The last way out? von Jenna (Das Leben geht weiter) ================================================================================ Kapitel 2: Moonlight and the pain of friendship ----------------------------------------------- Közi saß in dem kleinen spärlich beleuchteten Zimmer. Durch einen Spalt der Vorhänge drang ein dünner Lichtstrahl herein und spendete genug Licht, um sehen zu können, was im Raum vor sich ging. Er saß neben Mana am Bett und hielt seine Hand. Schon seit 6 geschlagenen Stunden saß er so da. Ohne etwas zu sagen, ohne sich zu regen, ohne den Blick von Mana abzuwenden. Auch Mana hatte sich nicht gerührt. Vergebens wartete Közi auf eine Regung von seinem besten Freund. Es war 7 Uhr Morgens gewesen. Közi hatte noch tief und fest geschlafen, als er plötzlich vom Klingeln seines Telefons geweckt wurde. Verschlafen stand er auf und nahm den Höhrer ab. "Hallo?", seufzte er leise in die Sprechmuschel. Kurz darauf ertönte eine völlig verzweifelte Männerstimme am anderen Ende der Leitung. "Közi! Du musst sofort ins Krankenhaus kommen! Mana...", dann Stille. Közi war sofort hellwach. "Klaha?", erkannte er die Stimme. "Was ist passiert? Was ist mit Mana?" Klaha's Stimme nach zu urteilen, musste es wohl etwas ernsteres sein, denn sonst war seine Stimme immer ruhig und angenehm. "Komm ins Krankenhaus, dann erzähle ich dir alles...", erklang die - ungewohnt - verzweifelte Stimme Klaha's. Dann ertönte ein Klicken, ein Tuten und Klaha war weg vom Fenster. Közi starrte wie von Sinnen den Hörer an. Und schon nach wenigen Minuten saß er im Taxi zum Krankenhaus. Dort hatte er Klaha getroffen, der ihm erzählt hatte, was geschehen war. Zumindest die Sache von Mana's Selbstmord-Versuch... Was in der vergangenen Nacht geschehen war, erwähnte er mit keinem Wort... Közi wunderte sich zwar, warum Klaha es so eilig hatte, wieder nach Hause zu fahren, aber er dachte sich zunächst nichts weiter dabei. Doch Klaha's Bitte, sich um Mana zu kümmern, bis dieser wieder aufwachte, kam Közi natürlich wie selbstverständlich nach. Nach unendlich scheinenden Stunden regte sich Mana endlich. Zwar nur ganz leicht, aber immerhin. Mittlerweile war es draußen stock dunkel geworden und der Mond kam langsam zum Vorschein. "...na! Mana-chan...", ertönte eine Stimme aus der unendlich tiefen Dunkelheit, in der Mana sich befand. Wer rief da? Was wollte derjenige von ihm? Die Stimme hallte von weit, weit her durch das Schwarz zu ihm. Warum ließ man ihn nicht in Ruhe? "Mana-chan?" Die Stimme kam unweigerlich näher. Mit einem Ruck öffnete Mana seine Augen. Wo war er? Wie war er hier her gekommen? Er lag in einem Bett - aber es war nicht sein eigenes. Sein Blick schweifte langsam durch den kleinen dunklen Raum. Auf der linken Seite war ein großes Fenster, dessen Vorhänge zugezogen waren. Dennoch konnte Mana das Licht des Mondes hindurch schimmern sehen. Neben dem Fentser war ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und ein Stück weiter ein schmaler Schrank. Nun erschien der Schemen eines Mannes in seinem Blickfeld. "Na? Endlich aufgewacht?", hörte Mana ihn sagen. Da sich seine Augen noch nicht an die Dunkelheit gewohnt hatten, konnte er das Gesicht des anderen nicht sehen. Trotzdem wusste er, wer da neben ihm am Bett saß. "Hallo Közi...", sagte er mit leiser, rauher Stimme. Gerade war ihm wieder eingefallen, was geschehen war. Auch, dass er sich in einem Krankenhaus befinden musste, war ihm klar geworden. Doch wie er hier her gekommen war, blieb ihm weiterhin ein Rätsel. "Wie geht's dir?", fragte Közi mit besorgter Stimme. Was für eine Frage. Wie sollte es ihm schon gehen? Er hatte versucht, sich das Leben zu nehmen und wurde aufgehalten. Ihm ging es, wie es ihm gehen musste: schlicht und einfach mies. Aber sollte er ehrlich zu Közi sein? Immerhin klang dieser schon besorgt genug. Also entschloss Mana sich, ihm weitere Sorgen zu ersparen. "Mir geht's gut." Er hatte ein merkwürdiges Kratzen im Hals, das sich auch in seiner - immer noch sehr leisen - Stimme bemerkbar machte. "Bist du dir sicher?", hakte Közi mit einem skeptischen Unterton nach. "Du hast den ganzen Tag geschlafen... Ich hatte schon Angst, du wachst gar nicht mehr auf..." Közi's Stimme wurde immer leiser. Mana glaubte sogar, ein leises Schluchzen zu hören. Közi schluckte schwer, nahm einmal tief Luft, stand auf und ging zum Fenster. Dort schob er den Vorhang ein wenig zur Seite, um nach draußen sehen zu können. Sein Blick schweifte über die breite Straße. Mana beobachtete ihn. Das fahle Mondlicht verpasste Közi's Gesicht einen merkwürdig bläulich-weißen Farbton. Mana fühlte sich merkwürdig. Ihm war kalt und schwindelig und sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerspringen. Am Liebsten würde er die Augen wieder schließen und weiter schlafen, doch es schmerzte. Der Schmerz schien von seinen Augenhöhlen bis in seinen Kopf vorzudringen. "Warum hast du das getan?", fragte Közi leise. Doch der vorwurfsvolle Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören. Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach er weiter: "Wolltest du uns hier etwa einfach alleine lassen? Was hätte ich denn ohne dich getan...? Ich dachte, ich würde dich für immer verlieren!" Seine Stimme wurde merkbar lauter. Verzweifelter. Als Közi sich wieder zu ihm umdrehte, konnte Mana ein leichtes Glitzern in seinen Augen sehen. Közi musste sich mit aller Gewalt zusammen reißen, um nicht in Tränen auszubrechen. Seine Augen brannten und er wollte weg. Er konnte Mana nicht in die Augen sehen. Nicht jetzt. Stattdessen ging er an dem schmalen Bett vorbei, setzte sich wieder auf den gepolsterten Stuhl und starrte wie gebannt auf den Boden. Er wusste genau, dass Mana ihn ansah und darauf wartete, dass sein Blick erwidert wurde. Doch Közi wollte nicht nachgeben - um keinen Preis. Er war im Moment viel zu sauer auf seinen besten Freund. Warum hatte er das getan? Er verstand es einfach nicht. Mana war doch nicht der einzige, der um Kami trauerte. Konnte wirklich das alleine der Grund gewesen sein? Oder gab es da noch etwas anderes? Etwas, wovon Mana ihm nicht erzählen wollte. Ja. Das musste es sein. Doch jetzt war nicht der richtige Moment, ihn zu fragen. Das Wichtigste war im Moment, dass Mana wieder gesund wurde. "Es tut mir leid..." Közi wurde abrupt aus den Gedanken gerissen. "Was?" Nun konnte er nicht drum herum, Mana anzusehen. Sein Freund hatte sich aufgesetzt und sein Blick lag nun vor sich auf der weißen Bettdecke. "Es tut mir leid...", wiederholte er leise. Közi konnte sehen, dass Mana's Hände sich in die Decke krallten. Er wusste genau, Mana meinte es aufrichtig. Doch er wusste auch, dass Mana alles in die Tat umsetzen würde, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. Was, wenn er es wieder versuchen würde? Közi würde Mana nicht mehr aus den Augen lassen, sobald dieser wieder auf den Beinen war. Das schwor er sich. Hier und jetzt. Doch für den Moment brauchte Mana Ruhe. Közi beugte sich vor und legte eine Hand auf die von Mana. "Es ist in Ordnung. Ich versteh dich nur zu gut. Aber...", er sah seinem Freund nun fest in die Augen. "Du darfst uns hier nicht allein lassen. Wir stehen das gemeinsam durch. Okay?" Er lächelte Mana ein wenig aufmunternd an. Dieser sah ihn ausdruckslos an. "Gemeinsam... ja", dachte Mana. "Einsamkeit, Zweisamkeit... Es ist doch sowieso alles egal. Es ist immer das Gleiche. Früher oder später gehen alle Wege auseinander. Auch unsere. Und irgendwann werde ich wieder allein sein. Wäre es nicht besser, ich gehe als nächstes? Vielleicht führt mich Gott dann zu Kami... Und irgendwann sind wir wieder alle vereint... Wir alle... für immer..." Erst, als Közi zärtlich die Hand auf seine Wange legte, wurde Mana wieder in die Realität zurück geholt. "Mana...", Közi sah ihm wieder tief in die Augen. Die Wärme, die er in diesem Moment auszustrahlen schien, verlieh Mana für einen Augenblick ein Gefühl von Geborgenheit. "Du kannst jederzeit mit mir reden. Über alles. Okay?", lächelte er. Mana nickte knapp. "Danke..." Seine Stimme wollte immer noch nicht normal klingen. Er räusperte sich. Dann blickte er zu dem seichten Lichtstrahl, den der Mond durch den dünnen Spalt der Vorhänge auf die Wand warf. Közi folgte seinem Blick. Die ganze Zeit über fragte er sich, was in Mana's Kopf vor sich ging. Doch er konnte sich einfach nichts zusammen reimen. Die Frage danach, was geschehen war, brannte ihm wie Feuer auf der Zunge. Doch er wusste, er würde von Mana keine Antwort bekommen. Nicht heute. Und vielleicht auch nicht in den nächsten Tagen. Doch irgendwann würde Licht ins Dunkel kommen. Da war er sich sicher. Er streichelte ein letztes mal über Mana's Wange, bevor er aufstand. "Ich werde jetzt gehen. Ruh dich aus. Und dass mir keine Klagen kommen", grinste er ein wenig frech. Mana nickte geistesabwesend. Közi sah ihn noch eine Weile schweigend an, dann machte er sich mit einem leisen "Bis Morgen." auf den Heimweg. ============================================================= Das war's dann mit dem 2. Kapitel ^^ Ich hoffe, ihr bleibt mir trotz meiner wirren Schreibweise treu xDDD~ Ich bin im Eifer des Gefechts irgendwie etwas zu weit ausgeschweift - tut mir leid ^.^; Aber da ich leider momentan etwas viel Stress hab, hatte ich nicht besonders viel Zeit - und ich wollte doch fertig werden ^.~ *alle knuddel die es gelesen haben* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)