New York New York von Jess_400 (N&Z) ================================================================================ Kapitel 17: Ein harter Arbeitstag III ------------------------------------- Kapitel 17- Ein harter Arbeitstag III Der Nachmittag artete zu einer Art Modenschau aus; Vivi versuchte die unterschiedlichsten Kombinationen aus und Nami beriet sie dabei tatkräftig. Am Abend trug Vivi ein weißes, schulterfreies Top, dazu einen schwarzen wallenden Rock und ebenfalls schwarze Stiefel. Nami hatte ihre Haare zu einem kunstvollen Zopf geflochten und Vivi ein wenig geschminkt. Um 19:15 machte sich Vivi auf ins Restaurant. "Du wirst das schon schaffen, Vivi!" "Und wenn..." "Bleib einfach locker!" "Das sagst du so einfach." "Es ist doch nur Sanji!" "NUR Sanji?!" "Es wird schon klappen, vertrau mir! Du siehst hinreißend aus und bist gut vorbereitet!" "Soll ich nicht doch lieber zuhause bleiben…" "Nein, du gehst da jetzt hin! Amüsier dich gefälligst!" "Nagut…" Vivi schenkte Nami ein letztes Lächeln, ehe sie die Straße hinab ging. Nami sah auf ihre Uhr und erschrak… Müde kam Nami am Montagmorgen die Treppe runter. Im Wohnzimmer herrschte noch immer Chaos, von der Küche ganz zu schweigen. Die Achtzehnjährige war ungewöhnlich früh aufgewacht, sie hatte schon wieder diesen Traum gehabt... Ca. eine halbe Stunde später, 06:15, begegnete Nami ihrer großen Schwester vorm Bad. "Was? Du bist um diese Zeit schon wach? Das kennt man ja gar nicht von dir!", meinte Nojiko gut gelaunt. "Das is einmalig, versprochen.", murmelte Nami und ging in ihr Zimmer. Um 08:00 kam sie die Treppe runter und ging in die Küche, wo sie ein riesiges Frühstück erwartete. "Ich hab gehört, es soll heute richtig heiß werden.", meinte Nojiko. "Ja? Wir haben doch schon Oktober." "Im Radio hieß es, die Temperaturen würden heute auf 28°C steigen. Zieh dich also besser wieder um." Nami trug eine lange, schwarze Hose und einen hellgrauen Rollkragenpullover. "Nagut…", stöhnte Nami und ging die Treppe rauf um sich um zu ziehen. Wenig später kam sie sommerlicher gekleidet wieder runter. "Und?" Nojiko sah von der Zeitung auf. Nami trug nun eine dünne weinrote Hose mit breitem Ledergürtel, dazu ein weißes Top und darüber ein tief ausgeschnittenes graues T-Shirt, sodass man das Top sehen konnte. "Viel besser.", meinte Nojiko. Als die 2 an der Schule ankamen, waren sie schon ziemlich spät dran, sodass Nojiko und Nami ins Gebäude laufen mussten. In der Eingangshalle trennten sich die beiden, Nojiko lief nach links und Nami nach rechts. Eilig lief die Achtzehnjährige auf die Klasse zu und sie hatte Glück, auch der Lehrer hatte sich an diesem Tag verspätet, auch die anderen Schüler standen noch auf dem Gang. Die Orangehaarige ging geradewegs auf Vivi zu, doch als sie zufällig den Gang entlang sah, erblickte sie Zorro. In seiner Knielangen dunklen Jeans und dem schwarzen T-Shirt sah er einfach umwerfend aus... Das Mädchen bei ihm hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt und er stützte sich mit dem Arm an der Wand ab und unterhielt sich mit ihr. Diese Frau hatte lange, lockige schwarze Haare, dunkle Augen und ihre Figur wurde durch das enge Kleid stark betont. Kurze Zeit später zog sie Zorro zu sich und die beiden fingen eine wilde Knutscherei an. Nami wusste nicht wieso, aber irgendwie machte sich da plötzlich ein Gefühl in ihr breit, dass sie schon seit langem nicht mehr gespürt hatte: sie war eifersüchtig. Sie war tatsächlich auf dieses Mädchen dort eifersüchtig! "Nami, da bist du ja endlich!", holte sie Vivis Stimme wieder zurück in die Realität und Nami drehte sich um. "Ich dachte schon, du kämst nicht mehr. Wo warst du so lange?" "Ehm… wir sind zu spät losgefahren… aber sag mal, wie war's gestern Abend?" "Ach, es war einfach wunderbar! Weißt du, Sanji… und dann… jedenfalls war ich…", verfiel Vivi in einen Redeschwall, doch Nami hörte ihr nicht richtig zu, sie sah zu Zorro und diesem Mädchen. Er hatte seine Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und ihre Hände ruhten auf seinen Schultern, die beiden redeten miteinander. Nami beobachtete, wie diese Frau etwas sagte und Zorro darauf neckisch grinste und nickte. "Hey Zorro, komm schon!", rief jemand und Zorro sah zu Nami und den anderen. "Ich komm ja schon!", rief er zurück und drehte sich noch mal zu diesem Mädchen um und küsste sie ein letztes Mal, ehe er zu Ruffy ging. Als er an Nami und Vivi vorbei kam, grüßte er die beiden kurz. Vivi grüßte ihn ebenfalls, doch Nami blieb stumm, sie hatte das von gestern noch nicht vergessen. Flashback Als Nami die Haustür öffnete, war es bereits 21:19. Sie war durch die City zurück nach Hause gegangen und hatte sich in einer Straße geirrt. Dies war ihr allerdings erst eine Viertelstunde später aufgefallen. Nami ging ins Wohnzimmer und entdeckte Nojiko am Esstisch. "Na? Auch schon da?" "Was war denn hier los?", fragte Nami und deutete auf das Chaos. "Wie gesagt, ich hatte ein paar Leute eingeladen, aber du bist nicht gekommen, also hab ich alle wieder nach Hause geschickt. Ach ja, Zorro war auch da. Er hat mir nur nen Stapel Papiere gegeben und ist wieder gegangen. Sag mal, warum bist du so spät?" "Na ja, ich… ich hab mich verlaufen." "Verlaufen also. Vielleicht sollte ich dir anstatt einer Uhr einen Stadtplan das nächste Mal zum Geburtstag schenken. Dann würdest du wenigstens pünktlich kommen." "Tut mir leid…" "Ich weiß. Gleich morgen kannst du Harry anrufen und erklären, warum er umsonst hergefahren ist. Ach ja, und auch Max und Yasmina, die waren auch hier." "WAS? Harry, Max und Yasmina waren hier?" "Ja, und auch die kleine Nina hatte sich auf dich gefreut, aber du warst ja nicht da." "Nojiko, es tut mir so leid! Ich verspreche dir, ich mach es wieder gut!" "Okay… jetzt ess erst mal was, sonst fällst du mir noch vom Fleisch.", grinste Nojiko. "Du sagtest, Zorro hätte was für mich hier gelassen?" "Ja, alles liegt oben auf deinem Schreibtisch." "Danke. Ich geh danach ins Bett, also gute Nacht." "Nacht." Nami stieg die Treppe hoch und ging in ihr Zimmer, direkt auf ihren Schreibtisch zu. Wie Nojiko es gesagt hatte, lag dort ein Stapel Papiere. Nami setzte sich mit diesen Papieren auf ihr Bett und fing an zu lesen. Sie war gerade beim sechsten Akt, als ihr Handy klingelte. Zum ersten Mal diesen Tages sah sie auf den Display, 3 Anrufe in Abwesenheit… "Ja?" "Ich bin's, Zorro." "Oh… hi." "Wo warst du?" "Es tut mir leid, dass ich nicht da war und…" "Ich hab gefragt, wo du warst?" "Ich hab mich halt verspätet! Das kann jedem doch mal passieren!" "Red ich Chinesisch Rückwärts oder was? Wo warst du?" "Das geht dich nichts an!" "Du sagtest, du würdest pünktlich um 17:00 wieder zurück sein. Das Treffen mit Vivi würde nur zwei Stunden dauern." "Es hat eben ein bisschen länger gedauert…" "Du hättest mich wenigstens anrufen können." "Ich muss mich doch nicht vor dir rechtfertigen, warum ich zu spät gekommen bin!" "Nagut, wenn du unbedingt bei Tommson durchfallen willst, schmeiß dieses bescheuerte Drehbuch doch einfach weg!" "Vielleicht mach ich das auch!" "Schön!" "Schön!" "SCHÖN!" Er legte auf. Nami raste vor Wut. »Jeder Mensch kann doch mal zu spät kommen! … dass der mich gleich so verhören muss… leider hat er Recht, ich hätte ihm bescheid sagen können… ach nein, es ist seine Schuld! « Flashback ende Etwas missmutig setzte sich Nami in die letzte Reihe, am gestrigen Tag wurden alle umgesetzt und Nami hatte eigentlich nur ihren Platz mit Zorro getauscht, der nun vor ihr saß. Und nun erkannte sie auch zum ersten Mal, was auf dem Rücken seines T-Shirts stand: "I only drink on days with a T... like Tomorrow, Thuesday, Thirstday, Today…" Die Achtzehnjährige musste schmunzeln, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, wegen ihm nicht fröhlich zu werden oder gar sich zu freuen, egal worum es ging. Doch wie das Schicksal so wollte [oder eher die Autorin ;-)] sollte sich das an diesem Tag nicht durchführen lassen… Mitten in der zweiten Stunde, Latein, klopfte jemand an die Tür. Die Lehrerin, Misses Wender, öffnete die Tür und herein kam Mister Tommson. Kurz sprach er mit der Lehrerin, bis diese schließlich nickte. "Nami Jones und Zorro Williams, Mister Tommson würde gerne mit Ihnen sprechen.", verkündete sie dann, Nami und Zorro standen verblüfft auf und verließen mit Mister Tommson das Klassenzimmer. "Worum geht’s, Professor?" "Nun, ich finde das Drehbuch ausgezeichnet, aber der stellvertretende Schuldirektor war da anderer Meinung. Er bittet Sie beide in sein Büro und zwar jetzt sofort." "Aber…" "Um weitere Probleme zu vermeiden, würde ich Sie bitten, sofort zu gehen!", sagte Mister Tommson emphatisch. "Mister Jamerson erwartet Sie bereits.", sagte Fräulein Knupp-Uhlenheim, die kleine, hagere Sekretärin, als Nami und Zorro kaum den Raum betreten hatten. Mister Jamerson hatte Fräulein Knupp-Uhlenheim von seiner alten Schule, die wegen zu harter Bestrafungen und Strafdurchsetzung an den Schülern geschlossen werden musste, übernommen. Diese Frau war wohl die einzige Person an dieser Schule, die den Stellvertretenden Direktor nicht direkt zum Mond schießen wür... die für den Stellvertretenden Schuldirektor so etwas wie Sympathie empfand. Es war ein wohlgehütetes Geheimnis, folglich wusste es die ganze Schule, dass Mister Connerly seinen Vertreter nicht wirklich mochte, ein weiterer Punkt, warum Connerly so beliebt unter den Schülern war. Der kleine Raum, in dem ein riesiger Schrank, ein Schreibtisch und Mister Jamerson Platz finden mussten, war erstickend und der Geruch von billigem Aftershave stieg den beiden in die Nase, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten. Der kleine Mann hatte wie jeden Tag einen braunen Anzug an, einen strengen Scheitel, der regelmäßig mit einem Lineal gerichtet wurde, und den ernsten Gesichtsausdruck, der keinerlei Gefühlsregungen zuließ. "Setzen Sie sich.", fuhr er Nami und Zorro an und die beiden setzten sich auf die alten, knarrenden Stühle. Nami machte dabei keinen Mucks, doch Zorro war deutlich anzusehen, dass er Jamerson nicht mochte, als er sich mit einem Seufzen auf dem Stuhl niederließ. "Nun, ich habe Sie beide hergebeten, da Sie anscheinend für das Drehbuch zuständig sind." Mit einer abfälligen Handbewegung deutete er auf das Drehbuch auf seinem Schreibtisch und kam dabei versehentlich an die Lautsprechanlage der Schule, sodass ab sofort alle Schüler das Gespräch zwischen Nami, Zorro und Mister Jamerson mitbekamen. Dann stand Jamerson auf und schritt ans Fenster, fast wie Connerly, doch bei dem kleinen Mann verfehlte es irgendwie die Wirkung, er sah eher verloren aus vor den großen Fenstern. "Stimmt etwas nicht mit dem Drehbuch?", fragte Nami und Jamerson drehte sich zu ihr um und sah sie entwürdigend an. "Meinen Sie diese Frage ernsthaft?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)