New York New York von Jess_400 (N&Z) ================================================================================ Kapitel 23: Kannst du es sehen? ------------------------------- Kapitel 23- Kannst du es sehen? "OK, also noch mal von vorne. Erst den Gang einlegen und dann ganz vorsichtig Gas geben, aber mit Gefühl!" Und tatsächlich schaffte Nami es beim nächsten Versuch, sie fuhr! "Jetzt schaltest du hoch in den zweiten Gang, indem du wieder auf die Schaltung drückst und dann den Gang einlegst." Auch dies gelang Nami auf Anhieb. Sie übten den ganzen Vormittag und allmählich bekam Nami Gefühl fürs Fahren, das Anfahren, Beschleunigen, Runterschalten und Anhalten beherrschte sie schon ziemlich gut und Zorro war insgeheim richtig stolz auf sie, er hätte nie gedacht, dass sie so schnell lernen würde. Gegen Nachmittag aßen die beiden in einem kleinen Restaurant zu Mittag, doch Nami wollte sofort weiter fahren, sodass Zorro nachgab und mit ihr zurück zum Hafen fuhr. "Können wir jetzt mal das Einparken üben?" "Du willst wirklich schon Einparken? Nach so kurzer Zeit?" "Ja, klar!" "Nagut. Dann fahr da vorne rechts rum, dann kommen wir auf einen Parkplatz." "Soll ich dir es vormachen oder willst du es gleich selbst versuchen?" "Ich will's allein versuchen!" "Dann fahr." Natürlich klappte es nicht beim ersten Mal und Zorro beschloss, es ihr einmal zu zeigen. Nahezu perfekt parkte er ein, wieder tauschten sie die Plätze und Nami versuchte es. 19:00, Namis 26. Versuch rückwärts einzuparken lag 5 Minuten zurück, als Zorro sagte: "Ich glaube, das reicht für heute." "Oh schon?" "Du warst gut, aber wir müssen langsam mal zurück, die Sonne geht bald unter." "Hast Recht. Fahren wir morgen noch mal?" "Schon morgen?", fragte der Neunzehnjährige und bog links ab, als Nami plötzlich den Sonnenuntergang erblickte. "Halt!!! Halt an!!!" Zorro war so überrascht über Namis plötzliche Rufe, dass er eine Vollbremsung hinlegte. Zum Glück waren sie noch immer auf dem verlassenen Hafengelände. Nami stieg aus dem Wagen, Zorro ebenfalls, jedoch immer noch völlig perplex. "Was sollte das?", herrschte er sie an, doch Nami reagierte nicht. "Hey, ich rede mit dir!" "Siehst du das, Zorro?" "Was soll ich sehen?", fragte er etwas beleidigt, stellte sich jedoch neben sie vor den Wagen. "Das Licht!" "Und? Die Sonne geht jeden Tag unter?!" "Ja, aber heute Abend strahlt sie besonders hell, siehst du es nicht?" Sie drehte sich zu ihm um, doch er verstand nicht, was an einem Sonnenuntergang so toll sein sollte. (Zorro eben *g*) "Steig ein, ich will fahren." Nami verdrehte die Augen und seufzte. "Männer!?!" So stiegen beide wieder ein, doch dann sagte Nami plötzlich: "Oh darf ich fahren, bis zum Ausgang des Hafens? Och bitte, Zorrooooo!" Mit ihrem Hundeblick sah sie ihn an und er gab nach. "Nagut, aber keinen Meter weiter!" "Danke!" Nami setzte sich also ans Steuer, doch wieder würgte sie einmal den Motor ab und das an der Stelle, wo man vom Pier aus die Freiheitsstatue sehen konnte, als eine Sirene ertönte und ein Polizeiauto um die Ecke kam. "Oh Scheiße!", fluchte Zorro. "Wenn die sehen, dass du fährst, bin ich meinen Lappen los!" Das Polizeiauto kam immer näher, als sich Nami plötzlich aufrichtete und Zorro mit glasigen Augen ansah. "Küss mich.", sagte sie knapp. "Was?" "Das ist keine Anmache, das ist ne Show für die Bullen, also küss mich!" Zorro war noch immer völlig perplex, als Nami sich zu ihm runterbeugte und ihre Lippen auf seine drückte. Das Polizeiauto hielt kurz, doch als der Polizist Zorro und Nami in dieser… leidenschaftlichen Situation erblickte, schmunzelte er und fuhr davon. Es war wie ein Hauch… Sie trennten sich voneinander und sahen sich an... Zorro zog sie wieder zu sich und küsste sie erneut... ihre Lippen trennten sich wenige Millimeter um sich danach noch intensiver zu berühren… zuerst war Nami überrascht, dass Zorro ihren Kuss erwiderte, doch schnell war dieser Gedanke verschwunden und sie legte langsam ihre rechte Hand in seinen Nacken, die andere auf seine Brust. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und feuriger… das Polizeiauto war längst vergessen… Nami schloss ihre Augen, die Hände des Neunzehnjährigen wanderten von ihrem Nacken über ihre Schultern zu ihren Hüften, wo sie nun ruhten. Langsam ließ er sich gegen die Türe in seinem Rücken sinken, sodass Nami nun halb auf ihm lag… Die Achtzehnjährige fuhr währenddessen durch das weiche, kurze Haar des Mannes, der sie alles andere vergessen ließ… nichts zählte mehr, nur dieser Moment… alles war bedeutungslos, nichts war mehr von Belang… Doch dann ertönte das Horn eines Schiffes und die beiden trennten sich von einander. Zorro sah in Namis rehbraune Augen und durchfuhr mit seiner linken Hand ihr Haar, das in der Abendsonne golden glänzte, Nami lächelte. "Jetzt kann ich es sehen…", sagte der Grünhaarige mit so sanfter Stimme, dass es der Achtzehnjährigen ein Schauer über den Rücken jagte. Noch lange stand der nachtschwarze Mustang am Pier, während die Sonne im Meer versank… "Schau mal da!" Zorro deutete auf den großen Wagen, Nami nickte. Die Zwei lagen auf der Motorhaube von Zorros Auto und betrachteten die Sterne, die Zeit hatten sie vollkommen vergessen. "Und da! Eine Sternschnuppe!" "Dann darfst du dir was wünschen…" Nami sah Zorro von der Seite an und schloss die Augen. »Ich wünsche mir, dass…« Zorro beobachtete Nami schmunzelnd, wie sie dort neben ihm lag, die Augen geschlossen, sich völlig auf eine Sache konzentrierend und doch so entspannt… ihre Art fesselte seinen Geist und Zorro hätte nie geglaubt, dass er jemals solches Glück verspüren würde… doch er verbot sich selbst dieses Glück, es durfte einfach nicht sein… Nami öffnete wieder ihre Augen und beugte sich über ihn, doch… "Wir sollten nach Hause fahren, es wird spät.", sagte er dann wieder mit seiner üblichen, kalten Stimme und stand auf. Nami sah ihn fragend an, stand dann aber auch auf und stieg in den Wagen. Zorro machte das Dach zu und schon fuhren sie los. Zorro sagte während der Fahrt kein Wort, starrte stur auf die Fahrbahn, Nami sah gedankenverloren aus dem Fenster. Schließlich hielt Zorro vor seinem Haus, in dem völlige Finsternis herrschte, und auch im Nebenhaus war kein Licht zu sehen. "Zorro, der Tag heute…" "Ich bin ziemlich müde, also dann bis morgen.", sagte er nur und stieg aus dem Wagen. Auch Nami stieg aus, doch ließ sie sich nicht so einfach abwimmeln, sie versuchte, ihn erneut in ein Gespräch zu verwickeln. "Zorro, wegen dem Fahrunterricht…" "Ich hab doch schon gesagt, dass du gut warst. Besser, als ich gedacht hätte, dafür, dass du heute das erste mal gefahren bist. Aber ich hab Kopfschmerzen, außerdem macht mir mein Bein zu schaffen, ich will nur noch schlafen." "Okay… dann bis morgen." "Ja, bis morgen." Nami beobachtete, wie er die Haustür öffnete und dahinter verschwand, ohne sich auch nur noch einmal zu ihr umzudrehen. …Finsternis… …Nichts außer Finsternis… …Doch dann… …Eine Tür… …Eine dunkle, alte Holztür… …Langsam ging sie auf diese Tür zu, streckte die Hand nach dem Griff aus… …Doch erreichte sie nicht… …Sie lief, doch entfernte sich immer mehr von der Tür… …Konnte sie einfach nicht erreichen… …Fiel zurück in die Finsternis… …Nichts außer Finsternis… …Finsternis… Senkrecht saß sie in den Laken. Dieser Traum beherrschte schon wieder ihren Schlaf… doch dieses Mal endete er damit, dass sie in die Dunkelheit fiel…Draußen verdeckten gelegentliche Wolken den Mond, der in dieser Nacht besonders hell schien. Langsam stand sie aus ihrem Himmelbett aus und öffnete die Türe zu ihrem kleinen Balkon, sofort wehte ein frischer Wind ins Zimmer, der ihr eine Gänsehaut bescherte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)