Golden Sun von abgemeldet (The golden Age) ================================================================================ Kapitel 17: Der Merkur-Leuchtturm --------------------------------- Der Merkur-Leuchtturm Zur selben Zeit, da Gilbert sich in den Verliesen Cranshaows befand, trug sich an einem anderen Ort etwas anderes zu. Die Schicksalskinder befanden sich gerade in Imil und Adreanna, eines von ihnen, war in tiefster Trauer, da sie wusste, dass es von nun an nur noch Gabriel in ihrem Leben gab, denn ihre Familie war ermordet worden. Doch sie wusste nichts über den Verbleib ihres jüngsten Bruders, mit Namen Ares. Kurz nach Sonnenaufgang brachen die Schicksalskinder auf, um zum Merkur-Leuchtturm zu gehen. Adreanna wirkte immer noch sehr angeschlagen. "Geht es, Adreanna? Möchtest du wirklich nicht den anderen sagen was passiert ist?", fragte Gabriel seine Frau. "Nein, ich möchte es nicht sagen. Mein Schmerz geht sie gar nichts an, außerdem glaube ich nicht, dass sie eine solche Trauer empfinden könnten wie ich. Ich will es ihnen nicht sagen!" "Schon gut. Du brauchst nicht weiter zu sprechen.", fügte Gabriel schnell hinzu, dann nahm er Adreannas Hand. Er machte sich Sorgen um seine junge Frau, denn in fast drei Jahren würde er noch nicht mal mehr in der Lage sein sie zu beschützen. Wieso musste er nur sterben? Er wollte doch noch länger auf Weyard weilen und alle die ihn mochten und liebten glücklich machen. Je länger er darüber nachdachte, desto unbehaglicher wurde ihm, er wollte weiter leben, er wollte Weyard nicht verlassen, doch wusste er, dass dies ein unerfüllbarer Wunsch war. "Gabriel, was hast du? Du guckst so unendlich traurig." "Ach, Adreanna, es ist nichts. Ich sollte nicht trauriger sein als du, immerhin bist du es, die ihre ganze Familie verlor. Ich selbst habe schon lange meine Familie aufgegeben." "Du hast deine Familie aufgegeben?" "Ja, aber das ist eine andere Geschichte, ich erzähle sie dir ein anderes Mal." Adreanna nickte. "Athi, kann ich mit dir sprechen?", fragte Ahri, die neben diesem herlief. "Natürlich kannst du das!", erwiderte Athi. "Wen willst du zu unserer Hochzeit einladen?" "Ich denke ich werde meinen Onkel Hoabna und meine Schwester Tana einladen, sowie einige engere Freunde. Und wen wirst du einladen?" "Ich glaube meine Eltern wären gerne dabei, auch Yegelos, der sozusagen unser Anführer ist, würde ich gerne dabei haben." "Gut, so können Hoabna und Yegelos auch gleich den Friedensvertrag unterzeichnen!" "Das ist eine gute Idee. Ich hatte auch eine, wie wäre es wenn du dich contigoanisch kleidest und ich mich wie eine Schamanin? Dies würde die Verbundenheit noch deutlicher zeigen." "Ja, durch deine Idee könnte man tatsächlich noch mehr Verbundenheit schaffen." "Du stimmst mir also zu?", fragte Ahri. "Ja, das tue ich. Es wäre außerdem hilfreich, wenn wir ein gemeinsames Kind hätten, dann sähe es nicht wie eine Zweckehe aus, sondern wie eine Ehe, die mit Liebe geschlossen wurde!" Ahri zuckte zusammen, ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie mit Athi intim werden müsste, aber dann dachte sie, dass er Recht hatte. "Ich meine darum sollten wir uns so schnell wie möglich kümmern. Wie wäre es nach dem Merkur-Leuchtturm?", fragte sie, doch bei dem Gedanken wurde ihr unbehaglich zumute. "In Ordnung,", begann er, "das werden wir tun." Auch Athi war nicht wohl bei dem Gedanken, immerhin wollte er sie nicht zur Frau nehmen. Doch nun kam ihm eine zündende Idee, er verließ Ahri und ging mit schnellem Schritt zu Eoleo, an dessen Seite Avil ging. Ja, dieses Mal ging sie doch tatsächlich mit, denn sie wollte etwas klarstellen. "Pirat, ich habe eine Partnerin und du nicht!", sagte Athi spöttisch. "Du hast keine Partnerin, die dich liebt oder die du liebst!", erwiderte Eoleo. "Genau, man sollte nicht ohne Liebe heiraten, das wäre einfach falsch. Hör auf dein Herz, Athi!", fügte Avil hinzu. "Ach, Avil, lass ihn, er wird es nicht verstehen!" "Natürlich verstehe ich, aber ich kann nicht auf mein Herz hören, das wäre ein Fehler, den ich auf ewig bereuen würde." "Wenn du nicht auf dein Herz hörst, so höre auf das von Ahri, ich glaube, nein, ich weiß, dass sie Corbinian noch liebt!", Avil konnte es nicht fassen, wie konnte man nur seine Gefühle verraten? "Lady Avil, glaubst du ich bin nicht auch in jemanden verliebt?" "Doch, ich denke schon, aber wer ist es?" Athi wurde rot: "Aber, Lady Avil, wisst..." "Schamane, lass sie doch in Ruhe, behellige sie nicht mit deinen Sorgen, Wünschen und Gelüsten.", warf Eoleo dazwischen. Beide funkelten sich böse an. Avil war verwirrt, als sie das geschehen sah. Auch Oka begleitete sie zum Merkur-Leuchtturm, sie ging mit der Gruppe um Dragan, die aus Garem, Tamiko und Folore bestand. Eigentlich war die Gruppe zersplittert, vorne gingen Garem und Dragan, hinten die drei Mädchen, etwa vier Meter neben ihnen ging eine völlig verstörte Daja, mit einer schlendernden Liva im Schlepptau. "Dragan, war es wirklich richtig von dir Dajavela so abzuwimmeln?" "Genau richtig, ich weiß gar nicht, was daran so schlimm ist. Ich habe doch nur die Wahrheit gesagt. Oder hätte ich sie wegen dieses Kindes heiraten und Oka alleine lassen sollen?" "So meinte ich das doch gar nicht, ich meinte nur, dass es nicht der passende Augenblick war es ihr zu sagen." "Du meinst ich hätte auf heile Welt und glückliche Familie spielen sollen, um ihr nach Jahren die Wahrheit zu sagen und Oka währenddessen an einen anderen verlieren sollen? Nein, mein Freund, Oka gehört mir. Wenn ich sie nicht bekomme soll sie niemand haben. Daja hat doch noch andere Chancen. Sie kann doch noch den guten, alten Desiderius heiraten und fünfzig Kinder mit ihm bekommen. Er war ja verrückt nach ihr!" "Das ist schon richtig, aber..." "Nicht aber, oder willst du mich nicht zum Schwager?" "Was hat das nun damit zu tun?" "Könnte ja sein, dass du mich als unwürdig erachtest? Hasst du mich?" "Nein, Dragan, lass uns aufhören zu streiten. Ich erachte dich nicht als unwürdig und das weißt du!" "Gut, dann kann ich sie heute Nacht in mein Bett nehmen! Vielleicht wirst du dann bald Onkel und ich Vater!" "Solltest du nicht erst warten, bis ihr verheiratet seid?", fragte Garem. "Vertraust du mir nicht? Glaubst du ich lasse Oka im Stich, so wie ich es mit Daja getan habe?" "Nein, Dragan, wie kommst du darauf?" "Wie ich darauf komme? Alle denken doch bestimmt, dass ich ein gemeiner Schuft bin, habe ich doch die arme, schwangere Daja verlassen, obwohl ich gar nicht wusste, dass sie schwanger ist. Und das alles nur, weil ich meinem Herzen folgte, welches mir verriet, dass ich zu Oka gehöre." "Dragan, es tut mir Leid, ich wollte nicht sagen, dass du ein gemeiner Schuft bist. Ich habe doch ganz vergessen, dass du es zu dem Zeitpunkt nicht wusstest." "Siehst du, Garem, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde mich gut um Oka kümmern." "Ich weiß nicht recht...", murmelte Garem, dem die Sache nicht behagte. Er wollte, dass Oka zuerst verheiratet war, erst danach sollte sie mit Dragan schlafen dürfen. Auch bei den drei Mädchen ging es um das gleiche Thema. "Oka, glaubst du, dass Dragan dir treu bleiben wird?", fragte Tamiko sie. "Natürlich glaube ich das. Wieso sollte er mich enttäuschen oder hintergehen? Er hat doch keinen Grund dazu, immerhin liebt er mich, so wie ich ihn auch." "Ich weiß nicht so recht. Männer, die Frauen einmal betrügen, betrügen sie auch weiterhin!", sagte Folore, in einem besserwisserischen Tonfall. "Aber er ist kein solcher Mann, er ist Dragan.", gab Oka launisch zurück, ihr gefiel es nicht, dass irgendjemand so über ihren Dragan redete. "Von wegen Dragan. Wie kannst du dir so sicher sein, dass er dich nicht betrügt?" "Er kann mich gar nicht betrügen, er sagte doch er liebt mich!" "Mensch, Oka, wie blind bist du denn eigentlich oder bist du einfach nur doof? Vielleicht belügt er dich die ganze Zeit. Vielleicht sagt er nur so, dass er dich liebt, obwohl keine wahren Gefühle für dich vorhanden sind. Aber wenn du in ihn vertrauen willst, solltest du dich nicht wundern, wenn du nachher mit gar nichts dastehst!" "Folore, sei nicht so hart zu ihr. Du weißt doch nicht einmal, ob er lügt oder ob er die Wahrheit sagt. Du kennst Dragan noch nicht so lange wie wir!" "Das kann schon sein, aber jeder Mensch hat ein dunkles Geheimnis, das er nicht preisgeben will. Vielleicht ist Dragans Geheimnis, dass er dich nicht liebt, Oka." "Das ist genug, Folore, ich will nicht mehr mit dir über dieses Thema sprechen. Es geht dich gar nichts an!" Mit diesen Worten ging Oka ein paar Schritte nach vorne zu ihrem Bruder und Dragan. "Tami, du siehst das doch wie ich, oder?" "Na ja, schon, aber... ich glaube schon daran, dass Dragan Oka wirklich liebt. Er war immer ehrlich zu Oka, Garem und mir. Wir waren unzertrennlich und nichts konnte uns auseinander bringen, so dachten wir jedenfalls, denn Oka wurde entführt und..." "Ähm, Tami, hat das nun irgendetwas mit der jetzigen Situation zu tun?" "Nicht wirklich. Na ja, auf jeden Fall haben wir uns versprochen gemeinsam glücklich zu werden und ich weiß, dass Dragan dieses Versprechen nie vergessen würde, er war damals so bei der Sache." Folore wollte noch etwas einwenden, aber weder ihre Kraft noch ihre Worte reichten dafür aus, also beließ sie die Sache, die sie ohnehin nichts anging, dabei. Nach einem etwa zehnminütigen Fußmarsch erreichten die Schicksalskinder den Leuchtturm. Der glänzend blaue Merkur-Leuchtturm stand an der nördlichsten Spitze Angaras, des größten Kontinentes. Seit den letzten zwanzig Jahren hatte sich hier einiges verändert, die menschenähnlichen Statuen vor dem Eingang waren gewichen und stattdessen standen nun Statuen von Meeresmenschen dort, auf der Leuchtturmspitze befand sich eine riesige Statue von Poseidon, dem Herrscher des Meeres. "Vor langer Zeit, als die ersten vier Göttinnen auf unserer Erde weilten, erschuf eine von ihnen den Merkur-Stern, aus dem Saft des Lebens ihrer unzähligen Kinder, die sie mit vielen unterschiedlichen Männern hatte. Da nur, wenn der Leuchtturm leuchtet, der Hermes-Brunnen, mit dem heilenden, heiligen Wasser fließt, hat sich die Legende verbreitet, dass das Hermes-Wasser der verbliebene Lebenssaft von den Kindern der Göttin der Weisheit ist.", erzählte Liva wieder einmal. Langsam schritten sie in den Merkur-Leuchtturm hinein. Durch das ganze Wasser, das überall im Leuchtturm lang floss, glänzte dieser so sehr, dass man denken konnte, dass die Wände voller Edelsteine waren. Nach der Renovierung waren auch tatsächlich Edelsteine eingefügt worden. Außerdem standen gleich am Eingang zwei lebensgroße Statuen, welche Alex und Mia darstellten, beide waren untertitelt mit den Worten "Helden aus Imil und Retter der Welt". Die Imilen dachten doch tatsächlich, dass Alex ihre Heimat und Weyard gerettet hatte, aber dies stimmte nicht. Aber von einem anderen Gesichtspunkt aus könnte man sagen, dass es nur Alex zu verdanken war, dass Weyard überhaupt gerettet worden war, denn immerhin war er es, der die Steine ins Rollen gebracht hatte, aber nur, weil er unendliche Macht erlangen wollte. Nach einem fünfstündigen Marsch und einigen nassen Kleidungsstücken erreichten die Schicksalskinder endlich die Leuchtturmspitze. Oben, über den Wolken war die Luft sehr viel kühler als auf dem Flachland. Die Schicksalskinder froren und wollten alle möglichst schnell von hier verschwinden. "Daja, komm, wir sollten so schnell wie möglich von hier runter.", sagte Adreanna und nahm Dajas Hand. Doch bevor sie das Sternenloch erreichten, tauchte Cranshaow mit zwei dunkel gekleideten Gestalten auf. "Guten Tag, meine Damen, wohin so eilig, doch nicht etwa zur Prüfung? Habt ihr denn keine Zeit für ein Gespräch mit mir? Das ist ja furchtbar schade!" Doch weder Adreanna noch Daja sagten etwas. Kurz darauf riss Cranshaow die noch beisammen stehenden Mädchen auseinander und ging auf Ahri zu. "Ahri, meine Liebe, wie geht es dir? Ich bin heute vorrangig wegen dir und noch einer anderen Person hergekommen, zum Austauschprogramm." "Austauschprogramm?", fragte Ahri. "Ja, aber zuerst lass mir dir etwas über Corbinian erzählen. Corbinian war schon immer ein ehrlicher, junger Mann, der nie etwas unrechtes getan hat. Doch eines Tages sollte genau dieser Mann seine Schwester aus Spaß umbringen. Durch meine Hilfe wurde er befreit und irrte in der Wüste Suhalla herum, bis ich ihn fand und bei mir aufnahm. Ich stattete ihn mit dem Auftrag aus Meisterin Hama, diese törichte Frau, umzubringen. Nachdem Meisterin Hama tot war, musste er sich erneut verstecken. Seit diesem Tage verlor er seine ganze Hoffnung und mochte nur noch sterben, doch das kann ich nicht erlauben, denn die Pointe der Geschichte ist, dass Corbinian nie jemanden umgebracht hat.", Cranshaow lachte los. "Du lügst!", schrie Ahri ihn an. "Nein, ich lüge nicht, seine Schwester Corbinia habe ich umgebracht und Meisterin Hama wurde von Isai, einem meiner schwarzen Ritter umgebracht." "Nein, das ist nicht wahr, ich habe Corbinian doch gesehen!" "Täuschung, meine Liebe, mehr nicht. Bei Corbinian musste ich natürlich härtere Maßnahmen ergreifen, er glaubt nun er habe Meisterin Hama ermordet, obwohl er das gar nicht getan hat. Du kannst ihn zurückhaben." "Wie? Warum?" "Ich brauche ihn nicht mehr, er ist ein unbrauchbarer Mitstreiter geworden. Tja, aber der Preis, was könnte ich wohl für einen Menschen verlangen...", Cranshaow tat so, als sei er am überlegen. "Ich würde alles für Corbinian tun, ich will ihn nur zurück!" "Gut, mir ist ein Preis eingefallen, wie wäre es mit deinem Körper für eine Nacht?" "Lass dich nicht darauf ein, Ahri.", schrie Adreanna. "Adreanna, du würdest doch für Gabriel auch alles tun. In Ordnung, du bekommst meinen Körper für eine Nacht." "Vater, das geht nun zu weit.", mischte sich Dragan ein. "Du kannst dir doch nicht alle Frauen gefügig machen." "Du siehst das kann ich doch. So, und was dich angeht, Avil, willst du mir deinen Körper auch für einen Nacht geben?" Plötzlich marschierte die eine schwarze Gestalt los und stieß Cranshaow von hinten um. "Was soll das, hast du den Verstand verloren?", fragte Cranshaow. "Nein, das habe ich nicht, aber du! Avil einfach so etwas zu fragen!" "Na ja, wenn sie dich wiederhaben möchte, dann möchte ich auch einen Preis haben. Da fällt mir ein, dass du nicht nur irgendjemand bist, sondern bald König von Tolbi sein wirst, deshalb erhöhe ich den Preis von einer Nacht auf sagen wir mal zehn Nächte." "Bist du verrückt? Sag nein, Avil, ich bin es nicht wert, ich werde auch so entkommen!" "Hah, du willst entkommenen, wie denn? Hast wohl mit Kalaya, der kleinen Göre, einen Packt geschlossen. Als ob ich das noch nicht mitbekommen hätte! Ihr alle haltet euch wohl für schlau. Aber Klugheit und Weisheit ist nicht dasselbe. Ihr Narren! Ich schwöre, eines Tages werde ich dich für diesen Stoß umbringen!" Gilbert wich zurück, er erinnerte sich an seinen Traum und an die Worte Cranshaows. Währenddessen richtete Cranshaow sich wieder auf. Nun trat er ganz nah an Gilbert heran und stieß auch diesen um. Danach nahm er das rostige Schwert von Dragan zur Hand, mit der rechten Hand winkte er der anderen Gestalt, die sich als Kalaya herausstellte, da sich alle Schicksalskinder nicht mehr bewegen konnten. "So, Avil, was ist jetzt? Dir dürfte es doch nichts ausmachen mit einem Verwandten..." "Cranshaow, hast du etwas dagegen, wenn ich für Avil gehe?", fragte Liva, die nicht wollte, dass man Avil etwas antat. "Ich weiß nicht so recht, du bist immerhin nicht Avil!" "Liva, das darfst du nicht für mich tun!", schrie ihre Schwester ihr zu. Auch Gilbert rief ihr zu: "Genau, ich bin es nicht wert, dass du das tust." "Akzeptiert es oder nicht, ich werde es tun. Cranshaow, wie wäre es mit fünfzehn Nächten?" "In Ordnung, Liva. Ich hole dich und Ahri nach dem Leuchtturm ab. Aber vorher muss ich noch etwas tun." Nun hob Cranshaow das Schwert und stach es Gilbert in den rechten Oberschenkel. "Alex, du kannst nun herauskommen.", sagte Cranshaow. "Vater...", murmelte Daja leise neben Adreanna. "Alex, nimm Gilbert und bring ihn hier weg." "Papa, du arbeitest mit einem gemeinen Schuft zusammen, der zudem der Vater von einem noch gemeineren Schuft ist.", sagte Daja ernst. "Meine kleine Daja, ich konnte es mir nicht aussuchen. Aber ich bereue nicht, dass ich ihm helfe, denn ich weiß, dass er es für eine gute Sache macht! Er ist immerhin auch Vater und hat väterliche Gefühle." "Was soll nun der Spruch, ich verstehe nicht..." "Früher oder später wirst du es verstehen." Dann verschwand Alex mit Gilbert. Cranshaow drehte sich nun um und sah Dragan in die Augen. "Halte dein Versprechen, oder Oka wird wieder mein sein!" Dragan nickte, doch Cranshaow ging schon auf Kalaya zu und kurz danach waren auch sie weg. "Lady Liva, wie konntet Ihr nur? Jetzt wird mich Häuptling Hoabna umbringen!" "Nein, Athi, keine Sorge, ich werde es ihm erklären. Er wird es bestimmt verstehen, ich wollte doch nur Avil helfen, meiner Schwester." "Liva, wieso tust du das für mich?", fragte Avil. "Avil, es ist mein Schicksal. Und nun möchte ich nicht mehr darüber reden! Ab zu den Prüfungen." Adreanna und Daja machten sich wieder auf den Weg. Nun standen sie endlich vor dem Loch, aber die Prüferin tauchte nicht auf, jedenfalls nicht vom Loch, sie trat von der Treppe auf sie zu und blieb bei Avil stehen. "Aria, bist du das? Du siehst ja unverändert aus. Na gut, du warst vor neun Tagen noch nicht schwanger. Und was sagt Eligius dazu?", sagte eine Gestalt, die Vanadis ähnlich sah. "Sie müssen mich mit Aria verwechseln, aber ich bin nicht sie, sonder Avil aus Tolbi." "Tolbi? Wo liegt das, Aria, liegt das in Ankol, in Anemos oder in Prox?" "Ich sagte ich heiße nicht Aria, sondern Avil und Tolbi liegt in Angara, so wie Imil, wo wir uns gerade befinden." "Imil? Angara? Welch seltsame Orte.", dann bemerkte sie Liva und ging auf diese zu. "Ach, Vanadis, wie geht es dir? Und was ist mit Sinoles und deinen Kindern Cranshaow und Celeste, wie geht es ihnen? Ich hörte Anemos ist voll aufgeblüht." "Ich bin nicht Vanadis, ich bin Liva aus Tolbi!" "Aus Tolbi? Woher kenne ich diesen Namen?" "Sie kennen ihn von meiner Schwester.", sagte Liva bissig. "Von deiner Schwester, Vanadis? Welche denn? Aria oder Heliose, von mir, Freia, doch wohl nicht!", die Gestalt lachte los. "Freia, die Mädchen da drüben würden gerne eine Prüfung ablegen und zwar sofort!", schrie Liva schon fast. "Sei doch nicht immer so gebieterisch, Vanadis. Ich gehe ja schon." Die Gestalt machte sich auf den Weg zum Loch. "So, ich bin Freia, neue Göttin der Weisheit. Ich werde euch prüfen müssen. Wer will zuerst?" "Adreanna, möchtest du zuerst?", fragte Daja sie. "Nein, mach du zuerst!" "In Ordnung, dann kommst du zuerst. Was sagt dir mehr zu, Licht oder Schatten?" "Natürlich Licht, ich liebe es." "Du hast eine weise Entscheidung getroffen! Aus dir könnte auch eine Weisheitsgöttin werden, wenn du drei Schwestern hättest, aber Priesterin, das wäre es! Oh ja, ich sehe dich schon in einer schönen Robe..." "Können wir nun weitermachen?", fragte Adreanna genervt. "Oh, dich hatte ich ganz vergessen, entschuldige! In Ordnung, Leben oder Tod?" "Was ist das für eine Frage, natürlich Leben!" "Hach, ich wäre auch gerne verliebt. Wegen der Liebe nimmt man alle Hindernisse in Kauf. Meine Schwester Aria, ...", sie winkte Avil zu, "...die hat sich auch in einen einfachen Mann verliebt, aber sie wäre umsonst Göttin der Liebe, wenn sie nicht auch diese Hürden überwunden hätte. Ach, die Zeit vergeht, ich muss nach unten, Heliose holt mich gerade ab!" Damit erhob sie sich und rannte davon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)