From the distance von Black-Devil (ZoSa) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel II --------------------- Kapitel II Fast schon entsetzt wandert mein Blick über den Blonden. Das ist doch unmöglich derselbe, den ich vor ein paar Monaten verlassen habe. Seine Körperhaltung wirkt irgendwie verschreckt. Seine Augen haben jeglichen Glanz verloren… dunkle Augenringe zieren sein Gesicht und seine Haare sind matt und durcheinander. Das haben vier Monate aus ihm gemacht? Nur weil ich ihn verlassen habe? Dass das der Grund ist, da bin ich mir sicher… ist ja auch nicht schwer, immerhin kann er seine Gefühle nicht so gut verstecken wie ich und was ich gerade gesehen habe, zeigt es mir wieder deutlich. Sanji leidet und wie er das tut. Seine Augen strahlen den Schmerz regelrecht aus und gleichzeitig merke ich in ihnen den stummen Schrei nach Hilfe, Geborgenheit und Liebe. Doch… es ist mir egal. Ich werde ihn nicht in den Arm nehmen oder ihm beruhigende Worte zuflüstern. Ja, könntest du nur meine Gedanken lesen, Wichser! Doch das kannst du nicht! Sonst würdest du mich nicht fast schon flehend ansehen. Das kotzt mich echt an! Wenn ich ihn bis eben noch vermisst habe, dann will ich jetzt einfach nur noch weg. Was bildet er sich eigentlich ein?! Ja, genau, was bildest du dir ein?! Denkst du wirklich, dass ich dir verzeihen würde?! Auch die Tränen, die dir jetzt über die Wange laufen helfen dir nicht! Ohne ein Wort zu sagen, drehe ich mich um und gehe weg. Das hier habe ich echt nicht nötig! Nicht mit mir! Damals habe ich dich geliebt, aber jetzt hasse ich dich. Ich hasse dich dafür, was du getan hast, dafür, dass du mir so weh getan hast! „……….Zoro!“ Leise höre ich, wie du meinen Namen flüsterst, doch ich ignoriere dich. Das Flehen und Betteln in deiner Stimme lässt mir die Galle hochkommen. Du verdammtes Arschloch! Lass mich doch einfach in Ruhe! „…….bitte!“ „WAS VERDAMMT?!“ schreie ich ihn an… dabei drehe ich mich um und sehe ihn wütend an. Ich glaub es nicht. Was soll das jetzt?! Was soll diese Geste dir jetzt bringen? Nein, nur weil du deinen Arm hilfesuchend nach mir ausstreckst, werde ich sicher nicht bleiben! Denn sein Verhalten, die stumme Frage in deinem ‚Bitte’ war Antwort genug, was du willst. Mit einem „Fick dich!“ wende ich mich wieder ab… um meinen Weg fortzusetzen… weg von dir. Weg von diesem Schmerz, der in dieser kurzen Zeit unmöglich verschwinden konnte. Aber zeige ich ihn so offen wie du?! Nein! Da sieht man mal wieder, was für ein Schwächling du bist. Gott, was hab ich mir eigentlich dabei gedacht, etwas mit einem Weichei wie dir anzufangen? Doch das ist dann doch irgendwie unfair. Du liebst einfach nur, daran… zweifle ich nicht mehr. Auch nicht daran, dass dir das von damals wirklich leid tut, aber das ändert nichts an meiner Entscheidung! Kurz darauf drehe ich mich aber doch wieder um, das Geräusch was von dort kommt, wo du immer noch stehst… gefällt mir nicht. Allerdings stehst du nicht mehr… du bist zusammengesackt. Man merkt richtig, wie du mit den Nerven runter bist. Es scheint als wäre dein letzter Rest an Selbstbeherrschung verloren gegangen, als du mich gesehen hast. So… kann ich dich doch nicht zurücklassen… so bist du doch quasi Freiwild für die Marine. Wer weiß, wie lang du brauchen wirst, um dich wieder zu fassen. Mit einem Seufzen gehe ich auf dich zu, hebe dich mit Leichtigkeit hoch… um dich zurück zur Flying Lamp zu bringen. Himmel, kann es sein, dass du noch leichter geworden bist. Zum ersten Mal seit der Trennung mache ich mir wirklich Sorgen um dich. Anscheinend isst du nicht mehr… und nach deinem Aussehen nach, mangelt es dir auch gewaltig an Schlaf. Du Narr! Willst du dich umbringen? Da gibt es wahrlich schnellere und einfachere Methoden! Aber sei’s drum… mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, als du dich an mich klammerst und ich fühle, wie mein Hemd langsam nass wird. Herrgott, reiß dich doch mal zusammen… willst du den ersten Preis beim Tränenvergießen machen?! Oder hast du dich gar dafür nominieren lassen, die beste Heulsuse zu werden? Ja, verdammt… es geht mir nah! Widerwillig gestehe ich mir das ein… im Grunde bin ich an deiner Situation Schuld, du hast zwar den Auslöser dafür gegeben, aber… gegangen bin ich. War vielleicht doch nicht die beste Idee meiner seits. Miteinander reden wäre wohl doch besser gewesen, aber… verdammt, so was kann ich halt nicht. Meine Gedanken werden je unterbrochen, als ich die Flying Lamp vor mir sehe. Da wären wir also. Schnell gehe ich an Bord und bringe dich in deine Kajüte… früher… war es mal unsere. Nein, ich denke nicht daran… das tue ich nie! Naja… vielleicht ab und an mal… nein! Nein! Nein! Nein! Ich denke nicht an damals… meine Gedanken gelten nur der Zukunft! Daran, was noch sein wird… eine Zukunft mit dem Blonden, den ich gerade in sein Bett lege? Wohl kaum. Das tu ich mir nicht mehr an! Verstehst du? Selbst wenn ich dir verzeihen würde… das mit uns ist vorbei! Endgültig! Doch so leicht machst du es mir sogar in deinem geschwächten Zustand nicht. Mit einer unglaublichen Kraft und Ausdauer, krallst du dich an mir fest…. willst mich nicht gehen lassen. Wovor hast du Angst? Vor dem allein sein? Das bist du doch schon längst. Davor, mich nie wieder zu sehen? Das wäre wohl besser für uns beide. Oder hast du Angst, dass es keinen gibt, der dich jemals sosehr lieben wird, wie ich es getan habe? Aber dass das vorbei ist, daran bist du selbst Schuld! Aber jetzt gebe ich nach… für den Moment. Ich werde bei dir bleiben, bis du dich wenigstens etwas beruhigt hast. So… kann ich dich ja nicht allein lassen. So ein Arsch bin ich nun auch wieder nicht. Beruhigend streiche ich über deinen Rücken… aber dass alles gut wird, sage ich dir nicht, wie ich es früher oft getan habe. Lügen sind wohl das letzte, was du jetzt brauchst. Mir kommt es vor, als sind Stunden vergangen. Aber endlich bist du eingeschlafen und ich stehe leise auf, um wieder zu verschwinden. Ich muss nicht länger hier sein… es würde sonst nur uns beiden unnötig wehtun. Leise schließe ich die Tür hinter mir und gehe an Deck, wo ich direkt in Ruffy reinlaufe. Herrlich… das heimliche Verschwinden klappt wohl auch nur einmal im Leben. Naja, bei so einer Crew war das erste Mal ja schon fast ein Wunder. „ZORO!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)