Zum Inhalt der Seite

Fell In Love

Unglaubliches Geheimnis
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unfall mit Folgen

hallo ihr süßen!!

ich hoffe, die geschichte gefällt euch. ist nur das erste kapitel.

schreibts mir brav kommis!! wenns euch gefällt, versteht sich... *gg*

hier noch ein hinweis: alle charaktere sind frei erfunden (außer orlando und dominic), diese geschichte ist selbstverständlich nie passiert und ich kenne (leider) weder orlando, noch dominic!
 

Dominic schlich unruhig auf und ab. "Wie lange dauert denn das?", rief er gereizt. "Ganz ruhig, mein Junge!", meinte sein Vater beschwichtigend. "Ruhig? Dich berührt das wohl überhaupt nicht!" Diese Worte hätte er am liebsten zurück genommen, als er das betroffene Gesicht seines Vaters sah. "Es tut mir leid. Ich weiß, du machst dir auch Sorgen. Aber ich zerspringe gleich. Was ist, wenn...?" Dominic konnte den Satz einfach nicht vollenden. Sein Vater lächelte ihn müde an. "Sie wird es schaffen!" Dominics Mutter war in einen schweren Autounfall verwickelt worden. Die Ärzte operierten seit fast 2 Stunden. "Wann kommt Thomas endlich?" Dominics Bruder studierte in Klagenfurt und war sofort ins Auto gestiegen, als ihn sein Vater angerufen hatte. "Er ist erst vor einer Stunde weggefahren. Es wird bestimmt noch dauern."

Da kam einer der Ärzte aus dem Operationssaal. "Wie geht es meiner Mutter?" "Sie ist über den Berg!" Dominic seufzte laut. "Gott sei Dank!!" "Sie wird in ungefähr einer Stunde aufwachen. Dann dürfen sie zu ihr. Aber immer nur einzeln."

Während sie warteten, tranken sie einen Kaffee. Niemand sprach ein Wort. "Wenn ich dieses Arschloch in die Finger kriege!!", murmelte Dom wütend. Ein betrunkener Autofahrer hatte seine Mutter frontal gerammt. Er schloss die Augen und stellte sich vor, was er mit dem Schwein anstellen würde. "Das bringt doch nichts. Gegen den Typ wird Anzeige erstattet und er wird Jahre hinter Gittern verbringen." Dom schnaubte wütend. "Ist es nicht anstrengend immer so vernünftig zu sein?", fragte er gereizt. Doch er wusste, dass sein Vater recht hatte.

Endlich war es so weit. "Wenn du willst, lasse ich dir den Vortritt. Du platzt ja gleich!" Dom lächelte seinem Vater dankbar zu und machte sich auf den Weg.

Er betrat das Zimmer. Seine Mutter lag auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. "Mama?" Dominic zögerte. Seine Mutter schlug die Augen auf. "Dominic?", flüsterte sie noch geschwächt. Mit einem Satz war er bei ihr. Sie umarmten sich leicht. "Wie geht es dir?" "Man lebt.", sagte sie und grinste schief. Dom lachte leise. Selbst in Situationen wie diesen verlor sie ihren Humor nicht und dafür hatte er sie sehr lieb. "Gott sei Dank.", flüsterte er. "Dom, ich muss dir was sagen." "Lass dir Zeit. Wenn du aus dem Krankenhaus draußen bist, kannst du mir alles sagen. Ich hab dich lieb." "Ich hab dich auch so lieb, deswegen will ich es dir unbedingt jetzt sagen. Du weißt nie, was passieren wird und der Vorfall heute hat mir klar gemacht, dass das Leben jederzeit aus sein kann." "Aber dein Leben liegt noch vor dir!!" "Ja, Gott sei Dank! Aber ich will es dir nicht länger verschweigen. Du musst die Wahrheit wissen." Dominic runzelte die Stirn. Warum war sie so ernst? "Na gut. Ich höre." "Austin ist nicht dein leiblicher Vater." Bumm, das saß!! "Wie bitte?" Dom glaubte, sich verhört zu haben. Dann lächelte er. "Bitte keine Scherze! Ich bin absolut nicht in Stimmung dafür!"

Seine Mutter lächelte traurig. "Es ist wahr. Frag Austin. Er weiß es auch!" "Ich glaub, ich muss gleich ko.." "Dominic!", sagte seine Mutter streng. "Wieso knallst du mir das ausgerechnet jetzt ins Gesicht?", fuhr er wütend auf. Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und rieb sich müde die Augen. "Ich bin ein Kuckuckskind! Wieso passiert das ausgerechnet mir??", stöhnte er. Es klopfte. "Brauchst du noch lange, mein Sohn?" Dom lachte fast hysterisch. "Schatz, ich hab es ihm gesagt." Austin betrat das Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich. Etwas hilflos sah er zuerst zu seiner Frau, dann zu Dominic. "Wir lieben dich. Ich...." Weiter kam er nicht, denn Dominic sprang wütend auf und stürzte aus dem Zimmer.
 

In seinem Kopf war völlige Leere. Dominic spazierte im Park herum und fragte sich immer wieder: "Warum ausgerechnet ich??" Vielleicht konnte Orlando ihm helfen. Er war schließlich auch in derselben Situation gewesen. Er hatte mit 17 erfahren, dass Hank sein richtiger Vater war und nicht Harry Bloom, wie er immer angenommen hatte. Dieser war gestorben, als Orlando vier war. Seine Mutter hatte daraufhin wieder Hank geheiratet.

Ja, Orli war genau der, der ihm helfen konnte. Er zog sein Handy heraus und wählte seine Nummer. "Hello?" "Hi, Orli, this is Dominic." "Hey, Dom! How ya doin' ?" Dom schnaubte. "Is everything alright?", fragte Orlando besorgt. "No, I'm afraid..." Dominic setzte sich auf eine Parkbank und fing an, seinem Freund die ganze Geschichte zu erzählen. Dieser unterbrach ihn kein einziges Mal und wartete, bis sein Freund fertig war. "Wow." "Is that the only thing you can say? " Orli lachte. "What's so funny about that??" Dom wurde allmählich richtig wütend. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, Orlando anzurufen. "Hey, chill out." "What??" Dominic schrie jetzt fast. "You have to talk to your parents." "I don't wanna talk.", murmelte Dominic. "I know, how you're feeling." "I'm so confused." "I know. Talk to your parents. I will help you to find your real father!" "What? No!" "Of course! Aren't you curious?" "I don't know. What if he doesn't want me? What if he has his own family?" "How can you know, if you don't try?" Das stimmte Dom nachdenklich. Er verabschiedete sich von Orlando und legte dann auf. Schweigend ging er zurück zum Krankenhaus. Als er auf die Uhr sah, bemerkte er, dass er über eine Stunde weg gewesen war. Seine Eltern machten sich bestimmt schon Sorgen und er wollte nicht, dass seine Mutter sich aufregte oder sich Sorgen machte.

Als er das Zimmer betrat, stellte er fest, dass sein Vater nicht da war. "Wo ist Dad?" Zu spät fiel ihm ein, dass Austin nicht sein Vater war. Seine Mutter wusste, woran er dachte und sagte: "Austin liebt dich. Du bist trotzdem sein Sohn. Er wusste es von Anfang an." Dominic ließ sich auf einen Stuhl fallen und sah seine Mutter an. Sie lächelte leicht. Er erwiderte das Lächeln nicht, sondern sagte: "Ich hab ein Recht, alles zu erfahren!" Doms Mutter seufzte. "Ja, natürlich. Was willst du wissen?" "Alles! Wie heißt er? Wo wohnt er? Wo hast du ihn kennen gelernt? Weiß er von mir? Warum..?" "Halt, nicht alles auf einmal!", unterbrach ihn seine Mutter. "Ich habe ihn in einem Lokal kennen gelernt. Wir waren ziemlich betrunken und sind schließlich im Bett gelandet." "Ihr habt nicht verhütet?" "Wie gesagt, wir waren betrunken und...na,ja.....ähm...die Nacht war...ziemlich lang." Seine Mutter wurde rot. Dom grinste leicht. "Wir waren wohl einmal unvorsichtig. Als ich erfuhr, dass ich schwanger war, war ich geschockt. Im Krankenhaus lernte ich deinen...ähm..Austin kennen. Wir haben uns sofort verliebt und für ihn war es kein Problem. Er hat dich vom ersten Moment an geliebt. Dann haben wir geheiratet und er hat dich adoptiert. Ich wollte es dir schon so lange sagen, aber es war nie der richtige Zeitpunkt." "Ach, und der ist ausgerechnet jetzt?" Dom schnaubte. "Ja, denn dies ist ein Krankenhaus und ich bin schwer verletzt. Hier darfst du nicht ausflippen." Doms Mutter grinste. Dominic brachte ein Lächeln zustande. "Wie heißt der Typ? Weiß er von mir?" "Er heißt Gerhard. Nein, er weiß nichts von dir." "Gerhard und wie noch?" "Sch...Schmi...Schmitt? Keine Ahnung. Ich weiß nicht mehr." "Du weißt nicht mal mehr den Namen meines Vaters? Na, du musst besoffen gewesen sein!" "Dominic!" "Stimmt doch." "Es wird mir schon noch einfallen." "Wo wohnt er?" "In Linz. In Oberösterreich." "Hast du seine Nummer?" "Nein, warum?" "Ich will ihn suchen." Doms Mutter schwieg.

"Bitte, Mama. Denk nach! Ich will ihn nur einmal sehen!!" "Ich hab seinen vollständigen Namen in meinem Tagebuch aufgeschrieben. Kannst du es mir bringen?" "Natürlich. Bin gleich wieder da." Dominic fuhr nach Hause und holte das Tagebuch. Als er wieder ankam, war auch sein Bruder da, zusammen mit seinem Vater. Thomas sprang auf und umarmte seinen großen Bruder. Schmerzlich wurde Dominic bewusst, dass Thomas nur sein Halbbruder war. "Sie haben's mir auch erzählt, Dom. Das ändert aber nichts!!" Dom befreite sich aus der Umarmung und reichte seiner Mutter das Tagebuch. Sie schlug es auf und blätterte darin herum. "Hier: Gerhard Schmidt." "Gerhard Schmidt, Linz, Oberösterreich. Sonst noch was?" "Mehr weiß ich leider nicht." "Ich werde einen Privatdetektiv engagieren." "Das kostet doch so viel!" "Geld ist kein Problem!", meinte Dom hochnäsig. Dominics Mutter lächelte. "Natürlich." "Ich muss kurz telefonieren."

Dominic rief Orlando an und erzählte ihm von seinen Plänen. "Call me if you find your father. I will help you!" "Thank you. Bye!" "Bye! Don't forget to call me!"

Gleich am nächsten Tag suchte Dominic einen Privatdetektiv auf. Dazu fuhr er direkt nach Linz. Dort hatte er größere Chancen. Seine Mutter hatte Dominic noch ein Photo mitgegeben, das an diesem Abend gemacht worden war. Er betrachtete es schon die ganze Zeit. Sein Vater sah gar nicht so schlecht aus.

Das Photo half sehr. Der Detektiv versprach, dass er ihn finden würde und dass er Dominic anrufen würde, sobald er seinen Vater gefunden hatte. Dominic verließ das Büro und rief sofort Orlando an. "I'll take the next plane." "Call me when you take off. I will pick you up at the airport." "Alright."

4 Stunden später war Dominic am Flughafen und wartete ungeduldig darauf, dass das Flugzeug von Orli landen würde. Er musste noch eine halbe Stunde warten. Dann flogen sich die beiden Freunde in die Arme. Plötzlich klingelte Dominics Handy. "Monaghan? Ja? Sehr gut! Vielen Dank. Auf Wiederhören!" Orli grinste schräg. "What?" "German sounds so funny!", meinte er. Dominic lachte. Dann erzählte er ihm, dass der Detektiv seinen Vater ausfindig gemacht hatte.
 

schreibt mir!!

kizz

just_nobody

"Ich bin ihr Sohn!"

Nachdem sie in einem Hotel eingecheckt hatten, fuhren sie in das Büro des Detektivs. Dominic bezahlte und bekam sein Photo, die Telefonnummer, den jetzigen Wohnort, Angaben zur Familie, sogar welches Auto Gerhard fuhr. Orlando blickte auf seine Uhr. "It's six o'clock. I suggest we visit him tomorrow." "Okay." Gemeinsam fuhren sie ins Hotel. An der Bar tranken sie noch was zur Feier des Tages. Dann ging jeder auf sein Zimmer. Dom konnte nicht einschlafen. Er war viel zu nervös. Schließlich stand er wieder auf. Er ging zur Minibar und holte sich ein Bier. Damit setzte er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Das Hotel war sehr luxuriös. Neben einer Minibar und einem Fernseher stand ihm noch ein Whirlpool zur Verfügung. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Herein!" Orlando öffnete die Tür und trat ein. "Hi!" "Hey!" "Are you nervous?" "Was that a question?" Orlando grinste. Dominic las sich noch mal das durch, was der Detektiv rausgefunden hatte.

Name: Gerhard Schmidt

Adresse: Langzwettl 26

Zwettl/Rodl

Alter: 47 Jahre

Geburtstag:30. Juli 1956

Familienstand: Freundin (Heidelinde Kieslinger), 2mal geschieden, 3 Kinder

Er hatte noch drei Halbgeschwister!! Er konnte es fast nicht glauben, doch er hatte es schwarz auf weiß vor ihm stehen. Orlando sah seinen ungläubigen Gesichtsausdruck und fragte besorgt: "Is everything alright?" "Yeah." Orlando sah ihn zweifelnd an, sagte aber nichts mehr. Dominic las weiter.

Namen der Kinder: Lisa (16), Matthias (13) und Diana (6)

"My halfsister is 16, my halfbrother is 13 and Diana is 6, also my halfsister!" Orlando lachte.

"That's not funny!", empörte sich Dom. Es waren Photos von den Kindern, sowie von den Exfrauen und der jetzigen Freundin. Dom betrachtete das Photo seiner Halbschwester Lisa und zeigte es dann Orlando. Der stieß einen Pfiff aus. "Nice!"

Um Mitternacht ging Orli wieder in sein eigenes Zimmer, um zu schlafen. Dominic schaute noch eine wenig die Unterlagen durch und rief dann seinen Bruder an, um das Neueste zu berichten.
 

Am nächsten Tag nach dem Frühstück fuhren er und Orlando ins Büro von Gerhard. Er war selbständig und hatte seine eigene Firma. Dominic war total nervös, deshalb fuhr Orlando. Er traute seinem besten Freund zu, in diesem Zustand gegen einen Baum zu fahren. "Now, what should I say?" "How about: Hello, I'm Dominic and I'm your son. Show him the photo from your mom and him!" "I'm going to die." "Chill out!"

Sie kamen in Zwettl an und Dom fragte nach dem Weg. Schließlich standen sie vor einem wunderschönen Haus. Sie hörten einen Hund bellen und schon stürmte ein Deutsch-Langhaar um die Ecke und bellte die Besucher fröhlich an. Orlando's Augen blitzten fröhlich. Er liebte Hunde, während Dom das riesige Ungetüm kritisch musterte. Da der Hund sie aber schwanzwedelnd begrüßte, traute auch er sich nun weiter vor. Orlando und Dominic standen vor der Haustür und Orli wartete darauf, dass Dom endlich klingeln würde. Als dieser keine Anstalten machte, übernahm er es selbst. Der Hund schmiegte sich an ihn und Orli tätschelte seinen Kopf.

Kurz darauf wurde die Haustür von einem stämmigen Mann geöffnet. Obwohl er inzwischen eine Glatze hatte und dicker war, erkannte man in ihm ganz klar den Mann auf dem Photo. Dom stieg nervös von einem Fuß auf den anderen. "Guten Tag!", begrüßte ihn sein Vater und lächelte. "Was kann ich für sie tun?" Dom starrte ihn sprachlos an. Gerhard lächelte unsicher und runzelte leicht die Stirn. Orlando stieß ihn leicht an. Dom hörte sich sagen: "Guten Tag! Ich bin Dominic Monaghan. Ist Gerhard Schmidt zu Hause?" "Das bin ich.", sagte dieser und lächelte irritiert. "Darf ich fragen, was sie von mir wollen?" "Ich bin ihr Sohn!"

Verlorener Sohn

Gerhard sah Dominic eine Minute lang sprachlos an, dann warf er den Kopf in den Nacken und lachte schallend. "Wer steckt da dahinter? War des da Schwarz? Richtens dem Bertl aus, er muss si schon was besseres einfallen lassen." "Ich kenne keinen Bertl und auch keinen Schwarz oder sonst wen. Ich bin ihr Sohn. Ich bin der Sohn von Aureen." Dominic holte das Photo aus der Tasche und reichte es ihm. "Es ist wahr. Das da ist meine Mutter und das daneben sind doch sie." "Ja, aber das ist vollkommen unmöglich!!" Gerhard erholte sich langsam von seinem Schrecken und bat seine Gäste dann ins Haus. Er machte Kaffee und setzte sich mit ihnen in die Küche. Dom hatte sich unauffällig umgesehen. Das Haus hatte ein Erdgeschoss, in dem das Büro und ein Kinderzimmer waren, den ersten Stock mit Schlaf-, Wohnzimmer und Küche und dann ging noch eine Treppe hinauf ins Dachgeschoss. Er würde zu gerne wissen, wie es da oben aussah. Die Küche war luxuriös ausgestattet und auch das Wohnzimmer, so viel er hatte sehen können. Gerhard war auf keinen Fall arm. Vor der Haustür stand ein neuer Mercedes, den Orli auch mit einem Pfiff kommentiert hatte. Dom lächelte unsicher. Gerhard war auch nicht besonders wohl in seiner Haut. Eine Weile sagte niemand etwas. Es herrschte peinliches Schweigen. Dann fing Dominic an, alles zu erzählen.

Als er fertig war, herrschte wieder angespanntes Schweigen. "Das ist eine ...ähm... Nachricht, die es in sich hat!!" Dann blickte er Orlando an. "Und was haben sie mit der Sache zu tun?" "Ähm...Orlando spricht nur Englisch." "Orlando? Bloom?" Orlando nickte leicht. "How did you know?" Hilfe suchend wandte sich Gerhard an Dominic: "Ich kann nicht sehr gut Englisch.", meinte er und wurde rot. "Keine Angst, ich übersetze." Gerhard erklärte ihnen, dass seine Tochter ganz verrückt nach Herr der Ringe sei und sich oben in ihrer kleinen Wohnung sogar eine kleine HdR-Ecke , wie sie sie immer nannte, eingerichtet hätte. Dort würde auch ein Poster von Orlando hängen. Orli grinste. Gerhard zeigte den beiden danach das Haus. Orlando war besonders beeindruckt vom Großbildfernseher, der im Wohnzimmer stand und den 200 Programmen, die empfangen werden konnten. Dann zeigte ihnen Gerhard Lisas Reich. Es war im Dachgeschoss und äußerst geschmackvoll eingerichtet. Sie hatte sogar eine kleine Küche, ein Bad und ein WC, außerdem befanden sich der Fressnapf des Hundes und seine Decke hier oben. "Asso, so heißt er, schläft immer bei Lisa heroben." Lisa hatte auch einen kleinen Balkon, auf dem sich ein Tisch, 2 Stühle und ein Aschenbecher befanden. "Das gibt's doch nicht! Sie wollte doch aufhören!" Dominic schmunzelte.

Die Aussicht war ein Traum. Man konnte das ganze Land bis hin zum Wald überblicken.

"Meine Tochter wollte unbedingt das Dachgeschoss und hat mich immer geschimpft, weil ich es nicht ausgebaut und eingeräumt habe. Jetzt ist es endlich fertig, ihr kleines Reich. Sie kann extrem stur und temperamentvoll sein!", meinte Gerhard und lächelte stolz. "Sie kommt fast jeden Nachmittag von Linz mit dem Bus und schläft ab und zu auch hier." Dom fungierte als Dolmetscher und übersetzte das wichtigste für Orlando. "Wo sind Lisa und Matthias und Diana?", fragte Dom zögernd. "Es ist zwölf Uhr. Ich schätze, sie sind in der Schule." Orlando und Dominic besahen sich noch die HdR-Ecke und gingen dann mit Gerhard in die Küche runter. "Habt ihr Hunger?" Dom und Orli bejahten. "Aber haben sie auch etwas Vegetarisches? Orli isst kein Fleisch!" "Natürlich. Ich hab einen tollen Salat und viel Obst und Gemüse!" Während dem Essen unterhielten sie sich angeregt. Gerhard fragte seinen Sohn über sein Leben aus. Dom mochte seinen Vater. Sie lachten sehr viel. Dann war Dom an der Reihe: "Ich hätte Fragen über meine Halbgeschwister. Kannst du mir etwas über sie erzählen?" "Lisa ist temperamentvoll und witzig. Meistens viel zu vorlaut. Sie tanzt gerne, macht Karate, reitet sehr gerne, fährt Motorrad, geht Bungee jumpen, Fallschirm springen, und so weiter. Sie ist ein echter Wildfang, der sich nichts sagen lässt und sich schon mehr Knochen gebrochen hat, als irgendjemand sonst. Matthias ist eher der Vernünftige und Sensible. Er ist schon viel reifer, als andere in seinem Alter. Er spielt am liebsten am Computer oder geht mit seiner Freundin Sandra spazieren. Er ist der Ruhige. Gott sei Dank!! Wenn er genauso anstrengend wäre, wie Lisa, würde ich beide zur Adoption freigeben!!!" Dom und Orli lachten (Dominic hatte ihm alles übersetzt). "War sie schon immer so?" "Wer? Lisa? Ja!! Schon seit sie ein kleines Baby war." "Was ist mit Diana?" "Diana ist sehr brav. Sie ist gerade eingeschult worden und ihr macht die Schule Spaß!! Lisa ist der einzige Rebell, den diese Familie hat! Ihr wird's die Sprache verschlagen, wenn ich euch ihr vorstelle und ich werde ein Photo machen, denn das wird super!! Lisa hat's noch nie die Sprache verschlagen!!"

Allgemeines Gelächter. "Wo ist deine Freundin?" "Heidi? Die muss noch arbeiten." "Wann kommen Lisa, Matthias, Diana und Heidi?" Gerhard seufzte. "Wie ich Lisa kenne schwänzt sie gerade Geschichte und steht irgendwo und raucht mit einer Freundin. Sie wird so um halb drei kommen." "Wenn sie kommt, setzt ihr euch auf die Couch in der HdR-Ecke!! Die wird umfallen!!" Dom grinste und übersetzte für Orlando. "Keine Angst, Lisa kann perfekt Englisch, Französisch und auch ein bisschen Spanisch!" Dom lächelte. "Englisch reicht vollkommen!!" Da klingelte Gerhards Handy. "Ja? Hallo, Mausl. Nein Wieso? Ich will aber... Lisa...Ich...Nein! Warte! Hey..." Gerhard legte das Handy zur Seite und schüttelte den Kopf. "War sie das?", fragte Dom. "Ja. Sie hat mich gar nicht zu Wort kommen lassen. Sie hat mich nur darüber informiert, dass sie schon aus hat und ausreiten geht. Das ist so was von typisch!! Nimmt einfach an, dass das in Ordnung geht.....", grummelte Gerhard. Dom übersetzte wieder und Orli lachte. Dann blickte Gerhard auf. "Ich weiß was!!" Er nahm sein Handy und wählte eine Nummer. "Bist du schon fertig mit Aufsatteln? Nein? Reite nicht aus. Warte auf mich, ich geb dir eine Springstunde. Nein, ich will das so. Weil wir Besuch haben. Hör auf, mir zu widersprechen! Nein. Okay. Ja, wir sind gleich da!" Gerhard grinste die beiden an. "Könnt ihr reiten?"

Freche Reitstunden

Gerhard, Orlando, Dominic und Asso kamen am Reithof an. Asso musste brav an die Leine und das gefiel ihm überhaupt nicht.
 

Lisa stand grade nichts ahnend bei ihrem Hengst und redete beruhigend auf ihn ein. Als sie Schritte hörte drehte sie sich um- und bekam tellergroße Augen!! Ihr fiel die Kinnlade runter, als sie sah, wer da ihren Vater begleitete. "Das gibt's nicht!", rief sie erschrocken. Gleich darauf begann sie zu kichern. "Ihr zwei seid die besten Double, die ich je gesehen hab!!" "Wir sind keine Double!", widersprach Dominic. "Willst du einen Ausweis sehen?" "Ja, das wär nett!" Jetzt fiel Dom die Kinnlade runter. "Na, was ist jetzt?" "Wow, du bist echt vorlaut!!" "Das ist wieder mal typisch. Und jetzt kneifen!! Du hast mir einen Ausweis versprochen!!"
 

"Lisa!", rief Gerhard streng. "Schon gut. Da!" Dominic gab ihr grinsend seinen Pass. Er wechselte ein paar Worte mit Orlando. Dieser schmunzelte und packte ebenfalls seinen Ausweis aus. Lisa untersuchte die Ausweise gründlich. Die waren doch tatsächlich echt! Und Lisa erkannte gefälschte Ausweise von echten. Sie hatte selber Ausweise gefälscht, um in Discos zu kommen. Zweifelnd blickte sie von Orlando zu Dominic. "Was macht ihr hier?" Dom erzählte auch Lisa noch einmal, warum und weshalb. Lisa schüttelte ungläubig den Kopf. "Lisa, es ist wahr!", meinte ihr Vater sanft. Energisch hob sie den Kopf und sah Dom fest in die Augen. "Okay, Scherzkeks. Wo verdammt ist die scheiß Kamera?" Gerhard blickte seine Tochter wütend an, während Dom süß grinste.
 

"Ich schwöre, das ist kein Scherz!!" Lisa fing an zu kichern, dann wandte sie sich an ihren Vater: "Wenn das wirklich wahr ist, dann kann ich nur sagen: Das ist so was von typisch!" Sie kicherte. Ihr Vater sah sie empört an. "Lisa, wenn ich dich noch einmal ermahnen muss, dann hast du Hausarrest!!" Lisa drehte sich zu ihrem Hengst um, der anfing, unruhig mit dem Huf zu scharren. Orlando kam näher. "Hey! And who are you, sweetie?" "His name is Geppy. He is four years old. I broke him in. I'm so proud, he's just great." Orli lächelte sie an. "You have got a very cute accent." "Is that good or bad?" "That was meant as a compliment!!" Dom mischte sich ein. "May I stop your flirting?" "Are you jealous?", fragte Lisa frech. Dom grinste sie schräg an. "Perhaps." Orlando verschränkte die Arme vor der Brust. "She is MY sister!", meinte Dom gebieterisch und legte den Arm um Lisa. Diese kicherte und lehnte sich an ihn. Gerhard unterbrach sie, indem er zwei weitere Pferde brachte. "Windsor and Sheila.", erklärte Lisa. Orli griff sich den Wallach und blickte fragend auf Geppy. "Is Geppy a stallion?" "Yes. But he won't attack the other horses.", beruhigte ihn Lisa augenzwinkernd.
 

Sie kratzte Geppy die Hufe aus und striegelte ihn. Danach flocht sie seine Mähne und verlas den Schweif. Als sie sah, dass die anderen schon beim Aufsatteln war, beeilte sie sich. Als sie fertig war, schwang sie sich in den Sattel und ritt los zum Springplatz. Sie trabte bereits mehrere Runden, als die anderen kamen. Alle natürlich mit Helm. Nur Lisa nicht- sie war wieder mal ohne Helm weg. Ihr Vater hatte es gewusst und ihr ihren Helm mitgebracht. Er winkte sie zu sich, Orli und Dom. "Was soll das?", schalt er sie. "Geppy ist erst vier und kann ziemlich unberechenbar sein!! Du bist schon oft genug von ihm runter gefallen, um das zu wissen!" "Jaja..", murmelte Lisa trotzig, bevor sie den Helm aufsetzte. "Du weißt, was , Jaja ' bedeutet?" "Jaja!", entgegnete Lisa frech. Gerhard kniff die Augen zusammen und sah sie wütend an, während Dom Orli etwas ins Ohr flüsterte.
 

Lisa trabte wieder an und ritt eine Volte. Dom und Orli gingen im Schritt um die Hindernisse, während Lisa angaloppierte. Sie nahm Geppy zurück, als er ausschlug und gab ihm die Gerte zur Strafe. Dann galoppierte sie wieder an und nahm den Oxer. Die ersten beiden Sprünge klappten toll, beim Dritten schlug er wieder kräftig aus. Lisa stöhnte entnervt auf. "Du Dummvieh!", rief sie wütend und gab ihm einen Klaps mit der Gerte. Dann versuchte sie es noch mal. Diesmal klappte es prima. Lisa nahm den Wassergraben. Auch hier war er brav. Geppy war ein Lipizzaner, ein Apfelschimmel. Lisa liebte ihn über alles. Er war seit einem Jahr ihr Pflegepferd. Lisa lächelte als er brav über die 1.40m hohe Mauer sprang, vor der er bis gestern gescheut hatte. Heute sprang er sie mit Freude und man konnte sagen, sie waren ein super Team zusammen. Beim Springen machte sich Geppy ganz rund. Er gab den Kopf schön her. Lisa war unheimlich stolz auf ihn. Sie ritt noch 30 Minuten, in denen sie Geppy sehr forderte. Dann ritt sie ihn ab und brachte ihm zum Stall rauf. Sie stellte ihn in die Box, striegelte ihn und kratzte ihm die Hufe aus.

Ihr Vater, Orlando und Dominic waren schon fertig. Sie saßen im Reiterstüberl und plauderten, während sie auf Lisa warteten. Gerhard wollte natürlich so viel, wie möglich von Domincs Leben erfahren. Dom erzählte stolz, was er alles erlebt hatte und von seiner Rolle in Herr der Ringe.

Als Lisa endlich kam, nahm sie Orlando und Dominic in Beschlag und fragte sie aus. Die beiden ließen alles über sich ergehen.
 

Erst als Gerhard sagte: "Es reicht schön langsam!", hörte sie auf. Aber nicht ohne trotzig zu murmeln: "Da setzt du einen Sohn in die Welt, von dem niemand was weiß und dann darf man ihn nicht mal in Ruhe ausquetschen!!" Dominic kicherte, während Gerhard sie wütend anstarrte.

Lisa hatte jedoch schon ein neues Opfer gefunden. Sie knuddelte Asso und versuchte, ihn mit Pferdeleckerlies zu füttern.

Wenn einer eine Reise tut...

Wieder zu Hause angekommen, verschwanden Lisa und Asso in Lisa's "Wohnung". Dom und Orli blieben bei Gerhard in der Küche.

"Lisa ist in letzter Zeit ziemlich problematisch. Wir haben sie nicht mehr unter Kontrolle. Sie raucht ständig und wenn sie fort geht, ist sie sehr oft betrunken. Ihre Mutter hält es nervlich auch nicht mehr aus. Lisa's Noten sind nicht mehr so gut, wie früher. Sie wollte unbedingt ein Jahr nach Amerika und dort in die Schule gehen, aber wir können uns das nicht leisten." Dominic sah seinen Vater ungläubig an. Gerhard lächelte müde. "Es sieht aus, als hätte ich sehr viel Geld, aber das stimmt nicht. Im Moment geht es mit meiner Firma steil bergab. Meine Exfrau, Lisa's Mutter, arbeitet bei einer Bank und kann sich und die Kinder nur sehr schlecht über Wasser halten. Meine Alimente reichen da nicht. Deshalb möchte ich zumindest das Sorgerecht für eins der Kinder übernehmen, um ihr zu helfen." "Und für wen?", fragte Dom interessiert. "Am liebsten für Lisa. Sie kommt ganz nach mir. Außerdem haben sie und ihre Mutter in letzter Zeit ständig Krach." Orlando saß schweigend daneben. Obwohl er nicht verstand, was gesprochen wurde, wusste er, dass es privat war. Also erhob er sich und machte sich auf den Weg zu Lisa und Asso. Er klopfte an die Tür und wartete, bis sie sagte: "Ja??"

Dann betrat er den Raum. Lisa saß auf der Couch vor dem Fernseher. Neben ihr lag Asso und ließ sich streicheln. Sie hob den Kopf und lächelte Orli an. Asso sprang von der Couch und lief zu Orlando, um ihn schwanzwedelnd zu begrüßen. Lisa deutete auf den Platz neben ihr und forderte ihn auf: "Sit down!" Orli kam der Aufforderung nach und nieder. Sie schaltete um auf einen Kanal, der Filme in englischer Sprache sendete. Lange Zeit sprach niemand etwas, beide verfolgten gespannt "The Beach". Als Leo von einem 15 Meter hohen Felsen in einen Fluss sprang, blitzte es in ihren Augen kurz auf. Orlando, der sie schon seit ein paar Minuten beobachtete, fiel das auf. "Do you like extreme sports?", fragte er sie.

"Yes, of course!", meinte sie lächelnd. Orlandos Blick fiel auf die HdR-Ecke. Auf dem Regal lag eine Mappe, auf der "Herr der Ringe" stand. Er stand auf und ging zum Regal. Orlando nahm die Mappe in die Hand und blickte Lisa fragend an. Als sie nickte, setzte er sich wieder neben sie und sah sich den Ordner durch. Er stieß einen Pfiff aus und Lisa wurde ein wenig rot. Orlando studierte alles ganz genau und legte die Mappe wieder an ihren Platz. Sie kamen ins Gespräch und unterhielten sich gerade angeregt, als sich die Tür öffnete und Dom den Kopf hereinsteckte. "Mein Bruderherz!", rief Lisa lachend und streckte die Arme aus. Dom umarmte sie kurz und fragte sie dann: "Was würdest du davon halten, 1 Jahr mit mir nach Amerika zu kommen?" Lisa stutzte. "Was?" "Du wolltest doch mal ein Jahr nach Amerika reisen. Ich wohne in L.A. Es würde mich total freuen, wenn du mitkommst. Ich weiß eine Schule, die dir sicher gefallen würde." "Einfach so? Du kennst mich doch keine 5 Minuten und willst mich schon mitnehmen?" "Ich weiß genug. Dein Vater hat mir sehr viel erzählt. Das wäre kein Problem. Das Zeugnis, das du von der amerikanischen Schule bekommst wird in Österreich anerkannt." Lisa überlegte. "Und Geppy? Und Asso??" "Also, Asso dürftest du sogar mitnehmen! Dein Vater wollte ihn eigentlich verkaufen. Außerdem ist er dein Hund. Aber Geppy müsstest du hier lassen." Lisa überlegte. "Habt ihr das schon mit Mama besprochen?" "Nein, aber dein Vater fährt gleich mit uns nach Linz. Dann seh ich auch Matthias.", sagte Dominic erfreut.
 

Es wurde ein langes Gespräch. Matthias war völlig aus dem Häuschen und rief alle seine Freunde an, während Lisa in ihr Zimmer ging. Asso folgte ihr wie immer auf dem Fuß.

Lisa's Zimmer war gemütlich eingerichtet. Ein Bett, eine Couch, ein Fernseher, ein kleiner Glastisch, eine Vitrine, ein Schreibtisch und ein Kasten standen darin. Die Wände waren voll mit Postern von San Francisco, New York und amerikanischen Flaggen. Endlich kamen ihr Vater, ihre Mutter und Dominic zu ihr. Jutta stand unschlüssig in der Tür. "Darf ich?", fragte Lisa erwartungsvoll. Ihre Mutter seufzte. "Es sind gerade Semesterferien. Wir haben uns darauf geeinigt, dass du für vier Tage mit nach L.A. darfst, dir die Schule ansehen und dich dort erkundigen. Du musst aber die Sache mit den Unterlagen selber klären und auch selber in deiner Schule mit dem Direktor sprechen. Wenn alles in Ordnung geht, bist du Anfang Juli in Amerika, okay??" Lisa sprang auf und umarmte alle der Reihe nach. Dann ging es ans Packen. Orlando flog gleich zurück nach L.A. Er war vor kurzem dort hingezogen, ebenfalls mit seinem Hund Maude. Lisa und Dominic würden vorher noch zurück nach Berlin schauen und Dom's Mutter besuchen, bevor sie auch flogen. Lisa holte gleich ihre Tasche und fing an, zu packen. Jutta seufzte noch mal und verließ dann das Zimmer. "Und wann brechen wir auf??", fragte Lisa neugierig. "Wenn du mit Packen fertig bist!", sagte Dom. "Voll cool!!", war ihr einziger Kommentar.
 

Zuerst ging es ins Hotel. Sie holten ihre Koffer und zahlten. Gleich darauf brachen sie zum Flughafen auf, um Orlando dort abzusetzen.

Nachdem die Maschine gestartet war, ging es ab nach Berlin. Die Fahrt war lang. Lisa und Dominic erzählten sich abwechselnd Geschichten aus ihrem Leben. Schließlich schlief sie ein.

Träume und sanfte Küsse

Dominic weckte Lisa sanft auf. Sie hob den Kopf und sah sich verschlafen um. "Wo bin ich?", fragte sie müde. "In Berlin." Schlagartig erinnerte sie sich wieder und die Müdigkeit verschwand. "Was ist, wenn mich deine Mutter nicht mag?" "Sie werden dich alle mögen. Komm jetzt!" Sie stieg aus und zusammen gingen sie zum Krankenhaus.
 

Lisa wurde von allen herzlich begrüßt. Dominics Mutter wollte alles über Gerhard erfahren. "Wieso haben sie nicht abgetrieben?", wollte Lisa wissen. Schlagartig wurde es still. "Ich hab nie daran gedacht." "Tut mir leid, dass...." "Schon okay!", unterbrach sie Aureen.

Lisa wurde rot. Sie blieben zwei Stunden, in denen Dominic die Tickets besorgte.
 

12 Stunden später stieg Lisa aus dem Flugzeug aus. Die Sonne schien und sie freute sich unheimlich, hier zu sein. Alles war so riesig!!

Dominic ließ sie jedoch nicht alles bestaunen, sondern trieb sie zur Eile an. "Heute Abend ist gleich Premierenfeier! Ich nehm dich mit. Darfst in die Welt der Stars reinschnuppern." "Ich bin voll müde!! Außerdem hab ich nichts zum Anziehen dabei.", meinte Lisa unsicher. "In Österreich ist grad Nacht. Wenn du auf der Couch 2-3 Stunden schläfst, bist du wieder fit. Ich besorg dir auch ein nettes Abendkleid." "Glaubst du, ich treffe Johnny Depp??", fragte Lisa aufgeregt. "Kann schon sein.", murmelte Dominic schmunzelnd. "Auf jeden Fall triffst du Orlando. Viggo und Elijah werden auch da sein." "Wow!! Was ist das für ein Film?" "Troja!" "Den wollte ich mir unbedingt mit Ida ansehen! Das glaubt mir keiner, wenn ich es erzähle." Lisa war begeistert.
 


 

Premierenfeier!! So viel prunk hatte sie noch nie gesehen. Überall blitzte es. Dom hatte Lisa am Nachmittag zum Frisör, Pediküre, Maniküre, Visagisten, Kleider- und Schuhhäuser geschleppt. Nun war sie fein rausgeputzt. Die Haare waren hoch gesteckt, hinten fielen sie in leichten Wellen runter. Sie hatte einen dunklen Lippenstift aufgetragen und die Augen waren dezent geschminkt. Das hellgelbe Kleid war aus Seide und saß perfekt. Sie gefiel sich selbst sehr gut. Zur Premierenfeier fuhren sie mit einer Limousine. Es war ein Traum!

Lisa hatte das Gefühl, sie müsste gleich aufwachen. Das konnte doch nicht wahr sein!!

Orlando war der erste, der sie begrüßte. Sie umarmten sich kurz und er nickte ihr anerkennend zu. Sie lächelte Dom und Orli etwas unsicher an , woraufhin Dominic ihr den Arm um die Schultern legte. So gingen sie über den roten Teppich ins Gebäude. Von allen Seiten blitzte es. Viggo und Elijah waren total freundlich. Sie scherzten mit Lisa und langsam entspannte sie sich. Auch Liv Tyler war da. Lisa entdeckte eine Menge Stars.

Kurz vor Filmbeginn, setzte sie sich neben Dominic. Der verließ noch einmal ganz kurz seinen Platz, um mit Orlando zu sprechen, der hinter ihnen saß. Kurz darauf ließ er sich neben Lisa nieder. Der Film begann. Es war einfach toll, aber Lisa war ein wenig erschöpft, also schmiegte sie sich an ihren Bruder. Er legte ihr den Arm um die Schultern und streichelte sanft ihren Oberarm, worauf Lisa kurz die Augen schloss und ihre Hand auf seinen Oberschenkel legte. Sie öffnete die Augen wieder und sah sich den Film weiter an. Kurz darauf hörte sie ein Kichern hinter sich. Sie drehte sich um und - blickte direkt in die Augen ihres großen Bruders. An wen hatte sie sich die ganze Zeit angelehnt? Wer hatte seinen Arm um ihre Schultern und ihren Arm auf seinem Oberschenkel, fragte sie sich entsetzt. Sie blickte auf und sah in direkt in Orlandos Gesicht, der sie sanft anlächelte. Verlegen löste sie sich von ihm und faltete ihre Hände im Schoß. Sie drehte sich nur einmal kurz um, um ihrem Bruder einen wütenden Blick zuzuwerfen. ,Na warte, du!', dachte sie sauer. ,Mich so hereinzulegen!!' Nachdem der Film aus war ertönte Applaus. Danach erhoben sich die Leute. Lisa blickte zu Orlando, der sie wieder anlächelte. Sie wurde rot und erwiderte das Lächeln. Danach machte sie sich auf den Weg, um ihren Bruder zu suchen. Sie sah ihn zusammen mit Liv in einer Ecke stehen. Als Dom sie bemerkte, winkte er sie zu sich heran. "Hallo, meine Kleine!! Hat dir der Film gefallen?", fragte er belustigt. In ihren Augen blitzte es gefährlich auf. Jeder ihrer Freunde wäre sofort ein paar Schritte zurückgegangen. Dom machte den Fehler, sie auch noch in die Wange zu knuffen, worauf ihn Lisa mit der flachen Hand schmerzvoll auf die Schulter schlug. "Aua!! Was soll das?" "Soll ich mich echt von dir verarschen lassen?", rief Lisa aufgebracht. "Ich hab dich doch nicht verarscht!" "Was glaubst du, was Orlando jetzt von mir hält? "Ich glaub, er findet dich einfach süß, Prinzessin." Lisa schnaubte wütend, drehte sich um und stürmte in eine andere Richtung davon. "Your sister's got temper!!", bemerkte Liv lächelnd.
 

Lisa stürmte zur Bar. Dort holte sie die Zigarettenschachtel hervor und zündete sich eine Zigarette an. "I think, you aren't old enough!!", meldete sich eine bekannte Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und blickte in das Gesicht von Viggo. "Are you okay?", fragte er. "Yes, of course. I'm just tired.", sagte Lisa erschöpft. "Jetlag!", meinte Viggo mitfühlend. Er nahm ihr die Zigarette aus der Hand und drückte sie im nächsten Aschenbecher aus. "You don't need that, do you?" Lisa schüttelte den Kopf. Sie war so erschöpft!! Müde lehnte sie sich an Viggo. "Where is your brother?" "I don't know. He is a jerk!!" "Really? Why?" "He sent me up!" "What did he do?" Lisa seufzte und befreite sich aus Viggos Umarmung. Schön langsam kam sie sich blöd vor. Zu zweit machten sie sich auf die Suche, konnten Dom aber nirgendwo finden. Lisa ging weiter und plötzlich war Viggo auch verschwunden. Sie fluchte leise. Dann machte sie sich wieder auf den Weg zur Bar, wo sie sich wieder eine Zigarette anzündete. Sie tat drei tiefe Züge und schloss die Augen. Sie zog noch mal an und stieß den Rauch durch die Nase aus. Sie sah sich um. Sie konnte Brad Pitt ein paar Meter weiter entdecken, der sich angeregt mit einer blonden Frau unterhielt. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis laut loszulachen. Das konnte doch nur ein Traum sein!!

Sie rauchte ihre Zigarette zu Ende und sah sich wieder um. Wo waren bloß Viggo, Orlando, Dominic oder Elijah?? Die konnten doch unmöglich ohne sie gefahren sein. Zur Beruhigung zündete sie sich noch eine Zigarette an. Der Barkeeper kam zu ihr und fragte, was sie trinken wollte. Ohne zu überlegen bestellte sie einen Cola-Whiskey, den ihr dieser prompt brachte. Na also! Amerika war doch nicht so schlecht!! Sie nippte an dem Getränke, als sie jemand bei den Schultern nahm und umdrehte. Sie blickte in 2 dunkelbraune Teddyaugen. Orlando!! "What are you doin'?" Skeptisch blickte er die Zigarette, dann das Glas an, das sie noch immer in der Hand hielt. Er nahm ihr die Zigarette aus der Hand und drückte sie aus. Dann nahm er das Glas und schnupperte an dem Getränk. Strafend sah er sie an, bevor er das Glas auf den Tresen stellte. Orlando nahm sie an der Hand und ging mit ihr kurz an die frische Luft. "Where's my brother?", fragte Lisa erschöpft. "He's waitin' for you." "Where?" "Inside." "And what are we doin' outside??" Orlando blickte sie durchdringend an. Dann hob er die Hand und fuhr ihr mit dem Daumen über die Lippen. Lisa seufzte. Er senkte den Kopf und berührte federleicht ihre Lippen mit seinen. Lisa war vollkommen überrascht. Dann schlang sie die Arme um ihn und küsste ihn. Sie fuhr Orlando sanft mit der Zunge über die Unterlippe und biss zärtlich hinein. Er seufzte leise und drückte sich eng an sie. Ihr Herz klopfte heftig und sie glaubte zu brennen, während er mit seiner Zunge sanft ihre Lippen spaltete. Sie ließ ihn gewähren und erwiderte seine Zärtlichkeiten. Lisa fuhr ihm mit den Händen über den Rücken. Plötzlich schob Orli sie von sich. Ihm ging es genauso wie ihr, er atmete heftig. Sie hörte eine Stimme und drehte sich um. Im Eingang stand Dominic. Wie lange beobachtete er sie schon? Unsicher sah sie zu Orlando. Er lächelte sie sanft an und sah ihr tief in die Augen. Anscheinend hatte er Dom gar nicht bemerkt. Er gab ihr noch einen letzten sanften Kuss, bevor er sie bei der Hand nahm und sie mit sich zog. Lisa glaubte, ihre Füße würden gleich unter ihr nachgeben. Sie hakte sich bei Orli ein und blickte Richtung Eingang. Dominic war verschwunden. Hatte sie sich das alles eingebildet?? Was so ein Jetlag doch auslösen konnte!!

Unsicher sah sie auf. Orlando marschierte zielstrebig durch die Halle. Er sah sich kurz um, dann entdeckte er, was er gesucht hatte.

An der Bar standen Dominic und Elijah und unterhielten sich. Orlando und Lisa stellten sich dazu. "Where have you been??", fragte Dom mit einem Funkeln in den Augen. Lisa sah ihm direkt ins Gesicht und antwortete: "Why don't you tell me?" Dominic grinste.
 

Es wurde sehr spät. Orlando stellte Lisa noch verschiedenen Leuten vor und wich ihr nicht mehr von der Seite. Um drei Uhr verließen Lisa und Dominic die Party. Lisa war überhaupt nicht müde. Kein Wunder!! In Österreich war es gerade mal 20.00 Uhr.

Dominic hatte ein Haus am Meer. Sie musste nur 20 Meter gehen, dann war sie am Strand. Es war ein Privatstrand, an dem auch Hunde erlaubt waren. Bevor sie ins Haus gingen, atmete Lisa noch einmal kräftig durch. Wunderbar!!!

Strandgeflüster

Eine halbe Stunde später legte sie sich ins Bett, aber sie konnte nicht einschlafen. Nachdem sie sich ruhelos herumgewälzt hatte, stand sie auf und ging in die Küche. Vier Uhr!! Sie seufzte und schloss die Augen. Bis auf das Ticken der Küchenuhr war es im ganzen Haus still. Sie schlich sich leise zum Bücherregal. Vielleicht sollte sie so lange lesen, bis ihr die Augen zufielen. Keines der Bücher interessierte sie wirklich, also machte sie sich wieder auf den Weg in ihr Zimmer. Dort angekommen, schloss sie die Tür und legte sich wieder ins Bett. Sie konnte einfach nicht schlafen. Lisa drehte sich auf den Rücken und blickte an die Decke. Dann dachte sie an Orlando und an seinen Kuss. Sie berührte ihre Lippen mit den Fingerspitzen und seufzte. Lisa war verwirrt. An Schlaf war nicht zu denken. Um halb sechs stand sie schließlich doch auf. Sie zog sich einen Jogginganzug an und verließ das Haus, nachdem sie ihrem Bruder einen Zettel geschrieben hatte.

Es dämmerte. Lisa wusste nicht, wohin sie gehen sollte. Sie schlenderte über den Strand und zündete sich eine Zigarette an. Es war kühl und der Wind blies. Sie genoss die Stille und zog genussvoll an ihrer Zigarette. Auf einmal hörte sie hinter sich ein Bellen. Sie war ein wenig enttäuscht, dass ihre Stille gestört wurde. Dann drehte sie sich um. Ein kleiner brauner Hund kam laut bellend auf sie zugerast. Lisa lächelte und ging in die Hocke. Der Hund stürmte auf sie zu und rannte sie fast um. Schwanzwedelnd schmiegte er sich in ihre Arme. Lisa war verwundert, dass er so zutraulich war. Sie streichelte ihn. "Na du? Zu wem gehörst du denn? Bist du ganz alleine hier??" Sie hörte jemanden rufen: "Maude!!" Die Hündin stellte die Ohren auf. Lisa stand auf und sah sich um. War das nicht Orlandos Stimme gewesen? Sie zog an ihrer Zigarette und stieß den Rauch durch die Nase aus. Da kam auch schon Orlando heran spaziert. "Good morning!", begrüßte er sie. Lisa lächelte ihn scheu an und streichelte Maude weiter. "Hi!", begrüßte sie ihn. Er stand unschlüssig vor ihr. "Wanna join us?", fragte er freundlich. Lisa nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Lange Zeit sagte niemand etwas und Orlando nahm ihre Hand. Händchen haltend schlenderten sie weiter und Lisa versuchte das komische Gefühl, das sich in ihr ausbreitete, zu ignorieren. Sie zog noch einmal an ihrer Zigarette und inhalierte. Orlando sah sie skeptisch an, sagte aber nichts. Schließlich hielt Lisa die Stille nicht mehr aus. Eine Spannung lag in der Luft, die sie nicht zuordnen konnte. Sie räusperte sich und blickte Orlando an. "How old is Maude?" Er dachte nach und sagte dann: "5 years." Danach schwiegen sie wieder. Lisa wurde langsam unruhig. Sie wusste, dass Orlando Extremsport liebte, also plauderte sie munter drauf los, um die Spannung zu vertreiben. Er hörte ihr aufmerksam zu und schmunzelte. Er hatte ihren Versuch sehr wohl durchschaut, sagte aber nichts. Dann erzählte er ihr von seinen Erlebnissen und seinen zahlreichen Verletzungen. Lisa lachte und er sah sie durchdringend an. Sofort war die Spannung wieder hergestellt. Sie fühlte sich nicht wohl, also erzählte sie von ihrem bisher schlimmsten Erlebnis mit dem Motorrad. "I broke my neck last year." Orlando blickte sie ungläubig an. "Sorry, but why aren't you dead if it's true?" Lisa sah ihn wütend an. "Ask my father, if you don't believe me!! If the spinal cord was severed, I would have been dead." Lisa erzählte ihm von dem Auto, das die rote Ampel einfach überfahren hatte. Sie hatte das Auto frontal gerammt und war quer drüber geschleudert worden. Danach konnte sie sich an nichts mehr erinnern. Sie wusste nur, dass ihr Genick gebrochen war und sie nur deshalb überlebt hatte, weil das Rückenmark nicht durchtrennt worden war. Sie musste Monate lang ein Stahlgestell um den Hals tragen. Mike, ein guter Freund von ihr, hatte eine Werkstatt. Er hatte ihr Motorrad repariert und nun war sie wieder damit unterwegs. "My father was so angry when he saw me!!" "I think, I understand him!!" Lisa schnaubte. "It was not my fault!!" Sie betonte jedes Wort. Dann wollte sie sich noch eine Zigarette anzünden, aber Orlando schnappte ihr die Schachtel weg. "Gimme!!", rief Lisa empört. Er hielt lachend die Schachtel hoch. Orlando war 181 cm groß. Lisa kämpfte mit ihren 168 cm auf verlorenem Posten. Sie wurde wütend. Dann ging sie zum Gegenangriff über. Aus seiner Jacke baumelte ein Schlüsselanhänger. Lisa schnappte sich den Schlüssel. Orlando sah sie verdutzt an und Lisa grinste frech ehe, sie sich umdrehte und über den Strand lief. Orli verfolgte sie lachend. Nach einem kurzen Sprint erwischt er sie am Arm, drehte sie zu sich und hob sie lachend in die Luft. Dann ließ er sich mit ihr in den Sand fallen und rollt sich herum, sodass sie unter ihm lag. "My keys, please!", forderte er, noch immer lachend. "Oh!! I think, I've lost them!!", sagte Lisa und grinste ihn frech an. Dann wurde er plötzlich ernst. Er sah sie an, dann küsste er sie. Lisa erwiderte den Kuss fordernd. Sie fuhr ihm mit der Hand unters T-Shirt und strich ihm sanft über den Rücken. Plötzlich bellte etwas neben ihnen. Das brachte Lisa wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie drehte den Kopf zur Seite und schob Orlando sanft von sich. Dann rappelte sie sich auf. Sie klopfte sich den Sand von der Hose und sah zu Orlando. Er lächelte sie sanft an und blickte Maude an, als ob er sie am liebsten erwürgen wollte. Lisa schlang ihre Arme um die Hündin und drückte sie. Dann sah sie auf die Uhr Schon halb neun!! Sie sah sich verzweifelt um. Wo war sie, verdammt? In welcher Richtung lag das Haus? Der Kuss hatte sie durcheinander gewirbelt. Sie tauschte Orlis Schlüsselbund gegen ihre Zigaretten. Verzweifelt zündete sie sich eine an und zog scharf die Luft ein. Dann massierte sie sich die Schläfen. Orlando hatte sie die ganze Zeit beobachtet und wusste genau, was sie bedrückte. Er legte den Arm um sie und führte sie den Strand hinauf. Bereits nach einer viertel Stunde sah sie das Strandhaus -- und Dominic, der ihnen schon entgegenkam. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war er sauer. "Wo zum Teufel warst du? Ich hab mir Sorgen gemacht!! Dein Handy ist ausgeschaltet! Was denkst du dir dabei??" "Ich hab eine Nachricht geschrieben, kannst du nicht lesen? Außerdem hab ich mir gleich einen Führer besorgt." Sie zeigte auf Orlando, den Dominic noch gar nicht gesehen hatte. Die beiden unterhielten sich eine Zeit lang, bis Dom bemerkte, dass Lisa schon wieder rauchte. Er schnaubte wütend und sah sie an, als ob er sie am liebsten erdrosseln würde. Sie erwiderte seinen Blick trotzig. "Weißt du, was ich für Probleme kriege, wenn dich jemand mit einer Zigarette erwischt? Unter 18 hast du absolutes Rauchverbot hier!!" "Na und? Hat mich doch keiner erwischt!!" Frustriert schüttelte er den Kopf. "Das geht so nicht. Wir reden später darüber." "Nein, werden wir nicht. Ich will nicht." Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte ins Haus. Unsicher trat Orlando von einem Bein auf das andere. Er hasste Streits und blickte Dominic unsicher an. Dieser seufzte: "She's really trying!!"

Vorfreude

Lisa stapfte wütend auf ihr Zimmer. Es war ihr furchtbar peinlich, dass sie so ausgerastet war. Doch entschuldigen wollte sie sich nicht, dafür war sie zu stolz. Außerdem war Orlando noch da und sie wollte vor ihm keine Schwäche zeigen. Dass eine Entschuldigung nichts mit Schwäche zu tun hatte, hatte ihr leider keiner beigebracht.

Sie setzte sich deprimiert aufs Bett und zog die Knie an. Mist!! Wenn sie sich weiter so benahm, würde Dominic sie sofort wieder zurückschicken. Sie seufzte. Dann könnte sie Orlando vergessen. Orlando!! Was war das bloß?? Nur 'ne kleine Romanze, bevor er sich irgendeine Blondine suchte? Meinte er es ernst? Lisa konnte sich das kaum vorstellen. Warum sollte sich ein Typ wie Orli mit ihr einlassen? Sie war nur eine unreife junge Göre. Verdammt, sie war noch Jungfrau!! Wenn er das erfahren würde, würde er sie sicher auslachen. Jungfrau zu sein war so schlimm, wie eine Krankheit zu haben. Niemand nahm einen für voll. Man konnte ja noch nicht mitreden...

Sie war noch immer am Grübeln, als Dominic den Kopf zur Tür rein steckte und fragte: "Na? Schon wieder beruhigt??" Sie schluckte die patzige Antwort hinunter, die ihr auf der Zunge lag und zwang sich zu einem Lächeln. "Orlando ist noch da. Kommst du runter?" Lisa nickte und folgte ihrem großen Bruder. Am liebsten hätte sie ihn umarmt, aber sie traute sich nicht. Sie setzte sich auf die Couch neben Orlando und als Dominic kurz in der Küche verschwand, schmiegte sie sich an Orli. So saßen sie eine Weile. Als Lisa hörte, dass Dominic die Küche verließ, löste sie sich von Orlando. Sie schaute auf die Uhr. In Österreich war es gerade Mitternacht und Lisa wurde langsam müde. Sie verabschiedete sich gähnend. Dom gab ihr einen Kuss auf die Stirn und meinte: "Ich wecke dich um spätestens drei Uhr. Wir müssen in deine neue Schule. Ich hab schon dort angerufen." "Du begleitest mich?" "Natürlich, was dachtest du denn?", meinte Dom grinsend.
 

Dominic weckte sie um drei Uhr. Lisa warf wütend ein Kissen nach ihm. Sie hatte grade so schön geträumt!! Nachdem sie sich angezogen hatte, frühstückte sie ordentlich. Sie hatte riesigen Hunger. Dann fuhren sie zu ihrer neuen Schule. Die Direktorin war eine sehr freundliche Frau. Dominic wollte Lisa unbedingt an eine Schauspielschule geben. Ihr wurde erklärt, dass sie neben den normalen Fächern, also Mathe, Englisch, Turnen, Biologie und Geografie, noch Schauspielunterricht, Gesang- und Tanzunterricht und eine Ausbildung in "ordentlichem Sprechen" bekam. Sie hätte dann jeden Tag bis um vier Uhr Schule. Natürlich nicht an Samstagen und Sonntagen.

Das nächste Schuljahr begann im August. Lisa seufzte. Sie würde nur einen Monat Ferien haben. Dann lächelte sie. Na und? Es würde bestimmt lustig werden!! Aber ihre schlechteste Note im Zeugnis durfte nur eine 3 sein!! Wie sollte sie das schaffen?? Sie sah Dominic zweifelnd an. Er drückte aufmunternd ihre Hand. Das Jahr in Amerika würde ihr ganz normal angerechnet werden. Die Schule war allerdings eine teure Privatschule und Lisa zweifelte daran, ob ihre Eltern sich das leisten konnten. Aber Dom würde sie bestimmt nicht hier her schleppen, wenn es nicht sicher wäre, dass es sich auch wirklich lohnen würde. Sie verließen das Schulhaus und begaben sich auf den Rückweg. beide waren in Gedanken versunken, niemand sprach ein Wort.
 

Die Tage vergingen schneller, als Lisa lieb war. Sie, Orlando und Elijah gingen an einem Tag gemeinsam ins Disney Land. Dom war an diesem Tag in New York, wo er sich mit dem Regisseur seines neuen Films traf. Lisa genoss die letzten Tage. Als sie nach Hause fahren musste, war sie total traurig. Wie sollte sie bloß die nächsten 5 Monate überstehen? Dom versprach ihr allerdings, sie mal zu besuchen. Besonders schwer fiel ihr der Abschied von Orlando. Er begleitete sie noch zum Flughafen und drückte sie zum Abschied fest. Dom gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie wollte am liebsten heulen, aber sie wollte sich auch keine Blöße geben, daher ignorierte sie den Kloß, den sie im Hals hatte und setzte ein Lächeln auf.

12 Stunden später war sie auch schon zu Hause. Jetzt hieß es arbeiten!! Sie musste sich in den meisten Gegenständen verbessern, wenn sie es schaffen wollte.

Es gibt für alles ein erstes Mal....

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Love me, love me...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Erwischt!!

Lisa und Dom unternahmen sehr viel in den nächsten Tagen. Diesen Abend ging Dominic mit Orlando, Elijah und den anderen weg. Lisa wollte unbedingt mit. "Bitte!! Ich bin auch nicht lästig!" "Nein." "Warum nicht?" "Das wird ein reiner Männerabend. Da kann ich dich auf keinen Fall mitnehmen." Ein paar Autos hielten vor dem Haus und Lisa spähte beim Fenster raus. Männerabend?! Pah!! Sollte er doch machen, was er wollte. Sie würde auf keinen Fall hier sitzen und warten. Eine halbe Stunde nachdem Dom und die anderen weg waren, schmiss sie sich in Schale. Sie hatte schon vorgesorgt und Kontakte geknüpft. Am Strand hatte sie süße Typen kennen gelernt, die natürlich dadurch noch interessanter wurden, dass sie den Geschäftsführer, die Türsteher und Kellner des angeblich heißesten Clubs in der Stadt kannten. Sie hatte nur ein Problem: Sie durfte hier nicht fortgehen, sie war noch keine 21-außerdem würde Dom sie umbringen, wenn er es erfahren würde. Dominic! Schon allein beim Gedanken an ihn wurde sie wütend. Diese "Männerrunde" war schon seit Wochen ausgemacht, aber weder Orli noch Dom hatten es für nötig gehalten, sie darüber zu informieren. Sie rief kurzerhand die Jungs an und verabredete sich mit ihnen. Sie würde einfach durch das Fenster steigen. Sie legte die Decken so übereinander, dass es aussah, als würde sie schlafen. Wenn Dom etwas getrunken hatte, würde er nichts merken- falls er früher als sie zu Hause war, was nicht zu erwarten war- und das Fenster ließ sie einen Spalt breit offen. Asso legte sie im Wohnzimmer auf der Decke ab. Sie zog sich einen engen, schwarzen Hosenanzug an, der vorne einen tiefen Ausschnitt hatte. Man sah gerade noch den Ansatz des schwarzen BHs mit den silbernen Glitzersteinen. Es sah einfach toll aus. Sie frisierte sich noch einmal, machte sich schnell noch eine süße Frisur und schminkte sich. Dann wartete sie ungeduldig auf Ray und Max. Zu dritt fuhren sie zum "Blue Palace". Dort war eine lange Schlange. Das hätte Lisa nicht beunruhigt, aber dass die Türsteher, die allesamt Gorillas ähnlich sahen, Ausweise kontrollierten und jeden zweiten nicht rein ließen, das war beunruhigend! Nervös sah sie Ray an. "Chill out!!", meinte der grinsend und zusammen mit Max schlängelten sie sich in Richtung Tür. Ray begrüßte die Türsteher und ohne Probleme gelangten sie in den Club. Dieser war riesig. Er hatte insgesamt drei Stockwerke, in denen im Erdgeschoss private Lounges und in den darüber liegenden Stockwerken Balkone untergebracht waren, von denen man aus Blick auf Bars und Tanzflächen hatte. Es war absolut edel eingerichtet. Lisa warf einen Blick auf die Preise und wurde bleich. Die hatten es wirklich in sich!! Sie würde sich nur zwei oder drei von denen leisten können. Entnervt schloss sie die Augen. Plötzlich waren Ray und Max verschwunden. Gereizt stöhnte sie auf. Das durfte doch nicht wahr sein!! Zu allem Überfluss hatte sie ihr Handy daheim vergessen. Sie beschloss eine Runde zu drehen. Vielleicht fand sie die beiden ja wieder. Doch dem war leider nicht so. Als sie sie nach 20 Minuten noch nicht gefunden hatte, beschloss sie, ganz nach oben in den 3. Stock zu gehen, dort hatte sie mehr Überblick. Der Club hatte sogar einen Aufzug. Als sie im 2. Stock angekommen war, ging die Tür auf und Orlando stieg ein. Lisa hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Sie sah ihn mit großen Augen an. Er schien nicht weniger überrascht. "What are you doing here?", fragte sie ängstlich. Er sah sie strafend an. Dann drückte er den Störknopf und mit einem Ruck blieb der Aufzug stehen. "You are not allowed to be here, Lisa. I thought you'd sit at home, watching TV." "Well, I'm not.", antwortete sie trotzig. Er seufzte. "You've just misused Dominic's trust." "Don't tell him, please!" "He's my best friend. I won't lie to him." "You don't have to lie to him, just don't tell him you saw me." "Lisa!", warnte Orlando sie wütend. Sie senkte den Kopf. Was sollte sie tun? Sie hatte sich da in was reingeritten und wusste nicht, wie sie es wieder gut machen sollte. Eine Zeit lang sagte niemand etwas, dann zog Orli sein Handy aus der Hosentasche. Lisa sah ihn flehend an, er allerdings ignorierte sie und wählte Dominics Nummer. Lisa löste den Störknopf, der Aufzug hielt an und die Türen öffneten sich. Noch einmal sah sie Orlando an, der ihren Blick eisig erwiderte. "Hello Dom. This is Orlando. I've somethin' interesting for you." In ihr zog sich alles zusammen und sie sprintete los. Sie schlängelte sich durch die vielen Leute und wollte aufs Damenklo flüchten. Da hatte sie aber Pech. Die Frauen standen schon Schlange bis vor die Türe. Sie sah sich panisch um. Lisa konnte Orli sehen, der sich suchend umblickte. Bevor er sie entdecken konnte, machte sie kehrt und hastete zu den Treppen zurück. Orlando hatte sie entdeckt und lief ihr nach. Auf der Treppe holte er sie schließlich ein. Er packte sie grob am Ellbogen und führte sie in den zweiten Stock hinunter. Lisa konnte Dom sehen. Er saß am Tisch und unterhielt sich angeregt mit Billy. Noch hatte er sie nicht entdeckt, aber wie sollte sie verhindern, dass Orlando sie zu seinem Tisch schleifte? In dem Moment stolperte sie. Orlando drückte sie fester an sich. Noch 20 Meter. Sie wurde immer verzweifelter und eine Träne rann ihr über die Wange. Plötzlich wurde sie losgelassen. "Why are you crying?", fragte Orlando ein wenig ärgerlich. "First: I'm not crying!!", erwiderte sie fest.,"I'm just a bit confused 'cause my boyfriend is so keen on sneaking on me. I don't understand that. Were you so much different, when you were sixteen? Well, if it was like this or if you don't like me do it!" Mit diesen Worten hielt sie ihm ihren rechten Arm hin. Er war noch rot, weil Orli vorher fest zugedrückt hatte. Orlando seufzte und fuhr sich durch die Haare. Dann blickte er sie an und sagte: "Okay, I'll bring you home."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-03-24T13:28:10+00:00 24.03.2004 14:28
Voll super!!
Schreib weiter!!
Bussi!


Zurück