Sommer der Hingabe ... zweiter Teil ... von StanleyDErbse (> Erste und einzige Fassung ... <) ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Es war beinahe zwölf, als Hiroki in seine Wohnung trat. Er hatte Yue bereits vor mehr als sechs Stunden verlassen, doch er war nicht nach Hause gegangen. Er war gelaufen, hatte dann in einem kleinen Bäckerladen gefrühstückt ... ... recht appetitlos, doch es war für ihn ein alltägliches Ritual, dass ihm vielleicht die Gedanken klärte ... ... dann war er weitergelaufen. Als ein Gewitter in Begriff war, sich heftig zu entladen ... hätte er eine Tageszeitung zur Hand gehabt, hätte er gewusst, dass ein Wetterumschwung unmittelbar bevorstand ... und die ersten kalten Tropfen hatten ihn ganz unwillkürlich den Weg nach Hause einschlagen lassen. Jeder Sommer neigt sich einmal seinem Ende. Wo hätte Hiroki auch sonst noch hingewollt? Zu Yumiko, die ihm in die Eier treten würde ... oder schlimmer noch, ihn verführen? Zu Yue, seinem besten Freund ... ... Deinem einzigen Freund ... ... zu dem er immer gegangen war, wenn die Welt oder irgendein Lehrer, Mädchen, anderer Gespiele des Bösen sich in den Kopf hatte, ihn fertig machen? Doch Yue war nicht mehr sein bester Freund. Das hatte sich grundlegend geändert, schon an dem Abend, als Hiroki seine Hände zum ersten Mal an Yumiko gelegt hatte. Und warum hatte er das getan? Yumiko war ein sehr hübsches Mädchen. Und er verstand durchaus die Faszination, die ihr liebliches und manchmal sogar ein wenig verruchtes Wesen auf Yue ausübte. Doch war auch er ihr erlegen? An dem Abend, als er ihr zufällig in dem kleinen Café um die Ecke über den Weg lief? Sie hatte ihn als erstes angesprochen, sicher aus Neugier, was das denn für eine Aktion vor ein paar Tagen auf dem Schulhof war ... mit diesem Yue. Und seine Mund hatte sich geöffnet, und er hatte ihr irgendetwas erzählt, dass er mit ihm Streit hätte ... jeder in der Schule wusste, dass sie wie Pech und Schwefel aneinanderkleben und nicht selten hatte sich der Eine oder Andere darüber gewundert. Und er hatte ihr weiß gemacht, fast ohne darüber nachzudenken, dass Yue ein Idiot wäre und dass man mit ihm nichts mehr anfangen konnte. Es war einfach aus seinem Mund gekommen. Lügner! Natürlich hast Du Dir etwas dabei gedacht! „Hmmm ...“, war ihre Antwort gewesen. „Etwas seltsam fand ich ihn schon immer ... so verschlossen ...“ Und so hatte das Gespräch ihren Lauf genommen und alles, was danach geschah. Und dann hast Du sie rausgeworfen ... wegen ihm ... Wie dumm ist doch der Verstand, wenn man liebt. Er schob die Tür hinter sich zu und trat in den Raum. Sein Shirt klebte ihm am Körper, vom Schweiß ... es war nach wie vor heiß ... aber auch vom Regen, der schließlich heftig vom Himmel prasselte und ihn tatsächlich bis auf die Haut durchgeweicht hatte. Seine Unterlippen, verletzt durch den Biss, war etwas angeschwollen. Sie pochte. Die Schnitte in seiner Hand bluteten nicht mehr, doch die Haut war aufgeweicht und sie brannten. Aus den Augenwinkeln wurde Hiroki auf das Blinken des Anrufbeantworters aufmerksam. Yue ... Sein Herz schien tatsächlich einen kleinen Satz zu machen. Er hat angerufen ... er ist es ... Schon war er bei dem kleinen Tischchen, auf dem das kleine schwarze Gerät stand. Auf dessen Display blinkte in leuchtend roten Zahlen eine 17. Was??? 17 neue Nachrichten ... Das war ein Scherz! So was passierte nur in Filmen, wenn jemand ... Seine Magen ballte sich krampfhaft zusammen, als ihm jegliche Art von Schreckensmeldung, die in solchen Filmen folgte, völlig ungeordnet und ungefiltert durch den Kopf schoss. Seine Hand hob sich, er drückte den Knopf, der ihn die Nachrichten abrufen ließ. Nachricht 1, 07:43 Uhr ... Das Display blinkte auf. Piep ... „Hiroki ... ich bin´s ...“, Yumiko´s Stimme. „Ich ... falls ich was falsch gemacht habe ... Ruf mich bitte zurück, ja?“ Leise stieß er den Atem aus und drückte den Knopf erneut. Nachricht 2, 08:02 Uhr ... Piep ... „Es tut mir leid, Hiroki ...“, wieder Yumiko. „... dass ich schon wieder anrufe. Können wir reden? Bitte ...“ Ein weiterer Knopfdruck. Nachricht 3, 08:52 Uhr ... Piep ... „Hiroki bitte ... können wir nicht? Ich ... “ „Oh Gott! Verdammt!“, rief er ungehalten aus. Er war beinahe wütend darüber, dass ihm diese ... Frau so einen Schrecken eingejagt hatte. Und in seiner Wut schob sich sein bebender Finger hastig auf die etwas eingelassenen rote Taste daneben. Löschen? Das kleine Wort erschien auf dem Display. Alle Nachrichten waren tatsächlich von Yumiko gewesen. Alle, bis auf die Letzte. Die letzte Nachricht war von Yue, darauf gesprochen vor wenigen Minuten. Und mit einem Tastendruck besiegelte Hiroki dessen Schicksal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)