Plan G von caramel-bonbon (... und seine Folgen (DiexShin)) ================================================================================ Kapitel 2: Plan A & B --------------------- ~Plan A – Kein Ausweg~ „Kao, bist du sicher, dass das irgendetwas bringt? Die laufen uns schon wieder hinterher! Ich mag das nicht.“ Kaoru und Shinya hasteten über den Pausenplatz und versuchten, so zu tun, als würden sie die Mädchen nicht sehen, was sich als schwieriger heraus wies, als angenommen, denn sie kicherten und giggelten und zeigten immer wieder auf sie. „Naja, Shin, ein Versuch ist es doch wert, nicht? Oder willst du dich gleich dem unmöglichen Benehmen widmen?“, grinste Kaoru und Shinya schüttelte hastig den Kopf. „Nein, nein, das ist schon gut so... aber ich frage mich trotzdem, ob das was bringen wird.“ Im Klassenzimmer trafen sie auf Die und Kyo, Toshiya stiess nur wenige Minuten später, mit gestresster Mine und verstrubbelten Haaren zu ihnen. „Verdammt, Kao! Das war ne Scheissidee! Wie soll man die denn ignorieren, wenn die dadurch nur noch krampfhafter versuchen, unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen? Wir versuchen das jetzt schon über eine Woche und was hat es uns gebracht? Nichts! Absolut nichts, ausser dass die noch nerviger geworden sind!“, schrie dieser auch sogleich los, nicht auf die erschrockenen Gesichter ihrer Mitschüler achtend und raufte sich wieder mal durch die schwarzen Haare, dass diese noch mehr abstanden. Daisuke und Kyo nickten zustimmend. Kaoru schaute in das ausdruckslose Gesicht von Shinya und seufzte. „Ich glaube, es bleibt uns nichts weiter übrig, als zu Plan B zu greifen.“ ~Plan B – Rettende Idee~ Es war Mittag, und Kyo stand mit Shinya in der langen Reihe vor der Essensausgabe, um sich dann zu den andern zu setzen, da diese schon vorgegangen waren. Leider ging es fast nicht weiter und als Shinya kurz zurück schaute, erblickte er eine Schar Mädchen, mitten drin die zwei, die ihnen so zusetzten. Sofort machte er den kleineren darauf aufmerksam, indem er ihn in die Seite piekste und mit dem Kopf in ihre Richtung ruckte. Kyo verlor sämtliche Gesichtsfarbe und riss die Augen auf, doch nach nur einer Sekunde wurde dies durch ein Unheil verkündetes Grinsen ersetzt. Er warf noch einen Blick zu Shinya, der zustimmend nickte und stiess dann seinem Vordermann in den Rücken. „Hei, Mann, mach mal hinne!“, rief er laut und klopfte ihm unwirsch auf die Stirn. Shinya versuchte ein Grinsen zu unterdrücken und spähte zu der Gruppe Mädchen. Sie hatten ihre volle Aufmerksamkeit auf sie gelenkt. „Mach weiter!“, forderte er den Kleineren auf. Dieser grinste noch breiter und beschimpfte dann sämtliche Schüler vor ihnen, beklagte sich, warum das so langsam vorwärts ging und drängelte sich schliesslich ganz nach vorne, nicht ohne die andern anzurempeln und ihnen böse Blicke zuzuwerfen. Shinya warf einen Blick zurück und stellte mit gemischten Gefühlen fest, dass die beiden Mädchen sie geschockt und mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. „Tolle Leistung!“, wurden sie von einem feixenden Daisuke begrüsst, als sie sich an deren Tisch setzten, „Haben alles genau gesehen.“ „Jahaa, Kyo-chan hat volle Arbeit geleistet.“ Der Kleine warf sich stolz in die Brust, doch dann registrierte er, was Shinya da gerade gesagt hatte und verpasste ihm eine leichte Kopfnuss. „Nenn mich nicht so!“, grummelte er. „Ist gut, Kyo-chan!“, lächelte er unschuldig zurück. Kyo wollte sich gerade auf ihn stürzen, als Daisuke plötzlich beide Füsse mit den schweren Stiefeln auf den Tisch knallte, und sich mit einer Zigarette im Mund entspannt zurück lehnte. Sämtliche verdutzten Blicke waren auf ihn gerichtet und Kao unterbrach schliesslich die drückende Stille. „W-was wird denn das, bitte?“ „Na was wohl? Blöde Frage, schau doch mal zur Seite!“ Die anderen Vier wandten sich zu dem Nachbarstisch, an dem sich gerade die beiden Mädchen niedergelassen hatten. „Begriffen?“, fragte der Rothaarige, während er den Kopf nach hinten legte und langsam den Rauch hoch in die Luft stiess. Sie nickten. Aber nach nur fünf Minuten kam eine kleine, ältere Frau mit Schürze angewuselt, baute sich vor ihnen auf und schaute sie mit wütend funkelnden Augen an. „Was soll das, Andou? Sofort runter mit den Füssen und drücken sie die Zigarette aus, das ist unerhört!“ Daisuke nahm noch einen Zug und blies ihn zur Seite aus. „Ich dachte, wir dürfen rauchen, wenn es die andern nicht stört?“ „Aber...!“ „Das haben sie selber gesagt!“ Sie gab auf. „Dann nehmen sie wenigstens die Füsse runter, das ist unverschämt!“ „Warum sollte ich?“ „Nehmen sie die Füsse runter und zwar sofort, sonst gehe ich zu dem Direktor!“, sie schien langsam ihre Nerven zu verlieren. Daisuke verdrehte die Augen und drückte die zu Ende gerauchte Kippe aus. „Ich wollte sowieso gerade gehen“, gähnte er ihr ins Gesicht und erhob sich, die andern taten es ihm gleich. Die Tabletts mit den Tellern und Gläsern liessen sie stehen. Als sie an den beiden Mädchen vorbei gingen, fingen sie ihre bewundernden Blicke auf und sofort fingen sie wieder an zu tuscheln. „Ey, das macht Spass!“, grinste Daisuke. „Aber hat’s auch was gebracht?“, fragte Kao. Shinya schüttelte leicht den Kopf. „Ich glaube nicht.“ „Noch nicht!“, fügte Toshiya hinzu und legte einen Arm um Shinya, „Noch ein bisschen weiter so, und sie werden uns nicht mehr anschauen! Ich freu mich ja schon so auf den Tag, an dem das eintreten wird!“ Glücklich grinsend drückte er Shinya an sich, wuschelte ihm dann kurz durch die hellblonden Haare und machte sich wieder auf den Weg zurück ins Klassenzimmer, in dem sie English hatten. Shinya zog eine Schnute, doch schliesslich ging auch er ihm nach, begleitet von den restlichen Drei, die nur amüsiert lächelten. Eine halbe Woche lang benahmen sie sich schlimmer, als sie je gedacht hätten und schliesslich sprach Shinya die Frage aus, die ihnen allen die ganze Zeit über im Hinterkopf umherspuckte. „Sagt mal, findet ihr das nicht ein bisschen übertrieben? Was, wenn irgendwer was sagt und wir doch noch zum Direx müssen?“ Als eine Weile keine Antwort kam, fügte er hastig noch etwas hinzu. „Versteht mich nicht falsch, aber... nun ja... es ist nur...“ „Schon gut, Shinshin, wir wissen was du meinst.“ Shinya lächelte beruhigt. „Aber wir müssen noch fragen, ob unser Verhalten was gebracht hat, dann können wir von mir aus weitergehen.“ Kaoru schaute in die Runde. Alle hatten leicht den Kopf gesenkt und schüttelten ihn. Nein, es hatte wirklich nichts gebracht, ausser, dass sie noch mehr über sie tuschelten und sie jetzt sogar langsam aber sicher ihr gutes Image zerstörten. Doch sie konnten nicht mehr weiter reden, denn soeben war die Lehrerin ins Zimmer gekommen und wollte mit dem Unterricht beginnen. Am Ende der Lektion, etwa zwei oder drei Minuten bevor es klingelte, liess sie die Klasse gehen, doch fünf Jungen rief sie zu sich. Shinya und Toshiya warfen sich nervöse Blicke zu und gingen zusammen mit den andern nach vorne. Die Lehrerin sagte nichts, schaute ihnen nur der Reihe nach in die Augen und seufzte schliesslich. „Der Direktor erwartet sie, bitte gehen sie gleich zu ihm, sie wurden für die nächste Stunde vom Unterricht dispensiert.“ Sie schaute sie noch mal enttäuscht an und verscheuchte sie dann aus ihrem Zimmer. „Scheisse... und jetzt? Hat jemand eine Idee?“, fragte Kaoru, doch sie schüttelten nur alle den Kopf. Langsam schleppten sie sich zum Büro des Direktors und blieben vor der Tür stehen. Kaoru hob die Hand, um zu klopfen, als er in das lächelnde Gesicht Shinyas blickte. Ohne die Augen von ihm zu wenden, liess er die Hand wieder sinken. „Das ist nicht lustig, Shinshin!“ „Mir ist soeben was eingefallen! Keine Sorge, wir werden da ohne grosse Probleme wieder rauskommen!“ Selbstbewusst schob er sich an Kaoru vorbei und klopfte kräftig gegen das helle Holz. Als von drinnen ein „ja, bitte?“ ertönte, drückte er die Klinke runter und trat mit den andern im Schlepptau hinein. Der Mann hinter dem grossen Pult schaute von seiner Arbeit auf und nahm seine Brille ab. „Ich habe sie erwartet. Bitte setzen sie sich“, sagte er mit leicht bedrückter Stimme, worauf auch Shinyas leichtes Lächeln verschwand, und deutete auf fünf Stühle, die aussahen, als wären sie extra für sie da hin gestellt worden. Ohne ein Wort zu sagen, liessen sie sich darauf fallen und sahen gespannt zum Direktor, der sie der Reihe nach musterte. Dann endlich, nach einigen ewig scheinenden Minuten öffnete er den Mund. „Ich will nicht lange um den heissen Brei rumreden. Sie wissen, warum sie hier sind? Ich habe viele Beschwerden bekommen, von Lehrern, von Schülern, sogar von dem Hauswartspaar. Es kann so nicht weiter gehen. Ich verlange eine Erklärung. Sie sind früher nie so negativ aufgefallen.“ Shinya wartete nicht ab, bis sie etwas hervor gestammelt hatten, sondern sprudelte gleich drauf los. „Also, wissen sie, wir sind ja im dreizehnten, im letzten Schuljahr und wir müssen unsere Maturarbeiten abgeben. Und ich wollte meine Arbeit darüber schreiben, wie die Reaktionen sind, wenn wir uns so anders benehmen... ich hab sie gefragt, ob sie mir bei diesen Experimenten helfen und sie haben zugestimmt. Es ist also meine Schuld, tut mir leid.“ Die andern vier warfen sich fragende Blicke zu, sie waren das von ihrem Freund nicht gewöhnt, und schauten dann unsicher zum Direktor, ob dieser das schlucken würde, doch der war nur in schallendes Gelächter ausgebrochen. „Ach so ist das! Du meine Güte!“, brüllte er glucksend, als er sich wieder gefangen hatte, „na, dann ist das natürlich in Ordnung, ich werde meine Kollegen darüber unterrichten, sie sollen sich nicht darum kümmern und euch machen lassen. Maturarbeit, genial! Na dann viel Glück, sie können wieder gehen!“ Beim Hinausgehen hörten sie ihn noch einige Male amüsiert „Maturarbeit!“ glucksen und sobald sie sich sicher waren, dass niemand mehr sie sehen konnte, warfen sie sich Shinya um den Hals. „Hei, danke Mann, das war einfach genial!“ „Schon gut, schon gut, das hab ich doch gern gemacht... ausserdem ist es wirklich eine gute Idee, das als Experiment für meine Arbeit zu gebrauchen!“, lachte er fröhlich, „Aber hei... können wir Plan B dann lassen? Gebracht hat’s ja nichts, die bewundern uns nur!“ „Ja, Mädchen sind schlimmer als Kletten. Aber das war ja auch erst Plan B“, stimmte Kaoru ihm zu und kramte die Liste aus seiner Tasche, „dann weiter zu Plan C! hat jemand Schminkzeug?“ ~tbd~ Hosted by Animexx e.V. 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