Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 23: Kapitel 23 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 24/ 37 Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. „gesprochene Worte“ ‚Gedankensprache’ Müde öffnete Alexis die Augen und streckte sich ausgiebig. Der Streit mit Kar hatte ihm einiges abverlangt und dann war auch noch Torel verschwunden. Es hatte lange Zeit gedauert, bis er bemerkt hatte wo er war. Ohne ein Wort abzuhauen, das war so verantwortungslos von Tod, er hatte sich Sorgen gemacht. Was war, wenn Krankheit oder Schmerz etwas davon mitbekommen hätten? Mit einer energischen Bewegung schlug er die Decke zur Seite und erntete ein vorwurfsvolles Miauen, da Shira dadurch ebenfalls von ihm befördert wurde. Geschickt arbeitete sich die kleine Katze unter der Decke hervor, strafte ihn mit Ignoranz und verschwand aus seinem Schlafzimmer. Alexis schüttelte nur den Kopf und stand auf. Er würde mit seinem Gast reden müssen und nicht nur über dieses Thema. Dank Kar gab es ja jetzt mehr, über das sie reden mussten. Verfluchter Dämon Lauthals den Dämon weiterhin verfluchend ging Alexis ins Bad. Nach einer fünfzehnminütigen Dusche war sein Vorrat an Verwünschungen und Schimpfwörtern leider schon aufgebraucht und so verließ er das Badezimmer wieder. Es war alles okay gewesen bis Kar den Mund aufgemacht hatte. Warum hatte er sich nur eingemischt? Dadurch gewann er doch nichts. Alexis zog sich eine Jeans an, die er sich bereits gestern bereitgelegt hatte. Wenn er wirklich ehrlich war, musste er dem Dämon ja eigentlich dankbar sein. Nun fühlte er sich irgendwie besser, erleichtert um genau zu sein. Als wäre eine große Last von seinen Schultern genommen worden. „Was aber sicher nicht sein Verdienst ist.“ Nein, dieser orangeäugigen Krähe würde er keinen Sieg zugestehen. Mit einer schnellen Bewegung zog sich der Blondhaarige sein Shirt über und ging in die Küche, wo er das Frühstück vorbereitete. Wenn er vorhatte länger hier zubleiben würde er sich eine Haushaltshilfe anschaffen müssen. Alleine, nur mit einem Gärtner war dieses Anwesen schwer zu pflegen, vor allem wenn man Gäste hatte. Allerdings war das eine Ausnahmesituation und einen Menschen nur auf Zeit einzustellen lag ihm nicht. Das Geschirr stellte Alexis auf ein Tablett, wo er auch Butter, Marmelade, Honig und Käse stapelte. Bei ihm gab es zum Frühstück grundsätzlich nichts das aus Fleisch bestand. So beladen trug er das Tablett in ein kleineres Esszimmer, das seit Torels Ankunft regelmäßig genutzt wurde. Dort breitete der Blauäugige wieder alles aus. Das war eine Arbeit, die ihn beruhigte, schon als kleiner Junge hatte er das für seine Familie gemacht. Auch wenn die Zutaten damals anders gewesen waren. Es war komisch, das er jetzt plötzlich wieder an seine Familie dachte. Vielleicht sollte er sie wieder einmal besuchen. In letzter Zeit hatte er sich immer wieder davor gedrückt, es war schwer sich die lachenden Gesichter seiner Geschwister und seiner Mutter, sowie die strenge, liebevolle Art seines Vaters vorzustellen, wenn man vor ihren Gräbern stand. Energisch schüttelte Alexis diesen Gedanken ab. Er wollte jetzt weder sentimental noch traurig sein, Shira kam wieder zu ihm und rieb sich schnurrend an seinem Bein. Als er sich zu ihr hinunterbeugte entzog sie sich allerdings seiner Berührung. „Schon gut ich habe verstanden meine kleine Prinzessin. Du hast Hunger.“ Grinsend richtete sich Alexis auf und ging in die Küche. Dort richtete er ihr das Fressen und wartete darauf das sein Kaffe und die Brötchen endlich fertig waren. „Morgen.“ Noch etwas schlaftrunken betrat Torel den Raum. „Kaffee, das riecht gut.“ „Kann ich mir vorstellen nach deinem kleinen Ausflug gestern Abend.“ „Du hast es also bemerkt.“ Der Schwarzhaarige nickte wissend. „Glaubst du wirklich, ich merke nicht was auf meinem Grundstück vorgeht?“ Ein mildes Lächeln legte sich auf Alexis Lippen. „Eigentlich ist mir egal wo du mit wem warst, denn du hattest bestimmt deine Gründe dafür. Nur sag mir das nächste Mal etwas bevor du gehst, ich war besorgt.“ „Entschuldige.“ Nun konnte man auf Torels Gesicht den Ausdruck von Schuldbewusstsein erkennen, der vorhin gefehlt hatte. „Es war ganz spontan, aus diesem Grund konnte ich dich nicht vorwarnen. Allerdings hat sich dieser Ausflug auch ausgezahlt.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Züge des Anderen, als er zur Kaffeemaschine ging und sie ausschaltete. Verwundert beobachtete Alexis sein Gegenstück, der gerade eine Tasse suchte, darauf wartend das dieser weitersprach. Seine letzte Aussage hatte ihn neugierig gemacht. In welcher Hinsicht hatte sich sein Ausflug, bei wem auch immer er war, ausgezahlt? Das interessierte Alexis, auch wenn es ihn eigentlich nichts anging. „Wie meinst du das?“ „Ich weiß nun welchen Weg ich nehmen muss, um meinen Gefühlen zu folgen.“ Torel drehte sich um und musterte ihn für einige Sekunden. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, dann ging er zu Alexis und küsste ihn sanft auf den Mund. „Genau diesen.“ Als Torel ihn küsste verspürte Alexis so viele Gefühle gleichzeitig das es schwer war sie zu ordnen. Überraschung, Freude, Hoffnung und das größte war Erleichterung. „Also heißt das …“ Er hatte Angst weiter zusprechen und das Ganze vielleicht doch falsch zu interpretieren. „Das heißt, dass ich bereit bin es mit dir zu versuchen um zu sehen was daraus wird. Liebe oder Trennung. Wenn ich ständig zögere wird sich nie etwas ändern und irgendwann werde ich es bereuen.“ Der Schwarzhaarige seufzte. „Und das will ich nicht.“ Alexis lächelte ihn liebevoll an. Einerseits um ihn aufzumuntern, andererseits weil er so für ihn empfand. „Gut, dann versuchen wir es. Es wird etwas dauern, aber immerhin haben wir die erste Stufe schon hinter uns.“ Er holte das Gebäck aus dem Ofen und legte es in einen Korb. „So und jetzt sollten wir einmal frühstücken. Mit leeren Magen lässt sich schlecht diskutieren.“ „Ja, dem kann ich nur zustimmen.“ Torel nahm seine, sowie eine zweite Tasse Kaffee in die Hand und folgte Alexis ins Esszimmer. Endlich war er da. Lange genug hatte es ja gedauert. Kir sah auf die junge Frau auf dem Sofa. Byron hatte sie inzwischen noch einmal betäuben müssen, da sie auf Sirios warten mussten. Arina hatte er auch informiert, doch diese hatte gerade mit Leila einen Termin beim Jugendamt und konnte nicht weg. Wahrscheinlich hatte Leila wieder irgendeinen Streit angefangen, der dann ausgeartet war. Das passierte bei ihr regelmäßig. „Na endlich. Was hat er bis jetzt getrieben?“ Byron saß verkehrt auf einem Stuhl. Zwischen seinen Beinen war die Sitzfläche des Stuhls, seine Arme lagen verkreuzt auf der Stuhllehne und er hatte gelangweilt den Kopf darauf gelegt. Kir konnte sich vorstellen was Sirios bis jetzt getan hatte, doch das wollte er Byron nicht ohne Sirios Zustimmung verraten. „Sirios ist da.“ Leon stand in der Tür. „Wissen wir. Er soll reinkommen, seit wann lässt er sich denn ankündigen?“ Byron sah ihn verwundert an. Kir zuckte nur mit den Schultern. Er ahnte was seinen Freund bewegte, ein weiterer Grund das schnellstens zu klären. Der Schwarzhaarige kam in den Raum und warf Kir einen fragenden Blick zu. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Man merkt das es doch noch Wunder gibt. Ich hätte nie gedacht, dass du einmal die Regeln der Höflichkeit beachtest.“ Byron grinste Sirios frech an. „Ich wollte nicht unbedingt bei etwas unsittlichen stören.“ Sirios erwiderte das Grinsen ebenso frech. „Als ob das nicht schon oft genug vorgekommen wäre.“ „Na gut, bevor wir zum Grund unserer Zusammenkunft kommen, Sirios, hast du uns etwas zu sagen?“ Kir sah seinen Freund auffordernd an. Dank Torels Offenbarung würde Byron es sogar gelassen hinnehmen, aber davon wusste Sirios ja nichts. Und er würde es ihm nicht verraten etwas Spaß wollte er schon haben, da änderten auch Sirios Mörderblicke, die er ihm gerade zuwarf nichts. „Ja ich schätze da gibt es etwas.“ Krieg zögerte kurz. „Also gut, ich habe die letzte Nacht mit Koralis verbracht.“ Er warf einen vorsichtigen Blick zu Byron. Dieser seufzte aber nur. „Mann, ich will nur wissen was ihr alle an der Gegenseite findet. Vielleicht sollte ich Felian um eine Kostprobe bitten.“ Kir sah seinen Geleibten erstaunt an, nur am Rande bemerkte er das es Sirios nicht anders ging. War das gerade wirklich passiert? Byron hatte Liebe erwähnt ohne ihn zu beschimpfen, ja er hatte ihn sogar beim Namen genannt. Vielleicht war er krank? Diesen Gedanken schien auch Sirios zu haben, denn er ging zu Byron und legte ihm seine Hand auf die Stirn. „Also krank ist er nicht.“ „Verarschen kann ich mich selbst.“ Mit einer wütenden Handbewegung schob der Rotblonde die Hand seines Freundes weg. „Ja, aber nicht so gut wie wir.“ Provozierend grinste der Schwarzhaarige den Sitzenden an. Kir beendete es, bevor es wieder in ein Streitgespräch ausarten konnte. „Hört auf ihr Beiden. Wir haben wichtigeres zu erledigen.“ Das stimmte, da ihr Gast schon längst wach war, das spürten sie alle. „Nun gut wer ist sie?“ Sirios deutete beiläufig auf das Mädchen. Seinem Gesichtsausdruck nach war er nicht sonderlich interessiert an ihr. „Sie hat die Eignung.“ „Wirklich?“ Die silbernen Augen musterten das Mädchen nun aufmerksam. So als sähe er sie erst nach Kirs Worten richtig. „Ja.“ Kir konnte die Überraschung seines Freundes gut verstehen. Sie sah nicht so aus, als kenne sie irgendwelche schlechten Gefühle. Zum Glück wusste er es besser. „Also gut. Mädchen wie heißt du?“ Sirios wand sich nun vollends der Frau zu. Kir seufzte. „Sirios, sie ist Brasilianerin. Wenn du sie etwas auf griechisch fragst, wird sie es kaum verstehen.“ Seine Stimme klang tadelnd, obwohl er dem Schwarzhaarigen nicht wirklich einen Vorwurf machen konnte. Da es eine ihrer Gaben war, beherrschten sie jede Sprache der Welt. Schließlich arbeiteten sie international. Da konnte man leicht vergessen in welcher Sprache man sich gerade verständigte. Man konnte sie sogar im Haus eines anderen Repräsentanten einsetzen, da es eher als Gabe nicht als Kraft angesehen wurde. „Na gut.“ Die Inkarnation des Krieges seufzte genervt, wechselte aber die Sprache. „Meinetwegen, Mädchen wie ist dein Name?“ Als keine Antwort kam, beantwortete Byron die Frage. „Ilena Sanchez. Sie ist anscheinend etwas misstrauisch.“ „Ach wirklich? Vielleicht hättest du sie nicht entführen sollen Byron?“ Diese Sache nahm Kir seinem Geliebten noch immer übel. Bis jetzt war keiner von ihnen auf diese Art rekrutiert worden. Außerdem erschwerte es ihre Arbeit. „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist stehen wir unter Zeitdruck.“ Byrons Stimme war nur ein Zischen und seine grünen Augen funkelten Kir angriffslustig an. „Hört auf. Das hier ist wirklich wichtiger.“ Sirios legte Byron beruhigend eine Hand auf die Schulter, die dieser nur wütend abschüttelte. Der Schwarzhaarige schüttelte daraufhin nur den Kopf und wand sich wieder dem Mädchen zu. „Ilena, wir wissen das du wach bist. Also könntest du damit aufhören dich schlafend zu stellen und dich aufsetzen damit wir ein normales Gespräch führen können.“ Kir ahnte schon das auch darauf keine Reaktion folgen würde. Zwar wollte er Sirios das Gespräch führen lassen, da sein Freund besser mit Worten umgehen konnte, aber er sowie Byron vergasen etwas wichtiges. „Ilena es tut mir leid, das mein Gefährte dich regelrecht entführt hat. Er dachte du würdest ihm nicht glauben wenn er dir den Grund eures Treffens erklärt hätte. Wir wollen dir nichts Böses.“ Die braunen Augen des Mädchens öffneten sich schlagartig. „Nichts Böses? Und wie nennt ihr dann das hier?“ Sie funkelte Kir wütend an. „Auswahlverfahren.“ Byron zuckte nur gelassen mit den Schultern. Kir hatte nicht geglaubt das es möglich wäre, aber als Ilena den Rotblonden sah wurde sie noch wütender. Er konnte gar nicht so schnell reagieren, da war sie schon aufgesprungen und wollte sich auf den Jungen werfen. Byron sah ihr nur gelassen entgegen, nicht einmal ein Muskel bewegte sich. Was auch unnötig gewesen wäre, da Sirios sie im letzten Moment um die Hüfte packte und zurückhielt. „Nicht so hastig Prinzessin.“ Die ‚Prinzessin’ gebärdetete sich in Sirios Griff wie ein wildes Tier und schleuderte dem Rotblonden alle Schimpfwörter ihrer Muttersprache entgegen. Dieser nahm das Kirs Einschätzung nach recht gelassen auf. Erst als Ilena geendet hatte stand er langsam auf und ging zu ihr. Als er ihr Kinn umfasste und ihr in die Augen sah merkte der Weißblonde das er sich geirrt hatte. Byron war wütend. „Jetzt hör mir mal zu Kleine. Wir lassen dir hier eine außergewöhnliche Ehre zuteil werden, also setz dich hin und hör uns zu. Sonst werde ich wirklich böse und glaub mir, dass willst du nicht erleben.“ Wie erwartete gewann sein Geliebter das Blickduell und Ilena senkte den Blick. Mit einer knappen Geste deutete Kir Sirios die Brasilianerin wieder auf die Couch zu setzen. Nur zögernd folgte er dieser Aufforderung. Langsam, bereit jederzeit wieder zugreifen zu können, lies Sirios sie los und setzte sich ihr gegenüber auf die Platte des Couchtisches. „Also gut. Bist du bereit uns zuzuhören?“ „Hab ich eine andere Wahl?“ Sie sah Sirios trotzig an. „Nein.“ Byron schüttelte den Kopf. „Hast du nicht.“ „Mach weiter Sirios.“ Kir ging zu seinem Geliebten und legte ihm einen Arm um die Schulter, bevor dieser noch etwas sagte das Ilena wieder wütend machte. Sirios lächelte, bevor er fort fuhr. „Also Ilena du musst eines wissen, wir sind keine gewöhnlichen Menschen. Wir besitzen Kräfte von denen normale Menschen nicht einmal träumen. Allerdings bringt das auch eine große Verantwortung mit sich. Du fragst dich jetzt sicher warum ich dir das erzähle. Aus dem einfachen Grund weil das Schicksal es für dich vorgesehen hat zu uns zu gehören.“ Ilena sah den Schwarzhaarigen zweifelnd an. „Und das soll ich euch glauben?“ „Das solltest du besser.“ Erleichtert atmete Kir tief aus. Schon vor ein paar Minuten hatte er Arina wahrgenommen, aber wie immer hatte sie mit ihrem Auftritt bis zum passenden Moment gewartet. Sirios diplomatisches Geschick in allen Ehren, aber Arina kannte sich damit besser aus. Mit einem fröhlichen Lächeln drehte er sich zu ihr um und erstarrte für einen Augenblick. Dieser Anblick war einfach außergewöhnlich, da stand die Vertreterin der Traurigkeit in der Tür und trug ein himmelblaues, kurzes Kleid, das über und über mit Schleifchen und Rüschen verziert war. Sie warf ihnen einen todbringenden Blick zu. „Ein Wort, oder ein Grinsen von irgendeinem von euch und die nächsten hundert Jahre werden sehr traurig für euch werden.“ Byron drehte den Kopf zu Kir, so das dieser sehen konnte das er sich auf die Unterlippe biss, um ein Grinsen zu verhindern. Doch auch er selbst hatte große Probleme damit sich nichts anmerken zu lassen. Arina betrat nun vollends den Raum, wie immer dicht gefolgt von ihrem Schüler Lee. Ungefragt nahm sie in einem Stuhl Platz und musterte Ilena. „Also das ist sie. Ich schätze, wenn man unter Zeitdruck steht darf man nicht wählerisch sein.“ Die Brasilianerin stand empört auf. „So etwas …“ Weiter kam sie nicht, da Arina gebieterisch die Hand hob. „Schweig du wirst dich jetzt setzten und mir zuhören, denn es ist alles wahr.“ Kir grinste innerlich als er Byrons und Sirios entsetzten Gesichtsausdruck sah. Für sie passierte gerade jetzt etwas unglaubliches, ein Repräsentant benutzte im Haus eines Anderen seine Kraft. Das war unmöglich selbst Tod konnte das nicht. Er wusste allerdings was los war, das war nicht Arinas Macht, die Ilena gerade auf die Couch niederdrückte oder sie am sprechen hinderte, sondern seine. Als er Arina vorhin gebeten hatte zu kommen war das ihre Forderung gewesen. Kir sollte seine Macht so einsetzen, das es für das Mädchen so aussah als wäre es ihre. Denn sie würde die restliche Ausbildung der Brasilianerin übernehmen, da sah es nicht gut aus, wenn Arina ihr nicht von Anfang an Respekt einflösste. „Gut.“ Arina lächelte nun wieder freundlich. „Wie ich vorhin mitbekommen habe, wollte Sirios es dir schon erklären, wenn auch wenig verständlich. Doch er hat Recht mit seiner Aussage das wir besondere Kräfte haben. Wir sind Repräsentanten, oder auch Vertreter negativer Gefühle. Um dir das genauer zu erklären habe ich später noch genug Zeit. Nur soviel, jedes Wesen auf dieser Welt strahlt bewusst oder unbewusst Gefühle aus. Freude, Trauer, Furcht, Angst, ja sogar ob sie krank oder gesund sind. Wir nehmen diese Gefühle und pflegen sie. Sind sie schwach stärken wir sie, werden sie von positiven Gefühlen verdeckt holen wir sie hervor und am Ende ziehen wir daraus unsere Kraft.“ Sie machte eine kurze Pause. Diesen Moment nutze Sirios für weitere Erklärungen. „Natürlich können wir nicht alle Gefühle beeinflussen und erweitern, sondern nur die, für die wir stehen und das nur wenn schon Ansätze vorhanden sind. Ich zum Beispiel stehe für den Krieg, also wenn irgendwo auf der Welt eine kriegerische Handlung ausgeführt wird gibt mir das Kraft. Kir hingegen …“ Er deutete mit der Hand auf den Blonden. „… interessiert das nicht. Denn ihm gehört die Nacht, solange es dunkel wird, ist ihm egal was die Menschen machen.“ Kir grinste. So uninteressant war es gar nicht was die Menschen nachts trieben. Im Grunde hatte Sirios aber Recht. Was die Menschen machten, oder wie es ihnen ging war für ihn irrelevant. „Sirios du schweifst ab, aber danke das du schon damit angefangen hast uns vorzustellen.“ Arina warf ihm einen wütenden Blick zu, bevor sie wieder lächelte. „Wie er schon sagte, das ist Sirios der Krieg und Kir steht für die Nacht.“ Sie zeigte auf Byron. „Hier haben wir Byron, sein Gebiet ist der Hass, ich bin Arina zuständig für die Traurigkeit, sowie in nächster Zeit für deine Ausbildung. Das hinter mir ist Lee mein Schüler, solange ich dich ausbilde steht er über dir, danach hast du mit ihm erst wieder nach meinem Tod zu tun. Okay, hast du noch Fragen?“ Das hatte sie, etwas das Kir deutlich an ihrem Gesichtsaudruck erkennen konnte. Also löste er den Bann der ihre Stimme aussetzten lies. „Okay.“ Sie stockte kurz als sie ihre Stimme wieder hörte und schluckte ein paar Mal. „Einmal davon abgesehen, das ihr alle verrückt seid. Warum ich, was muss ich machen wenn ich einwillige und was krieg ich dafür?“ Byron seufzte leicht genervt. „Damit hier eines von Anfang an klar ist Ilena. Es spielt keine Rolle ob du einwilligst oder nicht. Ich habe dich gefunden, deine Energie passt und damit hat sich die Sache.“ „Byron!“ Kir sah seinen Geliebten nun wirklich wütend an. Das war nicht nötig gewesen. Er konnte Ilena nicht leiden, das merkte man deutlich, aber das war noch lange kein Grund so bösartig zu sein. Das Mädchen stand hier vor einem Abgrund. Schließlich verlangten sie von ihr plötzlich alles hinter ihr zu lassen was sie kannte, das war ein schwerer Schritt auch wenn sie sich bis jetzt recht gut hielt. Mit einer schnellen Bewegung befreite sich Byron von Kirs Umarmung. Seine katzenartigen Augen zogen sich gefährlich lauernd zusammen. „Was? Nimmst du sie etwa in Schutz?“ Wie konnte sein Freund nur so etwas fragen, wo die Antwort doch schon klar war. Innerlich wappnete er sich gegen Byrons Reaktion. Traurig schloss Kir die Augen. „Ja.“ Im nächsten Moment traf ihn Byrons Faust hart ins Gesicht, so das er zurücktaumelte. Als er die Augen wieder öffnete, blickte ihn der Rotblonde aus zornig funkelnden Augen an. „Verräter.“ Nach diesem leise geflüsterten Wort verschwand er einfach. Kir war wie gelähmt. Verräter, das war das schlimmste Schimpfwort das Byron kannte. Verräter hatten seinen Bruder getötet, Verräter seine Familie ermordet und Verrätern verdankte er die schlimmsten Jahre seines Lebens. Wie konnte er ihn so nennen? Aus den Augenwinkeln bemerkte er wie Sirios aufstand, wahrscheinlich um Byron zu folgen. Betrübt schüttelte er den Kopf. „Lass es. Das hier hat Vorrang.“ Sein Freund musste sich erst einmal beruhigen, bevor man wieder mit ihm reden konnte. Spätestens dann konnte man auch über eine Entschuldigung nachdenken. Und entschuldigen mussten sie sich Beide. Sirios warf ihm einen zweifelnden Blick zu, setzte sich aber wieder. „Nachdem das geklärt ist kommen wir wieder zum geschäftlichen.“ Mit einem Lächeln wand sich Arina wieder Ilena zu. Diese sah noch immer staunend an die Stelle von der sich Byron wegteleportiert hatte. „Ilena.“ Arina klatschte in die Hände und wartete geduldig bis sie wieder ihre Aufmerksamkeit hatte, bevor sie weitersprach. „Deine erste Frage hat Byron ja schon beantwortet. Deine Energie stimmte einfach. Es gibt keine anderen Gründe. Die Frage was musst du machen, ist schon schwieriger zu beantworten. Im Grunde gar nichts. Es kommt auf dich an wieviel Kraft du haben willst. Sicher, du darfst nicht übertreiben das ist klar und du musst eine bestimmte Mindestanzahl machen, aber sonst nichts. Was du dafür kriegst. Genau kann ich das nicht sagen, da ich nicht weiß wer geht, aber Kir wird es so hinbiegen, dass du sein Vermögen erbst.“ „Moment mal.“ Ilena hob abwehrend die Hände. „Was soll das heißen ich erbe ein Vermögen?“ Arina sah sie überrascht an. „Na ja, du erbst den Besitz von dem, der stirbt. Was ist so unverständlich daran?“ „Also einer von euch stirbt und ich erbe alles was er besitzt? Und es lässt euch kalt das wegen mir einer von euch abkratzt?“ In den rosafarbenen Augen von Traurigkeit blitzte es verstehend auf. „Nein keiner aus diesem Raum wird sterben. Einer von uns Anderen.“ Ilena sah sie vorsichtig an. „Wieviele seid ihr denn?“ „Mir dir? Einundzwanzig Leute. Schüler nicht mitgerechnet.“ Sie stand auf. „So das restliche werden wir bei mir daheim klären. Wer weiß was Leila sonst wieder anstellt und da heißt es ich sei das Kleinkind.“ Lee trat vor und reichte Ilena die Hand „Ich werde dich ins Haus meiner Meisterin bringen, wenn du gestattest.“ Zögernd ergriff Ilena die dargebotene Hand. „Mir bleibt ja nichts anderes übrig.“ Arina folgend führte er sie aus dem Raum. „So und zurück bleiben zwei Jungs mit viel zu viel Zeit.“ Sirios grinste schwach. „Stimmt, bis Byron sich so weit abgeregt hat das man wieder mit ihm reden kann, dauert es noch.“ Kir sah düster auf den Perserteppich, zu seinen Füßen. Plötzlich kam ihm ein Gedanke, der wieder ein Grinsen auf sein Gesicht zauberte. „Da gibt es noch etwas wegen letzter Nacht zu klären.“ „Ja, was denn?“ Sirios sah unsicher zu ihm auf. Der Weißblonde setzte sich ihm gegenüber auf die Couch. „Na wie es war. Ich will jedes kleine dreckige Detail wissen.“ Sirios lachte laut auf. „Blödmann.“ Spielerisch schlug er ihm gegen die Schulter. Dennoch gab er Kir danach bereitwillig Auskunft über die letzte Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)