Games von Ashling ================================================================================ Kapitel 3: act three -------------------- Titel: Games Teil: 3/? Autor: Ashling Fandom: Yellow Pairing: Go x Taki Disclaimer: Yellow gehört nicht mir, sondern Makoto Tateno und ich leihe mir ihre Charaktere nur für diesen kleinen Schwachsinn hier aus, ohne damit Geld zu verdienen. Warnungen: Dem werde ich vielleicht noch etwas hinzufügen, zunächst aber mal nur lime, drama, sap, vielleicht hin und wieder etwas Humor. Ob es einen Lemon geben wird, weiß ich noch nicht OO" Ach, und ja, das hier ist zum reinen Vergnügen gedacht^^ Kommentar: Hey^^ Vielen lieben Dank an euch alle für eure Kommentare *smile* Es freut mich riesig, dass ihr die Geschichte bis jetzt und meinen Schreibstil mögt - auch wenn ich kaum sagen würde, dass ich besser als Makoto Tateno bin XD" (obwohl mich das Lob natürlich unglaublich anspornt ;)) @Ebi: Bist jetzt weiß ich ja noch gar nicht, ob überhaupt Lemon drin vorkommen wird XD" Ich schreibe so was fürchterlich schlecht und belasse es zumeist dann nur bei Andeutungen, also keine Angst ;) @Sanzo-girl: Wie ich die Kluft zwischen den beiden überwinden werde...? *hehehe* Glaubst du, dass sage ich dir? *sfg* Obwohl... im Grunde ist das eine gute Frage XD" act three "Taki! Taki, bitte! Mach die verdammte Tür auf! Taki!" Seit geschlagenen zwanzig Minuten hämmerte Go nun schon gegen die Zimmertür von Taki, aber von drinnen kam entweder gar keine Antwort oder nur ein gefauchtes: "Verschwinde!" Gott, er könnte sich ohrfeigen, erschießen und erwürgen gleichzeitig, nur weil es mal wieder mit ihm durchgegangen war. Oder auch nicht. Verdammt noch mal, was zum Teufel hatte er sich eigentlich dabei gedacht?! Ach, eigentlich hatte er gar nicht gedacht und genau das war das verfluchte Problem! Das Einzige, woran er wirklich hatte denken können, war an Taki gewesen, hilflos und überrumpelt, in den Armen von Hikari Kuzowan, der sich rücksichtslos genommen hatte, was er brauchte. Selbst jetzt brachte ihn allein dieser Gedanke schon wieder zur Raserei. Verstand Taki das denn nicht? Wenigstens ein klitzekleines Bisschen? "Es tut mir Leid, ehrlich! Ich wollte dich nicht... verletzen. Ich bin so ein Idiot. Taki. Taki?" Gott, es war so schwierig, mit einer Person zu reden, die man nicht direkt vor Augen hatte, sondern die sich hinter einer Holztür verschanzt hatte. "Es war nicht böse gemeint. Es war nicht mal aus reinem Eigennutz meinerseits. Ich mach' mir doch nur Sorgen um dich!" Immer noch kam keine Antwort zurück, nicht einmal eine gefauchte Abweisung. Langsam kam sich Go wie das Schäbigste, was je auf Erden gekrochen war, vor, aber er konnte es jetzt auch nicht mehr ändern. Wenn Taki wenigstens diese verfluchte Tür aufmachen würde! Wenn er ihn wenigstens bei seinen Entschuldigungsbekundungen ansehen könnte! Wenn er wenigstens antworten würde, verflucht noch eins! "Ich... ich wollte dir doch nur glaubhaft vor Augen führen, dass du... dass du... nicht der Richtige für so einen Job bist", versuchte Go sich zum wiederholten Male zu erklären. "Und... ich will nicht, dass du zu diesem Kuzowan gehst. Hast du gehört? Taki?" Für ein paar Sekunden unterbrach Go sein Gehämmer an die Tür und legte stattdessen ein Ohr gegen das Holz. "Taki?" Wieso antwortete er jetzt gar nicht mehr? "Taki, wenn du nicht sofort diese verfluchte Tür aufmachst, trete ich sie ein!", grollte Go und hämmerte nachdrücklich ein letztes Mal dagegen. Für den Moment vergaß er völlig, dass er nahezu ungeschlagen in der Disziplin des Schlösserknackens war, aber er bezweifelte, dass er momentan die Geduld und das Feingespür aufbringen würde, eine Tür umständlich aufzuknacken, wenn man sie ganz einfach eintreten konnte. "Versuch's, wenn du erschossen werden willst!", kam daraufhin erstmals wieder ein gezischtes Lebenszeichen von Taki aus seinem Zimmer. Go war so erleichtert, dass ihm ein ganzes Gebirge vom Herzen fiel. "Taki, bitte! Ich habe schon gesagt, dass es mir Leid tut. Wirklich. Wir werden einen anderen Weg finden, um -" "Nein!", blaffte Taki dazwischen. "Dank deiner hervorragenden Vorarbeit bin ich nun wunderbar auf das Kommende vorbereitet und kann mir Kuzowan sehr gut vom Hals halten, falls es nötig werden sollte." Go fiel fast alles weg, als er das hörte. Um Himmels willen, wozu machte er sich hier überhaupt ein schlechtes Gewissen?! "Verdammt, Taki, das sollte dir gerade zeigen, dass du dich seiner möglichen Übergriffe nicht erwehren kannst! Und jetzt lass den Scheiß und mach' die Tür auf!" "Nein." "Taki...!" "Ich sagte Nein, Go, und jetzt verzieh dich!", raunzte Taki so unfreundlich und zornig, wie es ihm im Moment noch möglich war. Er war längst über den Punkt hinaus, an dem er Go im Stillen verfluchte, und war stattdessen zu wilder Entschlossenheit umgewechselt, getreu nach dem Motto: "Jetzt erst recht!" Möglicherweise spielte da eine gewisse Trotzreaktion mit hinein, aber das war ihm gerade so was von egal. Go wusste nichts, aber auch absolut gar nichts von ihm und er sollte sich gefälligst nicht anmaßen, ihm irgendetwas vorschreiben zu wollen! Er konnte erstens wunderbar auf sich selbst aufpassen und zweitens hatte er ja wohl auch schon oft genug Frauen zum Zwecke der Informationsbeschaffung oder Ähnlichem hinters Licht geführt - warum also sollte ihm das mit Männern nicht gelingen? Zumal Kuzowan auch noch auf seinen Typ zu stehen schien. Da er jedoch wusste, dass Go ihn niemals gehen lassen würde, musste er eben ein wenig improvisieren. Er hatte schon alles zusammengesucht, was er glaubte, zu brauchen, und hatte Go hoffentlich auch klar gemacht, dass er seinem Zimmer fern bleiben sollte. Glücklicherweise ging sein Fenster zur Seite hinaus, so dass vorbeifahrende Autos oder vorbeigehende Passanten nicht misstrauisch werden konnten, wenn er plötzlich aus dem Fenster kletterte. Entschlossen öffnete Taki das Fenster, überprüfte noch einmal, ob er die ausfahrbare Nadel mit dabei hatte - seine Pistole wäre wohl zu auffällig gewesen; immerhin wollte er von Kuzowan nicht für einen Polizisten gehalten werden -, und schwang dann die Beine über den Fensterrahmen. Geschickt hielt er sich mit den Händen am Fensterbrett fest, während er scheinbar haltlos mit dem Rest seines Körpers an der Wand hing. Dann ließ er sich mit angespanntem Körper fallen, bis er den oberen Rahmen eines Fensters im Erdgeschoss zu fassen bekam, und mit einem harten Ruck, der durch seine Arme fuhr, hielt er wieder an. Glücklicherweise lag sein Zimmer nur im ersten Stock, von daher war der Fall in die Tiefe nicht allzu lange. Nun fast am Boden angekommen, ließ er einfach los und fiel den letzten halben Meter zu Boden, wo er gekonnt fest auf beiden Beinen landete. Ein letzter Blick nach oben sagte ihm, dass Go noch nicht in sein Zimmer gekommen war, da er ihn nicht am Fensterrahmen entdecken konnte. Gut, umso besser. Zielgerichtet marschierte Taki los zu den bekannten drei italienischen Restaurants und hoffte, dort zum Abend hin Kuzowan in einer der Bars anzutreffen. Währenddessen stand Go noch immer nichtsahnend vor Takis Tür, entschuldigte sich und nannte sich abwechselnd einen rücksichtslosen Idioten. "Taki, komm schon. Bitte sprich wenigstens mit mir, wenn du mich schon nicht rein lassen willst." Go wartete einen Moment ab, aber aus Takis Zimmer sprach fortwährend nur die Stille. Um Himmels willen, wie stur konnte ein Mensch eigentlich sein? Ja, er hatte eingesehen, dass er zu weit gegangen war - möglicherweise weiter als Kuzowan gehen würde -, aber im Grunde hatte er das doch nur getan, um Taki zu schützen, weil er sich Sorgen um ihn machte und ihn nicht irgendeiner Situation aussetzen wollte, mit der er möglicherweise nicht klar kommen würde. Es war doch ein himmelweiter Unterschied, ob er, Go, Annäherungsversuche - mal mehr, mal weniger starke - unternahm oder ob Kuzowan es tat. Er hatte zumindest eine Ahnung davon, wann er Taki wirklich verletzte, und ihm machte es dann auch etwas aus. Kuzowan hingegen... dachte wahrscheinlich nur an sein eigenes Vergnügen und nahm keine Rücksicht auf Taki, der zudem überhaupt keine Erfahrung mit Männern hatte. Go schüttelte es regelrecht bei dem Gedanken, wenn er sich den Mann mit Taki im Bett oder sonst wo vorstellte. Flüchtig fragte er sich, ob Taki jedes Mal von dem selben Gefühl übermannt wurde, das ihn jetzt nieder rannte, wenn er zusehen musste, wie Go sich an einen potenziellen Informanten heranmachte. "Du kannst nicht ewig sauer sein", versuchte Go es mit einem Appell an Takis Vernunft. "Und selbst wenn, irgendwann musst du rauskommen und etwas essen oder trinken oder einfach nur auf die verfluchte Toilette gehen. Taki. Taki?" So langsam kam ihm das Ganze komisch vor und er legte abermals ein Ohr gegen die Holztür. Er hörte nichts. "Taki?" Keine Regung. "Wenn du jetzt kein Lebenszeichen von dir gibst, muss ich annehmen, dass du extrem suizidgefährdet bist, und komm' herein! Hast du gehört, Taki?" Erschreckenderweise konnte er noch immer keinen Laut vernehmen, nicht einmal ein Rascheln von der Bettdecke oder sonst etwas. "Okay", murmelte Go, "du hast es nicht anders gewollt." In alte Gewohnheiten zurückfallend, zückte Go nun doch einen winzigen Dietrich aus seiner Hosentasche, um das Schloss professionell aufzuknacken und die Tür nicht stümperhaft einzutreten. Wahrscheinlich würde er von Taki dann noch die Rechnung für die Reparatur des Schlosses aufgebrummt bekommen. In weniger als einer Minute gab das einfache Schloss seinen geschickten Fähigkeiten nach und ein hereinbetendes Klicken war zu hören. Go stieß die Tür aber nicht sofort auf, sondern öffnete sie nur einen Spalt breit. "Ich komm' jetzt rein, Taki. Wenn du's nicht willst, sag was." Keine Antwort. Ohne noch weiter zu zögern, stieß Go die Tür auf und blickte einige Sekunden lang verblüfft in ein leeres Zimmer. Es dauerte einige Augenblicke, ehe sein Hirn begriff, was seine Augen ihm da zeigten, aber dann brach sich der Ärger Bahn. "Scheiße!" Go stopfte wütend den Dietrich zurück in die Hosentasche und begann automatisch suchend im Zimmer auf und ab zu gehen, als erwartete er, Taki versteckt unterm Bett oder sonst wo zu finden. "Verdammte Scheiße!" Zielsicher wanderte er schließlich zum geöffneten Fenster hinüber und sah auf die schmale Seitenstraße zwischen den Häuserreihen hinunter, die sich zwischen ihrem und dem nächsten Haus entlang schlängelte. Na toll, na toll! Und ich stemple mich ganz umsonst zum kompletten Idioten ab. Der Kerl hat es noch nicht einmal gehört! Verdammt! Andererseits war er vielleicht doch ein Idiot, weil er es sich eigentlich hätte denken können, dass Taki nicht der Typ dafür war, der sich in sein Zimmer einschloss und erst einmal ein bis zwei Stunden schmollte, ehe er wie verwandelt aus seinem Loch wieder hervor kroch. Er kannte Taki noch nicht lange und er kannte auch nicht seine Vergangenheit, aber so viel wusste er dann doch über seinen Partner. Gott, war er ein Hornochse! Und was hast du nun vor, Partner? Bei einem gemütlichen, ausgiebigen Spaziergang deine Wut abreagieren? Ein Geistesblitz unterbrach den sarkastischen Gedanken und Go riss die Augen auf. "Oh, verdammt! Er wird doch nicht...?" Natürlich würde er. "Dank deiner hervorragenden Vorarbeit bin ich nun wunderbar auf das Kommende vorbereitet und kann mir Kuzowan sehr gut vom Hals halten, falls es nötig werden sollte." Er würde tatsächlich! Go wirbelte auf dem Absatz herum, schnappte sich im Laufen seine Jacke vom Haken, den Wohnungsschlüssel von der Kommode und stürmte hektisch aus der Wohnung heraus. Ganz egal wie, er musste Taki finden, bevor er Kuzowan fand. Irgendwie musste er ihn aufhalten und ihm diesen Schwachsinn ausreden. Nur... wo sollte er nach Taki suchen? Wahrscheinlich war er auf den gleichen Gedanken wie Go gekommen und würde zunächst die drei italienischen Restaurants abklappern. Ein rascher Blick auf die Uhr sagte Go, dass es gerade mal kurz vor halb sechs Uhr abends war, zu früh, um sich in einer Bar aufzuhalten. Oder nicht? Konnte natürlich auch sein, dass Kuzowan sich trotzdem schon in einem der Restaurants aufhielt, entweder, um doch schon zu Abend zu essen oder um in einer der Bars einen Drink einzunehmen. Offenbar kannte der Mann keine anderen Freizeitaktivitäten außer kleinere und größere Gesellschaften in seinem Haus zu geben oder in einem dieser italienischen Restaurants zu sitzen. Eine Gesellschaft stand bis jetzt noch nicht an. Oder doch? Verdammt! Hin und her gerissen zwischen den Optionen, sofort kopflos loszurennen und nach Taki zu suchen oder seine Aktion etwas besser durch zu strukturieren, verlor Go im Treppenhaus wertvolle Minuten. "Ach, verdammt noch mal!" Fluchend kehrte er wieder um in ihre Wohnung, warf Takis Laptop an und tippte die Codes für die Kameras in Kuzowans Haus ein, die Taki ihm anvertraut hatte. Sollte Kuzowan heute wieder eine seiner kleinen Partys steigen lassen, müssten inzwischen doch schon irgendwelche Vorbereitungen laufen, oder nicht? Suchend glitt Gos Blick über den viergeteilten Bildschirm hinweg, fand aber nichts Aufschlussreiches, das auf eine Party hindeute. Okay, keine Party an einem Samstagabend. Darüber hinaus entdeckte er jedoch auch Kuzowan nirgendwo in seinem Haus, was natürlich nicht bedeutete, dass er nicht da war. Er konnte immer noch im Schlaf- oder Badezimmer sein, da diese beiden Räume nach wie vor nicht überacht wurden. Go ging jedoch das Risiko ein und beschloss für sich, dass Kuzowan nicht zu Hause war. Er verließ sich darauf, dass er sein Schlaf- sowie sein Badezimmer tagsüber nur dann benutzte, wenn er nicht allein war. Gut, möglicherweise war er jetzt nicht allein, aber... Ach, er konnte sich nicht mit tausend Eventualitäten herumärgern, verflucht! Er verkleinerte die Kameraübertragungen und öffnete stattdessen eine andere Datei, die ihm mittels des Senders in Takis Ohrring, den auch Go trug, verriet, wo sich sein Partner gerade herumtrieb. Ah, also doch. Laut Computer befand sich Taki gerade in einem der drei italienischen Restaurants. Hastig rief Go noch einmal die Videoaufzeichnungen auf den Schirm, konnte Kuzowan aber immer noch nicht entdecken. Unglücklicherweise ließ das die wenig erfreuliche Schlussfolgerung zu, dass Kuzowan sich gerade in einem der Restaurants aufhielt und Taki bereits kennen gelernt hatte. Go verdrängte den Gedanken so gut es ging, fuhr den Laptop wieder herunter und sprintete dann los zu dem Restaurant. ~*~ Das Giovanni's war ein anderes Restaurant als das, in dem Go zuvor bereits sein Glück bei Kuzowan versucht hatte. Von außen wirkte es wesentlich spelunkenähnlicher und weitaus weniger imposanter. Die Treppen, die zum Eingang führten, gingen nicht nach oben, sondern zwei Stufen nach unten, so dass unwillkürlich eine rauchige Kelleratmosphäre entstand, sobald man die Tür öffnete. Go schlug auch sofort der brennende Geruch von Zigarettenqualm entgegen, allerdings noch nicht so schlimm, dass er sich vorkam, als würde er gegen eine Wand laufen. Das Licht war heruntergedreht, im Hintergrund lief im Fernsehen, der über der Bar angebracht war, die Übertragung eines Fußballspiels. Vereinzelte Gäste tummelten sich an kleineren und größeren Tischen oder an der Bar. Seltsamerweise waren die Kellner und der Barkeeper gekleidet, als arbeiteten sie in einem fünf Sterne Restaurant und einen Blick auf die Tafel, die das Tagesmenü verriet, sagte Go auch, dass die Gäste des Giovanni's keineswegs so heruntergekommen und abgehalftert sein konnten, wie das Ambiente gerne den Augenschein erwecken mochte. Go glaubte jedenfalls kaum, dass sich ein Dahergelaufener von der Straße zuerst Kaviar, dann den lebensgefährlichen Kugelfisch und anschließend ein unaussprechliches Dessert schmecken lassen würde und das ganze Zeug dann auch noch bezahlen konnte. Da reichte die stinknormale Pizza. Go fühlte sich daher in seinen ausgewaschenen Jeans, der abgewetzten Sportjacke und den Turnschuhen etwas fehl am Platze, aber er war ja auch nicht hier, um zu essen oder Eindruck zu schinden, sondern um seinen Partner zu retten. Dieser befand sich nämlich an der Theke und unterhielt sich - verdammte Scheiße! - mit Kuzowan. Und wie er sich unterhielt! Im ersten Moment wusste Go nicht, ob der Mann dort an der Bar tatsächlich Taki, sein Partner, war oder jemand anderes, der ihm nur verteufelt ähnlich sah - Kiichi Nanoya beispielsweise. Als er Taki dann aber erkannte, war er so verblüfft, dass er wie festgewachsen gleich hinterm Eingang stehen blieb und die beiden Männer anstarrte. Taki sah fantastisch aus. Sexy. Sinnlich. Erotisch. Er hatte sich umgezogen. Eine enge, schwarze Hose, die er normalerweise vermutlich auf Diebestour anziehen würde und von der Go wusste, dass sie Takis Hintern phänomenal betonte - was er offensichtlich auch zu wissen schien -, zog Gos Blick an wie ein Magnet, obwohl Taki auf dem hohen Barhocker saß und er daher nicht viel zu gucken hatte; aber immer noch genug. Darüber trug er ein graues, ärmelloses Hemd, dessen Knopfleiste sich schräg über seinen Oberkörper zog. Die Farbe musste grandios zu seinen rauchgrauen Augen passen und sie so stark betonen, dass es seinem Gegenüber kaum mehr möglich sein durfte, den Blick von ihnen zu nehmen. Auch hatte er irgendetwas mit seinen Haaren gemacht. Go kam nicht darauf, was, aber sie erweckten den Eindruck, als wollten sie es geradezu herausfordern, dass jemand mit den Fingern durch sie hindurch strich. Oder bildete er sich das nur ein, weil es in seinen eigenen Fingern wie verrückt juckte? In Takis schlanken Fingern lag jedenfalls eine gerade erst angezündete Zigarette und immer, wenn er sie auf diese suggestiv laszive Art zum Mund führte, verspürte Go in sich den starken Wunsch, die Zigarette zu sein. Und er kochte vor Wut, wenn er sich vorstellte, dass Kuzowan möglicherweise die gleichen Gedanken durch den Kopf gehen mochten. Vor ihm auf dem Tresen stand ein halb gefülltes Rotweinglas, dessen Gegenstück vor Kuzowans Nase seinen Platz hatte. In einem Weindekanter rechts von Kuzowan befand sich der restliche Wein aus der Flasche und da es noch sehr viel war, vermutete Go, dass die zwei wohl erst kürzlich ihr Gespräch begonnen hatten. Plötzlich wurde Go die Eingangstür in den Rücken gerammt und unsanft wurde er aus seinen Tagträumereien gerissen. "Hey, Sie! Können Sie nicht aufpassen?", mokierte sich eine dickere Frau im - sicherlich echten - Pelzmantel und schob sich mit missbilligender Miene an Go vorbei. Ihr folgte ein ebenso dickerer Mann mit Schnauzbart, der Go hastig eine Entschuldigung für seine Frau zumurmelte und ihr dann in das Restaurant hinein folgte. Go verzog unwillig den Mund und rieb sich mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht den pochenden Rücken, während er seine Augen wieder auf Taki und Kuzowan richtete, die von dem kleinen Zwischenfall offensichtlich nichts mitbekommen hatten. Na, das muss ja ein anregendes Gespräch sein... Unauffällig schlich sich Go an einen Tisch, von dem aus er die beiden wunderbar im Blick hatte, er selbst aber nur schlecht gesehen werden konnte. Es wäre Kuzowan sicherlich merkwürdig vorgekommen, wenn er Go schon wieder in einem seiner Lieblingsrestaurants über den Weg gelaufen wäre und er ihn zudem auch noch beobachtete. Irgendwann würde sich für Go schon eine Gelegenheit ergeben, die er nutzen konnte, um Taki allein zu erwischen. Er musste ihm diese Aktion unbedingt - unbedingt und jetzt erst recht - ausreden. Verflucht, wie dieser Kerl ihn ansah! Go hätte schlecht werden können dabei. Der Ausdruck >Jemanden mit Blicken ausziehen< traf diese Gier in den grün-blauen Katzenaugen nur unzureichend. Aus nahezu jeder Faser von Kuzowans Körper schien das Verlangen nach Takis Körper zu schreien, einzig und allein danach, denn mehr konnte dieser Mistkerl in den paar Minuten wohl kaum für Taki empfinden. Go merkte, wie er das Tischtuch brutal massakrierte, und zwang sich dazu, sich zumindest ein wenig zu entspannen, als ein Kellner an seinen Tisch trat. "Guten Abend, Sir", grüßte er steif und förmlich und ohne jegliche Emotion dahinter, während er Go die Speisekarte reichte, die zwei Seiten umfasste. Na, wie war das? Qualität statt Quantität. "Darf es schon etwas zu trinken sein?" "Eh..." Mit aller Macht überredete Go sich dazu, den Kellner anzusehen. "Ein Wasser. Ein kleines. Und ich möchte nichts essen, danke." Er reichte dem Kellner die Karte zurück. Wenn er allein schon an die horrenden Preise hier dachte, wollte er sich gar nicht erst ausmalen, wie viel hier wohl für einen einfachen Blattsalat ohne Brot, Dressing oder sonst was verlangt wurde. "Ein Wasser, Sir?" Skeptisch und mit nicht zu übersehender Verachtung hob der Kellner eine schmale Augenbraue an. Sein Blick glitt taxierend über Gos etwas zerschlissenes Äußeres hinweg. Zum Teufel! Wer sein Restaurant einem dreckigen Keller nachempfand, sollte nicht so verflucht wählerisch sein, was seine Gäste anbelangte! "Ja, zum Henker", entgegnete Go gereizt. "Oder kann ich hier erst etwas ab einer bestimmten Preishöhe bestellen?" Der Kellner zog ein Gesicht, als wüsste er ganz genau, dass von diesem Gast kein Trinkgeld zu erwarten war, dass von ihm eigentlich gar nichts zu erwarten war, außer dass er allein einen Tisch für insgesamt fünf Leute für wer weiß wie lange einzunehmen gedachte. "Ein kleines Wasser, kommt sofort, Sir." Als hätte er einen Besen verschluckt, stolzierte der Mann zur Theke zurück und schüttelte den ganzen Weg über verärgert den Kopf. "Danke", murmelte Go ihm hinterher und starrte wieder zu Taki und Kuzowan hinüber. Unglücklicherweise hatte er sich so hingesetzt, dass Taki ihm den Rücken zugewandt hatte und er die ganze Zeit Kuzowans gierigen Blick sehen konnte. Er konnte ihr Gespräch nicht hören und er konnte auch Takis Gesicht nicht sehen, aber er sah deutlich, dass Kuzowan häufig lächelte oder sogar lachte. Seit wann war Taki ein so hervorragender Gesellschafter, verdammt? Warum konnte er mit diesem Kuzowan umgehen wie mit einem langjährigen Freund, während er, Go, ständig nur bissige Beleidigungen an den Kopf geworfen bekam? Vollkommen irrsinnigerweise nistete sich ein nagendes Gefühl der Eifersucht in Go ein. Mit schmalen Augen beobachtete er, wie sich die Knie der beiden immer wieder wie zufällig berührten, da sie sich so dicht gegenübersaßen und sich richtig gedreht hatten - oder falsch. Je nach dem. Hätte er das bei Taki gemacht, hätte er schon seit zehn Minuten eine Faust im Magen gehabt! Der Kellner brachte sein Wasser - eine o,33-Flasche, die ihn vermutlich das gesamte Geld in seinem Portemonnaie kosten würde - und ein Glas dazu, was er beides etwas unsanft auf den Tisch knallte. Anschließend rauschte er wieder von dannen. Go griff sofort nach dem Glas und klammerte sich daran fest, ohne etwas davon zu trinken. Das war vermutlich sowieso besser, denn wenn er die Flasche geleert hätte, hätte er sicherlich eine neue bestellen müssen, um hier weiterhin sitzen bleiben zu dürfen. Eine Ahnung sagte ihm, dass er sich das fast nicht mehr würde leisten können. In der nächsten Stunde verfolgte er mit wachsender Wut, Eifersucht, Verzweiflung und Fassungslosigkeit wie sich das Gespräch entwickelte. Die beiden schienen die ganze Zeit miteinander zu sprechen, schienen währenddessen noch enger zusammenzurücken und Kuzowan hatte es tatsächlich ein paar Mal gewagt, Taki zu berühren. Zufällig, freundschaftlich, kameradschaftlich, wie es im Gespräch manchmal vorkam. Eine kurze Berührung am Arm, an der Schulter, eine längere am Oberschenkel. Go hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass er sie knirschen hörte. Um nicht zu schreien oder sonst etwas Unüberlegtes zu tun, kippte er das ganze Wasserglas in einem Zug herunter und füllte es dann gleich wieder, womit die kleine Flasche auch schon leer war. Gott, und Taki sagte nichts dazu. Wehrte sich nicht. Protestierte nicht. Oder schlug die verdammten Griffelfinger weg! Außerdem registrierte Go mit steigender Nervosität, wie Kuzowan Taki wesentlich häufiger und mehr Wein nachschenkte als sich selbst. Der Arsch wollte ihn betrunken machen! Er wollte ihn betrunken machen, damit er mit ihm anstellen konnte, was er wollte, ohne dass Taki etwas dagegen tun konnte, verdammt! Merkt er das denn nicht? Warum zur Hölle merkt er das denn nicht?! So wie Taki die Weingläser hinunterstürzte, war er entweder äußerst zufrieden, etwas ausgegeben zu bekommen, oder aber er war so nervös, dass er sich so Beruhigung verschaffen wollte. Verfluchte Scheiße, Mann, damit schaufelst du dir nur dein Grab! Händeringend harrte Go unruhig aus, bis sich ein Moment ergab, in dem er zu Taki gehen und ihm diesen Schwachsinn ausreden konnte, und endlich - endlich! -, als Go schon fast alle Hoffnungen über Bord geworfen und darüber nachgegrübelt hatte, einfach zu den beiden hinüber zu gehen und Taki von dort wegzuzerren, erhob sich Taki und ging in Richtung der Toiletten davon. Go musste dabei unweigerlich hart schlucken. War Taki schon immer so gegangen, dass man sich am liebsten sofort auf ihn stürzen wollte? Und dieser Arsch glotzt ihm auf den Hintern, als gäbe es kein Morgen mehr! Wenn ich dich in die Finger kriege, du Wichser, wirst du bald gar nichts mehr anstarren können! Als Taki endlich hinter der Tür zu den Männertoiletten verschwunden war und Kuzowan sein Augenmerk gezwungenermaßen woanders hinwenden musste, sprang Go von seinem Tisch auf und flog förmlich Taki hinterher. Ohne Rücksicht auf Verluste riss er die Tür auf und fand Taki, die Hände auf dem Waschbeckenrand abgestützt und den Kopf zwischen den Schultern hängen lassend, vor den Spiegeln vor. Er blickte nicht auf, als Go die Tür hinter sich wieder schloss und sich mit dem Rücken dagegen lehnte, als wollte er weitere Gäste davon abhalten, das Klo aufzusuchen. In Wahrheit musste er irgendwo Halt finden. "Was zur Hölle machst du hier?", fragte er so langsam und eindringlich, als hätte er es mit einem begriffsstutzigen Erstklässler zu tun. Takis Kopf fuhr hoch und aus beinahe entsetzt geweiteten Augen starrte er Go an. "Go! Was... was tust du hier? Wie lange... bist du schon hier?" "Lang genug! Verdammt, Taki!" Go wusste nicht, ob er die Kraft dazu hatte, aber dann stieß er sich von der Tür ab und trat ein paar Schritte auf Taki zu, der offenbar so geschockt war, ihn hier zu sehen, dass er sich gar nicht mehr regte. Unweigerlich fielen Go die erschöpften Anzeichen in Takis Gesicht auf und ein nicht zu deutender Schatten lag über den wundervollen Augen. Für den Moment registrierte Go das jedoch nur, während sich die angestaute Wut und Verzweiflung in seinem Herzen plötzlich Bahn brach. "Ich hab' dir doch gesagt, dass du dich nicht mit Kuzowan treffen sollst, warum zum Teufel hast du es doch getan? Und wie siehst du eigentlich aus? Und wieso bist du auf einmal so sexy? Und warum verdammt noch mal machen dir seine Berührungen nichts aus? Scheiße!" Go raufte sich die Haare. "Scheiße, Taki, ich hab' Angst um dich. Er macht dich betrunken, siehst du das nicht? Hast du gesehen, wie er dich anschaut? Wie er jeden Zentimeter von dir analysiert? Wie er... Gott!" Er überbrückte den letzten Meter zu Taki und zog ihn in eine enge Umarmung, von der er nicht wusste, was er damit ausdrücken wollte. Er brauchte Halt. Er wollte Taki nie wieder loslassen, nicht da raus lassen. "Bitte geh' da nicht wieder hin, Taki", murmelte Go leise und vergrub das Gesicht in Takis Halsbeuge, wo er den ihm eigenen Geruch tief in sich aufnahm. "Bitte nicht." Für ein paar Sekunden geschah gar nichts. Taki erwiderte auch nicht seine Umarmung, sondern schien einfach nur total perplex und überrumpelt. Dann sagte er ebenso leise, aber weitaus tonloser: "Er hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Heute. Gleich. Jetzt." Go erstarrte, als ihm ein glühend heißer Spieß mitten ins Herz gestoßen wurde. Dann riss er sich von Taki los, hielt ihn aber immer noch an den Schultern fest. "Was? Nein. Nein! Dir ist ja wohl klar, warum er das will. Du wirst nicht mit ihm gehen. Verstanden? Taki?" Er merkte gar nicht, dass er Taki an den Schultern etwas zu heftig schüttelte. "Verstanden, Taki?" Mit einem etwas verärgerten Gesichtsausdruck befreite sich Taki aus Gos Griff. "Verdammt, Go, hör auf damit. Mir wird ganz schlecht davon." "Ja! Ja!", rief Go heftig nickend aus. "Weil du schon total betrunken bist!" "Unsinn!" Nun wirklich wütend blitzte Taki ihn aus harten Augen an. "Ich mache hier gerade unseren Job." "Falsch", zischte Go. "Du rennst mit offenen Augen in eine offensichtliche Falle. Ich bitte dich, Taki! Geh nicht mit ihm." Einen Augenblick lang schaute ihm Taki fast etwas gequält in die Augen und Go wagte schon zu hoffen, dass er es sich anders überlegte, aber Taki sagte nur: "Mir passiert schon nichts, Go. Bisher hat auch alles wunderbar geklappt. Ich weiß, was ich tue." "Das weißt du eben nicht!", fuhr Go aufgebracht fort. "Verdammte Scheiße, wenn er wirklich diese Macht mit einem einzigen Blick hätte, hätte er dich in der Stunde, die ich euch gesehen habe, schon hundertmal ausgezogen und mindestens doppelt so oft genommen! Er giert geradezu nach dir!" Er wollte wieder nach ihm greifen, aber dieses Mal entzog sich Taki ihm mit grimmigem Gesichtsausdruck. "Zum Teufel, könntest du mal aufhören, dich wie ein eifersüchtiger Arsch zu benehmen, und das große Ganze wieder ins Auge fassen? Wäre er auf dich angesprungen, hätte ich mich auch nicht so verrückt verhalten wie du in diesem Moment. Von mir aus kannst du uns ja über die Kameras beobachten, wenn du dich dadurch beruhigter fühlst, und meinetwegen kannst du auch eingreifen, wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass er kurz davor ist, mich... mit mir..." Taki machte ein paar Gesten und brach dann einfach ab. "Aber ich schwöre dir, solltest du vorher das Haus stürmen, weil er mich angesehen hat oder sonst was, dann werde ich eigenhändig auf dich losgehen, als wärest du ein wildfremder Einbrecher!" Go rang um Ruhe und versuchte zu ignorieren, dass Taki völlig logisch klang. "Du weißt ganz genau, dass es im Bad und im Schlafzimmer keine Kameras gibt!" "Dann wirst du wohl draußen bleiben müssen." "Herrgott noch mal!" Wie konnte er darüber nur so gelassen bleiben und ihn so kalt anfunkeln? Wann hatte er was verpasst? "Überleg doch mal", versuchte Taki es in einem beschwichtigenden Tonfall. "Wenn der Tag vorbei ist, weiß ich vielleicht, wo er die Drogen hat." "Ja", grollte Go. "Oder aber du weißt es nicht und bist stattdessen mehrfach vergewaltigt worden. Hey, das Risiko lohnt sich echt!" Mit einem Augenrollen wandte sich Taki ab und drehte den Wasserhahn auf. "Mit dir kann man sich darüber echt nicht unterhalten." "So, meinst du?" Abermals packte Go Taki am Arm und drehte ihn wieder zu sich herum. "Ich mach' mir verfluchte Sorgen um dich, und es macht mich schier wahnsinnig, wenn ich mir vorstelle, dass du mit diesem Scheißkerl allein in seiner riesigen Villa in dieser Badewanne planschst und er plötzlich dichter an dich heranrückt, einen Arm um dich legt, mit dem zweiten unter Wasser nach deinem Oberschenkel sucht und seine Hand langsam höher gleiten lässt, während er dir seine dreckige Zunge in den Rachen schiebt. Denn genauso würde ich es machen, wenn ich im Besitz eines solchen Badezimmers wäre, verdammt noch mal!" Taki starrte ihn an, ohne etwas zu sagen oder eine Miene zu verziehen. Dann drehte er sich nach einiger Zeit wieder zum laufenden Wasserhahn um, hielt die Hände in einer Schale darunter und trank ein paar große Züge Wasser, ehe er den Hahn wieder zudrehte und sich wieder Go zuwandte. "Okay", sagte er. "Dann weiß ich ja jetzt, wie er wahrscheinlich vorgehen wird, und bin vorbereitet." Go wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Es konnte auch nicht schlimmer sein, gegen eine massive Betonwand anzureden. "Ich werde gehen, Go, und du kannst mich nicht davon abhalten. Ich verspreche dir, dass nichts passieren wird, okay? Es ist ein Job, nichts weiter." Auf einmal, von einem Moment auf den anderen resignierte Go. Er wusste nicht, warum, und ein Teil von ihm war damit auch absolut nicht einverstanden, aber dieser Blick in Takis Augen verriet ihm, dass aller Protest nicht helfen würde. Und seine Energie reichte nicht mehr, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Mit einem Mal wurde er sich der schrecklichen Tatsache bewusst, dass er tatsächlich eifersüchtig war. Eifersüchtig darauf, dass Taki Kuzowan aus irgendeinem Grund - gut, dem ihres Jobs - so behandelte, wie Go es sich schon so lange über wünschte. Eifersüchtig darauf, dass Taki möglicherweise mit Kuzowan schlafen wollte. Das machte ihn rasend und verzweifelt zugleich. Sanft hob Go eine Hand an Takis linke Wange und war überrascht, dass dieser schon wieder nicht zurückwich. Zärtlich strich er mit dem Daumen über die leicht vom Wein erhitzte Haut und hatte unsinnigerweise Mühe, die Tränen zurückzudrängen, die sich in ihm hoch drückten. "Ich hab' solche Angst um dich", flüsterte er heiser und ließ Taki dabei keine Sekunde aus den Augen. Langsam legte Taki eine Hand über Gos und hielt sie fest. Zögernd drehte er etwas den Kopf und drückte einen warmen Kuss in die Handfläche. "Ich weiß." Dann ließ er Gos Hand los und wandte sich zum Gehen. Kuzowan fragte sich sicherlich schon, wo sein heutiger One-Night-Stand blieb und es wäre unpraktisch, wenn er nachsehen käme und Go hier entdeckte. "Pass auf dich auf", murmelte Go rau und war erschrocken darüber, wie trocken seine Kehle auf einmal war. Wenn Taki die Worte gehört hatte, zeigte er es nicht damit, indem er stehen blieb, sondern verließ ohne zu zögern das Bad. Go schluckte hart und blinzelte in einem Anflug von Ärger ein paar Tränen aus seinen Augen. Gott, er konnte das Gefühl in seinem Inneren nicht beschreiben, aber er wollte nicht, dass es blieb. Er fühlte sich so schrecklich wie schon lange nicht mehr. Unvermittelt ging auf einmal eine Spülung in einer der Toilettenkabinen und kurz darauf wurde die Tür aufgeschlossen. Ein schlaksiger Mann mit Brille und Anzug trat etwas verlegen ans Waschbecken heran und räusperte sich betreten, als er Gos starrenden Blick bemerkte. "Entschuldigen Sie, ich dachte, ich warte lieber bis zum Schluss, als dass ich die Szene unterbreche. Ich... habe auch nicht... viel mitbekommen." Go hatte noch nie jemanden so schlecht lügen sehen. "Es hätte nichts geändert", sagte er dumpf. ________ (c) Ashling Okay, der Schluss klingt irgendwie blöd mit diesem Mann da, aber sonst hätte es so abrupt geendet. Hoffe, ihr verzeiht mir das und lasst trotzdem ein, zwei Kommentare für mich da - gerne auch mit begründeter Kritik^^ lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)