New York New York von Jess_400 (N&Z) ================================================================================ Kapitel 47: Ein verkorkster Tag ------------------------------- Für alle, die die Kapis nich nochma durchlesen wollen: Zorro wohnt nicht in der Wall Street, sondern im Empire State Building im 89. Stock und die Basketballmannschaft ist keine Basketballmannschaft, sondern ne Footballmannschaft! bis jetzt jedenfalls... (wahrscheinlich änder ich beim letzten kapi nochmal alles um xD) Kapitel 47- Ein verkorkster Tag Ne kurze Info: Corsa hat Semesterferien und is deswegen manchmal in der Schule! Sie trug einen dunkelblauen Rollkragenpullover und eine alte Jeans, die an den Knien Löcher hatte. "Nami, ich dachte, du hättest dir erst vor zwei Wochen neue Klamotten gekauft?", fragte Nojiko unschlüssig, als Nami die Treppe runter kam. "Und?" "Trag die doch mal!" "Keine Lust." "In letzter Zeit… hast du dich so …verändert. Wir erkennen dich gar nicht mehr wieder… seit-" "Ich geh dann." "Nami, warte mal!" "Was denn?" Nami drehte sich in der Haustür um. Nojiko ließ sich mit ihrer Antwort besonders viel Zeit, um ihr noch mehr Ausdruck zu verleihen: "Du kannst dich nicht vor der Welt verstecken!" "Aber ich kann es versuchen!" Die Tür ging zu. Als Zorro, er hatte in der Schule mal wieder Interesse an einem anderen Mädchen gefunden, gut gelaunt zuhause aus dem Fahrstuhl stieg und die Tür aufschloss, erwartete ihn seine Mutter bereits im Wohnzimmer. Sie trug einen schwarzen Rock und einen dazupassenden Blazer. "Mum?" "Oh, du bist schon wieder zurück? Ich hatte dich erst in einer halben Stunde erwartet…" "Was machst du hier?" "Ich wollte nachsehen, wie du dich eingelebt hast! Schließlich ist das eine neue Erfahrung für dich…" "Aber ich bin doch schon mal umgezogen?!" "Ja, aber ich mach mir so meine Gedanken, ob denn auch alles funktioniert und wie es so läuft… du kennst mich doch!" "Oh ja!", grinste Zorro. "Aber wie bist du eigentlich hier rein gekommen?" "Ach, dein Onkel war so frei und hat mir einen Schlüssel gegeben." "Nun", meinte der Neunzehnjährige, zog seine Jacke aus und holte sich in der Küche was zutrinken: "Eigentlich kann ich dir noch nichts erzählen, weil ich auch erst seit wenigen Tagen hier bin, wie du weißt. Ich muss zwar ein bisschen früher aufstehen, aber sonst…" "Ich dachte, dein Onkel hätte dir neue Aufgaben gegeben? Das sagte er zumindest am Telefon…" Zorro nahm einen Schluck Wasser und sagte dann: "Das stimmt auch. Ich besuche einen Wirtschaftskurs, bin ein paar Tage die Woche in der Kanzlei, ich trainiere, ich schreibe bei der Schülerzeitung und ich hab mir noch nen Job gesucht, aber überdies hat sich eigentlich nicht viel verändert… oh sorry, möchtest du auch etwas trinken?" "Nein, danke. Du schreibst für die Schülerzeitung?" "Ja, morgen is das erste Treffen." "Dann möchte ich unbedingt deine Artikel lesen, dein Vater wird stolz auf dich sein." Darauf folgte Stille. Zorro wusste nichts mehr, was er ihr hätte erzählen können, als Rose auch schon wieder das Wort ergriff. "Ein Wirtschaftskurs?" "Ja, ehm jeden Dienstag… da fällt mir ein, ich muss gleich schon los-" Zorro sah auf die Uhr, die in der Küche hing. "Dann will auch nicht weiter stören, du hast sicher noch Schularbeiten zu machen und andere wichtige Dinge…" "Du weißt doch, dass du mich nie störst, Mum!" "Jaaa, aber ich muss auch noch weiter, ich wollte mich heute mit deiner Tante treffen und wenn ich so auf die Uhr sehe, bemerke ich, dass ich mal wieder zu spät kommen werde. Also…", sie gab ihm einen Kuss auf die Wange: "Bis Freitag!" Schmunzelnd sah er seiner Mutter nach, bis ihm plötzlich einfiel, dass er sich noch umziehen musste. So schlenderte er in sein Zimmer und sah sich das Outfit, das er nun jeden Dienstag tragen würde, an: ein schwarzer Nadelstreifenanzug mit weißem Hemd und dunkelroter Krawatte, dazu schwarze italienische Lederschuhe, die wahrscheinlich verdammt teuer waren… Sein Onkel hatte ihm 15 weiter Anzüge in den Schrank gehängt, da man schließlich niemals den gleichen Anzug zweimal hintereinander trägt! "Wenn Sie nun einen 18%igen Verkaufsanstieg erreichen, was würden Sie dann tun? –Mister Bowen?" "Entweder weiter fördern und somit den Kurs steigen lassen oder verkaufen." "Für was entscheiden Sie sich?" "Weiter fördern und dann verkaufen." "Gute Wahl. Aber was würden Sie tun, wenn ein 18%iger Verkaufsverlust entstehen würde? –Mister Williams?" "Ich würde wahrscheinlich sofort verkaufen oder bei der Aktie bleiben, sodass andere Vertrauen schöpfen und ebenfalls kaufen. Dadurch steigt der Kurs wieder und dann würde ich verkaufen." "Sehr gut! Dafür, dass Sie heute das erste Mal hier sind, haben Sie ein ausgezeichnetes Gespür, Mister Williams! Machen wir weiter…" Zorro lehnte sich seufzend in seinem Stuhl zurück, das hier war doch anstrengender, als er erwartet hatte. Hier musste er mit Zahlen umgehen, schätzen, darauf achten, niemals in den roten Zahlen zu stehen,… und das alles, obwohl Mathe sein absolutes Hass-Fach war. Zorro schien allerdings der einzige in diesem Raum zu sein, der so dachte. Die anderen Kursteilnehmer, ausschließlich junge Männer, folgten dem Professor für Wirtschaftstheorien und Wirtschaftsexpansionen mit großem Interesse. Sie tippten bei jeder neuen Aufgabe alles in ihre hypermodernen Taschenrechner und freuten sich anschließend, wenn sie ein richtiges Ergebnis erreichten. Zorro hingegen sah das alles etwas gelassener. Er hatte keinerlei Ahnung von diesem Geschäft, hatte sich noch nie freiwillig dafür interessiert und nun behauptete dieser Diplom- Professor da vorne, dass er ein gutes Gespür für Börsenkurse habe! Zorro versuchte es, das hatte er seinem Onkel versprochen, und er hatte anscheinend leider Erfolg… der Kurs würde noch eine halbe Stunde dauern, doch Zorro sah aus dem Fenster. Es wurde nun immer früher dunkel und hier oben im 47. Stock konnte man die dicken Wolkenschwaden, die von Westen herzogen, gut erkennen. Wie gern wäre er jetzt mit Spike irgendwo im Central Park oder mit Ace und Ruffy im Kino oder einfach nur bei seinen Freunden, aber das Leben hatte es anders mit ihm gemeint. "Mister Williams?" Zorro schreckte aus seiner Art Trance hoch. "Ehm ja, Sir?" "Welche Lösung haben Sie?" Zorro sah an ihm vorbei auf die große Tafel, dann auf seinen Taschenrechner und antwortete: "4,62 Millionen Dollar." "Richtig. Wenn Sie nun diese Zahl mit dem anfänglichen Anstieg vergleichen, werden Sie alle bemerken, dass sich der Umsatz nicht wie anfänglich gedacht um 24% gesteigert hat, er hat sich sogar verdoppelt. Mister Conomy, wie würden Sie dies erklären?" Zorro sah wieder aus dem Fenster. Nein, das war wirklich nicht seine Welt… Weitere 20 Minuten später war der Kurs zu Ende, der Neunzehnjährige packte seine Sachen zusammen und verließ den Raum, jedoch nicht von seinem "Lehrer" noch mal angesprochen zu werden: "Sie haben sich wacker geschlagen für das erste Mal, Mister Williams. Ist Ihre Familie in dem Gewerbe tätig?" "Ich denke, mein Onkel hat ein paar Aktien, ist allerdings nicht hauptberuflich an der Börse tätig-" "Das hatte ich mir schon gedacht. Dann bis nächste Woche und vergessen Sie nicht, die Börsenkurse zu beobachten!" Zorro nickte ihm noch einmal zu und verließ dann schleunigst den Raum. Einen Schritt der Freiheit und Zorro lockerte erstmal seine Krawatte, öffnete den ersten Knopf seines Hemdes und das Jackett, als ihn plötzlich einer der anderen Teilnehmer des Kurses ansprach. "Zorro Williams, wenn ich mich recht entsinne?" Zorro drehte sich zu dem jungen Mann mit strohblondem Haar um und fragte: "Ja?" "Mein Name lautet Ian Bowen, ich bin stellvertretender Direktor von Bowen- Internationals, mein Vater ist natürlich der Chef. Die anderen aus dem Kurs wollen noch in einem Restaurant die aktuellen Aktienkurse besprechen, vielleicht werden heute noch neue Geschäfte gemacht, und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mitkommen möchtest?" Zorro konnte das Glitzern in Ians Augen bei dem Wort Aktienkurse sehen. "Tut mir ja leid, aber ich hab keine Zeit-" "Wieso denn nicht?" "Ehm… eine Freundin wollte nachher noch bei mir vorbeikommen und-" "Du hast Freunde?" "Eh ja klar?!" "Wow, dass du das nebenher noch schaffst! Ich habe nur meine Geschäftspartner. Für Freunde habe ich schon seit ich 14 bin keine Zeit mehr! Oh ist das dein Auto?" Ian deutete auf Zorros schwarzen Mustang. "Ehm ja." "Wow, ich habe so einen ähnlichen in der Garage stehn!" "Aha." "Ja, ich kann ihn allerdings noch nicht fahren, weil ich meinen Führerschein noch nicht habe." "Ich muss jetzt gehen…" "Dann bis nächste Woche!", rief Ian ihm erfreut hinterher. Der Blonde sah mit glitzernden Augen, wie Zorro in sein Auto stieg und davon fuhr. "So etwas erfrischendes!", sagte er zu sich selbst und ging zurück zu den anderen Kursteilnehmern. Die Krawatte riss sich Zorro, kurz nachdem er eingestiegen war, vom Hals und warf sie auf den Beifahrersitz. Wo war er denn da gelandet? Dieser Ian hatte keine Zeit für Freunde seit er 14 war? Einfach unvorstellbar für den Neunzehnjährigen! Zorro fuhr nach Hause, zum Glück war David nicht da, und somit warf er wütend seine neue Aktentasche in irgendeine Zimmerecke, tat das gleiche mit den neuen Schuhen, der Krawatte und dem Jackett. In diesem Moment wünschte er sich niemals seinem Onkel und seinen Eltern zugestimmt zu haben, hierher zu ziehen… sie hatten sein ganzes Leben verändert und damit auch alles durcheinander gebracht… in diesem Moment vermisste er alle Verrücktheiten von Ace und Ruffy, ihre Schusseligkeit, ihre Streitereien, aber auch ihre grenzenlose Freundschaft, der er nun entrissen worden war… er erinnerte sich an Ace's Worte: "» Wer ohne Liebe lebt, ist lebendig tot«. Lass nicht zu, dass sie dich töten!" Wie gern würde er seinem Freund nun sagen, wie recht er doch hatte… aber dies würde ja für seinen Onkel Schwäche bedeuten… und Zorro war nicht schwach… nein, er würde das hier aushalten, er würde es durchhalten, egal was kommen möge! Langsam machte sich allerdings sein Magen bemerkbar, er hatte seit heute Morgen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen, und so zog sich Zorro schnell um; eine dunkelblaue Jeans, einen olivgrünen Kapuzenpullover unter einer schwarzen Jacke, weiße Reeboks und eine schwarze Basecap. Der Kühlschrank war zwar voll, aber er beinhaltete nichts, was Zorros Geschmack entsprach und infolgedessen verließ Zorro die Wohnung wieder. Er fuhr auf den Broadway nach Süden, dann links in die 32. Straße über die Park Avenue Richtung Central Park… am Grand Central Terminal vorbei, dann links in die 57th Street. Der Supermarkt, wo es die beste Tiefkühlpizza gab, befand sich direkt auf der Ecke 57th Street und Broadway. Zorro parkte auf dem Parkplatz des Supermarktes, stieg aus, schloss den Wagen ab und betrat den Laden. Schlendernd durchquerte er die Gänge und blieb bei den Kaffeesorten stehen. Er überlegte zwischen Kaffee aus Papua Neu Guinea für 9,20 das Pfund und Maragogype für 9,80 das Pfund. Schließlich entschied er sich für die billigere Sorte und drehte sich um, als er plötzlich gegen einen Wagen stieß. Der Mann, der diesen Wagen führte, war kein geringerer als… "Nami?" "Was denn?" "Komm mal runter!" "Wieso?" "Komm endlich!" Nojiko wartete geduldig, bis Nami die Treppe runtergekommen war. "Was ist denn?" "Ich hab einen Termin für dich bei meiner Ärztin gemacht." "Wieso das denn?" "Weil du dich mal wieder impfen musst! Ich hab deinen Impfpass gefunden und erstmal gestutzt, du warst ja das letzte Mal vor fünf Jahren beim Arzt zum Impfen!" "Und seitdem ist mir nichts mehr passiert, ich bin an keiner Krankheit gestorben, wie du siehst!" "Aber manche Impfungen sind wirklich wichtig! Zum Beispiel Tollwut! Wenn irgendein Tier dich anfällt und beißt und…" "Jaja, ich geh da hin. Wann ist denn der Termin?" "Morgen um 14:30." "Na klasse, ich hab bis 14:15 Schule, das wird knapp!" "Aber der nächste Termin wäre erst nächstes Jahr, also erwarte ich, dass du morgen dort pünktlich erscheinst!" "Jaja, mach ich. Sonst noch was?" "Nein, du kannst wieder nach oben gehen." "Na endlich…" "Williams? Dass ich Sie mal treffe und das auch noch in einem Supermarkt!" "Mister Connerly?! Was machen Sie denn hier?" "Nun ja, einkaufen, wenn man's genau nimmt." Connerly schmunzelte und Zorro konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Entschuldigen Sie, aber normalerweise treffe ich Lehrer nicht außerhalb der Schulmauern." "Anscheinend gehen Sie auch nicht so oft einkaufen in diesem Laden, ich bin nämlich öfters hier." "Das stimmt, es ist Zufall, dass ich hier bin, ich war… ach, was belästige ich Sie auch mit meinen Sachen…" "Nein nein, sprechen Sie ruhig weiter! Ich finde das Leben jüngerer Leute äußerst interessant!" "Wie Sie wollen. Ich war bei meinem Wirtschaftskurs, der mich ehrlich gesagt, zu Tode genervt hat, und danach hatte ich Hunger. Deswegen bin ich in diesem Laden." "So schwer war das doch gar nicht! Ich bin hier, weil meine Frau eine Erkältung hat und zuhause im Bett liegt. Und ich kann Ihnen sagen, sie verbraucht eine Unmenge an Taschentüchern!" Connerly lenkte den Wagen in den nächsten Gang und sah die Regale durch. Für Zorro war es äußerst ungewöhnlich ihn nicht in einem Anzug zu sehen: Connerly trug ein einfaches blaues Polohemd, eine schwarze Hose und eine Schiebermütze in einem schottisch-grünen Muster. "Den Kaffee, den Sie sich da ausgesucht haben, kann ich nur empfehlen. Sehr kräftig im Geschmack." "Aha, danke Sir." "Und wie läuft es schulisch bei Ihnen?" "Ich kann mich eigentlich nicht beklagen." "Ich weiß, und ich habe mir Ihre letzten Deutsch- und Englischarbeiten angesehen, wirklich ausgezeichnetes Ausdrucksvermögen." "Danke, Sir." "Und sonst? Alles in Ordnung?" "Ehm… natürlich, Sir, wieso fragen Sie?" "Ach, mir ist nur in letzter Zeit aufgefallen, dass Sie wohl… etwas bedrückt waren. Ihrem Gesicht kann man dies nicht ansehen, aber Ihren Augen. Ich denke aber kaum, dass Ihre Freunde dies direkt bemerkt haben… Sie können jederzeit mit mir reden, Lorenor, wenn Sie wollen. Ich meine auch außerschulische Dinge, ich habe immer ein offenes Ohr", sagte er, wobei er versuchte, etwas beiläufig zu klingen. Connerly ging weiter den Gang entlang, während Zorro kurz stehen blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)