Let it out von fluffymausi-chan (JadenxAlexis) ================================================================================ Kapitel 1: Let it out --------------------- Let it out Sterne glitzerten am Firmament und sorgten stellvertretend für den abnehmenden Mond für ein wenig Licht in der Gegend. Doch nicht jeder fand in dieser Nacht seinen Schlaf. Trotz Ausgangssperre hatte Alexis sich zu den Klippen zurückgezogen, um den Kopf frei zu bekommen. Von hier aus sah man das Meer, wie es im Mondlicht glänzte und wie die Wellen an die steinigen Riesen stießen als wollen sie diesen endlosen Kampf niemals aufgeben. Alexis setzte sich seufzend. Seit dem Duell mit dem Schattenreiter, der in Wahrheit ihr Bruder gewesen war, konnte sie das Gefühl des Verrats nicht mehr abschütteln. Sie wusste einfach nicht warum. Eigentlich sollte sie sich freuen, dass ihr Bruder wieder da war, auch wenn er sich nach wie vor im Koma befand. Aber es fiel ihr schwer. Jedes Mal, wenn sie in das Gesicht ihres schlafenden Bruders blickte, erinnerte sie sich an seine verdorbenen Taten und konnte das aufsteigende Gefühl der Scham nicht unterdrücken. Scham darüber was er getan hatte und Scham darüber wie sie empfand. Was war sie für eine Schwester? Sie sollte jede freie Minute an seinem Bett sitzen und auf eine Besserung hoffen, aber nach dem Kampf hatte sie das Gefühl ihren eigenen Bruder nicht mehr zu kennen und sich selbst auch nicht mehr. Besonders der Selbstzweifel machte ihr zu schaffen. Sie fühlte sich verloren. Wie musste Atticus sich fühlen? Doch nicht nur ihr Bruder hatte unter den Folgen des Duells im Vulkan zu leiden. Jaden war ebenfalls angeschlagen gewesen. Sie seufzte abermals als sie an ihn denken musste. Er hatte an diesem Tag sehr hart gekämpft. Natürlich hatte er das schon oft, doch niemals gegen einen Schattenreiter. Nur mit viel Mühe hatte er gewonnen und das Ende hatte er nicht mal miterlebt, da er ohnmächtig geworden war. Sie schaute zum Mond als könne er ihr Antworten auf ihr Gefühlschaos geben, doch natürlich tat er das nicht. Seufzend erhob sie sich und wollte sich gerade auf den Rückweg machen, als es hinter ihr in der Dunkelheit zu rascheln begann. Mist was ist das? Ein Tier? Ein Schattenreiter?, rätselte sie in Gedanken. „Wer ist da?“, fragte sie in einem ernsten Tonfall, obwohl Angst in ihr aufstieg. Vorsichtig griff sie nach einem Ast, der nicht weit von ihr entfernt lag, und nahm ihn zitternd entgegen. „Also los! Komm raus.“, drohte sie dem Etwas oder dem Jemand hinter den Büschen. Plötzlich sah sie eine Hand und dann eine rote Jacke. „Hey, hey man schlägt doch keine Freunde.“, lachte der Jemand, der kein geringerer war als Jaden. Erleichtert ließ Alexis den Ast fallen und lächelte ihn an. Dieser erwiderte das Lächeln und kam hinter den Büschen hervor. „Was machst du denn hier? Du solltest doch sicher im Bett bleiben oder? Du warst ohnmächtig, wenn ich mich richtig erinnere.“, fragte sie ihn. „Ich hab noch nie viel auf jemanden gehört.“, lachte er. „Und was treibt dich dazu abends nach Mitternacht zu den Klippen zu kommen, noch dazu ohne Duelldisk und Deck?“, forschte er nach. Alexis spürte wie ihre Wangen in der Dunkelheit zu glühen begannen. „D-das sagt ja der Richtige. Du scheinst in einer ähnlichen Situation zu sein, so ganz ohne Duelldisk samt Deck oder täusche ich mich da?“ Alexis verschränkte ihre Arme vor der Brust und versuchte das verschmitzte Lächeln zu verstecken, aber auch ohne Licht konnte er am amüsierten Ton ihrer Stimme erkennen, dass sie ihn nur hochnehmen wollte. „Schuldig im Sinne der Anklage.“, grinsend kratzte er sich am Hinterkopf. Alexis schüttelte den Kopf. „Unverbesserlich. Rebellisch mit einem Hauch kindlicher Naivität.“ Jaden lachte leise. „Charismatisch hast du noch vergessen. Angeblich habe ich einen großen Einfluss auf meine Mitmenschen.“ „Dieser Einfluss erscheint mir doch etwas fragwürdig.“, lächelte sie. Jaden war zu ihr getreten und bot ihr seinen Arm an. Selbst im fahlen Licht des Mondes und der Sterne war sein breites Grinsen nicht zu übersehen. Es versprach Abenteuer und eine willkommene Abwechslung nach dem Schock über ihren Bruder. Obwohl sie wusste, dass sie sich auf dünnes Eis begeben würde und womöglich auch in große Schwierigkeiten, wollte ein Teil von ihr einen Moment aufhören nachzudenken. Er bot ihr einen Ausweg. Alexis nahm seinen Arm mit einem dankbaren Lächeln und ließ sich zur Slifer-Unterkunft geleiten. Schweigend gingen sie Seite an Seite und obwohl sie sich in einer Wolke des Glücks befinden sollte, dass gerade ihr Schwarm in ihrer Nähe war, empfand sie lediglich Ruhe und Zufriedenheit. Jaden hatte anfangs einige Male angesetzt etwas zu sagen, aber es dann doch unterlassen. Er hatte ihr vermutlich angesehen, dass sie im Moment nicht über das Vorgefallene sprechen wollte. Es wäre das erste Mal, dass er einen Hinweis einer Gefühlsregung seines Gegenübers registriert hätte. In der Slifer-Unterkunft angekommen, führte Jaden sie in die Küche. Nichts motivierte einen so sehr wie gutes Essen. Es war ein simpler Einfall aber im Moment war Alexis ‚simpel‘ gerade recht. „Ich staune immer wieder wie gut Professor Bannar kochen kann. Ein absoluter Vorteil, wenn man ein Slifer Red ist.“, lobte Alexis die Kochkünste des Professors, als sie sich über einen Überrest der Lasagne des Mittags hermachte. Jaden musste über diesen Satz lächeln. Der Professor kochte wirklich wie ein Gott, das hatte er schon an seinem ersten Tag hier in der Akademie erfahren. Im Vergleich zu Alexis begnügte er sich jedoch nur mit einem Apfel und ließ sich ihr gegenüber nieder. Hin und wieder warf er einen Blick auf die blonde Duellantin, die ihre Lasagne gemütlich aß. „Hey Jaden? Findest du es fällt nicht auf wenn ich noch eine Schüssel verdrücke?“, fragte sie und schaute verlegen in ihre leere Schüssel, da ihr das ein bisschen peinlich war. Jaden jedoch winkte ab. „Mach dir keine Sorgen. Sollte es auffallen, nehme ich das auf meine Kappe. Wäre nicht das erste Mal. Aber nach dem letzten Duell habe ich ehrlich gesagt nicht mehr sehr viel Hunger. Besonders etwas Gegrilltes soll mir in Zukunft fern bleiben.“ Alexis nickte stumm. An das Duell in dem Vulkan wollte sie jetzt nicht denken. Stattdessen half sie sich zu einer zweiten Portion Lasagne. Eine willkommene Stille setzte ein und obwohl Alexis wusste, dass das Plappermaul ihr gegenüber wohl bald an seine Grenzen stoßen würde, wollte sie nicht die erste sein, die die Ruhe durchbrach. Stattdessen musterte sie die simple Innenausstattung der Slifer-Red-Kantine. Ohne den ganzen Prunk, wie man ihn in ihrer Unterkunft finden konnte, erschien alles irgendwie realer und vor allem simpel und einfach. Für jeden zugänglich. Sie war den Prunk gewohnt aber nachdem sie Jaden besser kennengelernt hatte, hatte die Frage, ob man diesen ganzen Luxus denn auch wirklich brauchte, um in seinem Leben glücklich zu werden, sie öfters beschäftigt. Hier mit Jaden nach Mitternacht zusammenzusitzen und einfach seine Gesellschaft zu genießen, das war für sie bereits genug. Etwas, das sie mit einem verträumten Lächeln feststellte. Dieses blieb auch Jaden nicht verborgen. Obwohl er sicher keine Ahnung hatte, worüber sie nachgedacht hatte, schenkte er ihr sein typisches Grinsen. „Darf man erfahren, was denn so witzig ist?“, fragte Alexis mit einer aufgesetzten Unschuldsmiene. Jadens Grinsen wurde noch eine Spur breiter. „Meinem unglaublichen Charisma ist es zu verdanken, dass ich die berühmt berüchtigte Miss Rhodes zu einer heimlichen Lasagne ins feindliche Gebiet verleiten konnte.“ Um seiner Aussage noch den dramatischen Touch zu verleiten, packte er noch eine Vielzahl verschiedener Gestik in seinen Vortrag. Alexis hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht laut loszulachen. Ein Kichern konnte sie aber nicht unterdrücken. Jaden war da weniger zurückhaltend. Er lachte lauthals los. Erschrocken presste Alexis einen Finger auf seine Lippen, um ihn zum Schweigen bringen. Was sie auch erfolgreich geschafft hatte. Jaden starrte sie überrascht an, doch sie bemerkte davon erst einmal nichts, da sie damit beschäftigt war Bewegungen oder Schritte anderer Schüler oder, was wesentlich schlimmer wäre, des Professors zu hören. Stattdessen blieb alles still und nur das alarmierte Pochen ihres Herzens füllte ihre Ohren. „Du Idiot! Mir wäre fast das Herz stehen geblieben nur we…“ Sie drehte sich zu ihm um und erkannte erst jetzt in was für eine Lage sie sich selbst hineinmanövriert hatte. Das Glück war mal wieder nicht auf ihrer Seite. „Entschulidige.“, nuschelte sie. Verlegen nahm sie ihren zitternden Finger von seinen Lippen und ließ sich schnell wieder auf ihren Platz nieder, um sich dem Rest ihrer Lasagne zu widmen. Jaden saß immer noch wie erstarrt da, als hätte er einen Geist gesehen. Vielleicht ein Duellmonster? Was für ein doofer Gedanke. Reiß dich zusammen Alexis. Es ist nichts passiert und überhaupt war es seine Schuld, immerhin wären wir fast aufgeflogen. Ich habe nur eine Krise abgewendet. Genau. Genau. Ja, genau…. Sie kam nicht umhin ihr Verhalten selbst sarkastisch zu kommentieren. Nun war die gemütliche Stille Vergangenheit und peinliches Schweigen hatte sich über sie beide gelegt. Sie hoffte er würde einfach einen Witz reißen um die Situation aufzulockern, doch stattdessen blieb er stumm und drehte gedankenverloren den Überrest seines Apfels in seinen Händen. Unter ihren Wimpern musterte sie den braunhaarigen Duellanten, ohne sein typisches Grinsen. Es hatte etwas Beunruhigendes an sich. „Du warst nicht einmal auf der Krankenstation.“, sagte er gedankenverloren und brachte sie damit völlig aus dem Konzept. Das hatte sie nicht erwartet. Nervös strich sie sich eine Strähne hinter ihr Ohr aber vermied es ihn anzusehen. „Du warst nur ohnmächtig und man hat uns gesagt, dass du nur etwas Ruhe nötig hättest. Ich fand es besser den Rat auch zu beherzigen…“ Lüge. Ihre Stimme wurde zum Ende hin immer dünner. LÜGE. Er blickte auf und fasste sie ernst ins Auge. Sie fühlte sich auf einmal ausgeliefert und obwohl sie eine Kämpferin war, brachte sie es nicht übers Herz ihn anzusehen und zu lügen. „Ich spreche nicht von mir.“ Sie hatte es gewusst. Er dachte immer zuerst an die anderen und setzte sich selbst immer an zweite Stelle. Er hatte sich in Gefahr gebracht, um IHN ihr zurückzubringen und sie wusste es nicht zu schätzen. Das Gefühl der Scham stieg ein weiteres Mal in ihr hoch und nahm ihr den letzten Appetit. Mit klammen Fingern setzte sie die Schüssel ab, doch ihr Blick blieb an den Resten der nun kalten Lasagne haften. Sie konnte ihm nicht sagen, wie sie fühlte. Trotz seiner Toleranz, die er für die Leute um ihn herum aufbrachte, würde er das nicht verstehen können oder gar akzeptieren. Es fühlte sich verdorben an. Schlecht. Verabscheuungswürdig. Sie presste ihre Lippen zusammen, damit auch ja keiner ihrer Gedanken flüchten konnte. Gerne hätte sie ihn in ihr Gefühlschaos eingeweiht, nur um sich jemandem anzuvertrauen und die Last der Schuld loszuwerden, aber ihn konnte sie damit nicht belasten. Nicht ihren besten Freund, der an das Gute im Menschen glaubte. „Ich werde es nachholen.“ Lüge. Das aufgesetzte Lächeln schmerzte, aber nicht halb so sehr, wie der Gedanke ihn anzulügen. Sie vermied es weiterhin ihn anzusehen. Diese braunen Augen sollten nicht an Wärme verlieren, nur weil sie ihre Gefühle nicht in den Griff bekam. Wieder trat eine unangenehme Stille ein. Alexis fühlte sich zunehmend unwohl in ihrer Haut. Länger würde sie ihn nicht anlügen können. „Lügen konntest du noch nie besonders gut.“, seufzte Jaden und sie zuckte ertappt zusammen. Das Gefühl der Scham bekam einen Nachschlag. Doch statt der Flucht, wählte sie den Weg einer Kämpferin. Den Angriff. Unberechtigt. Deplatziert. Falsch. „Was kümmert es dich? Es betrifft dich nicht sondern meine Familie. Halt dich also bitte da raus.“, forderte sie mit eisigem Tonfall. Sie fühlte wie sie ihr eigenes Grab immer tiefer grub, aber ihr Ego hatte bereits genug gelitten und Selbstzweifel hatten es angefressen. Wut war ihr geblieben und sie wusste sie auch zu benutzen. Das rechtfertigte aber nicht ihr Benehmen. Es war immer noch unberechtigt, deplatziert und falsch. Jaden lehnte sich mit einem tiefen Seufzer zurück. Alexis blickte zum ersten Mal auf. Er klang nicht nur müde, sondern er sah auch schwach und bleich aus. Sofort verrauchte die Wut und Sorge machte sich breit in ihrem Inneren. Sie hatte in ihrem egoistischen Denken nicht einen Gedanken an die Gesundheit ihres besten Freundes verschwendet. „Jaden, du solltest sofort wieder ins Bett. Ich kann nicht glauben, dass du hier sitzt und mir nicht sagst wie schlecht es dir geht.“ Jaden gab ihr einen vielsagenden Blick. „Das Gleiche gilt für dich.“ Alexis winkte ab und räumte die Reste ihres Mitternachtssnack schnell und geräuschlos weg. Er hatte Recht aber das wusste er natürlich. Sie versuchte die Röte ihrer Wangen in den Griff zu bekommen während sie sich an den Abwasch machte. Jaden blieb sitzen und obwohl sie wusste, dass er ihr liebend gerne geholfen hätte, hätte er das vermutlich in seinem entkräfteten Zustand nicht geschafft. Wenigstens in dem Punkt war er vernünftig. Nur wenn es um Diskussionen ging, schien er nicht zu wissen wann Feierabend war. „Sei doch mal ehrlich, Lex. Ich weiß, dass dich etwas beschäftigt.“ Alexis begann die Schüssel mit voller Inbrunst zu schrubben und damit seine bohrenden Fragen zu ignorieren. Davon ließ er sich nicht beirren. Stattdessen fuhr er unbeirrt fort. „Ich kann verstehen, dass es ein Schock war, dass es dein Bruder war, der uns angegriffen hat. Ich kann auch verstehen, dass das vielleicht viel auf einmal war. Hey, selbst ich habe noch daran zu kauen. Und ich bin nun nicht wirklich das Nachdenker-Genie.“ Alexis spürte wie ihre Emotionen so langsam die Überhand gewannen. Ihre Schultern begannen zu zittern aber sie biss sich auf die Unterlippe und konzentrierte sich auf die Schüssel, die längst blitzblank war. „Aber ich versteh nicht, warum du ihn nicht besuchst. Ich dachte ihr hattet ein gutes Verhältnis? Dann dürfte es ja auch kein Prob…“ „Hör auf!“ Jaden hielt inne. Alexis hatte ihm immer noch den Rücken zugedreht aber er sah, wie ihre Schultern bebten. Ihre Stimme klang trotz dem bissigen Tonfall belegt und er musste kein Genie sein um zu erkennen, dass sie weinte. „Hör auf. I-ich kann nicht zu ihm gehen. Er würde mich h-hassen. Ich habe so lange darüber nachgedacht aber ich kann nicht verstehen, wie das passieren konnte. Und n-noch weniger verstehe ich mich. I-ich hasse mich, diese schlimmen Gedanken, diese urteilenden Blicke… Aber ich b-bin nicht besser. Ich will einfach, dass es aufhört..“, schluchzte sie. Sie hielt an sich, um nicht alles zu sagen. Nicht jeder Gedanke sollte freigelassen werden. Tränen liefen ihr über die Wangen und sie wischte sie sich mit der Unterseite ihres Armes weg. Ihre Hände waren immer noch nass vom Spülwasser. Es war ihr egal, wie schwach sie sich gerade fühlte und auch aussehen musste. Diese Gefühle mussten raus. Jaden blieb stumm und sie wagte es nicht sich umzudrehen. Stattdessen blinzelte sie Tränen ins Spülwasser und versuchte nicht laut zu schluchzen. Ihre Gedanken laut auszusprechen war zum einen befreiend doch zum anderen ängstigte sie wie real und schlecht sie sich anhören musste. Eine Hand auf ihrer zitternden Schulter ließ sie innehalten. Immer noch rannen Tränen über ihre geröteten Wangen und sie musste schrecklich im weißen Licht der Küchenlampe aussehen. Aber er schien nicht darauf zu achten. Stattdessen deutete er ihr an ihn anzusehen. Widerwillig kam sie seiner stummen Aufforderung nach. Jaden schenkte ihr ein kleines Lächeln und entgegen ihrer Befürchtung erreichte es auch seine Augen. Er sagte nichts. Kein ‚Alles wird wieder gut.‘. Kein ‚Das ist gar nicht so schlimm.‘ Nur ein Lächeln. Und trotzdem sagte es genau das aus, was sie erhofft hatte: ‚Du bist kein schlechter Mensch.‘ Natürlich konnte er nicht wissen, wie sie sich fühlte, aber alleine, dass er sie als Freund nicht aufgab und immer noch Vertrauen in sie hatte, reichte ihr. Und obwohl sie sich bedanken und erklären wollte, schwieg sie und entschied sich stattdessen für ein dankbares Lächeln ihrerseits. Im kühlen Licht der Beleuchtung wirkte er bleicher als vorhin und es musste ihn anstrengen so vor ihr zu stehen, aber sie wies ihn nicht darauf hin. Vermutlich hatte er sich aus dem Krankenzimmer gestohlen, um sie zur Rede zu stellen. Es sah ihm ähnlich. Wieder hatte er sie über seine eigenen Bedürfnisse gestellt. Obwohl sie immer noch nicht recht im Klaren war mit ihren Gefühlen und wie sie sich benehmen wollte, wusste sie, dass Flucht nun wirklich keine Option mehr war. Immerhin musste sie einen Patienten wieder zurück ins Bett bringen und der Zufall wollte es wohl, dass er und ihr Bruder sich ein Zimmer teilten. Das breite Grinsen zeigte ihr, dass er das eingeplant hatte. „Du bist unverbesserlich.“ Mit einem kleinen Lächeln schüttelte sie den Kopf und wischte sich endlich die Hände an einem Handtuch ab. „Es liegt an meinem Charisma. Das will ich einfach nicht aufgeben.“, zwinkerte er. „Verständlich.“, lächelte sie und zuckte kurz zusammen, als Jaden den Ärmel seiner Jacke nahm und ihre restlichen Tränen behutsam wegwischte. „Lass uns gehen, bevor ich anfange mich gen Süden zu bewegen.“ Trotz dem Humor in seiner Stimme hörte sie, dass er mit der Schwäche seines Körpers zu kämpfen hatte. Sie nickte und löschte das Licht der Küche, bevor sie sich neben ihn gesellte, um ihn zu stützen. „Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.“, grinste der Braunhaarige und auch wenn sie sich sicher sein konnte, dass es keine Anspielung gewesen war, sorgte der Kommentar für einen Sprung in ihrer Magengegend. Alexis gab ihm eine leichte Kopfnuss. „Unverbesserlich.“ „Das war kein eindeutiges Nein!“ Den restlichen Weg zur Krankenstation redete er über Syrus und dessen Obsession bezüglich dem schwarzen Magiermädchen und auch wenn das Thema nun wirklich nicht besonders interessant war, unterbrach sie ihn nicht sondern begnügte sich damit ihn zu mustern. Ihren besten Freund mit besonderem Platz in ihrem Herzen. Danke, Jaden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)