Enrico als Autor von Marron (Die Geschichte hinter Mariahs Freude) ================================================================================ Kapitel 25: The End? -------------------- "Du lügst!", brach es auch Johnny hervor. Er trat einen Schritt zurück und sah wütend zum Deutschen. Dieser seufzte schwer. "Und warum sollte ich das tun? Nenn mir einen einzigen Grund dafür." Zugegeben, das konnte er nicht. Aber er konnte doch nicht all die Wochen einfach so unter dem Begriff Missverständnis abhaken und weitermachen. Wie hatte Robert sich das bitte gedacht? "Es ist unmöglich", erklärte er und schüttelte den Kopf. Noch wollte er es nicht glauben - Johnny war einmal der Hoffnung erlegen und furchtbar durch Sophie verletzt worden. Noch einmal würde es nicht passieren! Robert reagierte merkwürdig: Er grinste. "Ach, das ist alles, was du zu sagen hast?" Er trat wieder einen Schritt auf ihn zu. Johnnys Körper registierte die Wärme mit einem wohligen Schaudern und er biss sich auf die Lippen. Er sollte nicht so eindeutig reagieren, wenn es um den Deutschen ging, aber er verspürte den Wunsch, ihn zu küssen. "Vielleicht überzeugt dich das hier?", fragte Robert und drückte ihm einen Kuss auf. Überrascht riss der Schotte die Augen auf und versuchte doch gleichzeitig, zu verstehen, was passierte. Der Kuss war süß, als wolle Robert deutlich machen, was er fühlte. Und plötzlich klickte es in seinem Kopf. Etwas schob sich an die richtige Stelle, als hätte es schon immer dorthin gehört und wäre nur bis jetzt verkehrt gewesen. Er trat einen Schritt zur Seite und unterbrach den sanften Liebesbeweis. Schwer atmend versuchte er, sich wieder zu fassen. Der Deutsche setzte dazu an, etwas zu sagen, doch der Rothaarige hob eine Hand und sein Freund schwieg. "Du liebst mich", gelang es ihm schließlich nach mehreren Minuten zu sagen. Der Lilahaarige nickte leicht. "Das ist richtig." "Mich?", hakte er noch einmal nach. Wieder ein Nicken. "Ja, dich." Johnny drehte sich um und seufzte schwer. "Das ist echt unglaublich. Oh Mann, du meinst es ernst." Er wirbelte wieder herum und warf dem Deutschen die Arme um die Schultern und zog ihn zu sich. "Ich glaub es nicht!", jubelierte er und lachte auf. Freude bahnte sich ihren Weg nach oben, denn er hatte endlich den Mut, es zu akzeptieren. "Johnathan, du erwürgst mich!", machte Robert sich bemerkbar. Sofort verschwand der Druck, der ihn beinahe eisern festhielt. Er lachte leise. "Das heißt nicht, dass du aufhören sollst, mich zu berühren. Okay?" Johnny schnaubte. "Tu ich auch nicht. Jetzt wirst du mich nie mehr los." Sie grinsten sich an wie kleine Jungs, die gerade beschlossen hatten, ihren Eltern den Streich ihres Lebens zu spielen. "Ihr seht aus wie Verschwörer", erklang eine Stimme. Sie zuckten beide zusammen und traten dann auseinander, damit sie die Personen ansehen konnten, die nun den Park betreten hatten. Es waren Johnnys Eltern. "Mom!", machte der Schotte verwundert, "Dad! Ich dachte, ihr seid in der Kirche?" "Wie denn? Die Hochzeit wurde abgesagt. Angeblich habe ein Druckfehler vorgelegen, den man jetzt erst bemerkt habe. Deswegen soll alles zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden." Robert hob eine Augenbraue. Das war die geniale Ausrede, die seine Mutter sich ausgedacht hatte? "Und nicht zu vergessen, dass der wahre Bräutigam mit einer Erkrankung im Bett liegt und nicht erscheinen kann", ergänzte Marian McGregor und grinste hinter vorgehaltener Hand, als glaube sie nicht ein Wort. Ihr Mann musterte seinen Sohn und dessen bis dato besten Freund eingehend. "Wie ich sehe, hatten sie Recht damit, dass du es nicht bist, Robert." Er verzog einen Mundwinkel zu einem halben Lächeln. "Oh, uhm, ja, ich denke, das stimmt so." Roberts Stimme klang so, als wüsste er nicht so genau, wie er die Ruhe verstehen sollte. Johnny hatte selbst auch keine Ahnung, was seinen Eltern durch den Kopf ging. "Du bist immer noch bei uns willkommen, ja? Jetzt wahrscheinlich sogar noch mehr als vorher", sagte Marian McGregor und legte ihrem Mann eine Hand auf die Schulter. "Danke", erwiderte der Deutsche und die Wärme kehrte in seine Stimme zurück. Nun, da er wusste, dass sie eine Beziehung unterstützen würden, wollte er sich von seiner besten Seite zeigen, damit niemand etwas bereuen musste. Er wollte Johnny von nun an gut behandeln. "Komm doch mit, wenn wir nach Hause fliegen!", schlug Johnny vor und setzte hinterher: "Du kannst doch auch von dort erklären, was los ist. Ist doch nicht das erste Mal, dass du deinen Eltern nur ne Mail schreibst!" "Ehm, nein. Ich denke, ich rede erst mit ihnen, dann komme ich nach. Okay?" Etwas enttäuscht, aber durchaus besänftigt nickte Johnny und sah seine Eltern an. "Bleiben wir dann noch etwas?" Mark McGregor lachte dröhnend und schüttelte den Kopf. "Du willst ihn unbedingt mitnehmen, nicht wahr?" Eifrig nickte er und grinste wie verrückt. Er war von einer solchen Freude erfüllt, dass er glaubte, gleich explodieren zu müssen. Die Welle an Glück hob ihn hoch und trug ihn mit sich. "Nun, dann sollten wir gehen und mit seinen Eltern reden. Vera wird sich freuen, ihre Wette gewonnen zu haben." "Ihr habt gewettet?", fragte Johnny fassungslos, "Ob wir uns lieben oder nicht?" "Na", wank seine Mutter ab, "Nicht darum. Eher, ob ihr noch mal zusammenkommt. War auch nur ein kleiner Betrag." Beide Jungs stöhnten kellertief auf. "Na super, dann wird es ja witzig, wenn jeder schon Bescheid weiß!" Es war Johnny schon ein klein wenig peinlich, wie genau sein Umfeld sein BNeziehungsdrama mitbekommen hatte. Robert sah ähnlich verlegen aus, also missfiel es ihm wohl auch. Dennoch straffte er sich. "Na, dann mal los." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)