Games von Ashling ================================================================================ Kapitel 4: act four ------------------- Titel: Games Teil: 4/? Autor: Ashling Fandom: Yellow Pairing: Go x Taki Disclaimer: Yellow gehört nicht mir, sondern Makoto Tateno und ich leihe mir ihre Charaktere nur für diesen kleinen Schwachsinn hier aus, ohne damit Geld zu verdienen. Warnungen: Dem werde ich vielleicht noch etwas hinzufügen, zunächst aber mal nur lime, drama, sap, vielleicht hin und wieder etwas Humor. Ob es einen Lemon geben wird, weiß ich noch nicht OO" Ach, und ja, das hier ist zum reinen Vergnügen gedacht^^ Kommentar: Du meine Güte, vielen, vielen Dank für ihre ausnahmslos super lieben Kommentare *großeAugenmacht* Da fühle ich mich ja richtig schlecht, dass ich dieses Mal so lange gebraucht habe XD" Dafür ist der Teil dieses Mal etwas länger... und verläuft komisch *möp* Naaa, lest selbst^^ act four "Da wären wir." Kuzowan warf Taki ein fröhliches Lächeln zu und schlug die Tür des Taxis zu, aus dem sie gerade ausgestiegen waren. Ohne weitere Verzögerungen fuhr es davon, obgleich Taki sich gut vorstellen konnte, dass der Fahrer die immer kleiner werdende Villa in Rück- und Seitenspiegeln anstarren würde, bis sie nicht mehr zu erkennen wäre. Schon als Kuzowan dem Fahrer die Adresse genannt hatte, wäre dem Mann fast alles aus dem Gesicht gefallen, aber als er das Anwesen dann tatsächlich sehen konnte, hatte Taki zeitweise befürchtet, der gute Mann würde sie in einen Straßengraben manövrieren. Unglücklicherweise war Kuzowans Anwesen schon von weitem, von sehr, sehr weitem zu sehen. Locker legte Kuzowan eine Hand auf Takis Rücken und schob ihn langsam mit sich vorwärts. Taki ließ ihn gewähren. Kuzowan mochte zwar ein Drogendealer und hemmungsloser Aufreißer sein, er war niemand, der einen billig bedrängte - und das erstaunte Taki. Im Taxi hatte er sittsam auf seiner Seite der Rückbank gesessen und auch jetzt kam Taki die Hand in seinem Rücken nicht unangenehm vor. Sicher, im Giovanni's hatte er ihn schon das eine oder andere Mal berührt, das war ihm nicht entgangen, aber es war Taki zu keiner Zeit so vorgekommen, als hätte er keine Chance gegen diesen Mann, als würde er nicht von ihm ablassen, wenn er es wirklich verlangte. Er hoffte, dieser Eindruck hatte ihn nicht getäuscht. Aus den Augenwinkeln konnte Taki die Bodyguards oder Hauswächter ausmachen, die er in der Nacht zuvor bereits mit Go zusammen entdeckt hatte. Sie verzogen sich beim Anblick ihres Bosses jedoch in uneinsichtige Winkel des Hauses, als wollten sie ihrem Boss eine gewisse Menge an Privatsphäre zusprechen oder seine Gäste mit ihrer Anwesenheit nicht nervös machen. Gut. Dann gab es wenigstens keine Zuschauer. Außer Go. Taki war sich sicher, dass Go sich, kaum zu Hause, sofort hinter den Laptop geklemmt hatte und die Augen nicht einen Lidschlag lang vom Bildschirm nahm. Vielleicht war er mitsamt dem Laptop auch ins Auto gesprungen und bereits auf dem Weg hierher, um im Notfall tatsächlich schnell eingreifen zu können. Taki hoffte, dass es zu so einem Notfall nicht kommen würde, auch nicht zu einem scheinbaren, bei dem die Nerven einfach mit Go durchgegangen waren, weil Kuzowan ihm näher als zwanzig Zentimeter gekommen war. "Möchtest du bei Wein bleiben oder lieber etwas anderes trinken?" Sie standen in der Küche und Kuzowan hielt bereits zwei Weingläser in der Hand, ehe er das Wort an Taki richtete. Er selbst hatte sich auf einen der Küchenstühle niedergelassen, obwohl er lieber stehen geblieben wäre. Allerdings hätte er sich dann auf unangenehme Art und Weise an Kiichi Nanoya erinnert gefühlt. "Wein ist okay." Mit einem Lächeln wandte sich Kuzowan wieder ab und holte zusätzlich zu den Gläsern noch eine Flasche Rotwein aus dem gleichen Schrank; offenbar hortete er dort seinen Vorrat für >ganz besondere Gäste<, denn den Wein für Kiichi Nanoya hatte er auch dort aufbewahrt. Flüchtig kam es Taki in den Sinn, ob die Flaschen deshalb gesondert gelagert wurden, weil irgendetwas mit ihnen nicht in Ordnung war - möglicherweise waren sie mit Drogen vermischt? Gos grausige Schwarzmalerei von irgendeinem Aphrodisiakum geisterte durch seinen Kopf und Taki verbot sich, weiterhin darüber nachzudenken. Das machte ihn nur nervös und Nervosität konnte er jetzt absolut nicht gebrauchen. Kiichi hatte sich auch ganz normal verhalten, als sie die Videobänder überprüft hatten. Allerdings... vielleicht hatte Kiichi auch schon vorher wesentlich deutlicher gemacht, dass er mit Kuzowan ins Bett wollte? Taki hatte auf solche Andeutungen bisher verzichtet. Sicher hätte er sie machen und hinterher nicht einhalten können, aber er hatte ja nicht alles verlernt. Es ging auch so. Kurz und unauffällig hob er den Blick zur Deckenbeleuchtung, von der er wusste, dass sie die Überwachungskameras verbargen. Kuzowan hatte sein Haus zwar verwanzt und verkabelt wie kein Zweiter, aber er hatte es wenigstens so unauffällig getan, dass es nicht sofort jedem auffiel. Nur im Flur und am Haus selbst waren sichtbare Kameras installiert, die wiederum von den nicht sichtbaren nur ablenken sollten. Es beruhigte Taki ein wenig, zu wissen, dass Go vor dem Laptop saß und ihn beobachtete, in gewisser Weise auf ihn aufpasste. So wie immer. Er vertrieb den etwas nachdenklichen Gesichtsausdruck von seinen Zügen und setzte ein charmantes Lächeln auf, als sich Kuzowan in sein Blickfeld schob, die beiden Gläser in der einen, die bereits entkorkte Flasche in der anderen Hand. "Es gibt so viele gemütliche Räume in diesem Haus, sag bloß, du ziehst die Küche vor?" "Oh, ich überlasse die Entscheidung ganz dir. Immerhin kenne ich dein Haus nicht, sondern bin dir nur nachgelaufen." Kuzowan lachte leise und angenehm. "Ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass du eine Hausbesichtigung möchtest?" Unüberhörbarer Stolz schwang in seiner Stimme mit, als er fortfuhr: "Ich weiß, dass es sehr imposant aussieht." Taki nickte bewundernd, obwohl er bereits vor Go erklärt hatte, dass ihm dieses Imposante ganz und gar nicht zusagte. Dieses Haus hatte mehr Räume, als man tagtäglich durchlaufen konnte. Was sollte er mit so einer Platzverschwendung anfangen? Trotzdem log er: "Eine kleine Führung wäre wunderbar." Dabei konnte er vielleicht herausfinden, wo Kuzowan das Heroin lagerte. Und alles war ungefährlicher, als zu zweit gemütlich auf einem Sofa dicht beieinander zu sitzen. In jedem Raum, den sie durchquerten, gab Taki geheuchelte Bewunderungslaute von sich und konnte dabei geradezu hören, wie Kuzowans Brust vor lauter Stolz weiter anschwoll. Er stellte unregelmäßige, interessierte Fragen zu diesem oder jenen Möbelstück und betrachtete sich unter dem Deckmantel der Neugier und Begeisterung jeden Winkel jedes Zimmers analytisch genau. Ausnahmslos alle kannte er bereits von den Überwachungskameras und es wurde für ihn erst interessant, als Kuzowan allmählich die obere Etage ansteuerte. Er war noch immer fixiert darauf, dass das Heroin sich irgendwo im Bade- oder Schlafzimmer befinden musste, aber unglücklicherweise führte Kuzowan ihn erst durch alle anderen zwölf oder dreizehn Räume im ersten Stock und Taki wurde allmählich ungeduldig. Endlich hielt Kuzowan vor dem riesigen Badezimmer an. "Und das hier ist mein mit Abstand liebster Raum im ganzen Haus", zögerte er den Moment noch weiter hinaus, indessen seine Augen selbstgefällig glitzerten, als würde er sich in Gedanken schon ausmalen, wie Taki ihm beim Anblick der gigantischen Badewanne um den Hals fiel und darum bettelte, ein Bad nehmen zu dürfen. Taki konnte nur mühsam ein Schnauben unterdrücken und betrat vor Kuzowan das Bad. Perfekt in seine Rolle zurückfallend, riss er hingerissen die Augen auf und rief aus: "Whoa! Das ist ja wirklich... wirklich... unbeschreiblich." Unbeschreiblich Wichtigtuerisch und großspurig. Er verstand weder Go noch Kuzowan, weshalb sie so ein Aufhebens um dieses blöde Badezimmer machten, immerhin war es doch nur ein... Bad. Und es blieb auch eines, egal wie groß die verflixte Badewanne war. Himmel Herrgott. Kuzowan schob sich neben ihn. "Ja, nicht wahr?", stimmte er ihm ohne zu zögern zu und schien geradezu begierig darauf zu warten, dass Taki ihm vorschlug, ein kleines Bad zu nehmen. Nun, darauf konnte er lange warten. Er wollte zuerst dieses dusselige Heroin in die Finger bekommen. "Und du glaubst nicht, wie es ist, in dieser Wanne dort zu sitzen." Kuzowan deutete auf die den Raum dominierende Badewanne in der Mitte und schob Taki langsam vorwärts, als wollte er ihn nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten in seine gewünschte Richtung schieben. "Ich kann es mir kaum vorstellen." Jetzt wird er gleich fragen, ich bin mir sicher. Die Frage war nur, was er dann tun sollte. Unter normalen Umständen wäre gegen ein Bad nichts einzuwenden gewesen, aber Kuzowans Absicht dahinter war vollkommen klar und Taki durfte ihn nicht zu früh auf den Gedanken bringen, dass er möglicherweise gar nicht hier war, um mit ihm zu schlafen. "Was meinst du, hast du nicht Lust, zusammen mit mir ein Bad zu nehmen? Hm?" Der Arm mit der Flasche schob sich um Takis Taille und zog ihn dichter an Kuzowan heran, so dass es ihm gelang, einen sanften Kuss auf Takis Wange zu hauchen. Taki schloss die Augen und versuchte, ruhig zu bleiben. Er hoffte, dass Go das auch gelang, denn im Badezimmer gab es keine Kameras, die ihm verraten hätten, was sich hier drinnen zutrug. Und Gos Phantasie war ja bereits vorher mit ihm durchgegangen. "Taki?", murmelte Kuzowan und gab ihm noch einmal einen harmlosen Kuss auf die Wange. Taki gab sich einen Ruck. Er durfte nicht zu lange zögern, sonst erweckte er womöglich noch Kuzowans Misstrauen. Außerdem hatte er doch auch schon früher zusammen mit anderen Männern gebadet, was... war also schon dabei? "Das klingt wunderbar." Leicht drehte er den Kopf, ließ es aber nicht so weit kommen, dass Kuzowan Gelegenheit hätte, seine Lippen einzufangen. Stattdessen drückte nun Taki ihm einen verheißungsvollen Kuss auf die Wange, ehe er sich seinem Arm entwand und auf die Badewanne zuging. Währenddessen war er schon dabei, die schräg gesetzte Knopfleiste seines grauen, ärmellosen Hemds aufzuknöpfen. Er war sich ziemlich sicher, dass Kuzowan ihm gerade lüstern auf den Hintern starrte. Irgendwie hatte er das im Gefühl. Oder waren es Erinnerungen? Was auch immer... In der Tat hatte Hikari Kuzowan gerade nichts Besseres zu tun, als Taki hungrig nachzusehen. Er spielt mit mir, stellte er grinsend fest und darüber hinaus fiel ihm auf, dass ihm das ausnehmend gut gefiel. Gestern Kiichi, heute Taki, dieses Prachtexemplar von Mann... Er konnte sich wirklich selbst beglückwünschen, dass ihm endlich einmal eine glorreiche Glückssträhne hold war. Da war er sogar bereit, ein bisschen Risiko zu übernehmen, indem er diese verdammten Heroinröhrchen bei sich lagerte und als Aushängeschild fungierte. Voller Vorfreude beeilte er sich, Taki hinterher zu kommen, stellte hastig die Weinflasche und die Gläser am Wannenrand ab und drehte eine Reihe von Wasserhähnen auf. Mit einem anzüglichen Blitzen in den Augen fragte er Taki zweideutig: "Magst du es gern heiß?" Oh ja, unglaublich gern. "Klar, solange ich mir nicht die Haut verbrühe." Man konnte Kuzowan ansehen, dass er mit so einer Antwort nicht gerechnet hatte, aber trotz allem schien sie ihn zu amüsieren. Taki öffnete den letzten Knopf am Hemd und streifte es langsam ab. Ihm entging nicht, dass Kuzowans Blick erst überrascht, dann rettungslos begeistert über seinen durchtrainierten Oberkörper glitt. Fast erwartete er, dass er sich gleich noch mit der Zunge über die Lippen lecken würde, aber das blieb glücklicherweise aus. Taki hätte nicht gewusst, ob er dabei in schallendes Gelächter oder in ein genervtes Augenrollen mit dazugehörigem spöttischem Schnauben ausgebrochen wäre. Letztendlich blieb Kuzowans Blick an seinen ansehnlichen Bauchmuskeln haften. "Nicht schlecht", sagte er aufrichtig und wandte seine Aufmerksamkeit mühsam wieder Takis Gesicht zu. "Du trainierst wohl?" Taki machte eine vage Geste, die alles hätte bedeuten können, und nickte stattdessen Kuzowan zu, um ihn dazu aufzufordern, sich doch ebenfalls schon einmal etwas seiner Kleidung zu entledigen. Wenn er nicht als einziger in so einer Situation halb nackt war, fühlte er sich wesentlich besser. Das war früher auch schon so gewesen. Trotzdem hatte er das Gefühl, noch ein wenig unruhiger zu werden, als er sah, wie Kuzowan tatsächlich mit einem lasziven Grinsen die Hemdknöpfe zu öffnen begann. Oh man, reiß dich gefälligst zusammen, Taki!, schalt er sich selbst in Gedanken, als er drauf und dran war, das Gesicht abzuwenden. Nackte Männer hast du vorher in deinem Leben auch schon gesehen. Stell dir vor, sie haben die gleichen Körperteile wie du. Ohne übermäßig übereilt auszusehen, schlenderte Taki zu den abgestellten Gläsern und der Flasche Rotwein hinüber. Ein Glas mehr oder weniger würde ihn jetzt auch nicht mehr aus den Schuhen hauen. Außerdem hatte er somit wenigstens etwas zu tun, während sie darauf warteten, dass sich das riesige Bassin endlich mit genügend Wasser füllte. Inzwischen verstand Taki, wieso Kuzowan gleich mehrere Wasserhähne aufgedreht hatte, sonst könnten sie vermutlich bis zum Ende des Jahres auf ihre kleine Plantschpartie warten. Go würde sicherlich ganz grün vor Neid werden, wenn er ihm erzählte, dass er das Vergnügen hatte, in der Badewanne aus Gos Träumen gebadet zu haben... nachdem er sich darüber aufgeregt hatte, dass Taki zusammen mit Kuzowan und nicht mit ihm da drin gesessen hatte. Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb er Go aus seinen Gedanken. Vielleicht war es besser, jetzt nicht über ihn nachzudenken, wenn er all seine Konzentration für diesen kleinen Badespaß hier brauchte. Er musste Kuzowan so lange wie möglich weismachen, dass er die feste Absicht hatte, mit ihm zu schlafen, ohne mit ihm zu schlafen. Für sich selbst hatte er bereits ausgemacht, dass Küssen notgedrungen dazu gehören würde. Ebenso wie Berührungen - solange sie nicht an den falschen Stellen stattfanden. Er würde das schon irgendwie hinbekommen, versicherte er sich abermals. Er bekam es immer irgendwie hin. Hatte! Verdammt, hatte! Die zwei gefüllten Gläser in der Hand drehte er sich wieder zu Kuzowan um, der mittlerweile nur noch in Unterhose - unglücklicherweise trug er keine Boxershorts - auf dem Badewannenrand saß und die langen Beine in die sich langsam füllende Wanne baumeln ließ. Die grün-blauen Augen hatten ihn offenbar keine Sekunde aus den Augen gelassen und der Ausdruck, der nun in ihnen lag, bewirkte, dass Takis Herz einen Satz bis hoch in seinen Hals machte. So sah Go ihn manchmal auch an. Nein. Nicht so aber ähnlich. Bei Go hatte er niemals das Gefühl, Freiwild bei einer reißerischen Jagd zu sein. Taxierend ließ auch er nun seinen Blick über Kuzowan wandern, ohne dabei allzu interessiert auszusehen - das war er auch nicht. Aber er wollte es nicht einmal spielen, sonst käme Kuzowan womöglich noch auf dumme Gedanken. Bisher hatte noch niemand von ihnen explizit gesagt, dass er mit dem anderen einen netten, unkomplizierten One-Night-Stand verbringen wollte. Zur Not hoffte Taki, sich damit herauszureden, dass sie offenbar beide die Zeichen absolut missverstanden hatten, und er nun gehen würde. Sollte das nicht helfen... nun, er hatte immer noch ein paar Muskeln einzusetzen und die Nadel in seiner Hosentasche hatte er auch nicht vergessen. Allerdings beschlich ihn bei Kuzowans Betrachtung das unangenehme Gefühl, dass es ein harter Kampf werden würde, wenn es zu einem kommen sollte. Hikari Kuzowan war zwar nicht ganz so durchtrainiert wie Taki selbst es war, aber auch seine Muskelstränge zeichneten sich deutlich unter der Haut ab und die breiten Schultern hielten, was sie unter den Anzügen, die Kuzowan ständig trug, versprachen. Ein dünner Flaum dunklen Brusthaares zierte den gut ausgebildeten Brustkorb und Taki hätte fast die Augen verdreht. Er hasste Brusthaar. Bei der Gelegenheit fiel ihm ein, dass Go keines hatte. Mit seinem geübten charmanten Lächeln ging er die letzten Schritte zu Kuzowan hinüber und reichte ihm das Glas. Dass sich dabei ihre Finger berührten, war mit Sicherheit kein Zufall. Kuzowan klopfte neben sich auf den Badewannenrand. "Komm, setz dich." Taki tat, wie ihm geheißen, beließ seine Hose aber an und krempelte sie ein Stückchen hoch, damit sie nicht nass wurde, was Kuzowan zweifellos ein weiteres Mal enttäuschte. Er zeigte es jedoch nicht und lächelte nur belustigt. "Wie hoch kannst du die denn schieben, wenn ich fragen darf? Die sitzt nicht gerade weit." Hoch genug. "Ich friere schnell", log Taki, ohne mit der Wimper zu zucken. Er missachtete dabei geflissentlich, dass von dem heißen Wasser bereits warmer Dampf aufstieg, der die Haut erwärmte und leicht feucht werden ließ. Bis der ganze Raum jedoch von dem Dampf erfüllt war, konnte es noch gut und gerne zwei Stunden dauern, also war seine Lüge gar nicht von so weit her gegriffen. In seinen Augen allerdings noch immer weit genug. "Ich friere schnell"? Ich verliere offensichtlich schneller meinen Verstand an den Alkohol, als gut für mich ist. Entschlossen stellte er das Glas links neben sich. Auch Kuzowan fand diese Bemerkung skeptisch, was er Taki mit einer hochgezogenen Augenbraue bewies. "So? Soll ich die Heizung hochdrehen? Oder..." Er rutschte näher an Taki heran und legte eine warme Hand auf Takis Oberschenkel, der sich ganz sicher nicht kalt oder auch nur kühl anfühlte. Innerlich verfluchte Taki sich für seine Worte. Das war doch der Aufhänger für Kuzowan gewesen! "Oder soll ich dich vielleicht etwas wärmen? Glaub mir, ich bin gut in so was." Für keine Sekunde ließ er Taki aus den Augen, als er seine Hand langsam höher schob und dabei auch immer weiter zur Innenseite hinwanderte. Taki konnte nur mühsam dem Drang widerstehen, seine Hand sofort beiseite zu schlagen. Er zwang sich regelrecht dazu, abzuwarten, wie weit Kuzowan gehen würde, verfolgte die Hand mit Blicken und war heilfroh, dass es hier drinnen keine Kameras gab. Offenbar fühlte Kuzowan sich allerdings dadurch ermutigt, dass Taki ihm keine Gegenwehr leistete, und dachte gar nicht daran, sein Tun zu stoppen. Unvermittelt stand Taki auf und Kuzowan folgte der Bewegung mit einem verblüfften wie verärgerten Blick. Zum Teufel, was sollte das jetzt werden? Er hatte doch nicht Unmengen von Geld für diesen schweineteuren Wein im Giovanni's und einen ganzen Abend für ein bisschen Getatsche und Geknutsche verschwendet! Wenn sein Begleiter das wirklich glauben sollte, dann... Die verfinsterten Züge glätteten sich zu Takis Glück bald wieder, weil Kuzowan Takis Rückzug darauf schob, dass der blonde Schönling offensichtlich immer noch mit ihm spielen wollte. Nun gut, das war mal etwas anderes. Kiichi gestern war relativ schnell zur Sache gekommen und hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er von ihm gevögelt werden wollte, aber, verdammt, das war ja auch sein Job als Callboy. Zugegeben, hin und wieder brauchte er so etwas Unkompliziertes einfach, kein großes Gerede, keine geistreiche Verführung, aber an anderen Tagen war ein bisschen Aufwand vielleicht gar nicht verkehrt. Und Taki sah definitiv so aus, als würde sich der Aufwand lohnen. Besonders, als er anfing, seine Hose über die Beine zu schieben. Darunter trug er eine schlichte schwarze Unterhose, die sofort sein Verlangen nach Taki weiter ansteigen ließ. Sie verriet nichts, ließ nur erahnen und stachelte dennoch im höchsten Maße seine Phantasie an, die fast mit ihm durchzugehen drohte. Kiichi gestern hatte nichts unter der Jeans getragen. Auch nett. Aber bei weitem nicht so erotisch wie dieses sexy Ding an Taki. "Der Saum wurde nass", erklärte Taki seinen plötzlichen Meinungswechsel mit einem um Entschuldigung heischenden Lächeln und schob die Hose mit dem Fuß etwas vom Beckenrand weg. Nicht zu weit, damit er sie im Notfall noch schnell erreichen konnte. Dann setzte er sich nicht erneut der Gefahr aus, sich neben Kuzowan niederzulassen, sondern stieg ohne zu zögern mit Unterhose in die riesige, runde Badewanne hinein, die allmählich bis zur Hälfte gefüllt war. Mit einem zufriedenen Lächeln, weil er der etwas brenzligen Situation entkommen war, ließ er sich auf den einmal rundherum laufenden Wandvorsprung nieder, der als eine Art Bank diente. "Oh? Ich wusste gar nicht, dass du so schüchtern bist", bemerkte Kuzowan nun doch, zweifellos auf die Unterhose anspielend, die Taki nicht ausgezogen hatte. Da ihm keine gescheite Erwiderung einfiel, nickte er einfach und zuckte gleichzeitig entschuldigend die Schultern hoch. "Nun, aber es wird dir doch hoffentlich nichts ausmachen, wenn ich...?" Selbst wenn es Taki etwas ausgemacht hätte - und ja, das tat es! -, hätte er nicht schnell genug antworten können, um zu verhindern, dass Kuzowan sich seiner Unterhose entledigte. Und er wünschte sich, er hätte sie wieder angezogen, als kurze, vage Erinnerungen durch sein Gedächtnis zuckten wie der Kopf einer Schlange, kurz bevor sie ihrem Opfer den tödlichen Biss gab. Kuzowan war bereits ziemlich erregt und als wenn er wollte, dass Taki das ganz genau mitbekam, blieb er einige Sekunden länger, als nötig gewesen wäre, am Wannenrand stehen, ehe er ebenfalls ins Wasser stieg. Taki konnte allerdings nicht sagen, ob sich dadurch seine Situation nennenswert verbessert hatte. Egal, wohin er mit seinen Beinen rutschte, Kuzowan schien sie ständig mit seinen Füßen zu erreichen. Verdammte Scheiße, wo war denn auf einmal die gigantische Größe dieser Wanne hin?! Die Arme zu beiden Seiten auf den Rand ausgestreckt, legte Kuzowan den Kopf in den Nacken und stieß ein wohliges Seufzen aus. "Ah, herrlich, findest du nicht? Da fällt doch der ganze Stress des Tages von einem ab." Na ja, eigentlich... Kuzowans Kopf kippte nach vorne. "Oh, das hätte ich ja fast vergessen." Ohne Vorwarnung stieg er aus dem Bad, so dass Taki nicht rechtzeitig den Blick abwenden konnte. Um Himmels willen, wenn im Wein auch keine aufputschenden Drogen drin sein mochten, irgendetwas war garantiert im Wasser, dass Kuzowan ganz schön einheizte. Und Taki wusste leider auch was. Er. Vorsichtig über die glatten Fliesen laufend, kam Kuzowan bei den Waschbecken an und zog zielsicher eine Schublade auf. Taki brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, um welche Schublade es sich dabei handelte. Glücklicherweise, konnte er abermals nur wiederholen, gab es keine Kameras in diesem Raum. Spätestens jetzt wäre Go drauf und dran das Haus zu stürmen. Kurz schloss Taki die Augen, als er die Schublade wieder zugehen hörte. Langsam musste er sich irgendetwas einfallen lassen, um aus Kuzowan herauszubekommen, wo das Heroin ist, wenn er nicht bis zum Äußersten gehen wollte. Und das wollte er ganz bestimmt nicht. Nicht nur um seinetwillen, sondern verrückterweise auch um Kuzowans willen. Er hörte, wie Kuzowan wieder zu ihm in die Wanne stieg, öffnete die Augen und erschrak etwas. Der Mann saß jetzt nicht mehr im angemessenen Abstand zu ihm, sondern erschreckend dicht neben ihm. "Da bin ich wieder", grinste Kuzowan gut gelaunt. Taki konnte das Kondom nirgendwo entdecken und vermutete, dass er es erst noch am Badewannenrad abgelegt hatte. Diese Rücksichtnahme war ja wirklich erstaunlich. "Schön", rang sich Taki ein Lächeln ab und zog im nächsten Moment etwas den Kopf zurück, als Kuzowan ihm mit seinem Gesicht näher kam. "Sag mal, Taki, weswegen bist du hier?" Er zögerte einen Moment, bevor er antwortete. Fragte er das jetzt, weil er endlich zur Sache kommen wollte oder weil er ihm auf die Schliche gekommen war. "Na ja...", druckste er herum und suchte verzweifelt nach irgendeiner Ablenkung. "Du... bist nett, hast mir den Wein ausgegeben, mich zu dir eingeladen und ich dachte - oh!" Endlich die ersehnte Ablenkung. "Du solltest die Wasserhähne ausdrehen, wenn du dein Bad nicht fluten willst." Einen Moment lang sah Kuzowan Taki sichtlich verwirrt an, dann schien ihm jedoch aufzugehen, was Taki meinte, drehte den Kopf und stieß einen leisen Fluch aus. Hastig rutschte er von Taki fort und drehte die Hähne zu. Vielmehr hätte auch nicht in die Wanne gepasst. Taki erwartete, dass jeden Moment der integrierte Whirlpool ansprang, aber offensichtlich musste dafür ein Extraknopf betätigt werden. Unglücklicherweise konnte er nun, wo das Wasser relativ ruhig lag, viel zu viel von Kuzowans Erektion sehen und er bemühte sich, überallhin zu schauen nur nicht dahin. Kuzowan rutschte wieder zu ihm rüber und sein linkes Bein berührte Takis. Auf einmal kam ihm der Gedanke, dass diese ganze Aktion vielleicht doch nicht so klug und schlau gewesen war, wie er es gerne gehabt hätte. Wo zum Teufel hatte Kuzowan die Drogen? Warum bot er sie ihm nicht an oder nahm selbst etwas davon, damit Taki zumindest eine Ahnung davon bekam, wo er sie versteckt hielt, verdammt!? Stattdessen hob er eine nasse Hand an Takis Kinn und drehte sein Gesicht sanft, aber bestimmt in seine Richtung. "Wo waren wir stehen geblieben?", flüsterte er rau und legte beinahe zärtlich seine Lippen auf Takis, der innerlich mit sich rang, ob er ihn gewähren lassen sollte, oder nicht. Andererseits hatte er die Drogen noch nicht. Er konnte ihn nicht wegstoßen, ohne ihn misstrauisch zu machen. Argh, verdammt, es war nur ein Kuss. Er hatte vorher mit sich ausgemacht, dass Küsse okay waren... selbst wenn es keine von Go waren, der ohnehin viel besser küssen konnte als Kuzowan. Oh Gott! Dachte er jetzt wirklich an Go, während er sich von einem fast fremden, dafür aber fürchterlich nackten Mann mit Brusthaar küssen ließ? Irgendwas war in dem Wein... Als Kuzowan von ihm abließ, lächelte er zufrieden. Gut, beruhigte sich Taki und bemühte sich ebenfalls um ein Lächeln, dann hatte er wenigstens nicht ganz falsch gehandelt, wunderbar. Nur wie brachte er jetzt die Sprache auf die Drogen? Wie brachte er überhaupt irgendetwas zur Sprache, ohne dass Kuzowan das gleich als Zeichen auslegte, mit ihm schlafen zu wollen? Unbehaglich beobachtete er, wie Kuzowan sich ihm schon wieder näherte, als er einfach das Erstbeste sagte, was ihm in den Kopf kam: "Äh, sag mal, wieso funktioniert denn der Whirlpool nicht? Ich... habe noch nie in einem Whirlpool gesessen." Taki deutete auf die Löcher in der Wannenwand und kam sich gleichzeitig so dermaßen bescheuert vor, dass er abermals glücklich war, Go nicht als Zuschauer zu haben. Kuzowan folgte seinem Fingerzeig leicht verdrießlich und meinte dann schulterzuckend: "Funktioniert eben nicht. Normalerweise springt es automatisch an, nachdem die Wasserhähne abgestellt sind. Ich wollte schon länger deswegen jemanden kommen lassen, aber" - er wandte Taki wieder seine volle Aufmerksamkeit zu - "wieso interessiert dich das? Mir gehen gerade ganz andere Dinge durch den Kopf." Das kann ich mir vorstellen. Vor allen Dingen konnte er sich auch vorstellen, dass Kuzowan spätestens innerhalb der nächsten zehn Minuten Erleichterung verschafft haben wollte. Allerdings würde er die ganz bestimmt nicht von Taki bekommen, also fand er jetzt entweder ganz schnell das verfluchte Heroin oder machte ganz schnell den Abgang. Kuzowan legte eine Hand auf Takis Oberarm, um sich seiner Aufmerksamkeit zu sichern, die er auch prompt bekam. "Vielleicht zeige ich dir einfach mal, welche Dinge das sind." Im nächsten Moment schwang Kuzowan ein Bein über Takis und ließ sich auf seinem Schoß nieder. Taki erstarrte, als sich Kuzowans Erregung gegen seinen Unterbauch presste, und ihm wurde schlecht. Automatisch hob er die Arme und wollte Kuzowan von sich herunter schieben, der jedoch ziemlich sicher auf seinem Schoß saß und die Hände auf Takis Schultern gelegt hatte. Verärgert meinte er: "Also, jetzt reicht mir dieses schüchterne Getue langsam." Hart presste er seinen Mund auf Takis, der grimmig die Lippen zusammenkniff und immer noch versuchte, Kuzowan von sich herunter zu stoßen. Gos Version eines solchen Übergriffs wollte er auf keinen Fall zur Wirklichkeit werden lassen. Den richtigen Ansporn bekam er auch noch, als Kuzowan ihm wenig sanft in die Unterlippe biss. Wütend stieß er Kuzowan mit einem starken Ruck von sich herunter, als er Blut schmeckte. "Verdammt, bist du wahnsinnig?!" Taki betastete finster seine Unterlippe, die tatsächlich blutete, und stieg gleichzeitig aus der Badewanne heraus. "Ich glaube, ich gehe besser, bevor du mich noch mehr verletzt. Auf so was stehe ich nicht, Kumpel." Und mit diesen Worten hatte er sich schon seine Hose, die Schuhe mit Socken und das Hemd gegriffen, während Kuzowan noch mit fassungslos aufgerissenen Augen in seiner heißgeliebten Badewanne hockte und ihn anstarrte, als wären ihm just in diesem Moment drei weitere Köpfe an unmöglichen Stellen gewachsen. "Bitte was?" Taki sah gar nicht ein, warum er darauf weiter eingehen sollte, und stürmte zur Tür hinüber. Wenigstens hatte Go mit seinem Horrorszenario nicht richtig gelegen, aber das wäre sowieso nur in dem Falle eingetreten, wenn sich Taki rettungslos betrunken hätte. Natürlich konnte er sich gegen andere aufdringliche Männer wehren. Zumindest konnte er es jetzt. Das Einzige, was ihn wirklich wurmte, war, dass er die verfluchten Drogen immer noch nicht bekommen hatte. Wie viel Zeit würde ihnen die Polizei wohl noch lassen, wenn sie weiterhin mit keinerlei Ergebnissen da standen? Verdammt! "Hey!" Taki drehte sich bei dem zornigen Ruf um und stellte grimmig fest, dass Kuzowan nackt aus der Wanne gestiegen war und ihm hinterherlief. Er selbst hatte es im Gehen gerade mal fertig gebracht, einen Arm durch sein Hemd zu ziehen. Aber er würde garantiert nicht hier bleiben und sich ganz gemütlich anziehen, selbst wenn er das, nass wie er war, draußen in der nächtlichen Kühle am Straßenrand würde tun müssen. Gott sei Dank hatte er noch seine Unterhose an. Im Gegensatz zu Kuzowan. "Hey, bleib sofort stehen, Taki! Du kannst jetzt nicht gehen!" "Oh, und wie ich das kann." Er riss die Tür auf und stürmte aus dem Flur hinaus. Kuzowan hatte offensichtlich ernsthaft damit gerechnet, dass Taki auf ihn hören würde, denn auf diese Aktion hin folgte ihm ein weiterer, empörter Ruf und als Taki einen erneuten Blick zurückwarf, lief ihm Kuzowan doch tatsächlich nackt über den Flur hinterher. Meine Güte, was wollte er denn damit bezwecken? Taki sprintete mit großen Schritten die Stufen ins Erdgeschoss hinunter und entdeckte leicht geschockt einen der vier riesigen Wachmänner mit Pitbullvisage, die das Anwesen bewachten. Scheiße, die hatte er bei seiner Flucht gar nicht eingeplant! Egal. Auch die würden ihn nicht aufhalten, wie sollten sie auch? Sie konnten ja wohl keine Männer hier gefangen halten, die ausnahmsweise einmal nicht mit ihrem Boss schlafen wollten. "Aus dem Weg!", bellte Taki den Riesen am unteren Treppenabsatz angekommen auch sogleich an und wand sich schon an ihm vorbei, als ihn ein stahlharter Griff um seinen Arm ruckartig zurückriss. "Ja, sehr gut, Toshiro!", jubelte Kuzowan von ungefähr der Mitte der Treppe aus. "Halt ihn fest! Ich bin gleich da!" Offensichtlich machte es Hikari Kuzowan nicht das Geringste aus, dass einer seiner Hauswächter ihn in ganzer Pracht bewundern konnte. Allerdings schien das dem Bodyguard selbst auch nichts auszumachen, da dieses wie aus Stein gemeißelte Gesicht so ungerührt blieb, als hätte er solche Szenen schon hundertmal mitverfolgt und wäre dieser langsam überdrüssig. Da Taki sich nicht losreißen konnte und der Schrank kaum so aussah, als würde ihm ein gezielter Schlag auf die Nase, der einen Bruch zur Folge hatte, etwas ausmachen, entschied sich Taki kurzerhand für ein anderes Angriffsmanöver. Mit voller Wucht sprang er dem Bodyguard in die Kniekehlen, so dass er wie ein abgesägter Baum und mit einem leisen Schmerzenslaut auf den Lippen nach vorne wegkippte. Er lockerte seinen Griff dabei glücklicherweise etwas, so dass Taki sich nun losreißen konnte. Hastig nahm er seine Flucht wieder auf, ehe die drei Kollegen des Wachtpostens auf einmal hereinstürzten und ihn einkesseln konnten. Er glaubte nicht wirklich, dass er gegen alle drei auf einmal eine Chance hätte. Verdammt! Wie hatte er die Kerle auch nur vergessen können?! Das war dämlich, schlichtweg dämlich von ihm gewesen! "Nein!", jaulte Kuzowan hinter ihm und beeilte sich offenbar noch mehr, schnellstmöglichst die Treppen herunterzukommen. Irgendwo in einer hinteren Ecke seines Gehirns wünschte Taki sich, er würde fallen und sich das Genick brechen. Dann hätten sie zwar Probleme, das Heroin zu finden, aber zumindest er wäre ein Problem losgeworden. Allerdings hatte dieser Wunsch das letzte Mal schon nicht viel gebracht. Ruppig schüttelte Taki den Kopf. Gott, wie konnte er da ausgerechnet jetzt nur dran denken? Diese ganze Aktion war eine vollkommene Schnapsidee seinerseits gewesen, aber niemals im Leben hätte er damit gerechnet, dass er mit ihr so viele Erinnerungen wieder wachrufen würde. Er hatte es so lange erfolgreich geschafft, sie zu verdrängen, und dann kam ein scheinbar unlösbarer Fall und sein entsetzlicher Dickkopf dazu und dann das. Verdammt! Taki riss die Tür auf und rannte in einen weiteren Wachposten hinein. Oder auch nicht. Die Statur war zu schmal, der Geruch zu vertraut... Ungläubig riss Taki die Augen auf. "Go?" Bestürzt klammerten sich Gos warme Finger in seine nackten Oberarme, indessen die besorgten, dunklen Augen über ihn hinwegrasten, als suchten sie in Sekundenschnelle nach irgendwelchen tieferen Verletzungen. Was sie auch taten. Hätten sie welche gefunden, hätte Go sich augenblicklich auf den splitternackten Mann gestürzt, der jetzt das untere Ende der Treppe erreicht hatte, und hechelnd durch den Flur auf sie zugeprescht kam, und ihm den Hals umgedreht. "Ja! Halt ihn fest, ich bin... Hey! Sie kenne ich doch!" Vor lauter Verblüffung geriet Kuzowan etwas aus seinem Laufrhythmus heraus, ehe er anklagend mit einem Finger auf Go und dann auf Taki zeigte. "Rühren Sie sich nicht von der Stelle! Was für ein abgekartetes Spiel ist das hier überhaupt?!" Go achtete überhaupt nicht auf ihn, sondern blickte Taki mit einer Mischung aus Wut, Hilflosigkeit, Besorgnis und Erleichterung an. "Ist alles in Ordnung mit dir? Hat er was -" "Nein." Taki ließ ihn absichtlich nicht aussprechen. Wieso musste sich Go immer so ungünstige Orte und Zeitpunkte aussuchen, um alles durchzudiskutieren? Allerdings hatte Go wohl auch nicht vielmehr hören wollen, obgleich er es mit Sicherheit anzweifelte, was Taki ihm da so entgegenschleuderte. Das verrieten ihm seine Augen. Trotzdem bohrte er nicht weiter nach, sondern sagte nur: "Lass uns von hier verschwinden." "Das hatte ich gerade vor." Und er konnte sich nicht verkneifen, hinzuzufügen: "Du hättest nicht kommen und mich retten müssen. Das hätte ich auch sehr gut alleine geschafft." "Jetzt bin ich aber hier, oder?", knurrte Go gereizt, während sie über den Vorplatz des Hauses sprinteten. Einen weiteren Wächter hatten sie bereits an ihren Fersen dran kleben und ein zweiter stürzte plötzlich aus einem Gebüsch links von ihnen in ihren Weg. Standen die Kerle mittels Ultraschall in Kontakt, oder was? Go fackelte nicht lange und rammte dem Kerl seinen Fuß in die Magengegend, noch bevor dieser überhaupt festen Boden unter den Füßen erlangt hatte. Ja, sicher, er war für Fair Play, aber nicht, wenn es um Taki und sein Wohlbefinden ging. Ihm war fast das Herz stehen geblieben, als er auf dem Bildschirm des Laptops plötzlich die Badezimmertür hatte auffliegen sehen und Taki mit nichts an und nass aus dem Raum hinausgestürmt war, einen erschrockenen wie wild entschlossenen Ausdruck zugleich auf dem Gesicht. Als dann auch noch ein ebenso nackter und nasser Kuzowan hinter ihm herjagte, war Go bereits dabei gewesen, aus dem Wagen zu springen, mit dem er so nah es ihm erlaubt war an Hikari Kuzowans Anwesen geparkt hatte. Erst als Taki ihm an der Haustür in die Arme gelaufen war, hatte er erkannt, dass Taki wenigstens noch seine Unterhose trug, aber er wusste nicht zu sagen, ob ihn das in irgendeiner Art und Weise mehr beruhigte. Was machte schließlich schon so ein bisschen Stoff aus? Gott! Niemals wieder würde er es Taki erlauben, so einen Unsinn durchzuführen! Das war glatter Wahnsinn! "Wo zum Henker hast du geparkt, verdammt? Es ist eiskalt hier draußen", brachte Taki ein wenig atemlos und mit klappernden Zähnen hervor. Da er keine Zeit gehabt hatte, sich gebührend abzutrocknen, fror er noch erbärmlicher als ohnehin schon. Go warf ihm einen flüchtigen Seitenblick zu, konnte aber allein dabei schon eine Gänsehaut ausmachen, die sich über Takis ganzen Körper zog. Außerdem blieben seine Augen abermals an der blutenden Unterlippe hängen. Das war ihm eben unter der Haustür schon aufgefallen, aber da war er zu erleichtert gewesen, Taki halbwegs gesund zu sehen, als dass er dem mehr Beachtung geschenkt hätte. Dafür kam sie nun, auch wenn Go sich sagte, dass Fragen auf später verschoben werden mussten. Er konnte noch immer die schnellen Schritte des einen Wachposten hinter ihnen hören. Aber... dieser Bastard hatte es gewagt, Taki zu verletzen!! Er hätte ihn doch umbringen sollen! "Dort vorn." Go zog bereits den Schlüssel hervor und öffnete das Autoschloss per Knopfdruck. Keine Sekunde später erreichten sie das Auto, rissen die Türen auf und warfen sich hinein. Unglücklicherweise hatte Go den Laptop auf dem Beifahrersitz abgelegt, wo er nun unter Takis Gewicht keine gesunden Geräusche von sich gab. "Verdammt!", fluchte er und versuchte, den Computer unter sich hervorzuziehen, als Go auf einmal Vollgas gab und Taki in den Sitz gepresst wurde. "Verdammt!", wiederholte er nur und schaute Go finster an, der sie eben davor bewahrt hatte, ins Visier der Pistole des Wachposten genommen zu werden. Sicherlich hätte er dann sofort ohne zu zögern abgedrückt. "Ja, ja", winkte Go lässig ab, als eine Kugel dröhnend den Kofferraum traf und Taki zusammenzucken ließ. "Danken kannst du mir später." -- (c) Ashling Danke fürs Lesen^^ Kommentare und Kritik und alles sind immer gerne gesehen :) P.S.: Kann überhaupt einer von den beiden Auto fahren? Haben die überhaupt ein Auto? XD" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)