume umschloss den Schwertgriff Mononokes, als Komori mit leisen Schritten auf sie zuging. Auch Kimatas Lächeln verflog und seine grauen Augen bohrten sich höchst interessiert in die blutroten Pupillen Komoris. „Eure Dienerschaft findet einen schnellen Tod.“ Ein leicht amüsiertes Grinsen schlich auf Komoris blutbeschmierte Lippen, die sie mit einem Tuch säuberte. „Ungehorsam wird bestraft…So einfach ist das.“ Ihr Blick glitt zu Natsume, die ihr böse und verächtliche Blicke zuwarf. Die Nacht-Youkai lächelte leicht. „Dieser Zwischenfall…war nicht der Erste und wird nicht der Letzte sein. Und nun folgt mir bitte, mein Gefährte wartet schon.“ Komori sprach den letzten Teil des Satzes recht kühl aus, was Natsume dazu brachte, die Hand von Mononoke zu nehmen. Anscheinend waren die Verhältnisse…nicht gerade von Liebe gesegnet. War nicht zu verwundern. Dämonen liebten nicht. Kimata folgte Komori galant und fing eine Konversation an, von der Natsume nur Bruchstücke verstand, da sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. °Das große Rätsel Dämon…Können Dämonen lieben? Hm…sonst würden wohl keine Hanyous draußen rumlaufen, ergo bin ich ein gutes Beispiel dafür, dass Dämonen lieben können. Dennoch gehen diese Beziehungen meist in die Brüche, weil…tja, die Lebensdauer ist ein guter Grund. Vielleicht kann man sich nach ein paar Jahren auch nicht mehr riechen…° Natsume rümpfte augenblicklich die Nase, als ihr ein seltsamer Geruch in die Nase stieg. Eine genaue Definition dafür fand sie nicht, aber ein leichter Schwefelgeruch hing in der Luft. „Ja, dieses Problem ist auch der Hauptgrund für das Treffen.“, sprach Komori ruhig und öffnete die Hallentür. Kimata runzelte kurz die Stirn, als er den Raum betrat und etwas angekettet auf dem Boden vorfand. Natsume erblickte rechts von sich Sesshoumaru, der sich an die Wand lehnte. Seine Miene unergründlich, seine Haltung abweisend. Mit seinen scharfen Klauen strich er durch sein Fell, das ihm über seine rechte Schulter hing. Plötzlich und nur kurz zuckte es und der Inu-Youkai blickte nur für den Bruchteil einer Sekunde mit seinen goldenen Augen auf das Hanyou-Mädchen, das nun den Raum betrat. Jedoch war seine Aufmerksamkeit dann wieder auf das Wesen gerichtet, das festgekettet am Boden lag, wie wild mit den Beinen strampelte und laut schrie. Das Hanyou-Mädchen folgte perplex Sesshoumarus Blick und sah einen Teufel dort liegen. Teufel?? Nun, die äußeren Merkmale waren vorhanden, ohne Zweifel. Dieser war klein und eher rundlich. Auf seiner Fratze bildete sich ein verstörtes Grinsen und ließ einige Zahnlücken zwischen seinen gelben Zähnen erkennen. Die schwarze, aufgerissene und mit Narben übersäte Haut sah widerlich aus. Ohne Zweifel, so einen hatte sie gesehen, bevor Ah-Uhn damals durchgedreht war. Ja, gegen solche hatte sie sogar gekämpft. Am Ende sah sie jedoch, wie ein…Natsume kaute auf ihrer Unterlippe. Total schwarz…Asche auf der Haut ist nicht zu empfehlen. Ein Seufzen entwich ihr und sie schreckte hoch, als die Ketten, an dem der Teufel gefesselt war, laut auf den Boden rasselte. Kimata ging derweil zu Sesshoumaru und lächelte ihn freundschaftlich an. „Sesshoumaru-sama...Ich freue mich, Euch wiederzusehen.“ Er verbeugte sich leicht und ging dann zu dem Teufel und musterte ihn unter seinen kläglichen Hilferufen. Natsume stand neben Sesshoumaru. „Was hat das zu bedeuten?“ Sie bekam keine Antwort. „Ja, schon gut!“, meinte Natsume genervt und lehnte sich gegen die Wand. War mal wieder typisch keine Antwort zu erhalten. Warum auch? Komori derweil besah sich mit emotionslosem Blick jeden ihrer Gäste. Oder eher die ihres Gefährten. Sie käme nie auf die Idee einer dieser Schwachmaaten einzuladen. Der Einzige, für den sie sich wirklich interessierte, war Lord Kimata. Er wirkte ruhig, ernst und war zudem sehr höflich. Sehr selten unter Youkais. Mit leisen Schritten ging sie zu ihm. „Huh...Lord Kimata. Meint ihr nicht auch, dass diese Vorfälle viel zu übertrieben werden?“ Kimata besah sich die Nacht-Youkai kurz skeptisch. „Nein.“, sagte er knapp. „Nicht, wenn sie im ganzen Land auftreten.“, damit drehte er sich um und blickte stattdessen aus dem Fenster. Natsume musste sich ein Kichern unterdrücken. Anscheinend war die untergehende Sonne viel interessanter als eine Konversation mit Komori. Diese jedoch blickte plötzlich scharf zu ihr und ihre runden blutroten Pupillen wurden wieder schlitzartig. Natsume schluckte schwer. Dieses Weib machte ihr echt langsam Angst. Sie schielte kurz zu Sesshoumaru, der nahm wie üblich keine Notiz von alledem und hatte seine Augen wieder geschlossen. °Argh! Verdammter Mist!° Im selben Moment lief Komori geschmeidig zu ihr. Das Hanyou-Mädchen grinste nur kurz verschmitzt zu ihr, ehe sie schnell zu Kimata huschte und sich neben ihn stellte. „Herrlicher Sonnenuntergang.“, lachte Natsume verlegen und schielte zu Komori, die stehen geblieben war und ihr noch gefährlichere Blicke zuwarf. °Die wäre ich erst einmal los…vorerst. Aber ich dachte, sie sei blind...Wie konnte sie dann sehen?° „Ja…“, sprach Kimata ruhig. Die orange-roten Sonnenstrahlen, die auf sein Gesicht schienen, zeigten etliche Sorgenfalten. Auch wirkte er plötzlich recht müde und erschöpft. Leicht glänzten seine grauen Augen im faden Licht der Sonne. Natsume wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte, falls sie überhaupt etwas sagen sollte. Der angekettete Teufel in der Mitte des Raumes begann derweil, seinen Speichel auf den Boden zu verteilen. „Lord Kimata…“, fing Natsume zaghaft an und traute sich nicht, ihn anzusehen. Diese Frage war jetzt wieder selten dämlich. Aber lieber stellte sie sie Kimata als irgendeinem anderen Youkai in diesem Raum. Nun ja, vielleicht noch Sesshoumaru, aber der schien gerade etwas abwesend zu sein. Sie schluckte leicht und sah dann zu dem Lord auf. „Warum sind wir hier?“, fragte sie leise, wohlbedacht, dass diese Frage nicht gehört wurde. Aber da in diesem Raum nur Youkai waren, war das garantiert nicht der Fall. Das Hanyou-Mädchen lächelte verlegen, als sie den leicht überraschten Ausdruck in Kimatas Gesicht sah. Es war so peinlich…Sie wurde zu diesem Treffen eingeladen, wusste aber überhaut nicht, warum. Der Lord des Südens deutete mit einem Nicken zu dem Teufel, der gerade dabei war, sich jeden seiner Zähne an den Ketten auszubeißen. “Wegen dem?“, fragte Natsume verwirrt. Kimata schüttelte leicht den Kopf. „Nein, nicht nur wegen ihm…Inzwischen gibt es Tausende von denen.“ Nun verstand das Hanyou-Mädchen gar nichts mehr. Irritiert zuckte sie mit ihren schwarzen Hundeohren. „Eh…und?“ Verlegen kratzte sie sich an der Wange. „Sie zerstören alle Dörfer, fressen Menschen…“ Kimatas Sorgenfalten schienen tiefer zu werden. „Ganz Japan ist bereits betroffen…Sie vermehren sich wie die Pest. Ich kämpfte gegen sie…“Er blickte verachtend zu dem Teufel, der ihm die Zunge herausstreckte und irgendetwas brabbelte, was keiner verstand. „Zwar sind sie recht einfach zu besiegen…Doch tötest du einen, kommen gleich Zehn hinterher…Tz, wortwörtlich ein Teufelskreis.“ Natsume nickte leicht. Gerade fiel ihr etwas Erschreckendes ein. Ganz Japan?! Dann müssten theoretisch auch ihre Länder betroffen sein. °Oh, nein! Eine Invasion von dickbäuchigen Teufeln. Shizuki…Takemoto...Und ich dumme Kuh bin nicht Zuhause!° Natsume begann auf ihrer Unterlippe zu beißen. Das war mehr als schlecht! Am Liebsten würde sie sofort gehen, aber das war verdammt schlecht, denn plötzlich betrat eine weitere Person das große Zimmer. Natsume schluckte erst einmal und wich zurück. So etwas hatte sie noch nie gesehen…. Ein Youkai betrat den Raum. Aber was für einer! Er war recht groß. Bestimmt über zwei Meter. Seine Haare waren dunkelviolett, ja, fast schon schwarz und hingen ihm strähnig über sein linkes Auge. Es war eher kurz im Verhältnis zu den anderen Lords. Zwei große, dicke, nach hinten gewölbte Hörner traten aus seinem Haar hervor. Seine Ohren waren auch im Verhältnis für andere Youkais recht spitz und sogar leicht lilafarben. Er trug Ohrringe mit undefinierbarem, glänzendem Schmuck. Natsume konnte es nicht genau erkennen. Auch er trug einen Brustpanzer. Die Schultern waren mit Schädeln von Youkais bedeckt, die auch noch als sie lebten recht furchteinflößend ausgesehen haben mussten. Tja, aber das seltsamste Merkmal kam noch. Was Sesshoumaru als Fell trug, trug dieser Mann als Federn, die oberhalb seiner Rüstung herausragten und einen Teil seines Oberkörpers bedeckten. Diese Federn waren pechschwarz, glänzten nicht und waren teils recht groß. Er trug ein lilafarbenes Cape, das an seinen Schultern begann und etwas oberhalb des Bodens endete. Natsume besah sich diesen Typen noch einmal und bemerkte mit leichtem Schrecken, dass er verdammt lange Klauen besaß. Damit könnte er mit links jemanden aufschlitzen. Unglaublich! Aber…Wer war das? Nach einem einfachem Diener sah er definitiv nicht aus. Natsume fuhr sich verunsichert durch ihr rosa Haar. Konnte ja heiter werden. „Hm…Tsuyoshi.“, sagte Kimata zu ihrer Seite plötzlich leise. Überrascht blickte sie auf. Komori machte ein abfälliges Gesicht und ging zu ihrem Gefährten. Besagter schielte nur kurz zu seiner Gattin, als diese ihm leise etwas ins Ohr flüsterte. Natsume spitzte die Ohren und horchte angestrengt, konnte jedoch nichts verstehen. Sesshoumaru sah nur desinteressiert zu den Beiden. Plötzlich fixierte Tsuyoshi das Hanyou-Mädchen mit undefinierbarem Blick. Dieser wurde es mit einem Schlag unwohl in ihrer Haut und ging einen leichten Schritt zurück. °Tz…wunderbar…Der Lord des Ostens…So wie es aussieht, werden wir gute Freunde.° Ihre Gedanken trieften in letzter Zeit nur so vor Sarkasmus. Der angekettete Teufel schrie wieder auf und schlug laut mit den rasselnden Ketten auf den Boden. Natsume wandte den Blick von Tsuyoshi ab und sah zu dem Teufel. Was ging hier eigentlich vor sich? Warum war sie überhaupt hier?? Warum waren sie alle hier? Sesshoumaru und Kimata. Sie hatten nichts gemeinsam. Nun ja, sie waren beide vielleicht etwas still. Kimata eher ruhig…und Sesshoumaru schweigsam. Alles merkwürdig hier. Und warum dachte sie schon wieder über Sesshoumaru nach und verglich ihn mit anderen?? Alles zum Haare ausrupfen hier! Natsume war ebenfalls kurz davor, als sie sich eine Haarsträhne um den Finger wickelte. Glücklicherweise wurde sie jedoch davon abgehalten, als der Lord des Ostens plötzlich anfing zu sprechen. Dabei war zu bemerken, dass seine Stimme perfekt zu seinem eh schon düsteren Aussehen passte. Er hatte eine tiefe, männliche Stimme, die den Raum leicht erzittern ließ. Alle schwiegen bis auf den Teufel, der immer noch laut schreiend begann, auf den Boden zu schlagen. „Es freut mich, Eure Anwesenheit nun vollends zu genießen…“Er schielte deutlich zu Natsume, die etwas verlegen dreinschaute. „Und ihr wisst alle über unsere Lage Bescheid…“ Na, klasse…Es fing schon an. Natsume hatte nicht den geringsten Plan, warum sie hier war. Es war lediglich ein Treffen, so stand es auf der Einladung. Oder könnte es sein, dass er das ansprach, was Kimata ihr vorhin erzählt hatte? Das mit diesen Teufeln? Das musste es sein! Natsume nickte sich selbst zu und blickte wieder zu Tsuyoshi. Dieser ging zu dem Teufel und musterte ihn mit eiskalten, tödlichen Augen. „Akuma…“, sprach er monoton. Der Teufel sah auf und fing an zu schmatzen. Sesshoumaru beobachtete es desinteressiert wie immer. Das Hanyou-Mädchen stellte sich neben Tsuyoshi und musterte die Ketten. Ohne Zweifel waren das mächtige Bannketten, an denen dieser Teufel dort angebunden war. Kimata ging kurz um den besagten Teufel herum. „Tsuyoshi…Was gedenkst du nun zu tun?“ „Was soll ich schon tun?“, war seine gelangweilte Gegenfrage und er zog seine Waffe. Hierbei handelte es sich um ein Yari. In Natsume rief es kurz längst vergessene Erinnerungen wach. Sie entfernte sich etwas vom Lord des Ostens. °Tz…So einem Ding verdanke ich eine Narbe…Über meinem Bauch…Ich fass es immer noch nicht. Und das alles nur, weil ich Hunger und mir ein paar Äpfel genommen hatte...Tz, Menschen!° Ehe sie sich noch weitere Gedanken machen konnte, hielt Tsuyoshi seine Lanze über den Hals des Teufels. Yari sind gefürchtete Waffen und bestanden aus einem langen Stab und einer doppelseitig geschliffenen Klinge. „Hm…Sprich, von wo seid ihr?“ Der Teufel schrie nur, fing an zu lachen und schrie dann wieder. Immer in der gleichen Reihenfolge. Komori trat neben ihren Gefährten. “Sinnlos…Ich weiß nicht, was für einen Idioten da deine Diener angeschleppt haben…Aber aus so einem gestörten Wesen wirst du nichts herausbekommen…“ Sie strich sich ihr schwarzes Haar hinters Ohr und sah ihn abwartend an. Das Hanyou-Mädchen schmunzelte kurz, als sie Tsuyoshis eisige Blicke sah, die er Komori zuwarf. Das würde ein langer Abend werden. Derweil auf einer Lichtung… Keuchend rannten zwei Menschen durch das dichte Unterholz und betraten nun die kleine Lichtung. „Shiro! Bitte warte, ich kann nicht mehr!“, bat die junge Frau und sah ihn bittend an, während dieser sie fast schon hinter sich herschleifte. „Schon gut…Aber beeile dich. Du weißt, wir müssen weiter!“ Er sah sich hektisch um, er konnte jedoch in der Nacht kaum noch etwas erkennen. „Shiro…Lass uns auf den kleinen Hügel dort gehen. Der Halbmond scheint und wird uns etwas Licht spenden.“ Sie lächelte schwach und zeigte auf besagten Hügel, ehe sie dort langsam hinging. Shiro sah sich höchst aufmerksam um. Er hoffte inständig, dass sie ES abgehangen hatten. „Hitomi? Ist alles in Ordnung bei dir?“ Er ging neben ihr und sah zu ihrer kleinen Platzwunde. Hitomi winkte schnell ab. „Das ist belanglos…Ich bin froh, dass ich noch so davongekommen bin.“ Der junge Mann nickte nur kurz, während er über einen großen Stein stieg. Was sie gerade gesehen hatten…Sie würden es nie vergessen. Mit einem Schlag war das ganze Dorf vernichtet worden. Nur sie konnten sich noch retten, der Rest starb. Shiro umschloss die Hand seiner Verlobten. Sie mussten das nächste Dorf erreichen Als die Beiden den kleinen Hügel bestiegen hatten, sahen sie etwas, dass sie kurz erstaunen ließ. Mitten auf dem kleinen Hügel stand ein Baum: Auf dem großen breiten Ast des Baumes stand jemand. Shiro und Hitomi blinzelten noch einmal. War das Einbildung? Der Mond schien hell und ließ eine geheimnisvolle Silhouette entstehen. Dort stand eine Frau. Mit langem, weißem Haar, das zu einem Pferdeschwanz geflochten war. Ihre blaue mit goldenen Mustern verzierte Rüstung glänzte im Mondlicht, die weißen Flügel bewegten sich leicht im nächtlichen Wind. Die Sterne funkelten leicht und verliehen dem Bild einen mystischen Touch. „Ein…Tenshi?“, sprach Hitomi erstaunt, während sie sich an Shiro klammerte. „Engel…?“ Der junge Mann musterte das Wesen. Ohne Zweifel musste es ein Engel sein! Obwohl man sie laut den Legenden nie zu Gesicht bekommen sollte, wenn man nicht sein Augenlicht verlieren wollte. „TENSHI!“, schrie Hitomi laut und lief zu ihr. “Bitte hilf uns!“ Sie fing an zu weinen und streckte ihre Hände nach der Engelsfrau aus. „Hitomi!“ Shiro rannte ihr hinterher. Wenn sie jetzt so herumschrie, lockte sie ES bestimmt an. Der Engel drehte sich langsam um. Kalte, lilafarbene Augen und ein Gesicht, als wäre es aus Stein gemeißelt, sah zu den Menschen hinab. Doch das höchstens fünf Sekunden. Im selben Augenblick war ein lautes, gefährliches, tollwütiges Schnauben zu hören, das die Erde erzittern ließ. Hitomi schrie angstvoll auf und Shiro sah sich erschrocken um. Er riss seine Augen weit auf, als er spürte, wie seine Knochen zersplitterten und laut knackten. Danach hörte er den Wind rauschen, sah alles schnell an sich vorbeiziehen…Ein noch nie gespürter, qualvoller Schmerz durchlebte sein Körper. Plötzlich nur noch ein lautes Krachen, danach wurde es dunkel…tiefschwarz. Ein lautes, schadenfrohes Lachen war nun in der kleinen, teils zerstörten Lichtung zu hören. Gefolgt von einem lauten Schnauben. Die Tenshi landete grazil auf dem Boden und musterte vor sich den rund drei Meter großen Oger. Oger hatten eine sehr stattliche Körpergröße. Ihre herausragende Eigenschaft war ihre enorme Stärke und in den meisten Darstellungen erschienen sie entweder äußerst fettleibig oder muskulös. Dieser war ohne Zweifel muskulös. Oger führten oft schwere Waffen, waren aber auch im waffenlosen Kampf nie zu unterschätzen. Aus den Knochen ihrer Opfer fertigten sie Trophäen und Talismane, mit denen sie sowohl ihre Behausungen als auch sich selbst schmückten. Oft wird ihnen nicht einmal eine zivilisierte Sprache zugeschrieben. In diesem Fall beschränkt sich ihre Kommunikation auf die notwendigsten und lebenswichtigen Aspekte und besteht zu einem Großteil aus wilden Gebärden und Rufen. Er führte eine riesige Keule bei sich. Eine primitive Schlagwaffe, bestehend aus einem Griff und einem schweren, massiven Ende. Und mit dieser Waffe schlug er nun zu. Die Tenshi wich schnell aus und sprang zur Seite. Dort, wo sie eben noch gestanden hatte, teilte sich die Erde, die Bäume in unmittelbarer Nähe hatten sich infolge des Aufschlages entwurzelt. „Nein….also wirklich Schluss jetzt!“ Wieder dieses schadenfrohe Lachen. Der Oger setzte seine Waffe ab und sah zu Boden. Total treudoof. „Miu…“ Die Tenshi blickte kühl zu der Gestalt auf, die nun aus dem Wald kam. Rote Augen. Und ebenso rot waren auch die Lippen. Das lange, glatte lilafarbene Haar verdeckte den Blick auf ihren nackten Oberkörper. Doch auch ihre fledermausartigen Flügel sowie der skorpionähnliche Schwanz und die langen Klauen stachen hervor. Beängstigend waren jedoch noch die langen Klauen, die sie besaß. Was einem auch sofort ins Auge stach, waren die lilafarbenen Symbole, die auf ihrer unverhüllten, blassen Haut besonders zur Geltung kamen. „Miu…Du stehst wahrhaftig vor mir.“ Sie lachte vergnügt und blickte Besagte belustigt an. „Hmm…Itami...“, meinte Miu ruhig. Sie bewahrte ihre Ruhe und musterte die Frau vor sich. „Deine Klauen sind nach wie vor von Blut benetzt…“ Miu ließ ihren Blick weiter über sie schweifen. Im faden Mondlicht war ihre Erscheinung….recht anziehend. Blut, das sich auf ihren Klauen befand, tropfte zu Boden und färbte das leicht vom Mond angestrahlte, weiße Gras rötlich. „Tatsächlich…“, meinte diese und begann, sich genüsslich das Blut abzulecken. Ein leises Seufzen entwich ihr. „Oh…Miu….Du weißt nicht, wie sehr ich das vermisst habe…“ Sie biss sich auf die Lippen und fing an zu grinsen. “Dieses köstliche Menschenblut….Meinen trockenen Hals hinablaufen lassen….Nach all diesen…Jahrtausenden…“ Die Tenshi blickte sie kühl an und lehnte sich an einen Baum. „Geschmackssache…Ich mag kein Menschenblut.“ Sie verschränkte die Arme. Itami lachte auf. „Du hast an allem etwas auszusetzen…“ Ihr skorpionähnlicher Schwanz wickelte sich um ihr blasses Bein. „Die Unterwelt ist nun offen?“ Miu sah zu der Akuma, die gerade interessiert eine Blume pflückte. Das Gesicht von Itami nahm einen erheiternden Ausdruck an. „Ja…Die Unterwelt ist offen. Wir können uns frei bewegen…“ Sie schnipste kurz mit dem Finger und überall kamen plötzlich die kleinen Teufel aus dem Dickicht. Miu machte ein zischendes Geräusch und beobachtete, wie sie langsam umzingelt wurde. „Herzlichen Glückwunsch…“, meinte sie nur gelangweilt und sah warnend zu den Teufeln, die sie fies angrinsten. Und das nicht gerade wenig. „Huh…Dir auch.“ Itami steckte sich die Blume ins Haar und rief entzückt. „Schau nur, Miu! Ist diese Blume nicht wunderschön?“ Gefragte ignorierte diese kindische Frage und blickte sie ernst an. „Wer hat euch herausgelassen?? Die Unterwelt ist versiegelt, die Götter selbst taten das.“ Itami winkte ab. „Die Götter, die Götter…“ Sie rollte mit den Augen. „Es interessiert doch viel mehr, wie du wieder vor mir stehen kannst, Miu…Warst du nicht gefangen…im Hauch der Zeit?“ Ein fieses Grinsen folgte dieser Frage. Die Tenshi sah sie aus funkelnden Augen an. Sie ahnte, dass Itami sie aus der Reserve locken wollte. Oh…Wie sehr hatte sie doch gehofft, diese Akuma nie wieder sehen zu müssen. „Sagen wir es so…Meine ehemalige Herrin ließ mich frei.“ Itami kicherte kurz und sprang dann auf den Kopf des Ogers. „Welch großes Herz…..Ich hätte dich verrecken lassen.“ Eiskaltes Schweigen erfüllte die kleine Lichtung. Nur das Rauschen des Windes war zu hören, der durch die dichten Baumkronen pfiff. Die Atomsphäre war angespannt, glich einem Pulverfass, das kurz davor war, zu explodieren. Ab und zu war das Schmatzen eines dieser Teufel zu hören. Itami sah neugierig zu Miu. „Was machst du jetzt?“ Sie streckte sich und begann den Oger zu Kraulen, der daraufhin genussvoll grunzte. Die Tenshi blickte in den Himmel. Sie stemmte die Hände in die Hüften und blickte Itami gelangweilt an. „Nun…Demnächst wird eh bald ein Krieg ausbrechen, ich bin hier, um das nötige Heer zusammenzustellen.“ Die Akuma lachte laut auf und kullerte vom Oger, der nur unwillig grunzte. „Ein Heer? Dass ich nicht lache!“ Sie stand auf und lächelte geheimnisvoll, während sie sich durch ihr Haar strich. „Ich habe so viele Dörfer zerstört. So viele Menschen getötet…Doch mein Durst ist nicht gestillt…Ich will mehr, viel mehr…“ Mit jedem Wort wurde sie leiser. Miu ging langsam in Kampfstellung. Nun stand es fest. Die Hölle war auf Erden. Itami nahm die Blume aus ihrem Haar und musterte diese. „Hm…So zerbrechlich…wie du.“ Sie sah zu Miu auf, dann zerdrückte sie die Blume und warf diese zu Boden. „Huh…Attacke.“ Der Oger schrie laut auf und stürmte auf die Tenshi zu. Genau wie der ganze Rest. „Miu…Ein kleiner Kampf!“ Itami lachte vergnügt auf und flog auf sie zu, während ihre Klauen unheilbringend knackten. Die Weißhaarige ahnte, dass sich die ganze Sache in ein Fiasko entwickeln würde, sollte sie sich nur einen Fehler erlauben. Miu wich Itamis schnellen Angriff geschickt aus…ohne jedoch auf den Oger zu achten, der mit seiner gewaltigen Keule zuschlug und sie an den nächsten Baum schleuderte, der daraufhin auswurzelte. Die kleinen Teufel feixten und stürmten dann auf die Tenshi zu und drückten sie zu Boden. Itami strich dem Oger über den Kopf, um ihn zu beruhigen. „Tz, Miu…“, sagte sie spöttisch. „Du bist wohl eingerostet in den letzten tausend Jahren?“ Es war absolute Stille. Itami lächelte leicht und strich mit ihrer klauenartigen Hand durch das zerzauste und verlauste Haar des Ogers. „Eingerostet? Huh…“ Plötzlich entstand ein Ascheregen infolge des Kraftfeldes, das Miu errichtet hatte. Die Teufel wurden praktisch zerrissen. Itami grinste leicht. „Hm…Jetzt kann ich meine Haare waschen…und zwar ziemlich lange.“ Die Akuma schüttelte leicht den Kopf und ein Teil der Asche flog aus ihrem Haar. Mius Augen nahmen einen kälteren Ausdruck als sonst an und ihre Hand legte sich langsam an den Griff ihres Tachi. Das Tachi war ein langes, japanisches Schwert mit säbelähnlicher Klinge. Es war stärker gebogen und für gewöhnlich etwas länger als das bekanntere Katana. „Hm…ein kleiner Kampf.“, echote Miu leise und zog ihr Tachi. Itami grinste vergnügt. „Hai.“ Der Oger schrie laut auf und stampfte mit einem Bein auf den Boden, woraufhin einige Blätter von den Bäumen hinabfielen. „LOS!“, riefen Miu und Itami gleichzeitig und rasten aufeinander los. In Bruchteile einer Sekunde standen sie sich gegenüber, die Blicke bohrten sich jeweils in die Augen der anderen. Der Oger erhob seine Keule und trampelte auf die Tenshi zu. Plötzlich herrschte absolute Stille. Kein Lüftchen wehte. Mit einem Mal entstand ein gewaltiges Kraftfeld um Miu und Itami. Beide Kraftfelder prallten aufeinander. „Huh…Sieh an.“ Itami lachte, während sie in die Luft flog. Miu folgte ihr und erneut prallten die Kraftfelder aufeinander und ein lautes Knistern war zu vernehmen. Im selben Augenblick schlugen Blitze aus dem Reibepunkt der Kraftfelder. Die Blitze schlugen kreuz und quer auf den Boden auf und erzeugten ein lautes Donnern. Das Gras verbrannte infolge der Hitze und lange Brandspuren zeichneten sich darin ab. Die noch recht kühle Nachtluft wich einer schon fast regenwaldgleichen Hitze. Miu und Itami waren inzwischen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Die Hitze wurde regelrecht unerträglich und schwüler. Die Blitze schlugen stärker und schneller auf den Boden auf und in einigen Bäumen ein, die nicht lange brauchten, um in Flammen aufzugehen. Der Oger, laut grunzend, beobachtete die beiden Kontrahenten bei ihrem stark elektrischen Kampf, als plötzlich einer dieser unzähligen Blitze auf ihn zuraste und ihn in weniger als einer Sekunde in Asche verwandelte. Die puren Energien schlugen wild um sich und brachten die ganze Umgebung in ein reines Chaos. Itami lachte laut auf und überschlug sich kurz. „Nein, ist das herrlich…Die pure Kraft, die durch meinen Körper fließt...“ Ihr Grinsen wurde breiter, während die Blitze größer und schneller wurden. Miu ging leicht in eine defensive Stellung und musterte ihren Gegenüber kühl. Es sah nicht so aus, als ob sie Schaden genommen hätte. Nein, sogar eher im Gegenteil, sie war regelrecht überdreht. Plötzlich schrak die Tenshi aus ihren Gedanken, als sie eine starke Aura in unmittelbarer Nähe vernahm. Schnell flog sie aus der Gefahrenzone. „KAZE NO KIZU!“ Eine gewaltige Kraft trieb die zwei Streithähne auseinander. Itami machte ein genervtes Geräusch und landete auf dem Boden. Kleinere Blitze entluden sich noch um sie in der Luft und machten ein knisterndes Geräusch. Währenddessen landete Miu auf einem Baum und beobachtete die ganze Sache höchst aufmerksam. Ein weißhaariger Hunde-Hanyou trat nun auf die Bildfläche und knurrte. „Hey, was soll der ganze Mist hier?!“ Gleich darauf kamen noch weitere Menschen und Youkais. „Inu Yasha.“, das junge Mädchen in Schuluniform trat neben ihn und blickte leicht erschrocken zu der Frau vor sich. °Aber…Ich spüre keine dämonische Aura.° „Wer bist du?“ Miroku musterte Itami. Diese grinste leicht und fuhr sich durch ihr Haar. „Wer weiß…?“ Im selben Augenblick stand der Houshi vor ihr und umschloss ihre klauenartigen Hände. „Schöne Fremde…Willst du mein Kind gebären?“ Sango war inzwischen schon auf hundertachtzig und knirschte mit ihren Zähnen seinen Namen. Itami lächelte leicht. “Huh…Natürlich.“ Leise hauchte sie die zwei Worte. Alle sahen verdutzt auf. Die Wenigsten hatten das bis jetzt gesagt. Plötzlich lachte Itami laut los und flog in die Luft. „In der Hölle, mein Liebster!“ Ein gewaltiger Blitz jagte auf Miroku zu, der nur entsetzt die Augen aufriss und zu keinem Ausweichmanöver mehr in der Lage war. „Verdammte Scheiße!“ Schnell hatte sich Inu Yasha dazwischen geworfen und warf der in der Luft fliegenden Itami nun die ganze Kraft des Bakuryuuha entgegen. Ein gewaltiger Energiestrudel entstand, der nun auf Itami raste. Die brachte nur ein überraschtes „Oh.“ Hervor, ehe sie grinste, als die ganze Attacke sie erreichte. „Jaken-sama! Hast du das gesehen?!“, rief Rin aufgeregt und zeigte in den Himmel, wo eben noch das bunte Lichterspiel zu beobachten war. Gefragter brummte nur irgendetwas vor sich her, ehe er es sich wieder auf Kiraras Rücken gemütlich machte und weiterschlief. Rin sprang von der verwandelten Dämonenkatze herunter und lief fix zu Kagome, die immer noch perplex in den dunklen Nachthimmel blickte. „Kagome! Was war das?“ Wild zog sie an ihrem Ärmel. „Rin-chan, ich weiß es nicht.“ Inu Yasha steckte knurrend Tessaiga wieder ein. „Egal, jetzt ist sie eh Tod.“ Sango blickte nachdenklich zu Boden, während sie ihren Hiraikotsu wieder schulterte. Shippou sprang auf Mirokus Kopf. „Also wirklich, musst du denn JEDE Frau angraben??“ Besagter war gerade nicht in Stimmung, darauf zu antworten, da der Schock noch relativ tief saß. „Keh…Miroku ist eben Miroku, was habt ihr erwartet?“ Inu Yasha sah wieder grimmig in die Runde. Kagome sah sich betrübt um. Die ganze Umgebung glich einem Schlachtfeld. Der Großteil aller Bäume war ausgewurzelt, die Erde aufgerissen und der Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft. „Euch umgib alle große Macht…“ Miu sprang von dem Ast hinab und ging grazil zu der kleinen Gruppe. Sofort legten alle Hand an ihre Waffen. Inu Yasha knurrte böse und zog Tessaiga. „Wer bist du denn jetzt?!“ Er klang deutlich gereizt. „Unwichtig…“ Miu musterte den Hanyou vor sich. Sie würden alle gute Verbündete sein. Kagome spannte einen ihrer Pfeile und zielte auf die Tenshi. „Auch wenn du wie ein Engel aussehen magst…bist du vielleicht doch Böse.“ Miu grinste leicht. Wirklich amüsant. „Natürlich bin ich das…Erwartest du, dass ich die Unschuld vom Lande bin?“ Kagome sah sich kurz um und entdeckte zu ihrem Entsetzen die zerteilten und zerrissenen Körper von zwei Menschen, die noch halb an einer Felswand hingen. „Warst du das?!“, rief Sango entsetzt und sah wütend zu der Tenshi. Diese schüttelte nach kurzem Schmunzeln den kopf. „Nein…Das war einer von Itamis Ogerchen…“ Miroku sah perplex drein. “Was für ein Wesen..?“ Miu rollte mit den Auen. „Unwichtig.“, meinte sie leise. Sie breitete ihre Flügel aus und flog hoch. Staunend beobachtete die Gruppe, wie Miu einfach auf und davon flog. „Ohh…War das ein Engel?“, fragte Rin entzückt und blickte ihr nach. „Tz…Kein normaler..“ Sango blickte wieder in die Runde. Inu Yasha knurrte nur kurz. „Lass uns endlich weitergehen! Ich will Sesshoumaru seinen Splitter abjagen und sein Gepäck zurückgeben...“ Er schielte zu Rin und Jaken. Miroku nickte kurz. „Ja, aber erst, nachdem wir diese Menschen dort begraben haben…“ Alle nickten zustimmend, nur Inu Yasha nach kurzem Murren erst. Das würde wieder Zeitverlust bringen. Wieder im Schloss des Ostens. Natsume stand auf einer Terrasse und blickte in den sternenreichen Himmel. Am Liebsten würde sie jetzt einfach verschwinden. Kurz blickte sie noch einmal hinter sich und sah nun in das Zimmer, in dem sich Tsuyoshi gerade mit Komori stritt, Kimata seelenruhig einen Tee trank und sich dabei ein Bild anschaute. °Ihn bringt wirklich nichts aus der Ruhe…Nicht mal die Tatsache, dass der Lord des Ostens gerade diesen Teufel geköpft hat…° Ja, eigentlich wollte Tsuyoshi den Teufel ausfragen. Er hätte eh nicht flüchten können, festgekettet, wie er da auf dem Boden lag. Doch nach einer knappen Stunde wurde es wohl auch dem Teufel zu viel und er spuckte in Tsuyoshis Gesicht. Dieser, vermutlich auch nervlich am Ende, schlug ihm daraufhin den Kopf ab. Endergebnis: Es war alles umsonst gewesen. Natsume seufzte laut. Plötzlich flog ihr etwas auf die Nase und sie nieste kurz. Überrascht stellte sie fest, dass es sich hierbei um eine Kirschblüte handelte. „Oh…“ Plötzlich kamen noch mehr angeflogen und Natsume beugte sich leicht über das Geländer, um zu schauen, von wo diese herkamen. Überrascht stellte sie fest, dass der Kirschbaum blühte, den sie erst heute Nachmittag auf dem Hof entdeckte. Die dicken Knospen waren aufgegangen und blühten im herrlichen Mondschein. Das Hanyou-Mädchen starrte verträumt zu dem Kirschbaum. Sie konnte nicht anders und sprang vom Geländer. Zwar war dies der fünfte Stock, aber das kümmerte sie nicht besonders. Unten angekommen, flitzte sie schnell zu dem Kirschbaum und schnüffelte leicht in der Luft. Es roch einfach wunderbar. Natsume kicherte leise und stellte sich unter das gewaltige Blütendach des Baumes. Es sah fast so aus, als wäre der Himmel rosa. „Wow…“ Natsume lehnte sich an die Rinde des Baumes und schloss die Augen. Was für ein schönes Gefühl - so frei und leicht. Betäubt vom Blütenduft bemerkte sie nicht, wie sich eine weitere Person dem Baum näherte. Ein leises Seufzen entwich ihr. „Was tust du hier?“ Leicht erschrocken riss Natsume die Augen auf und sah in die goldgelben Sesshoumarus. Dieser blickte sie geradezu gelangweilt an, während rings um ihn Kirschblüten zu Boden fielen. Das Hanyou-Mädchen schluckte kurz. Dass er sie auch immer so erschrecken musste! Nun ja, war ebenfalls nichts Neues. „Gomen…Hm…Aber, nun ja, ich wollte mir einfach mal…eine Pause gönnen.“ Sie lächelte kurz verlegen und sah dann weg. Was war sie doch nur für ein Trottel. Sesshoumaru dachte jetzt bestimmt, sie kam ihren Pflichten als Prinzessin nicht nach, indem sie einfach getürmt war. Aber es war nun einmal so langweilig gewesen. Und gestritten hatten sich sowieso fast alle oder halt eine Tasse Tee getrunken. Es herrschte wieder Schweigen. Nur der Wind war zu hören, der durch die Baumkrone pfiff. Natsume hatte das mulmige Gefühl, angestarrt zu werden. Sie blickte kurz auf und bemerkte, dass Sesshoumaru seinen Blick nicht von ihr abgewandt hatte. Das verwirrte sie kurz. Sein Blick war ja normalerweise geradeaus gerichtet oder in den Himmel, ja, manchmal sogar auf den Boden, aber auf ihr lag er fast nie. Er ging noch einen Schritt näher zu ihr. Natsume blickte zu ihm auf. Er war schon ein seltsamer Hund. Manchmal recht stur und aggressiv. Dann aber auch treu…Natsume lief kurz Rot an. Was dachte sie jetzt schon wieder?? Sein Blick war mal wieder unergründlich. Wie sooft schon. Der Winde frischte auf und erneut flogen einige Kirschblüten auf den Boden. „Hm…Ganz schön hektisch heute, oder?“ Natsume grinste verschmitzt und blickte zu ihm hoch. Sesshoumaru sagte nichts dazu, beugte sich etwas zu ihr herunter und drückte sie leicht gegen den Baumstamm. Das Hanyou-Mädchen sah ihn an und konnte schon seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Auch begleitete ihn ein wohliger Duft, der für sie sogar noch besser roch als der der Kirschblüten. Wirklich interessant. Langsam, aber sicher konnte sie sich nicht mehr dagegen wehren, dass sie Sesshoumarus Nähe nicht genoss… Es war sogar der Gegenteil der Fall. Tief atmete Natsume ein, in der Hoffnung, diesen Geruch immer in der Nase zu behalten. Der Inu-Youkai musterte das Mädchen vor sich. Normalerweise würde er nie zugeben, dass er an einem anderen Wesen interessiert war. Aber dieses hier vor ihm war wohl eine kleine Ausnahme. Ohne auf Natsume weiter einzugehen, leckte er ihr kurz über die Lippen. Eine leichte Röte schlug ihr wieder ins Gesicht und sie blickte zu Sesshoumaru auf, der sie einfach nur weiterhin gelangweilt ansah und musterte. Ein wirklich seltsamer Hund. Dennoch…Er schien nicht ganz abgeneigt zu sein. Natsume stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und legte vorsichtig ihre Lippen auf die Sesshoumarus. Sie ahnte sowieso, dass er sie nicht zurückschubsen würde. Und wenn doch, sprang sie von der nächsten Klippe. Sie grinste minimal, als Sesshoumaru leise knurrte und den Kuss erwiderte. Ein kleines Seufzen entwich ihr. Seine Lippen waren recht weich…Trotz der ständig harten Miene. Der Inu-Youkai zog sie näher an sich und strich ihr kurz über den Rücken. Natsume seufzte lauter und kuschelte sich enger an ihn, atmete seinen Duft ein. Wäre sie jetzt eine Katze, würde sie wohl schnurren. Trotz dessen war sie froh, keine Katze zu sein. Erneut kam ein kleiner Wind auf und wieder fielen die Blüten zu Boden. °Wow…Hmm…Nennt man das jetzt romantisch?° Sesshoumaru löste sich von Natsume und sah schon regelrecht gleichgültig auf sie herab. Anscheinend war es ihm recht egal, ob es nun romantisch war oder nicht. Das Hanyou-Mädchen zuckte kurz mit den Ohren. „Morgen reise ich weiter.“ Natsume nickte kurz. Also ging ihr geliebter Hund demnächst wieder auf große Reise. Ob sie versuchen sollte mitzukommen? Ein Versuch war es Wert. Gerade als sie etwas sagen wollte, hörte sie in unmittelbarer Nähe ein Flügelschlagen. Verdutzt drehte sie sich um und sah entgeistert zu der Tenshi, die ihr geradewegs in die Augen blickte. „Natsume…Hm…Meine ehemalige Herrin.“ Miu verbeugte sich kurz, während Natsume sie einfach nur verdattert ansah. °Miu?! Ich dachte, ich sehe sie nie wieder. Nun ja, wohl doch.° Die Tenshi zuckte kurz mit den Flügeln. Ihr Blick wurde ernst. „Die Götter schicken mich mit einer Bitte…“ ________________________________________________________________________________________________ Ende XDDD *wieder fies is* War das jetzt nicht schnulzig? *es nicht unterlassen konnte* xDDD Ihr scheint so was ja zu lieben, also wird’s so was auch immer mal geben^^ Und danke für schon über Hundert Kommis T___T’’ Ich bin geehrt *Taschentuch schnäuz* Ich hoffe, dass Kappi hat euch gefallen, trotz sehr langer Wartezeit…ich hasse meine Schule XDD Nun ja, beeil mich^^ Vllt schaff ich bis nächste Woche noch ein Kappi, sind ja Ferien XDD Schreibt fein Kommis :D Ciao, Fibie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)