Der Schatz der Macht von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 33: Die Hinrichtung --------------------------- A/N: Ich glaube, ich habe mit dem letzten Kapitel tatsächlich mein Ziel erreicht! Ich habe euch geschockt! *freu* Tja, was nun weiter daraus wird, seht ihr in diesem Kapitel, und ihr werdet auch herausfinden, was mit dem großen Tag gemeint ist! Noch mal vielen Dank für die Reviews und viel Spaß beim Lesen! Kapitel 33: Die Hinrichtung Niemand in den dunklen Zellen wagte es ein Wort zu sagen. Es war fast unnatürlich ruhig, als nur die schluchzenden Geräusche einer Frau die Stille durchbrachen. Keiner von den Gefangenen konnte wirklich verstehen, was gerade in Friezas Thronsaal geschehen war. Einer von ihnen, und vor allem der unwahrscheinlichste, hatte sie verraten, seine Seele für Macht verkauft – ein Kind zu allem Überfluss. Der kleine, unschuldige Gohan war mit dem Biest selbst einen Handel eingegangen. Die Stimmung in den Zellen war sehr düster. Sie wussten, dass ihre Aussichten, hier lebend herauszukommen, fast nicht existent waren. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis Frieza alle sieben Kugeln in seinen Händen hielt und er dann unbesiegbar war. Die Welt wie sie sie kannten würde aufhören zu existieren, genauso wie sie. Terror würde sich über das Land und das Meer verbreiten und niemand würde vor dem Schrecken, der Frieza hieß, sicher sein. Wir haben versagt, war alles, was Krillin denken konnte. Sie hatten dabei versagt, Bulma zu befreien, dabei versagt, dass das Böse alle Kugeln in seinen Besitz bekam, dabei versagt, einen von ihnen zu beschützen. Plötzlich hallte ein Brüllen durch das steinwandige Gefängnis. Piccolo hat sich gegen die Gitterstäbe geworfen, aber seine Versuche waren umsonst – sie bewegten sich nicht einen Zentimeter. Nicht, dass er oder einer von ihnen erwartet hätte, dass es funktionierte. Dieser Angriff war nur eine Handlung, die durch Frustration und Hilflosigkeit ausgelöst wurde. Gereizt lief der Namekianer in dem begrenzten Raum der Zelle hin und her. Frieza verspottete sie – er hatte noch nicht einmal Wachen vor deren Zellen platziert. „Das kann nicht sein!“ „Oh ja, das kann es“, stoppte ihn die ruhige Stimme von Juuhachigou. Es war das erste Mal seit ihrer Gefangennahme, dass sie etwas gesagt hatte. Sie saß in einer der Zellen, die seiner gegenüber lag, zusammen mit ChiChi und Dende. Piccolo, Chao-Zu und Krillin teilten sich eine, wie Yamchu und Tenshinhan. „Wir sind hier, in Friezas Palast, Gefangene ohne einen Ausweg. Es hat sich herausgestellt, dass der Junge ein Verräter ist und sich lieber selbst rettet, indem er sich Frieza zuwendet, während ich daran zweifle, dass wir lange genug leben werden, um zu sehen, wie er das erste Mal tötet. Es sei denn natürlich, er bedient bei unserer Hinrichtung einen der Galgen dort draußen. Und erzählt mir nicht, ihr habt nicht gesehen, wie sie gebaut wurden!“ „Gohan würde so etwas niemals tun“; flüsterte ChiChi zwischen ihren Schluchzern. „Er würde nie in der Lage sein, jemanden so herzlos zu töten.“ „Er würde“, murmelte Krillin. „Und er hat es getan. Du hast ihn nicht gesehen, ChiChi. Als er gegen Cell gekämpft hat, hat er keine Gnade gezeigt, überhaupt keine. Er war darauf aus gewesen, dass Cell litt, bevor er ihn töten wollte. Diese Macht, sie muss ihm klargemacht haben, zu was genau er in der Lage ist. Sie hat ihn korrumpiert. Gohan ist ein schlauer Junge. Er wusste, dass Frieza diese Macht in ihm erkennen würde und er wusste auch, dass der einzige Ausweg darin bestand, sich auf die Seite des Feindes zu schlagen. Also hat er das getan.“ Die Gruppe verfiel wieder ins Schweigen, sogar ChiChis Schluchzen verstarb, da die unverblümten und schockierenden Worte ihres Freundes ihr Ziel getroffen hatten. Jeder von ihnen war in seine eigenen Gedanken versunken, schmiedeten Fluchtpläne oder dachten nur über die Geschehnisse der letzten paar Tage und Stunden nach. Sogar Piccolo hatte sich in eine Ecke seiner Zelle zurückgezogen und saß dort mit geschlossenen Augen. Die ganze Zeit über hatte er einen Gedanken, mehr eine Vermutung in seinem Hinterkopf, doch hatte er es noch nicht geschafft, sie zu ergreifen. Trotz dem, was Krillin gesagt hatte, egal wie wahr es auch klang, fehlte etwas, ein kleines Detail, das er übersehen oder vergessen hatte. Piccolo ignorierte sämtliche ihn umgebende Geräusche, egal wie klein oder leise sie waren und konzentrierte sich auf seine Atmung. Er verfiel langsam in einen tranceartigen Zustand, was ihm half, das fehlende Detail zu suchen. Er fühlte sich, als ob er in der Dunkelheit schwebte, bis er ein kleines goldenes Licht vor sich sah. Er streckte seine Hand aus und festigte seinen Griff darum. Das goldene Glühen breitete sich aus und umgab ihn vollständig, als er plötzlich mit einem Lächeln aus seinem Gesicht aus der Trance erwachte. Das ist es! Er stand schnell auf und ging auf die Gitterstäbe zu, wobei er die überraschten Blicke der anderen ignorierte. Die Hoffnung ist noch nicht verloren. ~*~ Gohan wachte auf, als die ersten Sonnenstrahlen auf sein Gesicht trafen. Es war noch immer sehr früh am Morgen und er hatte keine Ahnung, wann genau er in der vorherigen Nacht zu Bett gekommen war, doch er fühlte sich gut ausgeruht. Es war wirklich merkwürdig, wie entspannend und erholend eine Nacht, selbst wenn es nur ein paar Stunden waren, sein konnte, wenn man in einem echten und bequemen Bett schlief. Er stieg aus dem großen Bett, ging zum Fenster und öffnete es. Der Wind trug die frische und salzige Brise zu ihm, als er die Augen schloss und tief einatmete. Diese Stille war nach den stetigen Geräuschen, zu denen er in den letzten paar Wochen auf dem Schiff aufgewacht war, sehr angenehm. Er streckte seine noch ein wenig schmerzenden Muskeln und schloss das Fenster wieder. Auf dem Boden vor seinem Bett fand er die Kleidung, die er am Tag zuvor getragen hatte und bemerkte, dass sie in diesem sauberen Zimmer wie dreckige Lumpen aussahen. Gohan legte sie zusammengefaltet auf einen Stuhl in seinem Schlafzimmer und nahm dann ein Bad, in der Hoffnung, dass das warme Wasser die letzten steifen Muskeln entspannen würde. Zu seiner großen Überraschung bemerkte er, dass er, um die Wanne mit warmem Wasser zu füllen, nur die Pumpe benutzen musste, die mit der Wanne verbunden war. Nachdem er etwas Seife in das Wasser getan hatte, legte er seine verbliebene Kleidung ab und sank in die entspannende Wärme. Gohan schätzte, dass etwa eine halbe Stunde vergangen war, als er mit einem silberfarbenen Bademantel, der viel zu groß für ihn war, bekleidet aus dem Bad trat. Er runzelte verwirrt seine Stirn, als er sah, dass seine Kleidung verschwunden und stattdessen mit neuer ersetzt worden war. Innerlich mit den Schultern zuckend, zog er den Bademantel aus und zog die frische Unterwäsche, die weiße Hose, das weiße Leinenhemd, eine blaue Jacke, die mit goldenen Knöpfen verziert war, und die schwarzen Stiefel an. Die Kleidung war in Ordnung, aber er konnte nicht hinausgehen, solange er seine Haare so trug wie jetzt. Er durchwühlte die Schubladen und fand schließlich ein schwarzes Stück Stoff, dass er benutzen konnte, um sein Haar zurückzubinden. Endlich mit seinem Aussehen zufrieden, verließ er das Schlafzimmer. Wieder einmal war Gohan überrascht, als das Wohnzimmer leer war. Er hätte erwartet, dass hier jemand auf ihn wartete. Auf der anderen Seite störte ihn das nicht all zu sehr. So konnte er das Zimmer noch ein bisschen erkunden bevor er zu Frieza gebracht wurde. Gohan ließ seine Hand über die teuren Möbelstücke und seine Augen über die Bücherregale gleiten. Ein kleines Lächeln erhellte sein Gesicht, als er die enorme Bücheranzahl bemerkte. Es gab Romane, Gedichtsammlungen und Fachliteratur. Schließlich zog er ein Band, das Seefahren durch die Jahrhunderte hieß heraus, ließ sich auf der bequemen Couch nieder und verbrachte die Zeit bis er abgeholt wurde damit zu lesen. Das ganze Lernen, wozu seine Mutter ihn gezwungen hatte, schien sich endlich bezahlt zu machen, da das Buch sich als höchstinteressant erwies und Gohan war so sehr darin vertieft, dass er nicht bemerkte, wie jemand seine Gemächer betrat, bis die Person direkt vor ihm stand. Der Junge schaute zu der massigen Form von Nappa auf und legte das Buch zur Seite. „Der Lord erwartet dich“, sagte der Saiyajin und drehte sich um, darauf vertrauend, dass Gohan ihm folgte. Gohan hatte erwartet, in den Thronsaal geführt zu werden, doch stattdessen folgte er Nappa bis er in den Gärten von Friezas Palast stand. Dieser Ort hörte nicht auf ihn in Erstaunen zu versetzen. Zuerst die unerwartet gemütlichen Gemächer und jetzt diese wunderschönen Gärten. Auf einer Terrasse in der Mitte des grünen Rasens, umgeben von hinreißenden und exotischen Blumen und Pflanzen, stand ein Tisch mit zwei Stühlen, mit zwei Bedecken gedeckt. Frieza stand neben dem Tisch und hieß seinen neuen Schützling mit einem leisen Grinsen auf seinen Lippen willkommen. „Ich habe auf dich gewartet, junger Gohan. Ich hoffe, du hast gut geruht, da der kommende Tag ziemlich anstrengend sein wird. In einem guten Sinne, wenn ich es so sagen darf.“ Gohan nickte nur als Antwort. „Übrigens, die Kleidung steht dir gut. Ich hoffe, sie sind zu deiner Zufriedenheit?“ „Das sind sie. Danke, Sir“, antwortete Gohan höflich. „Nun denn, lass uns etwas essen. Da ich den Appetit eines Saiyajins kenne, nehme ich an, dass du am Verhungern bis.“ Der Junge folgte Friezas Beispiel und setzte sich an den Tisch, wartete bis ein Diener seinen Teller gefüllt hatte und Frieza begonnen hatte zu essen, bevor er auch anfing zu frühstücken. ~*~ „Was glaubst du, was der Lord vorhat?“, fragte Nappa, als er in dem Speisesaal auf Radditz traf, der dort schon dabei war sein Frühstück zu verschlingen. Radditz zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht will er Kakarotto und seine Mannschaft nur noch mehr erniedrigen indem er einen von ihnen auf seiner Seite hat und vielleicht will er den Jungen ja auch wirklich umerziehen. Wir können nur abwarten. Außerdem glaube ich, dass wir uns erst einmal auf wesentlich wichtigere Dinge konzentrieren sollten.“ „Richtig“, grinste Nappa. „Der große Tag.“ ~*~ Seit Goku in den Kerker geworfen wurde und der verblüffenden Offenbarung, dass sein Zellengenosse tatsächlich sein Vater war, sind die beiden in eine gesellige Routine verfallen. Neben schlafen und essen erzählten sie sich Geschichten aus ihrem Leben um den anderen zu unterhalten und die Zeit zu verbringen. Doch je mehr Zeit verging, desto aufgeregter und unruhiger wurde Goku. Er konnte gut verstehen, wie Bardock die zeitliche Übersicht verlieren konnte, was er jedoch nicht verstehen konnte, war, wie sein Vater nach den fünfundzwanzig Jahren Einsamkeit im Kerker noch bei Verstand sein konnte. Minuten wurden zu Stunden und Stunden zu Tagen. Allein das Wissen, dass seine Freunde irgendwo dort draußen waren und wahrscheinlich etwas taten, was ihnen viel Ärger bringen und sie vielleicht sogar töten würde, trieb ihn zum Wahnsinn. Er machte sich um ChiChi sorgen, um Gohan, um Bulma, um jedes einzelne Mitglied seiner Mannschaft. Er fragte sich, ob sie verletzt waren, ob sie überhaupt noch lebten. Diese Ungewissheit brachte ihn langsam um und er konnte nichts tun, um herauszufinden, was los war. Jedes Mal, wenn er versuchte, die Ketten zum Zerreißen zu bringen, wiederholte Bardock, dass es sinnlos war, aber das hielt Goku nicht davon ab, es weiter zu versuchen. Er wusste nicht, wie viele Tage seit seiner Gefangennahme vergangen waren – er schätzte vielleicht drei oder vier – als endlich jemand anderes als die alte Wache, die ihnen zwei Mal am Tag etwas zu Essen brachte, zu ihrer Zelle kam und sogar die Tür öffnete. Sowohl Goku als auch Bardock, deren Augen nur an Dunkelheit gewohnt waren, musste bei dem Licht der Fackel blinzeln. Der junge Seefahrer war der erste, der ihren Besucher erkannte. „Nappa“, zischte er boshaft. „Nappa?“, wiederholte Bardock, obwohl seine Stimme Unglauben verriet. All die Jahre, bis sein Sohn gefangen genommen worden war, hatte Bardock geglaubt, Nappa wäre tot. Dass er mit Frieza zusammenarbeitete war nicht so einfach zu verstehen. „Also ist es wahr“, lächelte Nappa höhnisch. „Der mysteriöse Gefangene ist der drittklassige Bardock. Sagt mir, wie fühlt es sich an, all diese Jahre gelitten zu haben ohne zu wissen, ob es jemals enden wird?“ Er lachte grausam und wandte sich zu gehen. „Aber macht Euch keine Sorgen, bald wird alles vorbei sein.“ „Wo ist mein Sohn“, spuckte Bardock endlich aus. Nappa verharrte. „Euer Sohn ist genau hier. Ich dachte, Ihr hättet das bereits herausgefunden. Oh, wartet… Ihr meint Euren anderen Sohn. Er ist hier im Palast und Ihr werdet ihn bald wiedersehen. Es wird eine großes Familientreffen werden.“ Er verließ die Zelle und kläffte ein paar Befehle an seine Handlanger. „Holt sie da raus, aber seid mit dem jüngeren vorsichtig. Es ist noch ein bisschen Kraft in ihm.“ Zwei von Friezas Männern kamen in die Zelle und schlossen die Ketten auf. Goku nutzte die Chance einen von ihnen zu rammen, musste aber innehalten, als der andere eine Pistole an Bardocks Schläfe hielt. „Eine falsche Bewegung und der alte Mann ist tot“, knurrte er. „Geh, Kakarotto. Alleine kannst du es schaffen. Ich wäre nur eine Bürde.“ Goku schaute zu seinem Vater, zur Tür und wieder zu seinem Vater und schüttelte seinen Kopf. „Nein, ich werde nicht ohne dich gehen.“ „Ihr seid wirklich erbärmlich!“, lachte Nappa, der im Türrahmen stand. „Beeilt euch! Fesselt ihre Hände und bringt sie nach draußen. Es wird bald anfangen.“ Nur widerwillig ließ Goku sich von dem Piraten, den er gerammt hatte, die Hände hinter seinem Rücken zusammenbinden und beobachtete, wie der andere Bardock unsanft auf die Beine zog und ihn vor sich aus der Zelle stieß, bevor auch Goku nach vorne geschubst wurde. ~*~ Alle Mitglieder der ehemaligen Mannschaft der Kintoun hielten ihre Häupter hoch, als ein paar Piraten sie nach draußen führten. Sie mussten bei dem plötzlichen Sonnenlicht blinzeln und hörten die Geräusche der großen Menge bevor sie sie sahen. Krillin musste schlucken, als er sah, wo sie herum versammelt waren. Niemals zuvor hatte er so viele Galgen an einem Ort gesehen. Zehn Galgen – eine Massenhinrichtung und, wenn er nicht falsch lag, sollten sie diejenigen sein, die hingen. Plötzlich hörte er ChiChi neben sich scharf einatmen. Er kehrte dem Galgen seinen Rücken zu und folgte ihrem Blick, bis seine Augen auf einem Podium hängen blieben. Vier Personen standen dort. Einer war Frieza, in einer stolzen Haltung, der zweite war Gohan, der mit durchgestrecktem Rücken und Armen hinter seinem Rücken verschränkt auf die Galgen blickte. Auf der linken und rechten Seite von ihnen standen Wachen. Als sie an dem Podium vorbeiliefen, lächelte das Biest sie spottend an, während Gohans Blick noch immer auf den Galgen fixiert war und er ganz und gar seine Mutter ignorierte, als sie nach ihm rief. Krillin und die anderen lösten erst ihre Blicke von ihm, als Frieza in einer väterlichen Geste eine Hand auf die Schulter des Jungen legte und Gohan damit reagierte, ihm ein kleines Grinsen zuzuwerfen. In diesem Moment war Krillin froh, dass Goku das nicht sehen konnte – es hätte das Herz des Mannes gebrochen, besonders da die Beziehung zwischen Vater und Sohn in den letzten Tagen auf der Kintoun ein bisschen gespannt gewesen war. Krillin ließ sich die wenigen Schritte zu dem Galgen, der ihm zugewiesen wurde, hochführen und tat auch nichts, als ihm die Schlinge um den Hals gelegt wurde. Es gab jetzt keine Hoffnung mehr in ihm. Er konnte jetzt nur noch für ein Wunder beten. Er seufzte müde und seine Augen wanderten wieder zu dem Podium, wo jetzt zwei weitere Gefangene vorbeigeführt wurden. Er blinzelte gegen die Mittagssonne und sein Herz setzte einen Schlag aus, als er einen von ihnen erkannte. Das ist Goku! Wie? Warum? Das kann keiner überlebt haben! Zum ersten Mal seit Stunden erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. Aber er schon! Krillin wollte vor Freude schreien, wusste aber, dass er sich beherrschen musste. Er blickte zu seinen Freunden. Sie alle starrten gerade nach vorne, oder, in ChiChis Fall, zu Boden, sodass sie noch nicht bemerkt hatten, das Goku noch lebte. Alle außer Piccolo, dessen Lippen sich zu einem kleinen Grinsen gezogen haben, als er seinen totgeglaubten Kapitän gesehen hatte. Es gibt doch noch Hoffnung… Goku war jedoch vollkommen schockiert seine Freunde schon auf den Galgen stehen zu sehen. Er hatte so gehofft, dass sie zurückgesegelt waren. Er hatte so gehofft, dass sie in Sicherheit waren. Aber er hätte es wirklich besser wissen sollen. Seine Freunde waren nicht dafür bekannt, wegzurennen. Ihr Mut, genauso wie sein eigener, grenzte manchmal schon an Dummheit. Sie hatten Krillin, Piccolo, Yamchu, Tenshinhan, die Jinzoningen, Dende, ChiChi und… Wo ist Gohan? Er ließ seinen Blick wieder über die Galgen wandern, aber er konnte Gohan nirgendwo finden. Seine Stimmung verbesserte sich wieder ein wenig. Das könnte nur bedeuten, dass Gohan in Sicherheit war. Seine Zuversicht wurde jedoch schnell wieder zerstört, als er Bardock knurren hörte und endlich zu dem Podium, an dem sie vorbeiliefen, hochblickte. Dort war sein Sohn, neben Frieza. Goku könnte schwören, dass für den Bruchteil einer Sekunde verschiedene Gefühle über sein Gesicht flackerten, als er ihn bemerkte. Irritation, Verwirrung, plötzliches Verständnis und unglaubliche Freunde waren nur ein paar davon, bevor sein Gesicht wieder zu einer stoischen Maske voller Gleichgültigkeit wurde und der Junge seinen Kopf wegdrehte. Was ist hier los? Goku wollte anhalten, er wollte sich umdrehen und nach seinem Sohn rufen, doch die Piraten stießen ihn und Bardock weiter vorwärts. Der ältere Saiyajin bemerkte die wachsende Unruhe in Goku und nachdem er von ihm zu dem Jungen geblickt hatte, seufzte er verständnisvoll. „Dein Sohn?“ fragte er leise. Goku nickte nur. „Ich verstehe, was du durchmachst“, fügte Bardock hinzu mit einem kurzen Seitenblick auf den langhaarigen Saiyajin neben dem Podium, bevor sie getrennt wurden und jeder zu seinem Galgen geführt wurde. Nachdem er sichergestellt hatte, dass die Schlingen um ihren Hals waren, gesellte sich Nappa zu Radditz beim Podium. Goku fand sich neben ChiChi wieder, die ihre Augen geschlossen und ihre Gesicht zu Boden gerichtet hatte. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er sie ansprechen oder ruhig bleiben? Doch als er die silbernen Tränen sah, die an ihrem Gesicht herunterrannen, wusste er, was er tun musste. „ChiChi?“, flüsterte er. Als sie nicht reagierte, versuchte er es noch einmal, dieses Mal ein wenig lauter. „ChiChi?“ Jetzt hatte er ihre Aufmerksamkeit. Sie schaute auf und ihre Augen weiteten sich in Überraschung und Schock. „Goku? Bist du das wirklich?“ „Ich bin’s…“, versicherte er ihr. „Ich lebe noch.“ „Aber… aber… sie werden uns umbringen. Es gibt keinen Ausweg.“ „Keine Angst, Chi. Ich finde einen Ausweg. Ich finde immer einen…“, sagte er sanft und grübelte über eine Möglichkeit nach, sie abzulenken. „Übrigens, ich möchte dich jemandem vorstellen. Chi, ich möchte, dass du meinen Vater Bardock triffst.“ ChiChi schaute an Goku vorbei zu einem Mann, den sie vorher noch nicht bemerkt hat. Und obwohl dieser Mann älter und nur aus Haut und Knochen bestand und schmutzig war, konnte sie die auffallende Ähnlichkeit erkennen. „Bardock, das ist meine zukünftige Ehefrau, ChiChi.“ „Es freut mich, Euch kennen zu lernen“, sagte ChiChi verwirrt. Bardock nickte ihr nur mit einem ganz kleinen Lächeln auf seinen Lippen zu. Plötzlich schien ChiChi sich daran zu erinnern, was eigentlich vor sich ging. „Goku, Gohan, er ist…“ „Ich weiß… Aber ich glaube, dass es dafür eine gute Erklärung gibt… Ich bin mir sicher…“ Er wollte noch mehr sagen, wurde aber unterbrochen, als plötzlich das Trommeln begann. ~*~ Zwei Personen, durch Umhänge und Kapuzen verborgen, schossen auf einem schwarzen und braunen Pferd durch die verlassenen Straßen, die um Friezas Palast herumgebaut worden waren. Sie ritten so schnell sie konnten, mit dem Rappen voran. Sie hielten vor den Toren an und stiegen schnell von ihren Pferden ab. Zu ihrer großen Überraschung standen keine Wachen an den Toren, was den Zutritt wesentlich vereinfachte. Alle Wachen waren bei der Hinrichtung versammelt um sicherzugehen, dass es keinen Ärger gab. Eine der Personen grinste. Sie werden bald genug Ärger haben. „Vegeta, wir müssen uns beeilen…“, drängte die andere Person, Bulma, als sie die Trommeln hörte. „Gut.“ Sie ließen ihre Pferde bei den Toren und schritten dorthin, wo die Dorfbewohner versammelt waren. So unauffällig wie möglich bahnten sie sich ihren Weg durch die Menge, sodass sie in den ersten Reihen standen. Bulma schnappe nach Luft, als sie sah, dass all ihre Freunde kurz davor waren, gehängt zu werden. Fast all ihre Freunde. „Dort ist er…“, verschaffte sich Vegeta ihre Aufmerksamkeit. Bulma wandte ihren Blick von ihren Freunden ab und sah zum ersten Mal in ihrem Leben Frieza. Doch sie war noch überraschter, was, oder besser wer neben ihm stand. „Gohan!“, rief sie in einem betroffenen Flüstern aus. „Sieht so aus, als ob Frieza schon einen Nachfolger für mich gefunden hat“, murmelte der Saiyajin. Bulma funkelte ihn nur böse an, hielt aber ihren Mund. Solange Gohan in Sicherheit war, egal auf welcher Seite, zählte nur das. Jetzt mussten sie sich erst einmal darauf konzentrieren, ihre Freunde am Leben zu erhalten. Plötzlich rollte einer von Friezas Männern ein Stück Pergament aus und begann laut vorzulesen: „Von diesen zehn Gefangen ist bekannt, dass sie willentlich Verrat gegen Lord Frieza begangen haben. Für dieses Verbrechen wurden sie dazu verurteilt heute zu hängen. Wir werden mit dem Anführer der Gruppe, Son Goku, beginnen.“ „Vegeta! Tu etwas!“ Bulma bekam langsam Panik. Ihnen rannte die Zeit davon. Vegeta verdrehte die Augen. „Beruhige dich, Weib.“ In dem gleichen Moment in dem der Henker den Hebel, der die Falltür unter Goku öffnen würde, zog, zog Vegeta seine Pistole heraus, zielte und schoss. Das Seil riss und Goku fiel sehr unsanft zu Boden, aber er lebte noch. Dann brach das Chaos aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)