Damons Life von Chibi_Lavi (Von Vergangenheit und Jetzt) ================================================================================ Kapitel 8: Der schrei der Wüste ------------------------------- Shikall zog das Tempo immer mehr an. Kizna krallte sich immer fester an die Schuppen an Rubjins Rücken. Kizna konnte bemerken, dass Shikall sich immer wieder die Nase rieb. Insgeheim fragte sie sich weshalb, aber sie stellte die Frage nicht. „Meinst du der Sand juckt sie in der Nase?“, fragte Rubjin, der das offensichtlich ebenfalls aufgefallen war. Kizna lachte kurz und antwortete: „Kann schon sein, aber weswegen denn eigentlich?“ „Die trockene Luft und der Sand der in der Luft ist.“, entgegnete Rubjin wieder, „Du musst dran denken, dass sie eine Katzennase hat.“ Kizna musste lächeln. Sie verstand nicht wieso, aber diese Tatsache ließ wohl etwas an Schadenfreude in ihr aufkommen. Mittendrin drehte Kizna sich um. Sie wollte wissen, wie viel ihres Weges sie bereits zurückgelegt hatten. Unter ihnen sah auf jeden Fall alles gleich aus. Doch das, was Kizna, sah beunruhigte sie ein wenig. Hinter ihnen erstreckte sich die unendlich scheinende Weite der Wüste. Der „Anfang“ war nicht mehr zu sehen. Vor ihr bot sich der gleiche Anblick. Sand und Sandhügel so weit ihr Blick reichte. Wie findet Shikall denn nur den Weg? Sie wird den ja wohl kaum riechen können!, fragte sich Kizna. Nach einer Zeit wurde die Luft etwas kühler. Es war nicht viel aber die Temperaturschwankung war gut zu spüren. Kizna bemühte sich nicht mehr auf den Boden zu sehen und satt dessen Shikall im Auge zu behalten, um auf den Fall einer plötzlichen Kursänderung vorbereitet zu sein. Shikall hielt Stur ihre Richtung ein. Es war schwer den Überblick zu behalten und nicht den Kurs zu verlieren. Die Anstrengung stand ihr ins Gesicht direkt über die juckende Nase geschrieben. Stunden flogen sie so dahin. Die Sonne war nicht zu erkennen, daher schien es als würde die Zeit nicht vergehen. Niemand erkannte, ob es noch die erste Hälfte des Tages war oder bereits die zweite Hälfte. Der Ausblick hatte sich nicht verändert in den letzten zwei bis drei Stunden. Mit einer Ausnahme: Die Dünen waren etwas dunkler und größer geworden. Kizna deutete das als Zeichen der Mitte etwas näher gekommen zu sein. Zumindest hoffte sie das. Es war kein gutes Gefühl mitten in der Wüste zu sein, ohne zu wissen, wo man ist. Noch eine Stunde zog ins Land. Kizna war kurz davor vor Langeweile einzuschlafen. Selbst Shikalls juckende Nase brachte sie nicht mehr zum Lachen. Im Gegenteil: Sie tat ihr eher etwas Leid. Kiznas Nase war die Luft auch etwas zu trocken und juckte, aber das noch nicht allzu lange, aber Shikall hatte diese Beschwerden schon seit sie in der Wüste angekommen sind. Langsam versank sie abermals in Überlegungen, wieso Shikall sich am Tag zuvor so merkwürdig benommen hatte. Doch wieder kam sie zu keinem Ergebnis. Sie sah sich wieder die Dünen an, erkannte keinen Unterschied, sie sah zum Himmel und immer noch sah sie das gleiche blau-graue Bild wie schon vor Stunden. Sie versank in ihre Gedanken. Die Erinnerung an ihre Heimat, das Dorf Geda, rief nicht allzu schöne Erinnerungen in ihr hervor. Sie hatte keine Eltern, war bei ihrer Großmutter aufgewachsen und hatte keine Freunde. Das Einzige, was noch etwas an Wärme in den Erinnerungen hervor holte, waren die schönen Abende mit ihrer Großmutter und das letzte, was sie noch dort erlebt hatte: ihre Begegnung mir Rubjin und schließlich auch mit Shikall. Shikall…, tönte es über diese Gedanken hinweg in ihrem Kopf, Was bedeutet sie eigentlich für mich? Und was bin ich für sie? Darüber hab ich gar nicht nachgedacht. Es ist erst drei Tage her, aber es fühlt sich an wie zehn. Ich hab mich ihr einfach aufgedrängt. Zu Recht oder Unrecht? Vielleicht hätte ich besser in meinem Dorf bleiben sollen… Jeden Tag weiter den See beobachten und dort warten, bis etwas passiert, sowie ich es bis jetzt getan hab… Nein! Ich denke, ich bin da, wo ich sein sollte. Ich will auch nicht wirklich meine Großmutter rächen. Sie schloss die Augen. Ich will nur andere vor dem bewahren, was ich erleiden musste. Das ist mein Ziel. Ich werde Shikall helfen, auch wenn ich es nicht gut finde, wenn sie das nur für ihre Familie tut. Sie seufzte in sich hinein und öffnete die Augen. Sie konnte kaum glauben, was sie dort sah. Über ihre Gedanken hinweg hatte sie die Zeit vergessen und war unaufmerksam gewesen. Noch weit entfernt, doch schon sichtbar, war der blaue Himmel, der zu einem Stück Land hinter der Wüste gehören musste, zu sehen. Das Ende war in Sicht. Ein Hoffnungsschimmer breitete sich in Kizna aus. In Shikall hingegen kam erneut Nervosität auf. Sie begann höher zu fliegen. Rubjin folgte ihr mit einem heftigen Flügelschlag, der Kizna aus ihrer Tagträumerei riss. Etwas weiter oben angekommen, fing Shikall an zu schreien. „Beeilt euch! Ich hab mich verschätzt!“ Sie bremste, ab bis Rubjin aufgeschlossen hatte, um gleich wieder mit größerer Geschwindigkeit und Kraft hin die Höhe zu schießen. „Halt dich gut fest!“, mahnte Rubjin Kizna und tat es Shikall gleich. Erst jetzt merkte Kizna, dass der Wind die ganze Zeit über stärker geworden war. Rubjin flog schräg nach oben, und umso weiter sie dem Stück blauem Himmel näher kamen um so stärker wehte der Wind ihr entgegen. Zuerst meinte sie Rubjin würde schneller fliegen, doch sie merkte schnell, dass der Wind aus einer anderen Richtung kam. Weit genug oben sah sie, wie zwei riesige Wirbelstürme neben einander ihre Kreise zogen. Shikall war so weit in ihrer Nähe, um mit ihr zu reden. „Müssen wir da durch?“, fragte Kizna halb brüllend. „Ja das müssen wir! Sie würden uns hinein ziehen, wenn wir außen herum wollten!“, antwortete Shikall ausführlich um überflüssige Fragen zu vermeiden. Sie flogen höher, doch das Ende der Wirbel war nicht zu erkennen. Shikall dreht sich um und bemerkte, dass für Kizna die Luft allmählich zu dünn wurde. Sie hielt an, sammelte ihre Kräfte und wartete auf Rubjin. Als Rubjin ankam, fragte sie: „Stimmt etwas nicht?“ „Kizna du musst dich jetzt so gut festhalten wie du kannst!“; befahl sie Kizna und wandte sich an Rubjin, „Wir werden jetzt da durch fliegen. Es geht nicht anders. Rubjin, flieg so schnell du kannst. Solltest du mich überholen, flieg langsamer und immer geradeaus! Hast du mich verstanden?“ Rubjin nickte mit Unbehagen. „OK, flieg los, wenn die Wirbelstürme beginnen auseinander zu gehen.“, bemerkte Shikall. „Die Teile bewegen sich?“, fragte Kizna erstaunt. „Ja, jeder bewegt sich. Nur diese haben eine feste Laufbahn, in der sie bleiben. Sie bewegen sich aufeinander zu und wieder weg.“, erklärte Shikall. Kizna blickte erstaunt zu den beiden Stürmen hinüber. Sie fixierte die beiden genau. Allmählich begann sie die leichten Bewegungen wahr zu nehmen. „Rubjin flieg!“, befahl Shikall trocken. Sie begriff erst nicht. Sie hatte keinerlei starke Bewegungen wahrgenommen. Kizna krallte sich an Rubjins Hals fest. Shikall flog mit voller Kraft los. Rubjin sammelte noch schnell ihre Kraft und spurtete hinterher. Kizna legte sich so flach an Rubjin wie sie nur konnte. Shikall war nicht mehr lange vor ihnen. Die beiden Wirbelstürme verschluckten sie. Kizna hatte Angst davor, durch zwei riesige, kreisende, starke und gefährliche Windwirbel zu fliegen, doch sie hatte keine Wahl. Rubjin lenkte mitten in den entstandenen Spalt zwischen den beiden Wirbeln. Sie drehte sich leicht seitlich, um keinen ihrer Flügel in einen der beiden Luft Zyklen zu bringen. Kizna kniff die Augen zusammen. Sie öffnete die Augen, als Rubjin begann ihr Tempo wieder etwas zu drosseln. Kizna blickte sich um. Sie hatte es überlebt. Die Wirbelstürme lagen hinter ihr. Sie richtete sich immer weiter auf, während Rubjin langsamer wurde. Rubjin flog gemächlich geradeaus. So wie es Shikall gesagt hatte. Rubjin war kurz davor stehen zu bleiben, denn Shikall war verschwunden. Rubjin blieb in der Luft „stehen“ und drehte sich um. Sie wartete auf Shikall. Shikall war nicht zu sehen. War sie verschluckt worden? Mussten Rubjin und Kizna nun alleine den Weg suchen? Oder wollte Shikall sie nur ärgern? Kizna schloss die Antwort „Ja“ auf ihre dritte Frage direkt aus. So etwas würde selbst sie nicht tun. Rubjin wollte beinah wieder weiter fliegen, als mit einer sehr hohen Geschwindigkeit etwas auf sie zukam. Es war Shikall. Sie bremste sofort ab und hielt sich mit sanften Flügelschlägen neben Rubjin in der Schwebe. „Was ist denn passiert?“, fragte Kizna sofort, als sie die klaffende Wunde an Shikalls Kopf sah. „Ein Stein ist mir entgegen geflogen und hat mich getroffen. Ist aber halb so wild. Rubjin hab ich dir nicht gesagt, du sollst weiter fliegen?“, warf sie Rubjin vor. „Ich konnte dich nicht zurück lassen!“, verteidigte sich diese. „Ist schon gut. Du solltest ja eigentlich nur außerhalb der Reichweite warten. Der Stein war ja auch nicht eingeplant.“, antwortete Shikall und flog in gemäßigtem Tempo weiter. Kizna vernahm hinter sich etwas, das sich anhörte wie Schreie, Schreie der Wüste, vermischt mit dem tobenden Rauschen der Wirbelwinde, deren Strömungen aufeinander prallten. Sie waren immer noch in der Wüste, doch in der Ferne kurz vor dem Horizont konnte man den blauen Streifen am Himmel und unter ihm das lebendige Grün der Steppe. Nachdem sich die Wunde an Shikalls Kopf verschlossen hatte, zog sie ihr Tempo wieder etwas an, doch sie flog nicht so schnell wie auf dem Weg durch die Wüste. Sei es aus dem Grund, dass sie Kopfschmerzen hatte oder ihr die Kraft ausging, das spielte jetzt keinerlei Rolle für sie. Sie war mit ihren Gedanken schon lägst wieder bei dem Tier, das sie jagten, und bei ihren Sorgen, die sie am Vortag bereits hatte. Rubjin machte sich Sorgen um Shikalls Kopf und Kizna dachte weiter hin nach, wie es wohl gewesen wäre, wenn sie nicht mit Shikall mitgekommen wäre. Es dauerte nicht lange, bis das saftige Grün der Prärie zum Vorschein kam. Als sie endlich wieder über grünem Boden waren, atmete jeder tief durch. Endlich war wieder Wasser in der Luft. Die Sonne war mittlerweile schon weit ins Land gezogen. Sie war schon kurz davor, das Verschwinden hinter dem Horizont zu beginnen. Kaum hatte Shikall sich von der trockenen Luft erholt, drehte sie ein paar ausgelassene Runden. Es ging ihr viel besser, und man konnte einen leichten Anflug von Freude wahrnehmen. „Was ist den los?“, fragte Kizna verwundert. „Morya hat dir doch erzählt, dass sie aus dieser Gegend kommt.“, erwiderte Rubjin, „Sie wird sich freuen wieder zu Hause zu sein.“ „Kann ich verstehen.“, gab Kizna zurück, Würde ich mich ja auch. In diesem Augenblick kam in Kizna wieder die Frage auf, was sie eigentlich für Shikall war. Sie hatte zwar gesagt sie sehe diese kleine Gruppe nur als Mittel zum Zweck, aber für Kizna sprach allein die Tatsache, dass sie erst widersprochen hatte nachdem Shakquia bereits weg war und sie gefragt hatte. Ebenso sprach es Welten, dass Shikall sie damals gerettet hatte. Wären ihr die Leute, wie sie sagte, nichts wert, hätte sie sie auch nicht gerettet. Alles widersprach sich. Sie kam zu dem Schluss, dass sie, egal was auch dagegensprach, Shikall als ihre Freundin sah. Zwar keine so gute, aber immerhin eine. Selbst Rubjin war eine gute Freundin für sie. Andere mochten sie vielleicht nur als Tier sehen, aber für Kizna und auch für Shikall war sie wie ein Mensch, das beste was beiden je passiert war. Kizna streichelte Rubjin dankbar. Als sie wieder nach vorne sah, erkannte sie eine schwarze und graue Figur mit Flügeln. Shikall hörte schlagartig auf in Schlangenlinien zu fliegen. Jeder wusste, was das bedeutete. Ein erneuter Kampf würde ausbrechen, sobald sie es erreicht hätte. Jalimkama!, dachte Kizna erschrocken, Es ging schneller als ich dachte! „Endlich!“, rief Shikall und fing wieder an schneller zu werden. Rubjin flog sofort hinterher und machte sich Kampf bereit. Diesmal würde sie mitkämpfen. Shikall dachte nicht einmal daran auch nur eine Warnung ab zu geben. Sie stürzte mit gezücktem Schwert auf den Drachen zu. Ihr Schwert schnitt durch den dichten und harten Panzer, zog es wieder heraus und sprang zu Boden. Der Drache schrie verzweifelt auf. „Du bist auch nicht mehr so aufmerksam, wie du mal warst!“, brüllte Shikall ihm entgegen. Rubjin erreichte die Kampfstelle. Kizna zog Pfeil und Bogen hervor. Jalimkama drehte sich zu Shikall um. „Na Kätzchen, hat dich etwa ein Stein getroffen auf dem Weg durch die Wüste?“, fragte er trotzig, „Und bist du so schwach, dass du dir Hilfe mitnehmen musstest?“ „Ich bin aus meinen eigenen Gründen hier!“, schrie Kizna. Rubjin landete. Kizna stieg ab. „Warte hier. Shikall braucht mich jetzt dringender“, sagte Rubjin in einem abgeschirmtem Gespräch zu ihr. Kizna nickte. Rubjin flog wieder los. Viel zu hoch, dass Shikall sie erreichen konnte. „Ich bin nicht schwächer geworden. Ich bin stärker denn je! Du vergisst meine Gründe! Ich Ruhe nicht eher, bis ich nicht meine Familie gerächt habe!“, schrie Shikall mit einem gemeinem Grinsen. Sie erhob ihr Schwert auf ein Neues. Sie rannte los, das Schwert fest mit beiden Händen umschlossen und wollte es Jalimkama in sein Bein rammen. Doch bevor es soweit kam, holte dieser mit seinem Schweif aus und peitschte Shikall entgegen. Shikall nahm all ihre Kraft und sprang so hoch wie sie konnte. Rubjin zog ihren Kurs nach unten. Shikall breitete am höchsten Punkt ihrer Strecke ihre Flügel aus und begann in der Luft zu schweben. Rubjin stürzte auf sie zu und unter ihr hindurch. In diesem Augenblick ließ Shikall sich fallen und landete in leicht gebückter Haltung auf Rubjins Rücken. „Runter!“, brüllte sie kaum gelandet. Rubjin legte sich seitlich und entkam in letzter Sekunde einem gigantischen Feuerstrahl. Kizna schoss mit einem Pfeil auf das noch immer offen stehende Maul des Ungetüms. Sie traf. Leider schien es dem Drachen nicht viel aus zu machen. Er ließ sein Maul zu schnappen und wandte seinen Blick an Kizna. Er würdigte sie einige Sekunden lang mit seinem Blick, wandte sich dann aber wieder Shikall und Rubjin zu. Shikall hatte sich vollkommen aufgerichtet. Ihr Schwert steckte in der Scheide. Sie streckte eine Hand in die Luft. „Goletra!“, rief sie. Kizna dachte Shikall hatte sich versprochen, da sie ei ihrer Ankunft in Imzadi den Zauber „Goleta“ benutzt hatte. Über Shikalls Hand bildete sich ein unförmiges Stück Eis. Sie packte es. Rubjin wich gezielt einem Klauenhieb aus. Shikall warf ihr Eisgeschoss auf den Drachen. Mit der Geschwindigkeit eines Blitzes flog er auf den Drachen zu. Er traf ihn. Allerdings zeigte es keine Wirkung. Rubjin ließ einen Feuersturm auf die eben getroffene Stelle los. Shikall zog ihr Schwert, spreizte ihre Flügel und flog zu der Stelle, an der die Beiden getroffen hatten. Sie rammte das Schwert mit voller Kraft in Jalimkama. Ein Schmerzensschrei ertönte. Shikall zog das Schwert wieder heraus. Die Wucht mit der sie das Schwert hinein geschlagen hatte, ließ sie beim Herausziehen ein Stück rückwärts fallen. Kizna schnappte sich erneut einen Pfeil. Sie schoss ebenso auf die bereits verletzte Stelle. Wieder ertönte ein grausamer Schrei. Shikall fing sich wieder auf. Die Pranke des Drachen schnellte aus sie zu und warf sie zu Boden. Ihr Aufprall war deutlich zu hören. Wie sie da lag, sah nicht gut aus. Sie bewegte sich nicht. Jalimkama macht einen Schritt auf sie zu. Rubjin spie erneut Feuer und das Siegel auf ihrer Stirn begann zu leuchten. Shikalls Siegel begann ebenso zu leuchten, mit einem Unterschied: Shikalls Siegel flimmerte mehr als zu leuchten. Rubjins leuchtete konstant. Kizna stand nicht länger herum. Sie rannte zu Shikall, da Rubjin keine Hilfe benötigte. Rubjin lies einen Feuerball nachdem anderen los. Kizna rannte, so schnell sie konnte. Als sie bei Shikall ankam bot sich ihr kein allzu guter Anblick. Sie war zwar nicht schwer wiegend verletzt, aber ihre Kopfwunde war wieder aufgesprungen und ihr lief etwas Blut zur Nase hinaus. „Shikall?“, fragte Kizna besorgt. Sie bewegte sich immer noch nicht. Doch es dauerte nicht lange, bis sie ihre Augen öffnete. „Mein Kopf...“, beschwerte sie sich. Sie stand wieder auf und machte sich wieder kampfbereit. Kizna gab ihr das Schwert zurück, das in einiger Entfernung am Boden gelegen hatte. Shikall nahm das Schwert mit einem zuversichtlichen Blick an. Sofort stürmte sie wieder los um Rubjin zu helfen. Sie breitete ihre Flügel aus und erhob sich in die Luft. Kizna spritze etwas Feuchtes auf die Wange. Sie fuhr darüber um zu sehen was es war. Sie sah ihre Hand genau an. Es war rot. Rot, wie Blut. Kizna sah hinauf zu Shikall und bemerkte, dass Shikall eine Wunde genau an ihrem Flügel hatte. „Na du hast dich also wieder erholt Kätzchen?“, fragte Jalimkama. „Ja! Du brauchst nicht glauben, dass so ein kleiner Klaps mich fertig macht!“, antwortete Shikall. „Ein Klaps, der dich so zurichtet! Sieh dir deinen Flügel nur an! So gewinnst du nie!“, er ließ einen markerschütternden Schrei los. Shikall taumelte zu Boden. Sie landete sanfter als davor. Rubjin stürzte zu ihr. Doch Shikall stand bereits wieder auf. Kizna feuerte noch einen Pfeil ab. Sie zielte wieder auf die Stelle an der Shikall zu gestochen hatte. Shikall sprang auf Rubjin auf. Die Beiden erhoben sich in die Luft. Mittendrin sprang Shikall ab und wollte mit ihrem Schwert in die Nase des Ungetüms stechen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sein Maul öffnete. Genau als die Hand von Shikall in seinem Maul verschwand, schnappte er zu. Shikall war gefangen. „So schaffst du es nie!“, verhöhnte er sie. „So vielleicht nicht!“, entgegnete Shikall, „Aber wenn ich mich auf deine Größe begebe!“ Shikall hieb mit ihrer anderen Hand auf den Zahn, der sie fest hielt, ein. Durch die Vibration lies Jalimkama sie los. Kurz vor ihrem Kontakt mit dem Boden breitete Shikall ihre Flügel aus und landete sanft. Sie warf Kizna ihr Schwert entgegen. „Pass gut darauf auf!“, mahnte sie. Sie schuf eine Eisfläche um den Drachen herum und endlich hörte ihr Siegel auf zu flackern und leuchtete endgültig. Um Shikall herum entstand eine leuchtende Kugel. Kizna sah sich das blutverschmierte Schwert genau an. Auf dem Griff war ein Wort zu lesen. Dort stand Shikall und noch etwas, das Kizna nicht entziffern konnte. Die Kugel um Shikall fing an zu wachsen. „Schön, sie begibt sich auf ein höheres Energielevel!“, bemerkte Jalimkama überflüssigerweise. Kizna starte fasziniert auf den Griff des Schwertes. Rubjin zog sie auf sich hinauf. Sie machte einen kräftigen Satz nach hinten. Kizna wendete ihren Blick von dem Schwertgriff ab. Jetzt merkte sie, warum Rubjin sie davon gezogen hatte. Shikall hatte sich in ihre dämonische Katzengestallt verwandelt. Dort, wo sie eben noch gestanden hatte, war jetzt Shikalls Fuß. Die Kugel hatte Form angenommen. Langsam veränderte sich die leicht rosa gelblich gefärbte Katze in die, die Kizna zuvor bereits einmal gesehen hatte. Sofort ging der Kampf erneut los. Shikall sprang mit einem kräftigen Satz auf den Drachen zu. Sie Biss ihm in sein Schulterblatt. Auch er verbiss sich in ihrem Schulterblatt. Das Blut strömte nur zu herunter. Keiner der Beiden wollte aufgeben. Nach einer Zeit ließen Beide zur gleichen Zeit los. Nun hieben sie mit ihren Krallen aufeinander. Das Geräusch der auf einander treffenden Pranken hörte sich an wie zwei immer wieder aufeinander prallende Schwerter. Shikall konnte sich nicht lange behaupten. Schon nach kurzer Zeit hatte sie die Kralle Jalimkamas in ihrem anderen Schulterblatt. Sie schrie auf vor Schmerz. Unter Schmerzen ging sie zu Boden. Es schien als ob es aus wäre. „Katze, du bist am Ende! Nimm dein Schicksal endlich wahr und stirb!“, tönte es erschreckend aus dem Maul des Drachen. Shikall stützte sich mit aller Kraft wieder vom Boden ab. Mit Müh und Not konnte sie stehen. „Blicke dem Schicksal entgegen, das dein Vater hatte und teile es mit ihm!“, brüllte er wieder und holte mit seiner Pranke aus. Shikall zog im letzten Augenblick ihren Kopf davon. Jalimkama nutzte die Zeit und holte mit seinem Schweif aus. Er zog Shikall die schon geschwächten Vorderbeine unter ihrem Körper hinaus. Shikall ging zu Boden. Ihr Feind holte noch einmal mit seinem Schweif aus und peitschte ihr auf den Rücken. Nun lag sie im Gras und bewegte sich nicht. „Wann wirst du es lernen! Du besiegst mich nie!“ Der Drache verschwand. Shikall wurde wieder kleiner. Sie rappelte sich auf. Ihre Flügel hingen durch. Die Spitzen streiften den Boden. Rubjin ging zu ihr. Kizna sprang von ihrem Rücken. „Ich werde dich besiegen, meinen Vater rächen und sei es auch das letzte das ich tue! Ich bringe dich um!“, murmelte Shikall verzweifelt in den Boden. „Shikall?“, fragte Kizna vorsichtig. Shikall reagierte nicht. Vater… Ich werde dich rächen… auch wenn ich dich dadurch nicht zurück bekomm en werde…, dachte Shikall bedrückt. Sie sah zum Himmel und eine Träne kullerte über ihr Gesicht. Sie lächelte. „Ich habe wieder verloren.“, wurde ihr klar. „Shikall?“, fragte Kizna wieder. Shikalls Gesichtsausdruck veränderte sich wieder zum alten. Sie setzte sich ins Gras. Kizna stellte sich vor sie. Shikall hob den Kopf. „Was ist denn?“, fragte sie Kizna. „Kizna hielt ihr das Schwert entgegen und antwortete: „Hier. Es ist immer noch deines.“ Shikall nahm das Schwert an sich und Kizna fuhr fort: „Auf dem Schwert war etwas geschrieben. Es waren zwei Wörter. Eines war dein Name, Shikall. Das andere konnte ich nicht lesen.“ „Ist gut. Das sagt alles. Ich werde schon sehen was…“, mitten im Satz kippte Shikall um. Rubjin hievte sie auf ihren Rücken. Sie ging mit ihr davon zu einer kleineren Gruppe von Bäumen und Büschen. Kizna trappelte hinter her. Sie dachte beklemmt: Sie haben allein gekämpft. Ich bin doch nur ein Klotz am Bein… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)