Quantenphysik von CuteDragon ================================================================================ Kapitel 5: Afterglow -------------------- Kapitel 5: Afterglow Joey stand nun vor der Haustür des Brünetten. Die ganze Woche war eisiges Schweigen ausgebrochen... Er hatte sich nicht mal getraut im Unterricht aufzuzeigen... Nach dem Kuss von vor einer Woche, hatte Seto nach seiner gelogenen Erklärung nicht weiter nachgefragt. Aber Joey hatte das Gefühl, dass Seto ihm aus dem weg ging. Was hatte ihn eigentlich geritten trotzdem heute her zu kommen? Zur Nachhilfe? Seto würde ihn sicher wegschicken... Gott, jetzt war er seinem Lehrer so nah gewesen und dann machte er sich alles selbst kaputt... Er schluckte und drückte einfach auf den Klingelknopf. Wenn es wirklich so sein sollte, wollte er gefälligst auch ne Abfuhr haben. Nach einigen Momenten öffnete Seto auch schließlich und war doch ziemlich erstaunt, dass die Person, die da vor seiner Tür stand, Joey war. Damit hatte er nicht wirklich gerechnet, viel eher hatte er vermutet, dass der Blonde keine Nachhilfe mehr nehmen würde, so wie dieser die letzte Woche und Freitag gewirkt hatte. "Komm rein." Angesprochener zuckte leicht zusammen. Bekam er nicht mal eine Begrüßung? Oh man... Gleich würde er mit reingehen, und dann sagte Seto ihm, dass er ihm lieber keine Nachhilfe mehr geben würde... Und Joey ihn wieder Siezen sollte. Der Blonde seufzte lautlos auf und verdrängte die negativen Gedanken, so gut es ging. Vielleicht wollte Seto ihm das ja auch gar nicht sagen? Verdrängung war doch immer gut. Er fasste sich ein Herz und folgte dem Größeren ins Innere der Wohnung. Nachdem er seine Schuhe abgestreift hatte, auch ins Wohnzimmer. Etwas unsicher sah er auf den Rücken Setos. >Jetzt tu doch was... Egal was.< Doch das war das eigentliche Problem. Selbst Seto war mit der Situation ein wenig überfordert und wusste nicht wirklich, wie er sich dem Blonden gegenüber verhalten sollte. Dieser hatte ja gesagt, dass es nur ein Reflex war, auch wenn er Joey dies nicht abnahm. Nach einem tiefen Durchatmen drehte er sich schließlich wieder zu dem Kleineren um, er würde erst einmal sehen, wie sich die Situation entwickeln würde. "Willst du was trinken?" Joey sah zu dem Größeren auf, senkte den Blick jedoch wieder, als er in die blauen Augen Setos gesehen hatte. Er konnte ihm einfach nicht wirklich in die Augen sehen. "Ja, wenn du... ähm Sie... da ähm ich meine, noch was da hast...?" Er wurde leicht rot, als er so vor sich hinstotterte und sah etwas unsicher wieder auf. "Darf ich noch Du sagen...?" Seufzend fuhr sich der Größere durch die Haare und musterte den Blondschopf einen Moment, wie konnte man nur so niedlich sein? Das konnte Joey ihm doch nicht antun, wo dieser ihn ohnehin schon geküsst hatte und Seto somit Blut geleckt hatte. "Du kannst mich noch duzen... Ich bin gleich wieder da." Und schon verschwand der Größere in der Küche, fragte sich wie er die paar Stunden überstehen sollte, ohne über Joey herzufallen. Joey ließ sich auf dem Sofa nieder und sah auf die Tests, welche auf dem Test lagen. Wahrscheinlich aus einer unteren Klasse. Die Schrift der Jungs sah nämlich noch seeehr... gekritzelt aus. Wie seine früher. Mittlerweile hatte er sich aber eine leserliche angewöhnt. Er schlang sich die Arme um den Oberkörper und seufzte leise auf. Wenigstens durfte er den brünetten noch Duzen, Schon mal eine Frage beantwortet... Aber es sah schon so aus, als ob Seto es ihm immer noch Übel nahm, dass er ihn geküsst hatte. Joey musste sich unbedingt zusammen reißen, damit er dem Braunhaarigen nachher nicht die ganze Zeit auf den Mund starrte. Einige Momente später kam Seto schon mit einem Glas Cola zurück ins Wohnzimmer. Den Kaffee hatte er sich gespart, da er nicht wirklich Lust hatte einen neuen zu kochen. Dafür hatte er eine Tafel weißer Schokolade mitgebracht, von der er sich auch gleich ein Stück zwischen die Lippen schob, nachdem er das Glas abgestellt und sich hingesetzt hatte. Joey nuschelte ein leises 'Danke', bevor er aufsah und schlucken musste. Gott, wollte Seto ihn eigentlich wahnsinnig machen? Der Blonde beobachtete genau, wie sich das kleine Stück Schokolade zwischen die Lippen Setos, von denen er genau wusste, wie sie sich anfühlten, - Irgendwie rau, aber doch auf eine gewisse Art und Weise ganz weich... Unbeschreiblich irgendwie, aber einzigartig und auf jeden Fall süchtig machend - verschwand und musste schlucken. Seto bekam dies nur halb mit, wandte jedoch nach einigen Momenten sein Gesicht zu dem Kleineren. "Ich hab ehrlich gesagt nicht vermutet, dass du weiterhin hier hin kommen würdest. Hat mich irgendwie überrascht, nach der Schweigewoche." Joey wandte augenblicklich den Blick von den verführerischen Lippen ab und räusperte sich unauffällig. "Ähm... Na ja... Ist ja nicht so, als hätte ICH dich angeschwiegen... Du hast sogar letzte Stunde nur Jason dran genommen. Das war gemein..." "Weil du nichts gesagt hast. Meinst du mir macht es Spaß nur diesen Streber dranzunehmen, der nur auf den Augenblick wartet mich belehren zu können?" Leicht zog der Braunhaarige eine Augenbraue hoch, brach nebenbei ein weiteres Stück der Schokolade ab. Joey seufzte leise auf und lehnte sich auf der Couch etwas zurück. "Du weißt aber doch genau, dass ich das weiß... Hättest mich ja dran nehmen können..." Leicht trotzig sah der Kleinere auf den Tisch. "Mir ist es aber zu doof jemanden dran zu nahmen, der nicht freiwillig aufzeigt, wir sind doch nicht mehr in der Grundschule. Wenn man sich nicht freiwillig meldet, dann wird es sich halt in der Note widerspiegeln." (1) erwiderte Seto nur und hatte mittlerweile die halbe Tafel vernichtet. "Auch?" Fragend schauend hielt er Joey das Zellophanpapier mit der Leckerei vor die Nase. Joey seufzte leise auf, sah auf die Schokolade und nahm sich ein Stück. Er konnte bei Leckereien einfach nicht Widerstehen. Er steckte es sich in den Mund und begann genüsslich darauf herumzulutschen, während er einen Seitenblick zu Seto warf. War die Sache jetzt eigentlich geklärt...? Jedenfalls war er nicht mehr ganz so nervös wie am Anfang... Aber irgendwie war es immer noch leicht angespannt zwischen ihnen. "Lass uns anfangen, hm?" Und das taten sie auch schließlich. Während Joey von Seto gestellte Übungsaufgaben löste, korrigierte der Brünette Tests, die er am selben Tag hatte schreiben lassen. Da er jedoch immer wieder zu dem Blonden schielte, insbesondere auf dessen Lippen, bemerkte er gar nicht, was er bei den Tests anrichtete. Dass er falsche Antworten als richtig und umgekehrt anstrich war noch das Harmloseste. Ab und zu kritzelte er auch ein wenig auf den Blättern herum und auf einem Test eines Mädchens landete sogar ein Herzchen, was der Brünette jedoch nicht einmal realisierte. Leicht biss sich Seto auf die Unterlippe, versuchte sich zusammen zu reißen, doch als sich Joey dann auch noch nachdenklich über die Lippen leckte war es zu spät und er presste seine Lippen auf die des Kleineren. Mehr als perplex ließ Joey seinen Kugelschreiber fallen und riss die Augen ein Stück auf. Oh. Mein. Gott! Das passierte gerade nicht wirklich, oder? Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf seine Wangen. Es fühlte sich ziemlich real an, also konnte es wohl keine Einbildung sein. Joey schloss die Augen und gab dem Kuss nach, er erwiderte ihn leicht und hoffte damit nicht alles noch schlimmer zu machen... Überrascht stellte Seto dies fest, behielt den Kuss noch ein wenig bei und löste seine Lippen letztendlich wieder von denen des Blondschopfes. "Tut mir leid..." Jedoch zeigte der Brünette keine wirklichen Anzeichen von Schuldgefühlen, obwohl er es eigentlich hätte tun sollen, da er immerhin gerade einen seiner Schüler geküsst hatte, aber er hatte einfach nicht widerstehen können. Joeys braune Augen öffneten sich einen Spalt breit, bevor er den Brünetten mit leicht geöffneten Lippen und einer deutlichen Röte auf den Wangen ansah. "I-... Ist schon okay. Jetzt sind wir quitt... hm?" Er versuchte äußerlich gelassen zu bleiben, aber innerlich war er mehr als aufgewühlt und anstatt irgendwelche Fragen zu beantworten, warf Seto in ihm immer neue auf. Warum hatte der Brünette ihn geküsst? "Meinst du?", fragte der Blauäugige leise und lehnte sich wieder ein wenig nach hinten, damit er Joey nicht noch mehr überrumpelte. Ob es schlimmer überhaupt noch ging war eine andere Sache. Jetzt hatte er dem Blonden doch eigentlich Hoffnungen gemacht oder? Und ob diese sich erfüllen würden war fraglich... ~°~ Joey seufzte leise auf und stellte den letzten Topf in die Spülmaschine. Seit Setos Kuss war eine Woche vergangen und das Schuljahr neigte sich dem Ende zu. So wie es aussah, würde er es schaffen und konnte nächstes Jahr seinen Abschluss machen. Er lächelte verträumt. Vielleicht hatte er ja danach eine kleine Chance bei Seto? Immerhin hatte dieser ihn geküsst. Joey strich sich abwesend über die Lippen und seufzte zufrieden auf. Seto beobachtete den Kleineren dabei, hatte sein Kinn auf der Handfläche abgestützt. Seit dem zweiten Kuss hatte sich ihr Verhältnis wieder ein wenig normalisiert, soweit man es so nennen konnte. Sie waren wohl wirklich quitt im gewissen Sinne, allerdings musste sich Seto jetzt erst recht zusammenreißen. Joey sah auf seine Uhr. "Hm, ich hab heute noch massig Zeit. Willst du vielleicht noch einen Nachtisch?" Er drehte sich zu Seto um und sah diesen fragend an. "Ich kann ja noch einen Schoko Pudding oder so schnell machen?" ~°~ Seto hatte natürlich nicht widerstehen können und so saßen sie, keine halbe Stunde später schon mit den Schüsselchen vor dem Kotatsu, der war etwas gemütlicher, als der Esszimmertisch. Joey schob sich gerade den letzten Löffel der süßen braunen Creme in den Mund und leckte sich zufrieden über die Lippen. Langsam zog der Brünette eine Augenbraue hoch und beobachtete den Kleineren bei dieser Aktion. "Machst du das eigentlich mit Absicht...?" Noch bevor der Braunhaarige wirklich realisierte, was seine Worte vielleicht anrichten würden, waren sie schon über seine Lippen geglitten. Joey sah den Brünetten mit leicht schief gelegtem Kopf an und ließ den Löffel in das kleine Glasschüsselchen sinken. "Was denn?" Leise seufzte der Ältere auf und schüttelte den Kopf. "Nicht so wichtig, da hast du übrigens noch was.", erwiderte der Brünette und streckte seine Hand aus, um ein wenig des verirrten Puddings vom Mundwinkel des Blonden zu wischen und sich anschließend diesen Finger abzulecken. Joey sah, etwas errötend, dabei zu und senkte den Blick schließlich wieder ein Stück. Seine Haut prickelte leicht an der Stelle, an der er die Finger des Brünetten gespürt hatte. "Wenn du keine Absichten hast, dann hör bitte auf mit so was, ja? Das ist besser für uns beide..." "Was wäre denn eine Absicht?" Fragend blickte Seto zu dem Blonden, während er seine Schüssel auf den Tisch stellte. Eine gewisse Absicht hatte er ja, die sich am besten in seinem Bett umsetzen ließe, obwohl er auch zugeben musste, dass er sich gut mit dem Kleineren verstand und interessante Gespräche mit ihm führen konnte. Joey seufzte leise und lehnte sich etwas zurück. "Na ja, das Übliche eben... Keine Absichten sind übrigens aus Scherz oder Verarschung... Das kann ich nicht leiden." "Hm... also diese Absicht keine Absicht zu haben, hatte ich eigentlich nicht.", meinte der Brünette völlig ernst und stützte sein Kinn auf die Hand. "Ich hab viel zu wenig Humor als dass ich mir wirklich über jemanden lustig machen würde, oder so etwas in der Art." "Und warum hast du mich dann geküsst? Wirklich nur zur Revange?" Joey ließ den Kopf auf die Holzoberfläche des kleinen Tisches sinken und sah Seto von unten her an. Der Ältere runzelte leicht die Stirn und schüttelte schließlich den Kopf. "So was zur Revange zu tun wäre mir auch zu dumm. Ich hab's gemacht, hm, na ja..." Wieso hatte er es eigentlich genau gemacht? Das war wirklich eine gute Frage. "Ich konnte halt nicht anders, das ist die Schuld von deinem gewesen... Ich konnte nicht widerstehen." Joey richtete sich augenblicklich wieder auf. "Von meinem? Von meinem Kuss?" Er rutschte ein kleines Stückchen näher zu dem Brünetten. "Meinst du damit... du hast auch die ganze Woche darüber nachgedacht...?" Ein leichter Rotschimmer stahl sich auf seine Wangen (2). Hoffentlich ging es jetzt nicht schief, dann war er ein für allemal blamiert... "Hm... kann man so sehen." Im nachhinein hatte er es sogar richtig bedauert, dass er Joey nicht noch einmal küssen konnte, war jedoch ziemlich verwirrt gewesen und hatte sich alle möglichen Gedanken gemacht. "Also einfach vergessen kann ich es nicht, selbst wenn es vielleicht besser gewesen wäre, nicht wahr?" Joey seufzte auf und ließ sich einfach nach hinten, auf den Boden sinken, bis er zum Liegen kam. "Geht mir genauso..." Er streckte sich leicht und sah zu Seto. "Und jetzt?" Irgendwie mussten sie die Situation ja in den Griff bekommen. "Was fragst du mich? Du hast doch gesehen, was dabei herausgekommen ist." Leicht zog der Brünette eine Augenbraue hoch und beugte sich leicht über den Tisch, damit er Joey besser sehen konnte. "Ich glaub auch nicht, dass es eine perfekte Lösung gibt." "Na toll..." Joey seufzte abermals leise auf und sah den Brünetten etwas vorwurfsvoll an. "Lernt man als Lehrer nicht, wie man in solchen Situationen reagieren sollte? Ich sollte mich beschweren." "Tu das, soll ich dann heute direkt mit meinem Kündigungsschreiben anfangen und die Stellenangebote durchsehen, oder erst morgen?" Langsam wanderte die Augenbraue des Älteren noch ein wenig höher, wenn Joey sich wirklich beschweren ging, wäre er seinen Job nämlich schneller los, als er schauen konnte. "Eigentlich dachte ich, dass du mich mittlerweile etwas besser kennen würdest und wenigstens unterscheiden kannst wann ich scherze und wann nicht." Joey verdrehte leicht die Augen und schloss diese kurz, nur um direkt aufzuspringen und etwas gehetzt zur Uhr zu sehen. "Och ne..." "Ein Witz mit realistischem Hintergrund.", erwiderte der Brünette nur seufzend und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Wieso musste die Situation so kompliziert sein? Hätte er Joey nicht einfach so kennen lernen können? "Außerdem sag ich doch, dass ich einen merkwürdigen bzw. gar keinen Humor hab..." Schließlich sickerte auch zu ihm durch, dass der Blonde noch etwas gesagt hatte. Fragend blickte er diesen an und ließ seinen Blick zur Uhr wandern. "Hm... noch zwei Minuten bis zum letzten Bus, die Haltestelle ist fünf mit Rennen entfernt.", stellte Seto fest, er hatte es einmal am eigenen Leib erfahren müssen und hatte den Bus noch knapp erreicht. "Das wirst du wohl nicht mehr schaffen." Joey sah den Älteren seufzend an. "Ja... Dann geh ich eben zu Fuß. Mittlerweile ist es ja noch einigermaßen hell um diese Zeit draußen." Er richtete sich auf und erhob sich schließlich, nahm seine und Setos Schüssel, um sie in die Küche zu bringen. Reflexartig griff der Brünette nach dem Handgelenk des Kleineren und ließ diesen somit einhalten. Was sollte er denn jetzt sagen? Er könnte ja einfach... was hatte er zu verlieren? (Eine ganze Menge, doch das ignorierte er einfach mal, Übung hatte er darin ja.) "Schlaf doch einfach hier." Joey sah den Größeren etwas perplex an und hielt inne. "Ähm... Aber ich kann wirklich zu Fuß..." Als er in die blauen Augen sah, seufzte er jedoch. "Na gut... Ich muss eh noch Final Fantasy zu Ende spielen." Der Blonde seufzte innerlich auf, wusste er doch genau, dass er seine Situation nicht wirklich besser machte... Er sollte lieber nach Hause gehen. Aber das war leichter gesagt als getan. >Final Fantasy, hn? Was besseres fällt ihm dazu nicht ein?< Schief grinsend ließ er das Handgelenk des Blondschopfes wieder los, jetzt wo er gesichert hatte, dass dieser über Nacht blieb. Aber war das wirklich so eine gute Idee von ihm gewesen? "Ich glaube nicht, dass du so schnell fertig werden wirst." "Ja? Warum denn nicht? Nur weil du so lange gebraucht hast? Vielleicht bin ich ja begabter als du." Joey sah den Brünetten herausfordernd an. Vielleicht konnte er sich ja etwas ablenken und nicht die ganze Zeit vollkonzentriert aufpassen, dass er nichts falsches tat. Leicht beleidigt drehte der Angesprochene den Kopf zur Seite, musste er sich so was eigentlich von jemandem der jünger war als er anhören? "Bitte, versuch doch heute noch fertig zu werden, aber ich wette, dass du es nicht schaffen wirst. Da bin ich mir ziemlich sicher." Etwa eine Stunde später seufzte Joey auf. da war schon wieder so eine verflixte Stelle, die er einfach nicht schaffen wollte.... "Setoooo?" Er ließ sich zurück auf den Boden sinken. "Hilfst du mir mal eben?" Er sah so gut es ging, über den kleinen Glastisch zu Seto, der auf der Couch saß. Dieser blickte nur seufzend auf und hob eine der feingeschwungenen Augenbrauen. "Wie war das noch mal mit dem begabter sein? Dann dürfte ich dir eigentlich nicht helfen, wenn ich doch so unfähig bin." Langsam stand der Brünette auf und ging zu Joey herüber, dem er auch gleich den Controller aus der Hand nahm und die Passage (die übrigens mal wieder zu seiner leichtesten Übung gehörten) absolvierte. Der Blonde lächelte den Größeren dankbar an und nahm den Controller zurück, bevor er seinen Blick wieder auf den Bildschirm wandte. Er wusste zwar, dass er heute nicht mehr fertig werden würde, aber so lenkte er sich erfolgreich von Seto ab. Er hatte beim spielen kein einziges mal an seine Lippen gedacht... Okay einmal vielleicht. ~°~ Gähnend wankte Joey in die Küche und knipste das Licht an. Es wäre wohl sicher in Ordnung, wenn er sich ein Glas Milch holte... Schließlich konnte er Seto nicht einfach aufwecken, nur weil er nicht schlafen konnte und Durst hatte. Gesagt getan, Joey öffnete etwas verschlafen den Kühlschrank, holte die Flasche Milch heraus und ein Glas aus einem der Schränke. Wenig später befand sich die weiße Flüssigkeit in dem Glas und die Lippen des Blonden nippten zufrieden daran. Seto, der wenig später ebenfalls Gelüste auf Milch bekam, schaffte es nur mit Mühe die Augen aufzuhalten. Langsam tapste er zum Schrank und holte sich ebenfalls ein Glas aus diesem, hatte Joey noch gar nicht wirklich bemerkt. Als er Joey dann doch registrierte, konnte Seto einfach nicht widerstehen und ließ seinen Blick über diesen schweifen. Der Kleinere trug nur noch seine Shorts, die seine langen schlanken Beine preisgab, und ein T-Shirt. Schließlich blieb er bei den Lippen Joeys hängen und starrte erst einen Moment wie hypnotisiert darauf, bis er sich, noch im Halbschlaf, zu dem Jüngeren beugte und dessen Lippen in Beschlag nahm. Joey riss überrascht die Augen auf und ihm glitt das Glas mit der Milch aus der Hand. Mit einem lauten Klirren fiel es auf den Boden, wo sich direkt der weiße Inhalt verteilte. Der Blondschopf brauchte erst ein paar Sekunden um wirklich zu registrieren, was gerade passierte. Bereits zum dritten Mal innerhalb einer Woche spürte er die Lippen des Brünetten auf seinen. Joey schloss die Augen und schlang seine Arme um den Nacken Setos. Diesmal war er, Vernunft hin oder her, nicht gewillt ihn einfach wieder davon kommen zu lassen. Egal mit welcher Ausrede. Er wollte ihn endlich richtig küssen, sonst wurde er noch verrückt. Also bewegte Joey vorsichtig seine Lippen gegen die des Größeren. Dieser dachte nicht einmal daran den Kuss wieder zu lösen, denn egal ob er wollte oder nicht, so schnell würde er sich nicht mehr von Joey lösen können, dazu war der Kuss zu berauschend. Ohne Zögern strich er mit der Zungenspitze über die weichen Lippen des Kleineren und bat so stumm um Einlass, im Moment war es ihm ziemlich egal, was für Konsequenzen sein Handeln wahrscheinlich nach sich bringen würde. Mit einem zufriedenen Brummen öffnete Joey einen Spalt breit seine Lippen. Als er mit seiner neugierigen Zungenspitze die Setos berührte zitterte er leicht auf, da ein leichter, wohliger Schauer durch seinen Körper lief, und drückte seinen Körper nun an den größeren des Brünetten. Dieser schlang langsam seine Arme um die Hüfte des Blonden und versuchte diesen so auch ein wenig abzustützen. Genüsslich räuberte er die Mundhöhle des Kleineren und forderte diesen schließlich zu einen kleinen Kampf auf, bis er sich langsam wieder von Joey löste. "Mist... ich glaub ich bin gerade süchtig geworden." Der Blonde seufzte noch ein letztes Mal zufrieden auf, bevor er die Augen öffnete und den Brünetten ansah. Er lächelte etwas verlegen und strich sanft durch die feinen braunen Nackenhärchen. "Sag bloß, du auch?" Er beugte sich wieder etwas nach oben und hauchte einen erneuten Kuss auf die Lippen Setos, dem ein weiterer folgte. ~°~ Joey schmatzte leise im Schlaf auf und drängte sich näher an den warmen Körper, der sich an seinen Rücken schmiegte. Der Brünette und er hatten fast die halbe Nacht damit verbracht sich zu küssen und Joey war dementsprechend zwar glücklich aber ziemlich müde. Und in Setos Bett schlief es sich eindeutig besser, als auf der Couch. Langsam schlug der Brünette die Augen auf und zog im ersten Moment, in dem er bemerkte, dass Joey mit in seinem Bett lag, scharf die Luft ein. Das hatte er ja total vergessen, oder sollte man besser sagen verdrängt? Leicht biss er sich auf die Unterlippe und langsam kamen doch die Konsequenzen hoch, die er versucht hatte zu ignorieren und in die tiefste Ecke seines Bewusstseins zu schieben. "Wach auf Joey." Wenn er jetzt nichts tat, dann würde es nichts mehr tun können... Dieser grummelte nur leicht, drehte sich auf die andere Seite, also zu Setos Brust gewandt, an welche er sich auch sogleich schmiegte. Er seufzte zufrieden auf und schlug dann doch, noch ziemlich verschlafen die Augen auf, da sein Unterbewusstsein den Störfaktor in Form des Rufens wahrgenommen hatte. "Hm, Guten Morgen." Er lächelte den Größeren glücklich an und hauchte einen Kuss auf dessen Kinn. Es fühlte sich wirklich an, als würde er noch träumen. War das Gestern wirklich passiert? Kurz musste sich der Ältere wirklich zusammenreißen, damit seine Mundwinkel nicht ebenfalls nach oben zuckten, er durfte einfach nicht zulassen, dass Joey, und vor allem er selber, sich daran gewöhnte. "Lass das, ja?" Das klang dann doch etwas kühler als gewollt, aber um so besser. Langsam stand Seto auf, löste sich somit von dem Blonden. "Du solltest langsam aufstehen, es ist schon nach neun." Völlig perplex sah Joey dem Brünetten dabei zu, wie er aufstand. Der kalte Ton in Setos Stimme hat ihm augenblicklich einen Stich ins Herz versetzt. "Aber... was..." Er richtete sich auf und sah Seto verständnislos an. "Was ist denn los?" "Was soll los sein?" Abtuend zuckte der Brünette mit dem Schultern und ging zu seinem Kleiderschrank, den er auch sogleich öffnete und einige Sachen rausnahm. "Ich finde nur, dass du langsam nach Hause gehen solltest, dein Vater macht sich sicherlich auch schon Sorgen. Du hast Gestern vergessen anzurufen.", bemerkte Seto trocken und verschwand kurz im Bad, um sich einer Katzenwäsche zu unterziehen. Leise seufzte er auf und starrte in den Spiegel. Es tat ihm wirklich Leid, dass er den Blonden so behandelte, aber es war besser für sie beide. Wieder im Zimmer zog er sich schließlich die neu herausgelegten Sachen an. (1) Kennen wir diesen Spruch nicht alle? Seufz (2) Jeah, Scheiß-Tippfehler Teil 2137 -> Eine leichte Röte stahl sich auf seine Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)