Someday out of the Blue von Lady_Noxia (...life will always keep on changing...) ================================================================================ Kapitel 4: Sunnyboy's Secret ---------------------------- So, nach langem meld ich mich mal wieder mit dieser Story XD Ich habe im Moment leider nicht viel Zeit zum Schreiben. Gerade jetzt wo es auch ans Abitur geht... Aber ich wollte euch dennoch mit diesem Kapitel 'beglücken' XDD Vielen Dank auf jeden Fall an all die lieben Kommentare. Ich freue mich wirklich über jeden einzelnen. *smile* Anyway... ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel XD ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Der Morgen war angebrochen und der Regen schwächte langsam ab. Bis auf einen schliefen noch alle in der Höhle. Gippel stand am Eingang und blickte in den Regen. Er hatte die Nacht über nicht wirklich gut geschlafen, war unruhig gewesen und hatte viel zu viel nachgedacht für seine Verhältnisse. Die Anderen hätte dieser Anblick sicherlich verwirrt. Sie kannten ihn nicht so nachdenklich und das sollte auch so bleiben. Die Reise war so schon schwer genug, er wollte ihnen nicht noch zur Last fallen. Es herrschte noch Dämmerlicht, so musste er das Visier nicht aktivieren. Dennoch hatte er wie immer zumindest die Strähnen über dem rechten Auge. Sein rechtes Auge... Manchmal wusste er nicht, ob es ein Geschenk oder ein Fluch war. Er wusste nicht, wie es kam, aber es ermöglichte ihm auch bei Dunkelheit zu sehen wie am Tage. Zusätzlich zeigte es ihm immer die Realität. Er hatte eher zufällig gemerkt, dass es auch Illusionen durchschauen konnte. Außerdem konnte er damit alle möglichen Kleinigkeiten wahrnehmen, die dem normalen Auge nicht auffielen und sich auch noch daran erinnern. Aber dieses Auge war auch der Grund, warum man ihn immer so behütet hatte. Die Al Bhed, die im Auftrag seines Großvaters auf ihn aufgepasst und ihn ausgebildet hatten, hatten immer gesagt, ihm sei eine große Zukunft bestimmt. Dass es damit noch mehr auf sich hatte, war ihm zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so bewusst und das war wohl auch besser so, andernfalls würde er sich wohl wesentlich mehr Gedanken machen. Jedenfalls bemerkte Gippel so in seinen Gedanken verloren nicht, dass Baralai erwachte und sich etwas verschlafen umsah. Als er den Jüngeren erblickte, stutzte er zunächst, rappelte sich dann aber auf und trat leise an den Blonden heran, hatte irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. Also legte er eine Hand auf die Schulter des Al Bheds, was diesen aus seinen Gedanken riss. „Alles okay bei dir?“, fragte der Priester leise um die anderen nicht zu wecken, musterte seinen gegenüber genau. Der Jüngere schien erschöpft, hatte offensichtlich nicht viel geschlafen, wenn überhaupt. In Gippel arbeitete es. Baralai anzulügen war ziemlich sinnlos, der kam einem eh auf die Schliche. „Geht schon, mach dir keine Gedanken.“, gab er zurück, wollte zumindest nicht zur Last fallen. Warum machte er sich überhaupt Gedanken? Das brachte doch eh nichts, zumal ihm eh keiner helfen konnte. Er war was und wer er war und würde nie etwas anderes sein. Dunkle Ahnungen, die er hatte, auszusprechen, war vielleicht keine gute Idee. „Hmm, dafür siehst du zu ernst aus... Also los, was hast du auf dem Herzen?“, fragte das Medium mit ruhiger Stimme und sah jetzt zum ersten Mal bewusst in Gippels rechtes Auge, als er vorsichtig eine Hand an dessen Wange legte und so unbewusst die Strähnen zur Seite schob. Es war ein seltsames Gefühl und ein ebenso seltsamer Anblick. Er hatte sich nie gefragt, wie das andere Auge aussah. Die für Al Bhed typische Spirale auf der Pupille verlief genau entgegengesetzt zu der im linken Auge, außerdem war sie nicht dunkelgrün, wie sie hätte sein sollen, sondern fast perlmuttfarbig mit einem Schimmer, der ins Silber überging. Der Rest der Pupille war grün wie die andere auch. Es vergingen nur Sekundenbruchteile ehe der Blonde den Kopf abwandte, sich zu schämen schien oder zumindest Unbehagen verspürte. „Warum schaust du weg? Tut dir das Auge weh?“, fragte der Ältere mit sanfter Stimme, sah Gippel ruhig an. „Nein... Aber die Menschen haben Angst vor diesem Auge... Sie glauben, ich würde sie manipulieren oder sonst was...“, gab der Angesprochene zurück. Baralai runzelte die Stirn, musterte das jugendliche Gesicht vor sich eindringlicher. „Das ist doch Schwachsinn, es ist etwas Besonderes... Es ist ein Teil von dir, den du nicht ändern kannst... Die Menschen glauben eh so viel, wenn der Tag lang ist!“, sprach er auf den Blonden ein und sah ihn ernst an. Zögerlich hob Gippel den Blick. Solche Worte war er nicht gewohnt. Auf der anderen Seite wusste Baralai ja auch nicht, was es alles mit diesem Auge auf sich hatte, schien den Braten aber zu wittern, denn er sprach ihn genau darauf an, jedoch ohne ihn zu drängen. Erneut wandte der Blonde sich ab, blickte wieder in den nun schwachen Regen. „Das lässt sich nicht so leicht erklären... Es ist seltsam, aber dieses Auge durchschaut Illusionen und scheint besondere Reize an mein Bewusstsein zu senden... Manchmal fühlt es sich an, als würde es mein Gehirn als einen übergroßen Sphäro benutzten und alle möglichen Kleinigkeiten abspeichern, die völlig unwichtig sind... Klar ich kann dadurch auch bei Nacht sehen, besser zielen, besser räumlich denken, Zeichen der Natur eher deuten und mehr wahrnehmen als andere, aber das wiegt nicht mal zur Hälfte den Ärger auf, den ich deshalb schon hatte.“, sagte der Al Bhed leise und seufzte. „Weißt du... manchmal würde ich am liebsten einfach ein Messer nehmen und es ausstechen, aber irgendetwas hält mich immer zurück...“, fuhr er fort und fing mit der Hand ein paar Regentropfen auf. Baralai stellte sich neben ihn und streckte ebenfalls eine Hand aus, ließ einige Regentropfen über seiner Handfläche schweben. „Das solltest du auch nicht mal denken... Alles hat einen Sinn, nur sind die Menschen meist nicht in der Lage ihn zu erkennen...“, erklärte er ruhig und lächelte als Gippel ihn nun wieder ansah. „Hab einfach ein wenig Geduld... Du wirst schon noch erkennen, dass das alles einen Sinn hat und bis dahin mach das Beste draus...“, meinte Baralai noch freundlich, wuschelte dem Jüngeren dann kurz durch die Blonden Haare. Der Al Bhed hielt dabei den Kopf gesenkt, nickte aber. Baralai hatte schon Recht, er sollte es wohl wirklich mal so sehen, es zumindest versuchen. Kurz darauf folgte er dem Medium in die Höhle, um die anderen zu wecken. Von dem melancholischen, nachdenklichen Jungen von eben war nichts mehr da, unbewusst war er sofort wieder in seine Rolle als fröhliches, quietschfideles Kerlchen geschlüpft und so neckte er die ’Langschläfer’, sorgte so dafür, dass diese sehr schnell munter wurden. Während sie dann von ihren Vorräten frühstückten, legte Nooj eine Karte zwischen sie. „Also? Wohin als nächstes?“, fragte er und blickte dabei Baralai an. Als Medium sollte er eben herumreisen, außerdem schien Baralai ein gutes Gefühl für die Ereignisse zu haben, die ihnen nützlich sein konnten. Einen Moment blickte der Silberhaarige auf die Karte, deutete dann mit einem Finger auf eine Stelle. „Kilika! Das Dorf wurde von Sin attackiert, wir sollten sehen, ob wir dort nicht noch irgendwelche Spuren oder Hinweise finden...“, erklärte er und blickte dabei auch Gippel und Paine an. Das Mädchen hatte ein Talent dafür Infos aus den Menschen herauszuquetschen und Gippel fand dort vielleicht auch noch irgendwelche Spuren oder Hinweise über Sin, die ihnen nützlich sein konnten. Er selbst würde zum Tempel gehen -und Nooj?- Ja, der würde sich wohl wieder absetzen und später auf geheimnisvolle Weise mit neuen Vorräten und vielleicht neuen Begleitern wieder auftauchen, man konnte nie wissen. Somit war ihr Ziel beschlossene Sache und wie immer war Gippel Feuer und Flamme, stachelte alle an, sie sollten sich doch beeilen, damit sie endlich loskamen. Baralai schmunzelte; der Tatendrang hatte den Al Bhed wieder. Während sie den Wald durchquerten, lief der Blonde immer wieder ein Stück vor, drehte sich um sich selbst, um sich neu zu orientieren und sie sicher in die richtige Richtung zu führen. Der Al Bhed schien also Baralais Ratschlag beherzigt zu haben. Nooj blickte den Priester fragend an. So aufgedreht war der Blonde doch sonst auch nicht. Aber der Silberhaarige lächelte nur, zuckte die Schultern, würde sicher nichts sagen. Und so blieb auch Nooj nicht viel mehr, als den Kopf zu schütteln und sich zu beeilen, um mit Baralai zu den beiden Jüngsten aufzuschließen, die etwas vorgelaufen waren, denn das Ende des Waldes war in Sicht gekommen. Die kleine Gruppe verließ das Dickicht und blieb erst einmal stehen, um den Anblick aufzunehmen, der sich ihnen bot. Der Regen hatte aufgehört und nun schien die Sonne, ließ einen Regenbogen am Horizont erscheinen. Der Priester trat neben Gippel, der das rechte Auge geschlossen hielt, denn das würde dieses Naturspiel ja nicht erkennen. Aber so grinste der Blonde, stemmte eine Hand in die Seite. „Na dann, auf nach Kilika!“, rief er und lief dann los, den Hügel herunter auf dem sie standen, immer dem Horizont entgegen. Paine schrak auf, rannte los, um ihm laut er solle warten zurufend, zu folgen. Die beiden Älteren blieben noch kurz stehen um sich anzusehen, grinsend die Köpfe zu schütteln und dann eilig den Beiden zu folgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)