Jazlyn und William von Sahne_Joghurt (die Prophezeiung) ================================================================================ Kapitel 2: Lilly ---------------- Dezember 1887 Der Dezember 1887 war der traurigste den ich je erlebt hatte, meine Mutter war gestorben und hatte mich ganz allein zurück gelassen. Ich hatte keinen mehr, denn ich hatte keine anderer Verwandte und auch keine Freund. Ich arbeitete als Arzthelfer bei einem alten Arzt, der seine Praxis ganz in der nähe der Themse hatte, doch dort gingen mir alle aus dem Weg. Damals hatte ich keine Ahnung warum, doch Heute bin ich um einiges klüger als damals. Ich hatte ein ganz normales Leben. Ich ging zur Arbeit und dann wieder nach Hause. Meine Mutter hatte mir das Haus hinterlassen. Es war ein großes Haus mit fünf Zimmern, zwei Badezimmer, einer grossen Küche, einer Einganghalle und ein großes Esszimmer. Doch leben sollte sich schlagartig verändern... Ich war auf den Weg nach Hause, es war bereits dunkel doch auf dem Marktplatz herrschte immer noch große Hektik. Die Leute liefen hin und her um doch die letzten Besorgungen zu machen bevor es ganz dunkel wurde und es auf den Straßen zu gefährlich wurde. Ich muss über den Marktplatz gehen um nach Hause zu kommen also begann ich mich doch die Menge zu drängeln. Es wurde geschupst und geschimpft, doch plötzlich blieb ich wie gebannt stehen. Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden, ich drehte mich um und starrte in die Menge um mich herum. Zu erst sah ich nicht besonderes, aber dann viel mir etwas auf, eine Frau. Sie war jung hatte lange schwarze Haare, doch sie trug keine Haube oder sonstige das ihr Haar versteckte so wie es zu der Zeit üblich war. Noch dazu trug sie kein Kleid sondern, einen langen schwarzen Mantel, ein enger roter Pullover und schwarze enge Hosen. Doch das war nicht das einzige das an ihr ungewöhnlich war, ihr Gesicht war extrem blass und ihre Augen, ja ihre Augen waren sie nicht gelb. Ja sie waren gelb und leuchteten in der leichten Dunkelheit der Dämmerung. -Wie die Augen eines Raubtiers! Ich vollkommen fasziniert, doch plötzlich war die Frau verschwunden. Ich beschloss mich dafür dass ich mir das alles eingebildet hatte und dass meine Augen mir einen Streich gespielt hatten. Ich ging weiter und verließ den Marktplatz, ich bog an einer der Ecke ab und ging eine verlassene Straße endlang. Der für London typische Nebel war hier besonders dicht und mich beschlich wieder das Gefühl dass ich beobachtet wurde. Mir lief es kalt den Rücken runter und ich blieb stehen und lauschte in die Stille der frühen Nacht hinein. Hinter mir erklang ein Winseln und ich drehte mich langsam um. Vor mir stand ein großer Hund (das dachte ich), er war ganz weiß und hatte gelbe leuchtende Augen, um den Hals hatte er eine kräftige Mähne und sein Schwanz war ziemlich lang und sehr dick. Er sah sehr hungrig aus, wedelte mit dem Schwanz und hatte den süßesten Hundeblick aufgesetzt. Ich liebte Tiere, auch wenn ich zugeben muss dass ich keine Ahnung von Rassen und so weiter hatte sonst hatte ich auch gesehen dass das kein Hund war. Doch ich konnte das nicht sehen und so ging ich auf das Tier zu und ging in die Hocke und streichelte den Hund. "Na kleiner hast du kein zu Hause?" Ich kuckte mir den Hund etwas näher an und lächelte. "Oh du bist ja gar kein Rüde Du bist ein kleines Weibchen!" Ich was klein war etwas daneben doch fand die Hündin einfach zu niedlich. Da ich fand dass sie sehr abgemagert wirkte nahm ich sie mir nach Hause um ihr etwas zu Essen zu geben und sie vielleicht sogar zu behalten. Ich hatte ja keine Ahnung was ich da mit mir nach Hause nahm. Ich hatte den Jungen (keiner hatte sich die Mühe gemacht mir seinen Namen sagen) drei Tage lang verfolgt, drei Tage in denen ich die meiste Zeit in einem Baum vor seinem Haus verbracht hatte, ich hatte nicht geschlafen und nichts gegessen. Nun ich konnte mindesten eine Wochen ohne Schlaf und Essen auskommen, doch es war nicht die beste Idee und nach den drei Tagen wurde ich langsam gereizt weil einfach nichts passierte. Es war abends und der Typ war auf den Weg nach Hause, und wollte gerade über den Marktplatz gehen doch dann drehte er sich plötzlich um. Unsere Augen trafen sich und eine Minute konnte ich gar nicht richtig reagieren, ich starrte ihn einfach nur an. Er war groß und hatte blonde kurze Haare, seine Augen waren blau. Er trug schwarz. Plötzlich wurde mir klar war gerade vor ging und machte mich schnell unsichtbar. (Ich kann ungefähr 3 Minuten unsichtbar verbleiben) Als der Junge weiter ging, suchte ich mir ein Versteck, machte mich wieder sichtbar und verwandelte mich in den Wolf. In dieser Gestallt nahm ich die Verfolgung wieder auf. Doch dann hatte ich die Idee, zu versuchen dass der Junge mich einfach mit nach Hause nahm. So musste ich nicht vor dem Haus im Baum hocken und konnte zu mindestens mal Einbisschen schlafen und was Essen. Als er in eine einsame Strasse rein ging, blieb er wieder stehen und ich sah meine Chance. Ich gab ein Winseln von mir und er drehte sich um. Mit Mühe setzte ich ein Hundeblick auf und wedelte mit den Schwanz. -Oh scheiße wie tief kann man sinken, jetzt muss ich schon betteln. Ein Lächeln kam über das Gesicht vom Jungen. Er kam auf mich zu, hing vor mir in die Hocke und streichelte mich. "Na kleiner hast du kein zu Hause?", fragte er mit freundlicher Stimme. Er begann mich zu mustern, kuckte dann etwas überrascht und lächelte dann. "Oh du bist ja gar kein Rüde Du bist ein kleines Weibchen!" -Klein ich gib die gleich klein. Ich hätte mich am liebsten übergeben, das konnte doch nicht wahr sein der Typ konnte nicht mal einen stink normalen Hund von einem Wolf unterscheiden. Na ja das war mein Glück denn immerhin nahm er mich mit zu sich nach Hause. Bei ihm zu Hause angekommen, schloss er die Tür hinter uns. Zum ersten Mal sah ich das nicht gerade kleine Haus von innen. Wir befanden uns in einer großen Einganghalle mit einer Treppe die nach oben führte und zwei Türen, die führte in die große Stube und die andere in die Küche auf die der Junge drauf steuerte. Ich folgte ihm in der Hoffnung etwas zu Essen abzustauben. Die Küche war groß und in der Mitte waren ein Ofen und ein Herd wovon ein Abzug nach oben führte. An den Wanden hingen mehrere Schanke mit Topfen und so weiter. Aus einer dieser Schränke holte der Junge eine Schüssel raus, er tat etwas in die Schüssel und stellte sie runter. Ich ging hin und schnupperte an dem frischen Fleisch. Der Junge hatte scheinbar jemanden der für ihn einkaufen ging. Mich hatte schon das Gefühl beschlichen, dass Lucius da seine Finger mit im Spiel hatte, denn von den Geld das der Junge als Arzthelfer verdiente könnte er sich unmöglich so viel Luxus leisten. Einige werden jetzt wahrscheinlich denken, dass ich das rohe Fleisch nicht essen würde, aber falsch gedacht ich hatte nichts gegen rohes Fleisch. Ich hatte mal ein ganzes Jahr als Training unter Wölfen verbracht und da kann man nicht Pingelig sein. Außer dem haben die Menschen früher auch rohes Fleisch gegessen (das behauptet mein Vater au jeden Fall). Der Junge beobachtete mich werden ich aß und sah dabei sehr Nachdenklich aus. Plötzlich sagte er: "Ich glaube ich werde dich Lilly nennen. Lilium inter spinas. Die Lilie unter den Dornen. Einen so schönen Hund wie dich habe ich noch nie gesehen." Eigentlich hatte ich mich geschmeichelt gefühlt, aber Lilly! Ich hatte den Hund Lilly getauft. Ich fand der Name passte zu ihr. Ich schaute ihr beim Essen zu und seufzte. Endlich war ich nicht mehr allein. Als Lilly mit dem fressen fertig war. Setzte ich die Schüssel neben der Spüle ab (Hilda, die Haushälterin, würde es am nächsten Tag abwaschen). Ich ging aus der Küche und wollte gerade hoch gehen als ich bemerkte, dass mir Lilly nicht folgte. Deswegen rief ich sie. "Lilly, komm mit hoch! Du kannst bei mir im Bett schlafen!" Lilly kam aus der der Küche getrottet und kuckte mich verwundert an. "Na komm schon Mädchen!" Dann wedelte sie mit dem Schwanz und folgte mir die Treppe hoch, denn Flur bis zum Ende durch an das die erste Tür links und in mein Zimmer. Mein Zimmer war groß, an der Wand links von der Tür stand mein großes Bett und an der anderen Wand rechts von der Tür stand ein großer Kleiderschrank, der gleich zeitig ein Umkleideraum war. An dem grossen Fenster hingen schwere schwarze Gardinen die kaum Licht rein ließen, ich kann ganz einfach nicht schlafen wenn zu viel Licht im Zimmer ist und damals hatte ich auch nicht gedacht dass das etwas Besonderes wäre. Ein Schreibtisch stand direkt unter dem Fenster, der Schreibtisch war mit Buchern und Papier. Ich ging zum Stuhl und begann mich aus zu ziehen. Ich folgte den Jungen nach Oben, mir war aber nicht wohl dabei. Als wir Oben angekommen waren ging in er in die linke Tür am Ende des Flurs hinein. Sein Zimmer war groß aber mit nur sehr wenigen Dingen ausgestattet, ein Schreibtisch mit einem Stuhl, ein großes Bett und ein riesiger Schrank. Er ging zum Schreibtischstuhl und begann sich aus zu ziehen. Mir war das sehr peinlich natürlich wusste er nicht, dass er nicht nur von einem Hund beobachtet wurde. Ich wollte weg schauen, aber ich konnte einfach nicht. Zu erst zog er seine Bluse aus und darunter kam ein überraschend muskulöser Oberkörper zum Vorschein. Er war unglaublich blass. Dann zog er seine Hosen aus, ich hatte noch nie ein Verhältnis mit einem Jungen gehabt und wäre ich in meiner Menschlichen Gestallt gewesen wäre ich wahrscheinlich rot geworden. Endlich konnte ich meinen Blick abwenden und begann mich im Zimmer um zu schauen ohne etwas zu sehen, der Anblick des nackten Oberkörpers hatte sich in meine Netzhaut eingebrannt. Als ich mich wieder umdrehte hatte der Junge sich schon einen Schlafanzug angezogen und krabbelt ins Bett. Er guckte mich an und klopfte mit der Hand aufs Bett. -Oh, nein muss ich jetzt auch noch im Bett schlafen. Nun um die Tarnung auf recht zu erhalten, wedelte ich mit dm Schwanz und sprang ins Bett hoch. Ich legte mich am Bettende in und tat so als wurde ich Gähnen. Der Junge lächelte und pustete das Licht aus. Kurz darauf wurde seine Atem ruhiger und ich wusste, dass er eingeschlafen war. Ich lag noch lange wach und lauschte den Geräuschen des Hauses. Irgendwann döste ich dann auch hin, aber ich wagte es nicht in den Tiefschlag über zu gehen. Zwar konnten die Vampire unmöglich ins Haus kommen ohne dass jemand sie Einladen würde, doch sie konnten einen Dämon dazu kriegen, viele meiner Verwandten waren käuflich oder taten so etwas auch einfach aus Spaß. Am nächsten Morgen stand ich auf und bemerkte dass Lilly mich beobachtete. Als ich in ihre Augen schaute lief es mir kalt den Rücken runter, es war als wurde sie mich mustern als wäre sie viel Intelligenter als ein gewöhnlicher Hund. Als ich nun diese gelben Augen sah fiel mir wieder das Mädchen, das ich auf dem Marktplatz gesehen hatte. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. Ich machte mich schnell fertig und ging nach unten. Lilly lief mir hinter her und hoffte wahrscheinlich auf etwas zu Essen. Unten in der Küche war Hilda schon damit in gang das Frühstück zu machen. Hilda hatte schon so lange ich mich Erinnern konnte im Haus für Ordnung gesorgt. Als Hilda Lilly kriegte sie wohl einen ordentlichen Schock, doch dann wurde sie plötzlich wieder ruhiger, ich hatte schon befurchtet sie würde wütend werden. Doch Hilda schien nichts gegen mein neues Haustier zu haben. Sie lächelte und sagte: "Guten Morgen William, hast du gut geschlafen. Was soll unser Gast zu Essen haben? Ah, ja ich weiß!" Sie ging zum Schrank und holte etwas geräucherten Schinken. Lilly wedelte mit dem Schwanz und winselte glücklich. Ich lachte und ging zu Hilda und umarmte sie. Hilda war in den Fünfzigern und war fast wie eine Mutter für mich gewesen. Ich aß mein Frühstück und machte mich dann fertig für die Arbeit. Als ich gerade aufbrechen wollte fiel mir etwas ein. "Hilda kannst du auf Lilly aufpassen?" "Ja, aber ich glaube nicht, dass sie jemanden zum aufpassen braucht!" Diese Antwort verwunderte mich etwas aber ich musste los und so hatte ich keine Zeit nach zu fragen. Ich sagte Hilda auf wieder sehen und machte mich auf den Weg. Als ich ein paar Meter gegangen war bemerkte ich dass Lilly mir folgte. Sie musste die Haustür irgendwie auf gekriegt haben. "Na, willst du mich zur Arbeit bringen?" Lilly wedelte mit ihren Schwanz als wollte sie mir damit ja sagen. Ich lächelte und ging weiter. So kam es dass Lilly mich immer zur Arbeit folgte und wenn ich dann fertig war saß sie vor der Tür der Praxis und wartete. Sie ließ mich nicht eine Minute aus den Augen. Ich staunte nicht schlecht als ich sah wer oder was die Haushälterin war. Ein Dämon, einer von der netten Sorte, um genau zu sein war es ein Dämon mit menschlichen Aussehen am Tag und ein "etwas" anderes Aussehen bei Nacht. Als wir in die Küche kamen, kriegte die Dämonin einen ordentlichen Schreck, aber dann lächelte sie. -Du musst Jazlyn sein. Lucius hat mir von dir Erzählt. Sagte ihre Stimme in meinem Kopf. Gleichzeitig sagte sie zum Jungen. "Guten Morgen William, hast du gut geschlafen. Was soll unser Gast zu Essen haben? Ah, ja ich weiß!" Sie holte einen geräucherten Schinken und gab mir ein Stück davon. Ich aß es und dankte ihr durch die Gedanken. William, nun wusste ich ja endlich wie er hieß, aß sein Frühstück und machte sich dann fertig für die Arbeit. Bevor er ging fragte er die Dämonin. "Hilda kannst du auf Lilly aufpassen?" -Aufpassen, auf mich. Das ist doch einfach zu viel! Hilda lächelte und antwortete "Ja, aber ich glaube nicht, dass sie jemanden zum aufpassen braucht!" Als William das Haus verließ folgte ich ihm, er bemerkte es und sagte. "Na, willst du mich zur Arbeit bringen?" Ich wedelte mit dem Schwanz. Ich folgte ihm zur Arbeit und als er sicher im Gebäude war, legte ich mich vor die Tür und wartet darauf dass er wieder raus kam und nach Hause ging. Es wurde ein langer Tag. Es war schon dunkel als er endlich in der Tür auftauschte. Auf dem Weg nach Hause waren meine Nerven in Alarmbereitschaft doch nichts passierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)