Wolfspfote von Carnidia (KakashiXAnbu) ================================================================================ Wolfspfote ---------- Es war ein trüber Herbstmorgen in Konoha, wie er typischer nicht hätte sein können. Der Nebel des nahegelegenen Flusses bedeckte die gesamte Gegend mit einem trübsinnigen und klammen, weißen Schleier, als wollte er die Gemüter auf den nahen Winter vorbereiten. Anne rieb sich die Hände warm und fragte sich unwillkürlich, warum sie nicht an die fingerlosen Handschuhe gedacht hatte. Die frischgebackene Anbu seufzte und zog ihren Kopf noch etwas mehr ein. Das war wieder typisch sie. An alles mögliche hatte sie gedacht, aber nicht an etwas so elementares wie die fingerfreien Handschuhe! Und nun war es auch schon zu spät um noch umzukehren, schließlich hatte man sie für 10 Uhr bestellt und ein Ninja kam immer pünktlich, es sei denn er war tot. Das war eine der wichtigsten Regeln, die ihr Meister ihr immer eingeprügelt hatte. Der Platz war noch vollkommen leer, als sie ankam und so nahm sie ihren Rucksack ab und stellte ihn neben einen Baumstumpf. Nur das leise Rauschen der letzten, schon vergilbten Blätter, die nun nach und nach ihren Weg zum weichen Waldboden antraten und das Zwitschern der letzten Vögel begrüßte sie. Natürlich war noch niemand da, denn sie war eine Viertelstunde zu früh. Sie hatte sichergehen wollen, schließlich war sie zum ersten Mal mit IHM in einem Team und da wollte sie unbedingt einen guten Eindruck machen. Bei diesem Gedanken schlug ihr Herz unwillkürlich schneller, doch sie versuchte es zu unterdrücken. Fürs erste Mal hatte sie sich ohnehin vorgenommen einfach nur zu versuchen keinen schlechten Eindruck auf ihn zu machen. So wie sie sich kannte war das schon schwer genug. Danach konnte sie immer noch weitersehen. Anne seufzte leise und ihre Hand wischte die Fläche der durchtrennten Jahresringe ab, bevor die Anbu sich vorsichtig darauf niederließ. Es gab ein leises pochendes Geräusch, als die Wolfsmaske auf das morsche Holz stieß, doch die junge Frau achtete nicht weiter darauf. Ihr blondes, halblanges, leicht gewelltes Haar hatte sie streng zurückgesteckt, damit es sie in einem eventuellen Kampf auf keinen Fall behindern konnte. Die grünen Augen blickten sich mit mildem Interesse um. Sie kannte diesen Platz inzwischen so gut, dass sie ihn schon gar nicht mehr sah. Hier hatte sie als Genin trainiert und sich auf die Chuninprüfung vorbereitet. Sie lächelte, doch ihre Gedanken verweilten viel mehr bei dem was ihr nun bevorstand. Die erste Mission als Anbu und dann auch noch unter dem berühmten Kopierninja Kakashi Hatake und Kisa Inuzuka. Anne konnte ihr Glück noch gar nicht richtig fassen. Beide Anbu waren sehr erfahren und äußerst mächtig. Niemals würde sie einem von ihnen das Wasser reichen können, aber darum ging es ja auch gar nicht. Erstaunlich, dass sie überhaupt zugelassen hatten, dass eine so unerfahrene Jonin bei dieser Aufgabe teilnahm. Sicher würde sie etwas bei dieser Mission lernen können, wenn sie sich nicht zu dumm anstellte. Der eine war Träger des berühmten Sharingan und würdevoller Nachfolger einer langen Reihe von nicht minder berühmten Ninja. Gut aussehend, ruhig, geheimnisvoll und ... Anne bemerkte verlegen, dass sie schon wieder ins Schwärmen geriet wie ein sechzehnjähriger Teenager und untersagte sich das energisch. Der andere war der Älteste Nachkomme des Inuzuka-Clans, Anwärter auf die Nachfolge des Vaters und Arbeitete mit der berühmten Wölfin Narbe zusammen. Anne seufzte leicht frustriert. Da war es doch nicht verwunderlich, dass sie die ganze letzte Nacht nur nervös wachgelegen und zu allen Hokagen gebetet hatte sie möge sich bei dieser Aufgabe doch bitte nicht blamieren. Nur dieses eine Mal! Nicht dass sie tollpatschig gewesen wäre, aber ... die Dinge hatten eben die Angewohnheit ganz furchtbar schief zu laufen, wenn sie der jungen Frau wirklich wichtig waren. Und dieser Auftrag WAR wichtig, daran hatte sie keinen Zweifel. Er musste wichtig sein, wenn solch mächtige Ninja dafür herbeordert wurden ... nein ... zwei mächtige und eine eher schwächliche korrigierte sie sich in Gedanken hastig. Neugierig und etwas nervös sah sie sich um, doch ... obwohl es sicherlich inzwischen zehn nach zehn war, konnte sie noch immer keinen der beiden anderen erkennen. Langsam wurde Anne unruhig und rutschte auf dem Baumstumpf hin und her. Ein ängstliches Kribbeln machte sich in ihren Beinen breit. Sie hatte sich doch die Zeit richtig gemerkt oder? Mit zitternden Fingern faltete sie den kleinen Merkzettel aus einander, aber ja ... da stand 10 Uhr darauf! Sie stopfte das Blatt zurück in ihre Taschen und versuchte sich zu beruhigen. Das hatte schon alles seine Richtigkeit. Vielleicht ... was konnte einem so wichtigen Ninja schon dazwischen kommen? Vielleicht hatte ihn jemand um Rat gefragt? Anne seufzte. Beide? Wohl kaum. Außer sie waren vielleicht zu zweit hierher gekommen. Sicher kannten sie sich schon länger. Vielleicht war auch ein wichtigerer Auftrag dazwischen gekommen und vor lauter Wichtigkeit hatte man vergessen sie zu benachrichtigen. Ein Wunder wäre das ja nicht. Sie nickte sich selbst Mut zu und nach einer Stunde in der sie unruhig mit den Vögeln gewartet hatte, stapfte sie zurück zum Palast des Hokagen um nachzufragen. Aber dort wusste niemand etwas davon, dass der Auftrag mit ihr hätte zurückgenommen werden sollen. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und dann drängte sich schon der nächste beängstigende Gedanke in ihren Kopf: Was wenn sie inzwischen gekommen waren und auf sie warteten? Anne trat der kalte Schweiß auf die Stirn. Hastig rannte sie zurück zum Trainingsplatz und ... Am liebsten wäre sie vor lauter Scham im Boden versunken. Da standen die beiden! Kakashi lehnte an einem Stamm als hätte er sich seit Stunden nicht vom Fleck bewegt und sein sichtbares, halbgeschlossenes, müde wirkende Auge war in den Inhalt eines Heftes mit knallorangem Einband versenkt. Die halblangen, verwuschelten, silbernen Haare standen unkoordiniert in alle Richtungen ab und wer ihn nicht kämpfen gesehen hatte, musste bezweifeln, dass diese träge und sichtlich unmotivierte Gestalt überhaupt in der Lage war schneller als eine Schnecke zu bewegen. Nicht weniger gelangweilt stand daneben ein hagerer, großer Junge, wie er wohl typisch für den Inuzuka-Clan war: Er konnte sich einem gewissen Eindruck des Streuners einfach nicht erwehren, und lehnte an einer recht großen, schwarz-grauen Wölfin. Die halblangen, braunen Haare standen quer und struppig in alle Richtungen ab und er kaute gelangweilt an einem bereits recht mitgenommen aussehendem Knochen. Die Augen waren hart geschnitten und die Pupillen geschlitzt. Ein stilisierter, roter Reißzahn zierte die hohe Wange in einem Gesicht, das sicherlich als sehr schön zu bezeichnen wäre, wenn es nicht so außerordentlich dreckig gewesen wäre. Die Beiden mussten gerade erst gekommen sein! Während sie weg gewesen war! Und jetzt sah es natürlich so aus, als wäre sie selbst zu spät gekommen! Für einen kurzen Augenblick überlegte sich Anne, ob es nicht klüger wäre umzudrehen und sich die nächste Klippe hinunterzustürzen, als die große Wölfin mit der gezackten Narbe über dem gesamten rechten Vorderbein ihren Kopf hob und in die Richtung der jungen Anbu schnupperte. Sofort blickte der Junge recht gelangweilt zu Anne hinüber, als wolle er sagen: ‘Da ist sie ja endlich’. Die junge Anbu konnte nicht verhindern, dass ihr Kopf hochrot anlief. Toll ... Ganz toll ... Was für ein Tag! 3 Stunden wach und schon hatte sie sich vor Kakashi Hatake und dem künftigen Oberhaupt des Inuzukaclans bis auf die Knochen blamiert. Einmalige Leistung, wirklich! Und der Tag ging so großartig weiter, wie er begonnen hatte. Kakashi starrte die ganze Zeit stumm wie ein Fisch und als wäre er darauf fixiert worden in sein blödes Heft und Kisa kaute ähnlich gesprächig weiter auf seinem Knochen herum. Gegen Mittag begannen sie dann auch noch Stechmücken zu traktieren und machten Annes Glück damit perfekt. Sie war schon immer gegen diese Viecher allergisch gewesen und sollte eines dieser Viecher sie stecken, würde sie am nächsten Morgen (und die darauffolgenden Tage) aussehen, als hätte sie keine kleine ‘unschuldige’ Mücke, sondern eine tollwütige Riesenwespe gestochen. So musste sie sich mit einem gleichmäßigen und hektischen Klatschen der Viecher erwehren, was ihr einem verächtlichen Blick der beiden Männer vor sich einbrachte. Aber das war jetzt auch schon egal. Bei den Beiden war sie inzwischen sicherlich ohnehin schon total unten durch. Eine Frau, ein Weichei, keine besonderen Fähigkeiten, aber unpünktlich ... was konnte es noch Schlimmeres geben? Die ganze Situation wurde besser ... oder schlechter, als es dann zu schütten begann. Die Stechviecher waren weg, aber dafür waren sie bald von dem kalten Nass bis auf die Knochen durchweicht und die Kleidung klebte unangenehm am ganzen Körper. Kakashi lieferte das absolute Highlight von Action an diesem Tag, als er wegen dem Regen das Heft wasserdicht in einer Tasche verstaute und die Hände dafür ganz tief in den Hosentaschen vergrub. Anne drängte sich der unangenehme Verdacht auf, dass die beiden sich ausgezeichnet unterhalten hätten, wäre sie nicht dabei, schließlich war sie hier der Klotz an den sechs dürren, trainierten (sie zählte die große Wölfin da einfach mal dazu) und zwei wohlgeformten männlichen Ninjabeinen, wobei vor allem letztere durch die nasse Kleidung besser als sonst zu sehen waren. Kurz huschte ihr Blick völlig automatisch etwas weiter nach oben, ... wirklich wohlgeformt ... bevor sie hochrot über ihren Wagemut und die daraus resultierende Scham anlief und den Kopf schnell wieder senkte. Das Schweigen schien ihr langsam drückend zu werden, aber niemand tat etwas dagegen. Nicht dass es die junge Ninja groß gestört hatte, schließlich war sie dermaßen nervös und durcheinander, dass es sie nicht weiter verwundert hätte, wenn sie kein Wort herausgebracht hätte. Aber da niemand sprach, löste sich wenigstens dieses Problem in wunderbares ... und schweigendes Wohlgefallen auf. Kisa schien das eigentlich recht kalte Wasser nichts weiter auszumachen, er begann sogar mit Narbe herumzutollen, als wären sie beide Welpen und würden sich um den halbabgekauten Knochen streiten. Es kam wie es kommen musste. Irgendwann waren die beiden über und über mit Schlamm, Blättern und Tannennadeln verschmiert. Aber der Regen war recht hartnäckig und irgendwann war er trotzdem mehr oder weniger sau ... Anne bemerkte verlegen wie sie das zukünftige Oberhaupt der Inuzuka anstarrte, als wären ihm gerade zwei Hörner gewachsen und sie wandte hastig den Blick ab. Doch natürlich war ihr heute niemand gut gesonnen und so schubste dieser bewusste Jonin sie keine Sekunde später etwas grob von der Seite an. “Hey! Hab ich`n Klecks auf der Brust oder was?” Anne fühlte deutlich, wie das Blut ihr ins Gesicht stieg und hatte das Gefühl knall rot anzulaufen. “Nein, nein ...” nuschelte sie verlegen. “... aber ich ... wusste nicht, dass du eine Frau bist.” Oh man das war wohl das ALLER idiotischte, was sie jemals von sich gegeben hatte. Nicht sonderlich intelligent, aber doch totaler Schwachsinn! Wenigstens war es ehrlich gewesen, aber das tröstete die Anbu in diesen Sekunden auch kein bisschen. Sie konnte es den beiden wirklich nicht verdenken, wenn sie Anne jetzt für die einfältigste aller Jonin hielten. Schließlich informierte man sich gründlich über die Partner, bevor man zu ihnen ins Team kam und ließ sich nicht einfach nur zuteilen, wie der letzte Genin. Aber ... und das musste sich Anne eingestehen ... hatte sie genau das getan, da sie über Kakashi Hatake ohnehin alles zu wissen glaubte und Kisa sie bisher zugegebenermaßen nicht wirklich interessiert hatte. Nun ... nächstes Mal würde sie klüger sein ... sofern es ein nächstes Mal geben würde, was bei ihrem bisherigen Leistungen wohl mehr als zweifelhaft war. “Keine Ursache.”, kam es dagegen von Kisa, wahrscheinlich war sie als zukünftiges Oberhaupt auf Höflichkeit getrimmt worden. “Meine Brüder sagen, ich bin auch keine, weil keine Frau so flachbrüstig sein kann ohne ein Mann zu sein.” Sie grinste schief und zuckte mit ihren hageren Schultern. Anne, welche mit solch einer Äußerung als letztes gerechnet hätte, hatte das Gefühl etwas tröstendes sagen zu müssen und ruderte methaphorisch mit ihren Armen. “Das ... äh ... war aber nicht sehr nett.”, meinte sie schließlich etwas unsicher, aber zu ihrer Erleichterung nickte die Jonin zustimmend. Anscheinend waren ihre wohlgemeinten Worte nicht völlig falsch gewesen. “Das hab ich mir auch gedacht und beide so in den Hintern gebissen, dass sie zwei Wochen lang nicht mehr haben sitzen können!” Anne konnte gerade eben noch so verhindern, dass ihre Kinnlade nicht die Reise gegen Boden antrat ... WIE BITTE? Wie sprangen die denn mit einander um, aber ... Kakashi schien nichts daran zu stören, denn er stapfte noch immer schweigend voraus. Doch aus irgendeinem Grund hatte er genau damit die Aufmerksamkeit der Inuzuka erregt und wurde sie nicht mehr los. “Du kommst doch nächsten Sonntag zum Familienausflug oder? Wenn du wieder nicht kommst, ist es aus, das sag ich dir gleich!” Anne wäre am liebsten umgekehrt und heimgerannt. Sie fühlte sich wie von der Schlange überrannt. Hatte sie gerade geglaubt es konnte nicht mehr schlimmer kommen und der Tag würde gerade besser werden? Nun ... das Leben hatte sie gerade recht eindeutig gelehrt, dass es IMMER noch schlimmer kommen konnte. Die beiden waren ZUSAMMEN? Nun ... bei genauerer Betrachtung ... es gab objektiv gesehen ja wohl nichts was dagegen sprach ... eher im Gegenteil. Sie waren beide angesehene Jonin und wenn man bei Kisa die fehlende Oberweite ignorierte ... sie war sehnig und durchtrainiert ... Anne verbot sich jeden weiteren Gedanken in diese Richtung. Und das Kakashi das Traumbild von einem Mann war, wusste wohl ohnehin jeder in Konoha, auch wenn böse Zungen behaupteten, es läge nur an dem Troubel um sein Gesicht. Aber Anne wusste es besser. Natürlich war er ... mysteriös und wenn man das Glück hatte von seinem dunklen oft müde wirkenden Auge erblickt zu werden, glaubte man in einen Abgrund zu sehen, selbst wenn dieser Blick eigentlich nicht einem selbst galt. Der Jonin hatte diese ruhige, manchmal fast etwas verplant wirkende Aura, die ihn zu jederzeit umgab. Seine Bewegungen hatte eine einschüchternde, zurückhaltende Kraft inne, die man einfach nur bewundern oder fürchten musste. Außerdem er war einer der wichtigsten Verteidiger Konohas und Vertrauter der letzten drei Hokagen. Er beherrschte mehr Künste, als manche Ninja jemals erlernen würden und ... er war einfach ... perfekt. Kein anderes Wort traf das, was er darstellte. Anne seufzte. Und jetzt hatte er auch noch eine mindestens ebenso verplante Freundin. Wohl der Punkt an ihm, der ihr als einziger nicht gefiel ... nicht dass sie etwas daran hätte ändern können. Sie schüttelte innerlich den Kopf über sich. Warum kümmerte sie das überhaupt? Sie hatte doch schon immer gewusst, dass sie gar keine Chance haben konnte. Das war doch klar gewesen! Doch ... wenn die junge Jonin ehrlich mit sich war ... Hoffnung konnte man eben nicht einfach weg reden. Inzwischen war sie zu dem Schluss gelangt, dass die Teilnahme an diesem Auftrag die bescheuerteste Idee in ihrem ganzen Leben gewesen war. ... mit Abstand! ... mit GROSSEM Abstand ... mindestens so groß wie der, welcher mittlerweile zwischen ihr und den anderen zwei ein halb .... Anne fluchte leise und beeilte sich wieder den Anschluss zu finden. An diesem Abend hatte sie sich fest vorgenommen Holz sammeln zu gehen, damit die beiden Turteltäubchen wenigstens etwas für sich sein konnten. Anne hatte nicht von ungefähr das Gefühl das dritte, bzw. vierte Rad am Fahrrad zu sein. Doch Kisa war unbarmherzig. “Wir suchen hier nach einer gefährlichen ... Monster, Bestie, Irgendwas, dass schon mehrere Genins auf dem Gewissen hat, da ist Kakashi von uns der einzige der sicher ist, wenn er alleine geht!”, bestimmte sie kühl und schickte den silberhaarigen Jonin zum Holz sammeln, als wäre er ein Untergebener. Aber Kakashi ging ohne Widerspruch und mit dem knallorangen Heft in seiner Hand. Er musste sie wirklich gerne haben. Und so nickte Anne gehorsam und begann ihren Schlafplatz herzurichten. Nicht dass sie sehr weit damit gekommen wäre, denn plötzlich sah sie sich einer ... Nein zwei spitzen Schnauzen ... äh ... einer Schnauze und einer Nase gegenüber. “Warum sprichst du ihn nicht an?”, kam es wie immer direkt und ohne jede Umschweife von Kisa. Anne fühlte sich schon wieder methaphorisch mit beiden Armen nach Halt rudern. Bekam man davon irgendwann geistigen Muskelkater? “Wie? ... was? ... wen?” Kisa ließ sich auf die Decke der jungen Jonin fallen und versah sie so gekonnt mit einem nassen Abdruck ihres Hinterteils und ein paar welken Blättern. “Na Kakashi, wen sonst? Wir Inuzuka haben feine Nasen weißt du?” Sie grinste und tippte sich auf die freche Nasenspitze. “Und du riechst, wie Jiraiya, wenn er Tsunade hinterher gafft.” Toller Vergleich. Anne fühlte sich nicht wirklich geschmeichelt, was wohl auch ihrem Gesicht unwillkürlich anzusehen war ... nicht dass Kisa darauf Rücksicht genommen hätte. Ihre Gedanken rasten hin und her ... natürlich wollte sie sich nicht blamieren, aber ... vielleicht wollte die Wolfsfrau vor ihr auch nur klarstellen, wem der gut aussehende Jonin gehörte? “Ich ... war mir nicht sicher, ob er nicht vergeben ist.”, brachte sie leicht stotternd heraus und war doch recht stolz auf ihre immerhin zusammenhängende Antwort ... weniger mit Kisas Reaktion. Die lachte nämlich lauthals heraus. “DER? Oh man den will doch keine vernünftige Frau nicht mal geschenkt!” Sie lachte vergnügt weiter. “Der hat doch ein Temperament wie eine alte Socke. Außerdem ... bei dem hätt nen Halbkerl ich ohnehin nie ne Chance.” Die junge Inzukuka zuckte gleichgültig mit den Schultern. “Bei meiner Oberweite ... da bist du schon wesentlich besser dran ... zumindest, wenn Kakashi seinen Geschmack, was Frauen angeht an den seines lustigen Heftchens angepasst hat, weil die Frau da drin hat an Oberweiten- Umfang, was andere maximal am Arsch tragen.” Anne konnte nicht verhindern tiefrot anzulaufen, bei solch einem ... indiskreten Vergleich. Über den Inhalt der Antwort jedoch war die junge Jonin dermaßen erleichtert, dass sie Kisa nicht einmal böse sein konnte, vor allem, weil der nächste Satz der Inuzuka sie bereits wieder in ein Loch aus Nervosität stürzte. “Du kannst dich also ganz beruhigt an ihn ran machen. Darf man fragen, wie du das zu tun gedenkst?” Hätte Anne einen Vergleich für diesen Auftrag finden müssen wäre der einzige, welcher ihr spontan eingefallen wäre, der einer Achterbahn gewesen. Rauf und runter, ohne jeden Unterlass. “Ich ... äh ...” Sie war sehr erleichtert, als das niesende Zentrum dieses Gesprächs plötzlich aus dem Unterholz trat und das Holz in der Mitte aufschichtete. Noch einmal war sie knapp an einer Antwort vorbei gekommen. Der einzige Gedanke der ihr noch durch den Kopf schoss war, dass er doch hoffentlich nichts gehört hatte! Aber dann hätte er sicher nicht genießt, sondern lauthals gelacht. “Was wetten wir, dass der das Feuerfest in zwei Wochen vergessen hat?”, wurde ihr plötzlich von rechts zugeflüstert, bevor Kisa von ihr abließ und scheinbar desinteressiert zu Kakashi hin schlenderte. “Hey Dicker, hast du auch schon für in zwei Wochen schon einen Auftrag bekommen?”, grinste sie den Jonin von der Seite an. Dieser hielt in seiner Bewegung nicht inne, sondern schichtete einen weiteren Holzklotz ruhig, fast bedächtig auf den zukünftigen Feuerplatz. “Noch nicht.”, antwortete er ihr dann ruhig mit dieser tiefen Stimme, die Anne sicherlich überall erkannt hatte und ihr jedesmal wieder einen Schauer über den Rücken jagte. Wie konnte ein Mann mit zwei Worten nur schon dafür sorgen, dass ihr Herz wie verrückt schlug? Dabei sprach er ja noch nicht einmal mit ihr! “Sehr gut! Anne sucht noch eine einigermaßen angemessene und schlagkräftige Begleitung für das Feuerfest, dann kannst du das ja machen!” Die junge Jonin hatte das Gefühl in die nun aufkommende Stille laut hinein schreien zu müssen. WIE BITTE? STOPP! HALT! Irgendwas lief hier ziemlich schief! Sie brauchte ... ursprünglich hatte sie doch selbst gar nicht zu diesem bescheuerten Fest gehen wollen, wo alle sich nur möglichst schnell möglichst viel Sake einverleibten! Und warum bei des Hokagen rosa Hasenpuschen denn brauchte SIE als JONIN eine schlagkräftige Begleitung? Doch Kisa redete noch immer scheinbar unbekümmert weiter. “Weißt du ihr Ex will noch immer nicht einsehen, dass sie nicht mehr für ihn zu haben ist und wenn der zu viel Sake abkriegt wird er immer etwas aggressiv. Da wäre etwas männliche Begleitung echt nicht das verkehrteste, damit sie das Fest auch genießen kann.” WAS? Anne glaubte im falschen Dorf zu sitzen. EX? Welcher EX denn bitte? Sie hatte noch nie so etwas wie einen Freund besessen und hatte das auch nie gewollt! Von Anfang an waren ihre Schwärmereien für Kakashi viel zu ernst gewesen, als dass sie andere Angebote auch nur in Erwägung gezogen hätte ... nicht dass sie welche bekommen hätte. Aber mal abgesehen davon, was fiel dieser Hundetochter eigentlich ein! ... das war verflucht PEINLICH und garantiert NICHT lustig! Die ruhige, tiefe Stimme des Jonin riss sie aus ihren Gedanken. “Du redest zu viel Kisa.” rügte er die Inuzuka. “Steck deine dreckige Nase nicht ständig in anderer Leute Angelegenheiten.” Anne hatte das Gefühl hoch rot anzulaufen, als hätte er nicht die Wolfsfrau sondern sie mit seinen Worten gerügt. Sicher hatte der erfahrene Jonin die schlechte Lüge sofort durchschaut und nun war sie endgültig vor ihm blamiert. Das ganze hatte wohl nur einen einzigen großen Vorteil: Bei solchen Worten konnte sie sich sicher sein, dass zwischen Kisa und dem Jonin tatsächlich nicht mehr als Kollegialität herrschte ... Nicht dass das jetzt noch relevant gewesen wäre, denn nach diesem schlechten Versuch ein Date zu erzwingen würde auch zwischen ihr und Kakashi niemals mehr herrschen können. Der dunkle Blick des Jonin richtete sich auf sie und die junge Jonin hatte noch eindringlicher als bereits zuvor das erschreckende und beschämende Gefühl, dass er sofort wusste, dass sie niemals einen Ex gehabt hatte. Von einem, der die Finger nicht von ihr lassen konnte natürlich ganz zu schweigen. Wie war Kisa nur auf diesen Schwachsinn gekommen? Jeder Mensch, der ein bisschen Verstand hatte, musste es doch klar sein, dass sie alles andere als sonderlich anziehend war, sicher nicht hässlich, aber auch nicht ... eben ... herausragend schön ... und der berühmte Anbu war sicher niemand, der auf den Kopf gefallen war. “Frag mich nächstes Mal einfach selbst. Ich werde da sein.” Er nickte zustimmend und wandte sich dann wieder dem Holz zu, als wäre nichts passiert. Anne fühlte sich, als hätte sie soeben das Inzuka eigenen Wolfs-Hunderudel überrannt. Kakashi Hatake ... DER Kakashi Hatake würde mit ihr ... ... und nur weil Kisa behauptet hatte, sie wäre zu blöd oder zu schwach um sich gegen einen nicht existierenden ... Die junge Jonin wusste nicht mehr, ob sie vor Scham im Boden versinken, heulend über diese verfahrene Situation wegrennen oder einfach nur ganz erwachsen vor Freude einmal um das inzwischen angenehm knisternde Lagerfeuer herum hüpfen sollte. Ihr Inneres fühlte sich an wie ein einziger Knoten, während Schuldgefühle, schlechtes Gewissen, Vorfreude und Ängste mit einander kämpften, wie die Löwen. Doch schließlich gewann ein einziger Überhand. Kakashi tat dies nur, weil er sich dazu verpflichtet fühlte. Also egal ob er herausbekam, dass dies alles nur eine Lüge war oder seine Pflicht mit Ende des Abends erledigt war, so oder so würde es mit Sicherheit das einzige Treffen dieser Art sein und bleiben ... und obwohl sie dem Jonin nicht einmal mehr ins Gesicht sehen konnte, so freute sich ein kleiner Teil unter der drückenden Last des schlechten Gewissens doch tatsächlich darauf. Etwa zwölf Stunden später schlich sie mit gezogenem Kunai und hochangespannten Sinnen durch das Unterholz des Waldes. Jetzt galt es! Ihr erster Auftrag als Anbu von Konoha! Sie hielt draußen Wache, versteckt ihm Unterholz, während ihre beiden Begleiter die Höhle durchsuchten, welche sie soeben entdeckt hatten. Schnell hatten sie die beiden Leichen der Genin gefunden, welche als vermisst galten ... zusammen mit ihrem Meister, der ebenso zerfleischt und entstellt war wie seine beiden Schüler. Das einzige, woran sie hatten identifiziert werden können waren ihre zerrissenen Stirnbänder. Keiner von Beiden hatte etwas gesagt, als Anne sich mit leicht grünem Gesicht angeboten hatte draußen Wache zu halten und selbst Kisa hatte leicht blass unter der teils braungebrannten, teils dreckigen Haut gewirkt. Anne atmete tief durch um ihren Magen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Unwillkürlich fragte sie sich, was das dunkle Auge Kakashis wohl schon gesehen haben mochte, dass ihn solch ein Anblick zumindest äußerlich nicht mehr rührte. Sie seufzte, zwang sich ihre Gedanken von dieser Vorstellung wegzureißen und wieder auf ihre Umgebung zu achten. Ihr Meister hatte sie schon immer gewarnt, dass ihre Unaufmerksamkeit ihr größtes Manko war. Die grünen Augen musterten aufmerksam die Umgebung und verengten sich angespannt, als ein Blatt raschelte ... doch keine zwei Sekunden flatterte ein Vogel daraus hervor und sie schmunzelte unwillkürlich über ihre Dummheit. Nur ein Vogel. Ob sie es war, der ihn erschreckt hatte? Im gleichen Augenblick, als sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, sprang aus demselben Busch ein schwarzer Schatten hervor und versenkte seine scharfen Zähne in ihrem Bein. Rote Schmerzen schlugen in einer scharfen Welle über ihr zusammen und die junge Anbu schrie laut auf, bevor sie reflexartig mit dem Kunai nach dem Auge des Wesens schlug. Doch ... es war schnell, verflixt schnell und das Feuer in ihrem Bein verhinderte ein genaues Zielen. Es war als würde sich Gift in ihren Adern ausbreiten und die Wunde sich schmerzhaft zusammenziehen. Ein dunkler Schatten sprang von der anderen Seite her über Anne hinweg und im ersten Augenblick fürchtete sie es gäbe ein zweites Wesen wie das, welche sie soeben gebissen hätte. Als ihre Sicht wieder klarer wurde und der Schock den Schmerz in ihrem Bein abebben ließ wurde ihr klar, dass es Narbe gewesen war, die sich nun knurrend und mit gefletschten Zähnen auf das Wesen vor sich stürzte. Dicht gefolgt von ihrer Herrin, welche ihr nichts in ihrer Wildheit nachstand. Während Anne sich vorsichtig wieder aufrappelte ... wann war sie gefallen? Hörte sie Kakashi neben sich leise fluchen. Natürlich ... dadurch dass Kisa und Narbe mit dem fremden Wesen geradezu ein verkeiltes Knäul bildeten, war es ihm unmöglich einzugreifen, ohne befürchten zu müssen das falsche Wesen zu treffen. Anne runzelte die Stirn und dachte darüber nach, wie sie in ihrer angeschlagenen Verfassung helfend eingreifen konnte, als sie spürte, wie sein dunkler Blick musterte. “Bist du verletzt?” Anne deutete auf ihren Fuß und schwieg peinlich berührt, als sein Blick tiefer wanderte. “Glück gehabt.” Sein Blick wanderte wieder zu dem Bündel aus verkeilten Körpern. Die Anbu neben ihm dagegen war recht verblüfft. GLÜCK? Sie konnte ihren Fuß ... Mooment mal ... Den Schock und seine schmerzlindernde Wirklung in allen Ehren, aber warum verspürte sie eigentlich nichts mehr von der Wunde? Sie sah nun ebenfalls hinab und tatsächlich ... außer dem zerrissenen Stoff war ihr Bein vollkommen unversehrt. Beschämt senkte Anne den Blick. War sie nun schon so wehleidig, dass sie sich Verletzungen einbildete, noch bevor sie passiert waren? Gut dass Kakashi nicht mitbekommen hatte, dass sie nur fantasiert hatte, sie hätte sich in Grund und Boden geschämt. Von dem Knäul vor ihnen löste sich die dunkelste und schwarze Gestalt und rannte auf allen vieren davon. Die braune und die schwarz-graue Gestalt jagten sofort hinterher und auch Kakashi und Anne begannen ihnen zu folgen. Eine wilde Hetzjagd durch den Wald begann, doch der Flüchtling war gerissen ... Zu gerissen. Offensichtlich wusste er genau wie er seine Jäger abbringen konnte und nach sicher über einer Stunde, in denen Anne ihn nie wieder gesehen hatte, Kakashi ihn zweimal nur knapp verfehlt und Kisa mit Narbe ihn ständig mit der Nase auf dem Boden hinterhergerannt war, verloren sie seine Spur an einem Fluss. Die Inuzuka seufzte und ballte ihre Faust. “So ein (...) Vieh!” Den Teilsatz welche sie zwischen ‘ein’ und ‘Vieh’ verwendete überhörte Anne lieber, denn sie hatte bisher nicht geglaubt, dass es Frauen gab die solche Worte nicht nur kannten, sondern sogar mit solcher Leidenschaft auch benutzten. “Was machen wir jetzt?” Anne blickte fragend zu den beiden Anbu neben sich. Kisa knurrte verstimmt. “Nix können wir machen, Mädel. Das hier ist die Grenze zu Suna ... da drüben dürfen wir nicht hin um die ‘Freundschaft’ zwischen den beiden Staaten nicht unnötig zu reizen. Es wird eine Mitteilung nach Suna geschickt, dass sie sich in Acht nehmen müssen und das wars ... verdammt.” Sie wirkte ehrlich verstimmt und sogar Narbe schien grantig Löcher in den Pelz der nicht mehr sichtbaren Kreatur zu starren. Die Rückreise war nicht weiter erwähnenswert, außer dass sich Anne fühlte wie durch den Fleischwolf gedreht. Aber es wurde mit jedem Schritt besser und als sie endlich wieder in Konoha ankamen, fühlte sie sich gesünder als jemals zuvor. Das einzige was sie ehrlich bedauerte, war dass sie nun so lange mit Kakashi Hatake selbst unterwegs gewesen war und ihr kein einziges bescheuertes Thema gekommen war, über dass sie sich mit ihm hätte unterhalten können. Als einzigen Trost hatte sie sich köstlich mit Kisa und ihrer durchaus treffenden Parodie ihrer beiden Brüder amüsiert. Dafür hatte sie sich dazu durchringen lassen, nervös, weil schließlich stand Kakashi ja direkt daneben und es war bekannt wie gut er mit dem Chunin auskam und auch wenn er sich kein einziges Mal umdrehte, ihre nicht minderwertigere Parodie von Iruka himself zum Besten. Sie tat das nicht oft und wie immer beteuerte sie gleich danach, das sie Iruka aber für den besten Lehrer an der Akademie hielt, aber Kisa lachte einfach nur lauthals heraus. Etwa eine halbe Woche später schob sich ein dunkler Schatten durch das Dorf. Er huschte leise und verstohlen durch die engen und verwinkelten Gassen, bis er bei einem ganz bestimmten Fenster anhielt, das ob der Hitze des Tages noch immer geöffnet war. Die schwarzen Tatzen stützen sich kurz auf dem Fensterbrett ab, bevor der Körper geschmeidig im Inneren des Hauses verschwand, als wäre er nie dort gewesen. Fünf Stunden später erklang aus demselben Haus ein entsetzter Schrei und riss halb Konoha aus seinem wohlverdienten Schlaf. Als Anne an diesem Morgen etwas verschlafen aus ihrer Wohnung tappste ... sie hatte in dieser schwülen Hitze furchtbar schlecht geschlafen ... und sich irgendwo in dem Bienenhaus dass man ihren Schädel bezeichnete, darüber wunderte, dass ihr Kopf überhaupt durch die Türe gepasst hatte, wäre sie beinahe mit Kakashi Hatake zusammen gestoßen. ‘Toller Tag!’ Führ ihr als erstes durch den Kopf und sie strahlte ihn unwillkürlich an ... bis sie den metallischen Geruch von Blut wahrnahm. “Was ist passiert?” Sie runzelte die Stirn und aus lauter Schreck vergaß sie sogar für eine Minute nervös über die Nähe des großen Anbu zu sein. “Das Wesen, das wir verfolgt haben ist zurückgekehrt, hat die Mauern Konohas überwunden, ohne dass wir es bemerkt haben und jemanden getötet.”, zählte die tiefe, angenehme Stimme ihr auf. “Es ist uns gefolgt oder?”, flüsterte die junge Jonin leise und bestürzt. Es musste so sein, warum sonst sollte das Wesen nur hier her kommen? “Das wissen wir nicht.” Der Anbu beaufsichtigte die Oi-nin, welche die Leiche des jungen Chu-Nin ... oder das was von ihm übrig geblieben war, aus dem Zimmer trugen. Er war unter einem Laken verborgen, aber der Blutgestank der ihr darunter entgegenschlug, raubte Anne dennoch den Atem. Nun war die Frage des Tages gestellt: Wie fand man ein Ungeheuer von dem niemand wusste, wie es aussah oder gar wollte in einem Ninjadorf? Als erstes rief man Kiba, in der Hoffnung, dessen feine Nase könnte etwas aufspüren, aber er konnte keinen Geruch außer, der bereits am Tatort anwesenden aufnehmen. Einige beherzte Anwohner hängten Lebensmittel, wie ein Stück Wurst, auf die Straßen in der Hoffnung damit das Ungeheuer aus seinem Versteck zu locken, doch alles was man damit fing war Choji Akamaru, welcher der ‘freilaufenden’ Salami einfach nicht hatte widerstehen können. Die Anbu bildeten Zweierteams und durchkämmten in dieser Form das ganze Dorf, doch nirgendwo fand man auch nur ein Haar dieses Wesens. Sicher alle zwei Stunden wurde irgendwo die Meldung laut, im Keller/Dachboden/Geräteschuppen, hätte man ein ungewöhnliches Geräusch vernommen, aber meist war es Nachbars Katze, ein ertapptes Pärchen von Jugendlichen oder der heimlich naschende Familienvater (über ersteres lachte man, zweitere bekamen gleich darauf von einem Elternteil eine entsetzte Standpauke zu hören) ... eben alles, außer dem tatsächlichen Ungeheuer. Am Abend verabschiedete sich Anne von ihrem Anbu-Partner Choji und schleppte ich müde nach Hause. Sie glaubte jeden einzelnen Knochen fühlen zu können. Ein Anbu sollte aber auch kämpfen und nicht den ganzen Tag von den Anwohnern Konohas unter dem Vorwand der Ungeheuersuche irgendwelche Keller entrümpeln. Alles an ihr schrie nach einer kühlen, erfrischenden Dusche. Ihr Partner hatte dabei noch Glück gehabt, denn anscheinend war seine Nase nicht ganz so fein, wie üblich. SIE hatte der ganze Gestank von alten Turnschuhen und verfaulenden Äpfeln - die eigentlich nur ‘ganz kurz’ da gelagert worden waren - des öfteren beinahe umgebracht. Müde kramte sie den Schlüssel aus ihrer Tasche und sperre ihre Wohnung auf. ‘Du musst wieder Haareschneiden.’ kam es ihr völlig unzusammenhängend in den Kopf, als sie am Spiegel im Flur vorbei trottete, und schon war der Gedanke wieder genauso schnell verschwunden, wie er gekommen war. Etwas ungelenk schob sie sich durch die Türe in ihre von der Hitze des Tages muffig riechende Wohnung ... aber ... da ... es roch nach noch mehr ... etwas das dort nicht hingehörte ... Annes Nackenhaare stellten sich auf, als sie prüfend die Luft einsog. Es war jemand hier! In ihrer Wohnung! Die grünen Augen wurden misstrauisch zusammengezogen und automatisch fuhr ihre Hand zu dem Kunai an ihrer Seite herab. “Wer ist da?” Eine große Gestalt, weder dünn noch klobig, löste sich vor ihr mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Schatten und hob in einer abwehrenden Geste beide Hände. Sie waren leer. Erleichtert ließ Anne ihre Waffe wieder zurück in die Halterung gleiten und entspannte sich etwas. “Nur ich!” Diese Stimme hätte sie unter Tausenden wiedererkannt. Tief, voller Wärme, einem Hauch von Spott über sich und die Welt und einem leisen vibrierenden Unterton darin, welcher unwillkürlich dafür sorgte, dass ihr eine Gänsehaut über den Rücken lief. Nur ein einziger Mensch, den sie kannte war in der Lage so zu sprechen. Fast schon reflexartig reagierte Anne erst einmal so, wie sie es immer tat, wenn jemand unangekündigt ihre Wohnung betrat. Sie verfiel in geschäftige Panik. Nun muss man wissen, dass Anne nicht überordentlich war. Wirklich nicht! Sie hatte kein Problem, wenn die Staubflusen es sich in den ohnehin nicht sichtbaren Ecken niederließen oder mal nicht jede Woche staubgesaugt wurde. Das war wirklich kein Problem für sie! Kisa hätte sie wahrscheinlich dennoch als penibel bezeichnet, aber Anne mochte es eben einfach, wenn die Dinge an ihrem Platz waren. Sie war kein Genie, das gab sie unumwunden zu und so war sie auch nicht in der Lage das Chaos zu beherrschen oder gar zu ertragen. Es mochte in dieser Situation lächerlich sein, aber ihr grüner Blick huschte erschrocken zu all den Dingen, welche für diesen hohen und unerwarteten Besuch nicht angemessen waren. Der leicht verrückten Tischdecke, der offenen Türe zum Schlafzimmer, das noch ungewaschene Geschirr vom Frühstück ... oh was musste er nur von ihr denken! “Schöne Wohnung.”, riss Kakashis leise, angenehme Stimme sie aus ihren Gedanken und brachte Anne unwillkürlich dazu rot anzulaufen ... hatte er das Tischtuch bemerkt und machte sich nun über sie lustig? “Ich soll dich zu Tsunade bringen.” Ein kurzer Stich ging durch Annes Herz. War sie enttäuscht? Warum denn? Sie hatte doch nicht ernsthaft geglaubt, DER Kakashi Hatake, Träger des Sharingan und berühmter Kopierninja würde ohne jeden Grund oder gar aus privatem Anlass abends bei ihr in der Wohnung auftauchen oder? Anne seufzte und schüttelte den Kopf über sich. Doch ... hatte sie! Aber natürlich war die Realität leider so, dass dies nicht der Fall war und sicherlich auch nicht so schnell ... wenn nicht nie ... sein würde. Die junge Jonin ignorierte gekonnt die leise Stimme in ihrem Hinterkopf, welche sie verhöhnte noch immer so naiv wie ein Genin zu sein und nickte zustimmend. Stumm hielt sie Kakashi die Türe auf - wie war er eigentlich herein gekommen? - bevor sie diese hinter ihm schloss und sorgfältig absperrte. Nach all der Hektik und der Anspannung dieses Tages war es ein beruhigendes Gefühl im starken Schatten dieses Jonins zum Anwesen des Hokagen ausruhen zu können ... wenn auch nur seelisch. “Wurde das Biest eigentlich gefunden?”, fragte sie den Jonin zögernd und glaubte doch die Antwort bereits zu kennen. Natürlich nicht, sonst hätte sie das sicherlich schon mitbekommen und man hätte ihre Keller- Kostenlos- Entrümpel- Aktion abgeblasen. Umso überraschter und erleichterter war sie deshalb, als der Jonin neben ihr nickte. “Recht sicher.” Doch schon zögerte ihr Herz und Anne konnte sich nicht wirklich über diese Nachricht freuen, denn irgendetwas in der beinahe nicht sichtbaren Miene des Jonins ließ sie zögern. Er sah trotz dieser Nachricht weder erleichtert, noch zufrieden aus. Täuschte sie sich? Vielleicht war es einfach nur Teil seiner Professionalität, sich nicht so leicht von einer jungen, dummen Jonin durchschauen zu lassen? War es seine natürliche Ruhe oder ... steckte mehr dahinter? Kurz huschten ihre Gedanken zu ihrer Familie und ihrem Bruder. Hoffentlich ging es ihnen allen gut. Natürlich tat es das! Schließlich hätte sie es als erste mitbekommen! Außerdem hatte sie trotz aller Müdigkeit noch schnell bei ihren Eltern vorbei geschaut und da erfreuten sie sich alle noch bester Gesundheit. Und natürlich hätte sie das laute Geschrei mitbekommen, wenn das Ungeheuer am helllichten Tag im dicht besiedelten Konoha angegriffen hätte! Aber ... so sehr sie sich auch von diesen Worten zu überzeugen versuchte, das schlechte Gefühl blieb und setzte sich in ihrem Magen fest, wie ein kalter, harter Stein, ja wurde sogar noch stärker, als die beiden endlich vor dem großen Anwesen des Hokage von Konoah angekommen waren. „Na endlich! Ich dachte schon du wärst mit ihr durchgebrannt!“, wurden sie von eben diesem begrüßt. Tsunade nahm ihre Füße vom Tisch und wuchtete ihre beeindruckende Oberweite gekonnt in die Höhe. Anne verbeugte sich respektvoll vor dem Oberhaupt Konohas. Etwas perplex nahm sie wahr, dass auch Kisa und ihre Wölfin Narbe anwesend waren. Was dabei am beunruhigendsten war ... das sonst so gelangweilte Gesicht der Inuzuka, wenn sie an wie auch immer gearteten öffentlichen Sitzungen teilnehmen musste war völlig verschwunden und hatte misstrauischem, aber aufmerksamen ‚Auf-dem-Knochen-kauen’ Platz gemacht. Die blonde Schönheit kam um den Schreibtisch auf die junge Jonin zu und hielt ihr wortlos einen etwas mitgenommenen Zettel - offensichtlich war er mehrere Male zusammen geknittert und wieder aus einander gefaltet worden - unter die Nase. Das schlechte Gefühl, welches sich in Annes Magen festgesetzt hatte, war inzwischen von einem kalten, faustgroßen Stein zu einer ausgewachsenen Gebirgskette mutiert. „Hier ...“, durchbrach die Stimme der resoluten Hokage ihre Gedanken um Magensteine und richtete damit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden mehr oder weniger abrupt wieder auf sich. „Wie du sicher mitbekommen hast, habe ich Suna mitgeteilt, dass sie die Jagd nach dem Ungeheuer aufgeben können, da es bei uns in der Stadt aufgetaucht ist.“, begann sie energisch und der Missmut, über die Tatsache solch ein Eingeständnis der Schwäche gegenüber Suna zu machen war ihr deutlich anzuhören. „Was du hier siehst ist die Antwort, welche dieses Pack von Wüstenräubern mir heute geschickt hat.“ Grüne Augen überflogen mit klopfendem Herzen und angespannten Gesichtszügen den Brief und diesmal lag es nicht daran, dass auch das dunkle Auge des Sharingan- Trägers sie beim Lesen beobachtete. Den recht höflich gehaltenen Zeilen war zu entnehmen, dass man sich von der ehrenwerten Hokage sehr diplomatisch auf den Schlips getreten fühlte, da von den besseren, schnelleren und vor allem schöneren Ninja aus Suna, welche ihren werten Kollegen in Konoha in aller Bescheidenheit mehr als nur haushoch überlegen waren (allein diese in sehr blumigen Worten gehaltene Lobpreisung nahm die halbe Seite ein), den Werwolf natürlich, selbstverständlich und mit spielendster Leichtigkeit innerhalb von Sekundenbruchteilen getötet hätten und man dafür nun natürlich den tiefsten und größten Dank von Konoha erwartete, welche ja sichtlich nicht mit dieser Bestie alleine zu Rande gekommen wären, und deshalb durch das große und herrliche Suna (eine weitere halbe Seite mit blumigen Lobreden fügte sich an) Konoha ein weiteres mal vor einer großen Gefahr bewahrt habe. Anne hätte sich normalerweise über diese Unverschämtheit sicherlich aufgeregt oder gelacht, aber jetzt ... ... jetzt schluckte sie trocken und richtete ihren Blick wieder auf die blonde Schönheit vor sich. Ein Werwolf also. Warum hatte man sie hier her gebracht und diesen Brief gezeigt? Das ... das konnte nichts Gutes bedeuten. „Was war es dann, was unseren Ninja getötet hat?“ Es hatte sie viel Mut gekostet, diese Frage zu stellen, denn alles hier schriee ihr geradezu zu, dass die Antwort ihr auf keinen Fall gefallen würde. Sie konnte es riechen! An der Art, wie Tsunade sich die Stirn rieb und Kisa an ihren beinahe schon durchgenagtem Knochen herum kaute. Wieder schoss ihr der Gedanke an ihre Familie in den Kopf. Bitte! Hoffentlich war mit ihnen alles in Ordnung! Tsunade fuchtelte mit dem Zettel in der Luft herum und begab sich wieder hinter ihren Schreibtisch. „Es gibt zugegebenermaßen recht wenig, was wir über Werwölfe wissen. Eigentlich nur drei Dinge und das was in einem Buch steht, das ich von Orochimaru für einen horrenden Preis erworben habe und dessen Aussagen ich dem entsprechen für gelinde gesagt teilweise zweifelhaft erachte.“ Sie hob drei ihrer Finger in die Höhe. „Was wir sicher wissen ist: Erstens: in den Nächten um Vollmond greifen Werwölfe Menschen an. Alle die in ihre Nähe kommen. Zweitens: Werwölfe sind in der Lage Wunden unheimlich schnell zu regenerieren und Drittens: ...“ Der dritte Finger reckte sich in die Höhe und blieb dort, als Tsunade sich nach ihrer neuesten Anbu umdrehte. "... Das ganze ist eine Art Virus, wahrscheinlich aber dämonischen Ursprungs.“ Nun waren endgültig alle fünf Augen auf die junge Jonin gerichtet und noch nie war ihr diese Aufmerksamkeit so unangenehm gewesen. „Anne, du verstehst sicher, dass ich gar nicht darum herum komme dich das zu fragen oder?“ Tsunade atmete tief durch. „Kisa hat letzte Nacht wie immer mit ihrem Rudel verbracht und konnte es deshalb nicht gewesen sein, Kakashi war nicht in der Nähe des Werwolfes, aber er hat mir erzählt, dass deine Hose zerrissen war ...“ Die blauen Augen der Hokage schienen Anne bis auf den Grund ihrer Seele hinab zu mustern. „Anne, kann es sein, dass du von ihm gebissen worden bist?“ Eine Zeit lang war nur Schweigen in dem Zimmer zu hören, doch die junge Jonin war überzeugt, dass ihr Herzklopfen so laut war, dass man es bis nach Oto hören musste. Sie konnte den Argwohn in den Augen Kakashis erkennen, das Misstrauen in denen von Kisa und das das Mitleid in denen von Tsunade. Aber sie wollte das alles nicht sehen. Wie ... wie konnte das sein? SIE sollte ... Für einen Augenblick schrie alles in ihr die Beine in die Hand zu nehmen und zu fliehen. Vielleicht würde man sie nicht sofort töten, wie den Werwolf in Suna, aber schließlich ... Sie nickte. „Ja. Da ... da war ein Schmerz, aber es gibt ja nicht einmal eine Narbe oder so etwas Ähnliches!“, versuchte sie sich zu verteidigen. Tsunade nickte nur und ließ sich in ihren Sessel fallen. Ihre Miene sah plötzlich sehr, sehr müde aus. „Werwölfe haben eine geradezu unheimliche Regenerationskraft.“, begann sie und rieb sich mit der Hand über die Stirn. „Die Wunde war wahrscheinlich verheilt, sobald er seine Zähne herausgenommen hat.“ Ihr Kopf fuhr nach oben. „Wie viel Zeit bleibt uns noch?“ Erst war Anne verwirrt über diesen plötzlichen Themenwechsel, aber dann ... Sie beobachtete, wie Kisas Blick nach draußen huschte und verstand. Der Vollmond! Oh sie hatte keine Ahnung was passieren würde, in ihrem Kopf war noch immer ein schmerzhaftes, schwarzes Loch an der Stelle wo normalerweise die letzte Nacht hätte sein sollen, aber ihre Lippen pressten sich zusammen. Und was jetzt? „Kann … man mich nicht irgendwie einsperren?“, wagte sie zögerlich zu fragen, aber Tsunades finstere Mine belehrte sie eines besseren. „Ich bezweifle, dass dir eine wie auch immer geartete Mauer lange standhalten würde.“, sprach sie ihre Bedenken wie immer offen aus. „Angeblich scheuen Werwölfe das Silber, aber woher sollen wir innerhalb von ein paar Sekunden so viel Silber herbekommen um dich darin einzusperren?“ Nun war es an Kisa auf sich aufmerksam zu machen, indem sie sich an der Wand abstieß. „Wie sieht es mit Kakashis Wassergefängnis aus?“ warf sie ein. „Eine Nacht lang hält der alte Schwerenöter das schon aus und dann haben wir bis zum nächsten Monat Zeit uns etwas Besseres zu überlegen.“ Sie spucke ihren abgekauten Knochen Narbe zu, welche ihn geschickt auffing und weiter verwertete. Kakashis Wassergefängnis? Anne konnte sich darunter nicht wirklich etwas vorstellen, aber es klang sicher und wenn sie dadurch niemanden anfiel ... Zögerlich nickte sie, sie hatte ja eh keine andere Wahl und es war auf jeden Fall besser, als das gleiche Schicksal wie der Werwolf aus Suna zu erleiden. Nun waren sechs Augenpaare auf den erfahrenen Anbu gerichtet, welcher die Hände tief in den Hosentaschen vergraben hatte. Ein gelangweilt wirkendes Nicken erlöste sie und Anne wahr unendlich erleichtert, dass sie zumindest den nächsten Morgen erleben würde ohne Blut an den Händen kleben zu haben oder wie der Werwolf aus Suna getötet zu werden. “Danke Hatake-sama, vielen, vielen Dank.” murmelte sie und senkte demütig ihren Kopf. Die junge Jonin fühlte sich irgendwie durch den Wind. Es war alles so schnell. Es würde sicher Wochen dauern, bis sie sich von all diesen neuen Dingen erholt hatte und Kisa grinste schief und streckte völlig unvermittelt der immer noch in Gedanken versunkenen Anne ihre Hand entgegen. „Bevor du jetzt abhaust und von Kakashi einsperren lässt.“ Anne schaffte es bei diesen Worten trotz ihrer Verwirrung noch rot zu werden. „... willkommen im Rudel! Wir gehen jeden zweiten Sonntag mal zusammen Gassi. Als Werwolf bist du ja auch ein halber Hund, kannst gern mitkommen!” Die junge Jonin blinzelte verwirrt und immer wütender. Sie war doch kein Hund! Wie konnte Kisa ihr so etwas vorschlagen! Das war wirklich alles, aber nicht witzig! Sie öffnete schon den Mund um zu protestieren, als die Wolfsfrau fortfuhr. “Ach ja ... Kakashi ist auch meistens dabei.” Anne nickte. “Ich werde gerne kommen.” Anne öffnete mühsam ihre Augen und blinzelte in das stechend helle Licht. Erneut war das Rudel der Inuzuka über sie hinweg gedonnert und hatte nichts, als einen großen, geschwollenen Kopf zurück gelassen. Dummerweise der ihre. Dem Licht nach hatte sie wohl sehr lange geschlafen ... fast Mittag schätzte sie ohne die Augen erneut zu öffnen. Ihre Nase nahm Kakashis feinen Geruch wahr. Sie lächelte unwillkürlich. Der musste wohl noch von gestern abend hier sein ... wohlig streckte sie sich ausgiebig, bevor sie zusammen zuckte. Gestern Abend! Die Gespräche fielen ihr wieder ein ... Dann wie sie Kakashi hastig durch die Gassen von Konoha gefolgt war ... Die plötzlichen Schmerzen, welche sie dann überrollt hatten wie eine Welle, kaum dass die Dämmerung der Nacht gewichen war, und die Qual und Agonie, welche ihren Körper zerrissen hatten, so dass sie die Auswirkungen bis jetzt noch spüren konnte ... Bis sie endlich von gnädiger Unwissenheit umfangen wurde. Wie war sie dann eigentlich hier her ... Anne richtete sich auf und öffnete endlich wiederwillig die Augen. WO zum Geier war sie denn hier überhaupt? Diese Bettwäsche mit lauter Shuriken darauf? Ein hastiger Blick nach draußen zeigte ihr, dass sie ob des gewöhnten Landschaftsbild wenigstens noch immer in Konoha war. Erschrocken blickte sie an sich hinab, als sie ihren Arm aus dem Bett nehmen wollte und die frische Luft auf der Haut spürten. Warum trug sie nich ... oh ... OH ... Anne musste feststellen, dass sie durchaus noch Kleidung trug ... Wenn man die Definition dessen auf ein paar Fetzen ausweitete, denn mehr war von ihrem ehemaligen Oberteils wohl nicht mehr übrig. Schade ... sie hatte es gemocht. Was sie noch immer nicht von der Frage enthob WO zum Geier sie hier war und WER sie hier her gebracht hatte. Ein leiser Duft von Kaffee und frischen Semmeln durchzog das Haus und ließen Annes Magen ungebührlich laut knurren. Sie zog das Bettuch hoch und blickte sich nach etwas um, dass sie anziehen konnte. “Guten Morgen.” Halb hatte sie es ja gehofft, aber ... dass nun tatsächlich Kakashi Hatake mit vorsichtigen Schritten und undurchdringlichem Blick das Zimmer betrat ... Ihr Herz machte einen halben Salto und starb dann einen schnellen Tod durch eine Überdosis an Adrenalin. “Mogn.” nuschelte sie mit hochrotem Kopf und senkte ihren Blick verlegen zu Boden. Nun ... war ja klar, wer sie hier her gebracht hatte ... oder? Anne hatte das Gefühl in einem Hochofen zu liegen, so heiß brannte die peinliche Verlegenheit in ihr. Braune Kleidung wurde vor ihr auf das Bett gelegt. “Ich habe Kisa um Kleidung für dich gebeten. Ihr habt ungefähr die gleiche Größe, auch wenn es oben etwas kneifen könnte.” Anne starrte perplex auf die braunen Sachen. “Öh ...” war das einzige was sie herausbrachte und sie musste sich ehrlich eingestehen, dass es wohl nicht sonderlich wortgewandt war. Da war der Jonin auch schon wieder verschwunden und die junge Jonin hätte sich für ihre Dummheit in den Allerwertesten treten können. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem schlichten, aber angemessenen Danke gewesen? Warum ging im Bezug auf diesen Ninja immer nur alles so schief? Anne seufzte tief und begann die wenigen Fetzen an ihrem Körper gegen die Kleidung von Kisa auszutauschen. Dann sah sie sich neugierig in dem Zimmer um. War das sein Schlafzimmer? Sie fühlte eine angenehme Aufregung bei dieser Vorstellung. Es war schön hier. Die Wände waren in einem neutralen Hellgelb gestrichen. Die Möbel waren durchgehend aus hellem Holz und sehr einfach gehalten, ohne auch nur einen überflüssigen Schnörkel oder eine Verzierung. Am Kopfende des Bettes war ein Fenster und darunter einige Fotos. Anne sah sie sich genauer an ... zwei Stück. Das erste war wohl Kakashi als kleiner Junge in seiner eigenen Gruppe. Seine zwei Teamkollegen kannte sie nicht ... waren sie gestorben? ... aber das Gesicht des Meisters war ihr natürlich bekannt ... schließlich achtete es aufmerksam und in Stein gemeißelt über Konoha. Das zweite Bild kannte sie schon eher. Kakashi und das Team 7. Der stille, inzwischen verbannte Uchiha, die Medininja, welche von Tsunade persönlich trainiert wurde und der lautstarke, hyperaktive Genin von Jiraiya. Anne erhob sich und schwankte etwas. Jeder einzelne Knochen und jeder Muskel protestierte augenblicklich lautstark und sehr energisch gegen diese, ihre Meinung nach übermäßige Beanspruchung. Vorsichtig setzte sie sich wieder hin und wartete, bis der Schmerz etwas abgeklungen war. Ihr grüner Blick streifte weiter die Umgebung. An den Wänden hingen verschiedene Katana, jede blitzsauber geputzt, als hätte man sie alleine gekauft um hierher zu hängen. Einige der Klingen waren geschwärzt, die meisten jedoch silbern. Die aufwendigen bis schlichten Griffe mit dem teuren, aber teils abgewetztem Leder zeugten davon, dass all diese Klingen trotz ihres scheinbar makellosen Zustandes wohl auch einmal verwendet worden waren. Wer sie wohl getragen hatte? Ein paar Minuten später tappste sie etwas unbeholfen aus dem Schlafzimmer heraus. Die Kleidung von Kisa zwickte frustrierenderweise nicht nur am Oberkörper, sondern überall. Natürlich war Kisa hager, wie es normalerwiese nur 15-jährige Jungen waren, aber es sorgte doch dafür, dass Anne sich etwas unförmig vorkam. Ihre grünen Augen streiften neugierig durch den Flur. Auch im Gang hingen immer wieder einige Waffen an den Wänden. Hier nur Shuriken ... Sie fragte sich unwillkürlich, was wohl im Wohnzimmer hing ... Kunai? Sehr entspannend. Anne grinste und hielt sich vorsichtig an dem Geländer der Treppe fest. Ihre Füße waren noch immer wacklig, aber sie wollte Kakashi nicht länger belästigen, als unbedingt nötig. Es war sicher sehr peinlich für ihn unangekündigt eine mehr oder weniger ausgewachsene Frau auf einmal in seinem Jungesellenhaushalt zu haben. Zumindest ihr ginge es anders herum so. Hoffentlich würde man ihm keine böse Nachrede anhängen, denn auch in Konoha waren die Tratschtanten oft schneller als die Vernunft. Neugierig blickte sie sich um. Vor ihr war eine Garderobe an der seine Joninjacke hing. Sie lächelte und spähte in das Zimmer rechts von sich, aus dem ein paar Geräusche kamen ... ein seltsamer Anblick offenbarte sich ihr dort. Kakashi Hatake ... aus irgendeinem Grund trug er ein paar dunkelblaue Handschuhe ... stand über einen Wischmopp gebeugt und säuberte den Boden. Neben ihm, auf einem Tisch stand ein liebevoll hergerichtetes Frühstück mit Blumen, Semmeln und duftendem, dampfenden Tee. “Hallo ...” machte sich Anne etwas zögerlich bemerkbar und blieb in der Türe stehen, nicht sicher ob sie eintreten durfte. Kakashi richtete sich auf und nickte ihr zu. Erst jetzt bemerkte die junge Jonin, dass das ganze Wohnzimmer unter Wasser zu sehen schien ... als ob eine große Welle darüber hinweg geschwappt wäre. “Wasserrohrbruch?”, vermutete sie etwas verblüfft und blickte sich neugierig um. Tatsächlich! Kunais, aber das war jetzt nur noch Nebensache. Kakashi zuckte etwas verlegen mit den Schultern. “Nein ... das Wassergefängnis. Ich wollte es im Garten draußen aufbauen, aber nachdem deine Kleidung bei der Verwandlung zerstört wurde, vermutete ich, dass es dir dort unangenehm wäre.” Es war der längste Satz, welchen sie den Jonin jemals hatte aussprechen hören und er sorgte dafür, dass sie augenblicklich tiefrot anlief ... mal wieder. “Oh ... danke.”, war das einzige was sie herausbrachte. Wieder einmal keine Meisterleistung der intelligenten und anspruchsvollen Unterhaltung. Es brauchte eine Weile bis sie das alles verarbeitet hatte. Hieß das, dass er sie ... mit nur noch den Fetzen am Leib gesehen ... aber natürlich irgend jemand hatte sie ja auch hochtragen müssen. Gut dass sie nicht noch dunkelroter werden konnte. Kakashi richtete sich auf und kratzte sich verlegen grinsend am Hinterkopf. Bildete sie es sich nur ein oder lag auch auf seinen Wangen ein leichter Rotschimmer? “Ich habe nicht hingesehen.”, stellte er klar. Glaubte er doch zu wissen, wie peinlich Anne das ganze sein musste. Ein Teil von der jungen Jonin war natürlich auch sehr erleichtert über diese Beteuerung. Das war wirklich nett von ihm gewesen und unwillkürlich musste sie ihn dafür bewundern, schließlich war er ja auch nur ein Mann und niemand hätte ihn dafür belangen könnten, hätte er ... aber ein anderer Teil von ihr, seufzte enttäuscht auf. Sie hätte gerne gewusst, was er von ihr hielt, aber ... nun ... wenn sie ehrlich war, es gab an ihr nicht viel sehenswertes. Vielleicht war es tatsächlich besser so, dann war er nicht enttäuscht. “Kann ich dir etwas helfen? Und ... wenn Schaden entstanden sein sollte, werde ich ihn natürlich bezahlen.” Anne wollte sich zwar nicht einmischen, aber immerhin war diese ganze Sauerei wegen ihr verursacht worden. “Unsinn. Frühstück?” Wieder gewohnt wortkarg, stellte Kakashi den Eimer zur Seite und ging nicht weiter auf ihre Worte ein. Anne rieb sich verlegen über die Nase. “Ich will wirklich keine Umstände machen.” Sie zögerte. Natürlich war der Gedanken verlockend mit Kakashi Hatake in seiner Wohnung zu frühstücken, aber ... sie war ihm doch mittlerweile sicher lästig. Er hatte seinen Teil der Aufgabe erfüllt und sie sollte sich nicht unnötig an ihn hängen. “Dann würde ich es dir sagen.”, wies Kakashi sie freundlich darauf hin und nahm schlicht auf dem einen der beiden Stühle Platz. Anne konnte nicht wiederstehen und folgte seinem Beispiel, auch wenn sie sich etwas zögerlich und beklemmt fühlte. Vorsichtig nahm sie sich eine Semmel und begann sie zu streichen, als sie hörte, wie Kakashi von der seinen bereits abbiss. Sie konnte nicht anders, auch wenn ihr alles zuschrie, dass das wirklich und völlig unhöflich war und sicherlich eine schlechte Art und Weise seine Gastfreundschaft zu vergelten, so hob sie den Kopf um scheinbar nach der Teekanne zu greifen, warf aber verstohlen einen Blick auf sein Gesicht. Sie konnte einfach solch eine Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Aber was sie sah, ließ Anne erstarren. Nun ... sie wusste eigentlich schon dermaßen genau wie Kakashi aussah, dass es peinlich gewesen wäre, hätte man sie gefragt. Wann immer es möglich war, hatte sie die Ausreden und Gelegenheiten genutzt ihn zu sehen, aber ... was sie nun sah ... oh hätte sie das nur vorher gewusst ... oder besser nicht! Es war schlicht und ergreifend ein Verbrechen, dass ein Mann so gut aussehen durfte. Das Gesicht war so glatt und ebenmäßig, dass ihn jede Frau dafür beneiden würde. Die Wangen fein geschnitten, die Haut hell und unverbraucht, Nase und Lippen vollkommen geschwungen. Wie sollte sie nur jemals dieses Gesicht wieder aus ihrem Gedächtnis bekommen und vor allem ... wie sollte sie das jemals wieder vergessen wollen? Kein Wunder dass Kakashi diesen Mundschutz trug, sonst hätten ihn sicher alle Frauen von Konoha den ganzen Tag lang anbetend belagert. Annes Herz schlug nun glückliche Purzelbäume, das sie dieses wohlbehütete Geheimnis hatte sehen dürfen, während sie sich gleichzeitig fragte, wie sie ihn jemals wieder ansehen sollte ohne verliebt aufzuseufzen. Wie sollte sie heut abend einschlafen können? “Hab ich was im Gesicht?” Kakashis dunkles Auge richtete sich fragend auf die junge Jonin und Anne zuckte ertappt so zusammen, dass sie sich glatt an der heißen Teekanne verbrannte. Mist. Er musste sie wirklich für den letzten Tollpatsch von ganz Konoha halten und unhöflich auch, denn so herausgerissen wusste sie gar nicht, wie lange sie ihn einfach so angestarrt hatte. Vielleicht hätte das ganze trotzdem ganz gut geendet und wäre für sie auch aufbauend gewesen, hätte sie sich nicht am Ende für das Frühstück bedankt und hätte Kakashi daraufhin nicht unter dem wieder hochgezogenen Mundschutz schmunzelnd geantwortet, dass Tsunade gesagt hatte, sie würde ihm den Kopf abschlagen, wenn er sie nicht angemessen bewirten würde. Annes Herz und ihre Stimmung sackten augenblicklich tiefer als bis nur in den Keller. Natürlich! Wie hätte sie das vergessen können ... für ihn war das alles nur ein Auftrag und ... als erfahrener und Pflichtbewusster Jonin erledigte er diesen natürlich so gut wie irgendwie möglich. Mit irgendwelchen Symphatien hatte das selbstverständlich nichts zu tun. Sie musste ihre Enttäuschung wohl nicht so gut verborgen haben, wie sie es gehofft hatte, denn Kakashi musterte sie besorgt. “Alles in Ordnung?” Hastig nickte Anne. “Doch ja ... natürlich ... danke.”, nuschelte sie etwas unzusammenhängend. “Ich bin nur ... müde ...” Etwas verblüfft bemerkte sie, wie eine große, warme Hand sich auf ihren Kopf legte. “Es war eine anstrengende Nacht ... schlaf dich aus.” Ein dunkles Auge lächelte sie freundlich an, bevor der große Jonin sich wieder aufrichtete und ... Anne hätte behauptet er verschwände hastig in seiner Wohnung, wenn es nicht Kakashi Hatake gewesen wäre ... dieser bewegte sich natürlich NIE hastig. Drinnen angekommen schloss Kakashi die Augen und nahm langsam und vorsichtig die Handschuhe wieder ab. Die Hände waren völlig in Verband eingewickelt worden. Glücklicherweise hatte sie ihn nicht gebissen, aber ihre Krallen hatte sie dennoch recht effektiv eingesetzt. Er schmunzelte, als er darüber nachdachte, dass diese zweite Gestalt nichts mit dem sonst so sanftmütigen Wesen Annes gemein hatte. Darum auch die Handschuhe ... sie hätte sich nur noch mehr unnötige Vorwürfe gemacht, hätte sie von seinen Verletzungen gewusst. Immer noch lächelnd begann er den Tisch abzuräumen. Die nächsten Tage war Anne vollkommen damit beschäftigt sich unter Kisas harter Herrschaft mit ihrer neuen Gestalt anzufreunden. Sie trainierten außerhalb von Konoha, damit niemand durch ihr seltsames Aussehen erschreckt werden konnte, auch wenn Kisa fest und steif behauptete Anne selbst wäre wohl die einzige die sich daran stören würde. Das Werwolfsdasein brachte ihr nicht nur einige Nachteile, sondern glücklicherweise auch Vorteile, die sie gemeinsam versuchten zu erkennen. Die Inuzuka hatte sich dazu das Buch aus Oto unter den Nagel gerissen, verschlungen (Anne mochte ja behaupten sie hätte es gefressen, wenn sie es nicht ständig mit sich mitschleppen würde) und triezte nun die junge Jonin mit allen angeblichen Weisheiten, welche darin zu finden waren. Zu Annes großer Erleichterung gab es sogar eine Möglichkeit, nach ein paar Stunden Training, sich bewusst und vor allem auch mit einfacher Kleidung quasi ... mit zu verwandeln ... was es ihr ermöglichen würde die Gestalt auch im Kampf zu wechseln ohne dass sie anschließend nur noch von Fetzen verhüllt war. Sie lernte die überlangen Gliedmaße und den etwas seltsam proportionierten Körper ... halb Mensch, halb Tier ... immer besser und geschickter zu beherrschen und mit den geschärften Sinnen und Reflexen umzugehen. Auch an diesem Abend trainierte sie deshalb noch lange, nachdem Kisa gegangen war. Es war irgendwo als würde sie ihren Körper noch einmal vom Status des einfachen Ninja hinaus trainieren müssen. Ihn neu kennen lernen und einschätzen. Selbst ihre Sinne waren neu und auch wenn Anne in ihrer menschlichen Gestalt übte verrieten sie ihr mehr als früher. Jetzt zum Beispiel ... sie wusste dass jemand außer ihr hier war ... es roch nach Hund ... ein Inuzuka? Sie richtete sich verwundert auf. “Hallo?” Ein leises Knacksen im Baum hinter ihr war die einzige Antwort, welche sie erhielt. Die grünen Augen huschten über gleichfarbige Blätter und suchten nach einen Hinweis, ob diese Geräusch das eines Vogels oder eines Menschen gewesen war. Plötzlich schoss etwas aus dem Gebüsch heraus und auf sie zu, hätte sie sicherlich durchbohrt, wenn ihre Reflexe sie nicht davor bewahrt hätten. Ein kleiner Schnitt durchbrach ihre Haut, aber dank ihres neuen Wesens schloss er sich sofort wieder. Sie knurrte unwillkürlich auf und beobachtete wie ein Suna- Ninja aus dem Gebüsch stieg. “Was willst du hier? Wir sind mit Suna verbündet!”, erinnerte sie ihn. Doch alles was sie erhielt war ein selbstgefälliges Grinsen. “Konoha ist mit uns verbündet ... nicht du Werwölfin!” wurde sie darauf hingewiesen und dann plötzlich umschlang ein ... Netz sie von hinten! Anne verfluchte sich. Dieser Idiot hatte sie nur ablenken wollen und testen ob sie wirklich Werwolf war. Fast schon automatisch wechselte sie in die Wolfsgestalt und versuchte ihre größere Kraft gegen das Netz anzuwenden, aber vergeblich zerrte und biss sie in die mit Chakra verstärkten Maschen. “Konoha wird uns dankbar sein, wenn wir ihnen verraten, wer der Werwolf war.” Der Suna grinste zufrieden mit sich und seinem nun aus dem Schatten tretenden Kumpel, welcher anscheinend das Netz kontrollierte. Die Fäden zogen sich immer fester um sie herum und schnürten ihre Bewegungsfreiheit immer mehr ein, fesselten die Arme und Beine so dicht an den Körper, dass sie zu verbiegen schienen. “Sie wissen von mir!” fauchte Anne atemlos, denn die Luft wurde ihr bereits eng, doch nur ein zynisches Lachen wurde ihr erwidert. “Natürlich und sie haben dich natürlich weiter in der Hauptstadt leben lassen um dir jeden Vollmond ein Opfer bringen zu können.” “Fragt Tsunade, sie wird es euch bestätigen!”, keuchte die junge Frau aus Konoha und schnappte geradezu nach Luft. Auch als sie sich zurück verwandelte half ihr das nur kurzzeitig. Das Netz wurde immer und immer enger. Schmerzhaft presste es ihr Gesicht gegen Hände, drückte Ellenbogen und Knie gegeneinander, bis sie glaubte das erste Knacken der Knochen zu hören. Jeder Atemzug war mit diesem zusammengepressten Körper eine reine Qual, vor allem da ihr Körper versuchte jede Quetschung sofort wieder zu regenerieren. Mit zunehmendem Schmerz breitete sich auch die Dunkelheit vor ihren Augen immer mehr aus und irgendwann hoffte Anne nur noch auf die gnädige Schwärze, damit endlich ihre Nerven nicht mehr so brannten. Nun ... zumindest war ihr armer Nachbar das letzte Opfer des Vollmonds geworden. “Anne? ANNE!” Wie durch einen recht dicken Nebel drang die laute Stimme zu ihr hin, während die Erde bebte ... die angesprochene Jonin versuchte sich zu konzentrieren. Es war Kakashis Stimme! Tief, samten und vertrauenserweckend. Anne blinzelte etwas und versuchte etwas zu erkennen. Tatsächlich! Kakashi! Was macht er denn hier? Die Bäume hinter seinem Kopf zeigten auf, dass ‘hier’ in diesem Fall wohl der Wald war. Der Wald ... Suna ... “Was ...” Sie versuchte sich vorsichtig aufzurichten und stellte dabei fest, dass der Waldboden entweder auf einen Schlag sehr viel weicher geworden war oder sie tatsächlich in den Armen des mächtigen Anbu lag. “Vorsichtig.”, konnte sie seine tiefe Stimme dicht an ihrem Ohr hören. Ein angenehmer, wohliger Schauer breitete sich über ihren Rücken aus und verlockte sie dazu sich nicht zu erheben, sondern noch dichter in diese Umarmung zu schmiegen. Leider hielt ihr das Gewissen vor, dass dies nun wirklich nicht angemessen gewesen wäre und Anne hatte ein viel zu lautes und großes Exemplar, als dass sie es hätte überhören können. Also richtete sie sich vorsichtig auf und hörte, wie Kakashi ihr in seiner üblichen, eleganten Bewegung folgte. Ihr Schädel brummte und die junge Jonin schwankte kurz, doch zwei starke Hände griffen nach ihren Ellenbogen und stützten sie hilfsbereit. Anne hielt still ... sie hätte sich eh nicht dagegen wehren können, sonst wäre sie sicherlich gefallen. Die zwei Suna waren in ihr eigenes Netz gefesselt an den nächsten Baum gebunden, was ihr unwillkürlich ein breites Grinsen entlockte. Geschah den beiden Recht. Doch dann kehrten die grünen Augen zurück zu Kakashi. “Wie ... Warum sind Sie hier?” Was er nun wohl von ihren Kampfkünsten hielt? Schließlich hatte sie ihm gerade eindrucksvoll bewiesen, dass sie sich nicht mal gegen zwei Sunanins zur Wehr setzen konnte und das trotz ihren neuen Fähigkeiten. “Das Feuerfest.”, kam es leicht amüsiert von dem Jonin und Anne zuckte zusammen. Oh nein! Sie hatte es ganz vergessen! Heute war ja ... Er musste auf sie gewartet haben ... Anne schämte sich. Sie schämte sich sehr. Das ... Sie hatte das völlig vergessen! Und erst jetzt bemerkte sie, dass Kakashi keineswegs seine normalen Sachen ... also die Anbumontur trug. Nun ... oder ... sie ließ ihren Blick etwas genauer über ihn gleiten und stellte fest, dass er wahrscheinlich einfach nur die grüne Jacke zu Hause gelassen hatte. Aber es war egal ... seine Figur wurde dadurch nur noch besser zur Geltung gebracht. Die feinen, sanften Linien seiner Muskeln, die sich nur umso deutlicher unter der Kleidung abzeichneten. Sie KONNTE einfach nicht wiederstehen und berührte ihn vorsichtig, als müsste sie prüfend ob er vielleicht nur eine Illusion war. Die junge Jonin fühlte sich in diesen Augenblicken, als wäre das hier alles ohnehin nicht real. Es konnte auch nicht wirklich sein. Warum auch sollte Kakashi sie wieder aller Vernunft rechtzeitig gefunden und gerettet haben? Anne stockte und zögerte. Was wenn dies tatsächlich wirklich war? Ihr Finger zog sich hastig zurück und sie nuschelte etwas undeutliches, dass wie ein Entschuldigung klingen mochte ... wenn man viel Fantasie hatte. Doch seine warmen Hände zogen sich nicht von ihr zurück. “Wie haben sie mich gefunden?” Kakashi lächelte nur, sie konnte es selbst durch den Mundschutz hindurch erkennen. “Kisa hat mir verraten, wo ihr übt, falls ich vorbei kommen möchte.” Nun das klang logisch. Vorausgesetzt man kannte die verquere Logik von Kisa und ihre vergeblichen Versuche sie mit Kakashi zu verkuppeln. Als sie dann auch noch trotz des Festes nicht in ihrer Wohnung gewesen war, hatte er wohl bereits vermutet, dass die schusselige Ninja ihn vergessen hatte und deshalb nach ihr gesucht. “Es ... es ist mir wirklich peinlich, ich ... es gibt keine Entschuldigung dafür.”, haspelte sie in die aufkommende Stille. “Und jetzt in diesem Aufzug ...” So dreckig und verwuschelt, wollte er sich sicherlich nicht mit ihr auf dem Fest sehen lassen. “Du bist sehr schön, Anne.”, unterbrach Hatake die Werwölfin leise aber bestimmt. War sie vielleicht doch schon tot? Anders war solch eine Aussage doch nicht zu erklären oder? Oder er war einfach nur höflich. “Danke.”, nuschelte sie hastig zurück und fragte sich gleichzeitig, was sie darauf erwidern sollte. “Wenn du jetzt nicht mehr zum Fest möchtest, verstehe ich das, aber lass mich dich wenigstens heim begleiten.” Schon wieder so ein langer Satz von ihm und ... auch noch ein so schöner. Statt einer Antwort, die Anne vor lauter Nervosität ohnehin nicht hätte geben können, nickte sie nur. Ihr war wieder eingefallen warum Kakashi sie überhaupt begleiten hatte ... ‘wollen’ und nun da er so ... lieb zu ihr war, drückte sie das schlechte Gewissen noch mehr. Kisas unselige Lüge ... Dennoch schwieg sie die ganze Zeit, brachte es nicht über sich, ihn von sich zu enttäuschen, bis sie bei ihrer Wohnungstüre angekommen waren. Auch Kakashi sprach kein Wort, was nicht ungewöhnlich für ihn war, aber er hatte sie ... leider ... losgelassen und die Hände tief in den Hosentaschen vergraben. Die Dämmerung hatte sich inzwischen dem blauen Dunkel der Nacht ergeben und der nun nur noch fast-volle Mond betrachtete das ungleiche Paar unter sich. Die beiden standen sich gegenüber und eine seltsame Befangenheit hatte sich zwischen ihnen breit gemacht. Anne war noch immer in ihren Grübeleien gefangen, ob und wie sie ihm am Besten Kisas Lüge erklären konnte, als Kakashi sich durch die silbernen Strähnen fuhr und sie schief lächelnd ansah. “Nun ... dann ...” Er unterbrach sich und wieder wurde es für eine Weile still zwischen den beiden. In der Ferne konnte man den Lärm des Festes hören, doch beide achteten nicht darauf. Plötzlich kam Anne eine glänzende Idee - zumindest hielt sie es in diesen Augenblicken dafür. Bei Tee redete es sich doch etwas leichter! “Darf ich noch ... auf einen Tee vielleicht?” Sie hörte sich reden und hätte am liebsten ihren Kopf gegen die nächste Mauer gedonnert. Warum konnte sie in seiner Nähe nicht ein einziges Mal einen vollständigen und grammatikalisch richtigen Satz herausbringen? Nur ein mal! Doch trotzdem schien er zu verstehen, was sie sagen hatte wollen und nickte. “Gerne.” Es klang etwas überrascht, aber nicht unangenehm ... wenigstens etwas. Hastig fingerte Anne ihren Schlüsselbund heraus und versuchte mit vor Nervosität zitternden Fingern und im Dunkel das Schloss zu öffnen. Endlich ... beim dritten Versuch hatte sie es endlich geschafft und konnte den großen Jonin hereinlassen. Ein paar Minuten später brachte sie die dampfende Kanne und zwei Tassen in das Wohnzimmer und hielt kurz Inne, um das Bild, welches sich ihr bot vollkommen in sich auf zunehmen. Dort ... in IHRER Wohnung stand Kakashi, der Kakashi Hatake, beide Hände in den Hosentaschen vergraben, und blickte sich um. Er schaffte es tatsächlich etwas verloren zu wirken, als wüsste er nicht wirklich etwas mit sich hier anzufangen. Dennoch machte er einen entspannten Eindruck. Sein Blick hatte etwas gedankenversunkenes und müdes, wie man es eben von ihm kannte und war aus dem Fenster gerichtet. Er bemerkte sie wohl, denn nun drehte er sich zu ihr um und lächelte sie vorsichtig an. Hastig senkte Anne ihren Blick und stellte den Tee auf dem Tisch ab. Hatte sie ihn angestarrt? Wie peinlich! “Bitte setzen Sie sich doch ...” Kakashi nahm Platz und lächelte sie erneut mit diesem freundlichen Grinsen an, als sie unsicher stehen blieb. “Auch du bitte.” Anne nickte hastig. “Ach so ja ...” auch sie nahm ihm gegenüber Platz und begann einzuschenken. Ein leises Lachen ertönte ihr gegenüber und unwillkürlich fragte sich die Jonin, was sie nun wohl schon wieder falsch gemacht hatte. “Nein ... wenn du mich siezt komm ich mir so alt vor.” Ein weiteres Mal hatte Anne das dringende Gefühl, dass ihre Wangen wohl brannten. “G .. Gern.” Sie zog ihren Finger hastig zurück, bevor er sie aus Versehen berühren konnte, nur um es gleich darauf zu bereuen sich diese Möglichkeit genommen zu haben. Wieder breitete sich dieses ungewisse Schweigen zwischen ihnen aus, einzig von den Geräuschen des Festes aus der Ferne, ein paar singenden Grillen und dem leisen Schlürfen des Tees unterbrochen. Anne atmete tief durch. Sie musste es ihm sagen und dann ... nun ja ... dann wohl den restlichen Abend alleine hinter sich bringen, aber es war besser als jetzt. Sie wollte es endlich hinter sich haben. “Ich ... ich muss dir wohl etwas sagen.” begann sie schließlich leise und die Tatsache, dass der Satz endlich vollständig und grammatikalisch richtig war, tröstete sie nun auch nicht mehr. “Ich ... was Kisa gesagt hat ... ich habe keinen Exfreund.” Seltsamerweise ... sie fühlte sich etwas erleichtert. Nun es war gesagt und nun ... natürlich zitterte sie bei dem Gedanken an die Enttäuschung über die Unehrlichkeit seiner Gegenüber, welche sicher gleich in das sichtbare Auge des Jonin treten würde, aber ... wenigstens hatte sie es gesagt. Sie hob wild entschlossen ihren Kopf und blickte ihn an. In ihrer Aufregung bemerkte sie nur nebenbei, dass er seinen Mundschutz zum Trinken hinab gezogen hatte und sein vollendetes Gesicht offen ihrem Blick darbot. “Ich weiß.”, kam es gelassen von ihm zurück und jetzt wurde Anne endgültig aus der Bahn geworfen. “Wie? Aber ... warum ...” Das wars wohl wieder mit der grammatikalischen Vollständigkeit für die nächste Zeit. Kakashi senkte verlegen den Blick. “Kisa lügt wie gedruckt, aber Narbe nicht ... sie kann einem dabei nicht in die Augen sehen.” Er lächelte sein sanftes und wissendes Lächeln und ... bei Kyuubi ... es war so unverdeckt noch viel, viel schöner als ohnehin schon. Einfach nur ... Atemberaubend und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder einigermaßen auf die Konversation konzentrieren konnte. Er ... er hatte es gewusst, aber ... Annes Gedanken überschlugen sich ... dann hätte er ja gar keinen Grund gehabt mit ihr zum Fest zu gehen! “Warum ... ich meine ... du hättest dann doch nicht ...”, stotterte sie hastig und obwohl sie sich sicher war, dass kein Mensch dieses Kauderwelsch verstehen konnte zuckte Kakashi verlegen lächelnd die Schultern. “Ich wollte.”, war die schlichte Antwort, welche sie auf die eigentlich ungefragte Frage bekam. “Ich bin gerne in deiner Nähe ... ich hoffe das ist in Ordnung.” Anne fühlte sich näher an einem Herzinfarkt, als je zuvor. Dieser Abend würde sie umbringen ... und dieser Kerl vor ihr auch. Warum auf einmal das? Er war gern in ihrer Nähe? Aber ... WIE gern? SO gern? Oder nur ... einfach nur gern? Der Teil ihres Kopfes, der noch versuchte normal zu funktionieren, erinnerte sie daran, dass langsam eine Antwort fällig wurde. “Das ... ist ... schön.”, brachte sie schließlich mit stockender Stimme etwas gepresst heraus. “Ich ... bin auch ... gern in deiner Nähe.” Wieder wagte sie einen Blick zu ihm ihn und war erstaunt, dass er ... ja ... erleichtert wirkte. Diese Erkenntnis verblüffte sie so endgültig und total, dass sie den Kopf anhob um zu beobachten, wie der erfahrene Jonin wie ein kleiner Junge grinste und sich am Hinterkopf kratzte. “Naja ... du wirkst in meiner Nähe immer so nervös ...” Nun ... Anne musste sich eingestehen, dass er damit wohl recht hatte, aber ... war das nicht nur zu verständlich. “Naja ... du ... bist nun mal ein sehr angesehener Ninja und ... sehr beschäftigt und ... es ist ja überhaupt ein Wunder, dass du die Zeit findest und hier mit mir herum sitzt und Tee trinkst.” Dass sie langsam wieder in der Lage war wie ein Mensch zu sprechen ermutigte Anne etwas. Nicht dass es ihre Nervosität gemildert hätte, aber nun da sie in Fahrt war, brach es beinahe aus ihr heraus. “Ich meine ... normalerweise rettest du Konoha oder so und sitzt nicht mit einer eher schlechten Jonin am Tisch und hörst ihr zu, wie sie irgendwelchen Schwachsinn von sich gibt, wie toll sie dich findet.” Sie grinste schief. Wenn sie das ihrem Bruder erzählte, würde er das nicht glauben. Sie seufzte schwer und bemühte sich wieder ruhiger zu werden. Anne wollte gar nicht darüber nachdenken was sie gerade alles von sich gegeben hatte ... lieber nicht. Und jetzt war es wieder still zwischen ihnen. Sie war einfach nicht für SmalTalk geschaffen und eine gute Unterhalterin war sie auch nicht. “Entschuldige, bitte. Sicher langweile ich dich zu Tode.” Noch immer ruhte sein dunkles Auge geduldig auf ihr und Anne hätte zu gerne gewusst, was er wohl jetzt über sie dachte. Viel Gutes war es sicher nicht, denn ihr wäre gar nichts eingefallen. Wenigstens war er so höflich noch immer zu lächeln. Ob er ihr überhaupt zugehört hatte? Wahrscheinlich nicht, denn alles was er als nächstes tat, war seinen Tee zurück auf den Tisch zu stellen und aufzustehen. Oha ... also SO viel zu langweilig? Nun ... was hatte sie auch erwartet. Sie war noch nie der perfekte Alleinunterhalter gewesen. Höflicherweise erhob sie sich ebenfalls um ihn zur Türe zu begleiten. Nun ja ... es war ja zumindest ein netter Abend gewesen oder? Nett, aber mit einem absolut bescheuerten Ausgang. Hoffentlich ging er schnell, denn Anne hatte das dringende Bedürfnis sich erst einmal in ihr Schlafzimmer zu verziehen und gründlich über dieses Scheiß-Leben und die Tausenden verpatzten Möglichkeiten von heute Abend auszuheulen. Vielleicht würde sie vorher noch etwas gegen die Wand werfen ... in der einen oder andern Reihenfolge. Oh ... Oh nein! Das ... das konnte er doch nicht machen! Wie sollte sie sich da noch zusammenreißen? Zwei warme Arme umfingen Anne plötzlich, zogen sie an seine breiten Schultern und eine warme Hand hob ihr Kinn vorsichtig an, so dass zwei wässrige grüne Augen gezwungen wurden in sein dunkles Auge zu sehen. “Anne ... ich würde dich gerne küssen ... darf ich?” ‘Achterbahn’ war das einzige was Anne noch einfiel, bevor sie beinahe etwas zu schnell nickte und fast ungläubig zusah, wie er sich tatsächlich zu ihr hinab neigte. Sie konnte seinen warmen, gleichmäßigen Atem auf ihrer Haut fühlen, die Wärme, welche von ihm ausging. Sein dunkles, sichtbares Auge schloss sich langsam, als wollte er sich vollkommen auf diese Berührung konzentrieren und ... seine Lippen waren weich, fest und warm. So wie sie es immer erwartet hatte. Der Kuss zärtlich und sehr vorsichtig. Seine großen Hände unglaublich behutsam. Er behandelte sie wie ein rohes Ei, als wäre sie etwas sehr zerbrechliches und Annes Herz wurde warm. Sie war ... ja ... glücklich. Richtig glücklich und zum ersten Mal war sie in der Lage sich in der Nähe des Jonin wenigstens ein wenig zu entspannen. Ihre Finger hoben sich langsam und erkannten in einem Anfall von Wagemut, dass die silbernen Strähnen tatsächlich so weich waren, wie sie aussahen. Ein Lächeln zog ihre Mundwinkel noch im Kuss nach oben und sie konnte fühlen, wie diese Geste von Kakashi erwidert wurde. Er würde es ihr später noch oft sagen, aber ihr Lächeln war das was ihm damals als Erstes an der jungen Jonin aufgefallen war. Viel zu bald löste er sich wieder von ihr. “Jetzt machen wir aber die Fenster zu.” Anne blickte ihn fragend an und war noch nicht bereit ihn jetzt schon gehen zu lassen. Sie ließ in einem spontanen Anfall von Trotz und Besitzergreifung, die ihr eigentlich beide nicht zustanden, ihre Hände in seinem Nacken verschränkt. “Warum?” Doch Kakashi lächelte nur. Draußen sassen eine Wölfin und ihre Rudelführerin auf dem gegenüberliegenden Dach und grinsten zufrieden. “Leichteste Übung!” versicherte die hagere Gestalt ihrer grau-schwarzen Freundin und erhob sich. “Und JETZT unterhalten wir zwei uns mal über dein Weggucken, wenn ich die Wahrheit etwas in meine Richtung verbiegen muss!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)